Tägliche Meditationen Sonntag 15. Juni 2014 bis Samstag 21. Juni 2014
Elfte Woche im Jahreskreis P. John Doyle LC, P. Walter Schu LC, P. Eamon Shelly LC
Eine Umarmung in Liebe 15. Juni 2014
Elfter Sonntag im Jahreskreis Dreifaltigkeitssonntag P. John Doyle LC Joh 3,16-18 Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er an den Namen des einzigen Sohnes Gottes nicht geglaubt hat. Einführendes Gebet: Jesus, unser Herr, ich glaube an dich. Ich glaube, dass du mich dazu berufen hast, zu glauben und den Glauben mit anderen zu teilen. Ich vertraue darauf, dass du mich mit dem Geist des Mutes und der Wahrheit erfüllen wirst, damit ich den Glauben treu annehmen und weitergeben kann. Ich liebe dich. Ich möchte dich durch mein Gebet und mein Leben lieben, und so in der Einheit deiner dreifaltigen Liebe, die du mit dem Vater und dem Heiligen Geist teilst, wachsen. Bitte: Heilige Dreifaltigkeit, hilf mir dich besser kennenzulernen und zu lieben und dir besser zu dienen. 1. Große Neuigkeiten. Das heutige Evangelium beinhaltet wirklich große Neuigkeiten. Jesus ist auf einer Mission der Liebe des Vaters, um die Welt von der Sünde zu befreien. Er kommt nicht, um zu verurteilen, sondern um die Erlösung zu bringen. Der springende Punkt dabei ist aber, dass wir die Gabe des Glaubens nutzen müssen, um die Erlösung annehmen zu können. Glauben ist nicht hauptsächlich, starke Gefühle für Jesus zu hegen; vielmehr liegt der wirkliche Glaube darin, die Herausforderungen, die die Zugehörigkeit zu Christus stellt, durch ein stets erneutes Hören in und auf die Liebe zu erfüllen. Nehme ich Jesu Worte ernst: „Wenn ihr mich liebt, haltet meine Gebote“? Durchdringt mein Glaube an Christus alle Aspekte meines täglichen Lebens? 2. Jesu Mission offenbart die Dreifaltigkeit. Gott Vater sendet uns seinen Sohn, um uns das Geheimnis seiner Liebe zu offenbaren. Jesus sendet uns den Heiligen Geist als vornehmen Gast unserer Seele. Durch das Sakrament der Taufe wird uns erlaubt am Leben Gottes teilzuhaben. Wenn wir im Stande der Gnade sind, wohnt die Dreifaltigkeit in uns. Wir sind zu Kindern Gottes und zu Tempeln des Heiligen Geistes verwandelt worden. Bin ich dankbar für Gottes intime Gegenwart in meiner Seele, und entsprechen meine Taten der Tatsache, dass ich „Tempel des Heiligen Geistes“ bin? 3. Hingebungsvolle Liebe. Jesu Offenbarung der Heiligen Dreifaltigkeit lässt uns eine Ahnung vom Geheimnis der Einheit und der hingebungsvollen Liebe bekommen: Gott selbst. Er ist eine Liebe, die sich ausdrückt in der Wechselbeziehung zwischen Vater und Sohn vereint in einer ewigen Umarmung der Liebe, die der Heilige Geist ist. Diese Einheit oder dieser „Familienaspekt“ Gottes ist das Modell der Einheit aller Christen, aller christlichen Familien, und sogar der Gesellschaft als Ganzes. Erkenne ich, dass meine Familie ein Spiegel der Heiligen Dreifaltigkeit ist? Strebe ich danach, mich in der Selbsthingabe zu üben, die das Familienleben zu einer Freude macht? Wie kann ich eine größere Nächstenliebe leben und weniger nur mir selbst dienen? Gespräch mit Christus: Lieber Jesus, ich weiß, dass ich wahrhaft gesegnet bin, dass du mein Begleiter und Erlöser bist. Hilf mir meiner Berufung als Christ treu zu sein und den Vater durch Gehorsam gegenüber dem Heiligen Geist zu verehren. Vorsatz: Ich werde ein Vater Unser und drei Ave Maria für die Vermehrung des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe beten.
Etwas radikal Neues 16. Juni 2014
Montag der elften Woche im Jahreskreis Hl. Benno von Meißen, Bischof P. Walter Schu LC Mt 5,38-42 Jesus sagte zu seinen Jüngern: Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Auge für Auge und Zahn für Zahn. Ich aber sage euch: Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin. Und wenn dich einer vor Gericht bringen will, um dir das Hemd wegzunehmen, dann lass ihm auch den Mantel. Und wenn dich einer zwingen will, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh zwei mit ihm. Wer dich bittet, dem gib, und wer von dir borgen will, den weise nicht ab. Einführendes Gebet: Herr, es ist nicht leicht für meine gefallene Natur, diese Botschaft anzunehmen. Ich glaube aber an deine Worte und ich vertraue auf dich, weil allein du Worte des ewigen Lebens hast. Ich beginne jetzt diese Zeit des Gebetes und wende mich an dich als Hilfesuchender. Ich will in allem, was ich tue, allein dir gefallen. Bitte: Herr, hilf mir, deinen Ruf, die andere Wange hinzuhalten, anzunehmen. 1. Das Leitmotiv. Erkennen wir den Faden, der die Evangelien dieser Woche durchläuft? Etwas, das hervorsticht, ist die radikale Neuheit des Reiches Christi. Sein grundlegendes Prinzip ist ganz neu: eine Nächstenliebe, die lehrt, seine eigenen Feinde zu lieben (Montag und Dienstag). Das Prinzip ist neu in den Absichten, die unser ganzes Handeln motivieren sollen (Mittwoch). Es ist neu in der Art und Weise, wie wir zu unserem Vater im Himmel beten sollen (Donnerstag). Und schließlich ist es neu in der radikalen Aufforderung, die es an uns, die wir Christus nachfolgen, richtet: Sein Reich muss unser einziger Schatz sein (Freitag) und sein Reich zu suchen muss über allen anderen Dingen unseres Lebens stehen (Samstag). Welch großes Privileg ist es, zu der Aufgabe gerufen zu sein, dieses Reich aufrichten zu helfen! Welche Freude, welche Ehre, welcher Ruhm ist es, solch einem König anzugehören! Können die Leute an der Art, wie ich mein Leben führe, eine „Neuheit“, eine Frische erleben? Ist mein Leben in der neuen Lehre Christi verwurzelt? 2. Ein neuer Gesetzgeber. Wir befinden uns mitten in der Bergpredigt. Unser Herr spricht mit einer Autorität, die seine jüdischen Zuhörer erstaunen, ja sogar schockieren musste. Er nimmt die Macht in Anspruch, das, was vom Gesetz des Mose und der Propheten – der absoluten Bezugsquelle der Autorität des jüdischen Glaubens – verkündet wurde, zu verändern. Erinnern wir uns daran, dass Gott dem Mose die Zehn Gebote übergeben hat, und dass die Propheten wirklich Gottes Wort verkündet haben. Wenn nun also Jesus sagt: „Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist…. Ich aber sage euch…,” dann gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder ist Christus verrückt, oder er ist wirklich der Sohn Gottes, der gekommen ist, „nicht um das Gesetz und die Propheten aufzuheben, sondern um sie zu erfüllen.“ Ich mag vielleicht glauben, dass er der Sohn Gottes ist. Nehme ich aber auch seine Lehren alle an? 3. Die andere Wange hinhalten. Man findet sicher nur schwer Worte, die noch radikaler sind als diese. Wer würde es wagen, sie auszusprechen, wenn nicht der Sohn Gottes selbst? Er wird sie ganz in seinem eigenen Leben leben und es so zulassen, dass er von bösen Menschen ans Kreuz genagelt wird. Ist es aber wirklich für uns, die wir ihm nachfolgen, die wir Christen sind, möglich, sie zu leben? Halten wir wirklich demjenigen, der uns schlägt, die andere Wange hin? Geben wir dem, der von uns unrechtmäßig viel verlangt, noch mehr, als er verlangt? Was könnte die Absicht sein, die hinter diesen Geboten Christi steckt, die uns scheinbar verwundbar und wehrlos machen? Letztlich ist es allein eine solche heroische Nächstenliebe, die in der Lage ist, schlechte Menschen für die Sache des Evangeliums zu gewinnen. Und das ist es, wonach Christus, unser Retter, sich so sehr sehnt. „Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen“ (1 Tim 2,3-4). Gespräch mit Christus: Herr, ich sehne mich danach, ein Herz zu haben, das dem deinen immer mehr gleicht. Mach mein egoistisches Herz warm, damit ich in Liebe meine andere Wange hinhalte, wie du es von mir willst. Hilf mir, mich immer mehr dafür einzusetzen, dass alle Menschen gerettet werden und dich in ihrem Leben erkennen. Vorsatz: Ich will heute jemandem, mit dem ich mich schwer tue, einen Gefallen tun.
Wir sind alle Kinder unseres Himmlischen Vaters 17. Juni 2014
Dienstag der elften Woche im Jahreskreis Hl. Euphemia OSB, Äbtissin P. Walter Schu LC Mt 5,43-48 Jesus sagte zu seinen Jüngern: Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten, und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. Wenn ihr nämlich nur die liebt, die euch lieben, welchen Lohn könnt ihr dafür erwarten? Tun das nicht auch die Zöllner? Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr damit Besonderes? Tun das nicht auch die Heiden? Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist. Einführendes Gebet: Herr, es ist nicht leicht für meine gefallene Natur, diese Botschaft anzunehmen. Ich glaube aber an deine Worte und ich vertraue auf dich, weil allein du Worte des ewigen Lebens hast. Ich beginne jetzt diese Zeit des Gebetes und wende mich an dich als Hilfesuchender. Ich will in allem, was ich tue, allein dir gefallen. Bitte: Herr, hilf mir, meine Feinde zu lieben und für die zu beten, die mich verfolgen. 1. Wahre Liebe zu euren Feinden. Nirgendwo erkennen wir die radikale Neuheit der christlichen Ethik klarer, als in dem einfachen Satz Christi: „Liebt eure Feinde.“ Im Griechischen gibt es vier Wörter für „Liebe“. Storge bezieht sich auf die Liebe zwischen Eltern und Kindern. Eros beschreibt die Liebe als gegenseitiges Angezogensein von Mann und Frau. Philia ist die Liebe der Freundschaft. Schließlich ist agape die Liebe, die das Gute für den will, den man liebt. In seinem Buch Liebe und Verantwortung schreibt Karol Wojtyla, dass, wer einen anderen mit einer echten wohlwollenden Liebe liebt, Gott für ihn will, denn Gott ist das höchste Gut eines jeden Menschen. Und Christus verlangt gerade diese agape von allen, die ihm nachfolgen: „Betet für die, die euch verfolgen.“ 2. Kinder eures Himmlischen Vaters. Warum bittet, ja verlangt Christus von uns eine solche radikale Form der Liebe? Weil Gott Vater auf diese Weise jeden seiner Söhne und Töchter liebt, ohne darauf zu achten, ob sie gut oder böse sind. „Denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten, und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.“ Wie sehr würde sich die Welt um uns verändern, wenn die Menschen, mit denen wir zu tun haben, eine Liebe erfahren würden, die der Liebe des Vaters allen Erbarmens gleicht! Seine Liebe ist absolut selbstlos. Er liebt weiter und schenkt weiterhin seine Gaben, selbst wenn er dafür keine Liebe erhält. Christus ruft uns hier zu einem hohen und herausforderndem Ideal auf, aber dieses Ideal ist fähig, das Leben der anderen zu verändern. Welche Freude könnte größer sein, als wahre Söhne und Töchter unseres Himmlischen Vaters zu sein? 3. Die wahre Vollkommenheit durch Liebe. Warum besteht Christus immer wieder darauf, dass wir vollkommen sein sollen – und nicht nur menschlich vollkommen, sondern so vollkommen, wie unser Himmlischer Vater es ist? Er weiß, dass das der ursprüngliche Plan des Vaters für die Menschheit ist, am Beginn der Schöpfung. „Gott schuf also den Menschen als sein Abbild; als Abbild Gottes schuf er ihn. Als Mann und Frau schuf er sie“ (Gen 1,27). Christus weiß sehr wohl, dass die Sünde das göttliche Abbild in uns verdunkelt hat, dass sein Ruf zur vollkommenen Nächstenliebe für unsere gefallene Menschennatur nicht möglich ist. Er weiß aber auch, dass durch die Kraft seines eigenen Todes und seiner Auferstehung, durch das neue Leben des Heiligen Geistes, den er senden wird, Gottes ursprünglicher Plan für die Menschheit wiederhergestellt wird. Es gibt keinen mächtigeren Grund zur Hoffnung, selbst mitten in unserem Versagen in der Nächstenliebe und in unserer menschlichen Schwäche. Gespräch mit Christus: Ich danke dir, Herr, für deine radikale Botschaft, für die ständige Herausforderung, die sie an mich stellt und die mir niemals erlaubt, selbstgefällig oder selbstzufrieden zu werden. Hilf mir, die christliche Nächstenliebe besser zu bezeugen, damit die Welt an dich glaubt. Vorsatz: Ich will für jene beten, mit denen ich Schwierigkeiten habe und ihnen einen Akt der Nächstenliebe erweisen.
Die Gefahr der Eitelkeit 18. Juni 2014
Mittwoch der elften Woche im Jahreskreis Hl. Gregor Barbarigo, Bischof P. Walter Schu LC Mt 6,1-6,16-18 Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zur Schau zu stellen; sonst habt ihr keinen Lohn von eurem Vater im Himmel zu erwarten. Wenn du Almosen gibst, lass es also nicht vor dir herposaunen, wie es die Heuchler in den Synagogen und auf den Gassen tun, um von den Leuten gelobt zu werden. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Wenn du Almosen gibst, soll deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut. Dein Almosen soll verborgen bleiben und dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten. Wenn ihr betet, macht es nicht wie die Heuchler. Sie stellen sich beim Gebet gern in die Synagogen und an die Straßenecken, damit sie von den Leuten gesehen werden. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Du aber geh in deine Kammer, wenn du betest, und schließ die Tür zu; dann bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist. Dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten. Wenn ihr fastet, macht kein finsteres Gesicht wie die Heuchler. Sie geben sich ein trübseliges Aussehen, damit die Leute merken, dass sie fasten. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Du aber salbe dein Haar, wenn du fastest, und wasche dein Gesicht, damit die Leute nicht merken, dass du fastest, sondern nur dein Vater, der auch das Verborgene sieht; und dein Vater, der das Verborgene sieht, wird es dir vergelten. Einführendes Gebet: Herr, ich glaube mit einem lebendigen Glauben an dich. Auch wenn ich so sehr zur Sünde und Schwachheit neige, vertraue ich auf dein Erbarmen. Ich möchte dir meine Liebe während dieser Meditation zeigen. Mein Lohn möge allein von dir kommen und nicht von der Zustimmung durch Menschen. Bitte: Herr, hilf mir, die Reinheit der Absicht in meinem Leben immer mehr zu vervollkommnen. 1. Wem wollt ihr gefallen? Im heutigen Evangelium präsentiert uns Christus eine schwierige Herausforderung aber auch einen großen Trost. Seine Lehre kann in einem einfachen Satz zusammengefasst werden: Tut alles, was ihr tut, vor Gott allein. Am Ende unseres Lebens wird allein das bestehen bleiben, was wir für Gott und für unsere Brüder und Schwestern getan haben. Alles andere, all unsere Eitelkeiten, unser Wunsch, geschätzt, beliebt oder wichtig zu sein, wird am letzten Tag wie Nebel im Sonnenlicht verschwinden. Die Herausforderung ist klar: Vor Gott mit absolut reiner Absicht handeln. Aber wo ist der Trost? Unser Himmlischer Vater „sieht das Verborgene.“ Was vielleicht von der Welt niemals bemerkt oder anerkannt oder geschätzt werden wird, wird eines Tages im Himmel belohnt werden. 2. Zwischen dir und Gott. Mutter Theresa bringt die Botschaft des heutigen Evangeliums in einem kurzen Gedicht zum Ausdruck, das den Titel „Es geschieht zwischen dir und Gott“ trägt: Die Menschen handeln oft unvernünftig, unlogisch und egoistisch. Vergib ihnen trotzdem. Wenn du freundlich bist, werfen sie dir vielleicht vor, dass du es aus egoistischen oder anderen hintergründigen Motiven tust. Sei trotzdem freundlich. Wenn du erfolgreich bist, wirst du manch falsche Freunde und manch echte Feinde gewinnen. Sei trotzdem erfolgreich. Wenn du ehrlich und offen bist, betrügen sie dich vielleicht. Sei trotzdem ehrlich und offen. Wenn du Jahre damit verbringst, aufzubauen, kann einer über Nacht alles zerstören. Bau trotzdem weiter. Wenn du Heiterkeit und Gelassenheit ausstrahlst, sind sie vielleicht eifersüchtig. Sei trotzdem glücklich. Das Gute, das du heute tust, vergessen sie vielleicht schon morgen. Tu trotzdem Gutes. Und wenn du der Welt das Beste gibst, das du hast, wird es vielleicht niemals genug sein. Gib der Welt trotzdem das Beste, das du hast. Warum? Weil letztendlich alles zwischen dir und Gott geschieht.... Es war ohnehin niemals zwischen dir und ihnen. 3. Unser ewiger Lohn. Christus betont dreimal, dass die Heuchler, die alles vor den anderen tun, ihren Lohn bereits erhalten haben. Eines Tages wird jeder von uns allein vor Christus stehen. Unser ewiges Los wird vom Ausgang dieses Augenblicks abhängen. Mögen wir zu unserem Kummer nicht entdecken müssen, dass unsere Hände leer sind, weil wir durch unser Tun im Geheimen den Beifall der Menschen gesucht haben. Wir wollen vielmehr unsere guten Taten im Verborgenen tun und unsere linke Hand nicht wissen lassen, was die Rechte gerade tut. Dann wird es uns unser Himmlischer Vater, „der das Verborgene sieht“, vergelten. Gespräch mit Christus: Ich danke dir, Herr, weil du immer das Verborgene siehst, weil du immer bereit bist, das, was wir für dich tun, zu belohnen. Deine Worte und das Beispiel heiliger Männer und Frauen zeigen mir den rechten Weg. Ich will so leben, dass ich dich in der Ewigkeit schauen darf. Ich will allen nutzlosen Ehrgeiz und alle unnötigen Sorgen darüber, was andere über mein Tun denken, ablegen. Vorsatz: Ich will in den verschiedenen Tätigkeiten dieses Tages die Reinheit meiner Absicht erneuern und sie aus Liebe zu Christus tun und so dabei helfen, sein Reich auszubreiten.
Ich will in Ewigkeit leben 19. Juni 2014
Hochfest des Leibes und Blutes Jesu Christi Fronleichnam P. Eamon Shelly LC Joh 6,51-58 Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, ich gebe es hin für das Leben der Welt. Da stritten sich die Juden und sagten: Wie kann er uns sein Fleisch zu essen geben? Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, das sage ich euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag. Denn mein Fleisch ist wirklich eine Speise, und mein Blut ist wirklich ein Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir, und ich bleibe in ihm. Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und wie ich durch den Vater lebe, so wird jeder, der mich isst, durch mich leben. Dies ist das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Mit ihm ist es nicht wie mit dem Brot, das die Väter gegessen haben; sie sind gestorben. Wer aber dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit. Einführendes Gebet: Herr Jesus, schenke mir deinen Leib in der heiligen Eucharistie. Möge meine Seele durch die Kraft dieses heiligen Sakraments mit der Freude und dem Frieden, die nur bei dir zu finden sind, erfüllt werden. Bitte: Herr, lass mich das Brot des Lebens häufig empfangen, damit ich dadurch das Leben in Fülle habe. 1. Fürchtet euch nicht, ich bin es. Es gab einen Bischof, der mit seinem nicht gerade schönen Aussehen humorvoll umzugehen wusste; und wirklich, er hatte keine Schwierigkeiten zuzugeben, dass er hässlich aussah. Eines Tages näherte sich ihm eine Frau, die diesen heilig mäßigen Mann sehr verehrte, und bat ihn, ein Photo von ihm, das sie gerade gekauft hatte, zu signieren. Sie wollte es einrahmen und in ihr Wohnzimmer hängen. Der Bischof schrieb auf das Photo: „Fürchtet euch nicht, ich bin es“. Obgleich wir in der heiligen Eucharistie nur eine Hostie sehen, glauben wir im Vertrauen auf das Wort Jesu, dass sich unter dieser Brotgestalt der Leib Christi verbirgt. Darum fürchtet euch nicht, es ist Christus. 2. Wie kann das sein? Die Juden stritten sich mit Jesus über diese schwer zu begreifende Wahrheit, die sie nicht akzeptieren konnten. So verhält es sich auch mit vielen, die sonntags zur heiligen Messe gehen und an die Realpräsenz Christi in der heiligen Eucharistie nicht wirklich glauben. Bisweilen empfangen wir vielleicht sogar die heilige Eucharistie ohne wirklich zu wissen, was wir eigentlich tun. Auf diese Weise lassen wir es zu, dass Zweifel sich in unserem Herzen einnisten können. 3. Ihr werdet niemals sterben. Tief im Herzen eines jeden Mannes, einer jeden Frau und eines jeden Kindes schlummert die Sehnsucht nach einem Leben für immer. Auf Erden kann nur die heilige Eucharistie, Christus selbst, den Durst nach dem ewigen Leben stillen. Daher können wir so große Ruhe und Freude erleben, wenn wir die heilige Eucharistie aufrichtig verehren und sie mit großer Ehrfurcht, festem Glauben und brennender Liebe empfangen. Gespräch mit Christus: Herr Jesus, schenke mir deinen Leib in der heiligen Eucharistie und gewähre mir die Gnade, dass ich jeden Tag tiefer an deine wirkliche Gegenwart in der Eucharistie glaube. Vorsatz: Ich will versuchen, zusätzlich zur Sonntagsmesse eine heilige Messe unter der Woche zu besuchen.
Was ist mein tiefster Wunsch? 20. Juni 2014
Freitag der elften Woche im Jahreskreis Hl. Adalbert von Magdeburg, Bischof Hl. Margarete Ebner OP P. Walter Schu LC Mt 6,19-23 Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde, wo Motte und Wurm sie zerstören und wo Diebe einbrechen und sie stehlen, sondern sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Wurm sie zerstören und keine Diebe einbrechen und sie stehlen. Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz. Das Auge gibt dem Körper Licht. Wenn dein Auge gesund ist, dann wird dein ganzer Körper hell sein. Wenn aber dein Auge krank ist, dann wird dein ganzer Körper finster sein. Wenn nun das Licht in dir Finsternis ist, wie groß muss dann die Finsternis sein! Einführendes Gebet: Herr, ich glaube an dich. Ich glaube, dass du mich liebst, dass du an meiner Seite bist und dass du mich durch diesen Tag hindurch begleitest. Ich vertraue auf dich, Herr. Ich vertraue dir mehr als ich mir selbst vertraue, weil du unendlich gut und allmächtig bist. Ich liebe dich, Jesus. Ich liebe dich, weil du für mich am Kreuz gestorben bist, um mich zu retten. Bitte: Herr, hilf mir zu entdecken, wo ich am meisten von dir gerufen bin, Schätze für den Himmel zu sammeln. 1. Vergängliche oder ewige Schätze. Wer möchte nicht einen verborgenen Schatz entdecken? Das menschliche Herz ist für das Glück und die Sicherheit, die ein Schatz verspricht, gemacht und für die Freude, die er bringt. Hier taucht nun ein grundsätzliches Problem auf: Wie beschaffen soll der Schatz sein, den wir unserem Herz anvertrauen, unser innerstes Sein, unser eigentliches Ich? Christus warnt uns vor den falschen Schätzen, welche jeden Tag in unser Herz eindringen wollen – irdische Schätze von edler Kleidung, oder Besitz, oder Reichtum. Aber jeder dieser Schätze kann und wird uns weggenommen werden. In dem Augenblick, wo wir am meisten Hilfe brauchen, die Zeit unseres Übergangs in die Ewigkeit, wird uns unser materieller Besitz verraten. Ein Sprichwort bringt das gut zum Ausdruck: „Das letzte Hemd hat keine Taschen.“ 2. Die tiefsten Sehnsüchte des Herzens. Christus bietet uns den einen Schatz an, der des menschlichen Herzens würdig ist, den Schatz, der uns nicht verraten wird, den einzigen Schatz, der uns durchs Grab hindurch und hinüber ins ewige Leben begleiten kann. Was ist das für ein Schatz? Es ist die Person Christi selbst und alle guten Taten, die wir für ihn tun. Für Christus allein zu leben, ihn über alles zu lieben, unser Leben hinzugeben, uns selbst ihm hinzugeben, darin besteht der einzige Schatz, der reich genug ist, um das menschliche Herz zu sättigen – der allein fähig ist, unsere tiefsten Sehnsüchte zu stillen. Allein dieser Schatz bleibt für die Ewigkeit und erfüllt uns mit einer Freude, die immer wieder beginnt, immer neu. „Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.“ 3. Das Licht des Körpers. Christi Lehre über das Auge als Licht des Körpers ist vielleicht auf den ersten Blick unklar, und sogar ohne Bezug zur vorhergehenden Mahnung, Schätze für den Himmel zu sammeln. Ein zweiter Blick aber lässt einen inneren Bezug erkennen. Die Exegeten sehen im Auge die Absichten, die hinter den Handlungen liegen. Christus mahnt uns, alles, was wir tun und wie wir Ereignisse und andere sehen, mit der Einfachheit eines Kindes wahrzunehmen. Wenn wir Christus in den anderen sehen, wenn wir fähig sind, Gottes vorsehende Hand hinter allem, was in unserem Leben geschieht, zu sehen, wenn alles, was wir tun, aus Liebe zu Christus getan wird, dann wird unser ganzer Körper wirklich vom Licht überflutet. Gespräch mit Christus: Ich danke dir, Herr, für die klare Botschaft deines Evangeliums. Ich danke dir, dass du mir zeigst, wie ich mein Leben im Hinblick auf die Ewigkeit leben soll. Ich danke dir, dass du der einzige Schatz bist, der allein die Sehnsüchte meines Herzens stillen kann. Vorsatz: Ich will heute alles aus Liebe zu Christus tun und mithelfen, sein Reich auszubreiten. Darum will ich mich bewusst anstrengen, Schätze für den Himmel zu sammeln.
Nur ein Herr 21. Juni 2014
Samstag der elften Woche im Jahreskreis Hl. Aloisius Gonzago SJ P. Walter Schu LC Mt 6,24-34 Jesus sagte zu seinen Jüngern: Niemand kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den andern lieben oder er wird zu dem einen halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon. Deswegen sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben und darum, dass ihr etwas zu essen habt, noch um euren Leib und darum, dass ihr etwas anzuziehen habt. Ist nicht das Leben wichtiger als die Nahrung und der Leib wichtiger als die Kleidung? Seht euch die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht, sie ernten nicht und sammeln keine Vorräte in Scheunen; euer himmlischer Vater ernährt sie. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie? Wer von euch kann mit all seiner Sorge sein Leben auch nur um eine kleine Zeitspanne verlängern? Und was sorgt ihr euch um eure Kleidung? Lernt von den Lilien, die auf dem Feld wachsen: Sie arbeiten nicht und spinnen nicht. Doch ich sage euch: Selbst Salomo war in all seiner Pracht nicht gekleidet wie eine von ihnen. Wenn aber Gott schon das Gras so prächtig kleidet, das heute auf dem Feld steht und morgen ins Feuer geworfen wird, wie viel mehr dann euch, ihr Kleingläubigen! Macht euch also keine Sorgen und fragt nicht: Was sollen wir essen? Was sollen wir trinken? Was sollen wir anziehen? Denn um all das geht es den Heiden. Euer himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles braucht. Euch aber muss es zuerst um sein Reich und um seine Gerechtigkeit gehen; dann wird euch alles andere dazugegeben. Sorgt euch also nicht um morgen; denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat genug eigene Plage. Einführendes Gebet: Herr, wenn ich diesen Tag beginne, vertraue ich auf deine unfehlbare Vorsehung. Zu dir zu kommen, ist der tiefste Wunsch meines Herzens. In dieser Zeit des Gebetes will ich allein dir gefallen. Wenn ich vielleicht auch müde oder nicht begeistert bin, wenn ich gerade Trockenheit erfahre, dann soll dies mein Gebet sein: Ich gebe dir alles, was ich bin und habe. Bitte: Herr, hilf mir, tiefer auf die liebende Vorsehung unseres Himmlischen Vaters zu vertrauen. 1. Warum sich sorgen? Was kann man noch zu den schönen Bildern hinzufügen, die Christus uns von der liebenden Vorsehung des Himmlischen Vaters gibt, damit wir tiefer auf sie vertrauen? Wir müssen bloß daran denken, wie Gott die Vögel des Himmels nährt und die Lilien des Feldes kleidet, und die Wirklichkeit dieser väterlichen Fürsorge für diese kurzlebigen Geschöpfe tief in unsere Seelen eindringen lassen. Um wie viel mehr wird er sich um uns kümmern, da er uns selbst aus dem Staub gebildet hat, zu seinen Söhnen und Töchtern geformt hat. Uns hat er seinen einzigen Sohn gesandt, damit er für uns am Kreuz stirbt. Christus dringt zum wahren Grund unserer Ängste und Sorgen vor, der angstvollen Sorge, die unser Leben so schwer macht: Wir haben zu wenig Glauben. Wenig Glauben und noch weniger Vertrauen in die Güte des Himmlischen Vaters. Darum wollen wir ihm danken für seine Geduld und seiner väterlichen Güte erlauben, die Tiefen unseres Geistes zu durchdringen. 2. Das eine Notwendige im Blick behalten. Unsere Ängste und Sorgen über die materiellen Nöte unseres Alltags lassen uns das eine Notwendige aus den Augen verlieren: Das Streben nach der Heiligkeit, nach der Errichtung des Reiches Christi in unserem eigenen Leben und im Leben derer um uns herum. Wenn wir Christus erlauben würden, unsere Herzen mit der verzehrenden Leidenschaft für die Seelen zu entzünden, wie würde sich dann unser Leben ändern! Wir würden uns von dieser Sendung leiten lassen, immerzu von ihr angetrieben werden – und alle unsere früheren Ängste und Sorgen würden bedeutungslos werden. Dann könnten auch wir mit Christus ausrufen: „Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!“ (Lk 12,49) 3. Einfachheit des Herzens. Eine Tugend, die uns hilft, Gott mehr zu vertrauen und im apostolischen Eifer zu wachsen, ist die Einfachheit des Herzens. Wenn wir in der Einfachheit des Herzens wachsen, werden wir von Gott niemals eine Erklärung für unsere Berufung oder für unser Leiden verlangen. Dank der Einfachheit des Herzens werden wir in allem Gottes heiligen Willen erkennen, und alles, selbst der Schmerz, wird zu einer Quelle und Ausfluss für Frieden und Freude. Dank der Einfachheit des Herzens werden wir fähig, die Menschen und ihr Elend zu verstehen und ihnen zu helfen. Dank der Einfachheit des Herzens werden wir niemals Hass, böse Wünsche, Groll oder andere böse Gedanken in unsere Herzen einziehen lassen. Alles wird uns Gott näher bringen. Wie schwer fällt es uns aber oft, diesen Willen zu erkennen und ihn anzunehmen. Gespräch mit Christus: Herr, hilf mir, durch dieses Gebet in der Einfachheit des Herzens zu wachsen und zu erkennen, dass alles in meinem Leben aus deiner liebenden Hand hervorgeht. Vorsatz: Ich will meinen Geist des Glaubens erneuern, damit ich alles, was mir heute geschieht, als Teil der liebenden Vorsehung Gottes erkenne.
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