Tägliche Meditationen Sonntag 6. April 2014 bis Samstag 16. April 2014 Fünfte Woche in der Fastenzeit P. Steven Reilly LC
Aus Dunkelheit und Tod zum Licht und Leben 6. April 2014
Fünfter Sonntag in der Fastenzeit Judica P. Steven Reilly LC Joh 11,1-45 Ein Mann war krank, Lazarus aus Betanien, dem Dorf, in dem Maria und ihre Schwester Marta wohnten. Maria ist die, die den Herrn mit Öl gesalbt und seine Füße mit ihrem Haar abgetrocknet hat; deren Bruder Lazarus war krank. Daher sandten die Schwestern Jesus die Nachricht: Herr, dein Freund ist krank. Als Jesus das hörte, sagte er: Diese Krankheit wird nicht zum Tod führen, sondern dient der Verherrlichung Gottes: Durch sie soll der Sohn Gottes verherrlicht werden. Denn Jesus liebte Marta, ihre Schwester und Lazarus. Als er hörte, dass Lazarus krank war, blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er sich aufhielt. Danach sagte er zu den Jüngern: Lasst uns wieder nach Judäa gehen. Die Jünger entgegneten ihm: Rabbi, eben noch wollten dich die Juden steinigen, und du gehst wieder dorthin? Jesus antwortete: Hat der Tag nicht zwölf Stunden? Wenn jemand am Tag umhergeht, stößt er nicht an, weil er das Licht dieser Welt sieht; wenn aber jemand in der Nacht umhergeht, stößt er an, weil das Licht nicht in ihm ist. So sprach er. Dann sagte er zu ihnen: Lazarus, unser Freund, schläft; aber ich gehe hin, um ihn aufzuwecken. Da sagten die Jünger zu ihm: Herr, wenn er schläft, dann wird er gesund werden. Jesus hatte aber von seinem Tod gesprochen, während sie meinten, er spreche von dem gewöhnlichen Schlaf. Darauf sagte ihnen Jesus unverhüllt: Lazarus ist gestorben. Und ich freue mich für euch, dass ich nicht dort war; denn ich will, dass ihr glaubt. Doch wir wollen zu ihm gehen. Da sagte Thomas, genannt Didymus (Zwilling), zu den anderen Jüngern: Dann lasst uns mit ihm gehen, um mit ihm zu sterben. Als Jesus ankam, fand er Lazarus schon vier Tage im Grab liegen. Betanien war nahe bei Jerusalem, etwa fünfzehn Stadien entfernt. Viele Juden waren zu Marta und Maria gekommen, um sie wegen ihres Bruders zu trösten. Als Marta hörte, dass Jesus komme, ging sie ihm entgegen, Maria aber blieb im Haus. Marta sagte zu Jesus: Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben. Aber auch jetzt weiß ich: Alles, worum du Gott bittest, wird Gott dir geben. Jesus sagte zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen. Marta sagte zu ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am Letzten Tag. Jesus erwiderte ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das? Marta antwortete ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Messias bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll. Nach diesen Worten ging sie weg, rief heimlich ihre Schwester Maria und sagte zu ihr: Der Meister ist da und lässt dich rufen. Als Maria das hörte, stand sie sofort auf und ging zu ihm. Denn Jesus war noch nicht in das Dorf gekommen; er war noch dort, wo ihn Marta getroffen hatte. Die Juden, die bei Maria im Haus waren und sie trösteten, sahen, dass sie plötzlich aufstand und hinausging. Da folgten sie ihr, weil sie meinten, sie gehe zum Grab, um dort zu weinen. Als Maria dorthin kam, wo Jesus war, und ihn sah, fiel sie ihm zu Füßen und sagte zu ihm: Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben. Als Jesus sah, wie sie weinte und wie auch die Juden weinten, die mit ihr gekommen waren, war er im Innersten erregt und erschüttert. Er sagte: Wo habt ihr ihn bestattet? Sie antworteten ihm: Herr, komm und sieh! Da weinte Jesus. Die Juden sagten: Seht, wie lieb er ihn hatte! Einige aber sagten: Wenn er dem Blinden die Augen geöffnet hat, hätte er dann nicht auch verhindern können, dass dieser hier starb? Da wurde Jesus wiederum innerlich erregt, und er ging zum Grab. Es war eine Höhle, die mit einem Stein verschlossen war. Jesus sagte: Nehmt den Stein weg! Marta, die Schwester des Verstorbenen, entgegnete ihm: Herr, er riecht aber schon, denn es ist bereits der vierte Tag. Jesus sagte zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen? Da nahmen sie den Stein weg. Jesus aber erhob seine Augen und sprach: Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. Ich wusste, dass du mich immer erhörst; aber wegen der Menge, die um mich herum steht, habe ich es gesagt; denn sie sollen glauben, dass du mich gesandt hast. Nachdem er dies gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus! Da kam der Verstorbene heraus; seine Füße und Hände waren mit Binden umwickelt, und sein Gesicht war mit einem Schweißtuch verhüllt. Jesus sagte zu ihnen: Löst ihm die Binden, und lasst ihn weggehen! Einführendes Gebet: Himmlischer Vater, hilf mir, deinen Sohn zu verstehen, zu lieben und in allem zu folgen. Er hat das Leiden am Kreuz angenommen, damit wir die Herrlichkeit im neuen, ewigen Leben erlangen. Bitte: Herr, begeistere mich durch deine Liebe und leite mich durch dein Beispiel. 1. „Diese Krankheit wird nicht zum Tod führen, sondern dient der Verherrlichung Gottes….“ Gott macht selbst aus Krankheit und Tod etwas Gutes. Die Krankheit, die zum leiblichen Tod führt, ist Folge der Erbsünde. Christus ist gekommen, um den Tod an seiner Wurzel zu vernichten: durch die Vernichtung der Sünde vernichtet er gleichzeitig den Tod. Aber er tut dies bewusst durch sein Leiden und sein Sterben – durch bereitwillige Annahme des Todes. Bedeutete der Tod im Alten Bund die äußerste Strafe für Ungehorsam gegenüber Gott, erhält er nun durch Christus die Bedeutung der Geburt zum ewigen Leben bei Gott. 2. „Ich bin die Auferstehung und das Leben.“ Ob es der Tod eines lieben Menschen ist oder die Aussicht auf unser eigenes Ableben, der Tod ist eine bedrückende Wirklichkeit. Aber wenn wir auf Christus schauen, sehen wir hinter der Finsternis des Todes die Auferstehung und das Leben. Wenn wir wirklich glauben, dass Christus die Auferstehung und das Leben ist, werden wir „die Auferstehung und das Leben“ auch für andere. Wir werden lebendige Zeichen der Hoffnung in einer Welt, die in so viel Dunkelheit gehüllt zu sein scheint. Ist Christus wirklich meine Auferstehung und mein Leben? Bringt meine Hoffnung auf ihn den mir anvertrauten Menschen Auferstehung und Leben? 3. „Da weinte Jesus.“ Warum weinte Jesus? Zu allen Zeiten hat es viele Versuche gegeben, diese Frage zu beantworten. Jesu Tränen über den Tod seines Freundes Lazarus zeigen uns die echte Menschlichkeit seines Herzens. Der Herr hat wirklich ein menschliches Herz. Er liebt uns mit diesem Herzen. Er nimmt an allen unseren Freuden und Sorgen teil. Er findet wirklich keinen Gefallen an unserem Leid und dem Tod. Im Gegenteil. Er möchte uns heilen und uns vor Leid bewahren. Aber unser Herr heilt unsere Seelen in unserem Leben und bewahrt sie davor, sich an ein bequemliches Leben zu gewöhnen. Er erlaubt uns sorgenvoll zu sein, damit wir uns auf das ewige Leben freuen können. Manchmal sind wir für diese Wirklichkeit undankbar. Verstehe ich Christus, wie er wirklich ist – wahrhaft Mensch und wahrhaft Gott - oder sehe ich ihn als einen, der fern und losgelöst von meinem Leben ist? Gespräch mit Christus: Herr, lass mich zu dir kommen. In der Welt herrschen Finsternis und Verworrenheit, du aber bist das Licht. Du bist das Licht der Welt. Wer auch immer dir folgt, wird niemals in Finsternis wandeln. Herr, erleuchte meinen Weg! Vorsatz: Heute will ich anderen ein Zeichen der Hoffnung, der Auferstehung und des Lebens sein.
Kann diese Ehe gerettet werden? 7. April 2014
Montag der fünften Woche in der Fastenzeit Hl. Johann Baptist de la Salle FSC P. Steven Reilly LC Joh 8,1-11 Jesus ging zum Ölberg. Am frühen Morgen begab er sich wieder in den Tempel. Alles Volk kam zu ihm. Er setzte sich und lehrte es. Da brachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau, die beim Ehebruch ertappt worden war. Sie stellten sie in die Mitte und sagten zu ihm: Meister, diese Frau wurde beim Ehebruch auf frischer Tat ertappt. Mose hat uns im Gesetz vorgeschrieben, solche Frauen zu steinigen. Nun, was sagst du? Mit dieser Frage wollten sie ihn auf die Probe stellen, um einen Grund zu haben, ihn zu verklagen. Jesus aber bückte sich und schrieb mit dem Finger auf die Erde. Als sie hartnäckig weiterfragten, richtete er sich auf und sagte zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie. Und er bückte sich wieder und schrieb auf die Erde. Als sie seine Antwort gehört hatten, ging einer nach dem anderen fort, zuerst die Ältesten. Jesus blieb allein zurück mit der Frau, die noch in der Mitte stand. Er richtete sich auf und sagte zu ihr: Frau, wo sind sie geblieben? Hat dich keiner verurteilt? Sie antwortete: Keiner, Herr. Da sagte Jesus zu ihr: Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr! Einführendes Gebet: Herr, ich glaube an dich, obwohl ich oft vergesse, meinen Glauben zu leben. Ich vertraue auf dich, obwohl ich so oft wegen kleiner Dinge die Ruhe verliere. Ich liebe dich, obwohl ich so viele Gelegenheiten verpasse, meine Liebe im Laufe des Tages zu zeigen, weil ich zu sehr mit mir selbst beschäftigt bin. Ich bin so dankbar, dass du mir in meiner Not beistehst und immer das Beste für mich willst. Bitte: Herr, hilf mir, in meiner Ehe treu zu sein. 1. Sie haben keinen Wein mehr. Die Worte der heiligen Mutter – „Sie haben keinen Wein mehr” (Joh 2,3) – haben eine Relevanz, die bleibend wie auch treffend ist. So wie es hier an Wein mangelte, so mangelt es auch an Wein in vielen Ehen: Mangel an Aufmerksamkeit, eine fehlende Fähigkeit, Bedürfnisse vorauszusehen, alles für selbstverständlich anzusehen. Wenige Ereignisse manifestieren den „Mangel an Wein“ so deutlich wie Ehebruch. Wir können die Umstände, die den Ehebruch der Frau im heutigen Evangelium umgeben, nicht kennen. Vielleicht wurde ihr viel Unrecht angetan. Aber welcher emotionale Schmerz, welche Vernachlässigung oder Versuchung sie auch immer herunterzog, Jesu Worte sind einfach: „Geh und sündige von nun an nicht mehr.“ Leichter gesagt als getan in einer Ehe, die nicht mehr zu retten ist? Vergessen wir nicht, dass Jesus nicht nur ein Therapeut ist. Er ist Gott. Erinnern wir uns daran, dass er Wasser in Wein verwandelt hat. 2. Der Segen der Verantwortlichkeit. Die Frau fühlte sich wahrscheinlich schon tot, erfüllt von Angst, als sie unter dem Spott und Hohn der Zuschauer durch die Straßen geführt wurde. Wir haben Mitleid mit ihr, weil wir genau wissen, dass auch wir Sünder sind. Jesu Barmherzigkeit mit ihr inspiriert uns, weil Liebe unser Herz sehr viel tiefer berührt als Angst. Aber wir wissen auch, dass es, so schrecklich selbstgerecht die Pharisäer auch waren, für die Frau gut war, erwischt zu werden. Dadurch hatte sie die Möglichkeit, Christi Barmherzigkeit zu erfahren und noch eine Chance zu bekommen. Ehen gedeihen nicht, wenn es dunkle Ecken und verborgene Stellen gibt, die vom Ehegatten ferngehalten werden. Verantwortlichkeit und Transparenz aber bringen die wertvollste der ehelichen Tugenden hervor: Vertrauen. Die tägliche und beständige Bemühung, verantwortlich zu sein, die „gegenseitige Unterordnung“ (vgl. Eph 5,12) zu praktizieren und beständig „Vertrauensdepots“ auf dem Konto der Liebe anzulegen sind die beste Versicherung gegen den Schiffbruch einer Ehe. 3. Zweite Chancen. „Geh und sündige von jetzt an nicht mehr”: Dies sind sowohl aufwühlende als auch herausfordernde Worte. Was passierte danach? Das ist eine komplizierte Frage, weil die zweite Chance in einer Ehe zwei Menschen betrifft. Weil sie die Berufung empfangen haben, „ein Fleisch“ zu werden, müssen beide Ehepartner Gottes Gnade annehmen, Verantwortung übernehmen, vergeben und zusammen arbeiten, um jede Wunde zu heilen, die ihrer Beziehung zugefügt wurde. Diese gegenseitige Arbeit kann man nur bei sich selbst anfangen. Deshalb sagt Jesus: „Sündige fortan nicht mehr.“ Tatsächlich ist es oft das Beste für die Verbesserung einer Beziehung als Ganzes, sein eigenes Herz zu ändern, es auf Gott zu zentrieren und dann zu versuchen, der beste Ehepartner zu sein, der man sein kann. Bei Jesus geht es um zweite Chancen. Wenn zwei Menschen vor dem Altar stehen, um ihre Liebe zu geloben, ist dieser Bund unauflöslich. Aber dabei geht es nicht nur um das Band zwischen ihnen. Es geht auch um das Band zwischen ihnen und Christus. „Tut, was er euch sagt!“ Gespräch mit Christus: Herr, du weißt, wie viele Prüfungen und Versuchungen wir durchleben müssen. Gib uns Stärke! Erlaube den zermürbenden Wirkungen der Zeit nicht, unsere Beziehungen zu zerstören. Hilf uns, einander und dir treu zu sein. Vorsatz: Ich werde heute ein besonderes geistliches Opfer für meine Ehe (oder für die Treue unter Eheleuten, wenn ich unverheiratet bin) bringen.
Ein Leben das Gott gefällt 8. April 2014
Dienstag der fünften Woche in der Fastenzeit Hl. Walter von Rebais OSB
Joh 8,21-30 Ein andermal sagte Jesus zu den Pharisäern: Ich gehe fort, und ihr werdet mich suchen, und ihr werdet in eurer Sünde sterben. Wohin ich gehe, dorthin könnt ihr nicht gelangen. Da sagten die Juden: Will er sich etwa umbringen? Warum sagt er sonst: Wohin ich gehe, dorthin könnt ihr nicht gelangen? Er sagte zu ihnen: Ihr stammt von unten, ich stamme von oben; ihr seid aus dieser Welt, ich bin nicht aus dieser Welt. Ich habe euch gesagt: Ihr werdet in euren Sünden sterben; denn wenn ihr nicht glaubt, dass ich es bin, werdet ihr in euren Sünden sterben. Da fragten sie ihn: Wer bist du denn? Jesus antwortete: Warum rede ich überhaupt noch mit euch? Ich hätte noch viel über euch zu sagen und viel zu richten, aber er, der mich gesandt hat, bürgt für die Wahrheit, und was ich von ihm gehört habe, das sage ich der Welt. Sie verstanden nicht, dass er damit den Vater meinte. Da sagte Jesus zu ihnen: Wenn ihr den Menschensohn erhöht habt, dann werdet ihr erkennen, dass Ich es bin. Ihr werdet erkennen, dass ich nichts im eigenen Namen tue, sondern nur das sage, was mich der Vater gelehrt hat. Und er, der mich gesandt hat, ist bei mir; er hat mich nicht allein gelassen, weil ich immer das tue, was ihm gefällt. Als Jesus das sagte, kamen viele zum Glauben an ihn. Einführendes Gebet: Herr, indem ich deinen heiligen Willen erfülle, wird die Kirche wachsen und in deinem Dienst treuer werden. Du bist das Leben, die Wahrheit und die Güte. Du bist auch der Frieden und die Barmherzigkeit. Ich bin so dankbar, dass ich diese Zeit habe, um mich dir zuzuwenden. Ohne dich kann ich nichts Gutes tun. Und wenn ich Gutes tue, dann bist du es, der dies in mir bewirkt, trotz meinem Versagen. Ich danke dir, Herr. Hier bin ich, um dich noch mehr zu lieben. Bitte: Herr, hilf mir, dir zu gefallen in dem was ich denke, sage und tue. 1. In der Welt, aber nicht von der Welt. Wir bezeugen im Glaubensbekenntnis, dass Jesus Christus vom Himmel herabgekommen ist, um uns zu erlösen. Diese Wahrheit sagt alles über den Retter aus. Er kommt in die Welt, ohne von der Welt zu sein. Seine Lehre weckt unsere höchsten und edelsten Erwartungen. Sein Weg und sein Lebensstil passen nicht zum Weg und Lebensstil der Kinder dieser Welt und rufen deshalb Widerstand hervor. Strebe ich in meinen geheimsten Gedanken, in meinen Worten und Taten, nach dem, „was oben ist“? 2. Liebevoll die Wahrheit sagen. Wenn wir jemanden wirklich lieben, sagen wir ihm die Wahrheit auch über Dinge, die wirklich von Bedeutung sind, selbst wenn die Wahrheit als unangenehm, schmerzhaft oder bedrückend wahrgenommen werden könnte. Der Gottessohn liebt uns von Anbeginn. Seine Liebe drängt ihn dazu, uns die Wahrheit über den Vater zu sagen, die eine Botschaft von unendlicher Gnade und Liebe ist. Seine Liebe drängt ihn auch, uns die Wahrheit über unser Verhältnis zu diesem barmherzigen Vater zu erklären: wie dieses mit Dankbarkeit und liebendem Gehorsam erfüllt sein sollte, befreit von allem, was uns von ihm trennen könnte. Um zu Jesus und zu dem, was oben ist, zu gehören, muss ich danach streben, mein Herz und meinen Geist für seine Wahrheit zu öffnen, vor allem da, wo er mich um Änderung und Bekehrung bittet. 3. Denen gefallen wollen, die man liebt. Liebe verwandelt unsere Absichten und Wünsche. Wenn wir jemanden lieben, wollen wir dieser Person in allem gefallen. Jesus liebt den Vater und daher macht er, was diesem gefällt, auch wenn der Wille des Vaters Jesus veranlasst, Leid, Ablehnung und Tod bereitwillig anzunehmen. Er erträgt dieses schwere Leid, um uns das Geschenk der Auferstehung und des ewigen Lebens zu bringen. Wenn ich Christus liebe, dann will ich auch das tun, was ihm gefällt. Und was gefällt Christus? Mein Glaube, meine Hoffnung und meine Liebe. Mein Gehorsam und meine Demut. So gefällt es ihm auch, wenn ich ihm in Menschen diene, von denen ich erkenne, dass sie materiell, moralisch oder geistig meine Aufmerksamkeit und Unterstützung brauchen können. Gespräch mit Christus: Herr, ich will alle Menschen lieben. Die Schwachen, indem ich mich ihnen zuwende; die reinen Herzens sind, indem ich werde, wie sie; die Nackten, indem ich sie kleide; die Kranken, indem ich sie tröste; Die Gefangenen, indem ich sie besuche; die Menschen jeder Sprache und Rasse, indem ich meine Freundlichkeit wie einen zarten Duft ausbreite, denn Freundlichkeit, die aus einer echten Liebe entspringt, ist die Gabe, die uns am stärksten miteinander verbindet. Vorsatz: Ich will heute danach streben, Christus in all meinen Gedanken, Worten und Taten zu gefallen.
Die Wahrheit macht dich frei 9. April 2014
Mittwoch der fünften Woche in der Fastenzeit Hl. Waltraud OSB, Äbtissin Hl. Konrad I, Erzbischof
Joh 8,31-42 Da sagte er zu den Juden, die an ihn glaubten: Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr wirklich meine Jünger. Dann werdet ihr die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch befreien. Sie erwiderten ihm: Wir sind Nachkommen Abrahams und sind noch nie Sklaven gewesen. Wie kannst du sagen: Ihr werdet frei werden? Jesus antwortete ihnen: Amen, amen, das sage ich euch: Wer die Sünde tut, ist Sklave der Sünde. Der Sklave aber bleibt nicht für immer im Haus; nur der Sohn bleibt für immer im Haus. Wenn euch also der Sohn befreit, dann seid ihr wirklich frei. Ich weiß, dass ihr Nachkommen Abrahams seid. Aber ihr wollt mich töten, weil mein Wort in euch keine Aufnahme findet. Ich sage, was ich beim Vater gesehen habe, und ihr tut, was ihr von eurem Vater gehört habt. Sie antworteten ihm: Unser Vater ist Abraham. Jesus sagte zu ihnen: Wenn ihr Kinder Abrahams wärt, würdet ihr so handeln wie Abraham. Jetzt aber wollt ihr mich töten, einen Menschen, der euch die Wahrheit verkündet hat, die Wahrheit, die ich von Gott gehört habe. So hat Abraham nicht gehandelt. Ihr vollbringt die Werke eures Vaters. Sie entgegneten ihm: Wir stammen nicht aus einem Ehebruch, sondern wir haben nur den einen Vater: Gott. Jesus sagte zu ihnen: Wenn Gott euer Vater wäre, würdet ihr mich lieben; denn von Gott bin ich ausgegangen und gekommen. Ich bin nicht in meinem eigenen Namen gekommen, sondern er hat mich gesandt. Einführendes Gebet: Herr, du bist das Leben, die Wahrheit und die Güte. Du bist auch der Frieden und die Barmherzigkeit. Ich bin so dankbar, dass ich diese Zeit habe, um mich dir zuzuwenden. Ohne dich kann ich nichts Gutes tun. Und wenn ich Gutes tue, dann bist du es, der dies in mir bewirkt, trotz meinem Versagen. Ich danke dir, Herr. Hier bin ich, um dich noch mehr zu lieben. Bitte: Gewähre mir die Gnade, Herr, in deinem Wort zu bleiben und frei zu werden durch deine Wahrheit. 1. Pulsierender Glaube. Glaube ist solange nicht wirklich vorhanden, bis er unser Verhalten und vor allem unsere konkreten Entscheidungen berührt. Im Wort Christi zu „bleiben“ bedeutet, unser Leben seinem Leben und an seine Tugenden anzugleichen, vor allem an die Tugend der Nächstenliebe, die das wahre Wesen der christlichen Lehre und Moral ist. In seinem Wort zu „bleiben“ heißt, seine Worte in die Tat umzusetzen. An einer anderen Stelle des Evangeliums wird uns gesagt, dass nicht diejenigen ins Himmelreich kommen, die „Herr, Herr…“ rufen, sondern nur diejenigen, die in ihrem Leben tatsächlich den Willen des Vaters tun. „In seinem Wort bleiben“ ist der Weg zur Heiligkeit – es ist auch die Quelle für das tägliche Ausharren im Glauben. Sein Wort in die Tat umzusetzen bedeutet, immer wieder aufzustehen, den Staub abzuklopfen und immer wieder neu zu beginnen, wenn wir schwanken oder auch fallen. Wie gut „bleibe“ ich im Wort Christi? Könnte ein unvoreingenommener Außenstehender an meinem Verhalten und meinen Taten erkennen, dass ich Christus nachfolge? 2. Ein wahrer Jünger lebt in der Wahrheit. Christus scheint anzudeuten, dass es wahre und falsche Jünger gibt. Es gibt nur eine Möglichkeit, den Unterschied zwischen diesen beiden zu erkennen: nämlich, ob jemand sein Wort nicht nur als eine Idealvorstellung, sondern tatsächlich als eine Lebensregel bereitwillig annimmt. Heutzutage möchte uns eine Fülle von Stimmen, sogar innerhalb der christlichen Gemeinschaft, dazu bringen, dass wir nur noch einem „beruhigenden“ Christentum folgen. Heraus kommt dabei eine Form des Christentums, in der man angeblich an Christus glauben kann, auch wenn man Verhaltensweisen oder Gesinnungen übernimmt, die dem „Weg“ seiner Nachfolge, wie ihn die Kirche verbindlich lehrt, vollkommen widerspricht. Die Versuchung, Glaube und seine Anwendung voneinander zu trennen, ist uns niemals fern. Wie sehr haben diese irrigen Stimmen mein eigenes Verständnis von dem beeinflusst, was es heißt, Christus als Oberhaupt seiner Kirche nachzufolgen? 3. Echte Freiheit. Die Freiheit, die Christus denen verspricht, die in seinem Wort bleiben, ist viel tiefer als die Freiheit, die die Welt anbietet. Die Freiheit Christi ist nicht einfach eine politische Freiheit. Es ist auch nicht die Fähigkeit zu wählen, was ich möchte, wann ich möchte und wie ich möchte. Die Freiheit der Jünger Christi ist eine geistige, moralische und innere Freiheit; es ist die Freiheit, nach der sich jede Person tief im Innersten des Herzens sehnt. Und nur Christus schenkt diese Art der Freiheit. Gespräch mit Christus: Herr, ich danke dir für die Freiheit, die du mir gegeben hast! Du hast mich so geschaffen, und ich möchte wahrhaft frei sein. Zeige mir, wie ich wirklich frei sein kann. Ein Beweis meiner Freiheit ist, wenn ich das Höchste tue, wozu diese Freiheit mich befähigt: Herr, ich will dir meine Freiheit schenken und meinen Willen, so dass dein Wille geschehen möge. Vorsatz: Ich will meine Freiheit so verantwortlich ausüben, wie Christus es will.
An seinem Wort festhalten 10. April 2014
Donnerstag der fünften Woche in der Fastenzeit Hl. Hulda Hl. Engelbert OSB, Abt Hl. Magdalena von Canossa FDC
Joh 8,51-59 Jesus sprach zu den Juden: Amen, amen, ich sage euch: Wenn jemand an meinem Wort festhält, wird er auf ewig den Tod nicht schauen. Da sagten die Juden zu ihm: Jetzt wissen wir, dass du von einem Dämon besessen bist. Abraham und die Propheten sind gestorben, du aber sagst: Wenn jemand an meinem Wort festhält, wird er auf ewig den Tod nicht erleiden. Bist du etwa größer als unser Vater Abraham? Er ist gestorben, und die Propheten sind gestorben. Für wen gibst du dich aus? Jesus antwortete: Wenn ich mich selbst ehre, so gilt meine Ehre nichts. Mein Vater ist es, der mich ehrt, er, von dem ihr sagt: Er ist unser Gott. Doch ihr habt ihn nicht erkannt. Ich aber kenne ihn, und wenn ich sagen würde: Ich kenne ihn nicht, so wäre ich ein Lügner wie ihr. Aber ich kenne ihn und halte an seinem Wort fest. Euer Vater Abraham jubelte, weil er meinen Tag sehen sollte. Er sah ihn und freute sich. Die Juden entgegneten: Du bist noch keine fünfzig Jahre alt und willst Abraham gesehen haben? Jesus erwiderte ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Noch ehe Abraham wurde, bin ich. Da hoben sie Steine auf, um sie auf ihn zu werfen. Jesus aber verbarg sich und verließ den Tempel. Einführendes Gebet: Herr, du bist das Leben, die Wahrheit und die Güte. Du bist auch der Frieden und die Barmherzigkeit. Ich bin so dankbar, dass ich diese Zeit habe, um mich dir zuzuwenden. Ohne dich kann ich nichts Gutes tun. Und wenn ich Gutes tue, dann bist du es, der dies in mir bewirkt, trotz meinem Versagen. Ich danke dir, Herr. Hier bin ich, um dich noch mehr zu lieben. Bitte: Möge ich deine Stimme, Herr, hören und mein Herz nicht gegenüber dem verschließen, um was du mich heute bittest. 1. Der wahre Feind. Heute finden wir Jesus in lebhaftem Gespräch mit den Juden. Sie scheinen das gleiche Thema zu diskutieren, nämlich den Tod, aber in Wirklichkeit beziehen sie sich auf zwei sehr unterschiedliche Verständnisweisen der einen Wirklichkeit. Die Juden sprechen über den leiblichen Tod, während Jesus über den seelischen spricht – der eine viel größere Tragweite hat als der leibliche Tod. Christus weist uns warnend auf die Ernsthaftigkeit des Todes der Seele hin, der die Folge schwerer Sünde ist. Darum bittet die Kirche traditionell in der Allerheiligenlitanei, erlöst zu werden „a morte perpetua“, vom ewigen (seelischen) Tod, vor dem Jesus uns warnte. In der Fastenzeit sollen wir uns bemühen, alle Formen dieses Übels aus unserem Leben zu tilgen, besonders durch Gebet, durch Buße und durch Almosenspenden. 2. Nur der Heilige Geist gibt Leben. Jesu Gesprächspartner schaffen es nie, die Bedeutung seiner Worte zu erfassen, weil ihr Denken rein diesseitig ausgerichtet ist. Nur mit einem Geist des Glaubens und mit der Hilfe des Heiligen Geistes können wir die Dinge Gottes verstehen. Die heutige Welt ist voll von dem, was wir einen Geist des Materialismus nennen könnten. Man betrachtet materielle Dinge und Werte als Lösung für alles. Aber haben wir bemerkt, dass – wie es scheint - wir innerlich umso leerer werden und unsere westliche Kultur umso hohler wird, je mehr materieller Wohlstand und technische Leistungsfähigkeit zunehmen? Materielle Dinge sind notwendig, da wir auch Teil der Materie sind. Aber eine rein materielle Erklärung wird niemals ausreichen, um die tieferen Bedürfnisse des Menschen zu stillen. Deshalb sagt Christus: „Nur der Heilige Geist gibt Leben“. Wir müssen danach streben, dass die geistige oder übernatürliche Dimension fester Bestandteil unseres Lebens wird, denn nur so können wir uns und unsere Welt richtig sehen und die Wahrheit erkennen, die die Materie überschreitet. 3. Offen für eine Herausforderung. Die Aufforderung Jesu, den Blick des Herzens und der Seele auf die Ebene Gottes, des Vaters, zu heben, stößt auf starken Widerspruch. Und wirklich, seine Zuhörer wollen ihn steinigen! Christus fordert uns immer dazu auf, auf die Ebene Gottes zu steigen. Und dies tut er, weil er uns seine Liebe offenbaren will. Wie antworte ich in meinem eigenen Leben auf diese Herausforderung? Gespräch mit Christus: Du, Herr, hast in der Stille meiner Nacht gesprochen und dein Wort hat meinem Herzen deinen Willen offenbart. Weil du zu mir gesprochen hast, weiß ich nun, was du von mir willst: die Erfüllung deiner Gebote. Ich möchte deinen Willen erfüllen, Herr. Ich möchte glauben gemäß deiner Lehre. Ich möchte auf deine Verheißungen hoffen. Ich möchte so lieben und so leben, wie deine Führung und deine Gesetze es mir zeigen. Vorsatz: Ich will mich bemühen, die Welt, meine Mitmenschen und mich selbst von der Ebene Gottes zu sehen, so wie Jesus es mich lehrt.
Taten sind deutlicher als Worte 11. April 2014
Freitag der fünften Woche in der Fastenzeit Hl. Stanislaus von Krakau, Bischof
Joh 10,31-42 Da hoben die Juden (wiederum) Steine auf, um ihn zu steinigen. Jesus hielt ihnen entgegen: Viele gute Werke habe ich im Auftrag des Vaters vor euren Augen getan. Für welches dieser Werke wollt ihr mich steinigen? Die Juden antworteten ihm: Wir steinigen dich nicht wegen eines guten Werkes, sondern wegen Gotteslästerung; denn du bist nur ein Mensch und machst dich selbst zu Gott. Jesus erwiderte ihnen: Heißt es nicht in eurem Gesetz: Ich habe gesagt: Ihr seid Götter? Wenn er jene Menschen Götter genannt hat, an die das Wort Gottes ergangen ist, und wenn die Schrift nicht aufgehoben werden kann, dürft ihr dann von dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat, sagen: Du lästerst Gott - weil ich gesagt habe: Ich bin Gottes Sohn? Wenn ich nicht die Werke meines Vaters vollbringe, dann glaubt mir nicht. Aber wenn ich sie vollbringe, dann glaubt wenigstens den Werken, wenn ihr mir nicht glaubt. Dann werdet ihr erkennen und einsehen, dass in mir der Vater ist und ich im Vater bin. Wieder wollten sie ihn festnehmen; er aber entzog sich ihrem Zugriff. Dann ging Jesus wieder weg auf die andere Seite des Jordan, an den Ort, wo Johannes zuerst getauft hatte; und dort blieb er. Viele kamen zu ihm. Sie sagten: Johannes hat kein Zeichen getan; aber alles, was Johannes über diesen Mann gesagt hat, ist wahr. Und viele kamen dort zum Glauben an ihn. Einführendes Gebet: Herr, du bist das Leben, die Wahrheit und die Güte. Du bist auch der Frieden und die Barmherzigkeit. Ich bin so dankbar, dass ich diese Zeit habe, um mich dir zuzuwenden. Ohne dich kann ich nichts Gutes tun. Und wenn ich Gutes tue, dann bist du es, der dies in mir bewirkt, trotz meinem Versagen. Ich danke dir, Herr. Hier bin ich, um dich noch mehr zu lieben. Bitte: Herr, hilf mir meinen Glauben aktiv zu leben. 1. Die Werke geben Zeugnis. Im heutigen Evangelium lehrt uns Jesus, dass unser Glauben sich nicht nur darauf stützt, was Gott verheißen hat, sondern auch darauf, was Gott getan hat. Christus weist auf seine Werke als Grundlage des Glaubens an ihn als den Sohn hin: „Glaubt wenigstens den Werken, wenn ihr mir nicht glaubt….“ Das größte all dieser Werke ist die Auferstehung von den Toten, die wir nun bald feiern werden. Werke sind immer mächtiger als Worte. Worte können den Verstand überzeugen, aber Werke bewegen den Willen zu handeln – zu entscheiden. Jesus vollbringt auch heute noch die Werke des Vaters, vor allem in den Sakramenten der Eucharistie und der Beichte, wie auch in den anderen Sakramenten. Sehe ich in diesen Werken das, was sie wirklich sind – wahre Taten von Christus, die die Kraft haben, zu verändern? 2. Die Welt braucht das Zeugnis des heiligen Lebens. Wir dürfen niemals die Bedeutung und die Kraft des persönlichen Zeugnisses in der heutigen Welt unterschätzen. Wir werden überschwemmt mit Informationen und äußeren Reizen aller Art. Es wimmelt nur so von Worten, Bildern und Slogans. Die Werke wahrer Heiligkeit sind dennoch viel lauter als je zuvor. Papst Paul VI. drückte dies am besten aus: „Der Mensch braucht heute das Zeugnis mehr als Argumente.“ Stimmen in unserem Leben unsere Werke mit unseren Worten überein? Bringen unsere Werke das zum Ausdruck, was wir bezeugen? Oder haben wir „nur Worte und keine Werke“? 3. Lasst euer Licht in der Welt scheinen, damit sie zum Glauben kommt. Gottes Wort ist besonders geeignet, das menschliche Herz und Gewissen zu durchdringen. Wir müssen auf die umwandelnde Kraft der Heiligen Schrift vertrauen. Wenn dieses Wort in das Leben der Gläubigen aufgenommen wird, vervielfacht sich dessen Kraft sogar noch. Der gewaltige und sogar bösartige Widerstand, den Jesus auf Seiten seiner Gegner antrifft, kann andere nicht davon abhalten, an ihn zu glauben. Dieses Geheimnis wiederholt sich immer wieder im Leben der Kirche. Wo der Widerstand gegen die Botschaft des Evangeliums am größten ist, dort finden auch die meisten Bekehrungen statt. „Wo jedoch die Sünde mächtig wurde, da ist die Gnade übergroß geworden“, um mit dem hl. Paulus zu sprechen. Diese erwiesene Wahrheit kann uns davor schützen, in unseren Bemühungen um die Evangelisierung den Mut zu verlieren. Gespräch mit Christus: Herr, ich glaube an dich, wenn ich meine Netze einmal oder hundertmal auswerfe und sie nass, leer und fast zerrissen einziehe. Ich glaube, dass du deine Erwählten prüfst, weil dann die Ernte, der Fischfang um so größer sein kann. Ich möchte mich ganz auf dich verlassen, damit ich immer in deiner Nähe sein darf und an deinem Herzen ruhen darf. Vorsatz: Ich will mich heute darum bemühen, dass meine Werke mit dem Glauben übereinstimmen, den ich bekenne.
Wer nicht für mich ist, ist gegen mich. 12. April 2014
Samstag der fünften Woche in der Fastenzeit Hl. Julius I, Papst Hl. Herta, Märtyrerin
Joh 11,45-57 Viele der Juden, die zu Maria gekommen waren und gesehen hatten, was Jesus getan hatte, kamen zum Glauben an ihn. Aber einige von ihnen gingen zu den Pharisäern und berichteten ihnen, was er getan hatte. Da beriefen die Hohenpriester und die Pharisäer eine Versammlung des Hohen Rates ein. Sie sagten: Was sollen wir tun? Dieser Mensch tut viele Zeichen. Wenn wir ihn gewähren lassen, werden alle an ihn glauben. Dann werden die Römer kommen und uns die heilige Stätte und das Volk nehmen. Einer von ihnen, Kajaphas, der Hohepriester jenes Jahres, sagte zu ihnen: Ihr versteht überhaupt nichts. Ihr bedenkt nicht, dass es besser für euch ist, wenn ein einziger Mensch für das Volk stirbt, als wenn das ganze Volk zugrunde geht. Das sagte er nicht aus sich selbst; sondern weil er der Hohepriester jenes Jahres war, sagte er aus prophetischer Eingebung, dass Jesus für das Volk sterben werde. Aber er sollte nicht nur für das Volk sterben, sondern auch, um die versprengten Kinder Gottes wieder zu sammeln. Von diesem Tag an waren sie entschlossen, ihn zu töten. Jesus bewegte sich von nun an nicht mehr öffentlich unter den Juden, sondern zog sich von dort in die Gegend nahe der Wüste zurück, an einen Ort namens Efraim. Dort blieb er mit seinen Jüngern. Das Paschafest der Juden war nahe, und viele zogen schon vor dem Paschafest aus dem ganzen Land nach Jerusalem hinauf, um sich zu heiligen. Sie fragten nach Jesus und sagten zueinander, während sie im Tempel zusammenstanden: Was meint ihr? Er wird wohl kaum zum Fest kommen. Einführendes Gebet: Herr, du bist das Leben, die Wahrheit und die Güte. Du bist auch der Frieden und die Barmherzigkeit. Ich bin so dankbar, dass ich diese Zeit habe, um mich dir zuzuwenden. Ohne dich kann ich nichts Gutes tun. Und wenn ich Gutes tue, dann bist du es, der dies in mir bewirkt, trotz meinem Versagen. Ich danke dir, Herr. Hier bin ich, um dich noch mehr zu lieben. Bitte: Herr, hilf mir deinen Willen über meinen eigenen Willen und meine Pläne zu stellen. 1. Keine Kompromisse. Das heutige Evangelium beginnt mit der Reaktion auf die Auferweckung des Lazarus von den Toten durch Jesus. Manche Augenzeugen dieses Wunders glaubten an ihn, andere nicht; diese „Anderen“ schlossen sich den Gegnern von Christus an, um „Öl in das Feuer zu gießen“. Denn sie suchten einen Grund, um ihn zu verurteilen. Hier sehen wir das Geheimnis der Handlungsfreiheit des Menschen. Das offenkundige Handeln Gottes in unserem Leben verpflichtet uns gewissermaßen, sich für eine der beiden Seiten der Wahrheit zu entscheiden. Auf welche Seite der Wahrheit stelle ich mich, wenn ich das offenkundige Handeln Gottes in meinem Leben, in der Stimme meines Gewissens oder in dem Leben anderer spüre? Hilft es mir, immer tiefer an Christus zu glauben? 2. Ist alles eine Frage der Macht? Warum widersetzten sich die Pharisäer so sehr der Botschaft und dem Handeln Jesu? Eine Antwort könnte in der menschlichen Neigung liegen, Macht auszuüben, selbst im Bereich der Religion. Die religiösen Autoritäten zurzeit Christi sahen sich ohne Zweifel als die Wächter des Glaubens, der ihnen von ihren Vorfahren überliefert wurde. Aber es scheint, dass dieses Wächteramt langsam zu einer Machtposition wurde. Sie sind weniger interessiert an der Rechtmäßigkeit der Identität Jesu, seiner Botschaft und Mission, als vielmehr an der Aufrechterhaltung der etablierten religiösen und politischen Ordnung. Sogar ihr Widerstand ist in Gottes Plan enthalten. Ihre Ablehnung bewirkt, dass Jesus für das Volk stirbt und „nicht nur für das Volk …, sondern auch, um die versprengten Kinder Gottes wieder zu sammeln“ (Joh 11,52). Wie sehr versuche ich, Gottes Handeln in meinem Leben zu beeinflussen und zu kontrollieren? 3. Bereitwillig den Willen des Vaters tun. Wir können uns Christi Gedanken und Gefühle lediglich vorstellen, als die Ereignisse Gestalt annehmen, die zu seinem Leiden und Tod führen und von denen er weiß, dass sie kommen werden. Anstatt sich dem Plan des Vaters zu widersetzen, sehen wir Christus gelassen und gefasst, obwohl die Spannung zunimmt. Seine Entschlossenheit nimmt zu. Er gibt sich vollkommen dem Willen seines Vaters hin. Jesus lehrt uns die Weisheit, das loszulassen, was vollkommen in der Hand des Vaters liegt. Er lehrt uns, den göttlichen Willen mit vollkommenem Vertrauen und Gelassenheit bereitwillig anzunehmen, unabhängig davon, wie schwer es für uns sein mag. Gespräch mit Christus: Du Herr weißt, was das Beste für mich ist, weil du mein Vater bist, unendlich gut, mir zugeneigt, meinen Bitten gegenüber aufgeschlossen, bestrebt, mir den Leib deines Sohnes zu geben und immer gegenwärtig im wunderbaren Geheimnis deiner Eucharistie. Vorsatz: Ich will gläubig und bereitwillig annehmen, was ich nicht beeinflussen kann - und auch nicht soll.
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