Tägliche Meditationen Sonntag 2. März 2014 bis Samstag 8 März 2014 Achte Woche im Jahreskreis P. Robert DeCesare LC, P. Todd Belardi LC, Alex Yeung LC, P. Paul Hubert LC
Wer ist mein Herr? 2. März 2014
Achter Sonntag im Jahreskreis
P. Robert DeCesare LC Mt 2,24-34 Jesus sagte zu seinen Jüngern: Niemand kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den andern lieben oder er wird zu dem einen halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon. Deswegen sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben und darum, dass ihr etwas zu essen habt, noch um euren Leib und darum, dass ihr etwas anzuziehen habt. Ist nicht das Leben wichtiger als die Nahrung und der Leib wichtiger als die Kleidung? Seht euch die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht, sie ernten nicht und sammeln keine Vorräte in Scheunen; euer himmlischer Vater ernährt sie. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie? Wer von euch kann mit all seiner Sorge sein Leben auch nur um eine kleine Zeitspanne verlängern? Und was sorgt ihr euch um eure Kleidung? Lernt von den Lilien, die auf dem Feld wachsen: Sie arbeiten nicht und spinnen nicht. Doch ich sage euch: Selbst Salomo war in all seiner Pracht nicht gekleidet wie eine von ihnen. Wenn aber Gott schon das Gras so prächtig kleidet, das heute auf dem Feld steht und morgen ins Feuer geworfen wird, wie viel mehr dann euch, ihr Kleingläubigen! Macht euch also keine Sorgen und fragt nicht: Was sollen wir essen? Was sollen wir trinken? Was sollen wir anziehen? Denn um all das geht es den Heiden. Euer himmlischer Vater weiß, dass ihr das alles braucht. Euch aber muss es zuerst um sein Reich und um seine Gerechtigkeit gehen; dann wird euch alles andere dazugegeben. Sorgt euch also nicht um morgen; denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat genug eigene Plage. Einführendes Gebet: Herr, ich komme erneut zu dir im Gebet. Auch wenn ich dich nicht sehe, vertraue ich darauf, dass du gegenwärtig bist und mich in deiner Lehre unterweisen willst. So wie du mir deine Liebe dadurch zeigst, dass du diese Zeit mit mir verbringst, so will ich dir meine Liebe zeigen, indem ich diese Zeit mit dir im Geist des Glaubens, des Vertrauens und des aufmerksamen Hinhörens verbringe. Hier bin ich, Herr, um dich zu hören und mit Liebe zu antworten. Bitte: Herr, hilf mir, dass ich dich an die erste Stelle in meinem Leben setze. 1. Niemand kann zwei Herren dienen. „Denn alle, die vom Fleisch bestimmt sind, trachten nach dem, was dem Fleisch entspricht, alle, die vom Geist bestimmt sind, nach dem, was dem Geist entspricht.“ (Römer 8,5) Die zwei stehen sich gegenüber. Es gibt einen ständigen Kampf zwischen dem Fleisch und dem Geist. Sie wollen einander gegenseitig beherrschen. „Ich stoße also auf das Gesetz, dass in mir das Böse vorhanden ist, obwohl ich das Gute tun will.“ (Römer 7,21). Da der Geist gegen das Fleisch und das Fleisch gegen den Geist steht, sollte sich niemand selbst darin betrügen, dass er beiden dienen könne. Es ist unmöglich beiden Herren zu dienen, denn sie stehen immer im Kampf miteinander. 2. „Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon.“ Der heilige Thomas More half einem jungen Freund der Familie, Richard Rich. Als More verhaftet wurde, führten Neid und Machthunger Rich dazu, falsch gegen More auszusagen, um seine eigene Position am Hofe zu stärken. Neid und ungezügelter Ehrgeiz können Seelen zerstören. Das zeigt auch, was es für unsere Seele bedeutet, wenn wir uns darüber definieren, was wir haben, statt darüber, was wir sind. Papst Johannes Paul II. schrieb in Evangelium Vitae: „Auf diese Weise werden die Werte des Seins durch jene des Habens ersetzt. Das einzige Ziel, auf das es ankommt, ist die Erlangung des eigenen materiellen Wohlergehens. Die sogenannte „Lebensqualität“ wird vorwiegend oder ausschließlich als wirtschaftliche Leistung, hemmungsloser Konsumismus, Schönheit und Genuß des physischen Lebens ausgelegt, wobei die tiefer reichenden — beziehungsmäßigen, geistigen und religiösen — Dimensionen des Daseins in Vergessenheit geraten.“ (No. 23) Die zwei sind wie Gegenpole und wir stehen mittendrin und müssen uns für einen von beiden entscheiden, denn beide sind nicht möglich. 3. „Euch aber muss es zuerst um sein Reich und gehen“ Was bringt es uns, wenn wir uns mit dieser Welt beschäftigen und dabei das verlieren, was das wichtigste für uns ist, nämlich unser Glück in der nächsten Welt? Was hat wirklich Bedeutung außer dem Reich Gottes? Wir sind dazu berufen, nach diesem Reich zu streben, und zwar hier und jetzt. Nach dem Reich Gottes zu streben, verlangt von uns, dass wir unser Bestes geben, das aber ist niemals niederdrückend. Wir müssen immer danach streben, das Gute zu tun und das Böse zu meiden. Wir müssen danach streben, unsere Tendenz zu weltlichen Gütern und Annehmlichkeiten mehr und mehr zu verringern und immer mehr wie Christus zu werden. Wenn wir so handeln, wie wir sollten, dann streben wir nach dem Reich Gottes. Gespräch mit Christus: Herr, ich will alles hinter mir lassen, was mich davon abhält, dich an die erste Stelle zu setzen. Ich weiß, dass das nicht einfach werden wird. Ich möchte mich selbst überwinden für dich. Hilf mir, dich über alles andere in meinem Leben zu stellen, so dass ich wirklich nach dem Reich des Himmels strebe. Vorsatz: Ich werde ein kleines Opfer bringen, um in jener Tugend zu wachsen, die ich am meisten benötige.
Der Preis stimmt, die Entscheidung liegt bei uns 3. März 2014
Montag der achten Woche im Jahreskreis Hl. Islav, Bischof von Island P. Todd Belardi LC Mk 10,17-27 Als sich Jesus wieder auf den Weg machte, lief ein Mann auf ihn zu, fiel vor ihm auf die Knie und fragte ihn: Guter Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen? Jesus antwortete: Warum nennst du mich gut? Niemand ist gut außer Gott, dem Einen. Du kennst doch die Gebote: Du sollst nicht töten, du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsch aussagen, du sollst keinen Raub begehen; ehre deinen Vater und deine Mutter! Er erwiderte ihm: Meister, alle diese Gebote habe ich von Jugend an befolgt. Da sah ihn Jesus an, und weil er ihn liebte, sagte er: Eines fehlt dir noch: Geh, verkaufe, was du hast, gib das Geld den Armen, und du wirst einen bleibenden Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach! Der Mann aber war betrübt, als er das hörte, und ging traurig weg; denn er hatte ein großes Vermögen. Da sah Jesus seine Jünger an und sagte zu ihnen: Wie schwer ist es für Menschen, die viel besitzen, in das Reich Gottes zu kommen! Die Jünger waren über seine Worte bestürzt. Jesus aber sagte noch einmal zu ihnen: Meine Kinder, wie schwer ist es, in das Reich Gottes zu kommen! Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt. Sie aber erschraken noch mehr und sagten zueinander: Wer kann dann noch gerettet werden? Jesus sah sie an und sagte: Für Menschen ist das unmöglich, aber nicht für Gott; denn für Gott ist alles möglich. Einführendes Gebet: Herr, ich komme erneut zu dir im Gebet. Auch wenn ich dich nicht sehe, vertraue ich darauf, dass du gegenwärtig bist und mich in deiner Lehre unterweisen willst. So wie du mir deine Liebe dadurch zeigst, dass du diese Zeit mit mir verbringst, so will ich dir meine Liebe zeigen, indem ich diese Zeit mit dir im Geist des Glaubens, des Vertrauens und des aufmerksamen Hinhörens verbringe. Hier bin ich, Herr, um dich zu hören und mit Liebe zu antworten. Bitte: Herr, hilf mir, mich immer mehr von den Dingen dieser Welt zu lösen, um dir besser nachfolgen zu können. 1. Gott ist gut. Der reiche Jüngling erkannte, dass Christus gut war. Er kniet vor ihm nieder, weil er weiß, dass Christus etwas besitzt, das er nicht hat. Was ist es? Der Geist der bedingungslosen Liebe. Christus hilft uns, aus uns herauszugehen und ihm mehr zu vertrauen. Und darum ermutigt uns auch Papst Benedikt: „Ich sage euch, liebe Jugendliche: Habt keine Angst vor Christus! Er nimmt nichts weg, er gibt euch alles. Wenn wir uns ihm schenken, empfangen wir das Hundertfache zurück. Ja, öffnet eure Türen weit für Christus – und ihr werdet das wahre Leben finden“ (Predigt vom 24. April 2005). 2. Die gute Seite der Dinge sehen. Es ist leicht, bei einer Sache nur zu sehen, was sie einen kostet. Der junge Mann wird traurig, weil er mehr auf die Kosten als auf den Lohn schaut. Den Preis würde er zuerst spüren, der Lohn würde erst später kommen. Wie oft machen wir diese Erfahrung im Leben! Die Welt, in der wir leben, will alles und sofort, ohne dafür bezahlen zu wollen. Anstatt uns auf die Kosten zu konzentrieren, sollten wir auf den Lohn schauen, den Gott uns versprochen hat. Wir werden entdecken, dass die Kosten gering sind und dass der Lohn für immer bleibt. 3. Loslassen. Der heilige Paulus sagt, dass nichts über Christus gehen sollte. Im Fall des jungen Mannes hatte dieser aber etwas anderes Christus vorgezogen. Der Komfort, die Sicherheit und die materiellen Dinge waren ihm wichtiger als die persönliche Einladung Christi zur Vollkommenheit. Abhängigkeit führt zur Traurigkeit; in einem Herzen, das mit den Dingen dieser Welt ganz erfüllt ist, gibt es keinen Platz für Gott. Nur das Loslassen führt zu wahrer Freude. Gott gibt sich dem, der ihn ohne Bedingungen sucht. Gespräch mit Christus: Herr Jesus, hilf mir, ein Leben der Freiheit zu leben. Hilf mir zu erkennen, wie gut du bist. Lass mich durch den Glauben die gute Seite der Dinge sehen und in allen Dingen eine Gelegenheit erkennen, dich zu lieben. Ich möchte allein von dir abhängig sein und ganz losgelöst sein von meinen Sünden. Vorsatz: Ich will etwas aussuchen, von dem ich mich heute loslösen kann.
Der Lohn der Selbstverleugnung 4. März 2014
Dienstag der achten Woche im Jahreskreis Hl. Walburga, Hl. Rupert OSB, Abt
Mk 10,28-31 Da sagte Petrus zu Jesus: Du weißt, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Jesus antwortete: Amen, ich sage euch: Jeder, der um meinetwillen und um des Evangeliums willen Haus oder Brüder, Schwestern, Mutter, Vater, Kinder oder Äcker verlassen hat, wird das Hundertfache dafür empfangen: Jetzt in dieser Zeit wird er Häuser, Brüder, Schwestern, Mütter, Kinder und Äcker erhalten, wenn auch unter Verfolgungen, und in der kommenden Welt das ewige Leben. Viele aber, die jetzt die Ersten sind, werden dann die Letzten sein, und die Letzten werden die Ersten sein. Einführendes Gebet: Herr, ich komme erneut zu dir im Gebet. Auch wenn ich dich nicht sehe, vertraue ich darauf, dass du gegenwärtig bist und mich in deiner Lehre unterweisen willst. So wie du mir deine Liebe dadurch zeigst, dass du diese Zeit mit mir verbringst, so will ich dir meine Liebe zeigen, indem ich diese Zeit mit dir im Geist des Glaubens, des Vertrauens und des aufmerksamen Hinhörens verbringe. Hier bin ich, Herr, um dich zu hören und mit Liebe zu antworten. Bitte: Herr, hilf mir, meine Akte der Selbstverleugnung in der richtigen Absicht zu tun. 1. Petrus‘ Frage. Auf den ersten Blick scheint Petrus egoistisch zu sein, als ob er gesagt hätte: „Wir haben alles aufgegeben, was bekommen wir jetzt dafür?“ Aber seine Frage ist nicht die Folge seines Egoismus, sondern ist eine Reaktion auf die vorhergehende Aussage Jesu, dass es für einen reichen Mann sehr schwierig sei, in den Himmel zu kommen. Petrus will also wissen, wie es dann für jemanden wie ihn aussieht, der alles aufgegeben hat, um Christus zu folgen. Wie sehr müssen wir uns von weltlichen Dingen lossagen, um sicher einen Platz im Himmel zu haben? Jesus gibt keine konkrete Antwort auf diese Frage, aber er sagt uns, dass jene, die alles aufgegeben haben, nicht nur ihren Lohn in der Ewigkeit haben werden, sondern auch schon in diesem Leben reich belohnt werden. 2. Die wahre Motivation. Lohn gibt es nicht für jene, die einfach etwas aufgeben, sondern für jene, die etwas für Christus und die Liebe des Evangeliums aufgeben. Ein Opfer nur um des Opferns willen, oder noch schlimmer ein Opfer aus selbstsüchtigen Motiven, ist in Gottes Augen nichts wert. Opfer haben nur dann einen Wert, wenn sie für Christus und sein Evangelium erbracht werden, für Liebe. Unsere Absicht hinter unserem Verzicht muss sein, Christus Ehre zu erweisen und Zeugnis zu geben für die Lehre des Evangeliums. Ist das wirklich die wahre Motivation hinter unseren Opfern? 3. Ewiges Leben. Der Lohn für unsere Opfer beginnt in diesem Leben und erreicht seinen Höhepunkt im nächsten. Der Unterschied zwischen den beiden besteht darin, dass es in diesem Leben auch Verfolgungen geben wird. In diesem erleben wir die Liebe Christi und das Leid der Verfolgung. Dieses Leben dient der Reinigung unserer Liebe, unserer Absichten. Wenn wir hier unsere Liebe beweisen, werden wir das Leben mit Christus in Ewigkeit genießen. Gespräch mit Christus: Herr, du weißt, wie sehr ich an mir selbst, an meinen Besitztümern und meinen Annehmlichkeiten hänge. Hilf mir, alles aufzugeben, was ich aufgeben sollte, aus Liebe zu dir und deinem Evangelium, nicht aus Eigenliebe oder dafür, was ich damit erreichen könnte. Hilf mir, keine Angst davor zu haben, mich selbst zu verleugnen, um dir näherzukommen. Vorsatz: Ich werde etwas aufgeben, das mich davon abhält zu Gott zu kommen.
Freudige Wiedergutmachung 5. März 2014
Aschermittwoch
P. Alex Yeung LC Mt 6,1-6.16-18 Jesus sagte zu seinen Jüngern: Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zur Schau zu stellen; sonst habt ihr keinen Lohn von eurem Vater im Himmel zu erwarten. Wenn du Almosen gibst, lass es also nicht vor dir her posaunen, wie es die Heuchler in den Synagogen und auf den Gassen tun, um von den Leuten gelobt zu werden. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Wenn du Almosen gibst, soll deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut. Dein Almosen soll verborgen bleiben und dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten. Wenn ihr betet, macht es nicht wie die Heuchler. Sie stellen sich beim Gebet gern in die Synagogen und an die Straßenecken, damit sie von den Leuten gesehen werden. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Du aber geh in deine Kammer, wenn du betest, und schließ die Tür zu; dann bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist. Dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten. Wenn ihr fastet, macht kein finsteres Gesicht wie die Heuchler. Sie geben sich ein trübseliges Aussehen, damit die Leute merken, dass sie fasten. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Du aber salbe dein Haar, wenn du fastest, und wasche dein Gesicht, damit die Leute nicht merken, dass du fastest, sondern nur dein Vater, der auch das Verborgene sieht; und dein Vater, der das Verborgene sieht, wird es dir vergelten. Einführendes Gebet: Herr, du weißt, wie sehr ich dich brauche und wie sehr ich in allem von dir abhänge. Du kennst meine Schwächen und meine Fehler. Hilf mir, im Vertrauen zu wachsen und in meinem Tun meine ganze Hoffnung auf deine Liebe und Barmherzigkeit zu setzen. Lehre mich, jeden Tag auf deine Macht, auf dein Versprechen und auf deine Gnade zu vertrauen. Herr, lass mich diese Fastenzeit mit dem ehrlichen Wunsch beginnen, in der Liebe zu wachsen und mich vorzubereiten, die Geheimnisse deines Leidens, deines Todes und deiner Auferstehung würdig zu begehen. Bitte: Herr, hilf mir einzusehen, was ich in meinem Leben ändern muss, was der Änderung bedarf. 1. Übungen in der Fastenzeit. Wenn wir die Fastenzeit beginnen, werden wir daran erinnert, dass wir für unsere Sünden Sühne leisten und uns mit Gott versöhnen müssen. Jeder Versuch, ein geistliches Leben zu führen und dabei die Säulen von Gebet, Fasten und Almosengeben zu vernachlässigen, ist wie das Bauen auf Sand. Das Gebet reinigt unsere Absichten und bindet alles, was wir tun, an Gott. Das Fasten löst uns los von unserer Bequemlichkeit und von uns selbst. Das Almosengeben bringt zum Ausdruck, dass die Armen in Jesus unsere Brüder sind und dass wir in Jesus alle eine Familie sind. Außerdem erinnert es uns daran, dass wahrer Reichtum nicht im Besitz irdischer Dinge besteht, sondern in der Liebe zu Gott. Wir alle haben es nötig, unser geistliches Leben zu überprüfen, um sicher zu gehen, dass wir uns wirklich bemühen, das Gebet, das Fasten und das Almosengeben zu üben. 2. Nicht zur Schau stellen. Jesus kritisiert die Heuchler sehr streng, die ihre Taten den anderen zur Schau stellen, um gelobt zu werden. Solche Paraden sind vor Gott ohne Wert und sind keine Sühne für unsere Sünden; sie vergrößern nur unsere Sündenschuld. Er ruft uns auf, im Verborgenen zu beten und zu fasten und im Geheimen Almosen zu geben, ohne dass jemand etwas davon erfährt. So können wir sicher sein, dass wir alles aus Liebe zu Gott und nicht aus Liebe zu uns selbst tun. Jene, die ihre Frömmigkeit und Großzügigkeit zur Schau stellen, „haben ihren Lohn schon empfangen“, und sammeln sich keine Schätze für den Himmel. Wir wollen also ohne große Worte und im Verborgenen wirken, um allein Gott zu gefallen. 3. Gott liebt einen freudigen Spender. Nichts bringt uns Christus näher, als an seiner Seite zu gehen und die Dinge tun, die er aus Liebe zum Vater getan hat. Während der Fastenzeit lädt Gott uns ein, unser Herz und unsere Sinne zu reinigen und unsere Absichten neu auf ihn hin auszurichten. Christi Wirken in der Öffentlichkeit geschah im Gehorsam und aus Liebe zum Willen des Vaters. Unser Programm für die Fastenzeit sollte diesen Gehorsam und diese Liebe auf einfache, aber entschlossene Weise widerspiegeln. Was kann ich heute für Gott tun? Welches Opfer kann ich ihm bringen, das ihm gefällt? Meinen Entschluss will ich dann ausführen, ohne dass jemand davon erfährt. Gespräch mit Christus: Jesus, gib mir die Gnade, diese Fastenzeit mit großer Begeisterung und Liebe zu beginnen. Hilf mir, sie freudig zu leben, im Wissen darum, dass ich in deiner Gegenwart lebe, um dir und nur dir allein zu gefallen. Vorsatz: Ich will mir für die Fastenzeit vornehmen, zu beten, zu fasten und Almosen zu geben.
Leiden: eine Schnellstraße zu Gott 6. März 2014
Donnerstag nach Aschermittwoch Hl. Friedolin von Säckingen Hl. Franziska Streitel P. Paul Hubert LC Lk 9,22-25 Jesus sprach zu seinen Jüngern: Der Menschensohn muss vieles erleiden und von den Ältesten, den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten verworfen werden; er wird getötet werden, aber am dritten Tag wird er auferstehen. Zu allen sagte er: Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es retten. Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sich selbst verliert und Schaden nimmt? Einführendes Gebet: Herr Jesus, du bist nicht vor dem Leiden geflohen, sondern du hast das getan, was deine Liebe zu uns dir eingab zu tun. Ich vertraue auf dich. Herr Jesus, du bist in der Hoffnung nach Jerusalem gegangen, dass wir zum Haus des Vaters heimkehren würden. Ich hoffe auf dich, weil du deiner Liebe keine Grenzen gesetzt hast. Selbst als du abgelehnt und von deinen Feinden getötet wurdest, hast du für sie gebetet. Herr, ich liebe dich. Bitte: Herr, hilf mir, die erlösende Kraft des Kreuzes zu erkennen, das du auf meine Schultern gelegt hast und das Kreuz gerne anzunehmen. 1. Leiden: eine Gelegenheit. Leiden ist überall in unserem Leben gegenwärtig. Wir neigen dazu, vor ihm zu fliehen oder es zu vermeiden. Das gilt, angefangen mit dem kleinen Kratzer, den wir abbekommen, wenn wir das erste Mal vom Fahrrad fallen, bis zu dem großen Kummer, den wir empfinden, wenn ein Freund uns verrät. Wenn wir Schmerzen spüren, unternehmen wir alles, was in unserer Macht liegt, um sie los zu werden. In der heutigen Gesellschaft gibt es Medikamente, die jeden Schmerz und jedes Leiden lindern. In jedem Leiden steckt aber auch eine Lehre und wir erinnern uns an sie besser, wenn wir Leiden gelernt haben. Christus sah seine Ablehnung, sein Leiden und seinen Tod voraus; dennoch floh er nicht. Er nahm es an als eine Möglichkeit, seine tiefe Liebe zu zeigen: „Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt“ (Joh 15,13). Dies tun Eltern, wenn sie ihren Kindern ihre Zeit und Aufmerksamkeit schenken. Dies tun wahre Freunde, wenn sie vorbehaltlos helfen. Dies tun wir, wenn wir jemandem in Not helfen. 2. Liebe den Kampf, nicht den Sturz. Manchmal mögen wir uns überfordert fühlen. Langsam aber sicher mögen wir unserer Fehler und deren Folgen überdrüssig werden. Der anhaltende Kampf in der Nachfolge Christi mag uns mürbe machen. Der Weg zur Vollkommenheit in den Tugenden ist sicherlich begleitet von zahlreichen Gnadengaben, aber er ist auch sehr mühsam. Es macht aber nichts, wenn wir tausend Mal stürzen, solange wir den Kampf und nicht den Sturz lieben. Es hat keinen Sinn zu verzweifeln, vor allem dann nicht, wenn Christus an unserer Seite kämpft. Die Mühe eines anhaltenden Kampfes kann Christus mehr gefallen als ein einfacher und bequemer Sieg. Christus erinnert uns: Er wird viel leiden, abgelehnt und getötet werden, und jeder, der sein Jünger sein will, muss sein Kreuz auf sich nehmen und ihm nachfolgen. 3. Wenn ich schwach bin, dann bin ich stark. Mit dem Kommen Christi auf die Erde bekam das Leiden eine neue Bedeutung. Er gab uns die Möglichkeit, dem Leiden, der Krankheit und dem Schmerz – Folgen der Sünde – die erlösende und heilende Liebe entgegenzusetzen. Als die Apostel unseren Herrn fragten, wer verantwortlich für das Unglück des von Geburt an blinden Mannes war, antwortete Christus: „Weder er noch seine Eltern haben gesündigt, sondern das Wirken Gottes soll an ihm offenbar werden“ (Joh 9,3). Misserfolg und Schwäche ließen den heiligen Paulus ausrufen: „Deswegen bejahe ich meine Ohnmacht, alle Misshandlungen und Nöte, Verfolgungen und Ängste, die ich für Christus ertrage; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark“ (2 Kor 12,10). Durch die Selbstverleugnung und die Erkenntnis unserer Schwäche können wir die Stärke Gottes und seine Wunder in unserem Leben offenbar werden lassen. Gespräch mit Christus: Herr, hilf mir alles, was mir widerfährt, auch meinen Schmerz, mein Leid und meine Krankheit als eine Chance zu sehen, zu lieben, in der Liebe zu wachsen und dir meine Liebe anzubieten. Vorsatz: Bevor ich heute etwas tue, werde ich kurz meine Beweggründe erforschen, warum ich dies tue: tue ich es für mich oder für Gott? Wenn es nur für mich ist, werde ich meine Absichten ändern oder die Tat unterlassen, vor allem, wenn sich mir die Gelegenheit bietet, etwas anderes für Gott zu tun oder Gott in meinem Nächsten zu dienen.
Warum fasten? 7. März 2014
Freitag nach Aschermittwoch Hl. Perpetua und Felizitas, Märtyrerinnen P. Alex Yeung LC Mt 9,14-15 Da kamen die Jünger des Johannes zu Jesus und sagten: Warum fasten deine Jünger nicht, während wir und die Pharisäer fasten? Jesus antwortete ihnen: Können denn die Hochzeitsgäste trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; dann werden sie fasten. Einführendes Gebet: Herr, du weißt, wie sehr ich dich brauche und wie sehr ich in allem von dir abhängig bin. Du kennst meine Schwächen und meine Fehler. Ich setze meine ganze Hoffnung auf deine Liebe und Barmherzigkeit. Ich will auf deine Macht, auf dein Versprechen und auf deine Gnade jeden Tag vertrauen. Ich möchte dir heute mit deiner Hilfe auf dem Kreuzweg voll Liebe und Großzügigkeit nachfolgen, um dir immer näher zu kommen. Bitte: Herr, lehre mich, das Opfer als Weg der Sühne und Reinigung gerne anzunehmen. 1. Mit Christus leiden. Jesus sagte, dass die Zeit kommen würde, in der seine Jünger fasten werden. Jetzt, da der Herr in Herrlichkeit zu seinem Vater heimgekehrt ist, liegt es an uns, seine Botschaft der Liebe Gottes weiterzutragen. „Für den Leib Christi, die Kirche, ergänze ich in meinem irdischen Leben das, was an den Leiden Christi noch fehlt“ (Kol 1,24), wie der heilige Paulus sagt. Wir verbinden uns mit Christus, um ihn nachzuahmen und erwarten von ihm und für die anderen Gnaden zu erwerben. Jedes christliche Leben muss von einem gesunden Geist des Opfers und der Selbstverleugnung erfüllt sein. 2. Körperlicher und geistiger Hunger. Der Hunger, den wir haben, wenn wir fasten, ist ein Symbol für den tieferen geistigen Hunger, den wir nach Gott und dem Himmel haben sollten. Diese Welt macht uns oft allzu bequem, und wir vergessen schnell, dass sie nicht unser letztes Zuhause ist. Wir sind Pilger in einem fremden Land, weit weg von unserem letzten Ruheplatz. Der echte Christ sehnt sich voll Hoffnung nach dem Himmel, wo er für immer bei Gott sein wird und ewiges Glück erfährt. Er weiß, dass alles Gute, was wir in dieser Welt erfahren, nur ein Schatten ist im Verhältnis zu den wunderbaren Dingen, die Gott für die vorbereitet hat, die ihn lieben (vgl. Röm 8,28). 3. Durst nach Seelen. Vom Kreuz herab sagte Jesus: „Mich dürstet“. Das war sein Durst nach der Versöhnung aller Menschen mit dem Vater. Es war der Durst nach Seelen, danach, dass sie umkehren und Gott lieben und den Weg in sein himmlisches Reich finden mögen. Das freiwillige Opfer und die Selbstverleugnung, aufgeopfert für die Bekehrung der Herzen der anderen, bringt ihnen die Gnade, die sie brauchen, um sich zu ändern und zu Gott umzukehren. Niemand kann sich selbst bekehren, und niemand, der in schwerer Sünde lebt, kann sich die Gnade Gottes verdienen. Darum müssen wir durch unser stellvertretendes Gebet und Opfer für die anderen eintreten, damit sie die übernatürliche Gnade bekommen, die sie brauchen, um ihre Hindernisse zu überwinden. Der größte Akt der Nächstenliebe, den wir bringen können, und die größte Freude, die wir erfahren können, ist die Rettung einer Seele für Gott. Wie viele Seelen warten auf unser Gebet und Opfer? Gespräch mit Christus: Herr, hilf mir, großzügig und voll Freude Opfer zu bringen, denn ich weiß ja, dass das Opfer mich mehr mit dir verbindet und dass es die Bekehrung so vieler Seelen bewirkt, die du geliebt hast und für die du gestorben bist. Vorsatz: Ich will an eine Person denken, von der ich glaube, dass sie Gottes Gnade braucht, und für sie heute meine Gebete und Gedanken darbringen.
Ein Christ vergibt 8. März 2014
Samstag nach Aschermittwoch Hl. Johannes von Gott OH P. Paul Hubert LC Lk 5,27-32 Als Jesus von dort wegging, sah er einen Zöllner namens Levi am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach! Da stand Levi auf, verließ alles und folgte ihm. Und er gab für Jesus in seinem Haus ein großes Festmahl. Viele Zöllner und andere Gäste waren mit ihnen bei Tisch. Da sagten die Pharisäer und ihre Schriftgelehrten voll Unwillen zu seinen Jüngern: Wie könnt ihr zusammen mit Zöllnern und Sündern essen und trinken? Jesus antwortete ihnen: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, um die Sünder zur Umkehr zu rufen, nicht die Gerechten. Einführendes Gebet: Herr, du schenkst uns sonnige, wolkige und regnerische Tage. Du überraschst uns jeden Tag, indem du ihn einmalig machst, um uns auf dein Kommen, auf das wir hoffen, vorzubereiten. Herr, deine Liebe erklärt alles und lenkt alles; ich möchte auf deine unendliche Barmherzigkeit und Liebe antworten, indem ich dich jeden Tag mehr liebe. Bitte: Herr, du weißt, wie schwer es mir fällt zu vergeben. Hilf mir, jederzeit Vergebung zu üben. 1. Die Kranken brauchen einen Arzt, nicht die Gesunden. Was für eine großartige Antwort: „Ich bin gekommen, um die Sünder zur Umkehr zu rufen, nicht die Gerechten.“ Dies ist eine Aussage, gültig für die ganze Menschheit, die der Erlösung bedarf. Dies ist eine Zusage, die uns zeigt, dass Gott niemanden ausschließt. Christus ist für alle Sünder gekommen, und er ruft jeden zur Umkehr auf, damit alle bereuen und durch seine Gnade umkehren. Das zeigt uns, dass Christus jeden erreichen und jedem vergeben möchte. Er ist nicht wie wir, die wir andere diskriminieren und Groll gegeneinander hegen. Wenn jemand mehr sündigt, bemüht sich Gott erst recht, ihm zu helfen und ihm seine Vergebung und seine aufbauende Gnade anzubieten. Was für ein Beispiel für uns zum Nachahmen, wenn wir uns schwer tun mit anderen! Christus mahnt uns zur Geduld. Christus lehrt uns, dass wir lieben und Brücken bauen sollen, wo immer sich die Gelegenheit bietet. 2. Jene, die sich Christus widersetzen, kennen ihn nicht. Christus gibt uns durch seine Vergebungsbereitschaft ein Beispiel. Und er sendet uns, damit wir das Evangelium den Menschen verkünden, die ihn nicht kennen oder die ihn bewusst oder auch unbewusst angreifen. Interessant ist jedoch, dass Christus jene, die sich ihm widersetzen, die „Gerechten“ nennt, weil sie starrköpfig und unbekehrbar sind. Christus ruft uns dazu auf, zu vergeben, so oft es nötig ist (Lk 17,4). Wir müssen lernen, wie man in einer Welt vergibt, die oft unbarmherzig und wenig vergebungsbereit ist, und in der nichts verpasst werden darf. 3. Allein die Liebe. Diese Evangeliumsstelle erinnert uns an die ehebrecherische Frau, die zu Jesus gebracht wurde (vgl. Joh 8,2-10). Das Gesetz des Moses war klar, dennoch wusste Jesus, dass etwas verändert werden musste, um es dem Menschen zu ermöglichen, in den Himmel zu kommen. Er wusste, dass nur Vergebung und Liebe zu allen Menschen sie im Paradies vereinigen kann. Er wusste, dass alle Menschen gesündigt hatten, und daher konnten sie nicht jemand anderen anklagen, ohne sich in Wirklichkeit selbst mit anzuklagen. Daher antwortete Christus jenen, die die ehebrecherische Frau anklagten, „wer von euch ohne Sünde ist, werfe als erster einen Stein auf sie“ (Joh 8,7). Wir sind alle Sünder. Wir alle bedürfen der Vergebung und haben einander zu vergeben. Wir alle müssen lernen, die Liebe so in unsere Herzen eindringen zu lassen, dass sie das Band wird, das uns wieder vereinigt. Gespräch mit Christus: Herr, ich danke dir, dass du mich erlöst hast. Hilf mir, dass ich voll und ganz jenen vergebe, die mir Unrecht getan haben. Hilf mir, sie zu lieben, für sie zu beten und ihnen Gutes zu tun, auch wenn sie mich ärgern und verletzen. Hilf mir, unermüdlich danach zu streben, der Welt deine Botschaft zu bringen, die Trennung, Diskriminierung, Hass und Krieg überwinden kann. Vorsatz: Ich will an die Menschen denken, die ich nicht mag oder denen gegenüber ich gleichgültig bin, und ich will wenigstens an eine ihrer guten Eigenschaften denken. Ich will gut über sie reden, und, wenn ich kann, will ich eine gute Tat für sie vollbringen.
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