Tägliche Meditationen Sonntag 26. Januar 2014 bis Samstag 1. Februar 2014 Dritte Woche im Jahreskreis P. Paul Moreau LC, P. Ernest Daly LC
Direkte Antwort auf sein Rufen 26. Januar 2014
Dritter Sonntag im Jahreskreis
P. Paul Moreau LC Mt 4,12-23 Als Jesus hörte, dass man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte, zog er sich nach Galiläa zurück. Er verließ Nazareth, um in Kafarnaum zu wohnen, das am See liegt, im Gebiet von Sebulon und Naftali. Denn es sollte sich erfüllen, was durch den Propheten Jesaja gesagt worden ist: Das Land Sebulon und das Land Naftali, die Straße am Meer, das Gebiet jenseits des Jordan, das heidnische Galiläa: das Volk, das im Dunkel lebte, hat ein helles Licht gesehen; denen, die im Schattenreich des Todes wohnten, ist ein Licht erschienen. Von da an begann Jesus zu verkünden: Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe. Als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er zwei Brüder, Simon, genannt Petrus, und seinen Bruder Andreas; sie warfen gerade ihr Netz in den See, denn sie waren Fischer. Da sagte er zu ihnen: Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen. Sofort ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm. Als er weiterging, sah er zwei andere Brüder, Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes; sie waren mit ihrem Vater Zebedäus im Boot und richteten ihre Netze her. Er rief sie, und sogleich verließen sie das Boot und ihren Vater und folgten Jesus. Einführendes Gebet: Jesus, was für ein großer Tag im Leben deiner Apostel: Du gehst am Ufer entlang und rufst sie. Ich wünsche mir, wie deine Apostel auf deinen Ruf reagieren zu können. Ich weiß, dass du mich niemals fallen lässt, sondern dass du mich schützen und zum Himmelreich führen willst. Hier bin ich Herr, zu deinen Diensten. Bitte: Mein lieber Herr Jesus, hilf mir, dir treu zu folgen ohne daran zu denken, ob Vorteile oder Nachteile für mich dabei herausspringen. 1. Eine Wanderung am Ufer. Man könnte den Eindruck haben, dass Jesus seine ersten Apostel nur zufällig getroffen habe. Die vollständige Geschichte sagt aber etwas anderes. Johannes war im Gefängnis und Jesus wusste, dass seine Zeit gekommen war. Eine Hauptaufgabe Jesu für die nächsten drei Jahre bestand darin, seine Apostel zu formen und zu lehren. Die Apostel wurden nach einem Plan Gottes ausgesucht, und durch den Ruf Jesu angesprochen. Das geschah nicht zufällig. Jesus wusste, wen er wollte und was er den einzelnen fragen musste. Genauso kennt er jeden von uns und er weiß, was er von uns möchte. Seine Liebe und Zuwendung ist ganz persönlich und ihm wichtig . 2. Ein einfacher Ruf. Die Berufung des reichen Jünglings (Mt 19,16-22), wird viel ausführlicher besprochen, als die kurzen Treffen im heutigen Evangelium. Hier wendet sich Jesus an die vier Männer und sagt ihnen, sie sollen ihm folgen. Viele andere Schritte für ihre Mission erfahren sie erst viel später. Jetzt gilt nur: „Folgt mir nach!“ Wir können nicht unser Leben lang auf den Ruf Gottes warten, um Großes zu tun. Wir überhören häufig im täglichen Leben die einfachen Rufe; die Rufe nach Nächstenliebe unserer Familie und den Freunden gegenüber, dem Ruf mehr Geduld mit unseren Kindern zu haben, oder den Ruf, sich um den hilfsbedürftigen Nachbarn zu kümmern. Sei großzügig in kleinen Diensten, und du wirst großzügig in großen Diensten sein. 3. Sie verließen alles. Die Antwort der Apostel war heroisch. Sie folgten sofort, voll Freude und mit ganzem Herzen. Wie ist meine Einstellung zu Gottes Willen in meinem Leben? Er teilt mir seinen Willen durch die Gebote und Gesetze der Kirche sowie durch die Anweisungen meiner Eltern und Vorgesetzten mit. Antworte ich selbstlos? Oder überlege ich erst was es mich kostet und lehne erst einmal ab, bevor ich ihm folge? „Was springt für mich dabei heraus?“ Ich erreiche die ewige Herrlichkeit nur, wenn ich ihm großzügig folge. Gespräch mit Christus: Herr, ich muss besser verstehen, dass es dein Wunsch ist, eine persönliche, innige Beziehung zu mir zu haben. Wie kann ich mich besser erkenntlich zeigen für deinen Ruf? Für den Umgang mit dir? Hilf mir zu erkennen, dass es wesentlich ist, wie ich dir antworte. Ich bin für dich nicht nur eine Nummer, sondern eine Seele, für die du gestorben bist. Vorsatz: Heute will ich mich meinen Mitmenschen gegenüber so verhalten, wie es einem adoptierten Kind Gottes zukommt. In meiner Reaktion auf Anliegen meiner Mitmenschen will ich jegliche Überheblichkeit und jeden Eigennutz vermeiden.
Personenverwechslung 27. Januar 2014
Montag der dritten Woche im Jahreskreis Hl. Angela Merici OSU Hl. Julian von LeMans, Bischof
Mk 3,22-30 Die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren, sagten: Er ist von Beelzebub besessen; mit Hilfe des Anführers der Dämonen treibt er die Dämonen aus. Da rief er sie zu sich und belehrte sie in Form von Gleichnissen: Wie kann der Satan den Satan austreiben? Wenn ein Reich in sich gespalten ist, kann es keinen Bestand haben. Wenn eine Familie in sich gespalten ist, kann sie keinen Bestand haben. Und wenn sich der Satan gegen sich selbst erhebt und mit sich selbst im Streit liegt, kann er keinen Bestand haben, sondern es ist um ihn geschehen. Es kann aber auch keiner in das Haus eines starken Mannes einbrechen und ihm den Hausrat rauben, wenn er den Mann nicht vorher fesselt; erst dann kann er sein Haus plündern. Amen, das sage ich euch: Alle Vergehen und Lästerungen werden den Menschen vergeben werden, so viel sie auch lästern mögen; wer aber den Heiligen Geist lästert, der findet in Ewigkeit keine Vergebung, sondern seine Sünde wird ewig an ihm haften. Sie hatten nämlich gesagt: Er ist von einem unreinen Geist besessen. Einführendes Gebet: Herr, ich glaube, dass du die Quelle aller Güte bist. Deine Güte ist sowohl eine Herausforderung als auch eine Verheißung. Ich vertraue darauf, dass mich deine Güte umfangen wird, wenn ich es zulasse, mich von dir finden zu lassen. Ich liebe dich, weil du mich den Kampf mit dem Bösen lehrst und ihn für mich auch schon ausgetragen hast. Bitte: Herr, hilf mir, mich vor dem Kampf gegen das Böse nicht zu fürchten. 1. Nicht gleichgültig. Mit Jesus auf der Erde wird eine andere Welt um uns herum sichtbar: die Welt der bösen Geister. Jesus ist gekommen, um die Herrschaft des Reiches Gottes zu bringen. Die Teufel geraten in Panik und beginnen, an Boden zu verlieren. Jesus ist für das Böse eine Bedrohung. Seine Güte, Wahrheit und Heiligkeit sind imstande, die Teufel zu unterwerfen. Wenn Christus mein Leben stärker beeinflusst, beginnen sich die Dinge zu ändern. Lasse ich Christus gegen das Böse in meinem Herzen ankämpfen? In der Welt um mich herum? 2. Nicht einer von ihnen. Veränderung ist nicht an sich schlecht. Die Veränderung, die Christus bringt, ist vielmehr gut. Er kommt, um die Dämonen in ihre Schranken zu weisen, indem er Gutes bewirkt. Das Herausstellen des Guten beunruhigt den Teufel. Jesus ist das Gegenteil vom Bösen. Der Sieg über das Böse wird nicht immer in Ruhe und Frieden erreicht. Wenn ich versuche, das Böse in meinem Leben zu überwinden, bewirkt dann der innere Widerstand in mir, zögerlich zu kämpfen oder zu wünschen, dass Jesus und seine Lehre nicht so fordernd wären? Erkenne ich, dass es ein Zeichen der Zunahme christlicher Glaubwürdigkeit ist, wenn ich den Schwierigkeiten Trotz biete? Darf die Güte Christi wegweisend für mein Leben sein? Auch angesichts des Widerstands? 3. Nur Gutes. Denken wir an die Freude, die das Volk ergriff, als Jesus sie von der Gewalt des Bösen befreite. Denken wir an die Freude, die wir nach einer guten Beichte empfinden, nach der Teilnahme an guten Exerzitien oder einem Vorankommen in der Tugend. Jesus kommt in unser Leben und bringt uns die Freude über die Befreiung vom Bösen. Er ist die Güte Gottes, die Fleisch geworden ist. Freue ich mich darüber, Christus zum Freund zu haben? Versuche ich, auf seine Lehre mit bereitwilligem Herzen zu hören? Bin ich dankbar, dass ich die Chance habe, im Herzen Gottes zu leben, wenn ich in der Gnade lebe? Was für einen fantastischen Freund ich habe! Ich kann auf seine Fähigkeit vertrauen, mich entlang des Weges meines Lebens zu führen. Gespräch mit Christus: Herr Jesus Christus, ich weiß, du bist stärker als das Böse. Hilf mir, dass ich mich dem Bösen in meinem Leben stelle, ermutigt durch deine Freundschaft und Stärke. In deinem Namen, Herr, will ich zuversichtlich meinen Weg gehen. Vorsatz: Ich werde heute meinen Glauben mit anderen teilen.
Stärker als Blut 28. Januar 2014
Dienstag der dritten Woche im Jahreskreis Hl. Thomas von Aquin P. Ernest Daly LC Mk 3,31-35 Da kamen seine Mutter und seine Brüder; sie blieben vor dem Haus stehen und ließen ihn herausrufen. Es saßen viele Leute um ihn herum, und man sagte zu ihm: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und fragen nach dir. Er erwiderte: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder? Und er blickte auf die Menschen, die im Kreis um ihn herumsaßen, und sagte: Das hier sind meine Mutter und meine Brüder. Wer den Willen Gottes erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter. Einführendes Gebet: Heute, Herr, will ich dir als Freund und Bruder begegnen. Ich glaube, dass du mich treffen und umwandeln möchtest. Ich danke dir, dass du in meinem Herzen wirkst und mich zu einer engeren Übereinstimmung mit dir berufen hast. Ich vertraue darauf, dass du mich auf den Wegen des Wachstums und der Fruchtbarkeit leiten wirst. Bitte: Herr hilf mir, meinen Willen auf den deinen auszurichten. 1. Vielleicht braucht er eine Pause. Jesus war sehr beschäftigt. Vielleicht war er müde. Vielleicht kam seine Mutter, um ihm etwas zu Essen oder ein Wort der Ermutigung zu bringen. Aber wir erleben im Tagesevangelium einen Christus, der schroff reagiert. Er hat sich selbst durch enge Verbindung mit dem Vater gestärkt. Sein Herz ist voller Liebe zu den Menschenseelen. Er findet Nahrung in der Erfüllung des Willens des Vaters. Sicher war seine Mutter von dem, was sie vorfand, ermutigt. Lasse ich den Willen Gottes meine Stärke sein? Bringt mich das Gebet zu dem Punkt, an dem die Nächstenliebe und die Verkündigung des Evangeliums der natürliche Weg meines Seins werden? 2. Nähe zur rechten Vernunft. Als Jesus lehrte und heilte, waren die Menschen natürlich von ihm gefesselt. Aber eine nur körperliche Nähe zu ihm zählte nicht. Das Herz musste geöffnet sein, um seine Botschaft zur Umkehr aufzunehmen. Ihm kam es darauf an, Menschen zu verändern, sie zu befähigen, als Söhne und Töchter Gottes zu leben. Wenn ich gewillt bin, seinen Anforderungen zu entsprechen und so, wie er, zu handeln, dann kann ich ihm nahe sein. Er wird mir ein inniges Verhältnis zu ihm gewähren, wenn ich Gottes Willen zu meinem mache. 3. Christus begleiten. Es gibt eine geheimnisvolle Wirklichkeit. Ich kann Christi Herz berühren. Ich kann ihn auf seiner göttlichen Mission begleiten. Ich muss bereit sein, auf meinen Willen zu verzichten und ausschließlich den Willen des Vaters zu tun. Kann Christus auf mich zeigen und sagen: „Er ist mein Bruder. Sie ist meine Schwester“? Ich muss auf mein Leben schauen und erkennen, was mit seinem Willen nicht übereinstimmt. Ich muss einen festen Vorsatz fassen, meinen Glauben und meine Liebe genau dort, wo es mir besonders schwer fällt, zu zeigen. Gespräch mit Christus: Herr, du schenkst mir dieses kurze Leben, um Teil deiner Familie zu werden. Ich möchte, so wie du, den Willen deines Vaters zu dem meinen machen. Hilf mir, den Willen Gottes über alles Andere zu stellen mit dem Ziel, das zu werden, was ich am meisten ersehne. Dann werde ich dir wirklich ganz gehören. Vorsatz: Heute will ich in Nächstenliebe jemandem begegnen, mit dem umzugehen ich als schwierig empfinde.
Arbeiten für die Ernte 29. Januar 2014
Mittwoch der dritten Woche im Jahreskreis Hl. Valerius, Bischof
Mk 4,1-20 Ein andermal lehrte er wieder am Ufer des Sees, und sehr viele Menschen versammelten sich um ihn. Er stieg deshalb in ein Boot auf dem See und setzte sich; die Leute aber standen am Ufer. Und er sprach lange zu ihnen und lehrte sie in Form von Gleichnissen. Bei dieser Belehrung sagte er zu ihnen: Hört! Ein Sämann ging aufs Feld, um zu säen. Als er säte, fiel ein Teil der Körner auf den Weg, und die Vögel kamen und fraßen sie. Ein anderer Teil fiel auf felsigen Boden, wo es nur wenig Erde gab, und ging sofort auf, weil das Erdreich nicht tief war; als aber die Sonne hochstieg, wurde die Saat versengt und verdorrte, weil sie keine Wurzeln hatte. Wieder ein anderer Teil fiel in die Dornen, und die Dornen wuchsen und erstickten die Saat, und sie brachte keine Frucht. Ein anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden und brachte Frucht; die Saat ging auf und wuchs empor und trug dreißigfach, ja sechzigfach und hundertfach. Und Jesus sprach: Wer Ohren hat zum Hören, der höre! Als er mit seinen Begleitern und den Zwölf allein war, fragten sie ihn nach dem Sinn seiner Gleichnisse. Da sagte er zu ihnen: Euch ist das Geheimnis des Reiches Gottes anvertraut; denen aber, die draußen sind, wird alles in Gleichnissen gesagt; denn sehen sollen sie, sehen, aber nicht erkennen; hören sollen sie, hören, aber nicht verstehen, damit sie sich nicht bekehren und ihnen nicht vergeben wird. Und er sagte zu ihnen: Wenn ihr schon dieses Gleichnis nicht versteht, wie wollt ihr dann all die anderen Gleichnisse verstehen? Der Sämann sät das Wort. Auf den Weg fällt das Wort bei denen, die es zwar hören, aber sofort kommt der Satan und nimmt das Wort weg, das in sie gesät wurde. Ähnlich ist es bei den Menschen, bei denen das Wort auf felsigen Boden fällt: Sobald sie es hören, nehmen sie es freudig auf; aber sie haben keine Wurzeln, sondern sind unbeständig, und wenn sie dann um des Wortes willen bedrängt oder verfolgt werden, kommen sie sofort zu Fall. Bei anderen fällt das Wort in die Dornen: sie hören es zwar, aber die Sorgen der Welt, der trügerische Reichtum und die Gier nach all den anderen Dingen machen sich breit und ersticken es, und es bringt keine Frucht. Auf guten Boden ist das Wort bei denen gesät, die es hören und aufnehmen und Frucht bringen, dreißigfach, ja sechzigfach und hundertfach. Einführendes Gebet: Herr, ich möchte diese Zeit nahe bei dir verbringen, ich glaube, dass du hier bei mir bist. Bestimme du über mein Leben und gestalte es so, wie es sein sollte. Herr, ich vertraue auf dich. Bitte: Jesus, bereite du den Boden meines Herzens, damit es dein Wort aufnehmen und Frucht bringen kann für das ewige Leben. 1. Nimm dich in acht vor den Dieben. Was der Vater in unser Leben gepflanzt hat, ist gut. Güte kann Frucht bringen. Aber Christus hat uns auch gezeigt, dass es einen gibt, der nicht will, dass wir Frucht bringen. Der Teufel versucht, das Gute aus unserem Leben zu nehmen: durch die Verlockung des Bösen, indem er unsere Herzen mit Egoismus erfüllt und uns stumpf für das Wirken der Gnade in unserer Seele macht. Wir müssen jeden Tag dem Teufel abschwören, indem wir unseren Willen an die Güte Christi heften. Dies geschieht durch ernsthaftes Gebet und Großmut des Geistes. 2. Grabe tief. Die Festigkeit unseres Vorsatzes wird geprüft durch die Schwierigkeiten, denen wir gegenüberstehen. Wenn wir jeden Tag eindringlicher beten und uns angewöhnen, unser eigenes Ego aufzugeben, dann können wir den schweren Zeiten mit Ruhe und Vertrauen entgegensehen. Wenn aber unsere geistigen Wurzeln nicht tief genug sind, werden wir uns desorientiert vorkommen und wir werden sogar von den Bedrängnissen, die Teil eines echten christlichen Lebens sind, besiegt werden. Christus lehrt uns, „tief zu graben“. Mit ihm als unserem Freund erhalten Schwierigkeiten einen Sinn, nämlich, unsere Liebe zu zeigen und etwas zu tun, was ewigen Wert hat. Wenn ich nicht kämpfe, kann ich keine Siegeskrone erwerben. 3. Frucht im Gehorsam. Um Frucht zu bringen, müssen wir dem Wort Gottes gehorchen. Aber Gehorsam bedeutet nicht notwendigerweise Passivität. Für einen Christen bedeutet Gehorsam gegenüber Christus und dem Heiligen Geist eine Bereitwilligkeit, zu arbeiten und zu dienen. Wir sind Nachfolger desjenigen, der kam, um zu dienen. Der Geist der Hingabe bewegt uns. Gottes Wort zu hören und anzunehmen, heißt, in unserem Leben die vollständige Selbsthingabe Christi nachzuahmen - tagein, tagaus. Gott wird unserem Leben Frucht schenken, wenn wir bereit sind, wie Christus hier auf Erden zu leben. Gespräch mit Christus: Herr, ich danke dir, dass du mir zeigst, wie ich in meinem Leben Frucht bringen kann. Ich möchte mir deine Hingabe zum Vater und für die Seelen zum Vorbild nehmen. Ich weiß, dass dies ein ständiges Bemühen erfordert, um tiefer in die Grundlagen meines Lebens vorzudringen und gehorsam gegenüber dem Heiligen Geist zu sein. Hilf mir, zu leben als ein Gebender, nicht in erster Linie als ein Nehmender. Deine Liebe wird immer da sein, um mich zu begleiten. Vorsatz: Heute will ich ein kleines Opfer bringen und Gott um die Gnade bitten, jene Tugend zu erlangen, die ich am meisten benötige.
Lass das Licht des Herrn leuchten 30. Januar 2014
Donnerstag der dritten Woche im Jahreskreis Hl. Adelgunde OSB, Äbtissin
Mk 4,21-25 Jesus sagte zu seinen Jüngern: Zündet man etwa ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber oder stellt es unter das Bett? Stellt man es nicht auf den Leuchter? Es gibt nichts Verborgenes, das nicht offenbar wird, und nichts Geheimes, das nicht an den Tag kommt. Wenn einer Ohren hat zum Hören, so höre er! Weiter sagte er: Achtet auf das, was ihr hört! Nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird euch zugeteilt werden, ja, es wird euch noch mehr gegeben. Denn wer hat, dem wird gegeben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. Einführendes Gebet: Herr, ich danke dir, dass du mich heute an meine Würde als Christ erinnerst. Die Gnade, die du mir in der Taufe geschenkt hast, und deine Lehre im Evangelium und in der Kirche haben meine Seele erleuchtet. Herr, du bist mein Licht. Bitte: Herr Jesus, hilf mir, dein Licht wahrhaft zu bezeugen. 1. Transparenz in unserem Leben. Gott sieht uns. Das ist eine einfache – und gleichzeitig eine gewaltige Wahrheit. Gottes Blick ist liebevoll. Wir können uns nicht vor uns selbst verstecken. Wir können uns nicht einmal wirklich vor anderen verstecken. Ganz sicher können wir uns nicht vor Gott verstecken. Gott durchleuchtet unser Leben, so dass wir die Wahrheit über uns selbst sehen können und uns nicht schämen müssen, wenn auch andere sehen, wie wir in Wahrheit sind. Nur durch zähes Festhalten an der Wahrheit kann wahres Glück entstehen und wachsen. 2. Licht für die Welt. Unser Leben ist nicht einfach nur für uns da. Wir sollen ein Geschenk sein für andere, ein Geschenk, das sie zu Gott führt. Das ist das Größte an unserem Leben: Wir sind aufgerufen, Leben zu schenken. Wir sind aufgerufen, an der Fruchtbarkeit Gottes mitzuwirken. Wir schenken Leben, indem wir andere erleuchten. Wir helfen anderen zum Licht zu gelangen, indem wir selbst unbeirrt auf das Licht zugehen und anderen die Wahrheit zeigen. Das Licht, das unser Leben ausstrahlt, hat eine Wirkung auf andere Seelen. Das Zweite Vatikanische Konzil weist darauf hin, dass der moderne Mensch Gründe braucht für eine Hoffnung, die ganz auf Gott setzt. Ein Christ hat Hoffnung. Soll ich sie versteckt halten, sie vielleicht sogar zerstören, aus Angst, sie zu teilen? Oder will ich der Welt Hoffnung schenken? Will ich die Welt sehen lassen, dass wir alle viel größer sein können, als wir meinen, weil unser Vater größer ist, als wir uns jemals vorstellen können? 3. Sich einsetzen, dass das Licht der Wahrheit gelebt wird. Moralischer Relativismus scheint in unserer Zeit weit verbreitet zu sein. Viele glauben, sie könnten selbst die Grundsätze bestimmen, nach denen sie leben wollen, anstatt sich zu bemühen, ihr Gewissen nach Grundsätzen zu formen, die Gottes liebendem Plan für den Menschen entsprechen. Begnüge ich mich damit, das zu tun, was ich als richtig erkannt habe, oder versuche ich auch, mit Weisheit und Güte das Gewissen anderer zu erhellen? Habe ich je den Eindruck erweckt, falsches Handeln zu entschuldigen? Bin ich darauf aus, die Würde des Lebens in allen seinen Phasen zu verteidigen? Trete ich mutig für andere ein, wenn sie hinter ihrem Rücken kritisiert werden? Gespräch mit Christus: Herr, danke für diesen Aufruf. Du hast meine Seele erleuchtet, so dass ich ein Licht für andere sein kann. Herr, hilf mir, auf die Kraft deines Lichtes zu vertrauen,: auf die Kraft deiner Wahrheit und deiner Gnade. Gib, dass ich mutig genug bin, dieses Licht heute noch tiefer in meine Seele dringen zu lassen. Gib, dass ich mutig genug bin, mich nicht vor deinem Licht zu verstecken; gib, dass ich mutig genug bin, es anderen weiterzugeben. Vorsatz: Ich will mein Gewissen in Bezug auf einen bestimmten Punkt unseres Glaubens oder unserer Moral bilden, indem ich im Katechismus der Katholischen Kirche darüber nachlese.
Die Früchte des Reiches Gottes 31. Januar 2014
Freitag der dritten Woche im Jahreskreis Hl. Johannes Bosco, Erzieher
Mk 4,26-34 Jesus sagte zu der Menge: Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mann Samen auf seinen Acker sät; dann schläft er und steht wieder auf, es wird Nacht und wird Tag, der Samen keimt und wächst, und der Mann weiß nicht, wie. Die Erde bringt von selbst ihre Frucht, zuerst den Halm, dann die Ähre, dann das volle Korn in der Ähre. Sobald aber die Frucht reif ist, legt er die Sichel an; denn die Zeit der Ernte ist da. Er sagte: Womit sollen wir das Reich Gottes vergleichen, mit welchem Gleichnis sollen wir es beschreiben? Es gleicht einem Senfkorn. Dieses ist das kleinste von allen Samenkörnern, die man in die Erde sät. Ist es aber gesät, dann geht es auf und wird größer als alle anderen Gewächse und treibt große Zweige, so dass in seinem Schatten die Vögel des Himmels nisten können. Durch viele solche Gleichnisse verkündete er ihnen das Wort, so wie sie es aufnehmen konnten. Er redete nur in Gleichnissen zu ihnen; seinen Jüngern aber erklärte er alles, wenn er mit ihnen allein war. Einführendes Gebet: Herr, ich komme zu dir mit bereitem Herzen. Ich weiß, dass du dein Saatkorn in mich einpflanzen und ihm helfen möchtest, Frucht zu bringen. Ich vertraue darauf, dass du in dieser Zeit, die ich mit dir verbringe, deine Gnade auf mich ausgießen wirst. Ich möchte dich mehr lieben und ein besseres Instrument deiner Liebe werden. Bitte: Herr, hilf mir, das Wirken deiner Gnade in der Welt zu betrachten und mich selbst dir ganz zur Verfügung zu stellen. 1. Stetiges Wachstum. Jesus erinnert mich daran, dass seine Gnade in der Welt tätig ist. Seine Botschaft besitzt eine innere Dynamik, die die Seelen berührt und eine Veränderung in ihnen bewirkt. Ich kann mir jemanden vorstellen, der mich durch seine oder ihre plötzliche Bekehrung oder durch das stetige Wachstum im christlichen Leben überrascht hat. Ich kann so viele Menschen sehen, die an Projekten der Evangelisierung arbeiten oder die voller christlicher Nächstenliebe sind. Ich kann so viele andere Menschen beobachten, die versuchen, ihren Teil dazu beizutragen, diese Welt durch ihre alltägliche Arbeit zu verbessern. Ich kann mir so viele Familien vorstellen, die bestrebt sind, Räume der Liebe zu sein, wo jeder als einzigartiges Geschenk geschätzt wird. 2. Wenn das Samenkorn reif ist. In seiner Gnade schenkt Gott unserem Leben oft ein paar Jahre mehr, so dass wir Weisheit erfahren und durch unsere Taten Früchte hervorbringen können, die Ewigkeitswert haben. Wie sehr schätze ich solche Gelegenheiten, die ich jeden Tag habe, um einfache Taten der Nächstenliebe zu vollbringen oder eine Botschaft zu hinterlassen, die eine gute Wirkung auf andere hat? Wie häufig bete ich für andere? So sollte ich jeden Tag meines Lebens aufmerksam auf die kleineren und größeren Gelegenheiten achten, die der Herr mir gibt, um zu helfen, sein Reich tiefer in meiner Seele und in die der anderen zu errichten. 3. Überproportionale Kraft. Die Gnade Christi trägt so viele Männer und Frauen auf der ganzen Welt, wie im Bild des Gleichnisses vom Senfkorn. In der Freundschaft mit Christus entdecken so viele Menschen ihr wahres Zuhause. Sie ersehnen darin intuitiv eine Verbundenheit mit allen Menschen, die ihre Herzen suchen. Was für ein großes Geschenk haben wir in der Kirche! Lasst uns versuchen, es zu einem wahren Zuhause für alle Menschen zu machen. Lasst uns immer mehr in die Weisheit der Kirche eintauchen und so immer mehr zu einem Geschenk für andere werden. Die Kraft der Liebe trägt uns. Gespräch mit Christus: Herr, ich danke dir für das Wirken deiner Gnade in so vielen Seelen. Ich möchte den ganzen Tag hindurch und mein ganzes Leben lang mit deiner Gnade vereint sein. Hilf mir, diesen Tag in der Weise zu nutzen, dass ich deine Liebe um mich herum verbreite. Vorsatz: Heute werde ich mir Zeit nehmen, um vor allem für die Bekehrung der Sünder zu beten oder ein besonderes Opfer zu bringen.
Auf dem Weg dorthin 1. Februar 2014
Samstag der dritten Woche im Jahreskreis Hl. Brigida von Kildare, Äbtissin Hl. Severus, Bischof P. Ernest Daly LC Mk 4,35-41 Am Abend dieses Tages sagte Jesus zu seinen Jüngern: Wir wollen ans andere Ufer hinüberfahren. Sie schickten die Leute fort und fuhren mit ihm in dem Boot, in dem er saß, weg; einige andere Boote begleiteten ihn. Plötzlich erhob sich ein heftiger Wirbelsturm, und die Wellen schlugen in das Boot, so dass es sich mit Wasser zu füllen begann. Er aber lag hinten im Boot auf einem Kissen und schlief. Sie weckten ihn und riefen: Meister, kümmert es dich nicht, dass wir zugrunde gehen? Da stand er auf, drohte dem Wind und sagte zu dem See: Schweig, sei still! Und der Wind legte sich, und es trat völlige Stille ein. Er sagte zu ihnen: Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben? Da ergriff sie große Furcht, und sie sagten zueinander: Was ist das für ein Mensch, dass ihm sogar der Wind und der See gehorchen? Einführendes Gebet: Herr, ich glaube, dass du im Boot meines Lebens bist. Ich möchte einen starken Glauben an dich haben. Ich vertraue darauf, dass du mich in deinen guten Hafen steuern wirst, so sündig ich auch bin. Ich liebe dich, weil du mich in diesem Leben immer begleitest. Bitte: Herr, hilf mir, im Glauben zu wachsen. 1. Ans andere Ufer hinüberfahren. Wir wissen, dass wir nicht für immer auf dieser Erde sein werden. Es gibt ein anderes Ufer, das unser Zuhause ist. Christus ist gekommen, um uns daran zu erinnern und uns zu zeigen, wie wir dorthin gelangen. Nehme ich Christus in das Boot meines Lebens und lasse mir von ihm zeigen, was ich in meinem Leben tun muss? Oder halte ich mich zurück, in dem ich das Abenteuer, mich ganz auf Christus einzulassen, nicht annehme? Was hält mich davon ab? 2. Meister, wir gehen zugrunde! Christus lässt es zu, dass unser Boot hin- und her geworfen wird durch Schwierigkeiten, die manchmal unüberwindbar erscheinen. Dass Christus in unserem Boot ist, garantiert nicht, dass alles glatt gehen wird. Wir müssen erkennen, dass er mitten in unseren Schwierigkeiten handelt. Wir müssen fragen, was er uns zeigen möchte. Wenn ich inmitten der Versuchungen näher an Christus herankomme, kann hierfür die Gnade ursächlich sein. Allerdings stellen wir häufig fest, dass unser Vertrauen auf ihn schwindet, wenn die Dinge schwierig werden. Wir haben noch nicht gelernt, dass „Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt … .“ (Röm 8,28). 3. Der Herr über Wind und Meer. Wir dürfen nicht vergessen, dass Christus den letzten Sieg errungen hat. Er lässt Schwierigkeiten zu, damit wir in der Hingabe zu ihm wachsen können. Wenn das Leben weh tut, wenn es scheinbar keinen Sinn mehr hat, dann müssen wir unseren Glauben an den vertiefen, der Sünde und Tod besiegt hat. Er wird das letzte Kapitel in unserem Leben schreiben. Er wird uns zum sicheren Hafen bringen. Wir können unseren Glauben an ihn heute stärken, indem wir unsere Augen auf seine Verheißungen und seine Gegenwart richten. Wir können unser Vertrauen erneuern, damit er unsere Gebete nicht unbeantwortet lässt, sondern sie mit Macht und großer Kraft beantwortet. Das kann manchmal unsere Erwartungen übertreffen. Indem wir die Fahrt im Boot unseres Lebens mitten im Sturm fortsetzen, wachsen wir im Vertrauen und lassen Christus allein über unser Schicksal bestimmen: in besseren Händen können wir uns nie befinden. Gespräch mit Christus: Herr, ich weiß, dass du meinen Glauben stärken möchtest; und so lässt du Schwierigkeiten in meinem Leben zu, damit ich begreife, dass ich mich nicht an mich selbst klammern soll, sondern mich an dich wenden muss. Hilf mir, diese Schwierigkeiten so zu nutzen, dass ich mich dir ganz hingebe. Ich möchte lernen, dir, dem Herrn meines Lebens, zu vertrauen. Bringe mich zum sicheren Hafen. Vorsatz: Ich werde eines der größeren Probleme meines Lebens durchleuchten und schauen, wie ich mehr Vertrauen auf Gott gewinnen kann.
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