Tägliche Meditationen Sonntag 15. Dezember 2013 bis Samstag 21. Dezember 2013 Dritte Woche im Advent P. Barry O’Toole LC, P. James Swanson LC, P. McIlmail LC, P. Matthew Kaderabek LC
Mehr als ein Prophet 15. Dezember 2013
Dritter Sonntag im Advent P. Barry O’Toole LC Mt 11,2-11 Johannes hörte im Gefängnis von den Taten Christi. Da schickte er seine Jünger zu ihm und ließ ihn fragen: Bist du der, der kommen soll, oder müssen wir auf einen andern warten? Jesus antwortete ihnen: Geht und berichtet Johannes, was ihr hört und seht: Blinde sehen wieder, und Lahme gehen; Aussätzige werden rein, und Taube hören; Tote stehen auf, und den Armen wird das Evangelium verkündet. Selig ist, wer an mir keinen Anstoß nimmt. Als sie gegangen waren, begann Jesus zu der Menge über Johannes zu reden; er sagte: Was habt ihr denn sehen wollen, als ihr in die Wüste hinausgegangen seid? Ein Schilfrohr, das im Wind schwankt? Oder was habt ihr sehen wollen, als ihr hinausgegangen seid? Einen Mann in feiner Kleidung? Leute, die fein gekleidet sind, findet man in den Palästen der Könige. Oder wozu seid ihr hinausgegangen? Um einen Propheten zu sehen? Ja, ich sage euch: Ihr habt sogar mehr gesehen als einen Propheten. Er ist der, von dem es in der Schrift heißt: Ich sende meinen Boten vor dir her; er soll den Weg für dich bahnen. Amen, das sage ich euch: Unter allen Menschen hat es keinen größeren gegeben als Johannes den Täufer; doch der Kleinste im Himmelreich ist größer als er. Einführendes Gebet: Herr, ich glaube, dass du hier bei mir bist, wenn ich jetzt beginne, mit dir zu sprechen. Ich vertraue auf deine liebevolle Vorsehung, die mich den ganzen Tag über Schritt für Schritt begleitet. Weil ich dich liebe, sehne ich mich danach, nur dir zu gefallen, so dass du die Stärke in meiner Schwäche und die Gewissheit für mein ganzes Leben werden kannst. Bitte: Herr, lass mich niemals an deiner liebevollen Kraft zweifeln, die meine menschliche Schwäche verwandeln kann.
1. Aus den Tiefen des Zweifels. „Bist du der, der kommen soll, oder müssen wir auf einen andern warten?“ Viele haben in diesen Worten des Täufers ein Zeichen der Unsicherheit oder des Zweifelns an Christus gesehen. Und wahrscheinlich ist es das auch. Hier ist ein Mann, der den größeren Teil seines Lebens nicht in einem Fünf-Sterne-Hotel verbracht hatte, sondern in einem Fünfmillionen-Sterne-Hotel: in der Wüste. Plötzlich ist er in einem engen, dunklen und stinkenden Verlies eingesperrt. Er steht vor seiner Hinrichtung, um Märtyrer zu werden wegen des Evangeliums. Bevor er den letzten Akt der Selbstaufopferung vollbringt, könnte es sein, dass er sich fragt, ob das alles das äußerste Opfer wert ist. Ein sterbender Mensch kann sich keinerlei Zweifel leisten. Gewähre ich meinen Glaubenszweifeln Unterschlupf in meinem Herzen? Bemühe ich mich, wie Johannes der Täufer, die Frage nach dem Messias, den Retter zu stellen und mir bei der Beantwortung helfen zu lassen?
2. Von den Höhen der Gewissheit. Andere behaupten, Johannes stellt diese Frage nicht für sich selbst, sondern im Namen seiner Jünger. Gewiss, die Botschaft vom Verderben, die Johannes gepredigt hatte – „Schon ist die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt; (Mt 3,10) - scheint nicht in Erfüllung zu gehen. Im Gegenteil, Jesus erscheint als der gute Hirte, der nach dem verlorenen Schaf sucht und es liebevoll zur Herde zurückbringt. Die Jünger des Johannes mögen ein bisschen ungeduldig geworden sein. Johannes beruhigt sie jedoch, indem er sagt: „ Wenn ihr Zweifel habt, geht und seht, was Jesus macht und eure Zweifel werden zerstreut sein.“ Wenn jemand anfängt, mit uns über Christus zu diskutieren und seine Vorherrschaft in Zweifel zu ziehen, ist die beste aller Antworten, nicht eine Debatte zu eröffnen, sondern zu sagen: „Gib ihm dein Leben, und dann sieh, was er daraus macht. Das beste Argument für Christus ist die Erfahrung seiner verwandelnden Macht. „Versuch es. Es wir dir gefallen.“ 3. Nur auf Christus schauen. Tief in unseren Herzen haben sich bei allen von uns Zweifel und Ängste eingenistet, die bei augenblicklichen Schwierigkeiten und Prüfungen auftauchen. Wir haben aber auch Mut und Gewissheit: verborgene Schätze, auf die wir in Zeiten der Not zurückgreifen können. Was auch immer Johannes den Täufer zu diesen Worten veranlasst haben mag, seien es Zweifel oder eine eindeutige Zeugenaussage, die Lehre ist genau dieselbe: Wende dich in jeder Lebenslage an Christus. Christus ist unsere Rückversicherung und Stärke, wenn Furcht in unsere Herzen dringt und Wolken unseren Verstand trüben. Christus ist unser Erlöser und die einzige Ursache, die unsere Anstrengungen als Apostel und Verkünder des Reiches Gottes unterstützt. Somit sprechen wir den Leitspruch des Täufers bei allem, was wir tun, nach: „ Er muss wachsen, ich aber muss kleiner werden.“ (Joh 3,30). Gespräch mit Christus: Herr, in dieser Zeit des Advents möchte ich dir näher kommen. Ich möchte, dass du in jeden Winkel und jede Spalte meines ermattenden Herzens eindringst. Lehre mich, alle meine Zukunftsängste beiseite zu lassen und so großzügig zu sein, wie du zu mir gewesen bist, der du alles, was du hattest, gegeben hast, ja sogar dein kostbares Leben, um mich zu erlösen. Vorsatz: Heute will ich allein oder mit einem anderen die Stelle des Evangeliums lesen, die von der Geburt Christi handelt (Lk 2,1-20)
Liebe als Geschenk für Jesus 16. Dezember 2013
Montag der dritten Woche im Advent Hl. Adelheid (Elke) Hl. Ado OSB, Bischof P. James Swanson LC Mt 21,23-27 Als Jesus in den Tempel ging und dort lehrte, kamen die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes zu ihm und fragten: Mit welchem Recht tust du das alles? Wer hat dir dazu die Vollmacht gegeben? Jesus antwortete ihnen: Auch ich will euch eine Frage stellen. Wenn ihr mir darauf antwortet, dann werde ich euch sagen, mit welchem Recht ich das tue. Woher stammte die Taufe des Johannes? Vom Himmel oder von den Menschen? Da überlegten sie und sagten zueinander: Wenn wir antworten: Vom Himmel!, so wird er zu uns sagen: Warum habt ihr ihm dann nicht geglaubt? Wenn wir aber antworten: Von den Menschen!, dann müssen wir uns vor den Leuten fürchten; denn alle halten Johannes für einen Propheten. Darum antworteten sie Jesus: Wir wissen es nicht. Da erwiderte er: Dann sage auch ich euch nicht, mit welchem Recht ich das alles tue. Einführendes Gebet: Herr, ich glaube an dich von ganzem Herzen. Weil ich an dich glaube, lege ich mein ganzes Leben in deine liebenden Hände. Ich weiß, dass du mich nicht enttäuschen oder loslassen kannst, weil du die Güte und Barmherzigkeit in Person bist. In Demut schenke ich dir meine Liebe. Auch wenn ich weiß, dass ich so schwach bin, bin ich mir doch sicher, dass dir mein Wunsch, dich zu lieben, große Freude macht. Bitte: Herr, hilf mir, im Glauben zu wachsen. 1. Glaube, der sich in Taten äußert. Wir bereiten uns auf das Kommen Jesu vor. Woher kommt er? Wo liegt sein Ursprung? Wie die Pharisäer versuchen auch heute viele Leute, dieser unbequemen Frage auszuweichen. Wenn wir sie direkt fragen würden: „Glaubst du?”, würden sie vielleicht mit „Ja” antworten. Ihr Leben spricht aber eine andere Sprache. Sie tun nichts oder sehr wenig, um Jesus nachzufolgen. Wenn Jesus nur ein Mensch wäre, könnte man das noch verstehen. Weil er aber wirklich von Gott gesandt wurde, hat keiner von uns das Recht, etwas an seiner Lehre zu verändern oder abzuschwächen. Unser Leben sollte alles, was Jesus gelehrt hat, klar widerspiegeln, insofern wir seine Lehren kennen und in der Lage sind, sie in die Tat umzusetzen. Kann man das in meinem Leben erkennen? Gibt mein Leben ein deutliches Zeugnis für meinen Glauben, dass Jesus vom Himmel kommt, dass er von Gott gesandt wurde? 2. Glaube, der von Herzen kommt. Es schien so, dass die Pharisäer das Gesetz treu befolgten, treuer als die anderen Juden. Die Pharisäer gingen sogar so weit, dass sie noch weitere Vorschriften hinzufügten, um sicher zu gehen, dass sie die Vorschriften, die Gott dem jüdischen Volk gegeben hatte, niemals brechen könnten. Ihr Leben hätte folglich Zeugnis von ihrem festen Glauben an den Messias geben müssen. Als nun der Messias auftrat, erkannten sie ihn nicht an. Was war geschehen? Während ihr Leben Zeugnis von ihrem Glauben gab, hatten sie in ihrem Herzen nicht die notwendige Liebe zu Gott. Sie waren nicht in der Lage, den Messias zu erkennen, weil sie voller Selbstliebe waren. Sie taten die richtigen Dinge aus falschen Motiven heraus – Selbstsucht und Ehrsucht. Sie hatten also die falsche Haltung. Wie lebe ich meinen christlichen Glauben? Handle ich zwar äußerlich „korrekt“, aber im Inneren, um selbst weiterzukommen oder aus einem anderen unwürdigen Motiv? 3. Glaube, der an der Seite Mariens stärker wird. Es ist gut, wenn wir Maria bitten, uns bei der Vorbereitung auf das Kommen Christi zu helfen. Sie bereitete sich neun Monate lang auf das erste Kommen Jesu vor und sie hat das großartig gemacht. Wenn ich sie diesen Advent noch nicht um ihre Hilfe gebeten habe, habe ich jetzt die Gelegenheit dazu! Gespräch mit Christus: Jesus, ich bitte dich um Verzeihung, dass ich bis jetzt meinen Glauben so wenig in die Tat umgesetzt habe. Es tut mir noch mehr leid, dass mein Leben deinen Lehren so wenig entspricht, dass ich oft eine falsche Haltung habe. Ich lebe deine Lehren nicht aus Liebe zu dir, sondern aus Eigenliebe und weil ich den anderen gefallen will oder einfach aus Bequemlichkeit. Hilf mir, meine Haltung zu verändern; hilf mir, jeden Tag mehr zu lieben; hilf mir, dein Beispiel und deine Worte immer mehr nachzuahmen. Vorsatz: Ich will meine Haltung überprüfen, damit ich erkenne, ob ich aus Liebe zu Christus handle oder ob ich mich von meinen eigenen Interessen leiten lasse. Ich will dann etwas, das mir schwer fällt, aus Liebe zu Jesus Christus gut machen.
Der tiefere Sinn meines Lebens 17. Dezember 2013
Dienstag der zweiten Woche im Advent Hl. Lazarus von Betanien Hl. Jolanda von Marienthal P. Barry O’Toole LC Mt 1,1-17 Stammbaum Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams: Abraham war der Vater von Isaak, Isaak von Jakob, Jakob von Juda und seinen Brüdern. Juda war der Vater von Perez und Serach; ihre Mutter war Tamar. Perez war der Vater von Hezron, Hezron von Aram, Aram von Amminadab, Amminadab von Nachschon, Nachschon von Salmon. Salmon war der Vater von Boas; dessen Mutter war Rahab. Boas war der Vater von Obed; dessen Mutter war Rut. Obed war der Vater von Isai, Isai der Vater des Königs David. David war der Vater von Salomo, dessen Mutter die Frau des Urija war. Salomo war der Vater von Rehabeam, Rehabeam von Abija, Abija von Asa, Asa von Joschafat, Joschafat von Joram, Joram von Usija. Usija war der Vater von Jotam, Jotam von Ahas, Ahas von Hiskija, Hiskija von Manasse, Manasse von Amos, Amos von Joschija. Joschija war der Vater von Jojachin und seinen Brüdern; das war zur Zeit der Babylonischen Gefangenschaft. Nach der Babylonischen Gefangenschaft war Jojachin der Vater von Schealtiël, Schealtiël von Serubbabel, Serubbabel von Abihud, Abihud von Eljakim, Eljakim von Azor. Azor war der Vater von Zadok, Zadok von Achim, Achim von Eliud, Eliud von Eleasar, Eleasar von Mattan, Mattan von Jakob. Jakob war der Vater von Josef, dem Mann Marias; von ihr wurde Jesus geboren, der der Christus der Messias genannt wird. Im Ganzen sind es also von Abraham bis David vierzehn Generationen, von David bis zur Babylonischen Gefangenschaft vierzehn Generationen und von der Babylonischen Gefangenschaft bis zu Christus vierzehn Generationen. Einführendes Gebet: Herr, in dieser letzten Woche der Vorbereitung auf das Fest deiner Geburt möchte ich in meinem Herzen einen Platz für dich bereiten. Ich glaube, dass du hier bei mir bist, und ich verlange danach, dass du zu mir sprichst. Weil ich dich liebe, habe ich mich auch nach diesem Augenblick der Ruhe und Besinnung gesehnt, obwohl es nicht leicht war, diesen Augenblick zu finden. Ich hoffe, dass du mich in deiner Gnade den arbeitsreichen Tag über begleiten wirst, so dass ich die Entscheidungen treffen kann, die dir gefallen werden. Bitte: Herr, hilf mir, dass ich mir meiner menschlichen Würde stärker bewusst werde und dass dies auf alle ausstrahlt, denen ich heute begegnen werde. 1. Ermittlung des Familienstammbaums. Viele Menschen versuchen, Ahnenforschung über ihre Familie zu betreiben, und gehen Jahrhunderte zurück, um ihre Ursprünge festzustellen. Manchmal ist diese Suche einfach, weil die Familie über viele Generationen im selben Land gelebt hat, vielleicht sogar in derselben Stadt. In anderen Fällen erfordert die Suche, den Ozean zu überqueren, alte Aufzeichnungen auszugraben und in alten und verstaubten Büchern herumzustöbern. Die Ermittlung des Familienstammbaums ist ein Versuch, besser zu verstehen, wer wir sind. Jesus brauchte diese ganze Erforschung seines Stammbaumes nicht. Wenn es eines Nachweises bedürfte, könnten wir die Eckpfeiler seines Lebens nennen: es ist sein Bewusstsein, dass er vom Vater gekommen war und aus Gehorsam gegenüber dem Willen seines Vaters die menschliche Natur angenommen hatte. Auch wir kommen vom Vater, der uns erschuf. Auch wir haben hier auf Erden einen Auftrag zu erfüllen. Darin liegt der Sinn unseres ganzen Seins: Wir sind aus der Liebe Gottes des Vaters entsprungen. 2. Gott ist immer treu. Die Ahnenforschung im Evangelium des Matthäus geht zurück bis zu Abraham, unserem Vater im Glauben. Gott hatte Abraham eine Verheißung gegeben, die besagte, er würde ihn zum „Stammvater einer Menge von Völkern“ (Gen 17,4) machen. Matthäus will gleich zu Beginn seines Evangeliums klarstellen, dass Gott stets treu zu seinen Verheißungen steht. Jesus der Messias, der Sohn Davids und der Sohn Abrahams, ist die Erfüllung von allem, was Gott verheißen hatte. Somit hat der heilige Petrus zu Recht erklärt: „Und in keinem anderen ist das Heil zu finden. Denn es ist uns Menschen kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, durch den wir gerettet werden sollen“ (Apg 4,12). Wenden wir uns Jesus zu, nicht nur um unseres ewigen Heiles willen, sondern auch inmitten unserer täglichen Prüfungen und Sorgen? Ist er der ständige Bezugspunkt unseres Tages? 3. Zusammenfassung der Menschheitsgeschichte. Der Mensch war zu Großem geboren: er war nach dem Abbild Gottes, ihm ähnlich, geschaffen worden. Die Aufzählung der Namen in der Ahnentafel bei Matthäus gliedert sich in drei Gruppen, so, als wolle er eine Erläuterung der Menschheitsgeschichte geben. (1) Abraham vertiefte durch seinen Gehorsam den Bund mit Gott. Der Mensch wurde geboren und erhöht, ein König zu sein. (2) Doch schon bald stellte sich heraus, dass er ein Tyrann ist. Er missbrauchte die Freiheit, die Gott ihm gegeben hatte, war trotzig, war ungehorsam und kehrte seinem Schöpfer den Rücken. Mit Tränen in den Augen sah der Vater, wie sein verschwenderischer Sohn in die Verbannung geht. (3) Jedoch schrieb Gott die Geschichte der Menschheit nicht, um sie in einer Tragödie enden zu lassen. Er sandte seinen Sohn in die Welt, um dem Menschen zu helfen, seine Größe zurückzugewinnen: in größere Höhen aufzusteigen, auf dass die Menschen Söhne und Töchter Gottes werden. Geschichte ist nicht eine Straße, die nirgendwo hinführt. Sie hat ihr Ziel, nämlich unser Zusammensein mit Gott im Himmel. Deshalb schulden wir Gott allen Ruhm, Lob und Ehre jetzt und für immer. Gespräch mit Christus: Herr, deine Geburt an Weihnachten ist der Mittelpunkt und die Krönung der Menschheitsgeschichte. Ich danke dir für das Geschenk des Lebens, für die Aufgabe, mit der du mich betraut hast, für die mir gewährte Möglichkeit, meine Würde zurückzugewinnen, und schließlich dafür, dass du mich als dein Kind angenommen hast. Ich weiß um meine Schwachheit und den Sumpf, in den zu versinken ich fähig bin, ich weiß aber auch, dass du mir durch deine Gnade immer beistehst. Ich biete dir den heutigen Tag und alle Tage meines Lebens als ein Geschenk meiner Liebe zu dir an. Möge dir dieses Geschenk immer Freude bereiten. Vorsatz: Heute will ich mein Gewissen prüfen und mich vorbereiten, eine gute Beichte abzulegen, damit mein Herz eine würdige Wohnung für das Jesuskind sein kann, das bald kommt.
Der gerechte Josef 18. Dezember 2013
Mittwoch der dritten Woche im Advent Hl. Philipp von Ratzeburg OPraem, Bischof P. Edward McIlmail LC Mt 1,18-24 Mit der Geburt Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete - durch das Wirken des Heiligen Geistes. Josef, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte, beschloss, sich in aller Stille von ihr zu trennen. Während er noch darüber nachdachte, erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen. Dies alles ist geschehen, damit sich erfüllte, was der Herr durch den Propheten gesagt hat: Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, einen Sohn wird sie gebären, und man wird ihm den Namen Immanuel geben, das heißt übersetzt: Gott ist mit uns. Als Josef erwachte, tat er, was der Engel des Herrn ihm befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich. Er erkannte sie aber nicht, bis sie ihren Sohn gebar. Und er gab ihm den Namen Jesus. Einführendes Gebet: Herr, ich komme demütig zu dir. Ich habe schon oft gesündigt, deshalb ist mir meine Schwäche bewusst. Deine große Liebe jedoch gibt mir die Sicherheit, dass du mich durch deine Gnade weiterhin auf dem Weg zur Heiligkeit führen wirst. Bitte: Herr, hilf mir, den heiligen Josef besser in seiner Art und Weise, wie er mit seinen Mitmenschen umging, nachzuahmen. 1. Keine Bloßstellung. Josef war zunächst bestürzt, als er sah, dass Maria ein Kind erwartete. Sie war doch eine Frau, die er bisher als untadelige Frau kennen gelernt hatte. Rechtlich gesehen hätte er sie öffentlich abweisen können. Das tat er jedoch nicht. Er war bereit, die ganze Sache auf sich beruhen zu lassen, um Maria nicht fälschlicherweise bloßzustellen. Welch große Tugend ist es doch: Das Beste von anderen zu denken! Es spiegelt ein Herz des Friedens und der Ruhe wider! Wie viele Freundschaften zerbrachen und wie viele Kriege begannen, weil die Menschen das Schlimmste von anderen dachten. Habe ich jemals die Absichten eines anderen verurteilt, und musste später erfahren, dass es nicht so war, wie es zuerst ausgesehen hatte? Wem sollte ich einen Vorschuss an Vertrauen schenken? 2. Die Erklärung des Engels. Der Engel erscheint erst dann, nachdem Josef sich entschließt, das Liebevollere zu tun und Maria ohne Aufsehen wegzuschicken. So geschieht es oft im geistlichen Leben: Gott offenbart uns von seinem Plan erst dann mehr, wenn wir in einer schwierigen Situation mit Liebe handeln. Es ist, als ob Jesus sagen würde: „Behandle andere gut und du wirst mich besser verstehen.“ Ist in einer schwierigen Situation die Nächstenliebe meine erste Antwort? 3. Der gute Ruf Jesu. Diese Stelle im Evangelium könnte auch eine zweite Verkündigung genannt werden. Bei der ersten Verkündigung sagte Maria „Ja“ zu dem Engel. Nun war das „Ja“ Josefs notwendig, um sicherzustellen, dass Jesus auch einen irdischen Vater mit einer angesehenen Ahnenreihe haben würde. Jesus will immer wieder auf diese Welt kommen: durch Werke der Nächstenliebe, durch ein freundliches Wort – oder in einem neugeborenen Kind. Er zählt auf unsere Hilfe. Um welche Hilfe könnte Jesus mich bitten, so dass er seine Pläne ausführen kann? Oder bringe ich seine Pläne zum Scheitern, weil ich bequem, eigensinnig oder egoistisch bin? Bittet er mich darum, jemandem zu helfen? Einem Mitglied meiner Familie, einer bekannten Person, einem Arbeitskollegen? Gespräch mit Christus: Herr, du lädst mich ein, dir bei deiner Sendung zu helfen, Seelen zu retten. Du achtest meine Freiheit, und du möchtest, dass ich dir aus Liebe antworte. Hilf mir, diese Wahrheit immer mehr zu schätzen und dir großzügig zu antworten. Vorsatz: Ich will heute einer Bitte um Hilfe großzügig nachkommen.
Der zweifelnde Zacharias 19. Dezember 2013
Donnerstag der dritten Woche im Advent Hl. Konrad von Lichtenau OPraem P. Edward McIlmail LC Lk 1,5-25 Zur Zeit des Herodes, des Königs von Judäa, lebte ein Priester namens Zacharias, der zur Priesterklasse Abija gehörte. Seine Frau stammte aus dem Geschlecht Aarons; sie hieß Elisabeth. Beide lebten so, wie es in den Augen Gottes recht ist, und hielten sich in allem streng an die Gebote und Vorschriften des Herrn. Sie hatten keine Kinder, denn Elisabeth war unfruchtbar, und beide waren schon in vorgerücktem Alter. Eines Tages, als seine Priesterklasse wieder an der Reihe war und er beim Gottesdienst mitzuwirken hatte, wurde, wie nach der Priesterordnung üblich, das Los geworfen, und Zacharias fiel die Aufgabe zu, im Tempel des Herrn das Rauchopfer darzubringen. Während er nun zur festgelegten Zeit das Opfer darbrachte, stand das ganze Volk draußen und betete. Da erschien dem Zacharias ein Engel des Herrn; er stand auf der rechten Seite des Rauchopferaltars. Als Zacharias ihn sah, erschrak er und es befiel ihn Furcht. Der Engel aber sagte zu ihm: Fürchte dich nicht, Zacharias! Dein Gebet ist erhört worden. Deine Frau Elisabeth wird dir einen Sohn gebären; dem sollst du den Namen Johannes geben. Große Freude wird dich erfüllen und auch viele andere werden sich über seine Geburt freuen. Denn er wird groß sein vor dem Herrn. Wein und andere berauschende Getränke wird er nicht trinken und schon im Mutterleib wird er vom Heiligen Geist erfüllt sein. Viele Israeliten wird er zum Herrn, ihrem Gott, bekehren. Er wird mit dem Geist und mit der Kraft des Elija dem Herrn vorangehen, um das Herz der Väter wieder den Kindern zuzuwenden und die Ungehorsamen zur Gerechtigkeit zu führen und so das Volk für den Herrn bereit zu machen. Zacharias sagte zu dem Engel: Woran soll ich erkennen, dass das wahr ist? Ich bin ein alter Mann und auch meine Frau ist in vorgerücktem Alter. Der Engel erwiderte ihm: Ich bin Gabriel, der vor Gott steht, und ich bin gesandt worden, um mit dir zu reden und dir diese frohe Botschaft zu bringen. Aber weil du meinen Worten nicht geglaubt hast, die in Erfüllung gehen, wenn die Zeit dafür da ist, sollst du stumm sein und nicht mehr reden können bis zu dem Tag, an dem all das eintrifft. Inzwischen wartete das Volk auf Zacharias und wunderte sich, dass er so lange im Tempel blieb. Als er dann herauskam, konnte er nicht mit ihnen sprechen. Da merkten sie, dass er im Tempel eine Erscheinung gehabt hatte. Er gab ihnen nur Zeichen mit der Hand und blieb stumm. Als die Tage seines Dienstes im Tempel zu Ende waren, kehrte er nach Hause zurück. Bald darauf empfing seine Frau Elisabeth einen Sohn und lebte fünf Monate lang zurückgezogen. Sie sagte: Der Herr hat mir geholfen; er hat in diesen Tagen gnädig auf mich geschaut und mich von der Schande befreit, mit der ich in den Augen der Menschen beladen war. Einführendes Gebet: Herr, schenke mir die Gnade, diese Zeit der Erwartung auf Weihnachten so gut wie möglich zu leben. Mein Glaube stützt sich auf dich, meine Hoffnung richtet sich darauf aus, die Ewigkeit mit dir zu verbringen. Hilf mir, den Wert der Zeit im Hinblick auf die Ewigkeit mehr zu schätzen. Bitte: Herr, hilf mir, die Zeichen, die du mir in meinem Leben schickst, zu erkennen und auf sie zu antworten. 1. Sehen und doch nicht glauben. Zacharias hatte keine Entschuldigung dafür, dass er nicht glaubte. Er befand sich im Allerheiligsten des Herrn, überallhin verbreitete sich der Duft verbrennenden Weihrauches. Und nun bot sich ihm eine unglaubliche Gelegenheit. Es war ein begnadeter Augenblick, ein heiliger Ort. Ein Engel erscheint! Und doch zweifelt er. Er glaubt nicht. Er hatte „alle Gebote“ befolgt und doch führte ihn seine Treue in einem entscheidenden Augenblick nicht zu einem lebendigen Glauben. Machen wir den gleichen Fehler? Wir beten vielleicht viel, aber wir reagieren skeptisch, wenn Gott eine besondere Bitte an uns heranträgt. Warum ist das so? Beten wir mit einem Herzen voller Liebe, oder ist unser Herz beim Beten fern vom Herrn? 2. Ausreden, nur Ausreden. Zacharias dachte, dass sein Alter Gottes Pläne verhindern würde. Er unterschätzte die Macht Gottes. Es ist in der Tat nicht Gott, der begrenzt ist, sondern es sind sozusagen wir, die ihm Grenzen setzen. In der ganzen Bibel beruft Gott scheinbar ungeeignete Menschen. Moses stotterte wahrscheinlich (Ex 4,10). Jeremias war „zu jung“ (Jer 1,6). Petrus war ungebildet (Apg 4,13), Saulus von Tarsus hasste die Christen (Apg 9,10). Alle waren unwahrscheinliche Kandidaten für das Amt des Propheten oder Apostels, sie ließen sich jedoch von Gott gebrauchen. Was ist meine Entschuldigung dafür, zu Gott „Nein“ zu sagen? Bin ich zu beschäftigt? Zu alt? Zu jung? Zu unwürdig? Ist es möglich, dass Gott mich aufruft etwas zu tun, von dem ich glaube, dass es meine Fähigkeiten übersteigt? 3. Weitermachen. Gott führt seinen Plan durch, trotz Zacharias Mangel an Glauben. Der Allmächtige wollte für seinen Sohn einen passenden Botschafter, Johannes den Täufer, bereiten. Deshalb ließ er Zacharias für eine Weile stumm sein. Es sollte uns nicht überraschen, wenn Gott mit seinem Plan weitermacht, selbst wenn wir ihm Widerstand leisten. Es ist möglich, dass er etwas Ungewöhnliches in unserem Leben bewirkt, um seine Pläne weiterzubringen. Gehören diese Rückschläge, die wir manchmal erleben, vielleicht zu Gottes Plan? Vielleicht bereitet er uns für etwas Besseres vor? Gespräch mit Christus: Herr, ich habe manchmal schon gedacht, dass ich nicht so ungläubig wie Zachrias reagiert hätte. Aber manchmal ist es wirklich schwer, deinen Willen anzunehmen. Vielleicht fühle ich mich sogar so, als hätte ich den entscheidenden Augenblick verpasst und dass du nicht mehr an mir interessiert bist. Hilf mir, nicht mehr so zu denken, sondern fest auf dich zu vertrauen. Vorsatz: Ich werde ein „Gegrüßet seist du, Maria“ beten, um darauf vorbereitet zu sein, „Ja“ zu den Plänen Gottes in meinem Leben zu sagen.
Das „Ja“ Mariens 20. Dezember 2013
Freitag der dritten Woche im Advent P. Edward McIlmail LC Lk 1,26-38 Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria. Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen, und seine Herrschaft wird kein Ende haben. Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat. Denn für Gott ist nichts unmöglich. Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel. Einführendes Gebet: Herr, wenn ich das Beispiel der Einfachheit und Großzügigkeit Mariens bedenke, brennt mein Herz. Wenn ich doch so sanftmütig sein könnte, wie sie es war. In meinem Wunsch, besser zu werden, vertraue ich auf deine Hilfe und dein Erbarmen. Am Anfang dieses Gebets stelle ich mich in deine Gegenwart. Ich komme, Herr, deinen Willen zu tun. Bitte: Herr, schenke mir eine Vorliebe für das Beispiel Unserer Lieben Frau. 1. Persönliche Berufung. Wir bemerken die sehr menschlichen Einzelheiten der Verkündigung. Sie fand an einem bestimmten Ort und bei einem bestimmten Menschen statt. So ist es mit Gottes Plan. Er beruft uns nicht als Masse. Er beruft jeden von uns persönlich, weil er jeden von uns als Sohn oder Tochter liebt. Der katholische Glaube ist eine persönliche Beziehung mit unserem Herrn. Fühle ich manchmal das Gegenteil? Empfinde ich mich manchmal nur als eine Nummer? Gott will nicht, dass wir so über den Glauben denken. Meine Berufung ist persönlich. Antworte ich Gott genauso in einer persönlichen Weise? 2. Jenseits aller Hoffnungen. Das Volk Gottes hatte schon lange den Messias erwartet. So erwartete auch Maria den Retter. Wahrscheinlich kam es ihr nicht in den Sinn, dass sie einmal die Mutter des Retters sein würde. Auch wir könnten uns fragen: Wann wird Gott jemanden schicken, der die Welt unserer Zeit retten wird? Tatsächlich versucht er es durch jeden von uns. Jeder von uns kann ein Heiliger sein, kann mit Gottes Gnade mithelfen, die Welt zu verbessern. In gleicher Weise sind wir zu einer großen und einzigartigen Berufung ausersehen, ob wir Priester, Gottgeweihte oder Laien sind. Für welche große Mission beruft mich Gott? Ist es mir bewusst, dass mein Leben großartig sein kann, wenn es mit genügend Liebe gelebt wird? 3. Mir geschehe… Das Fiat Mariens „Mir geschehe…“ war die Antwort, die die Engel im Himmel aufjauchzen ließ. Durch ihre Offenheit für Gottes Pläne würde eine vierzehn- oder fünfzehnjährige dazu beitragen, den Lauf der Geschichte zu ändern. Auch wir sind dazu berufen, „Ja“ zu Gott zu sagen und kleine Kulturen der Liebe aufzubauen. Jede Generation kann zum Aufbau des Reiches Gottes beitragen. Sehe ich die jungen Menschen in meinem Leben als potentielle Apostel? Achte ich sie als Personen, die zu Großem berufen sind? Sehe ich meine Freunde auch so? Gespräch mit Christus: Herr, dein großer Plan, deinen Sohn in diese Welt zu schicken, hing von dem „Ja“ Mariens ab. Lass mich von ihrer Offenheit lernen und lass mich „Ja“ zu dem sagen, was du von mir erbittest. Vorsatz: Ich will für einen jungen Menschen beten, dass er die Kraft findet, einer Berufung zum gottgeweihten Leben oder Priestertum zu folgen.
Eine Reise voll Glaube und Liebe 21. Dezember 2013
Samstag der dritten Woche im Advent Hl. Richard OCist P. Matthew Kaderabek LC Lk 1,39-45 Nach einigen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa. Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabet. Als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ. Einführendes Gebet: Herr, beruhige du meinen Geist und mein Herz. Ich weiß, dass du jetzt bei diesem Gebet gegenwärtig bist. Stärke in mir den Glauben, dass du in meinem Leben handelst. Du führst mich zu dir. Hilf mir, mich ganz in deine Hände zu legen. Stärke meinen Glauben, damit ich bereit werde, alles für dich zu tun und alles für dich zu erleiden. Benutze mich als ein Instrument deiner Gnade im Leben derer, denen ich heute begegne. Bitte: Herr, hilf mir, so zu glauben und so zu lieben wie Maria und anderen die Augen für deine weihnachtliche Ankunft zu öffnen. 1. Maria, unser Vorbild im Advent. Maria ist für uns das Vorbild, wie wir in der Adventszeit leben sollen, um uns auf das Kommen Christi vorzubereiten. Gott Vater bereitete Maria vom ersten Augenblick ihrer Empfängnis darauf vor, die Mutter seines Sohnes zu werden. Als treue Tochter Israels betete sie von Jugend auf für das Kommen des Messias. Als junge Frau durfte sie erkennen, dass sie ein Teil der Antwort Gottes auf dieses Gebet war, und zwar so, wie sich das kein hebräisches Mädchen hätte vorstellen können: der Messias würde nicht nur ihr Sohn sein, sondern ihr Sohn würde auch Gott sein. Ihr „fiat“, ihr „Ja“ aus tiefstem Herzen, das sie dem Erzengel Gabriel gab, setzte die nahe Vorbereitung der Geburt von Jesus, dem Messias, in Gang. Schließen wir uns der Antwort Marias an, sie ist unsere Führerin auf unserer eigenen Pilgerreise des Glaubens. Hören wir auf den Herzschlag des betrachtenden Herzens Marias, damit unser Weihnachten sich an der Frucht der ersten Weihnacht freuen kann. 2. Wer liebt, erkennt, was im jeweiligen Augenblick alles zu tun ist. Kaum hatte der Erzengel Maria nach der Ankündigung ihrer wichtigen Rolle in Gottes unglaublichem Erlösungsplan in Nazareth verlassen, da machte sich Maria schon auf die Reise. Sie eilte zu ihrer Cousine Elisabet, die schwanger war. Gabriel hatte ihr nicht aufgetragen, Elisabet zu helfen, er hatte es nicht einmal vorgeschlagen. Es war ihre große Liebe, die Maria zum Handeln veranlasste und sie antrieb, die lange Reise von 80 Kilometern zu Elisabets Zuhause außerhalb von Jerusalem auf sich zu nehmen. Dass Maria diese anstrengende und gefährliche Reise auf sich nahm, zeigt, dass jemand, der liebt, erkennt, was im jeweiligen Moment alles zu tun ist, so wie Maria das auch bei der Hochzeit in Kana tat. Sie zeigte uns dadurch, dass jemand, der wirklich liebt, immer bereit ist, das ihm mögliche zu tun und zu helfen, selbst auf Kosten großer Opfer. Wir können uns vorstellen, dass Maria diese Haltung schon in ihrer Kindheit hatte. 3. Missionar sein – Christus bringen! Indem Maria mit dem kleinen Jesus in ihrem Schoß Elisabet zu Hilfe eilte, wurde sie die erste Missionarin, die erste, die die frohe Botschaft brachte, die die ganze Menschheitsgeschichte ändern sollte. Maria konnte Elisabet, die mit Johannes dem Täufer schwanger war, eine unbeschreibliche Freude bringen, gerade weil sie ihnen Christus brachte. Aus demselben Grund sang sie voll Freude ihr wunderbares Magnificat. Wenn wir andere mit Freude erfüllen wollen, müssen wir ihnen Christus bringen. Er ist das größte Geschenk, das wir jemandem, den wir lieben, bringen können. Im Vergleich dazu sind alle materiellen Gaben nichts. Wenn wir unseren Lieben nicht Jesus bringen, bringen wir nichts, das wirklich bleibt. Wenn wir Christus zu den Menschen bringen, bringen wir ihnen Alles! Gespräch mit Christus: Herr Jesus, deine Mutter möchte, dass ich von ihrem Beispiel lerne. Sie gibt mir ein, dich in dieser Weihnachtszeit zu anderen zu bringen. Ich kenne viele Menschen, die dich so sehr brauchen, die vor allem deine Vergebung brauchen, die nach deiner Liebe und deiner Gegenwart hungern, vielleicht ohne dass sie es wissen. Ich weiß, dass ich meine innige Beziehung mit dir nicht für mich behalten soll, sondern dass ich diese Gabe mit anderen teilen soll. Das Beispiel deiner Mutter zeigt mir, wie ich die Adventszeit gut leben kann und es treibt mich an, missionarisch zu wirken, indem ich dich in die Welt hineintrage. Vorsatz: Ich will meinen Glauben mit einem Freund oder Verwandten in dieser Weihnachtszeit teilen.
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