Tägliche Meditationen

Tägliche Meditationen

Sonntag 27. Januar 2013 bis Samstag 2. Februar 2013

Dritte Woche im Jahreskreis

P. Ernest Daly LC

Gute Nachricht bringenSonntag
PersonenverwechslungMontag
Stärker als BlutDienstag
Arbeiten für die ErnteMittwoch
Lass das Licht des Herrn leuchtenDonnerstag
Die Früchte des Reiches GottesFreitag
Christus aus dem Herzen sprechenSamstag


Gute Nachricht bringen

27. Januar 2013

Dritter Sonntag im Jahreskreis

P. Ernest Daly LC

Lk 1,1-4.4,14-21
Schon viele haben es unternommen, einen Bericht über all das abzufassen, was sich unter uns ereignet und erfüllt hat. Dabei hielten sie sich an die Überlieferung derer, die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes waren. Nun habe auch ich mich entschlossen, allem von Grund auf sorgfältig nachzugehen, um es für dich, hochverehrter Theophilus, der Reihe nach aufzuschreiben. So kannst du dich von der Zuverlässigkeit der Lehre überzeugen, in der du unterwiesen wurdest.

Jesus kehrte, erfüllt von der Kraft des Geistes, nach Galiläa zurück. Und die Kunde von ihm verbreitete sich in der ganzen Gegend. Er lehrte in den Synagogen und wurde von allen gepriesen. So kam er auch nach Nazaret, wo er aufgewachsen war, und ging, wie gewohnt, am Sabbat in die Synagoge. Als er aufstand, um aus der Schrift vorzulesen, reichte man ihm das Buch des Propheten Jesaja. Er schlug das Buch auf und fand die Stelle, wo es heißt: Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe; damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht; damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe. Dann schloss er das Buch, gab es dem Synagogendiener und setzte sich. Die Augen aller in der Synagoge waren auf ihn gerichtet. Da begann er, ihnen darzulegen: Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt.

Einführendes Gebet:  Herr, ich komme zu dir, um dich immer besser kennenzulernen. Ich glaube, dass du in deinem Wort wirklich gegenwärtig bist. Ich vertraue darauf, dass du mein Leben leitest. Ich liebe dich, weil du durch deine Menschwerdung den ersten Schritt getan hast, mich zu suchen.

Bitte: Herr, erfülle mich mit der Freude deiner Gegenwart.

1.  Berichterstattung. Die Evangelien berichten uns die Wahrheit über Jesus Christus: über sein Leben, seine Lehre, seinen Tod und seine Auferstehung. In Jesus Christus hat sich Gott persönlich in die Menschheitsgeschichte eingebracht. Er ist gekommen, um einen Weg zu einer ewigen Vereinigung mit dem Vater zu bereiten. Wir können unserem Herrn danken, dass er Mensch geworden ist und das Verhältnis zwischen Gott und dem Menschen gefestigt hat, all das aus Liebe zu uns. Wir sollten die Evangelien mit Ehrfurcht lesen und die Aufforderung Christi, ihm nachzufolgen, ernsthaft annehmen.

2. Gute Nachricht für die Armen. In Gottes Augen sind wir alle arm. Wir benötigen seine Gnade, Freundschaft und Barmherzigkeit. Unsere spirituelle Armut ist eine Quelle des Segens. Christus ist gekommen, um jeden von uns durch die Gegenwart seiner Liebe, die Liebe des Vaters zu seinen Kindern, zu bereichern. Wenn wir in Not sind, können wir uns jederzeit vertrauensvoll an Christus wenden. Wir können von ihm lernen, wie wir unser Leben fruchtbar machen können. Wenden wir uns in unseren Nöten vertrauensvoll an ihn? Gestatten wir seiner großartigen Gegenwart in unserem Herzen, uns mit Freude zu erfüllen?

3. Ein für den Herrn akzeptables Jahr. Drei kurze Jahre hielt er sich mitten im Volk Palästinas auf. Wie viele Menschen haben wirklich erkannt, wer er war? Auch ich habe nur wenig Zeit, den Herrn kennenzulernen. Unser Leben ist kurz. Jesus zeigt uns viele Wege, um mit ihm in Berührung zu kommen: sein Wort in der Heiligen Schrift, die Sakramente, das gute Beispiel anderer Christen, Umstände in unserem Leben, die wir der Vorsehung Gottes zuschreiben können. Christus erhört unsere Bitten. Versuche ich, ihn jeden Tag immer mehr zu erkennen?

Gespräch mit Christus: Herr, ich danke dir, dass du mich suchst. Du zeigst mir so viele Wege, dich zu finden. Hilf mir, dich an diesem Tag mehr mit den Augen des Glaubens zu suchen. Ich nehme mir fest vor, dir zu folgen.

Vorsatz:  Heute werde ich meine Vorsätze für das neue Jahr überprüfen und daran arbeiten, ganz besonders treu zu sein.


Personenverwechslung

28. Januar 2013

Montag der dritten Woche im Jahreskreis
Hl. Thomas von Aquin

Mk 3,22-30
Die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren, sagten: Er ist von Beelzebub besessen; mit Hilfe des Anführers der Dämonen treibt er die Dämonen aus. Da rief er sie zu sich und belehrte sie in Form von Gleichnissen: Wie kann der Satan den Satan austreiben? Wenn ein Reich in sich gespalten ist, kann es keinen Bestand haben. Wenn eine Familie in sich gespalten ist, kann sie keinen Bestand haben. Und wenn sich der Satan gegen sich selbst erhebt und mit sich selbst im Streit liegt, kann er keinen Bestand haben, sondern es ist um ihn geschehen. Es kann aber auch keiner in das Haus eines starken Mannes einbrechen und ihm den Hausrat rauben, wenn er den Mann nicht vorher fesselt; erst dann kann er sein Haus plündern. Amen, das sage ich euch: Alle Vergehen und Lästerungen werden den Menschen vergeben werden, so viel sie auch lästern mögen; wer aber den Heiligen Geist lästert, der findet in Ewigkeit keine Vergebung, sondern seine Sünde wird ewig an ihm haften. Sie hatten nämlich gesagt: Er ist von einem unreinen Geist besessen.

Einführendes Gebet:  Herr, ich glaube, dass du die Quelle aller Güte bist. Deine Güte ist sowohl eine Herausforderung als auch eine Verheißung. Ich vertraue darauf, dass mich deine Güte umfangen wird, wenn ich es zulasse, mich von dir finden zu lassen. Ich liebe dich, weil du mich den Kampf mit dem Bösen lehrst und ihn für mich auch schon ausgetragen hast.

Bitte: Herr, hilf mir, mich vor dem Kampf gegen das Böse nicht zu fürchten.

1.  Nicht gleichgültig. Mit Jesus auf der Erde wird eine andere Welt um uns herum sichtbar: die Welt der bösen Geister. Jesus ist gekommen, um die Herrschaft des Reiches Gottes zu bringen. Die Teufel geraten in Panik und beginnen, an Boden zu verlieren. Jesus ist für das Böse eine Bedrohung. Seine Güte, Wahrheit und Heiligkeit sind imstande, die Teufel zu unterwerfen. Wenn Christus mein Leben stärker beeinflusst, beginnen sich die Dinge zu ändern. Lasse ich Christus gegen das Böse in meinem Herzen ankämpfen? In der Welt um mich herum?

2. Nicht einer von ihnen. Veränderung ist nicht an sich schlecht. Die Veränderung, die Christus bringt, ist vielmehr gut. Er kommt, um die Dämonen in ihre Schranken zu weisen, indem er Gutes bewirkt. Das Herausstellen des Guten beunruhigt den Teufel. Jesus ist das Gegenteil vom Bösen. Der Sieg über das Böse wird nicht immer in Ruhe und Frieden erreicht. Wenn ich versuche, das Böse in meinem Leben zu überwinden, bewirkt dann der innere Widerstand in mir, zögerlich zu kämpfen oder zu wünschen, dass Jesus und seine Lehre nicht so fordernd wären? Erkenne ich, dass es ein Zeichen der Zunahme christlicher Glaubwürdigkeit ist, wenn ich den Schwierigkeiten Trotz biete? Darf die Güte Christi wegweisend für mein Leben sein? Auch angesichts des Widerstands?

3. Nur Gutes. Denken wir an die Freude, die das Volk ergriff, als Jesus sie von der Gewalt des Bösen befreite. Denken wir an die Freude, die wir nach einer guten Beichte empfinden, nach der Teilnahme an guten Exerzitien oder einem Vorankommen in der Tugend. Jesus kommt in unser Leben und bringt uns die Freude über die Befreiung vom Bösen. Er ist die Güte Gottes, die Fleisch geworden ist. Freue ich mich darüber, Christus zum Freund zu haben? Versuche ich, auf seine Lehre mit bereitwilligem Herzen zu hören? Bin ich dankbar, dass ich die Chance habe, im Herzen Gottes zu leben, wenn ich in der Gnade lebe? Was für einen fantastischen Freund ich habe! Ich kann auf seine Fähigkeit vertrauen, mich entlang des Weges meines Lebens zu führen.

Gespräch mit Christus: Herr Jesus Christus, ich weiß, du bist stärker als das Böse. Hilf mir, dass ich mich dem Bösen in meinem Leben, ermutigt durch deine Freundschaft und Stärke, stelle. In deinem Namen, Herr, will ich zuversichtlich meinen Weg gehen.

Vorsatz:  Ich werde heute meinen Glauben mit anderen teilen.


Stärker als Blut

29. Januar 2013

Dienstag der dritten Woche im Jahreskreis
Hl. Valerius, Bischof

P. Ernest Daly LC

Mk 3,31-35
Da kamen seine Mutter und seine Brüder; sie blieben vor dem Haus stehen und ließen ihn herausrufen. Es saßen viele Leute um ihn herum, und man sagte zu ihm: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und fragen nach dir. Er erwiderte: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder? Und er blickte auf die Menschen, die im Kreis um ihn herumsaßen, und sagte: Das hier sind meine Mutter und meine Brüder. Wer den Willen Gottes erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter.

Einführendes Gebet:  Heute, Herr, will ich dir als Freund und Bruder begegnen. Ich glaube, dass du mich treffen und umwandeln möchtest. Ich danke dir, dass du in meinem Herzen wirkst und mich zu einer engeren Übereinstimmung mit dir berufen hast. Ich vertraue darauf, dass du mich auf den Wegen des Wachstums und der Fruchtbarkeit leiten wirst.

Bitte: Herr hilf mir, meinen Willen auf den deinen auszurichten.

1.  Vielleicht braucht er eine Pause. Jesus war sehr beschäftigt. Vielleicht war er müde. Vielleicht kam seine Mutter, um ihm etwas zu Essen oder ein Wort der Ermutigung zu bringen. Aber wir erleben im Tagesevangelium einen Christus, der schroff reagiert. Er hat sich selbst durch enge Verbindung mit dem Vater gestärkt. Sein Herz ist voller Liebe zu den Menschenseelen. Er findet Nahrung in der Erfüllung des Willens des Vaters. Sicher war seine Mutter von dem, was sie vorfand, ermutigt. Lasse ich den Willen Gottes meine Stärke sein? Bringt mich das Gebet zu dem Punkt, an dem die Nächstenliebe und die Verkündigung des Evangeliums der natürliche Weg meines Seins werden?

2. Nähe zur rechten Vernunft. Als Jesus lehrte und heilte, waren die Menschen natürlich von ihm gefesselt. Aber eine nur körperliche Nähe zu ihm zählte nicht. Das Herz musste geöffnet sein, um seine Botschaft zur Umkehr aufzunehmen. Ihm kam es darauf an, Menschen zu verändern, sie zu befähigen, als Söhne und Töchter Gottes zu leben. Wenn ich gewillt bin, seinen Anforderungen zu entsprechen und so, wie er, zu handeln, dann kann ich ihm nahe sein. Er wird mir ein inniges Verhältnis zu ihm gewähren, wenn ich Gottes Willen zu meinem mache

3. Christus begleiten. Es gibt eine geheimnisvolle Wirklichkeit. Ich kann Christi Herz berühren. Ich kann ihn auf seiner göttlichen Mission begleiten. Ich muss bereit sein, auf meinen Willen zu verzichten und ausschließlich den Willen des Vaters zu tun. Kann Christus auf mich zeigen und sagen: „Er ist mein Bruder. Sie ist meine Schwester“? Ich muss auf mein Leben schauen und erkennen, was mit seinem Willen nicht übereinstimmt. Ich muss einen festen Vorsatz fassen, meinen Glauben und meine Liebe genau dort, wo es mir besonders schwer fällt, zu zeigen.

Gespräch mit Christus: Herr, du schenkst mir dieses kurze Leben, um Teil deiner Familie zu werden. Ich möchte, so wie du, den Willen deines Vaters zu dem meinen machen. Hilf mir, den Willen Gottes über alles Andere zu stellen mit dem Ziel, das zu werden, was ich am meisten ersehne. Dann werde ich dir wirklich ganz gehören.

Vorsatz:  Heute will ich in Nächstenliebe jemandem begegnen, mit dem umzugehen ich als schwierig empfinde.


Arbeiten für die Ernte

30. Januar 2013

Mittwoch der dritten Woche im Jahreskreis
Hl. Adelgunde OSB, Äbtissin
Hl. Martina

Mk 4,1-20
Ein andermal lehrte er wieder am Ufer des Sees, und sehr viele Menschen versammelten sich um ihn. Er stieg deshalb in ein Boot auf dem See und setzte sich; die Leute aber standen am Ufer. Und er sprach lange zu ihnen und lehrte sie in Form von Gleichnissen. Bei dieser Belehrung sagte er zu ihnen: Hört! Ein Sämann ging aufs Feld, um zu säen. Als er säte, fiel ein Teil der Körner auf den Weg, und die Vögel kamen und fraßen sie. Ein anderer Teil fiel auf felsigen Boden, wo es nur wenig Erde gab, und ging sofort auf, weil das Erdreich nicht tief war; als aber die Sonne hochstieg, wurde die Saat versengt und verdorrte, weil sie keine Wurzeln hatte. Wieder ein anderer Teil fiel in die Dornen, und die Dornen wuchsen und erstickten die Saat, und sie brachte keine Frucht. Ein anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden und brachte Frucht; die Saat ging auf und wuchs empor und trug dreißigfach, ja sechzigfach und hundertfach. Und Jesus sprach: Wer Ohren hat zum Hören, der höre! Als er mit seinen Begleitern und den Zwölf allein war, fragten sie ihn nach dem Sinn seiner Gleichnisse. Da sagte er zu ihnen: Euch ist das Geheimnis des Reiches Gottes anvertraut; denen aber, die draußen sind, wird alles in Gleichnissen gesagt; denn sehen sollen sie, sehen, aber nicht erkennen; hören sollen sie, hören, aber nicht verstehen, damit sie sich nicht bekehren und ihnen nicht vergeben wird. Und er sagte zu ihnen: Wenn ihr schon dieses Gleichnis nicht versteht, wie wollt ihr dann all die anderen Gleichnisse verstehen? Der Sämann sät das Wort. Auf den Weg fällt das Wort bei denen, die es zwar hören, aber sofort kommt der Satan und nimmt das Wort weg, das in sie gesät wurde. Ähnlich ist es bei den Menschen, bei denen das Wort auf felsigen Boden fällt: Sobald sie es hören, nehmen sie es freudig auf; aber sie haben keine Wurzeln, sondern sind unbeständig, und wenn sie dann um des Wortes willen bedrängt oder verfolgt werden, kommen sie sofort zu Fall. Bei anderen fällt das Wort in die Dornen: sie hören es zwar, aber die Sorgen der Welt, der trügerische Reichtum und die Gier nach all den anderen Dingen machen sich breit und ersticken es, und es bringt keine Frucht. Auf guten Boden ist das Wort bei denen gesät, die es hören und aufnehmen und Frucht bringen, dreißigfach, ja sechzigfach und hundertfach.

Einführendes Gebet:  Herr, ich möchte diese Zeit nahe bei dir verbringen, ich glaube, dass du hier bei mir bist. Bestimme du über mein Leben und gestalte es so, wie es sein sollte. Herr, ich vertraue auf dich.

Bitte: Jesus, bereite du den Boden meines Herzens, damit es dein Wort aufnehmen und Frucht bringen kann für das ewige Leben.

1.  Nimm dich in acht vor den Dieben. Was der Vater in unser Leben gepflanzt hat, ist gut. Güte kann Frucht bringen. Aber Christus hat uns auch gezeigt, dass es einen gibt, der nicht will, dass wir Frucht bringen. Der Teufel versucht, das Gute aus unserem Leben zu nehmen: durch die Verlockung des Bösen, indem er unsere Herzen mit Egoismus erfüllt und uns stumpf für das Wirken der Gnade in unserer Seele macht. Wir müssen jeden Tag dem Teufel abschwören, indem wir unseren Willen an die Güte Christi heften. Dies geschieht durch ernsthaftes Gebet und Großmut des Geistes.

2. Grabe tief. Die Festigkeit unseres Vorsatzes wird geprüft durch die Schwierigkeiten, denen wir gegenüberstehen. Wenn wir jeden Tag eindringlicher beten und uns angewöhnen, unser eigenes Ego aufzugeben, dann können wir den schweren Zeiten mit Ruhe und Vertrauen entgegensehen. Wenn aber unsere geistigen Wurzeln nicht tief genug sind, werden wir uns desorientiert vorkommen und wir werden sogar von den Bedrängnissen, die Teil eines echten christlichen Lebens sind, besiegt werden. Christus lehrt uns, „tief zu graben“. Mit ihm als unserem Freund erhalten Schwierigkeiten einen Sinn, nämlich, unsere Liebe zu zeigen und etwas zu tun, was ewigen Wert hat. Wenn ich nicht kämpfe, kann ich keine Siegeskrone erwerben.

3. Frucht im Gehorsam. Um Frucht zu bringen, müssen wir dem Wort Gottes gehorchen. Aber Gehorsam bedeutet nicht notwendigerweise Passivität. Für einen Christen bedeutet Gehorsam gegenüber Christus und dem Heiligen Geist eine Bereitwilligkeit, zu arbeiten und zu dienen. Wir sind Nachfolger desjenigen, der kam, um zu dienen. Der Geist der Hingabe bewegt uns. Gottes Wort zu hören und anzunehmen, heißt, in unserem Leben die vollständige Selbsthingabe Christi nachzuahmen - tagein, tagaus. Gott wird unserem Leben Frucht schenken, wenn wir bereit sind, wie Christus hier auf Erden zu leben.

Gespräch mit Christus: Herr, ich danke dir, dass du mir zeigst, wie ich in meinem Leben Frucht bringen kann. Ich möchte mir deine Hingabe zum Vater und für die Seelen zum Vorbild nehmen. Ich weiß, dass dies ein ständiges Bemühen erfordert, um tiefer in die Grundlagen meines Lebens vorzudringen und gehorsam gegenüber dem Heiligen Geist zu sein. Hilf mir, zu leben als ein Gebender, nicht in erster Linie als ein Nehmender. Deine Liebe wird immer da sein, um mich zu begleiten.

Vorsatz:  Heute will ich ein kleines Opfer bringen und Gott um die Gnade bitten, jene Tugend zu erlangen, die ich am meisten benötige.


Lass das Licht des Herrn leuchten

31. Januar 2013

Donnerstag der dritten Woche im Jahreskreis
Hl. Johannes Bosco

Mk 4,21-25
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Zündet man etwa ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber oder stellt es unter das Bett? Stellt man es nicht auf den Leuchter? Es gibt nichts Verborgenes, das nicht offenbar wird, und nichts Geheimes, das nicht an den Tag kommt. Wenn einer Ohren hat zum Hören, so höre er! Weiter sagte er: Achtet auf das, was ihr hört! Nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird euch zugeteilt werden, ja, es wird euch noch mehr gegeben. Denn wer hat, dem wird gegeben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat.

Einführendes Gebet:  Herr, ich danke dir, dass du mich heute an meine Würde als Christ erinnerst. Die Gnade, die du mir in der Taufe geschenkt hast, und deine Lehre im Evangelium und in der Kirche haben meine Seele erleuchtet. Herr, du bist mein Licht.

Bitte: Herr Jesus, hilf mir, dein Licht wahrhaft zu bezeugen.

1.  Transparenz in unserem Leben. Gott sieht uns. Das ist eine einfache – und gleichzeitig eine gewaltige Wahrheit. Gottes Blick ist liebevoll. Wir können uns nicht vor uns selbst verstecken. Wir können uns nicht einmal wirklich vor anderen verstecken. Ganz sicher können wir uns nicht vor Gott verstecken. Gott durchleuchtet unser Leben, so dass wir die Wahrheit über uns selbst sehen können und uns nicht schämen müssen, wenn auch andere sehen, wie wir in Wahrheit sind. Nur durch zähes Festhalten an der Wahrheit kann wahres Glück entstehen und wachsen.

2. Licht für die Welt. Unser Leben ist nicht einfach nur für uns da. Wir sollen ein Geschenk sein für andere, ein Geschenk, das sie zu Gott führt. Das ist das Größte an unserem Leben: Wir sind aufgerufen, Leben zu schenken. Wir sind aufgerufen, an der Fruchtbarkeit Gottes mitzuwirken. Wir schenken Leben, indem wir andere erleuchten. Wir helfen anderen zum Licht zu gelangen, indem wir selbst unbeirrt auf das Licht zugehen und anderen die Wahrheit zeigen. Das Licht, das unser Leben ausstrahlt, hat eine Wirkung auf andere Seelen. Das Zweite Vatikanische Konzil weist darauf hin, dass der moderne Mensch Gründe braucht für eine Hoffnung, die ganz auf Gott setzt. Ein Christ hat Hoffnung. Soll ich sie versteckt halten, sie vielleicht sogar zerstören, aus Angst, sie zu teilen? Oder will ich der Welt Hoffnung schenken? Will ich die Welt sehen lassen, dass wir alle viel größer sein können, als wir meinen, weil unser Vater größer ist, als wir uns jemals vorstellen können?

3. Sich einsetzen, dass das Licht der Wahrheit gelebt wird. Moralischer Relativismus scheint in unserer Zeit weit verbreitet zu sein. Viele glauben, sie könnten selbst die Grundsätze bestimmen, nach denen sie leben wollen, anstatt sich zu bemühen, ihr Gewissen nach Grundsätzen zu formen, die Gottes liebendem Plan für den Menschen entsprechen. Begnüge ich mich damit, das zu tun, was ich als richtig erkannt habe, oder versuche ich auch, mit Weisheit und Güte das Gewissen anderer zu erhellen? Habe ich je den Eindruck erweckt, falsches Handeln zu entschuldigen? Bin ich darauf aus, die Würde des Lebens in allen seinen Phasen zu verteidigen? Trete ich mutig für andere ein, wenn sie hinter ihrem Rücken kritisiert werden?

Gespräch mit Christus: Herr, danke für diesen Aufruf. Du hast meine Seele erleuchtet, so dass ich ein Licht für andere sein kann. Herr, hilf mir, auf die Kraft deines Lichtes zu vertrauen: auf die Kraft deiner Wahrheit und deiner Gnade. Gib, dass ich mutig genug bin, dieses Licht heute noch tiefer in meine Seele dringen zu lassen. Gib, dass ich mutig genug bin, mich nicht vor deinem Licht zu verstecken; gib, dass ich mutig genug bin, es anderen weiterzugeben.

Vorsatz:  Ich will mein Gewissen in Bezug auf einen bestimmten Punkt unseres Glaubens oder unserer Moral bilden, indem ich im Katechismus der Katholischen Kirche darüber nachlese.


Die Früchte des Reiches Gottes

1. Februar 2013

Freitag der dritten Woche im Jahreskreis
Hl. Brigida von Kildare, Äbtissin

Mk 4,26-34
Jesus sagte zu der Menge: Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mann Samen auf seinen Acker sät; dann schläft er und steht wieder auf, es wird Nacht und wird Tag, der Samen keimt und wächst, und der Mann weiß nicht, wie. Die Erde bringt von selbst ihre Frucht, zuerst den Halm, dann die Ähre, dann das volle Korn in der Ähre. Sobald aber die Frucht reif ist, legt er die Sichel an; denn die Zeit der Ernte ist da. Er sagte: Womit sollen wir das Reich Gottes vergleichen, mit welchem Gleichnis sollen wir es beschreiben? Es gleicht einem Senfkorn. Dieses ist das kleinste von allen Samenkörnern, die man in die Erde sät. Ist es aber gesät, dann geht es auf und wird größer als alle anderen Gewächse und treibt große Zweige, so dass in seinem Schatten die Vögel des Himmels nisten können. Durch viele solche Gleichnisse verkündete er ihnen das Wort, so wie sie es aufnehmen konnten. Er redete nur in Gleichnissen zu ihnen; seinen Jüngern aber erklärte er alles, wenn er mit ihnen allein war.

Einführendes Gebet:  Herr, ich komme zu dir mit bereitem Herzen. Ich weiß, dass du dein Saatkorn in mich einpflanzen und ihm helfen möchtest, Frucht zu bringen. Ich vertraue darauf, dass du in dieser Zeit, die ich mit dir verbringe, deine Gnade auf mich ausgießen wirst. Ich möchte dich mehr lieben und ein besseres Instrument deiner Liebe werden.

Bitte: Herr, hilf mir, das Wirken deiner Gnade in der Welt zu betrachten und mich selbst dir ganz zur Verfügung zu stellen.

1.  Stetiges Wachstum. Jesus erinnert mich daran, dass seine Gnade in der Welt tätig ist. Seine Botschaft besitzt eine innere Dynamik, die die Seelen berührt und eine Veränderung in ihnen bewirkt. Ich kann mir jemanden vorstellen, der mich durch seine oder ihre plötzliche Bekehrung oder durch das stetige Wachstum im christlichen Leben überrascht hat. Ich kann so viele Menschen sehen, die an Projekten der Evangelisierung arbeiten oder die voller christlicher Nächstenliebe sind. Ich kann so viele andere Menschen beobachten, die versuchen, ihren Teil dazu beizutragen, diese Welt durch ihre alltägliche Arbeit zu verbessern. Ich kann mir so viele Familien vorstellen, die bestrebt sind, Räume der Liebe zu sein, wo jeder als einzigartiges Geschenk geschätzt wird.

2. Wenn das Samenkorn reif ist. In seiner Gnade schenkt Gott unserem Leben oft ein paar Jahre mehr, so dass wir Weisheit erfahren und durch unsere Taten Früchte hervorbringen können, die Ewigkeitswert haben. Wie sehr schätze ich solche Gelegenheiten, die ich jeden Tag habe, um einfache Taten der Nächstenliebe zu vollbringen oder eine Botschaft zu hinterlassen, die eine gute Wirkung auf andere hat? Wie häufig bete ich für andere? So sollte ich jeden Tag meines Lebens aufmerksam auf die kleineren und größeren Gelegenheiten achten, die der Herr mir gibt, um zu helfen, sein Reich tiefer in meiner Seele und in die der anderen zu errichten.

3. Überproportionale Kraft. Die Gnade Christi trägt so viele Männer und Frauen auf der ganzen Welt, wie im Bild des Gleichnisses vom Senfkorn. In der Freundschaft mit Christus entdecken so viele Menschen ihr wahres Zuhause. Sie ersehnen darin intuitiv eine Verbundenheit mit allen Menschen, die ihre Herzen suchen. Was für ein großes Geschenk haben wir in der Kirche! Lasst uns versuchen, es zu einem wahren Zuhause für alle Menschen zu machen. Lasst uns immer mehr in die Weisheit der Kirche eintauchen und so immer mehr zu einem Geschenk für andere werden. Die Kraft der Liebe trägt uns.

Gespräch mit Christus: Herr, ich danke dir für das Wirken deiner Gnade in so vielen Seelen. Ich möchte den ganzen Tag hindurch und mein ganzes Leben lang mit deiner Gnade vereint sein. Hilf mir, diesen Tag in der Weise zu nutzen, dass ich deine Liebe um mich herum verbreite.

Vorsatz:  Heute werde ich mir Zeit nehmen, um vor allem für die Bekehrung der Sünder zu beten oder ein besonderes Opfer zu bringen.


Christus aus dem Herzen sprechen

2. Februar 2013

Samstag der dritten Woche im Jahreskreis
Darstellung des Herrn
(Maria Lichtmess)

Lk 2,22-40
Dann kam für sie der Tag der vom Gesetz des Mose vorgeschriebenen Reinigung. Sie brachten das Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn zu weihen, gemäß dem Gesetz des Herrn, in dem es heißt: Jede männliche Erstgeburt soll dem Herrn geweiht sein. Auch wollten sie ihr Opfer darbringen, wie es das Gesetz des Herrn vorschreibt: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben. In Jerusalem lebte damals ein Mann namens Simeon. Er war gerecht und fromm und wartete auf die Rettung Israels und der Heilige Geist ruhte auf ihm. Vom Heiligen Geist war ihm offenbart worden, er werde den Tod nicht schauen, ehe er den Messias des Herrn gesehen habe. Jetzt wurde er vom Geist in den Tempel geführt; und als die Eltern Jesus hereinbrachten, um zu erfüllen, was nach dem Gesetz üblich war, nahm Simeon das Kind in seine Arme und pries Gott mit den Worten: Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel. Sein Vater und seine Mutter staunten über die Worte, die über Jesus gesagt wurden. Und Simeon segnete sie und sagte zu Maria, der Mutter Jesu: Dieser ist dazu bestimmt, dass in Israel viele durch ihn zu Fall kommen und viele aufgerichtet werden, und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird. Dadurch sollen die Gedanken vieler Menschen offenbar werden. Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen. Damals lebte auch eine Prophetin namens Hanna, eine Tochter Penuëls, aus dem Stamm Ascher. Sie war schon hochbetagt. Als junges Mädchen hatte sie geheiratet und sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt; nun war sie eine Witwe von vierundachtzig Jahren. Sie hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten. In diesem Augenblick nun trat sie hinzu, pries Gott und sprach über das Kind zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten. Als seine Eltern alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn vorschreibt, kehrten sie nach Galiläa in ihre Stadt Nazareth zurück. Das Kind wuchs heran und wurde kräftig; Gott erfüllte es mit Weisheit und seine Gnade ruhte auf ihm.

Einführendes Gebet:  Herr, ich öffne mein Herz so, dass die Kraft deines Geistes von deinem in mein Herz fließen kann. Ich will damit ein Licht sein für meine Familie, meine Freunde, für die Schwachen und Mutlosen. Mit dem Feuer deiner Liebe in mir möchte ich eine Bestätigung sein dafür, dass du das wahre Licht und die Herrlichkeit und Schönheit jedes Menschen bist. Ich sehne mich danach, mit einer verzehrenden Liebe zu dir erfüllt zu sein.

Bitte: Herr, hilf mir die Bedeutung der Weihe Jesu im Tempel besser für mein eigenes Leben zu verstehen.

1.  Der Ruhm des Vaters, Licht aller Lande. Bedenken wir diese Szene aus der Perspektive Gottes. Der Sohn, jetzt Teil der Zeiten, ist das erste Mal im Tempel. Der Sohn im Haus des Vaters. Er, das perfekte Lamm, für den kein Heiligtum heilig genug ist, lässt es zu, dass er in diesem von Menschen gebauten Haus geweiht wird, in diesem Ort all der Zeichen, die auf ihn hindeuten. Das wahre Lamm erreicht den Platz der Opferung. Der Tempel war vor allem ein Ort der Opfer, um Gottes Wohlgefallen zu erlangen. Er war ein Ort der Sühne, um sich vom Erbe der Sünde zu befreien, und ein Ort des Gebetes, um dem einen wahren Gott die ihm zukommende Ehre und Lobpreis zu erweisen. Und hier kommt nun in den Armen Marias das einzige Opfer, das wirklich zählt, denn ohne ihn hat kein anderes Opfer Bedeutung, sei es in heiligen Riten oder in unserem eigenen Leben.

2. „Jede männliche Erstgeburt soll dem Herrn geweiht sein.“ Bedenken wir diese Szene durch das Herz Mariens. In dem einfachen Ritual der Weihe anerkennt der Sohn, dass er zum Vater gehört. Er tut es aber durch Mariens Treue zum vorgeschriebenen Ritual. Doch wer kann für ein solches Kind sprechen? Wer kann für den Eifer dieses Herzens sprechen, wer für den Hunger seines Herzens danach, für die Seelen zu leiden? Es ist Mariens reines und bescheidenes Herz, das als Fürsprecher auftritt, und es spricht die Sprache der Selbsthingabe und des sich Schenkens, immer entsprechend den vom Gesetz vorgeschriebenen Riten. „Und ich heilige mich für sie“ (Joh 17,19). Sie gibt der Welt das wieder, was ihr selbst durch ihren Sohn gegeben wurde, der Fleisch von ihrem Fleisch ist. Durch unsere eigene Einheit mit Christus erhöhen wir die Bedeutung kleiner Dinge in unserem Leben. Fleisch von unserem Fleisch durch Gnade macht er es für uns möglich, uns in seinem Namen einer Aufgabe, einer Mission in unserem Leben zu weihen. Unsere Taten werden durch die Macht der lebendigen Präsenz Christi in unseren Herzen und in unserem Willen ermöglicht.

3. „Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen.“ Bedenken wir schließlich als wahren Tempel den Leib Christi am Kreuz, wo jede Weihe vollendet wird. Christus gibt uns das Privileg jene Worte zu sprechen, die aus seinem Herzen kommen. Mit der Zeit perfektioniert er diese Sprache in uns, wenn wir dem Kreuz in unserem Leben treu bleiben. In meiner eigenen Hingabe geht es hauptsächlich darum, auszusprechen, was in Jesu Herzen ist. So können seine Worte ‚mein Herz wie ein Schwert durchdringen‘ und dieses Herz von Stein durch ein neues Herz ersetzen. Ich möchte so sprechen wie Christus: keusch, arm und gehorsam. Der Sünde und dem Egoismus zu sterben, wird das Leben des neuen Menschen des Reiches Gottes in mir hervorrufen – möglich nur durch das Feuer des Geistes, das aus der offenen Seite Christi strömt.

Gespräch mit Christus: Oh Herr, mach meine Seele zu einem Tempel, der es wert ist, dass du in ihn eintrittst. Mögen die Wände meines Herzens geschmückt sein mit Reinheit, Ehrlichkeit und rechtschaffenen Absichten in allem, was ich sage und tue. Möge mein Herz mit Bescheidenheit und Aufrichtigkeit versiegelt sein und mich mit ungeteiltem Herzen zu dir führen.

Vorsatz:  Heute will ich meine persönliche Weihe an das Herz Christi durch einen Besuch der Eucharistie erneuern und ich will im besonderen aller gottgeweihten Menschen gedenken, die heute in der ganzen Welt ihre Gelübde erneuern.