Tägliche Meditationen Sonntag 2. Dezember 2012 bis Samstag 8. Dezember 2012 1. Woche im Advent Matthew Reinhardt, Gottgeweihtes Mitglied des Regnum Christi, P. John Doyle LC, P. Jon Budke LC, P. Edward McIlmail LC, P. Jason Clark LC, P. Jason Koch LC
Der Herr kommt, macht euch bereit 2. Dezember 2012
Erster Sonntag im Advent Matthew Reinhardt, Gottgeweihtes Mitglied des Regnum Christi Lk 21,25-28,34-36 Jesus sagte zu seinen Jüngern: Es werden Zeichen sichtbar werden an Sonne, Mond und Sternen, und auf der Erde werden die Völker bestürzt und ratlos sein über das Toben und Donnern des Meeres. Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge, die über die Erde kommen; denn die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. Dann wird man den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf einer Wolke kommen sehen. Wenn das beginnt, dann richtet euch auf, und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe. Nehmt euch in Acht, dass Rausch und Trunkenheit und die Sorgen des Alltags euch nicht verwirren und dass jener Tag euch nicht plötzlich überrascht, so wie man in eine Falle gerät; denn er wird über alle Bewohner der ganzen Erde hereinbrechen. Wacht und betet allezeit, damit ihr allem, was geschehen wird, entrinnen und vor den Menschensohn hintreten könnt. Einführendes Gebet: Himmlischer Vater, ich komme froh zu dir, um ein paar Minuten mit dir zu verbringen, um dir nah zu sein. Du weißt, wie sehr ich deine Gegenwart und deine Gnade in meinem Leben brauche. Du bist es wert, der Mittelpunkt meiner Gedanken und Wünsche zu sein; aber oft nehmen mich die Sorgen des Alltags gefangen. Es tut mir leid, Herr, aber nun bin ich hier mit einem großen Verlangen nach dir allein. Heute, Herr, bin ich mit der ganzen Kirche verbunden, denn heute beginnt die Adventszeit, in der wir uns auf dein Kommen als ein kleines Kind am Weihnachtsmorgen vorbereiten. Bitte: Herr, bereite mein Herz für dein Kommen an Weihnachten. 1. Die Welt damals und heute. Als Christus vor 2000 Jahren auf die Erde kam, fand er eine ähnliche Lage vor: Die Welt, entfernt von Gott und voller Angst. Zur Zeit Christi lebten viele Menschen ein bedeutungsloses Leben, weil Gott seinen Sohn noch nicht in die Welt gesandt hatte. Heute, wie damals, lebt die Welt so, als ob Christus nie auf die Erde gekommen wäre. Die Hoffnung ist aber noch nicht verloren. Christus ist unsere Hoffnung! Ist mein Leben in Christi erlösender Botschaft verwurzelt und damit voller Bedeutung, oder lasse ich zu, dass die Sorgen und egoistischen Wünsche meinen Geist ersticken? 2. Christus kommt. Im Advent und an Weihnachten geht es vor allem darum: Christus kommt auf die Erde, um uns Hoffnung zu schenken. Als Gott in unsere Welt geboren wurde in einer armseligen Höhle in Bethlehem, war es kalt und ruhig und der Nachthimmel war voller Sterne. Der Allmächtige kam in unsere Welt als ein kleines, armes und unschuldiges Baby und er wurde allein von seiner Mutter, seinem Vater und ein paar Tieren angebetet. Ja, dieses Kind ist der Grund unserer Hoffnung, einer unendlichen Hoffnung, denn der unendliche Gott schenkt uns seine nie endende Liebe. Welchen Lärm in meinem Herzen muss ich zuerst zum Schweigen bringen, damit meine Seele von dieser ruhigen und zarten Hoffnung erfüllt werden kann? 3. Prüfung des Herzens. Überraschungen können angenehm sein, wie eine unerwartete Geburtstagsfeier oder der nicht mehr erhoffte Geschäftsabschluss. Sie können aber auch unangenehm sein, wie ein plötzlicher Autounfall. Wird mich Weihnachten dieses Jahr überraschen? Die gute Nachricht ist, dass ich weiß, dass er kommt, in weniger als einem Monat. Christus sagt uns: Nehmt euch in Acht, dass Rausch und Trunkenheit und die Sorgen des Alltags euch nicht verwirren und dass jener Tag euch nicht plötzlich überrascht. Die Adventszeit ist dazu da, dass wir aufwachen und Christus in unserem Leben erkennen. Wir müssen unsere Herzen für sein Kommen am frühen Weihnachtsmorgen vorbereiten, damit er von uns voll Freude und Wärme empfangen werden kann. Christus ist Ursache und Sinn dieser Weihnachtszeit! Gespräch mit Christus: Herr, hilf mir in dieser Adventszeit, die heute beginnt, mich und alle um mich herum vor allem auf das wirkliche „geistige“ Weihnachten vorzubereiten. Ich weiß, dass das eine sehr geschäftige Zeit ist. Hilf mir, mich vor allem auf das Wesentliche zu konzentrieren – auf deine Geburt in unsere Herzen hinein. Vorsatz: Ich will etwas machen, das mich und die Meinen daran erinnert, dass wir im Advent sind, damit wir unsere Herzen für Weihnachten vorbereiten können: zum Beispiel einen Adventskranz, oder einen Adventskalender.
Glaube, der Regenwolken bewegt 3. Dezember 2012
Montag der ersten Woche im Advent Hl. Franz Xaver, Missionar Hl. Gerlinde P. John Doyle LC Mt 8,5-11 Als Jesus nach Kafarnaum kam, trat ein Hauptmann an ihn heran und bat ihn: Herr, mein Diener liegt gelähmt zu Hause und hat große Schmerzen. Jesus sagte zu ihm: Ich will kommen und ihn gesund machen. Da antwortete der Hauptmann: Herr, ich bin es nicht wert, dass du mein Haus betrittst; sprich nur ein Wort, dann wird mein Diener gesund. Auch ich muss Befehlen gehorchen und ich habe selber Soldaten unter mir; sage ich nun zu einem: Geh!, so geht er, und zu einem andern: Komm!, so kommt er, und zu meinem Diener: Tu das!, so tut er es. Jesus war erstaunt, als er das hörte, und sagte zu denen, die ihm nachfolgten: Amen, das sage ich euch: Einen solchen Glauben habe ich in Israel noch bei niemand gefunden. Ich sage euch: Viele werden von Osten und Westen kommen und mit Abraham, Isaak und Jakob im Himmelreich zu Tisch sitzen. Einführendes Gebet: Herr Jesus, ich trete mit großer Zuversicht vor dich, denn ich bin sicher, dass du diese Zeit mit mir verbringen und mich durch den Tag begleiten willst. Ich bin dankbar für deine bedingungslose und wahrhaftige Liebe. In aller Demut biete ich dir an, dich lieben und dir immer treuer dienen zu wollen. Bitte: Herr, hilf mir, zu einem tiefen und doch einfachen Glauben an dich zu kommen, der dem des Kindes gleicht. 1. Ich will kommen und ihn gesund machen. Jesus hat ein Herz, das sich bereitwillig den Notleidenden öffnet. Sicher hatte er, als er nach Kafarnaum kam, nicht vor, einen Abstecher zu machen, um den Diener eines Fremden zu heilen. Oft geht es uns in unserem Alltag genauso: Nach einem anstrengenden Tag wollen wir uns gerade entspannen, da klingelt das Telefon oder ein kleines Stimmchen bittet um Hilfe bei den Hausaufgaben. Gerade in diesen Momenten lädt uns Jesus ein, seinem Beispiel des Dienens zu folgen. Drehen wir den Spieß einmal für einen Moment um. Wie oft haben wir jemanden um ein wenig Zeit gebeten? Bitten wir Jesus um die Gnade der Flexibilität und um stete Hilfsbereitschaft. 2. Ich bin nicht würdig. Der Hauptmann ist sich zutiefst seiner eigenen Unwürdigkeit bewusst. Das aber ist es, was Jesus für ihn einnimmt. Wir beten manchmal so, als verdienten wir Gottes Gnade, der Hauptmann aber weiß, dass er nicht würdig ist, dass Jesus zu ihm kommt. So groß war der Glaube und die Demut dieses Mannes, dass wir seine Worte benutzen, um unsere eigenen Gefühle auszudrücken, bevor wir Jesus in der heiligen Eucharistie empfangen: „Oh Herr, ich bin nicht würdig, dass du eingehst unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund.“ Wir wollen in dieser Adventszeit auf unserem Weg der Vorbereitung auf die Ankunft Christi diese Worte des Hauptmanns verinnerlichen. 3. Der Glaube bewegt Regenwolken. Wenn man überhaupt davon sprechen kann, dass Jesus eine Schwäche hatte, dann zeigte sich diese „Schwäche“ am ehesten dann, wenn er in anderen den Glauben erkannte. Nie wirkte er ein Wunder ohne sich zuvor des Glaubens auf Seiten des Empfängers zu versichern, und nie wies er jemanden ab, der ihn im Glauben um etwas bat. Jesus sagt, wenn euer Glaube auch nur so groß wie ein Senfkorn ist, so könnt ihr Berge versetzen. Und obwohl ich persönlich noch nie erlebt habe, dass jemand Berge versetzt hat, habe ich sehr wohl gesehen, wie kleinere Dinge durch Gebet in Bewegung geraten sind – Regenwolken zum Beispiel. Wenn wir Berge, Regenwolken oder etwas anderes bewegen wollen, müssen wir im Glauben darum bitten und werden damit Jesu Schwachstelle treffen. Wir wollen unser Bittgebet mit gläubigem Vertrauen an unseren Herrn richten und mit Liebe zu seinem Willen. Er hört uns wirklich zu, und er kann bewegen, wo etwas erstarrt ist. Gespräch mit Christus: Jesus Christus, lass mich dich um den Glauben bitten, den du von mir erwartest. Ich will von jetzt an daran denken, dass ich mit meinen Sorgen zu dir komme, egal wie klein sie sind, denn ich weiß, dass du mich begleitest und mir helfen und mich leiten willst. Hilf du mir dann, dich in denen zu erkennen, die meine Unterstützung brauchen. Mit deiner Hilfe will ich ihnen nach deinem Vorbild bereitwillig und freundlich beistehen. Vorsatz: Kurz vor dem Mittagessen werde ich in einem einfachen Akt des Glaubens an Christus bekennen, dass er mich leitet und beschützt.
Gottes Wege 4. Dezember 2012
Dienstag der ersten Woche im Advent Hl. Barbara, Märtyrerin Adolf Kolping P. Jon Budke LC Lk 10,21-24 In dieser Stunde rief Jesus, vom Heiligen Geist erfüllt, voll Freude aus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast. Ja, Vater, so hat es dir gefallen. Mir ist von meinem Vater alles übergeben worden; niemand weiß, wer der Sohn ist, nur der Vater, und niemand weiß, wer der Vater ist, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will. Jesus wandte sich an die Jünger und sagte zu ihnen allein: Selig sind die, deren Augen sehen, was ihr seht. Ich sage euch: Viele Propheten und Könige wollten sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen und wollten hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört. Einführendes Gebet: Christus, ich glaube, dass du mir helfen kannst, aus meinen Begabungen etwas Gutes zu machen, und ich hoffe, dass du mir erlaubst, dich täglich besser kennen zu lernen. Ich liebe dich und vertraue darauf, dass du mich durch mein Leben begleitest. Du leitest aber nicht nur mich, sondern machst auch, dass ich ein Beispiel für andere sein kann. Bitte: Herr, hilf mir, in allen Lebenslagen unerschütterlich auf dich zu vertrauen. 1. Gott offenbart sich den Einfältigen. Wir sehnen uns danach, Christus besser kennen zu lernen. Wie gern würden wir Gott und seine unendliche Liebe ein wenig besser verstehen! Aber unser kleiner Verstand kann sich kaum einen Begriff von den göttlichen Personen oder ihren Eigenschaften machen. Selbst nach stundenlangen Studien müssten wir uns eingestehen, dass unser Bemühen umsonst war. Wahre Erkenntnis Gottes und Jesu Christi kann nicht aus Büchern gewonnen werden. Wahre Erkenntnis Gottes und Jesu Christi gewinnen nur die, die lernen, ihrer Seele im Gebet Ruhe zu verschaffen. Wir müssen sein wie das kluge Kind, das, wenn es hinfällt, zu seiner Mutter läuft, um liebevoll in die Arme genommen zu werden. Wenn wir uns einerseits unserer Kleinheit und andererseits Gottes reiner, liebender Güte bewusst sind, werden wir zulassen – ja sogar genießen – dass er uns das Blut und die Tränen abwischt, die unsere Sünde über uns gebracht haben. Nur wenn wir uns in Gottes zärtliche vergebende Hände begeben, können wir sagen, dass wir ihn kennen. 2. Gott erwählt die Einfältigen. Christus beruft jeden von uns zu einer besonderen Aufgabe im Leben. Vielleicht finden wir, dass es da viele andere gibt – gebildete, kluge Leute – die sicher besser geeignet wären für diesen Ruf, die es viel besser machen könnten als wir. Christus schaut aber nicht immer nach den Menschen mit dem schnellsten und schärfsten Verstand oder der besten Ausbildung. Oft forscht er bis an die Enden der Erde nach der einen Seele, die einfältig und offen genug ist für seinen Plan und die bereit ist, ihn auszuführen. Einfalt und Demut sind der Schlüssel zur Erwählung durch Gott, um aktiver an seinem Heilsplan mitzuwirken. 3. Die Einfältigen überlassen Gott die Erfüllung des Gesamtplanes. Wie viele Propheten und Könige haben die Zeit Christi und mit ihm die Vollendung des Erlösungswerkes herbeigesehnt! Mit ihrem geduldigen Warten haben sie uns ein Beispiel von Beständigkeit und Hingabe an Gottes Verheißungen gegeben, obwohl sich nur wenige davon zu ihrer Zeit erfüllt haben. Sie haben eine aktive Rolle dabei gespielt, die Menschen ihrer Zeit zu führen und zu leiten, aber sie haben die Erfüllung von Gottes Gesamtplan nicht erlebt. Gott will, dass wir wie sie sind – die Saat der Erlösung säen, auch wenn sie jahrelang nicht aufgeht. Uns wird ebenso wenig wie den Propheten die Gnade zuteil, je das Gesamtbild zu schauen. Die Einfältigen vertrauen darauf, dass Gott weiß, was er tut. Kardinal John Henry Newman betete in seinem berühmten Gedicht „Wolkensäule“: „Behüte des Pilgers Fuß, ich will nicht das Ferne sehen– einen Schritt nach dem anderen zu sehen, genügt mir“. Überlasse ich das Gesamtbild meines Lebens Gott, meinem Vater, oder versuche ich, selbst mein Leben zu bestimmen? Gespräch mit Christus: Christus, ich bitte nicht um großes Verständnis oder Wissen. Hilf mir, mit der Einfalt und dem Vertrauen eines Kindes alles anzunehmen, was du in mir wirken willst. Ich bitte nicht um größeren Einblick in die Tiefen deiner göttlichen Eigenschaften. Ich möchte nichts weiter als immer mehr dein Freund werden, und ich weiß, dass ich dazu unerschütterliches Vertrauen in deine unendliche Liebe zu mir brauche. Ich will mich von dir lieben und führen lassen, wie du es für richtig hältst. Vorsatz: Ich werde mein Herz weiter öffnen für das, was Gott mit mir vorhat.
Jesus ist das Brot des Lebens 5. Dezember 2012
Mittwoch der ersten Woche im Advent Hl. Reinhard, Bischof P. John Doyle LC Mt 15,29-37 Jesus zog weiter und kam an den See von Galiläa. Er stieg auf einen Berg und setzte sich. Da kamen viele Menschen und brachten Lahme, Krüppel, Blinde, Stumme und viele andere Kranke zu ihm; sie legten sie vor ihn hin, und er heilte sie. Als die Menschen sahen, dass Stumme plötzlich redeten, Krüppel gesund wurden, Lahme gehen und Blinde sehen konnten, waren sie erstaunt und priesen den Gott Israels. Jesus rief seine Jünger zu sich und sagte: Ich habe Mitleid mit diesen Menschen; sie sind schon drei Tage bei mir und haben nichts mehr zu essen. Ich will sie nicht hungrig wegschicken, sonst brechen sie unterwegs zusammen. Da sagten die Jünger zu ihm: Wo sollen wir in dieser unbewohnten Gegend so viel Brot hernehmen, um so viele Menschen satt zu machen? Jesus sagte zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Sie antworteten: Sieben, und noch ein paar Fische. Da forderte er die Leute auf, sich auf den Boden zu setzen. Und er nahm die sieben Brote und die Fische, sprach das Dankgebet, brach die Brote und gab sie den Jüngern und die Jünger verteilten sie an die Leute. Und alle aßen und wurden satt. Dann sammelte man die übrig gebliebenen Brotstücke ein, sieben Körbe voll. Einführendes Gebet: Herr Jesus, ich wende mich vertrauensvoll an dich, meinen Freund und Retter. Du wachst immer über mir und beschützt mich, ob ich nun an dich denke oder nicht. Ich danke dir. Ich liebe dich und bin dankbar für diese Augenblicke, in denen du mich in deiner Gegenwart erneuerst. Bitte: Mein Jesus, schenke mir ein unerschütterliches Vertrauen in deine bedingungslose Liebe. 1. Jesus auf dem Berg. Jesus ist die zentrale Person der Geschichte und aller menschlichen Sehnsüchte. Auch wenn er an abgelegene Orte geht, wie im heutigen Evangelium, suchen ihn die Menschen auf. Wenn er am See von Galiläa entlanggeht oder auf den Berg steigt, immer suchen ihn alle Menschen. Er fragt sie nicht nach ihrer Vergangenheit oder verurteilt sie wegen ihrer Sünden. Er gibt einfach jedem, was er oder sie braucht: den Blinden das Augenlicht; den Stummen die Sprache; den Tauben das Gehör. Stellen wir uns für einen Augenblick diese vielen hilfsbedürftigen Menschen vor, die sich um den Herrn versammelt haben. Stellen wir uns zu ihnen. Jetzt kommt die Reihe an uns, und plötzlich scheint die Menge verschwunden zu sein und wir sind ganz allein bei Jesus. Er schaut in unsere Augen mit seinem liebevollen Blick und fragt uns, was wir brauchen – auch wenn er es schon im Voraus weiß. Mein Jesus, ich suche dich! Heile mich, und lass nicht zu, dass irgendeine Sünde mich heute von dir trennt. 2. „Sie haben nichts zu essen.“ Die Liebe denkt nicht immer praktisch. Jesu Herz ist voll Erbarmen und Mitleid für alle, die seine Hilfe suchen. Er kennt die Opfer, die sie auf sich genommen haben, um zu ihm zu kommen und er will sie nicht enttäuscht heimschicken. Die Jünger haben nur das praktische Problem gesehen, aber Jesus in seiner Liebe zu diesen Menschen weiß ganz genau, was er tun will. Was kann ich hier von Christus lernen? Werde ich jemals im Stich gelassen oder nicht zufrieden gestellt werden, wenn ich Christus mit einem ehrlichen Herzen aufsuche? 3. Das Brot des Lebens. Das Wunder, das Jesus bei der Brotvermehrung wirkt, ist das Vorspiel zu einem noch viel größeren Wunder, das er wirken will. Jesus kennt die Sehnsüchte unserer Herzen, und er weiß, dass das irdische Essen seine Grenzen hat, selbst wenn es reichlich vorhanden ist. Der heilige Augustinus stellt fest: „Du hast uns für dich erschaffen, Herr, und unruhig ist unser Herz, bis es ruht in dir“. Wie kann ich nicht darauf vertrauen, dass Jesus mir immer das geben wird, was ich wirklich brauche, nachdem er sich doch so sehr erniedrigt hat, um für uns zum Brot zu werden, das wir essen können und das uns wirklich sättigt? Gespräch mit Christus: Mein Jesus, ich habe ein eigensinniges Herz. Ich weiß, dass du allein die Sehnsüchte meiner Seele stillen kannst; und doch setze ich so oft mein Vertrauen auf die vergänglichen Dinge dieser Welt. Gib meinem Herzen von neuem die Gewissheit, dass du dich um alles kümmern wirst, wenn ich mein ganzes Vertrauen auf dich setze. Gib mir die Kraft, dass ich immer auf dem Weg bleibe, der auf den Berg hinaufführt zu deinem himmlischen Reich, wo du alles in allem sein wirst. Vorsatz: Ich will im Laufe des Tages, vielleicht vor dem Mittagessen, innehalten und eine geistliche Kommunion machen, um Christus in mein Herz einzuladen. Ich will ihm für die Gabe seiner selbst in der heiligsten Eucharistie danken und mein Vertrauen auf ihn erneuern.
Hochwassersicher 6. Dezember 2012
Donnerstag der ersten Woche im Advent Hl. Nikolaus von Myra, Bischof P. Edward McIlmail LC Mt 7,21,24-27 Jesus sagte zu seinen Jüngern: Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt. Wer diese meine Worte hört und danach handelt, ist wie ein kluger Mann, der sein Haus auf Fels baute. Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es nicht ein; denn es war auf Fels gebaut. Wer aber meine Worte hört und nicht danach handelt, ist wie ein unvernünftiger Mann, der sein Haus auf Sand baute. Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es ein und wurde völlig zerstört. Einführendes Gebet: Herr, ich komme zu dir demütig und voller Hoffnung. Du willst mir sicherlich etwas mitteilen. Ich komme zu dir im Gebet und im Vertrauen auf deine Liebe und deine Gnade, die mir die Kraft geben wird, alles zu tun, um was du mich bittest. Ich spreche dieses Gebet für jene in meiner Familie, die vielleicht weit weg von dir sind. Bitte: Herr, hilf mir, mein Leben des Glaubens und der Nächstenliebe zu vertiefen, um besser auf die vor mir liegenden Prüfungen vorbereitet zu sein. 1. Die Fassade. Es ist einfach, Jesus als „Herr, Herr“ anzusprechen. Durch den Glauben wissen wir, dass er der Sohn Gottes ist. Seine Wunder und der Fortbestand seiner Kirche sind ein Beweis seiner göttlichen Natur. Unsere Anerkennung seiner Gottheit ist aber nicht genug. Es ist keine Garantie für den Himmel, wenn wir zugeben, dass Jesus unser Retter ist. Der Glaube an Christus darf nicht nur reines Lippenbekenntnis bleiben; er muss unsere Herzen und unseren Verstand durchdringen. Der Glaube bedeutet dann, dass wir den Willen Gottes erfüllen – in Gedanken, Worten und Werken. Wie setze ich meinen Glauben an Christus in Werke um? Genügt es mir, einige Gebete zu sprechen und wenig mehr? 2. Ungesehen. Christus ermahnt seine Jünger, ihren Glauben auf Felsen zu bauen und nicht auf Sentimentalität. Um ein solides Fundament für den Glauben zu bauen, braucht es viel Arbeit. Es verlangt Beständigkeit im Gebet, in Werken der Nächstenliebe und der Großzügigkeit. Es verlangt auch Demut und Reinheit der Absicht, da die Bereitung des Fundaments nichts Glamouröses an sich hat. Eine große Baugrube im Erdboden auf einer Baustelle ist nicht gerade schön. So ist es auch im geistlichen Leben; ein Fundament auszuheben verlangt von uns, dass wir tief graben und unsere schlimmsten Fehler beseitigen. Das ist keine angenehme Arbeit. Sie verlangt von uns, dass wir unsere Fehler ehrlich erkennen und dass wir die Maske, die wir vielleicht vor den anderen tragen, wegreißen. Wenn wir das nicht tun, riskieren wir, dass wir auf Sand bauen. Wie gut hebe ich mein Fundament aus? 3. Zu spät. Wenn alles ruhig ist, scheint das Fundament solide zu sein. Schönes Wetter beweist aber nicht die Stärke eines Gebäudes. Die wahre Prüfung kommt erst, wenn das Wetter unangenehm wird. Dasselbe geschieht in unserem geistlichen Leben. Wenn alles um uns herum heiter ist, ist es einfach, mit allen in Frieden zu sein. Wenn uns aber eine Krise befällt – eine Ablehnung, eine Krankheit, Widerstand gegen sittliches Handeln – dann erfahren wir, wie stark unser Glaube wirklich ist. Petrus, der prahlte, dass er unserem Herrn beistehen würde, selbst wenn „alle an dir Anstoß nehmen“ (Mt 26,33), musste ziemlich hart erfahren, dass sein Mut doch nicht so groß war, wie er gedacht hatte. Er hat Christus im Garten Gethsemane wie alle anderen Apostel im Stich gelassen. Wie gehe ich mit den alltäglichen Versuchungen und Rückschlägen um? Wie gut könnte ich mit einer ernsthaften Krise umgehen? Gespräch mit Christus: Herr, ich fürchte, dass ich nicht viel besser als Petrus bin, der prahlte, dass er dir beistehen würde und dann aber geflohen ist, als dich die Soldaten am Gründonnerstag gefangen nahmen. Ich will ein wahrer christlicher Zeuge in der Welt sein, aber ich brauche deine Hilfe, um meine Menschenfurcht und meine Trägheit zu überwinden. Vorsatz: Ich will ein sichtbares Zeugnis meines Glaubens geben.
Wenn wir demütig und gläubig sind, handelst du, Herr 7. Dezember 2012
Freitag der ersten Woche im Advent Hl. Ambrosius, Bischof P. Jason Clark LC Mt 9,27-31 Als Jesus weiterging, folgten ihm zwei Blinde und schrien: Hab Erbarmen mit uns, Sohn Davids! Nachdem er ins Haus gegangen war, kamen die Blinden zu ihm. Er sagte zu ihnen: Glaubt ihr, dass ich euch helfen kann? Sie antworteten: Ja, Herr. Darauf berührte er ihre Augen und sagte: Wie ihr geglaubt habt, so soll es geschehen. Da wurden ihre Augen geöffnet. Jesus aber befahl ihnen: Nehmt euch in Acht! Niemand darf es erfahren. Doch sie gingen weg und erzählten von ihm in der ganzen Gegend. Einführendes Gebet: Herr, Jesus, ich will dieses Gebet in derselben Haltung beginnen wie diese zwei blinden Männer. Ich komme demütig und im vollen Wissen um meine Sünden zu dir. Ich will sie nicht verstecken – du kennst sie schon durch und durch. Stattdessen bereue ich sie und opfere dir ein zerknirschtes Herz auf, das sich nach der heilenden Berührung deines Erbarmens sehnt. Bitte: Herr Jesus, hilf mir so zu sehen, wie du siehst. 1. Sohn Davids, hab Erbarmen mit uns! Herr, Jesus, diese blinden Männer haben dich demütig und reuevoll gesucht. Sie waren sich ihrer Begrenztheit und Schwäche bewusst, als sie zu dir gekommen sind. Und gerade deshalb sind sie ja zu dir gekommen. Wenn sie gesund gewesen wären, wären sie vielleicht niemals zu dir gekommen. Sie bemitleideten sich nicht selbst und haben sich nicht über ihre Lage beklagt, als sie zu dir gekommen sind. Sie fragten nicht: „Warum hast du zugelassen, dass wir blind geboren wurden? Das ist nicht fair, dass ich nicht sehen kann. Warum musste mir das geschehen?“ In ihrem Leid stellten sie keine solchen Fragen – die Art von Fragen, welche ich so oft zu stellen pflege. Herr, bitte hilf mir, meiner Schwäche tief bewusst zu sein und zu dir inmitten von Prüfungen zu kommen. Jene Männer, die einst blind waren, konnten sich mit ihren Flügeln des Glaubens in die Höhe schwingen. Welche Gnadengeschenke möchte mir unser Herr durch meine gegenwärtigen Krankheiten und Leiden gewähren? 2. Glaubt ihr, dass ich das tun kann? Herr, Jesus, alle Dinge wurden durch dich geschaffen. Ich glaube wirklich, dass du heilen kannst; ich glaube wirklich, dass du die absolute Gewalt über alle geschaffenen Realitäten hast. Bitte vermehre meinen Glauben an dich und an deine Macht über alle Ereignisse und Aktivitäten meines Lebens. Ich glaube, dass du alles, was mir geschieht, aus einem bestimmten Grund zulässt. Wenn es schwere Dinge sind, lässt du sie zu, weil du dadurch etwas Gutes für mich bewirken kannst. Bitte stärke mich, damit ich dir helfen kann, Gutes aus Bösem hervorzubringen. 3. Sie gingen weg und erzählten von ihm in der ganzen Gegend. Wenn wir demütig und gläubig zu Jesus kommen, wirkt er in unserem Leben wirklich auf bemerkenswerte Weise. Sein Handeln in unserem Leben bewirkt, dass wir ihn immer mehr lieben und in unserem Innern eine tiefe Dankbarkeit erfahren. Obwohl Jesus die Männer ernsthaft warnte, konnten diese nicht darüber schweigen, dass er sie geheilt hatte. Und auch wir können unsere Dankbarkeit vor allem dadurch zeigen, dass wir den Menschen um uns herum erzählen, welche großen Dinge Jesus für uns getan hat. Sein Wirken in unserem Leben inspiriert uns, sein Wort zu verbreiten. Wie können wir dieses Licht unter einen Scheffel stellen? Wie kann eine Stadt auf einem Hügel verborgen bleiben? Wie können wir den Menschen um uns herum nicht von den großen Dingen erzählen, die Jesus für uns getan hat? Gespräch mit Christus: Herr, deine Wege sind nicht meine Wege. Du siehst dort Gutes, wo wir vielleicht nur Böses sehen. Ich brauche die Sicht des Glaubens, damit ich Taten und Ereignisse mit einer Haltung des Vertrauens und der Dankbarkeit deuten kann. Ich lege alles in deine Obhut. Ich vertraue auf dich und möchte auch andere davon überzeugen, auf dich zu vertrauen. Vorsatz: Ich möchte jemandem, der in Not ist, ein Wort oder eine Geste der Ermutigung schenken.
Heiligkeit ist ein bedingungsloses "Ja"! 8. Dezember 2012
Samstag der ersten Woche im Advent Maria Unbefleckte Empfängnis P. Jason Koch LC Lk 1,26-38 Der Engel Gabriel wurde von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazareth zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria. Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen, und seine Herrschaft wird kein Ende haben. Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. Auch Elisabeth, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat. Denn für Gott ist nichts unmöglich. Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel. Einführendes Gebet: Herr, du bist der Urheber des Lebens und der Liebe. Du willst mich näher an dich ziehen, und doch scheint es, dass ich so viele Ausflüchte finde, mich von dir zu entfernen. Vergib mir meine Torheit und Kälte des Herzens. Ich bin jetzt hier, um dich voller Sehnsucht zu erkennen und mehr und mehr zu lieben. Bitte: Himmlischer Vater, hilf mir, dass ich entschieden nach Heiligkeit strebe. 1. Gott trifft die erste Wahl. Wenn wir das Alte Testament lesen, wundern wir uns über die vielen Menschen, die Gott zur Erfüllung bestimmter Aufgaben ausgewählt hat. Wir kennen die Berufungsgeschichten der Propheten Jesaja (vgl. Jes 6), Jeremia (vgl. Jer 1), Moses (Ex 3) und anderer. Maria ist im Neuen Testament das Musterbeispiel für die Berufung durch Gott. In allen Fällen ergreift Gott die Initiative; er sendet seinen Boten, um seine Wahl mitzuteilen. Für Maria, die demütige junge Frau aus Nazareth, kommt diese Berufung unerwartet und liegt außerhalb rein menschlicher Möglichkeiten. Deshalb haben sie die Worte des Engels Gabriel verwirrt, und sie wundert sich über seine Begrüßung. Ist mir klar, dass der Plan Gottes für mein Leben auch seiner Initiative entstammt? Habe ich schon geantwortet? Herr, hilf mir, dass ich ganz auf dich eingehe und so handle, wie es deinem Plan für mein Leben entspricht. 2. Das hohe Gut der Freiheit. Gott will nicht, dass Maria blindlings handelt; er möchte eine Antwort, die ihr ganzes Herz, ihren Geist und ihre Seele einbezieht. Deshalb beantwortet der Engel Gabriel die Fragen Marias und geht auf das ein, was nicht Zweifel offenbart, sondern nur Demut im Bemühen, Gottes Willen zu verstehen. Gott schuf Maria ohne Sünde und machte sie reich an Gnade und Tugend. Doch er respektiert ihre Freiheit zu entscheiden, seinen Willen zu tun. Welch ein Geheimnis, dass der allmächtige Gott, der alles erschaffen hat und so liebevoll für uns sorgt, so großmütig unsere Freiheit respektiert! Herr, lass mich nie meine Freiheit missbrauchen, indem ich mich von meinen Leidenschaften treiben lasse: dem Stolz, der Eitelkeit und der Sinnlichkeit. 3. Heiligkeit ist ein bedingungsloses „Ja“. Maria muss dem Boten Gottes ihre Antwort geben, nachdem sie ihn angehört hatte. Sie macht das hervorragend. Ihre Großzügigkeit spiegelt die Großzügigkeit Gottes einzigartig wider. Jeder Augenblick des Tages ist eine neue Gelegenheit für uns, Maria nachzuahmen. Ihr Leben war ein „Ja“-Sagen zu allem, was Gott von ihr verlangte, was auch immer es war. Sie wurde belohnt mit der Gnade der leiblichen Aufnahme in den Himmel. Nur Heilige gelangen in den Himmel, deshalb müssen wir uns bemühen, dem Pfad der Heiligkeit zu folgen. Das bedeutet, ein einfaches, demütiges „Ja“ zu sagen zu jeder Gelegenheit, die Gott uns bietet, um Christus ähnlicher zu werden. Herr, schenke mir den Mut, dir mein Leben wie ein unbeschriebenes Blatt anzubieten, damit du darauf schreiben kannst, was immer du willst. Gespräch mit Christus: Mein Jesus, ich weiß, dass du mich heute aufforderst, dir ähnlich zu werden. Ich bin mir bewusst, dass das nicht leicht ist, aber du wirst mir die Gnade schenken, dieses Ziel zu erreichen. Ich muss dir vertrauen und alles, was du mir über den Weg schickst, als Hilfe betrachten, mein Ziel, die Heiligkeit, zu erreichen. Schenke mir Gnade, Motivation und viele gute Vorbilder, damit ich großzügig werde wie Maria, deine Mutter. Vorsatz: Ich will etwas Zeit dafür aufbringen, jemanden zu ermutigen, sich auch um Heiligkeit zu bemühen. Besonders will ich junge Menschen behutsam ermuntern, für eine geistliche Berufung offen zu sein, sollte der Herr sie rufen.
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