Tägliche Meditationen Sonntag 5. August 2012 bis Samstag 11. August 2012 Achtzehnte Woche im Jahreskreis P. James Swanson LC, P. Patrick Murphy LC, P. John Connor LC, P. Jason Wallace LC
Das Innerste Jesu zu sehen bekommen 5. August 2012 Achtzehnter Sonntag im Jahreskreis
P. James Swanson LC Joh 6,24-35 In jener Zeit, als die Leute sahen, dass weder Jesus noch seine Jünger dort waren, stiegen sie in die Boote, fuhren nach Kafarnaum und suchten Jesus. Als sie ihn am anderen Ufer des Sees fanden, fragten sie ihn: Rabbi, wann bist du hierher gekommen? Jesus antwortete ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid. Müht euch nicht ab für die Speise, die verdirbt, sondern für die Speise, die für das ewige Leben bleibt und die der Menschensohn euch geben wird. Denn ihn hat Gott, der Vater, mit seinem Siegel beglaubigt. Da fragten sie ihn: Was müssen wir tun, um die Werke Gottes zu vollbringen? Jesus antwortete ihnen: Das ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat. Sie entgegneten ihm: Welches Zeichen tust du, damit wir es sehen und dir glauben? Was tust du? Unsere Väter haben das Manna in der Wüste gegessen, wie es in der Schrift heißt: Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen. Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. Denn das Brot, das Gott gibt, kommt vom Himmel herab und gibt der Welt das Leben. Da baten sie ihn: Herr, gib uns immer dieses Brot! Jesus antwortete ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben. Einführendes Gebet: Jesus, ich glaube, dass du in meinem Leben gegenwärtig bist. Du kennst alle meine Gedanken, Wünsche, Absichten und Taten. Und trotzdem liebst du mich. Ich danke dir für das höchste Geschenk deiner selbst in der Eucharistie, in der ich dir wirklich begegnen kann. Ich vertraue auf deine Liebe und überlasse mich ganz dir. Bitte: Herr, hilf mir, nicht nach Zeichen auszuschauen, sondern mich zu bemühen, in deiner Liebe zu bleiben. 1. Was hast du in letzter Zeit für mich getan? Die Menge bittet Jesus um ein Zeichen und das ist seltsam. Ist es nicht die gleiche Menge, die er einen Tag zuvor mit fünf Broten und zwei Fischen gespeist hat (vgl. Joh 6,1-14)? Sagten sie damals nicht: „Das ist wirklich der Prophet, der in die Welt kommen soll.“ (Joh 6,14)? Musste sich Jesus nicht von ihnen zurückziehen, weil sie ihn zum König machen wollten (vgl. Joh 6,15)? Manchmal bin ich genauso. Es gibt eine Überfülle an Wohltaten, die Jesus mir erwiesen hat. In dem Augenblick, in dem sie mir zuteil werden, empfange ich sie mit Freude. Vielleicht bin ich dankbar, aber meistens schenke ich Jesus nicht genug Vertrauen. Auch wenn ich nicht vergesse, ihm zu danken, scheine ich schon am nächsten Tag (manchmal sogar noch eher) alles vergessen zu haben. Ich bitte wieder um neue Gaben. Vielleicht glaube ich, dass er nie etwas für mich tut. Wie ist es möglich, dass ich so unfähig bin, alle Zeichen seiner Liebe, die er mir jeden Tag gibt, zu erkennen? 2. Die Menge wird ausgerechnet durch den Psalm, den sie Jesus vorhalten, verurteilt. Die Menge zitiert die Schrift, um Jesus dazu zu bringen, Brote zu vermehren: „Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen“ (Ps 78,24). Sie suchten ihren eigenen materiellen Vorteil und wollten ihn dazu bringen, ein Wunder zu bewirken, das sie jeden Tag ernähren würde, wie das Manna in der Wüste, das ihre Vorfahren vierzig Jahre lang nährte. Jedoch verurteilen ihre eigenen Worte sie. Psalm 78 spricht von der Hartherzigkeit ihrer Vorfahren in der Wüste, trotz des Mannas und anderer Zeichen, die der Herr für sie getan hat: „Da aßen alle und wurden satt; er hatte ihnen gebracht, was sie begehrten…. Doch sie sündigten trotz allem weiter und vertrauten nicht seinen Wundern.“ (Ps 78,29,32). Behandelt mich Jesus nicht mindestens ebenso gut wie die Hebräer in der Wüste? War er nicht immer bereit, mir zu helfen? 3. Jesus gibt uns immer Besseres als das, worum wir bitten. Sie bitten um mehr gewöhnliches Brot, aber Jesus verspricht ihnen etwas Besseres – Brot, um die Seele zu nähren. Er beginnt mit Alltäglichem und leitet dann das Gespräch auf mehr geistige Dinge über. Uns ist wohl bewusst, wie sehr wir gewisse Dinge täglich brauchen, wie das Brot zum Beispiel. Jesus gibt uns zu verstehen, dass wir ebenso etwas brauchen, wenn nicht sogar mehr, was unsere Seele nährt. Die Menge aß gestern und war gestern zufrieden. Heute sind sie wieder hungrig und kommen zu Jesus in der Hoffnung, dass ihnen etwas wie das Manna gegeben wird, das sie jeden Tag sättigen wird, so dass sie sich nicht wieder Sorgen wegen des alltäglichen Hungers machen müssen. Jesus geht darüber hinaus und spricht zu ihnen von einem Brot, das kommt, ein Brot, das ihre Seele so nähren wird, dass sie nie mehr nach einer anderen geistigen Quelle suchen müssen. Er gibt ihnen etwas bei weitem Besseres als das, um was sie ihn baten: das Brot seines eigenen Leibes. Gespräch mit Christus: Lieber Jesus, so häufig sehe ich die Dinge nur aus meiner Perspektive der Selbstsucht. Ich denke nur an mich selbst und sehr materialistisch, wobei ich all das nicht erkenne, was im übernatürlichen Bereich geschieht, als da sind die himmlischen Gaben, die du mir jeden Tag schenkst. Hilf mir, mich mehr um meine Seele zu kümmern und weniger selbstsüchtig zu sein. Hilf mir, deiner Güte zu vertrauen und mich von dir führen zu lassen. Vorsatz: Ich will heute einen Weg finden, Jesus in der Eucharistie zu begegnen. Wenn dies allerdings unmöglich ist, werde ich die geistliche Kommunion machen und Jesus bitten, in mein Herz zu kommen, auch wenn ich ihn in diesem Augenblick nicht empfangen kann, um ihn zu bitten, meinen Glauben, meine Hoffnung und meine Liebe zu ihm zu stärken.
Liebe, die verwandelt wird 6. August 2012 Montag der achtzehnten Woche im Jahreskreis Verklärung des Herrn P. Patrick Murphy LC Mt 9,2-10 In jener Zeit nahm Jesus Petrus, Jakobus und Johannes beiseite und führte sie auf einen hohen Berg, aber nur sie allein. Und er wurde vor ihren Augen verwandelt; seine Kleider wurden strahlend weiß, so weiß, wie sie auf Erden kein Bleicher machen kann. Da erschien vor ihren Augen Elija und mit ihm Moses und sie redeten mit Jesus. Petrus sagte zu Jesus: Rabbi, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Moses und eine für Elija. Er wusste nämlich nicht, was er sagen sollte; denn sie waren vor Furcht ganz benommen. Da kam eine Wolke und warf ihren Schatten auf sie, und aus der Wolke rief eine Stimme: Das ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören. Als sie dann um sich blickten, sahen sie auf einmal niemand mehr bei sich außer Jesus. Während sie den Berg hinab stiegen, verbot er ihnen, irgendjemand zu erzählen, was sie gesehen hatten, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden sei. Dieses Wort beschäftigte sie und sie fragten einander, was das sei: von den Toten auferstehen. Einführendes Gebet: Herr, ich glaube, dass du in deiner Herrlichkeit wunderbar erstrahlst, auch wenn dies meinen Augen verborgen ist. Ich hoffe auf den Frieden und die niemals endende Freude der kommenden Welt, denn diese Welt ist ein Tal der Tränen. Ich liebe dich, auch wenn ich die Liebe hinter deinen Plänen nicht immer erkennen kann, gerade wenn ich leide. Du bist mein Gott und mein Alles. Bitte: Herr, mach mein Herz frei von der Welt und gewähre mir die Gnade, allein aus Liebe zu dir zu leben. 1. Das große Ende. Jesus redete mit Moses und Elija über sein Ende: die Befreiung der Menschheit aus der Sklaverei der Sünde. Er redete nicht über die Wunder, die er vollbringen wollte, über die Schönheit dieser Welt oder über seine Ambitionen. Er machte sich keine Gedanken darüber, wie er seine Talente am besten nutzen könnte, wie er Großes erreichen könnte, wie er die Wertschätzung der Leute gewinnen könnte, wie er sich einen Namen machen könnte, oder wie er sich ein bequemes Leben machen könnte. Jesus redete über keines dieser Dinge. Er dachte einzig und allein an sein Ende, sein Leiden, seinen Tod und seinen Fortgang aus dieser Welt, um seinen Vater zu verherrlichen, indem er seinen Willen, die Menschheit zu retten, erfüllte. 2. Das verheißene Land. Unser Herz kann viele Dinge lieben und sich zu ihnen hingezogen fühlen: Ambitionen, Wünsche, Hoffnungen, Ehre, Komfort, Erfolg, Selbstverwirklichung. Unser Herr hat alle diese Dinge seiner Liebe zum Vater untergeordnet. Christus nachzufolgen und frei von der Welt zu sein bedeutet: bereit zu sein, alle diese Dinge aus Liebe zu Christus aufzugeben, wenn er das von uns verlangt. Wir müssen Christus so lieben, dass er uns mehr wert ist als alles andere. Das ist das verheißene Land und die wahre Befreiung aus der Sklaverei des Egoismus. Wenn wir so uns selbst sterben, werden wir mit den Früchten der Freude, des Friedens, der Liebe und des ewigen Lebens belohnt. 3. Das Weizenkorn, das stirbt und reiche Frucht bringt. „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein“ (Joh 12,24). Unsere Liebe muss gereinigt werden, muss sterben, wie das Korn in der Erde, weil unsere Liebe sehr ichbezogen ist. Diese Ichbezogenheit muss ausgerissen werden und sterben. Wenn wir das analysieren, was wir lieben, werden wir sehen, dass das stimmt. Eine Frau, die ihren Mann liebt, kann in ihrer Liebe eine Ichbezogenheit feststellen, die verursacht, dass sie die Kontrolle über ihren Mann haben will. Ein Vater, der seinen Sohn liebt, bestraft ihn aus Ärger und nicht zu dessen größeren Nutzen. Das ichbezogene Element unserer Liebe macht diese arm und matt und bewirkt, dass wir weniger lieben, als wir in Wirklichkeit könnten. Gespräch mit Christus: Herr, mach meine Liebe frei von aller Ichbezogenheit. Hilf mir, den großzügigen Schritt zu machen und mir selber abzusterben. Hilf mir zu verstehen, dass ich so wirklich frei werde und Freude in meinem Herzen erfahren werde und so fähig werde, im wahren Geist der Hingabe zu leben. Vorsatz: Ich will mich heute bemühen, die Ichbezogenheit in einer Beziehung zu überwinden.
Mission Impossible? 7. August 2012 Dienstag der achtzehnten Woche im Jahreskreis Hl. Xystus II., Papst, und Gefährten, Märtyrer Hl. Kajetan, Priester und Ordensgründer Hl. Altmann, Bischof P. Patrick Murphy LC Mt 14,23-36 Gleich darauf forderte Jesus die Jünger auf, ins Boot zu steigen und an das andere Ufer vorauszufahren. Inzwischen wollte er die Leute nach Hause schicken. Nachdem er sie weggeschickt hatte, stieg er auf einen Berg, um in der Einsamkeit zu beten. Spät am Abend war er immer noch allein auf dem Berg. Das Boot aber war schon viele Stadien vom Land entfernt und wurde von den Wellen hin und her geworfen; denn sie hatten Gegenwind. In der vierten Nachtwache kam Jesus zu ihnen; er ging auf dem See. Als ihn die Jünger über den See kommen sahen, erschraken sie, weil sie meinten, es sei ein Gespenst, und sie schrieen vor Angst. Doch Jesus begann mit ihnen zu reden und sagte: Habt Vertrauen, ich bin es; fürchtet euch nicht! Darauf erwiderte ihm Petrus: Herr, wenn du es bist, so befiehl, dass ich auf dem Wasser zu dir komme. Jesus sagte: Komm! Da stieg Petrus aus dem Boot und ging über das Wasser auf Jesus zu. Als er aber sah, wie heftig der Wind war, bekam er Angst und begann unterzugehen. Er schrie: Herr, rette mich! Jesus streckte sofort die Hand aus, ergriff ihn und sagte zu ihm: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt? Und als sie ins Boot gestiegen waren, legte sich der Wind. Die Jünger im Boot aber fielen vor Jesus nieder und sagten: Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn. Sie fuhren auf das Ufer zu und kamen nach Gennesaret. Als die Leute dort ihn erkannten, schickten sie Boten in die ganze Umgebung. Und man brachte alle Kranken zu ihm und bat ihn, er möge sie wenigstens den Saum seines Gewandes berühren lassen. Und alle, die ihn berührten, wurden geheilt. Einführendes Gebet: Herr Jesus, ich glaube, dass du willst, dass ich Vertrauen in dich habe, ein Vertrauen, das vorbehaltlos auf deine Worte hört. Ich hoffe auf deine Worte und vertraue nicht ausschließlich auf meine eigene Kraft und meinen eigenen Verstand. Ich liebe dich. Du erstaunst mich immer wieder, wenn du mir zeigst, wie du Dinge anders tust als ich sie tue. Bitte: Herr, möge mein Gebet heute bewirken, dass ich den Schritt aus meiner Bequemlichkeit heraus wage. 1. Einsamkeit und Gebet. Jesus schickte die Menge fort und ging auf einen Berg, um zu beten. Er war bereit, auf die Gesellschaft anderer zu verzichten, um allein mit Gott zu sein. Ohne andere allein in der Stille zu sein kann für kurze Zeit zu einem Gefühl der Einsamkeit und der inneren Leere führen. Vielleicht fühlen wir das Verlangen, die Gesellschaft anderer zu suchen – um so den Schmerz des Alleinseins zu betäuben. Wenn das der Fall ist, müssen wir im Gebet ausharren. Der Schmerz der Stille kann sich in Freude und Frieden verwandeln. Wir müssen aber mit Gott verbunden bleiben und lernen, uns über seine Gegenwart im stillen Gebet zu freuen. 2. Furcht vor dem Gebet. „Habt Vertrauen, ich bin es; fürchtet euch nicht.“ Petrus antwortete ihm: „Herr, wenn du es bist, so befiehl, dass ich auf dem Wasser zu dir komme.“ Manchmal kann unsere Furcht vor dem stillen Gebet größer sein als die Furcht, die Petrus empfand. Wir haben uns so sehr an das Zusammensein mit anderen gewöhnt, wir sind oft sehr beschäftigt, werden oft gebraucht, dass wir uns davor fürchten, diese Gewohnheiten zu verlassen, und sei es auch nur für die Zeit eines kurzen Gebets. Wir müssen bereit sein, diese Gewohnheiten aufzugeben, zumindest zeitweise, wenn wir Beten lernen wollen. Wir müssen frei von uns selbst werden, um mit Christus erfüllt zu werden und uns auf seine Stärke zu verlassen und ihm zu vertrauen. 3. Ein fester Entschluss. „Und als sie ins Boot gestiegen waren, legte sich der Wind.“ Wenn wir einmal „im Boot sind“, das heißt, wenn wir uns entschließen, stilles und konzentriertes Beten zu üben, werden sich unsere Ängste und Befürchtungen wie der Wind legen. Wir müssen den festen Entschluss fassen, uns tief aufs Gebet einzulassen und alle Trägheit überwinden, wenn wir die wahre Freiheit, den Frieden und die Freude echten Gebets erleben wollen. Bitten wir den Herrn um diese Gnade und seien wir großzügig, wenn wir beginnen. Gespräch mit Christus: Herr, du kennst die Schwerfälligkeit, die ich erlebe, wenn ich beten will. Du weißt, wie oft ich versucht werde, mit dem Beten aufzuhören und etwas anderes zu tun. Gib mir einen tiefen Glauben und großen Mut, den Schritt ins Tiefe zu wagen und mit ganzem Herzen mein Beten zu beginnen. Vorsatz: Ich will den festen Entschluss fassen, heute intensiv zu beten.
Dreiste Hartnäckigkeit 8. August 2012 Mittwoch der achtzehnten Woche im Jahreskreis Hl. Dominikus OP, Priester und Ordensgründer P. Patrick Murphy LC Mt 15,21-28 Von dort zog sich Jesus in das Gebiet von Tyrus und Sidon zurück. Da kam eine kanaanäische Frau aus jener Gegend zu ihm und rief: Hab Erbarmen mit mir, Herr, du Sohn Davids! Meine Tochter wird von einem Dämon gequält. Jesus aber gab ihr keine Antwort. Da traten seine Jünger zu ihm und baten: Befrei sie (von ihrer Sorge), denn sie schreit hinter uns her. Er antwortete: Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt. Doch die Frau kam, fiel vor ihm nieder und sagte: Herr, hilf mir! Er erwiderte: Es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den Hunden vorzuwerfen. Da entgegnete sie: Ja, du hast recht, Herr! Aber selbst die Hunde bekommen von den Brotresten, die vom Tisch ihrer Herren fallen. Darauf antwortete ihr Jesus: Frau, dein Glaube ist groß. Was du willst, soll geschehen. Und von dieser Stunde an war ihre Tochter geheilt. Einführendes Gebet: Herr Jesus, ich glaube, dass du willst, dass ich Vertrauen in dich habe, ein Vertrauen, das vorbehaltlos auf deine Worte hört. Ich hoffe auf deine Worte und vertraue nicht ausschließlich auf meine eigene Kraft und meinen eigenen Verstand. Ich liebe dich. Du erstaunst mich immer wieder, wenn du mir zeigst, wie du Dinge anders tust als ich sie tue. Bitte: Herr, erfülle mein Herz mit Dankbarkeit und Zuversicht, selbst wenn jene, die ich liebe, leiden. 1. Meine Tochter… „Meine Tochter wird von einem Dämon gequält.“ Das Leiden anderer Menschen erfüllt uns mit Mitleid. Wenn aber ein Sohn oder eine Tochter leidet, dann kann unsere Angst übergroß werden. Stellen wir uns das Leiden dieser Frau im Evangelium vor. Stellen wir uns den tiefen Schmerz vor, den sie in ihrem Herzen fühlte. Ihre Liebe aber nährte ihre Hoffnung und ließ sie Jesus suchen. Wenn jene, die wir lieben, leiden, müssen wir dasselbe tun. 2. Neue Dimensionen. Nur eine Mutter oder ein Vater wissen um ihre starke Liebe zu einem Kind: „Worte können das nicht beschreiben…“ Wir verstehen erst dann die Liebe richtig, wenn es um Menschen geht, die wir kennen und lieben. Betrachten wir das Leiden unseres Herrn Jesus Christus. Stellen wir uns die falschen Anklagen vor, die Geißelung, die Demütigungen und die Kreuzigung. Und jetzt stellen wir uns unseren eigenen Sohn oder unsere eigene Tochter vor, oder unsere Mutter oder unseren Vater oder sonst eine geliebte Person, die das gleiche Schicksal erleiden. So nimmt das Leiden Christi eine neue Dimension an. 3. Unser Anspruch auf Gottes Gnade. „Ja, du hast recht, Herr! Denn selbst die Hunde bekommen von den Brotresten, die vom Tisch ihrer Herren fallen.“ Glauben und Demut rühren das Herz Christi. Wie schnell benehmen wir uns wie verwöhnte Kinder und meinen, dass wir mehr verdienen. „Die Erde schuldet dir nicht den Lebensunterhalt,“ lautet der Spruch eines Weisen. „Sie war vor dir da.“ Wie viel glücklicher sind wir, wenn wir unser Kleinsein, unsere Unwürdigkeit anerkennen, wenn wir uns als Geschöpfe Gottes erkennen, die von ihm das Leben, den Atem und ihr Herz empfangen haben. Alles, was wir besitzen, ist ein Geschenk seiner schöpferischen Liebe. Wie glücklich sind wir, wenn wir dankbar sind und ihm unseren Dank auf vielerlei Weise während eines Tages ausdrücken. Gespräch mit Christus: Herr, ich lobe dich und danke dir von ganzem Herzen für all das, was du für mich getan hast. Ich weiß, dass auch das Leiden aus deiner Hand kommt, weil es zu meinem Besten ist. Ich verstehe das nicht immer gleich. Schenk mir Dankbarkeit, Glauben und Vertrauen, damit ich mein Kreuz annehmen kann und mich über deine erfinderische Liebe, die stets Neues schafft, freuen kann. Vorsatz: Ich will heute dem Herrn den Tag hindurch öfters Dank sagen.
Der geheimnisvolle Mann 9. August 2012 Donnerstag der achtzehnten Woche im Jahreskreis Hl. Theresia Benedicta vom Kreuz (Edith Stein), Jungfrau und Märtyrerin, Schutzpatronin Europas P. Patrick Murphy LC Joh 4,19-24 Die Frau sagte zu ihm: Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist. Unsere Väter haben auf diesem Berg Gott angebetet; ihr aber sagt, in Jerusalem sei die Stätte, wo man anbeten muss. Jesus sprach zu ihr: Glaube mir, Frau, die Stunde kommt, zu der ihr weder auf diesem Berg noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. Ihr betet an, was ihr nicht kennt, wir beten an, was wir kennen; denn das Heil kommt von den Juden. Aber die Stunde kommt und sie ist schon da, zu der die wahren Beter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn so will der Vater angebetet werden. Gott ist Geist und alle, die ihn anbeten, müssen im Geist und in der Wahrheit anbeten. Einführendes Gebet: Herr Jesus, ich glaube, dass du willst, dass ich Vertrauen in dich habe, ein Vertrauen, das vorbehaltlos auf deine Worte hört. Ich hoffe auf deine Worte und vertraue nicht ausschließlich auf meine eigene Kraft und meinen eigenen Verstand. Ich liebe dich. Du erstaunst mich immer wieder, wenn du mir zeigst, wie du Dinge anders tust als ich sie tue. Bitte: Herr, lass mich dich durch den Glauben und eine großzügige Nachfolge immer mehr erkennen. 1. Halbwissen. Wir erlangen Wissen durch Erfahrung. Die Menschen in dieser Bibelstelle versuchten Jesus zu kennen, indem sie ihn mit anderen identifizierten. Einige sagten, er sei Johannes der Täufer, der wie der Herr Reue und Umkehr predigte. Andere verglichen ihn mit Jeremia, dessen Propheten einen neuen Bund ankündigten, den Gott mit dem Haus Israel schließen würde, wo Gott sein Gesetz in ihre Herzen schreiben würde. „Ich werde ihr Gott sein“, sagte er, „und sie werden mein Volk sein.“ (Jer 31,33). Wieder andere hörten von Jesu außerordentlichen Werken und hielten ihn für Elias, der auf einem feurigen Wagen zum Himmel emporgefahren war. Alle diese Personen sind Jesus auf ihre Art ähnlich. Aber sie offenbaren nicht sein ganzes Mysterium. Bin ich damit zufrieden, nur Teilaspekte von ihm zu kennen, oder will ich ihn in- und auswendig kennenlernen? 2. Ein Abglanz. Jesus gleicht in der Tat den Propheten und Patriarchen des Alten Bundes. Er gleicht ihnen, übersteigt sie aber auch bei weitem. Keiner dieser heiligen Männer erreicht die Dimensionen der Person Christi. Sie sind die Strahlen, er ist die Sonne. Die Apostel wissen, dass der Herr mehr ist als Moses, Elias, Jeremia oder sogar Johannes. „Ihr aber, für wen haltet ihr mich?“ „Du bist der Messias, der Sohn Gottes.” Wie wunderbar ist es doch, im Glauben zu wissen, dass Jesus wahrhaftig der Sohn Gottes ist. Schätze ich dieses wunderbare Geschenk, meinen Gott, Schöpfer und Erlöser durch die Person Jesus Christus zu kennen? Ich kann mich in ihm ausruhen und Kraft, Hoffnung und Freude in ihm finden. Ruhe ich in ihm? 3. Schließlich ahnte er die Wahrheit und er begann, Licht zu sehen. Selig bist du, Simon, Sohn des Jona. Denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel.“ Die Apostel hatten Jesus zuerst mit den heiligen Männern aus Israels Vergangenheit verglichen, sahen aber bald, dass er sie alle übertraf. Seine Tugenden, seine Güte und Macht nahmen immer mehr zu, bis er alle Vergleiche in Luft auflöste. Er war nicht nur quantitativ mehr, sondern auch qualitativ viel, viel mehr. Der Vater im Himmel schenkte ihnen die Erleuchtung, und schließlich glaubten sie. Es ist nötig für mich, im Licht zu leben, das so hell geleuchtet hat und weiterhin leuchtet. Christus sagt uns, dass er das Licht der Welt ist. Er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Schätze ich meinen Glauben an Jesus Christus, schütze ich diesen Glauben und bemühe ich mich, ihn wachsen zu lassen und Frucht zu bringen? Gespräch mit Christus: Herr, wenn ich das Evangelium lese, staune ich über deine Größe, aber allein die Gnade kann bewirken, dass ich glaube. Nur die Gnade kann meinen Glauben stärken und mir helfen, die Dinge so zu sehen und zu verstehen, wie du das tust. Gib mir die Gabe des Glaubens, damit ich diese Grenzen überschreiten und dich als mein höchstes Gut erkennen kann. Vorsatz: Ich will heute um das Geschenk des Glaubens für jene bitten, die nicht glauben.
Die Macht der Liebe 10. August 2012 Freitag der achtzehnten Woche im Jahreskreis Hl. Laurentius, Märtyrer P. John Connor LC Joh 12,24-26 Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht. Wer an seinem Leben hängt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben. Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren. Einführendes Gebet: Herr, heute gibst du mir das Beispiel des heiligen Laurentius. Er gab sein Leben hin, damit dein Name von allen verehrt und geliebt würde. Ich hätte gerne den Mut, seinem Beispiel der tapferen Liebe zu folgen und mir selbst zu sterben, damit ich Gnaden für die vielen Seelen in Not erwerbe. Bitte: Herr, hilf mir, mich selbst zu vergessen und deine Interessen vor meine zu stellen. 1. Christi Liebe. Christus würde von uns nie etwas verlangen, das er nicht selbst schon erlebt hätte. Es gibt keine Gottheit, die von den Menschen verehrt wird, außer Jesus Christus, der sein Leben aus Liebe zu denen, die an ihn glauben, geopfert hat. Genau diese aufopfernde Liebe hat die Macht, die Liebe in unserem Leben zu vermehren. Christi Akt der selbstlosen Liebe bringt Akte der gleichen Art hervor. 2. Der heilige Laurentius. Der heilige Laurentius war ein Diakon in der frühen Kirche Mitte des dritten Jahrhunderts. Er starb als Märtyrer, in dem er langsam auf einem Grill schmorte. Als er eine Zeit lang geschmort hatte, bat er seine Mörder, ihn zu wenden, damit auch die „andere Seite gegrillt“ würde! Der Glaube des heiligen Laurentius und seine tapfere Liebe sind Früchte des Opfers Christi. Auch wenn wir nicht zu einer solchen Heldentat berufen sein mögen, hat Christus dieselbe Gnade für uns gewonnen, damit wir unsere Kreuze tragen und ein Leben der selbstlosen Liebe und Großzügigkeit leben. 3. Die Frucht der Treue. Wenn wir über das Leben der Heiligen nachdenken, werden wir von ihrem treuen Dienst an Christus und der Kirche inspiriert. Ihre Treue ist eine Frucht der Treue Christi. Unsere Akte der Treue werden anderen die Kraft und den Mut geben, dasselbe zu tun. „Beständige Treue ist vor allem die Frucht der Gnade Gottes, und unserer Zusammenarbeit mit ihr. Beständige Treue bis zum Tod ist die Frucht der Früchte dieser Gnade, kombiniert mit unserer Antwort. Gott ist der, der in einer Seele die unerlässliche Größe erschafft, die sie für Treue braucht. Vor allem gibt er uns die tägliche Gabe seiner Tapferkeit, um in ihr zu bestehen.“ Gespräch mit Christus: Herr, hilf mir, in meiner täglichen Hingabe an dich großzügiger zu sein. Obwohl du mich vielleicht nicht zu einem Märtyrer berufst, erlaube mir bitte, jeden Tag kleine Opfer für die Kirche und die Rettung der Seelen zu bringen. Vorsatz: Ich werde ein Opfer der Treue in meinem Gebet oder meiner apostolischen Tätigkeit für die armen Seelen im Fegefeuer bringen.
Zu Jesus gehen 11. August 2012 Samstag der achtzehnten Woche im Jahreskreis Hl. Klara von Assisi, Jungfrau und Ordensgründerin Nikolaus v. Kues P. Jason Wallace LC Mt 17,14-20 Als sie zurückkamen, begegneten sie einer großen Zahl von Menschen. Da trat ein Mann auf Jesus zu, fiel vor ihm auf die Knie und sagte: Herr, hab Erbarmen mit meinem Sohn! Er ist mondsüchtig und hat schwer zu leiden. Immer wieder fällt er ins Feuer oder ins Wasser. Ich habe ihn schon zu deinen Jüngern gebracht, aber sie konnten ihn nicht heilen. Da sagte Jesus: O du ungläubige und unbelehrbare Generation! Wie lange muss ich noch bei euch sein? Wie lange muss ich euch noch ertragen? Bringt ihn her zu mir! Dann drohte Jesus dem Dämon. Der Dämon verließ den Jungen, und der Junge war von diesem Augenblick an geheilt. Als die Jünger mit Jesus allein waren, wandten sie sich an ihn und fragten: Warum konnten denn wir den Dämon nicht austreiben? Er antwortete: Weil euer Glaube so klein ist. Amen, das sage ich euch: Wenn euer Glaube auch nur so groß ist wie ein Senfkorn, dann werdet ihr zu diesem Berg sagen: Rück von hier nach dort!, und er wird wegrücken. Nichts wird euch unmöglich sein. Einführendes Gebet: Herr Jesus, ich glaube, dass du willst, dass ich einen Glauben habe, der deine Worte ohne zu zweifeln annimmt. Ich hoffe auf dein Wort und verlasse mich nicht allein auf meinen eigenen Verstand. Ich liebe dich. Du erstaunst mich immer wieder, indem du mich erfahren lässt, dass deine Wege nicht meine Wege sind. Bitte: Herr, gib mir die Gnade, auf Dich zu vertrauen. 1. Die harte Realität der Welt. Kurz vor diesem Ereignis hatten die Apostel die Verklärung Christi miterlebt. Sind auch Sie schon einmal voller Begeisterung von Exerzitien nach Hause gekommen und wollten die Welt verändern? Aber dann sind unerwartete Kreuze gekommen – ein ablehnendes Wort, eine Versuchung, die Sie zuvor niemals kannten, eine Familientragödie. Wenn wir uns ganz von Gottes Herrlichkeit umfangen fühlten, mussten wir plötzlich die harte Realität dieser Welt erfahren. Die glücklichen Momente, in denen wir Gott wirklich erfahren, sollen uns die Kraft geben, die Herausforderungen, die noch vor uns liegen, mit Kraft und Ausdauer anzugehen. Wir brauchen dazu einen starken Glauben. 2. Echter Glaube. Die Apostel waren losgezogen und meinten, dass sie die Leute heilen könnten, aber sie vergaßen dabei die geheimnisvolle Zutat – den Glauben. Es sind nicht die Apostel, die diese Werke vollbringen; Gott wirkt durch sie. Könnte es sein, dass sie das vergessen hatten und anmaßend geworden waren? Wie oft passiert es auch uns, dass wir eine großartige Erfahrung beim Gebet machen; kaum sind wir aber aus der Haustüre hinausgegangen, verfallen wir gleich wieder in unseren Egoismus. Getrennt von Christus haben wir aber keine Kraft. Wir müssen unseren Glauben in die Tat umsetzen. Achten wir aber darauf, dass unsere Taten mit und durch Christus getan werden. 3. Zurückblicken. Stellen wir uns vor, wie Petrus zurückblickte auf die vielen Erlebnisse, die er mit Christus hatte und dabei feststellte, wie geduldig unser Herr immer wieder mit ihm gewesen war. Er erinnerte sich auch daran, wie barmherzig Jesus mit den Menschen gewesen war. Ist diese Geduld und Barmherzigkeit Jesu auch meine tägliche Stütze? Oder verliere ich oft meine Geduld und werde unsicher, weil ich nicht weiß, wie ich mit den Fehlern anderer Menschen oder mit Konfliktsituationen umgehen soll? Ist es schwer für mich, wenn die Menschen das Offensichtliche nicht erkennen wollen? Geh ich mit dem Versagen und den Fehlern der Anderen nicht richtig um? Gehen wir zu Christus. Schauen wir auf ihn, auf sein sanftes Lächeln und erinnern wir uns daran, wie lang er warten musste, bis wir ihm in die Augen schauten und unser Leben änderten. Gespräch mit Christus: Herr Jesus, du streckst mir immer deine Hände entgegen, aber oft benutzte ich meine Hände für meine eigenen Ziele. Nimm mich jetzt an der Hand und führe mich dorthin, wohin ich nach deinem Willen gehen soll. Vorsatz: Wenn ich heute bete, will ich auf den Weg zurückblicken, den ich bis jetzt schon gegangen bin, und dankbar sein.
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