Tägliche Meditationen

Tägliche Meditationen

Sonntag 22. April 2012 bis Samstag 28. April 2012

Dritte Woche in der Osterzeit

P. Daniel Ray LC, P. James Swanson LC, P. Patrick Langan LC, P. Paul Campbell LC

Wir sind Zeugen für den auferstandenen Herrn Sonntag
Die ehrliche Suche nach Christus Montag
Das unerträgliche Zeichen Dienstag
Wir sind an der Reihe Mittwoch
Brot für die Ewigkeit Donnerstag
Streben nach einem erfüllten Herzen Freitag
Wollt auch Ihr gehen?Samstag


Wir sind Zeugen für den auferstandenen Herrn

22. April 2012

Dritter Sonntag in der Osterzeit

P.Paul Campbell LC

Lk 24,35-48
Die Jünger Jesu erzählten, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach.

Während sie noch darüber redeten, trat er selbst in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Sie erschraken und hatten große Angst, denn sie meinten, einen Geist zu sehen. Da sagte er zu ihnen: Was seid ihr so bestürzt? Warum lasst ihr in eurem Herzen solche Zweifel aufkommen? Seht meine Hände und meine Füße an: Ich bin es selbst. Fasst mich doch an und begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht. Bei diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und Füße. Sie staunten, konnten es aber vor Freude immer noch nicht glauben. Da sagte er zu ihnen: Habt ihr etwas zu essen hier? Sie gaben ihm ein Stück gebratenen Fisch; er nahm es und aß es vor ihren Augen.

Dann sprach er zu ihnen: Das sind die Worte, die ich zu euch gesagt habe, als ich noch bei euch war: Alles muss in Erfüllung gehen, was im Gesetz des Mose, bei den Propheten und in den Psalmen über mich gesagt ist. Darauf öffnete er ihnen die Augen für das Verständnis der Schrift. Er sagte zu ihnen: So steht es in der Schrift: Der Messias wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen, und in seinem Namen wird man allen Völkern, angefangen in Jerusalem, verkünden, sie sollen umkehren, damit ihre Sünden vergeben werden. Ihr seid Zeugen dafür.

Einführendes Gebet:  Herr, ich glaube, dass du gegenwärtig bist, wenn ich jetzt zu dir bete. Ich vertraue auf dich und weiß, dass du mir alle Gnaden geben willst, die ich heute brauche. Ich danke dir für deine Liebe, für deine unendliche Großzügigkeit mir gegenüber. Dafür will ich dir mein Leben und meine Liebe als Antwort schenken.

Bitte: Herr, stärke meinen Glauben an deine Gegenwart in der Eucharistie und in meinem Leben.

1.  Jesus wurde am Brechen des Brotes erkennbar. Diese Stelle in der Schrift behandelt das Treffen Christi mit den zwei Jüngern auf dem Weg nach Emmaus. Sie kehrten nach Jerusalem zurück und berichteten den anderen Jüngern, was sie beim Brechen des Brotes erkannt hatten – das ist der Name, den die ersten Christen der Eucharistie gaben. Lukas berichtete nicht nur über eine Erscheinung des auferstandenen Herrn, sondern er lehrte auch, dass dieser in der Eucharistie gegenwärtig ist. Jesus liebt uns, wie er es so deutlich am Kalvarienberg geoffenbart hat. Er möchte uns unsere Sünden vergeben und uns das ewige Leben schenken. Doch mit seiner Selbsthingabe am Kalvarienberg ist es nicht genug. Er sehnt sich danach, sich auch weiterhin an uns zu verschenken und immer bei uns zu bleiben. Die Eucharistie ist ein Zeichen seiner überaus großen Liebe. Sie ist der Ursprung und der Gipfel unseres religiösen Lebens. Sie ist ein Geheimnis, über das wir täglich meditieren und das wir so oft wie möglich in unserem Leben erfahren sollten.

2. Friede sei mit euch. Jesus sagte zu seinen Jüngern: „Friede sei mit euch!” Er würde ihnen den Frieden schenken – einen Frieden, der nicht von dieser Welt ist. Was kann uns erschrecken, wenn wir von seiner Liebe überzeugt sind? Warum sollte uns irgendetwas beunruhigen, wenn wir davon überzeugt sind, dass er bei uns ist? Deshalb fragt er seine Jünger: „Was seid ihr so bestürzt?” Sie waren Zeugen für seine Liebe am Kreuz und für die Herrlichkeit seiner Auferstehung. Sie waren Zeugen für seine Macht und seine Güte. Wenn Gott für uns ist, wer kann gegen uns sein? Bin ich in Sorge? Was beschwert mein Herz und mein Gemüt? Was raubt mir meinen Schlaf und meinen Frieden? Wir können unsere Sorgen Jesus anvertrauen. Wir können uns an seiner Liebe, seiner Gegenwart und an seinem Geschenk des Friedens erfreuen. Sobald uns Sorgen belasten, sollten wir uns an Jesus wenden und diese Dinge in unseren Herzen überdenken.

3. Ihr seid Zeugen. Jesus braucht auch heute noch Zeugen. Wie viele Menschen kennen ihn nicht? Wie viele Menschen wissen nichts von seiner Liebe und tragen noch die Last von Sünden? Wir, die das Geschenk des Glaubens empfangen haben, sind verpflichtet, dieses mit anderen zu teilen. Die Welt braucht Zeugen. Die Welt braucht Vorbilder, die von der Gnade ganz durchdrungen sind. Katholiken, die Kohärenz zeigen und den Glauben leben, den sie bekennen. Wir müssen auch Zeugnis geben für die verwandelnde Kraft Christi in der Eucharistie. Versuche ich, meine Familie und meine Freunde näher zu unserem Herrn in der Eucharistie zu bringen?

Gespräch mit Christus: Herr, ich lege meine Sorgen in deine Hände. Hilf mir, weiterhin deiner Vorhersehung zu vertrauen. Bleibe heute bei mir und hilf mir, das zu leben, was ich glaube. Ich weiß, dass du bei mir bist, aber es fällt mir schwer, meinen Glauben anderen mitzuteilen. Gib mir den Mut, den ich brauche, um von dir und deiner Liebe zu sprechen. Ich weiß, dass die Menschen dich brauchen. Schenke mir die Klugheit, zu wissen, was ich tun und reden soll.

Vorsatz:  Heute will ich jemandem, der mir nahe steht, die Liebe zu Christus in der Eucharistie vermitteln.


Die ehrliche Suche nach Christus

23. April 2012

Montag der dritten Woche in der Osterzeit
Hl. Adalbert, Bischof von Prag und Märtyrer

P. Daniel Ray LC

Joh 6,22-29
Am nächsten Tag sah die Menge, die am anderen Ufer des Sees geblieben war, dass nur noch ein Boot dort lag, und sie erfuhren, dass Jesus nicht mit seinen Jüngern ins Boot gestiegen war, sondern dass die Jünger allein abgefahren waren. Von Tiberias her kamen andere Boote in die Nähe des Ortes, wo sie nach dem Dankgebet des Herrn das Brot gegessen hatten. Als die Leute sahen, dass weder Jesus noch seine Jünger dort waren, stiegen sie in die Boote, fuhren nach Kafarnaum und suchten Jesus. Als sie ihn am anderen Ufer des Sees fanden, fragten sie ihn: Rabbi, wann bist du hierher gekommen? Jesus antwortete ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid. Müht euch nicht ab für die Speise, die verdirbt, sondern für die Speise, die für das ewige Leben bleibt und die der Menschensohn euch geben wird. Denn ihn hat Gott, der Vater, mit seinem Siegel beglaubigt. Da fragten sie ihn: Was müssen wir tun, um die Werke Gottes zu vollbringen? Jesus antwortete ihnen: Das ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.

Einführendes Gebet:  Herr, ich glaube, dass du gegenwärtig bist, wenn ich jetzt zu dir bete. Ich vertraue auf dich und weiß, dass du mir alle Gnaden schenken willst, die ich heute brauche. Ich danke dir für deine Liebe, für deine unendliche Großzügigkeit mir gegenüber. Dafür will ich dir mein Leben und meine Liebe als Antwort geben.

Bitte: Herr, vermehre meinen Glauben.

1.  Eine Speise für das ewige Leben. Manche Fernsehprediger verkünden ein „Evangelium des Wohlstands“, indem sie denen finanziellen Erfolg, Gesundheit oder allgemeines Wohlergehen versprechen, die Christus in ihrer Kirche folgen. „Es wird ihnen nur Gutes geschehen!“ sagen sie. Sicherlich sind die irdischen Dinge gut, aber Christus zeigt, dass seine größten Gaben nicht die „Brote sind, die den Leib sättigen“, sondern die Gnade und das ewige Leben, die wir durch den Glauben erlangen können. Der Glaube ist zugleich unsere Gabe für Gott wie auch sein Geschenk an uns. Er öffnet unser Herz, damit es die Gabe empfangen kann, die niemals mehr vergeht: das ewige Leben.

2. Im Glauben hat Gemütlichkeit keinen Platz. Christus blieb nicht bei der Menge, sondern ging hinüber nach Kapharnaum. Die Menge, die noch vom Brot der wunderbaren Brotvermehrung gesättigt war, überlegte, wo Christus hingegangen sein könnte und stieg in die Boote, um ihn zu suchen. Wenn es scheint, dass Christus von uns fortgegangen ist, dann müssen wir in unsere Boote steigen und rudern: nach ihm im Gebet suchen und uns von seinen Sakramenten erneuern lassen. Er will, dass wir ihm aktiv folgen und nicht passiv am Ufer sitzen bleiben, das Boot im Trockendock. Wir müssen das Boot ins Wasser des Gebetes schieben und rudern.

3. Was müssen wir tun? „Das ist das Werk Gottes…“ Unser Glaube an den Einen, den der Vater gesandt hat, ist zugleich das Ergebnis von Gottes Wirken in unserem Leben wie auch unser Werk, indem wir das Geschenk des Glaubens nutzen und vermehren. Der Glaube ist vor allem ein Geschenk Gottes an uns. Es ist aber ein Geschenk, das dann am besten wächst, wenn wir es üben, nutzen und um mehr bitten. So wie ein Läufer seine Trainingseinheiten steigern muss, um besser zu werden, so müssen wir im Glauben wachsen, um mehr glauben zu können. Erst dann ist unser Herz offen, um die Gabe eines größeren Glaubens zu empfangen.

Gespräch mit Christus: Herr, ich will mich nicht damit begnügen, nur nach den „Broten, die sättigen“ zu suchen, sondern ich will die Freude und das Heil suchen, die aus dem Glauben an dich kommen. „Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“ (Mk 9,24). Zeige mir, was ich tun muss, um dir nachzufolgen. Hilf mir, deinen Weg klar zu erkennen, und gib mir die Kraft, ihm zu folgen.

Vorsatz:  Wenn ich heute Schwierigkeiten, Hindernisse oder Enttäuschungen meistern muss, will ich meinen Glauben an Gott üben und seinen Willen zu erfüllen suchen.


Das unerträgliche Zeichen

24. April 2012

Dienstag der dritten Woche in der Osterzeit
Hl. Fidelis von Sigmaringen, Märtyrer

P. Daniel Ray LC

Joh 6,30-35
Die Menge entgegnete Jesus: Welches Zeichen tust du, damit wir es sehen und dir glauben? Was tust du? Unsere Väter haben das Manna in der Wüste gegessen, wie es in der Schrift heißt: Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen. Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. Denn das Brot, das Gott gibt, kommt vom Himmel herab und gibt der Welt das Leben. Da baten sie ihn: Herr, gib uns immer dieses Brot! Jesus antwortete ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.

Einführendes Gebet:  Herr, ich glaube, dass du gegenwärtig bist, wenn ich jetzt zu dir bete. Ich vertraue auf dich und weiß, dass du mir alle Gnaden geben willst, die ich heute brauche. Ich danke dir für deine Liebe, für deine unendliche Großzügigkeit mir gegenüber. Dafür will ich dir mein Leben und meine Liebe als Antwort schenken.

Bitte: Herr, vermehre meinen Glauben an dich und deine Gegenwart in der Eucharistie.

1.  Gott deckt den Tisch. Für die Israeliten war das Manna vom Himmel in der Zeit des Auszugs aus Ägypten ein rettendes Geschenk. Täglich kam es vom Himmel herab, so dass sie nicht auf ihrer Reise verhungern mussten, sondern erhalten und gestärkt wurden, um das verheißene Land zu erreichen. Der Zug durch die Wüste war beschwerlich und lang, aber es gab jeden Morgen ausreichend Manna zum Aufsammeln, das genügte, um ihren Hunger den Tag hindurch zu stillen. Das wahre Brot vom Himmel, das der Vater uns gibt – Christus in der Eucharistie – bewirkt dasselbe in unserer Seele: Es nährt uns, damit wir hier, wo die geistliche Nahrung so knapp ist, nicht verhungern müssen. Sie erhält und stärkt uns, damit wir das verheißene Land in der Ewigkeit erreichen können.

2. In der Kirche werden wir wahrhaft ernährt. Jene, die nicht nach Brot hungern, bitten auch nicht darum. Jene, die hungrig sind, backen sich Brot oder kaufen es. Und doch hungert jeder Mensch in seiner Seele nach einem Brot, das er nicht selber herstellen kann und das auch sonst kein Mensch für ihn produzieren kann. Die einzige Möglichkeit, um diese Nahrung zu erhalten, ist die demütige Hinwendung zu jenem, der allein diese Nahrung geben kann; er muss vor den Herrn hintreten mit offenen Händen und einem offenen Herzen. „Herr, gib uns immer dieses Brot.“ Es ist ein Brot, das zugleich aus der Ewigkeit kommt und zur Ewigkeit hinführt. Es sättigt unseren tiefsten Hunger. Aber das „Brot vom Himmel“ ist kein von Menschenhand gemachtes Brot. Christus kann sich selbst nur denen geben, die darum wissen, dass sie ihn brauchen und die deshalb bitten: „Herr, gib uns immer dieses Brot.“

3. Das übertrifft unsere kühnsten Träume. Wer hätte davon träumen können, dass Gott zu uns als Mensch hinabsteigen würde? Und wer hätte sich vorstellen können, dass er weiterhin zu uns hinabsteigen würde, um für uns Brot zu sein? Gibt es noch irgendetwas, das er nicht für uns tun würde? Um das unvorstellbare Geschenk seines Brotes zu empfangen, müssen wir zwei Dinge beachten: „Wer zu mir kommt…“ und „Wer an mich glaubt…“. Zu Christus zu kommen verlangt von uns, dass wir uns in Bewegung setzen – von dort aufzustehen, wo wir sind, und dort hinzugehen, wo er ist, und alles loszulassen, was unsere Hände festhalten, damit wir sie zu ihm erheben und seine Gaben darin empfangen können. An Christus zu glauben bedeutet, unseren Glauben und unser Vertrauen auf ihn zu setzen. Wir müssen ihn beim Wort nehmen und voll Staunen die Wahrheit seiner Realpräsenz in der Eucharistie annehmen.

Gespräch mit Christus: Herr, deine Realpräsenz in der Eucharistie ist etwas, das ich in meinem Verstand verstehen kann, das ich aber viel mehr mit meinem Herzen glauben muss. Ich glaube, dass ich mit deinem Brot nie mehr hungrig sein werde und dass ich, wenn ich an dich glaube, nie mehr durstig sein werde. Hilf mir, im Glauben an deine wirkliche Anwesenheit in der Eucharistie zu wachsen, denn so werde ich dich durch die kostbare Gabe deiner selbst auch immer mehr lieben können.

Vorsatz:  Ich will für ein paar Minuten in eine katholische Kirche gehen, um mit Christus in der Eucharistie zu sprechen und ihn um einen festeren Glauben zu bitten.


Wir sind an der Reihe

25. April 2012

Mittwoch der dritten Woche in der Osterzeit
Hl. Markus, Evangelist

P. Patrick Langan LC

Mk 16,15-20
Dann sagte Jesus zu seinen Jüngern: Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen! Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden. Und durch die, die zum Glauben gekommen sind, werden folgende Zeichen geschehen: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden; wenn sie Schlangen anfassen oder tödliches Gift trinken, wird es ihnen nicht schaden; und die Kranken, denen sie die Hände auflegen, werden gesund werden. Nachdem Jesus, der Herr, dies zu ihnen gesagt hatte, wurde er in den Himmel aufgenommen und setzte sich zur Rechten Gottes. Sie aber zogen aus und predigten überall. Der Herr stand ihnen bei und bekräftigte die Verkündigung durch die Zeichen, die er geschehen ließ.

Einführendes Gebet:  Herr, danke, dass du dir die Zeit nimmst, bei mir zu sein. Es gibt Dinge im Leben, Herr, zu denen ich mich hingezogen fühle, aber du ziehst mich viel mehr an. Ich hoffe auf dich, und ich liebe dich. Vielleicht verstehe ich nicht richtig, was es bedeutet zu lieben, und vielleicht liebe ich nicht so, wie ich sollte, aber ich liebe dich wirklich.

Bitte: Herr, hilf mir, mein Leben daraufhin zu konzentrieren, was ich tun kann, um anderen von deiner Liebe zu erzählen.

1.  Christus. Wenn Christus segnet, ereignet sich etwas. Wenn er Hefe nimmt und sie unter drei Maß Mehl mischt, lässt das den ganzen Teig aufgehen. Wenn er das Brot segnet, vermehrt es sich. Wenn er die Eucharistie segnet, ist er für uns da. Christus segnet die Apostel. Er will auch mich und meine Arbeit segnen. Dies sind nicht nur vergangene Ereignisse, denn Gottes Wort ist ein lebendiges Wort. Wie kann ich Christi Segen auf mich, meine Familie, die Menschen, die ich liebe und die Arbeit, die ich tue, herabrufen? Alles, was ich tun muss, ist, ihn zu bitten, mich zu segnen, und zu glauben, dass er es kann und will. Er wird sich um den Rest kümmern.

2. Apostel. Stellen wir uns vor, wie sich die Apostel nach der Himmelfahrt Christi unterhielten. Andreas hat vielleicht zu Petrus gesagt: „Petrus, Christus hat uns aufgetragen, allen Völkern die Frohe Botschaft zu verkünden.“ „Das stimmt, Andreas, wir müssen in die nächste Stadt gehen“, würde Petrus zustimmen. „Nein“, würde Andreas einwenden, „wir müssen nach Athen und Rom gehen.“ Petrus hat vielleicht entgegnet: „Athen und Rom! Aber wir kennen dort niemanden.“ In einem Versuch, Andreas zu überzeugen, würde Andreas vielleicht hinzufügen: „Petrus, Jesus wollte, dass wir hier in Jerusalem beginnen, weil dies die größte jüdische Stadt ist. Aber er hat uns gezeigt, dass er auch die Heiden zur Kirche berufen hat. Wir müssen in die Hauptstädte, die Städte mit dem größten Einfluss gehen, damit auch sie die Botschaft Jesu, die er uns anvertraut hat, hören können“. Trotz ihrer Ängsten gehorchten sie Christus und verkündeten die Frohe Botschaft an vielen Orten.

3. Wir. Nun sind wir an der Reihe. Wie schon früher ist es auch heute schwer, ein Apostel zu sein. Je älter wir werden, umso schwieriger wird es. Trotzdem sind wir an der Reihe. Wir leben an einem Wendepunkt der Geschichte. Ich weiß, dass Christus mich segnet. Er sendet mich. Ich habe Angst, aber ich weiß, dass er mich bittet, die Treue der ersten Apostel nachzuahmen. Er wartet darauf, dass ich anfange, Zeugnis zu geben, damit er alles, was ich in seinem Namen unternehme, segnen kann.

Gespräch mit Christus: Herr, ich danke dir, dass du gekommen bist. Ich danke dir, dass du den Aposteln die Kraft gegeben hast, Widerstand zu leisten und durchzuhalten. Nun bin ich an der Reihe. Gib mir die Gnadengaben, die ich brauche, um deine Frohe Botschaft zu verkünden.

Vorsatz:  Ich lebe nur einmal. Also werde ich heute überlegen, wie ich meine Zeit nutze, und mich dafür entscheiden, eine meiner schlechten Angewohnheiten, die nur unnötig Zeit vergeudet, abzulegen.


Brot für die Ewigkeit

26. April 2012

Donnerstag der dritten Woche in der Osterzeit

P. Daniel Ray LC

Joh 6,44-51
Jesus sagte zu der Menge: Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zu mir führt; und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag. Bei den Propheten heißt es: Und alle werden Schüler Gottes sein. Jeder, der auf den Vater hört und seine Lehre annimmt, wird zu mir kommen. Niemand hat den Vater gesehen außer dem, der von Gott ist; nur er hat den Vater gesehen. Amen, amen, ich sage euch: Wer glaubt, hat das ewige Leben. Ich bin das Brot des Lebens. Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben. So aber ist es mit dem Brot, das vom Himmel herabkommt: Wenn jemand davon isst, wird er nicht sterben. Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, (ich gebe es hin) für das Leben der Welt.

Einführendes Gebet:  Herr, ich glaube, dass du gegenwärtig bist, wenn ich jetzt zu dir bete. Ich vertraue auf dich und weiß, dass du mir alle Gnaden schenken willst, die ich heute brauche. Ich danke dir für deine Liebe, für deine unendliche Großzügigkeit mir gegenüber. Dafür will ich dir mein Leben und meine Liebe als Antwort geben.

Bitte: Herr Jesus, hilf mir, das Geschenk deiner selbst in der Eucharistie mehr zu schätzen.

1.  Geschenk des liebenden Vaters. Der Vater ist derjenige, der ihn gesandt hat und der die Seelen zu ihm ziehen wird. „Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zu mir führt.“ Darum verdanken jene Menschen, die an jenem Morgen Christi Worte gehört und so zu ihm geführt wurden, diesen Glauben dem Geschenk des Vaters. Wenn wir heute den Glauben an Christus haben, dann ist auch das ein Geschenk des Vaters, der uns zu seinem Sohn führen will. Wenn wir zweifeln oder im Glauben schwach sind, sollten wir den Vater bitten, uns näher zu seinem Sohn zu führen und uns zu helfen, mit ganzem Herzen und ganzem Verstand zu glauben.

2. Das Wort, das Fleisch geworden ist. Christi Geburt geschah in der Stadt Bethlehem, deren Namen auf Hebräisch „Haus des Brotes“ bedeutet. Er wurde in eine Krippe gelegt, in welche normalerweise das Futter für die Tiere gelegt wurde. Bevor er Brot wurde, um unsere Speise zu werden, wurde er zuerst Mensch. Uns ein ganz besonders gesegnetes Brot zu geben, wäre nicht annähernd so bedeutungsvoll gewesen wie die Hingabe seiner selbst. So sehr liebt Gott uns allezeit: er gibt sich immer wieder ganz, ohne Rückhalt

3. Sein Fleisch, das Brot geworden ist. Das Evangelium berichtet uns, wie Christus aus Mitleid mit der Menge das Brot vermehrt hat: „Ich habe Mitleid mit diesen Menschen; sie sind schon drei Tage bei mir und haben nichts mehr zu essen. Ich will sie nicht hungrig wegschicken, sonst brechen sie unterwegs zusammen” (Mt 15,32). Vom selben Mitleid wird er bewegt, wenn er sich uns als unser Brot in der Eucharistie hingibt. Er will nicht, dass wir aus Mangel an geistlicher Nahrung sterben. Christus – in der größtmöglichen Geste von Demut – wurde ein Mensch wie wir, in allem uns gleich außer der Sünde. Aber in einer noch größeren Geste von Demut stieg er noch tiefer, um unsere geistliche Nahrung zu werden.

Gespräch mit Christus: Herr Jesus, wie kann ich dir nicht vertrauen? Du bist schon ein Mensch wie ich geworden. Dann hast du dich noch mehr erniedrigt, um zur Nahrung meiner Seele zu werden. Hilf mir, dich in der Eucharistie mit Dankbarkeit zu empfangen und mir dabei deiner liebenden Gegenwart ganz bewusst zu sein.

Vorsatz:  Ich will heute mein Herz vorbereiten, damit ich am Sonntag die heilige Messe mit Herz und Verstand mitfeiern und Christus voll Liebe in der Kommunion empfangen kann.


Streben nach einem erfüllten Herzen

27. April 2012

Freitag der dritten Woche in der Osterzeit
Hl. Petrus Kanisius, Ordensmann und Kirchenlehrer

P. James Swanson LC

Joh 6,52-59
Da stritten sich die Juden und sagten: Wie kann er uns sein Fleisch zu essen geben? Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, das sage ich euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag. Denn mein Fleisch ist wirklich eine Speise, und mein Blut ist wirklich ein Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir, und ich bleibe in ihm. Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und wie ich durch den Vater lebe, so wird jeder, der mich isst, durch mich leben. Dies ist das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Mit ihm ist es nicht wie mit dem Brot, das die Väter gegessen haben; sie sind gestorben. Wer aber dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit. Diese Worte sprach Jesus, als er in der Synagoge von Kafarnaum lehrte.

Einführendes Gebet:  Herr, ich glaube, dass du gegenwärtig bist, wenn ich jetzt zu dir bete. Ich vertraue auf dich und weiß, dass du mir alle Gnaden schenken willst, die ich heute brauche. Ich danke dir für deine Liebe, für deine unendliche Großzügigkeit mir gegenüber. Dafür will ich dir mein Leben und meine Liebe als Antwort geben.

Bitte: Herr, hilf mir, Herausforderungen zu meistern und dir im Glauben zu folgen.

1.  Was suche ich eigentlich? Die Juden haben einen kritischen Punkt erreicht. Sie sind Jesus bis zu diesem Punkt gefolgt, weil er am vorangegangenen Tag die Brote und Fische vermehrte, um die Menge zu speisen. Sie erkennen, dass es hier um etwas Außergewöhnliches geht, dass Jesus der Messias sein könnte, oder zumindest ein Prophet. Sie sind so neugierig geworden, dass sie ihm weiter folgen und Fragen stellen. Alles was er gesagt hat, hat ihnen gefallen – bis jetzt. Manches haben sie nicht ganz oder nicht richtig verstanden, aber es erinnerte sie an das, was sie zu hören gewohnt waren, so dass es ihnen keine großen Schwierigkeiten bereitete, zu verstehen. Sie fahren fort, Fragen zu stellen, suchen zu verstehen, besonders ein Verstehen, mit dem sie gut leben können. Welche Haltung nehme ich ein, wenn ich wegen bestimmter Ereignisse oder Herausforderungen in meinem Leben an unserem Herrn zweifle? Bemühe ich mich, Gottes Plan besser zu verstehen, oder hängt mein Handeln davon ab, wie viel ich davon begreife?

2. Unseren Horizont erweitern. Jetzt hat Jesus wirklich etwas Erschreckendes gesagt. Er möchte, dass sie sein Fleisch essen und sein Blut trinken! Bis dahin waren die meisten von ihnen bereit, ihn als einen „Brot-Versorger“ zu akzeptieren. Er gab ihnen gestern zu essen; vielleicht wird er es wieder tun, wenn sie nur lange genug herumhängen. Ihre Vorstellungen vom Messias sind zu materialistisch und nur auf die Wiederherstellung des Reiches Davids auf Kosten der Römer ausgerichtet. Jesus hingegen möchte sie auf eine neue Ebene heben. Er möchte sie in das Geheimnis der liebenden Großzügigkeit Gottes einführen. So gut das Manna in der Wüste auch war, er möchte etwas viel Besseres geben. So wundervoll Davids Königreich war, er möchte ein viel großartigeres Königreich aufbauen. Das geht so weit über das hinaus, was sie suchen, dass sie nicht im Stande sind zu verstehen, was er anbietet. Es muss im Glauben angenommen werden.

3. Große Geschenke kommen in kleinen Paketen. Wir können vieles verstehen, auch viele geistige Dinge. In seiner Güte hat Gott uns so viel Verstand gegeben, dass wir einige Wahrheiten über ihn begreifen können. Aber diese sind die einfacheren Wahrheiten, die nicht die volle Herrlichkeit Gottes offenbaren. Sie sind nicht so vollkommen wie die wichtigeren Wahrheiten über ihn. Jesus möchte uns sein Fleisch zu essen und sein Blut zu trinken geben. Er offenbart dies den Menschen, aber sie verstehen ihn nicht, da sie keinen Glauben haben. Manche streifen umher, um einen anderen „Wundertäter“ zu finden. Wieder Andere suchen zu verstehen und ziehen herum, um nach einem „Lehrer“ zu suchen, den sie verstehen. Einige suchen auch voller Hoffnung nach der Offenbarung des Geheimnisses Gottes, dem größten Geschenk, das Gott geben kann. Sie wollen nicht ihren Bauch oder ihren Kopf füllen. Sie suchen nach etwas, das ihre Herzen erfüllt. Das ist die Art von Geschenken, die Jesus uns in Fülle geben möchte.

Gespräch mit Christus: Herr, so häufig erbitte ich materielle Geschenke von dir. Hilf mir zu erkennen, dass die größten Geschenke, die du gibst, mein Verstehen übersteigen. Wenn ich aber bereit bin, sie im Glauben anzunehmen, werden sie mein Herz erfüllen. Vielleicht werde ich mit der Zeit davon etwas verstehen, aber die Größe des Glaubens liegt darin, dir zu vertrauen.

Vorsatz:  Welches spirituelle Geschenk brauche ich am dringendsten? Glaube? Nächstenliebe? Demut? Etwas anderes? Heute werde ich mir Zeit nehmen, Gott im Gebet darum zu bitten, mir dieses Geschenk zu gewähren.


Wollt auch Ihr gehen?

28. April 2012

Samstag der dritten Woche in der Osterzeit

P.Daniel Ray LC

Joh 6,60-69
Viele Jünger Jesu, die ihm zuhörten, sagten: Was er sagt, ist unerträglich. Wer kann das anhören? Jesus erkannte, dass seine Jünger darüber murrten, und fragte sie: Daran nehmt ihr Anstoß? Was werdet ihr sagen, wenn ihr den Menschensohn hinaufsteigen seht, dorthin, wo er vorher war? Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützt nichts. Die Worte, die ich zu euch gesprochen habe, sind Geist und Leben. Aber es gibt unter euch einige, die nicht glauben. Jesus wusste nämlich von Anfang an, welche es waren, die nicht glaubten, und wer ihn verraten würde. Und er sagte: Deshalb habe ich zu euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, wenn es ihm nicht vom Vater gegeben ist. Daraufhin zogen sich viele Jünger zurück und wanderten nicht mehr mit ihm umher. Da fragte Jesus die Zwölf: Wollt auch ihr weggehen? Simon Petrus antwortete ihm: Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens. Wir sind zum Glauben gekommen und haben erkannt: Du bist der Heilige Gottes.

Einführendes Gebet:  Herr, ich glaube, dass du gegenwärtig bist, wenn ich jetzt zu dir bete. Ich vertraue auf dich und weiß, dass du mir alle Gnaden schenken willst, die ich heute brauche. Ich danke dir für deine Liebe, für deine unendliche Großzügigkeit mir gegenüber. Dafür will ich dir mein Leben und meine Liebe als Antwort geben.

Bitte: Herr, hilf mir, alles ganz anzunehmen, was du offenbart hast.

1.  Harte Worte zu verdauen. Viele Juden wollten nicht akzeptieren, dass Jesus mit dem Vater eins sei – dass er Gott sei. Für einige war die Akzeptanz der Gottheit Christi eine Wahrheit, die sie nicht glauben konnten. Seine Botschaft war noch nicht in ihr Herz gedrungen. Als er nun erklärte, wie er sich selbst in der Eucharistie ihnen geben würde, verweigerten sie sich ihm. Der erste Akt des Glaubens (der Glaube an seine Gottheit) war notwendig, um den zweiten Akt des Glaubens (der Glaube an seine Gegenwart in der Eucharistie) vollziehen zu können. Jede Wahrheit, die Christus über sich selbst offenbart, ist mit den anderen Wahrheiten, die er noch über sich selbst offenbaren will, verbunden. Wenn wir eine nicht akzeptieren, können wir auch die anderen nicht akzeptieren. Das Umgekehrte gilt ebenso: Je mehr wir im Wissen, Glauben und in der Liebe zu Christus wachsen, umso leichter überwinden wir andere Schwierigkeiten in unserem geistlichen Leben.

2. Wollt auch Ihr gehen? Christus lädt uns ein, seine Wahrheit und seine Liebe anzunehmen, er zwingt uns nicht dazu. Wir sind frei, jede rettende Wahrheit, die er uns offenbart, anzunehmen oder nicht. Aber wir werden ärmer, wenn wir eine Wahrheit über Christus ablehnen, denn er ist die Wahrheit selbst. Dasselbe gilt für jede Gnade, die er uns anbietet. Nach dieser Rede über die Eucharistie verließen ihn viele seiner Jünger und begleiteten ihn nicht mehr. Er hatte sie eingeladen, ihm aus freiem Willen zu folgen, so waren sie jetzt auch frei, ihn wieder zu verlassen. Werden sie fähig sein, die Freude seiner Auferstehung zu erfahren? Werden sie die Fülle des Lebens, die er verheißen hat, empfangen? Werden sie das finden, was ihre Herzen so sehr brauchten und so sehr wollten, wenn sie nicht länger mit Christus gingen? Gottes Barmherzigkeit allein steht das Urteil darüber zu.

3. Zu wem sollen wir gehen? Petrus glaubte schon an die Gottheit Christi. „Wir sind zum Glauben gekommen und haben erkannt: Du bist der Heilige Gottes.“ Petrus konnte alles, was Christus lehrte oder sagte, annehmen, selbst wenn er es nicht vollständig verstehen konnte. Sein Vertrauen in Christus befähigte ihn, zum Kern der Sache zu kommen: Was hätte er gewinnen können, wenn er woanders hin oder zu jemand anderem gegangen wäre? Auch wenn der Weg mit Christus voller Leiden wäre – er wird es tatsächlich sein – welche andere Richtung könnte Petrus nehmen, die besser wäre?

Gespräch mit Christus: Herr Jesus, auch ich bin zum Glauben und zur Überzeugung gekommen, dass du der Heilige Gottes bist. Woanders als in dir könnte ich Sinn und Frieden für meine Seele finden? Deine Worte und deine Gegenwart in der Eucharistie sind Leben für meine Seele.

Vorsatz:  Heute will ich jedes Leiden annehmen, das mir geschieht, im Vertrauen darauf, dass es zum liebenden Plan Gottes gehört.