Tägliche Meditationen Sonntag 22. Januar 2012 bis Samstag 28. Januar 2012 Dritte Woche im Jahreskreis P. Ernest Daly LC, P. Jason Brooks LC
Komm, folge mir nach 22. Januar 2012 Dritter Sonntag im Jahreskreis P. Jason Brooks LC Mk 1,14-20 Nachdem man Johannes ins Gefängnis geworfen hatte, ging Jesus wieder nach Galiläa; er verkündete das Evangelium Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um, und glaubt an das Evangelium! Als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er Simon und Andreas, den Bruder des Simon, die auf dem See ihr Netz auswarfen; sie waren nämlich Fischer. Da sagte er zu ihnen: Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen. Sogleich ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm. Als er ein Stück weiterging, sah er Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes; sie waren im Boot und richteten ihre Netze her. Sofort rief er sie und sie ließen ihren Vater Zebedäus mit seinen Tagelöhnern im Boot zurück und folgten Jesus nach. Einführendes Gebet: Herr, ich verehre dich. Du allein bist der Heilige, du allein bist der Herr, du allein bist der Höchste, Jesus Christus, mit dem Heiligen Geist in der Herrlichkeit Gottes des Vaters. Herr, ich liebe dich und möchte dich besser kennenlernen, weil du die Güte und die Barmherzigkeit selbst bist. Bitte: Herr, hilf, dass ich dir an jedem Tag meines Lebens treu folge. 1. Kehrt um und glaubt an das Evangelium! Es gibt keine Zeit zu verschwenden. Wir haben ein Leben zu leben und nur diese eine Chance es zu leben. Jesus versucht uns zu sagen, dass wir das Beste daraus machen müssen. Wir haben schon vorher von Jesus gehört. Vielleicht sind wir zur Kirche gegangen und haben seinem Wort schon seit Jahrzehnten gelauscht. Aber haben wir uns auch geöffnet, sodass Christi Botschaft der Liebe und Barmherzigkeit unser Herz durchdringt? Haben wir uns von jeder Neigung zur Sünde in unserem Leben abgewandt und sind wirklich dem Evangelium gefolgt? 2. Folgt mir nach und ich werde euch zu Menschenfischern machen! Wir können nicht vergessen, dass das Wesentliche des Christseins darin besteht, Jesus, dem Sohn Gottes, zu folgen. Wie seine Mutter Maria den Dienern bei der Hochzeit zu Kana sagte: „Was er euch sagt, das tut“ (Joh 2,5). Jesus spielt die wirkliche Hauptrolle in unserem Leben. Er ergreift die Initiative, uns zu sich zu rufen und ihm näher zu folgen. Er lädt uns ein, ihm zu folgen, indem wir der ganzen Welt die Frohe Botschaft verkünden. Es ist nicht genug Christus zu kennen. Wir müssen unseren Glauben mit anderen teilen und das Evangelium soll uns leiten unsere Entscheidungen zu finden. 3. Sie ließen ihre Väter im Boot zurück und folgten ihm. Wir möchten uns natürlich wohlfühlen und bekannte Dinge tun. Fakt ist, dass die meisten Werbungen, die wir sehen, an unsere Sehnsucht, auszuruhen und sicher zu sein, appellieren. Jesus aber geht neue Wege und befielt uns, unsere Ruhezone zu verlassen. Wenn wir uns nicht erst selbst ändern, können wir nicht erwarten, die Welt zu verändern. Wenn wir nicht zuerst versuchen, Christus besser und näher kennenzulernen, werden wir keine begeisterten Apostel seines Reiches sein. Nur wenn wir eine persönliche Begegnung mit Christus hatten, können wir den Segen erfahren, ihn mehr zu lieben und mit ihm in seiner Heilsmission zusammenzuarbeiten. So hat uns auch Papst Johannes Paul II. so oft ermuntert, indem er Christi Worte selbst wiederholte: „Habt keine Angst!“ Habt keine Angst, eure Ruhezone zu verlassen, um Christus in Liebe zu dienen. Gespräch mit Christus: Jesus, ich möchte dir näher folgen. Hilf mir dich so kennenzulernen, wie du bist, damit ich dich so lieben kann, wie du es verdienst. Ewiger Vater, gib mir die Fülle deiner Gnade, die alle Schwäche vernichtet, so dass mein Herz mit einem unbeschreiblichen Enthusiasmus erhoben wird, um das Kreuz anzunehmen und treu den Fußspuren deines Sohnes zu folgen. Vorsatz: Heute werde ich eine Tat der Nächstenliebe tun, die ich vernachlässigt habe, oder vor der ich mich einige Zeit lang gefürchtet habe.
Personenverwechslung 23. Januar 2012 Montag der dritten Woche im Jahreskreis Heinrich Seuse OP, Mystiker P. Ernest Daly LC Mk 3,22-30 Die Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren, sagten: Er ist von Beelzebub besessen; mit Hilfe des Anführers der Dämonen treibt er die Dämonen aus. Da rief er sie zu sich und belehrte sie in Form von Gleichnissen: Wie kann der Satan den Satan austreiben? Wenn ein Reich in sich gespalten ist, kann es keinen Bestand haben. Wenn eine Familie in sich gespalten ist, kann sie keinen Bestand haben. Und wenn sich der Satan gegen sich selbst erhebt und mit sich selbst im Streit liegt, kann er keinen Bestand haben, sondern es ist um ihn geschehen. Es kann aber auch keiner in das Haus eines starken Mannes einbrechen und ihm den Hausrat rauben, wenn er den Mann nicht vorher fesselt; erst dann kann er sein Haus plündern. Amen, das sage ich euch: Alle Vergehen und Lästerungen werden den Menschen vergeben werden, so viel sie auch lästern mögen; wer aber den Heiligen Geist lästert, der findet in Ewigkeit keine Vergebung, sondern seine Sünde wird ewig an ihm haften. Sie hatten nämlich gesagt: Er ist von einem unreinen Geist besessen. Einführendes Gebet: Herr, ich glaube, dass du die Quelle aller Güte bist. Deine Güte ist sowohl eine Herausforderung wie auch eine Verheißung. Ich vertraue darauf, dass mich deine Güte umfangen wird, wenn ich es zulasse, mich von dir finden zu lassen. Ich liebe dich, weil du den Kampf mit dem Bösen um meinetwegen austragen willst. Bitte: Herr, hilf mir, mich vor dem Kampf gegen das Böse nicht zu fürchten. 1. Nicht gleichgültig. Mit Jesus auf der Erde wird auch eine andere Welt um uns herum sichtbar: die Welt der Geister, die uns von Gott abziehen. Jesus ist gekommen, um die Herrschaft des Reiches Gottes zu bringen. Die Teufel geraten in Panik und beginnen, an Boden zu verlieren. Jesus ist für das Böse eine Bedrohung. Seine Güte, Wahrheit und Heiligkeit sind imstande, die Teufel zu unterwerfen. Wenn Christus mein Leben stärker beeinflusst, beginnen sich die Dinge zu ändern. Lasse ich Christus gegen das Böse in meinem Herzen ankämpfen? In der Welt um mich herum? 2. Nicht einer von ihnen. Veränderung ist nicht an sich schlecht. Die Veränderung, die Christus bringt, ist vielmehr gut. Er kommt, um die Dämonen in ihre Schranken zu weisen, indem er Gutes bewirkt. Das Herausstellen des Guten beunruhigt den Teufel. Jesus ist das Gegenteil vom Bösen. Der Sieg über das Böse wird nicht immer in Ruhe und Frieden erreicht. Wenn ich versuche, das Böse in meinem Leben zu überwinden, bewirkt dann der innere Widerstand in mir, zögerlich zu kämpfen oder zu wünschen, dass Jesus und seine Lehre nicht so fordernd wären? Erkenne ich, dass es ein Zeichen der Zunahme christlicher Glaubwürdigkeit ist, wenn ich den Schwierigkeiten Trotz biete? Darf die Güte Christi wegweisend für mein Leben sein? Auch angesichts des Widerstands? 3. Nur Gutes. Denken wir an die Freude, die das Volk ergriff, als Jesus sie von der Gewalt des Bösen befreite. Denken wir an die Freude, die wir nach einer guten Beichte empfinden, nach der Teilnahme an guten Exerzitien oder einem Vorankommen in der Tugend. Jesus kommt in unser Leben und bringt uns die Freude über die Befreiung vom Bösen. Er ist die Güte Gottes, die Fleisch geworden ist. Freue ich mich darüber, Christus zum Freund zu haben? Versuche ich, auf seine Lehre mit bereitwilligem Herzen zu hören? Bin ich dankbar, dass ich die Chance habe, im Herzen Gottes zu leben, wenn ich in der Gnade lebe? Was für einen fantastischen Freund ich habe! Ich kann auf seine Fähigkeit vertrauen, mir den Weg meines Lebens zu zeigen und mich auf ihm zu leiten und zu führen. Gespräch mit Christus: Herr Jesus Christus, ich weiß, du bist stärker als das Böse. Hilf mir, dass ich mich dem Bösen in meinem Leben, ermutigt durch deine Freundschaft und Stärke, stelle. In deinem Namen, Herr, will ich zuversichtlich meinen Weg gehen. Vorsatz: Ich werde heute meinen Glauben mit anderen teilen.
Stärker als Blutsbande 24. Januar 2012 Dienstag der dritten Woche im Jahreskreis Hl. Franz von Sales, Ordensgründer P. Ernest Daly LC Mk 3,31-35 Da kamen seine Mutter und seine Brüder; sie blieben vor dem Haus stehen und ließen ihn herausrufen. Es saßen viele Leute um ihn herum, und man sagte zu ihm: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und fragen nach dir. Er erwiderte: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder? Und er blickte auf die Menschen, die im Kreis um ihn herumsaßen, und sagte: Das hier sind meine Mutter und meine Brüder. Wer den Willen Gottes erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter. Einführendes Gebet: Heute, Herr, will ich dir als Freund und Bruder begegnen. Ich glaube, dass du mich treffen und umwandeln möchtest. Ich danke dir, dass du in meinem Herzen wirkst und mich berufen hast, dir immer ähnlicher zu werden. Ich vertraue darauf, dass du mich auf den Wegen des inneren Wachstums und der Fruchtbarkeit im Umgang mit anderen Menschen leiten wirst. Bitte: Herr hilf mir, meinen Willen dem deinen anzupassen. 1. Vielleicht braucht er eine Pause. Jesus war sehr beschäftigt. Vielleicht war er müde. Vielleicht kam seine Mutter, um ihm etwas zu Essen oder ein Wort der Ermutigung zu bringen. Aber wir erleben im Tagesevangelium einen Christus, der schroff reagiert. Er hat sich selbst durch enge Verbindung mit dem Vater gestärkt. Sein Herz ist voller Liebe zu den Menschenseelen. Er findet Nahrung in der Erfüllung des Willens des Vaters. Sicher war seine Mutter von dem, was sie vorfand, ermutigt. Lasse ich den Willen Gottes meine Stärke sein? Bringt mich das Gebet zu dem Punkt, an dem die Nächstenliebe und die Verkündigung des Evangeliums der natürliche Weg meines Seins werden? 2. Nähe zur rechten Vernunft. Als Jesus lehrte und heilte, waren die Menschen natürlich von ihm gefesselt. Aber eine nur körperliche Nähe zu ihm zählte nicht. Das Herz musste geöffnet sein, um seine Botschaft zur Umkehr aufzunehmen. Ihm kam es darauf an, Menschen zu verändern, sie zu befähigen, als Söhne und Töchter Gottes zu leben. Wenn ich gewillt bin, seinen Anforderungen zu entsprechen und so wie er zu handeln, dann kann ich ihm nahe sein. Er wird mir ein inniges Verhältnis zu sich gewähren, wenn ich seinen Willen zu meinem mache. 3. Christus begleiten. Es gibt eine geheimnisvolle Wirklichkeit. Ich kann das Herz Christi „trösten“. Ich kann ihn auf seiner göttlichen Mission begleiten. Ich muss bereit sein, auf meinen Willen zu verzichten und ausschließlich den Willen des Vaters zu tun. Kann Christus auf mich zeigen und sagen: „Er ist mein Bruder. Sie ist meine Schwester“? Ich muss auf mein Leben schauen und erkennen, was mit seinem Willen nicht übereinstimmt. Ich muss einen festen Vorsatz fassen, meinen Glauben und meine Liebe auch dort zu zeigen, wo es mir vielleicht besonders schwer fällt. Gespräch mit Christus: Herr, du schenkst mir dieses kurze Leben, um Teil deiner Familie zu werden. Ich möchte, so wie du, den Willen deines Vaters zu dem meinen machen. Hilf mir, den Willen Gottes über alles Andere zu stellen mit dem Ziel, das zu werden, was ich am meisten ersehne. Dann werde ich dir wirklich ganz gehören. Vorsatz: Heute will ich in Nächstenliebe jemandem begegnen, mit dem umzugehen ich als schwierig empfinde.
Von Christus ergriffen 25. Januar 2012 Mittwoch der dritten Woche im Jahreskreis Bekehrung des hl. Apostels Paulus P. Ernest Daly LC Mk 16,15-18 Jesus erschien den elf Aposteln und sagte zu ihnen: Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen! Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden. Und durch die, die zum Glauben gekommen sind, werden folgende Zeichen geschehen: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen reden; wenn sie Schlangen anfassen oder tödliches Gift trinken, wird es ihnen nicht schaden; und die Kranken, denen sie die Hände auflegen, werden gesund werden. Einführendes Gebet: Herr, ich erneuere meinen Glauben an die Macht deines Wortes. Ich komme heute, um dir zuzuhören und mich von dir führen zu lassen. Ich erneuere mein Vertrauen auf deine Barmherzigkeit: Du schaust stets mit Liebe auf mich und auf die Welt. Auch ich möchte dich lieben und anderen helfen, dich zu lieben. Bitte: Erfülle mich mit der Kraft deines Evangeliums, Herr. 1. Die Welt braucht Botschafter der Hoffnung. Jesus ist die Botschaft, die jeder für sein Leben braucht. Er ist Gottes Botschaft an den Menschen, die Botschaft, die den Menschen sagt, dass Gott sie innig liebt und ihnen einen Weg zum wahren Leben und zur Erlösung anbietet. Unsere Welt sucht oft an den falschen Orten nach der Liebe; sie muss die Antwort auf ihre tiefsten Sehnsüchte in Christus finden. Aber wer wird diese Botschaft verbreiten? Diejenigen, die wie der heilige Paulus die Liebe Christi ernst nehmen und sehen, dass auch sie Botschafter der Hoffnung werden können. Will Gott auch von mir, dass ich ein Botschafter der Hoffnung sei? 2. Gott handelt machtvoll an denen, die ihm vertrauen. Der heilige Paulus ist ein Beispiel dafür, was Gott durch die, die ihm vertrauen, vollbringen kann. Der heilige Paulus schätzte die Gnade, die Christus ihm gab, hoch ein. Er gab sein Leben vollständig in die Hände Christi und hatte keine Angst, ihn allen zu verkünden, denen er begegnete. Obwohl Paulus mit vielen Schwierigkeiten konfrontiert wurde, brachte sein Werk erstaunliche Frucht und half, die Anzahl der christlichen Gemeinden zu erhöhen. Glaube ich, dass Christus durch mich wirken kann, wenn ich an der Ausbreitung seines Reiches mitarbeite? Wie kann ich ihm mehr vertrauen? 3. Jetzt ist unsere Gelegenheit. Der heilige Paulus und die ersten Apostel warteten nicht, bis die Umstände passend waren, bevor sie die Verkündigung des Evangeliums begannen. Als Christus ihr Leben einmal berührt hatte und ihnen aufgetragen hatte zu beginnen, fingen sie sofort an. Die Kirche bittet uns heute, zu beginnen. Wie der heilige Paulus müssen wir spüren, dass das Feuer der Liebe Christi uns antreibt (vgl. 2 Kor 5,14). Wir können nicht warten, bis die Gegebenheiten günstig sind; wir müssen jetzt tun, was immer wir tun können. Wir haben Christi Liebe schon erfahren. Warum warten wir damit, sie anderen weiterzuschenken? Was hält mich davon ab, mich mehr für das Werk der Evangelisation einzusetzen? Gespräch mit Christus: Herr, wie der heilige Paulus bin ich von deiner Liebe berührt worden, und ich habe deinen Auftrag gehört, zu gehen und die Frohe Botschaft zu verbreiten. Ich erneuere mein Vertrauen auf deine Begleitung, und ich entscheide mich, alles zu tun, was ich kann, um anderen dein Evangelium zu bringen. Hilf mir, meine Augen auf dich gerichtet zu halten. Vorsatz: Heute will ich einen Gedanken aus dem Evangelium oder aus den Lehren des Heiligen Vaters mit Menschen, denen ich begegne, teilen.
Lass das Licht des Herrn leuchten 26. Januar 2012 Donnerstag der dritten Woche im Jahreskreis Hl. Timotheus und Hl. Titus P. Ernest Daly LC Lk 10,1-9 Jesus sagte zu seinen Jüngern: Zündet man etwa ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber oder stellt es unter das Bett? Stellt man es nicht auf den Leuchter? Es gibt nichts Verborgenes, das nicht offenbar wird, und nichts Geheimes, das nicht an den Tag kommt. Wenn einer Ohren hat zum Hören, so höre er! Weiter sagte er: Achtet auf das, was ihr hört! Nach dem Maß, mit dem ihr meßt und zuteilt, wird euch zugeteilt werden, ja, es wird euch noch mehr gegeben. Denn wer hat, dem wird gegeben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. Einführendes Gebet: Herr, ich danke dir, dass du mich heute an meine Würde als Christ erinnerst. Die Gnade, die du mir in der Taufe geschenkt hast, und deine Lehre im Evangelium und in der Kirche haben meine Seele erleuchtet. Herr, du bist mein Licht. Bitte: Herr Jesus, hilf mir, dein Licht wahrhaft zu bezeugen. 1. Transparenz in unserem Leben. Gott sieht uns. Das ist eine einfache – und gleichzeitig eine gewaltige Wahrheit. Gottes Blick ist liebevoll. Wir können uns nicht vor uns selbst verstecken. Wir können uns nicht einmal wirklich vor anderen verstecken. Ganz sicher können wir uns nicht vor Gott verstecken. Gott durchleuchtet unser Leben, so dass wir die Wahrheit über uns selbst sehen können und uns nicht schämen müssen, wenn auch andere sehen, wie wir in Wahrheit sind. Nur durch zähes Festhalten an der Wahrheit kann wahres Glück entstehen und wachsen. 2. Licht für die Welt. Unser Leben ist nicht einfach nur für uns da. Wir sollen ein Geschenk sein für andere, ein Geschenk, das sie zu Gott führt. Das ist das Größte an unserem Leben: Wir sind aufgerufen, Leben zu schenken. Wir sind aufgerufen, an der Fruchtbarkeit Gottes mitzuwirken. Wir schenken Leben, indem wir andere erleuchten. Wir helfen anderen zum Licht zu gelangen, indem wir selbst unbeirrt auf das Licht zugehen und anderen die Wahrheit zeigen. Das Licht, das unser Leben ausstrahlt, hat eine Wirkung auf andere Seelen. Das Zweite Vatikanische Konzil weist darauf hin, dass der moderne Mensch Gründe braucht für die Hoffnung. Ein Christ hat Hoffnung. Soll ich sie versteckt halten, sie vielleicht sogar zerstören, aus Angst, sie zu teilen? Oder will ich der Welt Hoffnung schenken? Will ich die Welt sehen lassen, dass wir alle viel größer sein können als wir meinen, weil unser Vater größer ist als wir uns jemals vorstellen können? 3. Sich einsetzen, dass das Licht der Wahrheit gelebt wird. Alles relativ zu sehen, scheint in unserer Zeit weit verbreitet zu sein. Viele glauben, sie könnten selbst die Grundsätze bestimmen, nach denen sie leben wollen, anstatt sich zu bemühen, ihr Gewissen nach Grundsätzen zu formen, die Gottes liebendem Plan für den Menschen entsprechen. Begnüge ich mich damit, das zu tun, was ich als richtig erkannt habe, oder versuche ich auch, mit Weisheit und Güte das Gewissen anderer zu erhellen? Habe ich je den Eindruck erweckt, falsches Handeln zu entschuldigen? Bin ich darauf aus, die Würde des Lebens in allen seinen Phasen zu verteidigen? Trete ich mutig für andere ein, wenn sie hinter ihrem Rücken kritisiert werden? Gespräch mit Christus: Herr, danke für diesen Aufruf. Du hast meine Seele erleuchtet, so dass ich ein Licht für andere sein kann. Herr, hilf mir, auf die Kraft deines Lichtes zu vertrauen: auf die Kraft deiner Wahrheit und deiner Gnade. Gib, dass ich den Mut aufbringe, dieses Licht heute noch tiefer in meine Seele dringen zu lassen. Gib, dass ich mutig genug bin, mich nicht vor deinem Licht zu verstecken; gib, dass ich mutig genug bin, es anderen weiterzugeben. Vorsatz: Ich will mein Gewissen in Bezug auf einen bestimmten Punkt unseres Glaubens oder unserer Moral bilden, indem ich im Katechismus der Katholischen Kirche darüber nachlese.
Die Frucht des Reiches Gottes 27. Januar 2012 Freitag der dritten Woche im Jahreskreis Hl. Angela Merici OSU P. Ernest Daly LC Mk 4,26-34 Jesus sagte zu der Menge: Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mann Samen auf seinen Acker sät; dann schläft er und steht wieder auf, es wird Nacht und wird Tag, der Samen keimt und wächst, und der Mann weiß nicht, wie. Die Erde bringt von selbst ihre Frucht, zuerst den Halm, dann die Ähre, dann das volle Korn in der Ähre. Sobald aber die Frucht reif ist, legt er die Sichel an; denn die Zeit der Ernte ist da. Er sagte: Womit sollen wir das Reich Gottes vergleichen, mit welchem Gleichnis sollen wir es beschreiben? Es gleicht einem Senfkorn. Dieses ist das kleinste von allen Samenkörnern, die man in die Erde sät. Ist es aber gesät, dann geht es auf und wird größer als alle anderen Gewächse und treibt große Zweige, so dass in seinem Schatten die Vögel des Himmels nisten können. Durch viele solche Gleichnisse verkündete er ihnen das Wort, so wie sie es aufnehmen konnten. Er redete nur in Gleichnissen zu ihnen; seinen Jüngern aber erklärte er alles, wenn er mit ihnen allein war. Einführendes Gebet: Herr, ich komme zu dir mit bereitem Herzen. Ich weiß, dass du dein Saatkorn in mich einpflanzen und es hegen möchtest, Frucht zu bringen. Ich vertraue darauf, dass du in dieser Zeit, die ich mit dir verbringe, deine Gnade auf mich ausgießen wirst. Ich möchte dich mehr lieben und ein besseres Instrument deiner Liebe werden. Bitte: Herr, hilf mir, das Wirken deiner Gnade in der Welt zu betrachten und mich selbst dir ganz zur Verfügung zu stellen. 1. Stetiges Wachstum. Jesus erinnert mich daran, dass seine Gnade in der Welt tätig ist. Seine Botschaft besitzt eine innere Dynamik, die die Seelen berührt und eine Veränderung in ihnen bewirkt. Ich kann mir jemanden vorstellen, der mich durch seine oder ihre plötzliche Bekehrung oder durch das stetige Wachstum im christlichen Leben überrascht hat. Ich kann so viele Menschen sehen, die an Projekten der Evangelisierung arbeiten oder die voller christlicher Nächstenliebe sind. Ich kann so viele andere Menschen beobachten, die versuchen, ihren Teil dazu beizutragen, diese Welt durch ihre alltägliche Arbeit zu verbessern. Ich habe so viele Familien vor Augen, die bestrebt sind, einen Raum der Liebe zu schaffen, wo jeder als einzigartiges Geschenk geschätzt wird. 2. Wenn das Samenkorn reif ist. In seiner Gnade schenkt Gott unserem Leben oft ein paar Jahre mehr, so dass wir Weisheit erfahren und durch unsere Taten Früchte hervorbringen können, die Ewigkeitswert haben. Wie sehr schätze ich solche Gelegenheiten, die ich jeden Tag habe, um einfache Taten der Nächstenliebe zu vollbringen oder Botschaften zu hinterlassen, die eine gute Wirkung auf andere haben? Wie häufig bete ich für andere? So sollte ich jeden Tag meines Lebens aufmerksam auf die kleineren und größeren Gelegenheiten achten, die der Herr mir schenkt, um zu helfen, sein Reich tiefer in meiner Seele und in die der anderen zu errichten. 3. Überdimensionale Kraft. Die Gnade Christi trägt so viele Männer und Frauen auf der ganzen Welt, wie im Bild des Gleichnisses das Senfkorn einen großen Baum hervorbringt. In der Freundschaft mit Christus entdecken so viele Menschen ihr wahres Zuhause. In dieser Freundschaft finden sie die Erfüllung ihrer Sehnsucht, und ersehnen intuitiv die Verbundenheit mit allen Menschen. Was für ein großes Geschenk haben wir in der Kirche! Lasst uns versuchen, die Kirche zu einem wahren Zuhause für alle Menschen zu machen. Lasst uns nachhaltig an ihren Lehren und ihrer Gnade teilhaben und mehr zu einem Geschenk für andere werden. Die Kraft der Liebe trägt uns. Gespräch mit Christus: Herr, ich danke dir für das Wirken deiner Gnade in so vielen Seelen. Ich möchte den ganzen Tag hindurch und mein ganzes Leben lang mit deiner Gnade vereint sein. Hilf mir, diesen Tag in der Weise zu nutzen, dass ich deine Liebe den Menschen bekannt mache, mit denen ich Umgang habe. Vorsatz: Heute werde ich mir Zeit nehmen, um vor allem für die Bekehrung der Sünder zu beten oder ein besonderes Opfer zu bringen.
Auf dem Weg dorthin 28. Januar 2012 Samstag der dritten Woche im Jahreskreis Hl. Thomas von Aquin, Kirchenlehrer P. Ernest Daly LC Mk 4,35-41 Am Abend dieses Tages sagte Jesus zu seinen Jüngern: Wir wollen ans andere Ufer hinüberfahren. Sie schickten die Leute fort und fuhren mit ihm in dem Boot, in dem er saß, weg; einige andere Boote begleiteten ihn. Plötzlich erhob sich ein heftiger Wirbelsturm, und die Wellen schlugen in das Boot, so dass es sich mit Wasser zu füllen begann. Er aber lag hinten im Boot auf einem Kissen und schlief. Sie weckten ihn und riefen: Meister, kümmert es dich nicht, dass wir zugrunde gehen? Da stand er auf, drohte dem Wind und sagte zu dem See: Schweig, sei still! Und der Wind legte sich, und es trat völlige Stille ein. Er sagte zu ihnen: Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben? Da ergriff sie große Furcht, und sie sagten zueinander: Was ist das für ein Mensch, dass ihm sogar der Wind und der See gehorchen? Einführendes Gebet: Herr, ich glaube, dass du im Boot meines Lebens bist. Ich möchte einen starken Glauben an dich haben. Ich vertraue darauf, dass du mich in deinen guten Hafen steuern wirst, so sündig ich auch bin. Ich liebe dich, weil du mich in diesem Leben immer begleitest. Bitte: Herr, hilf mir, im Glauben zu wachsen. 1. Ans andere Ufer hinüberfahren. Wir wissen, dass wir nicht für immer auf dieser Erde sein werden. Es gibt ein anderes Ufer, das unser Zuhause ist. Christus ist gekommen, um uns daran zu erinnern und uns zu zeigen, wie wir dorthin gelangen. Nehme ich Christus in das Boot meines Lebens und lasse mir von ihm zeigen, was ich in meinem Leben tun muss? Oder halte ich mich zurück, in dem ich das Abenteuer, mich ganz auf Christus einzulassen, nicht annehme? Was hält mich davon ab? 2. Meister, wir gehen zugrunde! Christus lässt es zu, dass unser Boot hin- und hergeworfen wird durch Schwierigkeiten, die manchmal unüberwindbar erscheinen. Dass Christus in unserem Boot ist, garantiert nicht, dass alles glatt gehen wird. Wir müssen erkennen, dass er mitten in unseren Schwierigkeiten handelt. Wir müssen fragen, was er uns zeigen möchte. Wenn ich inmitten der Versuchungen näher an Christus herankomme, kann hierfür die Gnade ursächlich sein. Allerdings stellen wir häufig fest, dass unser Vertrauen auf ihn schwindet, wenn die Dinge schwierig werden. Wir haben noch nicht gelernt, dass „Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt … .“ (Röm 8,28). 3. Der Herr über Wind und Meer. Wir dürfen nicht vergessen, dass Christus den letzten Sieg errungen hat. Er lässt Schwierigkeiten zu, damit wir in der Hingabe zu ihm wachsen können. Wenn das Leben weh tut, wenn es scheinbar keinen Sinn mehr hat, dann müssen wir unseren Glauben an den vertiefen, der Sünde und Tod besiegt hat. Er wird das letzte Kapitel in unserem Leben schreiben. Er wird uns zum sicheren Hafen bringen. Wir können unseren Glauben an ihn heute stärken, indem wir unsere Augen auf seine Verheißungen und seine Gegenwart richten. Wir können unser Vertrauen erneuern, damit er unsere Gebete nicht unbeantwortet lässt, sondern sie, wenn er will, mit Macht und großer Kraft, die unsere Erwartungen bei weitem übertreffen werden, beantworten wird. Indem wir die Fahrt in diesem Boot mitten im Sturm fortsetzen, lassen wir ihn allein über unser Schicksal bestimmen: in besseren Händen können wir nicht sein. Gespräch mit Christus: Herr, ich weiß, dass du meinen Glauben stärken möchtest; und so lässt du Schwierigkeiten in meinem Leben zu, damit ich begreife, dass ich mich nicht an mich selbst klammern soll, sondern mich an dich wenden muss. Hilf mir, diese Schwierigkeiten so zu nutzen, dass ich mich dir ganz hingebe. Ich möchte lernen, dir, dem Herrn meines Lebens, zu vertrauen. Bringe mich zum sicheren Hafen. Vorsatz: Ich werde eines der größeren Probleme meines Lebens durchleuchten und schauen, wie ich mehr Vertrauen auf Gott gewinnen kann.
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