Tägliche Meditationen

Tägliche Meditationen

Sonntag 18. Dezember 2011 bis Samstag 24. Dezember 2011

Vierte Woche im Advent

P. Jason Koch LC, P. Edward McIlmail LC, P. Robert de Cesare LC, P. Matthew Kaderabek LC, P. Barry O’Toole LC

Heiligkeit ist ein bedingungsloses „Ja“! Sonntag
Der zweifelnde Zacharias Montag
Der Herr ist mit dirDienstag
Eine Reise voll Glaube und LiebeMittwoch
Gipfel der DemutDonnerstag
Hört auf den VorbotenFreitag
Der Himmel hat die Schlüssel in der HandSamstag


Heiligkeit ist ein bedingungsloses „Ja“!

18. Dezember 2011

Vierter Sonntag im Advent

P. Jason Koch LC

Lk 1,26-38
Der Engel Gabriel wurde von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria. Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen, und seine Herrschaft wird kein Ende haben. Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat. Denn für Gott ist nichts unmöglich. Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.

Einführendes Gebet:  Herr, du bist der Urheber des Lebens und der Liebe. Du willst mich näher an dich ziehen, und doch scheint es, dass ich so viele Ausflüchte finde, mich von dir zu entfernen. Vergib mir meine Torheit und Kälte des Herzens. Ich bin jetzt hier, um dich voller Sehnsucht zu erkennen und mehr und mehr zu lieben.

Bitte: Himmlischer Vater, hilf mir, dass ich entschieden nach Heiligkeit strebe.

1.  Gott trifft die erste Wahl. Wenn wir das Alte Testament lesen, wundern wir uns über die vielen Menschen, die Gott zur Erfüllung bestimmter Aufgaben ausgewählt hat. Wir kennen die Berufungsgeschichten der Propheten Jesaja (vgl. Jes 6), Jeremia (vgl. Jer 1), Moses (Ex 3) und anderer. Im Neuen Testament ist Maria das Musterbeispiel für die Berufung durch Gott. In allen Fällen ergreift Gott die Initiative; er sendet seinen Boten, um seine Wahl mitzuteilen. Für Maria, die demütige junge Frau aus Nazareth, kommt diese Berufung unerwartet und liegt außerhalb rein menschlicher Möglichkeiten. Deshalb haben sie die Worte des Engels Gabriel verwirrt, und sie wundert sich über seine Begrüßung. Ist mir klar, dass der Plan Gottes für mein Leben auch seiner Initiative entstammt? Habe ich schon geantwortet? Herr, hilf mir, dass ich ganz auf dich eingehe und so handle, wie es deinem Plan für mein Leben entspricht.

2. Das hohe Gut der Freiheit. Gott will nicht, dass Maria blindlings handelt; er möchte eine Antwort, die ihr ganzes Herz, ihren Geist und ihre Seele einbezieht. Deshalb beantwortet der Engel Gabriel die Fragen Marias und geht auf das ein, was nicht Zweifel offenbart, sondern nur Demut im Bemühen, Gottes Willen zu verstehen. Gott schuf Maria ohne Sünde und machte sie reich an Gnade und Tugend. Doch er respektiert ihre Freiheit zu entscheiden, seinen Willen zu tun. Welch ein Geheimnis, dass der allmächtige Gott, der alles erschaffen hat und so liebevoll für uns sorgt, so großmütig unsere Freiheit respektiert! Herr, lass mich nie meine Freiheit missbrauchen, indem ich mich von meinen Leidenschaften treiben lasse: dem Stolz, der Eitelkeit und der Sinnlichkeit.

3. Heiligkeit ist ein bedingungsloses „Ja“. Maria muss dem Boten Gottes ihre Antwort geben, nachdem sie ihn angehört hatte. Sie macht das hervorragend. Ihre Großzügigkeit spiegelt die Großzügigkeit Gottes einzigartig wider. Jeder Augenblick des Tages ist eine neue Gelegenheit für uns, Maria nachzuahmen. Ihr Leben war ein „Ja“-Sagen zu allem, was Gott von ihr verlangte, was auch immer es war. Sie wurde belohnt mit der Gnade der leiblichen Aufnahme in den Himmel. Nur Heilige gelangen in den Himmel, deshalb müssen wir uns bemühen, dem Pfad der Heiligkeit zu folgen. Das bedeutet, ein einfaches, demütiges „Ja“ zu sagen zu jeder Gelegenheit, die Gott uns bietet, um Christus ähnlicher zu werden. Herr, schenke mir den Mut, dir mein Leben anzubieten wie ein weißes Blatt Papier, dass du darauf meine Lebensgeschichte mit dir schreiben kannst.

Gespräch mit Christus: Mein Jesus, ich weiß, dass du mich heute aufforderst, dir ähnlich zu werden. Ich bin mir bewusst, dass das nicht leicht ist, aber du wirst mir die Gnade schenken, dieses Ziel zu erreichen. Ich muss dir vertrauen und alles, was du mir über den Weg schickst, als Hilfe betrachten, mein Ziel, die Heiligkeit, zu erreichen. Schenke mir Gnade, Motivation und viele gute Vorbilder, damit ich großzügig werde wie Maria, deine Mutter.

Vorsatz:  Ich will etwas Zeit dafür aufbringen, jemanden zu ermutigen, sich auch um Heiligkeit zu bemühen. Besonders will ich junge Menschen behutsam ermuntern, für eine geistliche Berufung offen zu sein, sollte der Herr sie rufen.


Der zweifelnde Zacharias

19. Dezember 2011

Montag der vierten Woche im Advent

P. Edward McIlmail LC

Lk 1,5-25
Zur Zeit des Herodes, des Königs von Judäa, lebte ein Priester namens Zacharias, der zur Priesterklasse Abija gehörte. Seine Frau stammte aus dem Geschlecht Aarons; sie hieß Elisabet. Beide lebten so, wie es in den Augen Gottes recht ist, und hielten sich in allem streng an die Gebote und Vorschriften des Herrn. Sie hatten keine Kinder, denn Elisabet war unfruchtbar, und beide waren schon in vorgerücktem Alter. Eines Tages, als seine Priesterklasse wieder an der Reihe war und er beim Gottesdienst mitzuwirken hatte, wurde, wie nach der Priesterordnung üblich, das Los geworfen, und Zacharias fiel die Aufgabe zu, im Tempel des Herrn das Rauchopfer darzubringen. Während er nun zur festgelegten Zeit das Opfer darbrachte, stand das ganze Volk draußen und betete. Da erschien dem Zacharias ein Engel des Herrn; er stand auf der rechten Seite des Rauchopferaltars. Als Zacharias ihn sah, erschrak er und es befiel ihn Furcht. Der Engel aber sagte zu ihm: Fürchte dich nicht, Zacharias! Dein Gebet ist erhört worden. Deine Frau Elisabet wird dir einen Sohn gebären; dem sollst du den Namen Johannes geben. Große Freude wird dich erfüllen und auch viele andere werden sich über seine Geburt freuen. Denn er wird groß sein vor dem Herrn. Wein und andere berauschende Getränke wird er nicht trinken und schon im Mutterleib wird er vom Heiligen Geist erfüllt sein. Viele Israeliten wird er zum Herrn, ihrem Gott, bekehren. Er wird mit dem Geist und mit der Kraft des Elija dem Herrn vorangehen, um das Herz der Väter wieder den Kindern zuzuwenden und die Ungehorsamen zur Gerechtigkeit zu führen und so das Volk für den Herrn bereit zu machen. Zacharias sagte zu dem Engel: Woran soll ich erkennen, dass das wahr ist? Ich bin ein alter Mann und auch meine Frau ist in vorgerücktem Alter. Der Engel erwiderte ihm: Ich bin Gabriel, der vor Gott steht, und ich bin gesandt worden, um mit dir zu reden und dir diese frohe Botschaft zu bringen. Aber weil du meinen Worten nicht geglaubt hast, die in Erfüllung gehen, wenn die Zeit dafür da ist, sollst du stumm sein und nicht mehr reden können bis zu dem Tag, an dem all das eintrifft. Inzwischen wartete das Volk auf Zacharias und wunderte sich, dass er so lange im Tempel blieb. Als er dann herauskam, konnte er nicht mit ihnen sprechen. Da merkten sie, dass er im Tempel eine Erscheinung gehabt hatte. Er gab ihnen nur Zeichen mit der Hand und blieb stumm. Als die Tage seines Dienstes im Tempel zu Ende waren, kehrte er nach Hause zurück. Bald darauf empfing seine Frau Elisabet einen Sohn und lebte fünf Monate lang zurückgezogen. Sie sagte: Der Herr hat mir geholfen; er hat in diesen Tagen gnädig auf mich geschaut und mich von der Schande befreit, mit der ich in den Augen der Menschen beladen war.

Einführendes Gebet:  Herr, schenke mir die Gnade, diese Zeit der Erwartung auf Weihnachten so gut wie möglich auszunützen. Mein Glaube stützt sich auf dich, meine Hoffnung richtet sich darauf aus, die Ewigkeit mit dir zu verbringen. Hilf mir, den Wert der Zeit im Hinblick auf die Ewigkeit mehr zu schätzen.

Bitte: Herr, hilf mir, die Zeichen, die du mir in meinem Leben schickst, zu erkennen und auf sie zu antworten.

1.  Sehen und doch nicht glauben. Zacharias hatte keine Entschuldigung dafür, dass er nicht glaubte. Er befand sich im Allerheiligsten des Herrn, überallhin verbreitete sich der Duft verbrennenden Weihrauches. Und nun bot sich ihm eine unglaubliche Gelegenheit. Es war ein begnadeter Augenblick, ein heiliger Ort. Ein Engel erscheint! Und doch zweifelt er. Er glaubt nicht. Er hatte „alle Gebote“ befolgt und doch führte ihn seine Treue in einem entscheidenden Augenblick nicht zu einem lebendigen Glauben. Machen wir den gleichen Fehler? Wir beten vielleicht viel, aber wir reagieren skeptisch, wenn Gott eine besondere Bitte an uns heranträgt. Warum ist das so? Beten wir mit einem Herzen voller Liebe, oder ist unser Herz beim Beten fern vom Herrn?

2. Ausreden, nur Ausreden. Zacharias dachte, dass sein Alter Gottes Pläne verhindern würde. Er unterschätzte die Macht Gottes. Es ist in der Tat nicht Gott, der begrenzt ist, sondern es sind sozusagen wir, die ihm Grenzen setzen. In der ganzen Bibel beruft Gott scheinbar ungeeignete Menschen. Moses stotterte wahrscheinlich (Ex 4,10). Jeremias war „zu jung“ (Jer 1,6). Petrus war ungebildet (Apg 4,13), Saulus von Tarsus hasste die Christen (Apg 9,10). Alle waren unwahrscheinliche Kandidaten für das Amt des Propheten oder Apostels, sie ließen sich jedoch von Gott gebrauchen. Was ist meine Entschuldigung dafür, zu Gott „Nein“ zu sagen? Bin ich zu beschäftigt? Zu alt? Zu jung? Zu unwürdig? Ist es möglich, dass Gott mich aufruft etwas zu tun, von dem ich glaube, dass es meine Fähigkeiten übersteigt?

3. Weitermachen. Gott führt seinen Plan durch, trotz Zacharias Mangel an Glauben. Der Allmächtige wollte für seinen Sohn einen passenden Botschafter, Johannes den Täufer, bereiten. Deshalb ließ er Zacharias für eine Weile stumm sein. Es sollte uns nicht überraschen, wenn Gott mit seinem Plan weitermacht, selbst wenn wir ihm Widerstand leisten. Es ist möglich, dass er etwas Ungewöhnliches in unserem Leben bewirkt, um seine Pläne weiterzubringen. Gehören diese Rückschläge, die wir manchmal erleben, vielleicht zu Gottes Plan? Vielleicht bereitet er uns für etwas Besseres vor?

Gespräch mit Christus: Herr, ich habe manchmal schon gedacht, dass ich nicht so ungläubig wie Zacharias reagiert hätte. Aber manchmal ist es wirklich schwer, deinen Willen anzunehmen. Vielleicht fühle ich mich sogar so, als hätte ich den entscheidenden Augenblick verpasst und dass du nicht mehr an mir interessiert bist. Hilf mir, nicht mehr so zu denken, sondern fest auf dich zu vertrauen.

Vorsatz:  Ich werde ein Ave Maria beten, um darauf vorbereitet zu sein, „Ja“ zu den Plänen Gottes in meinem Leben zu sagen.


Der Herr ist mit dir

20. Dezember 2011

Dienstag der vierten Woche im Advent
Hl. Vitus

P. Robert de Cesare LC

Lk 1,26-38
Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazareth zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria. Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben. Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat. Denn für Gott ist nichts unmöglich. Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.

Einführendes Gebet:  Herr, ich weiß durch meinen Glauben, dass diese Augenblicke der Betrachtung die wichtigsten meines Tages sind. Ich öffne meinen Verstand, mein Herz und meinen Willen für das, was du mit mir tun willst, weil ich weiß, dass du für mich nur mein Bestes willst. Ich weiß, dass du mir die Gnade gewähren wirst, alles zu tun, was du von mir verlangst, und dass du mich stets begleitest. Das genügt mir.

Bitte: Herr, schenk mir die Gnade, deinen heiligen Willen zu tun.

1.  Gott durch die kleinen, alltäglichen Aufgaben gefallen. Der Engel Gabriel findet Maria nicht beim Verrichten außergewöhnlicher Dinge vor, sondern dabei, wie sie alltägliche Aufgaben des Haushaltes erledigt und die täglichen Gebete wie jeder gläubige Jude spricht. Aber dadurch, dass sie das Gewöhnliche tut, tut sie, was Gott gefällt. Wir sollten uns an ihr ein Beispiel nehmen. Arbeit kann wirklich ein Mittel zur Heiligkeit sein. Der Mensch, sagt Papst Johannes Paul II., ordnet nicht nur die Umwelt nach seinen Bedürfnissen, sondern er verwirklicht auch sich selbst als Mensch, ja wird gewissermaßen „mehr Mensch“ (Laborem Exercens , Nr. 9). Wir gefallen Gott, wenn wir unsere Pflicht tun, unsere Verantwortung wahrnehmen und arbeiten, um unseren Lebensunterhalt zu verdienen. Wenn wir auch nicht in jedem Moment etwas Außerordentliches tun, preisen und ehren wir doch Gott, wenn wir das Gewöhnliche mit Liebe tun.

2. Fürchte dich nicht. Maria „erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe.“ Wenn Gott uns seinen Plan vorstellt, empfinden vielleicht auch wir Angst. Es mag sein, dass wir nicht voll verstehen, was er für Pläne hat. Sein Plan mag uns zu groß erscheinen. Aber wenn Gott etwas von uns will, zeigt er uns, dass es unsere Kräfte nicht übersteigt. Wie bei der Menschwerdung in Maria wird Gott es bewirken und all die Gnade geben, die für die Ausführung nötig ist.

3. Mir geschehe, wie du gesagt hast. Als der Engel Gabriel Maria die Menschwerdung erklärt und ihr mitteilt, dass bei Gott alles möglich ist, vollbringt Maria einen Akt des Glaubens. Ihr Akt des Glaubens ist das, was das Zweite Vatikanische Konzil den „Gehorsam des Glaubens“ nennt.“ „Dem offenbarenden Gott ist der ‚Gehorsam des Glaubens‘ zu leisten. Darin überantwortet sich der Mensch Gott in Freiheit, indem er sich ‚dem offenbarenden Gott mit Verstand und Willen voll unterwirft‘ und seiner Offenbarung willig zustimmt“ (Dei Verbum, Nr. 5). Gott gab Maria diese Gnade und ließ sie nicht im Stich; auch uns wird er nicht im Stich lassen. Wenn wir tun, was Gott will, und in seinem Plan mitarbeiten, wird er uns unterstützen. Er wird uns begleiten, wenn wir seinen Willen tun und seinen Plan zur Vollendung bringen. Gottes Wille ist unsere Heiligkeit, und wenn wir seinen Willen tun, hilft Gott uns, heilig zu werden.

Gespräch mit Christus: Herr, lehre mich, deinen Willen zu tun wie deine Mutter es getan hat, damit ich in deiner Nähe bleibe. Ich möchte deinen Willen tun, obwohl ich manchmal weiß, dass es schwierig oder unmöglich scheint. Gib mir die Gnade der Beständigkeit, damit auch ich mit dir mitarbeiten kann, egal, ob du mich um etwas Gewöhnliches oder etwas Außergewöhnliches bittest.

Vorsatz:  In einer schwierigen Situation werde ich ein „Gegrüßet seist du Maria“ beten und Maria um die Gnade der Treue bitten.


Eine Reise voll Glaube und Liebe

21. Dezember 2011

Mittwoch der vierten Woche im Advent

P. Matthew Kaderabek LC

Lk 1,39-45
Nach einigen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa. Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabeth. Als Elisabeth den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabeth vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.

Einführendes Gebet:  Herr, beruhige du meinen Geist und mein Herz. Ich weiß, dass du jetzt bei diesem Gebet gegenwärtig bist. Stärke in mir den Glauben, dass du in meinem Leben handelst. Du führst mich zu dir. Hilf mir, mich ganz in deine Hände zu legen. Stärke meinen Glauben, damit ich bereit werde, alles für dich zu tun und alles für dich hinzugeben. Benutze mich als ein Instrument deiner Gnade im Leben derer, denen ich heute begegne.

Bitte: Herr, hilf mir, so zu glauben und so zu lieben wie Maria und anderen die Augen für deine weihnachtliche Ankunft zu öffnen.

1.  Maria, unser Vorbild im Advent. Maria ist für uns das Vorbild, wie wir in der Adventszeit leben sollen, um uns für das Kommen Christi vorzubereiten. Gott bereitete Maria vom ersten Augenblick ihrer Empfängnis darauf vor, die Mutter seines Sohnes zu werden. Als treue Tochter Israels betete sie von Jugend auf für das Kommen des Messias. Als junge Frau durfte sie erkennen, dass sie ein Teil der Antwort Gottes auf dieses Gebet war, und zwar so, wie sich das kein hebräisches Mädchen hätte vorstellen können: der Messias würde nicht nur ihr Sohn sein, sondern ihr Sohn würde auch Gott sein. Ihr „fiat“, ihr „Ja“ aus tiefstem Herzen, das sie dem Erzengel Gabriel gab, setzte die nahe Vorbereitung der Geburt von Jesus, dem Messias, in Gang. Schließen wir uns der Antwort Marias an, sie ist unsere Führerin auf unserer eigenen Pilgerreise des Glaubens. Hören wir auf den Herzschlag des betrachtenden Herzens Marias, damit unser Weihnachten sich an der Frucht der ersten Weihnacht freuen kann.

2. Wer liebt, erkennt, was im jeweiligen Augenblick alles zu tun ist. Kaum hatte der Erzengel Maria nach der Ankündigung ihrer wichtigen Rolle in Gottes unglaublichem Erlösungsplan in Nazareth verlassen, da machte sich Maria schon auf die Reise. Sie eilte zu ihrer Cousine Elisabeth, die schwanger war. Gabriel hatte ihr nicht aufgetragen, Elisabeth zu helfen, er hatte es nicht einmal vorgeschlagen. Es war ihre große Liebe, die Maria zum Handeln veranlasste und sie antrieb, die lange Reise von 80 Kilometern zu Elisabeths Zuhause außerhalb von Jerusalem auf sich zu nehmen. Dass Maria diese anstrengende und gefährliche Reise auf sich nahm, zeigt, dass jemand, der liebt, erkennt, was im jeweiligen Moment alles zu tun ist, so wie Maria das auch bei der Hochzeit in Kana tat. Sie zeigte uns dadurch, dass jemand, der wirklich liebt, immer bereit ist, das ihm mögliche zu tun und zu helfen, selbst auf Kosten großer Opfer. Wir können uns vorstellen, dass Maria diese Haltung schon in ihrer Kindheit hatte.

3. Missionar sein – Christus bringen! Indem Maria mit dem kleinen Jesus in ihrem Schoß Elisabeth zu Hilfe eilte, wurde sie die erste Missionarin, die erste, die die frohe Botschaft brachte, die die ganze Menschheitsgeschichte ändern sollte. Maria konnte Elisabeth, die mit Johannes dem Täufer schwanger war, eine unbeschreibliche Freude bringen, gerade weil sie ihnen Christus brachte. Aus demselben Grund sang sie voll Freude ihr wunderbares Magnifikat. Wenn wir andere mit Freude erfüllen wollen, müssen wir ihnen Christus bringen. Er ist das größte Geschenk, das wir jemandem, den wir lieben, bringen können. Im Vergleich dazu sind alle materiellen Gaben nichts. Wenn wir unseren Lieben nicht Jesus bringen, bringen wir nichts, das wirklich bleibt. Wenn wir Christus zu den Menschen bringen, bringen wir ihnen Alles!

Gespräch mit Christus: Herr Jesus, deine Mutter möchte, dass ich von ihrem Beispiel lerne. Sie gibt mir ein, dich in dieser Weihnachtszeit zu anderen zu bringen. Ich kenne viele Menschen, die dich so sehr brauchen, die vor allem deine Vergebung brauchen, die nach deiner Liebe und deiner Gegenwart hungern, vielleicht ohne dass sie es wissen. Ich weiß, dass ich meine innige Beziehung mit dir nicht für mich behalten soll, sondern dass ich diese Gabe mit anderen teilen soll. Das Beispiel deiner Mutter zeigt mir, wie ich die Adventszeit gut leben kann und es treibt mich an, missionarisch zu wirken, indem ich dich in die Welt hineintrage.

Vorsatz:  Ich will meinen Glauben mit einem Freund oder Verwandten in dieser Weihnachtszeit teilen.


Gipfel der Demut

22. Dezember 2011

Donnerstag der vierten Woche im Advent
Hl. Jutta OSB

P. Edward McIlmail LC

Lk 1,46-56
Da sagte Maria: Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. Denn der Mächtige hat Großes an mir getan und sein Name ist heilig. Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten. Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind; er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen. Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen. Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen, das er unsern Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig. Und Maria blieb etwa drei Monate bei ihr; dann kehrte sie nach Hause zurück.

Einführendes Gebet:  Herr, ich liebe dich, weil du mich zuerst geliebt hast. Du hast mich deine helfende Hand in so vielen Ereignissen meines Lebens erkennen lassen; wie kann ich nicht an dich glauben? Diese Tage des Advents sind so schnell vorbei gegangen. Du bist schon fast an meiner Türschwelle, bereit anzuklopfen. Ich möchte an Weihnachten für dein Kommen gerüstet sein. Daher bringe ich meine demütige Bitte vor dich.

Bitte: Herr Jesus, hilf mir, für das Leben und alle deine Gnaden dankbar zu sein.

1.  Das Schlüsselwort. Das Magnifikat, ja sogar die ganze Geschichte der Erlösung, kann in dem Wort „Wohlwollen“ zusammengefasst werden. Das ist das wahre Weihnachtsmotiv. Gott schaut mit Wohlwollen auf die Menschheit. Manchmal sehen wir unser geistliches Leben als ein Bemühen an, das wir auf uns nehmen, um Gott gefällig zu werden und um dadurch seinen Segen auf uns zu ziehen. Das würde bedeuten, dass wir in gewisser Weise unser eigenes Wachsen in Heiligkeit bewirken können. Das ist jedoch nicht der Fall: Gnade heißt ja gerade unverdient und ungeschuldet. Wir haben keinen Anspruch gegenüber Gott. Unser geistliches Leben sollte darin bestehen, uns vor Gott als die zu zeigen, die wir wirklich sind: Sünder. Indem wir unsere Schwäche vor seine Allmacht bringen, kann er uns aus unserer Armseligkeit befreien und uns als seine Kinder annehmen. So geschah es ja auch, als er „auf die Niedrigkeit seiner Magd“ geschaut hat.

2. Er wollte einer von uns werden. Um uns seine unermessliche Liebe zu zeigen, wird Gott einer von uns. Liebe lässt uns danach verlangen, der Person, die wir innig lieben, ähnlicher zu werden. Wie konnte Gott seinem geliebten Geschöpf ähnlicher werden? Er wurde nicht nur Mensch, sondern er teilte das Schicksal der Ärmsten der Armen. Nur sehr wenige, auch kaum Sozialhilfeempfänger, wurden in einem Stall geboren. Wie viele Babies werden in einen Futtertrog einer Kuh oder eines Pferdes gelegt? Genau dies ist eine Krippe. Obwohl er reich war (er war der allmächtige Gott), wurde er arm, um uns durch seine Armut zu reich zu machen. Wir sollten uns selbst fragen, was wir tun, um unserem Geliebten ähnlicher zu werden. Was machen wir, um Christus in seiner Selbsthingabe nachzuahmen? Haben wir gelernt, unsere Launen und Begierden abzulegen, um Dinge zu tun, die unserem Ehepartner, unseren Kindern oder Eltern gefallen? Das ist die Art und Weise, wie wir uns selbst auf ein gnadenreiches Weihnachten vorbereiten.

3. Unerschöpflicher Segen.  Der Schluss des Magnifikats ist eine Verherrlichung Gottes in der Erkenntnis, dass er denen sein Wohlwollen schenkt, die ihn lieben. Alle Generationen werden uns „selig“ preisen. Gott wird die Macht seines Armes zeigen, er wird die Niedrigen erhöhen und die Hungernden mit guten Gaben beschenken. Wir haben wirklich so viel bekommen, für das wir dankbar sein sollten. Die Herausforderung unseres christlichen Lebens besteht darin, dass wir uns an unsere Gnadengaben erinnern und unsere Taten mit dem Siegel der Dankbarkeit kennzeichnen. Wir ehren Gott und preisen Gott, wenn wir versuchen, auf all das Gute, das er in unserem Leben getan hat, zu antworten. Dann werden auch andere uns selig nennen, weil unsere kindliche Haltung Gott die Tür öffnet, noch mehr Gutes durch uns zu tun. Zähle ich oft meine Gnadengaben? Versuche ich wirklich, Gott etwas zurückzugeben, indem ich mit ihm mitarbeite, und bin ich mir bewusst, dass er dadurch noch mehr Gutes vollbringen und mich noch mehr segnen wird?

Gespräch mit Christus: Herr, ich bereite meine Seele auf dein Kommen an diesem Weihnachtsfest vor und lade dich ein, in meine bescheidene Wohnung einzutreten. Bitte gehe nicht vorüber, ohne meiner armen Seele deine Gnaden zu verleihen. Ich bedarf deiner Gnade. Ich werde heute unser Zusammensein nicht beenden, ohne zuvor wenigstens einen Krümel von deinem Gastmahl mitzunehmen. Erlaube mir, dir zu danken und dich zu preisen für deine grenzenlose Barmherzigkeit, mit der du auf mich schaust.

Vorsatz:  Heute werde ich aus Dankbarkeit für die vielen Gnaden, die ich empfangen habe, jemandem in Not etwas Gutes geben.


Hört auf den Vorboten

23. Dezember 2011

Freitag der vierten Woche im Advent
Hl. Johanna von Krakau

P. Edward McIlmail LC

Lk 1,57-66
Für Elisabeth kam die Zeit der Niederkunft, und sie brachte einen Sohn zur Welt. Ihre Nachbarn und Verwandten hörten, welch großes Erbarmen der Herr ihr erwiesen hatte, und freuten sich mit ihr. Am achten Tag kamen sie zur Beschneidung des Kindes und wollten ihm den Namen seines Vaters Zacharias geben. Seine Mutter aber widersprach ihnen und sagte: Nein, er soll Johannes heißen. Sie antworteten ihr: Es gibt doch niemand in deiner Verwandtschaft, der so heißt. Da fragten sie seinen Vater durch Zeichen, welchen Namen das Kind haben solle. Er verlangte ein Schreibtäfelchen und schrieb zum Erstaunen aller darauf: Sein Name ist Johannes. Im gleichen Augenblick konnte er Mund und Zunge wieder gebrauchen, und er redete und pries Gott. Und alle, die in jener Gegend wohnten, erschraken, und man sprach von all diesen Dingen im ganzen Bergland von Judäa. Alle, die davon hörten, machten sich Gedanken darüber und sagten: Was wird wohl aus diesem Kind werden? Denn es war deutlich, dass die Hand des Herrn mit ihm war.

Einführendes Gebet:  Herr, während ich demütig im Gebet vor dir knie, erkenne ich deine Macht und Herrlichkeit. Ohne dich bin ich nichts, aber mit dir kann ich alles vollbringen. Mit diesem Vertrauen bitte ich dich, mir zu helfen, diese Zeit des Gebets gut zu nutzen, als einen Ausdruck meines tiefen Wunsches, dich zu lieben und dich nachzuahmen. Ich bin hier, um dir zu gefallen und dich zu verherrlichen.

Bitte: Herr, hilf mir, die Rolle der Eltern und Familien als eine Kirche im Kleinen tiefer zu schätzen.

1.  Eine erstaunliche Gnade. Elisabeth und Zacharias erhielten die große Gnade ein Kind zu bekommen in hohem Alter. Und nicht nur irgendein Kind: Es war Johannes der Täufer. Um für die große Berufung bereit zu sein, würde er die Liebe und die Anleitung brauchen, die nur Eltern geben können. Große Menschen führen oft ihren Weg auf die Liebe einer Mutter oder eines Vaters (oft beide) zurück, die vor den Augen der Welt verborgen bleiben. Bin ich meinen Eltern dankbar für das, was ich von ihnen empfangen habe? Suche ich stets danach, was wirklich das Beste für meinen Ehegatten und die Kinder ist, und nicht, was im Licht dieser Welt betrachtet das Beste zu sein scheint?

2. Gottes Ruf. Das Kind würde nicht nach dem Vater benannt werden, sondern vielmehr den Namen erhalten, den Gott erwählte. Große Spannungen im Leben eines Kindes (und manchmal auch von Erwachsenen) ergeben sich aus der Nähe zu den Eltern und deren Plänen für das Leben des Kindes. In Wirklichkeit sollten wir in erster Linie unserem himmlischen Vater nahe sein. Es ist einzig Gott, der uns Sinn und Berufung in unserem Leben gibt. Gibt es eine Erwartung der Eltern oder Familienmitglieder, die mich von Gottes Plan für mich zurückhält? Oder wenn ich eine Mutter oder ein Vater bin, verlange ich ungerechterweise von meinem Kind, dass es nach meinen Plänen lebt? Mische ich mich in seine oder ihre Berufung ein? In seine oder ihre Ehe?

3. Das „Ja“ des Zacharias. Zacharias Stimme kehrt erst dann zurück, als er sich in den Plan Gottes geschickt hat und dem Namen des Kindes zustimmt. Wenn wir endlich „Ja“ zu Gott in unserem Leben sagen, dann finden wir den tiefsten Sinn in unserem Leben. Dann können wir uns am besten ausdrücken. Lasse ich Gott warten?

Gespräch mit Christus: Herr, Zacharias nahm einen langen und gewundenen Pfad auf seinem Weg, über neun Monate lang. Lass mich mein eigenes Leben als einen Weg erkennen und habe Geduld mit denen, die immer noch auf ihrem Weg sind.

Vorsatz:  Ich will heute „Ja“ zu Gott sagen, und etwas tun, worum er mich bittet.


Der Himmel hat die Schlüssel in der Hand

24. Dezember 2011

Samstag der vierten Woche im Advent
Heiliger Abend

P. Barry O‘Toole LC

Lk 1,67-79
Sein Vater Zacharias wurde vom Heiligen Geist erfüllt und begann prophetisch zu reden: Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat sein Volk besucht und ihm Erlösung geschaffen; er hat uns einen starken Retter erweckt im Hause seines Knechtes David. So hat er verheißen von alters her durch den Mund seiner heiligen Propheten. Er hat uns errettet vor unseren Feinden und aus der Hand aller, die uns hassen; er hat das Erbarmen mit den Vätern an uns vollendet und an seinen heiligen Bund gedacht, an den Eid, den er unserm Vater Abraham geschworen hat; er hat uns geschenkt, dass wir, aus Feindeshand befreit, ihm furchtlos dienen in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor seinem Angesicht all unsre Tage. Und du, Kind, wirst Prophet des Höchsten heißen; denn du wirst dem Herrn vorangehen und ihm den Weg bereiten. Du wirst sein Volk mit der Erfahrung des Heils beschenken in der Vergebung der Sünden. Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus der Höhe, um allen zu leuchten, die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes, und unsre Schritte zu lenken auf den Weg des Friedens.

Einführendes Gebet:  Herr, ich glaube an deine liebende Gegenwart, und ich bin tief berührt, wenn ich deine unendliche Liebe bei mir persönlich erfahre und betrachte. Ich verdiene deine Gnade nicht, doch ich kann nicht ohne sie leben. Du rufst mich dazu auf, meine Sünden zu bekennen und hast mich aus meinem Elend zu dir erhoben und schenkst mir in deiner Liebe als eines deiner Kinder zu leben. Ich möchte dir wirklich meine Liebe zeigen.

Bitte: Herr, hilf mir, dich zu suchen und dich in der Stille zu finden.

1.  Stille für die Betrachtung Zacharias konnte neun Monate lang nicht reden (von Gott so auferlegt). Anfangs war es für ihn bestimmt frustrierend, dass er sich mit den anderen nicht normal unterhalten konnte. Mit der Zeit verwandelt sich diese Frustration in Resignation und zögerliches Annehmen. Durch Beharrlichkeit und Gebet beginnt er plötzlich die Prüfung, die Gott ihm auferlegt hatte, zu lieben und von ganzem Herzen bereitwillig anzunehmen. So wird es immer sein. Wenn wir sehen, wie jemand im Krankenhaus, im Pflegeheim oder sogar auf der Straße oder bei der Arbeit viel leidet, müssen wir ihnen diese Botschaft der Hoffnung bringen. Das Leiden hat einen Sinn, es hat einen erlösenden Wert, wenn wir unser Leiden mit dem Leiden Christi vereinen.

2. Stille für die Vereinigung mit unserem Herrn. Wir sehen, dass diese neun Monate, in denen Zacharias stumm war, für ihn eine Gelegenheit waren, Gott näher zu kommen. Durch das Gebet erlangte er eine tiefere und aus der Erfahrung erworbene Erkenntnis über Gott, welches ihn zu einem Apostel machte, der anderen diese Erfahrung mitteilen wollte. Diese neun Monate der Stille machten ihn sogar zum Propheten: Er verkündigt, dass die Rettung seines Volkes nahe ist. Auch wir werden Worte der Weisheit und der Ermutigung für andere bekommen, wenn wir lernen, allein mit Gott in der Tiefe unseres Herzens zu sein. Die Stille ist ein Mittel, um diese Vertrautheit mit Gott zu erlangen.

3. Stille, um zu loben. Sicherlich musste Zacharias manchmal an die Worte des Engels denken: „du sollst stumm sein und nicht mehr reden können bis zu dem Tag, an dem all das eintrifft“ (Lk 1,20). Dabei wurde er mit Hoffnung erfüllt. Der Tag wird kommen, an dem er wieder sprechen kann! Er hat neun Monate Zeit, um seine Rede vorzubereiten. Seine ersten Worte richten sich nicht gegen Gott, weil dieser ihn leiden ließ, sondern sie sind ein Lobhymnus auf die Barmherzigkeit Gottes gegenüber der sündigen Menschheit. Er hat sein Erbarmen selbst erfahren. Auch wir sollen durch unser Reden Wahres mitteilen, und die größte Wahrheit ist das, was Gott für jeden von uns getan hat und für jeden Einzelnen tun möchte. Wenn unser Reden das Ergebnis einer tiefen Betrachtung ist, werden unsere Worte Frucht tragen. Baut mein Reden andere auf? Sind meine Worte von Gottes Gegenwart getragen? Ist mir klar, wie sehr wir andere durch gute Worte aufbauen können?

Gespräch mit Christus: Herr, heute Nacht wird dein Sohn geboren. Ich will einen gut vorbereiteten Platz für ihn finden. Bitte hilf mir, diesen Platz warm und gut zu gestalten. Ergänze du, was bei meinem armseligen Bemühen noch fehlt. Lass all mein Tun an diesem Tag eine würdige Huldigung für den kommenden König der Herrlichkeit sein.

Vorsatz:  Heute will ich mich bemühen, andere durch meine Worte aufzubauen.