Tägliche Meditationen Sonntag 11. Dezember 2011 bis Samstag 17. Dezember 2011 Dritte Woche im Advent P. Shawn Aaron LC, P. James Swanson LC, P. Barry O’Toole LC
Wahre Selbsterkenntnis 11. Dezember 2011 Dritter Sonntag im Advent P. Shawn Aaron LC Joh 1,6-8,19-28 Es trat ein Mensch auf, der von Gott gesandt war; sein Name war Johannes. Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen. Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht.
Dies ist das Zeugnis des Johannes: Als die Juden von Jerusalem aus Priester und Leviten zu ihm sandten mit der Frage: Wer bist du?, bekannte er und leugnete nicht; er bekannte: Ich bin nicht der Messias. Sie fragten ihn: Was bist du dann? Bist du Elija? Und er sagte: Ich bin es nicht. Bist du der Prophet? Er antwortete: Nein. Da fragten sie ihn: Wer bist du? Wir müssen denen, die uns gesandt haben, Auskunft geben. Was sagst du über dich selbst? Er sagte: Ich bin die Stimme, die in der Wüste ruft: Ebnet den Weg für den Herrn!, wie der Prophet Jesaja gesagt hat. Unter den Abgesandten waren auch Pharisäer. Sie fragten Johannes: Warum taufst du dann, wenn du nicht der Messias bist, nicht Elija und nicht der Prophet? Er antwortete ihnen: Ich taufe mit Wasser. Mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt und der nach mir kommt; ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe aufzuschnüren. Dies geschah in Betanien, auf der anderen Seite des Jordan, wo Johannes taufte. Einführendes Gebet: Himmlischer Vater, ich sehne mich nach der Wärme deiner Liebe. Mein Verstand sucht nach dem Licht deines Wortes. Ich sehne mich nach dem Kommen Christi, unseres Retters. Ich möchte durch diese kurze, aber innige Begegnung mit dir in der Liebe zu dir wachsen. Du bist meine Kraft, mein Licht, mein Frieden, meine Freude und mein Leben. Bitte: Jesus, hilf mir, die Sendung, die du mir aufgetragen hast, großherzig zu erfüllen. 1. Es trat ein Mensch auf, der von Gott gesandt war; sein Name war Johannes. Denken wir einen Augenblick über die große Bedeutung dieses Verses nach. Auf der einen Seite handelt es sich um einen gewöhnlichen Menschen, der einen weit verbreiteten Namen trägt. Auf der anderen Seite hat er eine Sendung, die alles Menschliche übersteigt. Die Heilige Schrift berichtet immer wieder davon, dass Gott „sendet“; er offenbart sich einer Person und sendet diese Person, um die Wahrheit über sich selbst anderen zu verkündigen. Auch Jesus sagt, dass er vom Vater „gesandt“ wurde. Die Heiligste Dreifaltigkeit ist eine Beziehung der Liebe, die Gott nicht für sich behalten will. Er erschafft zuerst die Welt für uns Männer und Frauen, dass wir glücklich werden und die Welt erhalten. Nach dem Sündenfall sendet er uns die Patriarchen, Propheten, Könige und zuletzt seinen eigenen Sohn, um uns wissen zu lassen, dass er uns liebt und dass er will, dass wir für immer bei ihm sind. 2. Ich bin nicht der Messias. Johannes weiß, wer er nicht ist. Ehrliche Selbsterkenntnis ist ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zur Heiligkeit. Johannes zieht große Scharen aus ganz Israel an. Viele Menschen würden durch so große Aufmerksamkeit stolz werden. Johannes sucht aber nicht nach Ehre und Macht. Er will vielmehr die Herzen der Menschen für den wahren Messias vorbereiten. Der Böse versucht ständig, uns dahin zu führen, dass wir nur auf uns selbst und unsere Talente schauen, um uns dadurch von Gott und seinem Plan für uns abzulenken. Johannes gibt uns ein leuchtendes Beispiel, wie wir durch demütige Selbsterkenntnis die Versuchungen des Teufels abwehren können. Wenn auch wir uns ganz auf Gott ausrichten, fühlen wir uns ganz dazu gedrängt, jede Eitelkeit und jeden Stolz aus unserem Leben zu verbannen. Wir beginnen dadurch, in der Wahrheit zu leben und die Gaben, die Gott uns geschenkt hat im Dienst am Aufbau des Reiches Gottes angemessen einzusetzen. Wir sollen diese Gaben nicht für uns behalten, denn sie gehören Gott. 3. Ich bin die Stimme, die in der Wüste ruft: Ebnet den Weg für den Herrn! Johannes weiß, wer er ist. Sein Herz ist nicht geteilt zwischen dem, was Gott will und was er persönlich will. Er weiß, dass Gott ihn in diese Welt gebracht hat, um etwas zu bewirken. Das zeigt die innere Quelle seines Eifers, welche seiner Botschaft diese laut ertönende Macht verleiht. Gott vertraute ihm eine Sendung an, und er war mit ganzem Herzen dabei, sie zu erfüllen. Johannes ist aber nicht der einzige Mensch mit einer Sendung. Gott hat jeden von uns ins Dasein gerufen, um eine Sendung zu erfüllen. Bin ich mit ganzem Herzen dabei, um Gottes Plan für mein Leben zu erfüllen? Bemühe ich mich, Gottes Plan für mein Leben kennenzulernen und ihn von ganzem Herzen anzunehmen? Gespräch mit Christus: Liebster Herr, du bist die Quelle bleibenden Glückes und echten Seelenfriedens. Hilf mir, meine innere Kraft aus der Gewissheit deiner Liebe zu mir zu ziehen. Hilf mir zu erkennen, wie groß du bist und wie klein ich bin, damit ich bereit werde, meinen Egoismus abzulegen und ein treues Werkzeug deiner Liebe zu werden. Gib mir die Gnade, meine Sendung voll Eifer zu erfüllen. Vorsatz: Heute will ich drei Akte der Demut aus Liebe zu Jesus tun.
Liebe als Geschenk für Jesus 12. Dezember 2011 Montag der dritten Woche im Advent Unsere liebe Frau von Guadalupe P. James Swanson LC Mt 21,23-27 Als Jesus in den Tempel ging und dort lehrte, kamen die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes zu ihm und fragten: Mit welchem Recht tust du das alles? Wer hat dir dazu die Vollmacht gegeben? Jesus antwortete ihnen: Auch ich will euch eine Frage stellen. Wenn ihr mir darauf antwortet, dann werde ich euch sagen, mit welchem Recht ich das tue. Woher stammte die Taufe des Johannes? Vom Himmel oder von den Menschen? Da überlegten sie und sagten zueinander: Wenn wir antworten: Vom Himmel!, so wird er zu uns sagen: Warum habt ihr ihm dann nicht geglaubt? Wenn wir aber antworten: Von den Menschen!, dann müssen wir uns vor den Leuten fürchten; denn alle halten Johannes für einen Propheten. Darum antworteten sie Jesus: Wir wissen es nicht. Da erwiderte er: Dann sage auch ich euch nicht, mit welchem Recht ich das alles tue. Einführendes Gebet: Herr, ich glaube an dich nicht nur mit meinem Verstand. Weil ich an dich glaube, lege ich mein ganzes Leben in deine liebenden Hände. Ich weiß, dass du mich nicht enttäuschen oder loslassen kannst, weil du die Güte und Barmherzigkeit in Person bist. In Demut schenke ich dir meine Liebe. Auch wenn ich weiß, dass ich so schwach bin, bin ich mir doch sicher, dass dir mein Wunsch, dich zu lieben, große Freude bereitet. Bitte: Herr, hilf mir, im Glauben zu wachsen. 1. Glaube, der sich in Taten äußert. Wir bereiten uns auf das Kommen Jesu vor. Woher kommt er? Wo ist sein Ursprung? Wie die Pharisäer versuchen auch heute viele Leute, dieser unbequemen Frage auszuweichen. Wenn wir sie direkt fragen würden: „Glaubst du?”, würden sie vielleicht mit „Ja” antworten. Ihr Leben spricht aber eine andere Sprache. Sie tun nichts oder sehr wenig, um Jesus nachzufolgen. Wenn Jesus nur ein Mensch wäre, könnte man das noch verstehen. Weil er aber wirklich von Gott gesandt wurde, hat keiner von uns das Recht, etwas an seiner Lehre zu verändern oder abzuschwächen. Unser Leben sollte alles, was Jesus gelehrt hat, klar widerspiegeln, so weit wir seine Lehren kennen und in der Lage sind, sie in die Tat umzusetzen. Kann man das in meinem Leben erkennen? Gibt mein Leben ein deutliches Zeugnis für meinen Glauben, dass Jesus vom Himmel kommt, dass er von Gott gesandt wurde? 2. Glaube, der von Herzen kommt. Es schien so, dass die Pharisäer das Gesetz treu befolgten, treuer als die anderen Juden. Die Pharisäer gingen sogar so weit, dass sie noch weitere Vorschriften hinzufügten, um sicher zu gehen, dass sie die Vorschriften, die Gott dem jüdischen Volk gegeben hatte, niemals brechen könnten. Ihr Leben hätte folglich Zeugnis von ihrem festen Glauben an den Messias geben müssen. Als nun der Messias auftrat, erkannten sie ihn nicht an. Was war geschehen? Während ihr Leben Zeugnis von ihrem Glauben gab, hatten sie in ihrem Herzen nicht die notwendige Liebe zu Gott. Sie waren nicht in der Lage, den Messias zu erkennen, weil sie voller Selbstliebe waren. Sie taten die richtigen Dinge aus falschen Motiven heraus – Selbstsucht und Ehrsucht. Sie hatten also die falsche Haltung. Wie lebe ich meinen christlichen Glauben? Handle ich zwar „korrekt“, aber aus Selbstsucht oder aus einem anderen unwürdigen Motiv? 3. Glaube, der an der Seite Mariens stärker wird. Es ist gut, wenn wir Maria bitten, uns bei der Vorbereitung auf das Kommen Christi zu helfen. Sie bereitete sich neun Monate lang auf das erste Kommen Jesu vor und sie hat das großartig gemacht. Wenn ich sie diesen Advent noch nicht um ihre Hilfe gefragt habe, so ist jetzt die Gelegenheit dazu! Gespräch mit Christus: Jesus, ich bitte dich um Verzeihung, dass ich bis jetzt meinen Glauben so wenig in die Tat umgesetzt habe. Es tut mir noch mehr leid, dass mein Leben deinen Lehren so wenig entspricht, dass ich oft eine falsche Haltung habe. Ich lebe deine Lehren nicht aus Liebe zu dir, sondern aus Eigenliebe und weil ich den anderen gefallen will oder einfach aus Bequemlichkeit. Hilf mir, meine Haltung zu verändern; hilf mir, jeden Tag mehr zu lieben; hilf mir, dein Beispiel und deine Worte immer mehr nachzuahmen. Vorsatz: Ich will meine Haltung überprüfen, damit ich erkenne, ob ich aus Liebe zu Christus handle oder ob ich mich von meinen eigenen Interessen leiten lasse. Ich will dann etwas, das mir schwer fällt, aus Liebe zu Jesus Christus gut machen.
Im Weinberg des Vaters mitarbeiten 13. Dezember 2011 Dienstag der dritten Woche im Advent Hl. Luzia, Märtyrerin P. James Swanson LC Mt 21,28-32 Jesus sagte zu seinen Jüngern: Was meint ihr? Ein Mann hatte zwei Söhne. Er ging zum ersten und sagte: Mein Sohn, geh und arbeite heute im Weinberg! Er antwortete: Ja, Herr!, ging aber nicht. Da wandte er sich an den zweiten Sohn und sagte zu ihm dasselbe. Dieser antwortete: Ich will nicht. Später aber reute es ihn und er ging doch. Wer von den beiden hat den Willen seines Vaters erfüllt? Sie antworteten: Der zweite. Da sagte Jesus zu ihnen: Amen, das sage ich euch: Zöllner und Dirnen gelangen eher in das Reich Gottes als ihr. Denn Johannes ist gekommen, um euch den Weg der Gerechtigkeit zu zeigen, und ihr habt ihm nicht geglaubt; aber die Zöllner und die Dirnen haben ihm geglaubt. Ihr habt es gesehen und doch habt ihr nicht bereut und ihm nicht geglaubt. Einführendes Gebet: Vater, ich komme mit offenem Herzen zu dir. Ich glaube, dass du mein Gott bist, mein Schöpfer. Ich vertraue darauf, dass du mich Tag für Tag heim zu dir führst. Du willst mich immer mehr an dich ziehen, weil du mir deinen einzigen Sohn als meinen Erlöser gegeben hast. Ich liebe dich und ich möchte mitwirken an deinem liebenden Plan für meine Rettung und die Rettung so vieler Seelen. Hier bin ich, Herr, um deinen Willen zu tun! Bitte: Herr, hilf mir, an deinem Werk der Rettung großzügig mitzuwirken. 1. Er antwortete: Ja, Herr!, ging aber nicht. Es kommt uns vor, dass wir, je länger wir Jesus nachgefolgt sind, umso mehr dem zweiten Sohn aus dem Gleichnis gleichen. Wir haben zu Gott „Ja“ gesagt. Unsere Absicht ist es, ihm zu folgen, doch am Ende sieht es so aus, als ob wir ihm nicht sehr gut folgen. Wir bleiben hinter der Erwartung zurück. Dann erneuern wir unseren Entschluss, ihm besser nachzufolgen, aber schon nach kurzer Zeit müssen wir wieder feststellen, dass wir unsere Zeit für uns selbst genutzt haben und nur sehr wenig für ihn getan haben. Was stimmt hier nicht? Eigentlich wollen wir nicht wie der zweite Sohn sein, der nur mit seinen Lippen „Ja“ gesagt hat. In welchen Bereichen meines Lebens sage ich „Ja“, und handle aber nicht entsprechend? 2. So wenig wie möglich tun. Liegt das Problem nicht darin, dass Jesus nicht an erster Stelle in unserem Leben kommt? Viele in unserer Welt folgen Jesus nur lauwarm, wenn überhaupt, und wir meinen dann, dass wir etwas Besonderes tun, wenn wir unseren Glauben praktizieren. Es ist leicht, so zu denken, wenn wir mehr als das absolute Minimum tun. Was wäre, wenn unser christliches Leben bewertet würde, wie unsere Arbeit in unserem Beruf bewertet wird. Wir behalten doch unseren Arbeitsplatz nur, wenn wir mehr als das absolute Minimum tun und wenn wir die Grundvoraussetzungen für diesen Arbeitsplatz erfüllen. Warum nehmen wir dann unsere Nachfolge Jesu so unwichtig? Haben wir vergessen, dass Gott uns einlädt, in seinem Weinberg, der Kirche, nicht als Sklave, sondern als Sohn und Tochter mitzuarbeiten? 3. Ich bin wichtig für die Rettung der Seelen. Die Nachfolge Jesu ist die wichtigste Aufgabe meines Lebens, wichtiger als alle anderen Aufgaben. Er hat mir eine Sendung gegeben, die seiner eigenen ähnelt. Unser Herr will, dass ich nicht nur für mich Gnaden gewinne, sondern auch für viele Seelen, die ich vielleicht nicht einmal kenne. Diese Gnaden sind vielleicht für die Rettung vieler Seelen entscheidend. Ich muss immer bereit sein, für Jesus Zeugnis abzulegen, um ein treues Instrument seiner Gnade für diejenigen zu sein, die Gott in mein Leben stellt. Gespräch mit Christus: Lieber Jesus, ich bereite mich darauf vor, den Beginn deiner Sendung, uns zu retten, zu feiern. Hilf mir, zu erkennen, dass der Teil in deinem Erlösungsplan, den du mir anvertraut hast, ganz wichtig ist, damit ich meinen Teil so erfülle, wie du das von mir erhoffst. Hilf mir, meinen christlichen Glauben in großer Treue zu leben, um so Zeugnis von dir in allen Situationen zu geben. Hilf mir, andere zu dir zu führen durch gelebte Nächstenliebe, ohne Stolz, damit sie durch mein Verhalten nicht abgestoßen, sondern zu dir hingezogen werden. Hilf mir, für meine Familie ein Licht zu sein, was schon immer dein Wunsch für mich war. Vorsatz: Wo habe ich in meiner Sendung die meisten Schwächen? Ich will mir Zeit nehmen und überlegen, wie ich mich verbessern kann und dies dann in die Tat umsetzen.
Müssen wir auf einen andern warten? 14. Dezember 2011 Mittwoch der dritten Woche im Advent Hl. Johannes vom Kreuz, Kirchenlehrer P. Shawn Aron LC Lk 7,18b-23 Da rief Johannes der Täufer zwei seiner Jünger zu sich, schickte sie zum Herrn und ließ ihn fragen: Bist du der, der kommen soll, oder müssen wir auf einen andern warten? Als die beiden Männer zu Jesus kamen, sagten sie: Johannes der Täufer hat uns zu dir geschickt und lässt dich fragen: Bist du der, der kommen soll, oder müssen wir auf einen andern warten? Damals heilte Jesus viele Menschen von ihren Krankheiten und Leiden, befreite sie von bösen Geistern und schenkte vielen Blinden das Augenlicht. Er antwortete den beiden: Geht und berichtet Johannes, was ihr gesehen und gehört habt: Blinde sehen wieder, Lahme gehen, und Aussätzige werden rein; Taube hören, Tote stehen auf, und den Armen wird das Evangelium verkündet. Selig ist, wer an mir keinen Anstoß nimmt. Einführendes Gebet: Allmächtiger Vater, du bist die Zuflucht und Stärke deines Volkes, du beschützt alle, die auf dich ihr ganzes Vertrauen setzen. Hilf uns, immer deinen Willen zu tun, damit wir durch den Glaubensgehorsam den Weg zu dir finden. Bitte: Herr, hilf mir, alles im Licht des Glaubens zu sehen. 1. Müssen wir auf einen andern warten? Trotz seiner geistigen Reife ist Johannes verwirrt, weil sich Gottes Plan anscheinend so zögerlich erfüllt. Er glaubte von ganzem Herzen, dass Jesus der Messias ist, wie es ihm vom Heiligen Geist offenbart worden war. Aber es geschah nichts Bedeutendes. Er zweifelte nicht an Gott; er zweifelte an seiner eigenen Situationseinschätzung. Aus diesem Grund schickt er Boten zu dem, der ihm allein eine Antwort auf seine Frage geben konnte. Seine geistige Reife zeigt sich darin, dass er nicht bei seinen Zweifeln stehen bleibt, sondern zur Quelle geht, welche seine Lage klären kann. Wenn in unserem geistlichen Leben manches unklar ist, müssen wir zu den Quellen gehen, welche Jesus uns in seiner Kirche zurückgelassen hat: das Gebet, die Sakramente, die geistliche Führung, die Heilige Schrift und die heilige Überlieferung. 2. Geht und berichtet Johannes, was ihr gesehen und gehört habt. Jesus lässt seine Worte von mächtigen Taten und Wundern begleiten, welche zum Ausdruck bringen, dass das Himmelreich in ihm gegenwärtig ist und welche beweisen, dass er der verheißene Messias ist“ (Katechismus der Katholischen Kirche, 547). Jesus weiß, dass Johannes durch seinen tiefen Glauben Gottes Werk in seinen Taten erkennen wird, sobald ihm davon berichtet werden wird. Gleichzeitig wendet Jesus diese Jünger, indem er ihre Aufmerksamkeit auf die vollbrachten Wunder richtet, von der Erwartung eines politischen Befreiers hin zu der Erwartung eines wahren Retters der Seelen, der gekommen ist, um sie von der Sünde, dem wahren Übel, zu befreien. 3. Selig, wer an mir keinen Anstoß nimmt. „Keiner darf sich darüber täuschen, Christus stellt Ansprüche, und der Weg Christi ist schmal“ (Papst Paul VI., 4. März 1970). Das Wissen darum, dass man das Kreuz tragen und Prüfungen mit Geduld ertragen muss, heißt noch nicht, dass man dieses Wissen auch in die Tat umsetzt. Das Kreuz – Versuchungen, Rückschläge, und Missverständnisse – können uns manchmal unerwartet treffen. Es gibt Augenblicke im Leben, wo wir in unserem Herzen die stille Frage stellen können: „Herr, was tust du; wo bist du in all diesen Dingen?“ Diese Frage zeigt uns, dass wir gelegentlich mit Gottes Wegen nicht vertraut sind. Gott erzieht uns manchmal auch durch Leiden, aber seine Erziehung beruht immer auf seiner Liebe. Wir können manchmal enttäuscht sein, dass nicht alles so läuft, wie wir es gerne hätten. Jesus hat uns niemals versprochen, dass wir nicht leiden müssen. Ebensowenig hat er uns versprochen, dass wir alle Kämpfe gewinnen würden. Aber er hat uns versprochen, dass er uns immer treu bleiben werde und dass wir ihn für immer im Himmel besitzen werden, wenn wir mit ihm im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe verbunden bleiben, besonders in den schweren Momenten unseres Lebens. Gespräch mit Christus: Herr, du weißt, was es heißt, geduldig zu warten und im Verborgenen zu leiden. Bis heute sehnst du dich danach, dass so viele Seelen den Weg zurück zu deinem liebenden Herzen finden. Hilf mir, gerade in den schweren Augenblicken meines Lebens auf dich zu vertrauen, auch dann, wenn ich deine Wege nicht verstehe: zu geben, wenn ich lieber empfangen würde; zu lieben, wenn ich lieber nur an mich selber denken würde. Reinste Mutter Maria, hilf mir, mein Herz ganz Jesus zu schenken. Vorsatz: Heute werde ich Jesus im Allerheiligsten Sakrament des Altars besuchen und meinen Glauben an seine eucharistische Gegenwart erneuern.
Ein treuer Zeuge 15. Dezember 2011 Donnerstag der dritten Woche im Advent Hl. Carl Steeb, Priester P. Shawn Aaron LC Lk 7,24-30 Als die Boten des Johannes weggegangen waren, begann Jesus zu der Menge über Johannes zu reden; er sagte: Was habt ihr denn sehen wollen, als ihr in die Wüste hinausgegangen seid? Ein Schilfrohr, das im Wind schwankt? Oder was habt ihr sehen wollen, als ihr hinausgegangen seid? Einen Mann in feiner Kleidung? Leute, die vornehm gekleidet sind und üppig leben, findet man in den Palästen der Könige. Oder was habt ihr sehen wollen, als ihr hinausgegangen seid? Einen Propheten? Ja, ich sage euch: Ihr habt sogar mehr gesehen als einen Propheten. Er ist der, von dem es in der Schrift heißt: Ich sende meinen Boten vor dir her; er soll den Weg für dich bahnen. Ich sage euch: Unter allen Menschen gibt es keinen größeren als Johannes; doch der Kleinste im Reich Gottes ist größer als er. Das ganze Volk, das Johannes hörte, selbst die Zöllner, sie alle haben den Willen Gottes anerkannt und sich von Johannes taufen lassen. Doch die Pharisäer und die Gesetzeslehrer haben den Willen Gottes missachtet und sich von Johannes nicht taufen lassen. Einführendes Gebet: Herr, ich sehne mich danach, dein Angesicht zu schauen. Obwohl ich dich jetzt nicht mit meinen Augen sehen kann, glaube ich von ganzem Herzen an dich. Ich weiß, dass du mich anlächelst und darauf wartest, mich mit deiner Gnade zu überschütten, also öffne ich jetzt meinen Verstand, mein Herz und meinen Willen für dich. Hier bin ich, Herr, um deinen Willen zu tun. Lehre mich: Ich bin bereit und sehne mich danach, für diesen kurzen wertvollen Moment mit dir allein zu sein. Bitte: Herr, gib mir die Gnade der Standhaftigkeit. 1. Was habt ihr denn sehen wollen, als ihr in die Wüste hinausgegangen seid? „Worte ermahnen, Beispiele bewegen“ (Slowakisches Sprichwort, von Papst Johannes Paul II in seiner Predigt in Rožnava in der Slowakei am 13. September 2003 zitiert). Johannes war ein treuer Zeuge. Seine Treue gipfelt in dem Vergießen seines Blutes, um Gottes Willen zu erfüllen. Seine äußerste Größe besteht darin, dass er Gottes Plan großzügig folgte, auch wenn nichts klar war. Er vertraute Gott, weil Gott vertrauenswürdig ist. Deshalb schaut die Kirche immer noch jedes Jahr im Advent auf Johannes als eine Anerkennung seines heldenhaften Zeugnisses für Gottes Erlösungsplan. 2. Ein Schilfrohr, das im Wind schwankt? Genau das Gegenteil! Die Leute strömten in die Wüste, um einen Propheten zu finden, einen felsenfesten Zeugen für die Wahrheit, ein Leuchtfeuer der Hoffnung und ein Mann Gottes, genau wie sie heute in Scharen zusammenkommen, um den Papst zu sehen. Propheten sind Männer, deren Charakterstärke im Feuer der Treue geschmiedet wurde. „Die wahre Stärke des Menschen liegt in der Treue seines Zeugnisses für die Wahrheit und in seiner Widerstandskraft gegen Schmeichelei, Bedrohungen, Missverständnissen, Erpressung, sogar harte und unerbitterliche Verfolgung. Dies ist der Pfad, auf den unser Erlöser uns ruft. Nur wenn wir bereit sind, dies zu tun, werden wir werden, was Jesus von uns erwartet, nämlich „das Salz der Erde“ und „das Licht der Welt“ (Mt 5, 13f)“ (Papst Johannes Paul II, Palmsonntagspredigt am 24. März 2002). In welchen Bereichen meines Lebens bin ich versucht „nachzugeben“, anstatt an dem festzuhalten, von dem ich weiß, dass unser Herr uns darum bittet? 3. Der Kleinste in Reich Gottes ist größer als er. Betrachte die Würde einer getauften Seele. Die Würde des Menschen leitet sich davon ab, dass wir nach Gottes Ebenbild (imago dei) geschaffen sind, mit einer unsterblichen Seele, die mit Verstand, freiem Willen und einem Gewissen ausgestattet ist. Dank der Erlösungstat Christi erhebt uns die Taufe von der schon hohen Position als imago dei zur unvorstellbaren Gnade ein Kind Gottes zu sein. Sogar bevor wir jemals die kleinste moralische gute Tat vollbracht haben, übertrifft unsere Würde als Kinder Gottes schon bei weitem alle größten Tugenden des heiligen Johannes. Würden wir, sobald wir den Wert unseres Lebens aus dieser Perspektive wahrnehmen, jemals diese Würde durch irgendetwas gefährden, das uns von Gott trennen könnte? Begreife ich, dass diese Liebe und Dankbarkeit für dieses wertvolle Geschenk neuen Lebens in Christus eine starke Motivation dafür sein kann, meinen Glauben sorgsam zu beschützen und zu versuchen, ihn zu vergrößern? Bin ich davon überzeugt, dass mein Glauben dadurch wachsen wird, dass ich ihn an andere weitergebe?für Gespräch mit Christus: Herr, es hat dir gefallen, mich zum katholischen Glauben zu berufen. Es hat dir gefallen, mir die Gnade zu geben, die ich brauche, um ein Held und ein Heiliger zu sein. Gib mir auch den Mut, mit deiner Gnade mitzuarbeiten, wenn meine menschliche Natur lieber einen anderen Weg gehen würde als den, den dein Wille mir weist. Reinste Mutter Maria, hilf mir, mein Herz ganz Jesus zu schenken. Vorsatz: Heute werde ich bei jeder Mahlzeit ein Opfer für diejenigen bringen, die die Gnade brauchen, zu Jesus zurückzukommen.
Das Licht der Heiligkeit 16. Dezember 2011 Freitag der dritten Woche im Advent Hl. Adelheid (Elke) P. Shawn Aaron LC Joh 5,33-36 Ihr habt zu Johannes geschickt, und er hat für die Wahrheit Zeugnis abgelegt. Ich aber nehme von keinem Menschen ein Zeugnis an, sondern ich sage dies nur, damit ihr gerettet werdet. Jener war die Lampe, die brennt und leuchtet, und ihr wolltet euch eine Zeit lang an seinem Licht erfreuen. Ich aber habe ein gewichtigeres Zeugnis als das des Johannes: Die Werke, die mein Vater mir übertragen hat, damit ich sie zu Ende führe, diese Werke, die ich vollbringe, legen Zeugnis dafür ab, dass mich der Vater gesandt hat. Einführendes Gebet: Vater, du verwandelst unsere Schwäche in Stärke. Gib uns den Mut deine Wahrheit zu bezeugen. Darum bitten wir dich durch Christus, unseren Herrn. Bitte: Jesus, lass mich diesen Tag in Einheit mit dir verbringen. 1. Johannes war eine brennende und leuchtende Lampe. Die Schönheit der Schöpfung bezeugt die Schönheit des Schöpfers. Die Ordnung des Universums zeigt seine Weisheit und Vorsehung. Und die Heiligen offenbaren Gottes Heiligkeit auf eine großartige Weise. So war es auch beim heiligen Johannes. Johannes' Licht war nicht sein eigenes. Es war die Gnade Gottes, mit der Johannes durch seine aufrichtigen Bemühungen, Gott in allen Dingen zu suchen und zu dienen, mitarbeitete. Unverfälschte Einheit mit Gott lässt das Herz und die Seele vor Heiligkeit leuchten. 2. Ihr wolltet euch eine Weile an diesem Licht erfreuen. Der Tod von Johannes Paul II. demonstriert die Anziehungskraft der Heiligkeit, wie sie von den Heiligen gelebt wird. Bei seiner Beisetzung kamen die Massen, um demjenigen, den sie als „Gottesmann“ schätzten, Ehre zu erweisen. Genauso kamen auch die Massen zu Johannes dem Täufer, um seine Botschaft zu hören, die in ihren Herzen widerhallte. Seine Botschaft und sein Beispiel ließ in ihren Herzen die Hoffnung aufkeimen, dass er der lang erwartete Messias sein könnte. Aber die Heiligen versuchen nie uns zu ihnen hinzuziehen. Wie lebendige Zeichen weisen sie über sich hinaus auf eine größere Wirklichkeit: Jesus. Menschen kommen nie zu uns, um den Glanz unserer außergewöhnlichen menschlichen Gaben zu bewundern, sondern nur um die Wärme der Heiligkeit und die wahre Liebe, die wir zu unserem Herrn haben, zu empfangen. 3. Ich aber habe ein gewichtigeres Zeugnis als das des Johannes. Die Heiligen sind Beispiel der Heiligkeit, aber Jesus selbst ist die Quelle und das Modell aller Heiligkeit (vgl. Katechismus der Katholischen Kirche 459). Wenn Jesus Gottes Reich in jedem menschlichen Herz errichten will, wird selbst die Heiligkeit des größten Heiligen zu einem schwachen Widerschein der Größe Gottes, des Vaters. Jesus bekräftigt immer wieder, dass die Liebe zum Vater die treibende Kraft in seinem Leben ist. Er kommt, um uns den Vater zu offenbaren, und verkündigt und vermittelt dadurch unsere ewige Adoption als Kinder des Vaters. Gespräch mit Christus: Jesus, ich möchte im Gebet vereint mit dir leben und in meinen Taten dir treu sein. Du bist heilig und bittest mich, heilig zu sein. Ich möchte nicht um meinetwillen heilig sein, sondern um dich zu lieben und andere dazu zu bringen, dich zu erkennen. Ohne deine Gnade kann ich dies nicht tun. Reinste Mutter Maria, hilf mir, mein Herz ganz Jesus zu schenken. Vorsatz: Heute werde ich im Katechismus der Katholischen Kirche etwas über das Gebet lesen (Hinweis: Viertes und Letztes Kapitel des Katechismus).
Der tiefere Sinn meines Lebens 17. Dezember 2011 Samstag der dritten Woche im Advent P. Barry O‘Toole LC Mt 1,1-17
Stammbaum Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams: Abraham war der Vater von Isaak, Isaak von Jakob, Jakob von Juda und seinen Brüdern. Juda war der Vater von Perez und Serach; ihre Mutter war Tamar. Perez war der Vater von Hezron, Hezron von Aram, Aram von Amminadab, Amminadab von Nachschon, Nachschon von Salmon. Salmon war der Vater von Boas; dessen Mutter war Rahab. Boas war der Vater von Obed; dessen Mutter war Rut. Obed war der Vater von Isai, Isai der Vater des Königs David. David war der Vater von Salomo, dessen Mutter die Frau des Urija war. Salomo war der Vater von Rehabeam, Rehabeam von Abija, Abija von Asa, Asa von Joschafat, Joschafat von Joram, Joram von Usija. Usija war der Vater von Jotam, Jotam von Ahas, Ahas von Hiskija, Hiskija von Manasse, Manasse von Amos, Amos von Joschija. Joschija war der Vater von Jojachin und seinen Brüdern; das war zur Zeit der Babylonischen Gefangenschaft. Nach der Babylonischen Gefangenschaft war Jojachin der Vater von Schealtiël, Schealtiël von Serubbabel, Serubbabel von Abihud, Abihud von Eljakim, Eljakim von Azor. Azor war der Vater von Zadok, Zadok von Achim, Achim von Eliud, Eliud von Eleasar, Eleasar von Mattan, Mattan von Jakob. Jakob war der Vater von Josef, dem Mann Marias; von ihr wurde Jesus geboren, der der Christus der Messias genannt wird. Im Ganzen sind es also von Abraham bis David vierzehn Generationen, von David bis zur Babylonischen Gefangenschaft vierzehn Generationen und von der Babylonischen Gefangenschaft bis zu Christus vierzehn Generationen.
Einführendes Gebet: Herr, in dieser letzten Woche der Vorbereitung auf das Fest deiner Geburt möchte ich in meinem Herzen einen Platz für dich bereiten. Ich glaube, dass du hier bei mir bist, und ich verlange danach, dass du zu mir sprichst. Weil ich dich liebe, habe ich mich auch nach diesem Augenblick der Ruhe und Besinnung gesehnt, obwohl es nicht leicht war, diesen Augenblick zu finden. Ich hoffe, dass du mich in deiner Gnade den arbeitsreichen Tag über begleiten wirst, so dass ich die Entscheidungen treffen kann, die dir gefallen werden.
Bitte: Herr, hilf mir, dass ich mir meiner menschlichen Würde stärker bewusst werde und dass dies auf alle ausstrahlt, denen ich heute begegnen werde.
1. Ermittlung des Familienstammbaums. Viele Menschen versuchen, Ahnenforschung über ihre Familie zu betreiben, und gehen Jahrhunderte zurück, um ihre Ursprünge festzustellen. Manchmal ist diese Suche einfach, weil die Familie über viele Generationen im selben Land gelebt hat, vielleicht sogar in derselben Stadt. In anderen Fällen erfordert die Suche, den Ozean zu überqueren, alte Aufzeichnungen auszugraben und in alten und verstaubten Büchern herumzustöbern. Die Ermittlung des Familienstammbaums ist ein Versuch, besser zu verstehen, wer wir sind. Jesus brauchte diese ganze Erforschung seines Stammbaumes nicht. Wenn es eines Nachweises bedürfte, könnten wir die Eckpfeiler seines Lebens nennen: es ist sein Bewusstsein, dass er vom Vater gekommen war und aus Gehorsam gegenüber dem Willen seines Vaters die menschliche Natur angenommen hatte. Auch wir kommen vom Vater, der uns erschuf. Auch wir haben hier auf Erden einen Auftrag zu erfüllen. Darin liegt der Sinn unseres ganzen Seins: Wir sind aus der Liebe Gottes des Vaters entsprungen.
2. Gott ist immer treu. Die Ahnenforschung im Evangelium des Matthäus geht zurück bis zu Abraham, unserem Vater im Glauben. Gott hatte Abraham eine Verheißung gegeben, die besagte, er würde ihn zum „Stammvater einer Menge von Völkern“ (Gen 17,4) machen. Matthäus will gleich zu Beginn seines Evangeliums klarstellen, dass Gott stets treu zu seinen Verheißungen steht. Jesus der Messias, der Sohn Davids und der Sohn Abrahams, ist die Erfüllung von allem, was Gott verheißen hatte. Somit hat der heilige Petrus zu Recht erklärt: „Und in keinem anderen ist das Heil zu finden. Denn es ist uns Menschen kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, durch den wir gerettet werden sollen“ (Apg 4,12). Wenden wir uns Jesus zu, nicht nur um unseres ewigen Heiles willen, sondern auch inmitten unserer täglichen Prüfungen und Sorgen? Ist er der ständige Bezugspunkt unseres Tages?
3. Zusammenfassung der Menschheitsgeschichte. Der Mensch war zu Großem geboren: er war nach dem Abbild Gottes, ihm ähnlich, geschaffen worden. Die Aufzählung der Namen in der Ahnentafel bei Matthäus gliedert sich in drei Gruppen, so, als wolle er eine Erläuterung der Menschheitsgeschichte geben. (1) Abraham vertiefte durch seinen Gehorsam den Bund mit Gott. Der Mensch wurde geboren und erhöht, ein König zu sein. (2) Doch schon bald stellte sich heraus, dass er ein Tyrann ist. Er missbrauchte die Freiheit, die Gott ihm gegeben hatte, war trotzig, war ungehorsam und kehrte seinem Schöpfer den Rücken. Mit Tränen in den Augen sah der Vater, wie sein verschwenderischer Sohn in die Verbannung geht. (3) Jedoch schrieb Gott die Geschichte der Menschheit nicht, um sie in einer Tragödie enden zu lassen. Er sandte seinen Sohn in die Welt, um dem Menschen zu helfen, seine Größe zurückzugewinnen: in größere Höhen aufzusteigen, auf dass die Menschen Söhne und Töchter Gottes werden. Geschichte ist nicht eine Straße, die nirgendwo hinführt. Sie hat ihr Ziel, nämlich unser Zusammensein mit Gott im Himmel. Deshalb schulden wir Gott allen Ruhm, Lob und Ehre jetzt und für immer.
Gespräch mit Christus: Herr, deine Geburt an Weihnachten ist der Mittelpunkt und die Krönung der Menschheitsgeschichte. Ich danke dir für das Geschenk des Lebens, für die Aufgabe, mit der du mich betraut hast, für die mir gewährte Möglichkeit, meine Würde zurückzugewinnen, und schließlich dafür, dass du mich als dein Kind angenommen hast. Ich weiß um meine Schwachheit und den Sumpf, in den zu versinken ich fähig bin, ich weiß aber auch, dass du mir durch deine Gnade immer beistehst. Ich biete dir den heutigen Tag und alle Tage meines Lebens als ein Geschenk meiner Liebe zu dir an. Möge dir dieses Geschenk immer Freude bereiten.
Vorsatz: Heute will ich mein Gewissen prüfen und mich vorbereiten, eine gute Beichte abzulegen, damit mein Herz eine würdige Wohnung für das Jesuskind sein kann, das bald kommt.
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