Tägliche Meditationen Sonntag 21. August bis Samstag 27. August 2011 Einundzwanzigste Woche im Jahreskreis P. Richard Gill LC, P. Daniel Polzer LC
Wie konnte Petrus es wissen? 21. August 2011 Einundzwanzigster Sonntag im Jahreskreis Mt 16,13-20 Als Jesus in das Gebiet von Cäsarea Philippi kam, fragte er seine Jünger: Für wen halten die Leute den Menschensohn? Sie sagten: Die einen für Johannes den Täufer, andere für Elija, wieder andere für Jeremia oder sonst einen Propheten. Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Simon Petrus antwortete: Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes! Jesus sagte zu ihm: Selig bist du, Simon Barjona; denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel. Ich aber sage dir: Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein. Dann befahl er den Jüngern, niemand zu sagen, dass er der Messias sei. Einführendes Gebet: Herr, hier bin ich wieder im Gebet vor dir. Auch wenn ich dich nicht sehen kann, weiß ich dennoch im Glauben, dass du in meinem Leben gegenwärtig bist. Ich hoffe auf dein Versprechen, bei mir zu sein. Ich liebe dich und weiß mich geliebt von dir. Nimm dieses Gebet als ein Zeichen meiner Liebe. Bitte: Jesus, unser Herr, hilf mir, dich durch Erfahrungen des Alltags kennenzulernen. 1. Viele Menschen haben viele Meinungen. Als Jesus seine Jünger fragt: „Für wen halten die Leute den Menschensohn?“, erhält er viele Antworten. Jeder hat seine eigene Meinung. Vielleicht sind sie zufrieden damit, dass ihre Meinung richtig ist, und haben aufgehört zu suchen; vielleicht sind sie zu faul, um nach einer tieferen Wahrheit zu suchen. Es ist leicht etwas zu sagen, eine Antwort zu geben, eine oberflächliche Schlussfolgerung zu ziehen. Wir müssen uns davor schützen, voreilige Schlüsse zu ziehen oder zufrieden mit dem zu sein, was nur augenscheinlich wahr scheint. Viele Menschen haben viele Meinungen über Christus. Wir müssen die Beharrlichkeit haben, nach der tiefergehenden Wahrheit über ihn zu suchen. 2. Wie konnte Petrus es wissen? Wie konnte Petrus wissen, dass Christus der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes ist? Petrus sagte nicht: „Der himmlische Vater hat mir gesagt, dass du der Messias bist.“ Ihm war wahrscheinlich nicht mal bewusst, dass der Vater in ihm gewirkt hat. Petrus ist mit Christus herumgereist, hat ihn sprechen gehört und Wunder vollbringen gesehen. Er hat über all dies nachgedacht und fing an zu spüren, dass Christus viel mehr ist als nur ein brillanter Lehrer. Petrus begann Christus als den zu sehen, der er wirklich ist. Auf dieselbe Weise wirkt Gott in unserem Verstand und unserem Herzen und hilft uns, die Wahrheit der übernatürlichen Welt klar zu sehen. Es ist uns vielleicht nicht einmal bewusst, dass der himmlische Vater gegenwärtig ist, aber wenn wir aufrichtig danach streben, Christus kennenzulernen und offen für Gottes Gnade in unserer Seele sind, können wir auch Christus als den erkennen, der er wirklich ist. 3. Verantwortung. Petri Offenheit für das Wirken der Gnade Gottes und seine Erkenntnis Christi als Gott führt zu einer Verantwortung – Petrus werden die Schlüssel zum Himmelreich gegeben. Er bekommt die Aufgabe die Schafe zu hüten und die Kirche aufzubauen. Wie bei Petrus bringt auch meine Erkenntnis Christi eine Verantwortung mit sich. Gott gibt mir die Gabe des Glaubens und damit die Verantwortung, das Evangelium zu verbreiten. Ich muss diese Verantwortung ernst nehmen. Ich habe mich dafür einzusetzen, dass die gute Nachricht vom Reich Gottes allen Menschen verkündet wird. Gespräch mit Christus: Herr, bitte hilf mir mich in die Wahrheit darüber, wer du bist, zu vertiefen, und nicht zufrieden damit zu sein, eine vage Vorstellung zu haben. Ich möchte dich ganz persönlich kennen, genau wie der heilige Petrus und viele andere Heilige. Gib mir diese Gnade nicht nur um meinetwillen, sondern auch für all die Seelen, mit denen ich in Kontakt komme. Vorsatz: Ich werde besonders bemühen, Christus im Gebet besser kennenzulernen.
Bin ich etwa der Hüter meines Bruders? 22. August 2011 Montag der einundzwanzigsten Woche im Jahreskreis Maria Königin P. Richard Gill LC Mt 23,13-22 Darauf wandte sich Jesus an das Volk und an seine Jünger und sagte: Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr verschließt den Menschen das Himmelreich. Ihr selbst geht nicht hinein; aber ihr lasst auch die nicht hinein, die hineingehen wollen. Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr zieht über Land und Meer, um einen einzigen Menschen für euren Glauben zu gewinnen; und wenn er gewonnen ist, dann macht ihr ihn zu einem Sohn der Hölle, der doppelt so schlimm ist wie ihr selbst. Weh euch, ihr seid blinde Führer! Ihr sagt: Wenn einer beim Tempel schwört, so ist das kein Eid; wer aber beim Gold des Tempels schwört, der ist an seinen Eid gebunden. Ihr blinden Narren! Was ist wichtiger: das Gold oder der Tempel, der das Gold erst heilig macht? Auch sagt ihr: Wenn einer beim Altar schwört, so ist das kein Eid; wer aber bei dem Opfer schwört, das auf dem Altar liegt, der ist an seinen Eid gebunden. Ihr Blinden! Was ist wichtiger: das Opfer oder der Altar, der das Opfer erst heilig macht? Wer beim Altar schwört, der schwört bei ihm und bei allem, was darauf liegt. Und wer beim Tempel schwört, der schwört bei ihm und bei dem, der darin wohnt. Und wer beim Himmel schwört, der schwört beim Thron Gottes und bei dem, der darauf sitzt. Einführendes Gebet: Herr, hier bin ich wieder im Gebet vor dir. Auch wenn ich dich nicht sehen kann, weiß ich dennoch im Glauben, dass du in meinem Leben gegenwärtig bist. Ich hoffe auf dein Versprechen, bei mir zu sein. Ich liebe dich und weiß mich geliebt von dir. Nimm dieses Gebet als ein Zeichen meiner Liebe. Bitte: Herr, hilf mir zu erkennen, dass wahre Nächstenliebe bedeutet, für andere Seelen verantwortlich zu sein und dass du willst, dass ich auch andere zu dir führe. Hilf mir ein ganzer Mensch zu sein – sowohl nach innen als auch nach außen. 1. Herr, hilf mir zu erkennen, dass wahre Nächstenliebe bedeutet, für andere Seelen verantwortlich zu sein und dass du willst, dass ich auch andere zu dir führe. Hilf mir ein ganzer Mensch zu sein – sowohl nach innen als auch nach außen. Die Schriftgelehrten und Pharisäer hatten nicht die Aufrichtigkeit des Gewissens, die man braucht, um Gott zu gefallen. Unser Verhalten, unsere Worte und unser Gewissen müssen harmonisch und offen für Gott sein. Das Gewissen ist das verborgene Heiligtum, in welchem wir allein mit Gott sind und die Stimme des Heiligen Geistes hören, der zu uns in der Tiefe unseres Herzens spricht. Wenn wir das Gewissen verletzen, das heißt, wenn wir das als wahr Erkannte bekämpfen, dann berauben wir uns dessen, was für unser Heil am wichtigsten ist. Ein gutes Gewissen ist das Beste, was wir in diesem Leben besitzen können. Es schenkt uns Frieden, Gelassenheit und verleiht uns Beharrlichkeit. 2. Wir sind füreinander verantwortlich. Christus hat sehr harte Worte für jene, die andere in die Irre führen, besonders mit jenen, die durch ihr Amt dafür verantwortlich sind, andere auf den Weg des Heiles zu führen. Es ist eine große Sünde, andere zur Sünde zu verführen und vom Weg der Wahrheit abzuhalten. Es gibt dafür viele Beispiele: Da sind jene, die im Auftrag der Kirche lehren sollen, diese Stellung aber dazu missbrauchen, ihre eigenen Meinungen zu verbreiten; oder jene, die durch ihre ungeordnete Lebensführung besonders junge Menschen irreleiten. Unser aller Heil ist eng miteinander verwoben; wir müssen einander gegenseitig aufbauen und uns helfen, Christus nachzufolgen. Die anderen haben ein Recht darauf, dass ich ihnen ein gutes Beispiel gebe und die Wahrheit sage. 3. Ihr sollt nicht schwören. Jesus warnt uns davor, unnütze Worte zu machen oder zu übertreiben und er will nicht, dass wir im Namen Gottes oder bei seinem Altar schwören. Er will, dass wir in allem, was wir sagen und tun, ehrlich sind, damit alle unsere Aufrichtigkeit sehen können. Wenn wir mit einem reinen Gewissen leben und alles vor Gott tun, dann genügt es, wenn wir unser Wort geben, denn es ist der Ausdruck unseres Innersten. Wie wunderbar ist der Umgang mit Menschen, die einfach und transparent sind, auf die wir zählen können, weil sie niemals unaufrichtig, falsch oder berechnend sind. Gespräch mit Christus: Herr, gib mir die Gnade eines aufrichtigen Herzens im Umgang mit dir und mit anderen. Lehre mich, mein Wort so zu geben, dass ich es aus ganzem Herzen auch halten will. Vorsatz: In meiner Gewissenserforschung will ich mich fragen, ob ich wirklich tief genug gehe, um zu erkennen, was Gott von mir will.
Die wichtigen Dinge zuerst 23. August 2011 Dienstag der einundzwanzigsten Woche im Jahreskreis P. Richard Gill LC Mt 23,23-26 Jesus sagte: Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr gebt den Zehnten von Minze, Dill und Kümmel und lasst das Wichtigste im Gesetz außer Acht: Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Treue. Man muss das eine tun, ohne das andere zu lassen. Blinde Führer seid ihr: Ihr siebt Mücken aus und verschluckt Kamele. Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr haltet Becher und Schüsseln außen sauber, innen aber sind sie voll von dem, was ihr in eurer Maßlosigkeit zusammengeraubt habt. Du blinder Pharisäer! Mach den Becher zuerst innen sauber, dann ist er auch außen rein. Einführendes Gebet: Herr, ich komme wieder im Gebet zu dir. Auch wenn ich dich nicht sehen kann, weiß ich durch den Glauben, dass du in meinem Leben gegenwärtig bist. Ich hoffe auf dein Versprechen, dass du bei mir bist. Ich liebe dich, und ich weiß, dass du mich liebst. Nimm dieses Gebet als ein Zeichen meiner Liebe an. Bitte: Herr, hilf mir, mein Leben gewichtigeren Dingen zu widmen als nur den schnell vergänglichen. 1. Die wahre Bedeutung des Zehnten. Ursprünglich wollte Gott von seinem Volk den Zehnten, damit es ihn – Gott – als die Quelle aller Gaben in ihrem Leben anerkenne. Das Geben des Zehnten soll unsere Anerkennung sein, dass alles was wir haben, von ihm kommt, dass er unser Herr ist, und dass sein Gesetz der Weg zu unserem Heil ist. Die Israeliten sind aber einer sturen Gesetzestreue verfallen und haben den wahren Sinn des Zehnten vergessen. Sie haben die Buchstaben des Gesetzes befolgt und dabei die wahre Bedeutung des Gesetzes vergessen: die Anerkennung der Souveränität Gottes. Letztlich gehört alles, was wir sind und haben, Gott. Darum müssen wir unsere Talente, unseren Reichtum und unseren Besitz für ihn und sein Reich einsetzen. Gibt es einen Bereich, wo ich Gottes Souveränität in meinem Leben nicht anerkenne? 2. Was wirklich zählt. Welche Dinge im Gesetz sind am wichtigsten? Jesus spricht von Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Glauben. Wenn wir diese vernachlässigen, dann verdrehen wir den wahren Sinn der Religion. Denn weder Formalismus noch Aktionismus gefallen Gott, sondern allein das Öffnen unseres Herzens für sein Wort. Unsere Herzen sollen seinem Herzen ähnlich werden, wir sollen wie er unsere Nächsten lieben und mit ihnen barmherzig sein. Wie oft vergessen wir die wichtigen Dinge und kümmern uns um Unwichtiges? Wie oft meinen wir, dass wir Gottes Willen tun, und tun stattdessen unseren eigenen Willen? Wie oft verlieren wir den eigentlichen Sinn der Gebote Gottes aus den Augen? 3. Innere Reinigung. „Mach den Becher zuerst innen sauber…“ Wir sollten uns um unsere Seele kümmern und darauf achten, dass hinter unseren Handlungen reine Absichten stehen. Manchmal handeln wir nur, um vor den anderen gut dazustehen, um für tugendhaft und heilig gehalten zu werden, in unserem Inneren sind wir aber voll von negativen Urteilen, und es fehlt uns an wahrer Nächstenliebe. Tugend wächst aus dem Herzen des Menschen, wo der Geist wohnt und uns erleuchtet, wie er will. Wir müssen auf die Stimme des Heiligen Geistes hören und ihr folgen. Gespräch mit Christus: Herr, du weißt, wie es in meinem Herzen aussieht. Reinige es und bilde es nach deinem göttlichen Herzen, damit ich dich liebe und die anderen so liebe, wie du sie liebst. Nimm alle Eitelkeit und den Wunsch, vor anderen gut dazustehen, von mir weg, denn das dient nicht deiner Ehre. Vorsatz: Ich will bei meiner Gewissenserforschung immer die Absichten meiner Handlungen überprüfen und so darauf achten, dass ich mich von der Barmherzigkeit, der Gerechtigkeit und vom Glauben leiten lasse.
Die Berufung des Bartholomäus 24. August 2011 Mittwoch der einundzwanzigsten Woche im Jahreskreis Hl. Bartholomäus Apostel P. Daniel Polzer LC Joh 1,45-51 Philippus traf Natanaël und sagte zu ihm: Wir haben den gefunden, über den Mose im Gesetz und auch die Propheten geschrieben haben: Jesus aus Nazaret, den Sohn Josefs. Da sagte Natanaël zu ihm: Aus Nazaret? Kann von dort etwas Gutes kommen? Philippus antwortete: Komm und sieh! Jesus sah Natanaël auf sich zukommen und sagte über ihn: Da kommt ein echter Israelit, ein Mann ohne Falschheit. Natanaël fragte ihn: Woher kennst du mich? Jesus antwortete ihm: Schon bevor dich Philippus rief, habe ich dich unter dem Feigenbaum gesehen. Natanaël antwortete ihm: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König von Israel! Jesus antwortete ihm: Du glaubst, weil ich dir sagte, dass ich dich unter dem Feigenbaum sah? Du wirst noch Größeres sehen. Und er sprach zu ihm: Amen, amen, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel geöffnet und die Engel Gottes auf- und niedersteigen sehen über dem Menschensohn. Einführendes Gebet: Herr, ich glaube an deine wunderbar strahlende Herrlichkeit, auch wenn sie meinen Augen noch verborgen ist. Ich hoffe auf den Frieden und die niemals endende Freude der kommenden Welt, denn diese Welt ist ein Tal der Tränen. Ich liebe dich, auch wenn ich nicht immer in der Lage bin, die Liebe in deinem göttlichen Plan zu erkennen, wenn du es zulässt, dass ich leide. Du bist mein Herr und mein Gott. Bitte: Herr, lass mich immer vertrauter mit dir werden. 1. Die Berufung. Die Kirche hat in Natanael, von welchem der heilige Johannes berichtet, immer den heiligen Bartholomäus, den Apostel, gesehen. Natanael empfängt die Berufung zum Apostel, wie wir alle. In Natanaels Fall kommt der Ruf nicht direkt von Jesus, sondern von einem Mittler, Philippus, der ihm das Zeugnis gibt, wer Jesus ist. Natanael zweifelt zuerst, aber er lehnt das Zeugnis nicht total ab und geht zu Jesus. Christus beruft viele von uns durch einen Mittler: einen Freund, einen Verwandten, eine Gott geweihte Person, usw. Auch wenn da Zweifel sind, solange wir offen bleiben, kann Christus in uns wirken und uns näher an sich ziehen. 2. Das Bekenntnis des Glaubens. Aus der Begegnung mit Christus resultiert ein Bekenntnis des Glaubens: „Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König von Israel.“ Jetzt gibt es keinen Zweifel oder Skepsis mehr. Die Begegnung mit Christus bringt ein klares und festes Bekenntnis hervor. Philippus, der Mittler, tritt zur Seite, und Natanael gelangt zu einer direkten und starken persönlichen Beziehung mit Christus. Natanael wird ein überzeugter Apostel. So sollen auch wir, selbst wenn wir durch andere zu Christus gekommen sind, nach und nach unseren Glauben auf unsere eigene persönliche Erfahrung mit Christus begründen. 3. Größeres erleben. Natanael, der heilige Bartholomäus, wurde einer der zwölf Apostel. Der Tradition nach verkündete er das Evangelium in Indien und Armenien, wo er als Märtyrer starb, bei lebendigem Leib gehäutet und geköpft. Ohne Zweifel war es seine Einsicht in den Glauben, seine Erkenntnis der größeren Dinge, die ihm die Kraft und den Mut gaben, das Evangelium zu verkünden und als Märtyrer zu sterben. Von seiner ersten schlichten Begegnung mit Christus wurde er zu einem großen Heiligen, der sein Leben in tiefer Verbindung mit Gott lebte. Gespräch mit Christus: Herr, ich weiß, dass ich manchmal sehr skeptisch bin und nicht daran glaube, dass du mein Leben verwandeln kannst. Schon so oft habe ich mich mit einfachen Worten an dich gewandt; bitte hilf mir, dass diese schlichten Unterhaltungen mit dir zu einem festen Bekenntnis des Glaubens und einem beharrlichen apostolischen Eifer werden. Vorsatz: Ich werde an diesem Tag das Glaubensbekenntnis beten, um meinen Glauben an Christus zu erneuern.
Die Arbeit ernst nehmen 25. August 2011 Donnerstag der einundzwanzigsten Woche im Jahreskreis P. Richard Gill LC Mt 24,42-51 Jesus sagte zu seinen Jüngern: Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt. Bedenkt: Wenn der Herr des Hauses wüsste, zu welcher Stunde in der Nacht der Dieb kommt, würde er wach bleiben und nicht zulassen, dass man in sein Haus einbricht. Darum haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet. Wer ist nun der treue und kluge Knecht, den der Herr eingesetzt hat, damit er dem Gesinde zur rechten Zeit gibt, was sie zu essen brauchen? Selig der Knecht, den der Herr damit beschäftigt findet, wenn er kommt! Amen, das sage ich euch: Er wird ihn zum Verwalter seines ganzen Vermögens machen. Wenn aber der Knecht schlecht ist und denkt: Mein Herr kommt noch lange nicht!, und anfängt, seine Mitknechte zu schlagen, wenn er mit Trinkern Gelage feiert, dann wird der Herr an einem Tag kommen, an dem der Knecht es nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt; und der Herr wird ihn in Stücke hauen und ihm seinen Platz unter den Heuchlern zuweisen. Dort wird er heulen und mit den Zähnen knirschen. Einführendes Gebet: Herr, ich komme wieder im Gebet zu dir. Auch wenn ich dich nicht sehen kann, weiß ich durch den Glauben, dass du in meinem Leben gegenwärtig bist. Ich hoffe auf dein Versprechen, dass du bei mir bist. Ich liebe dich, und ich weiß, dass du mich liebst. Nimm dieses Gebet als ein Zeichen meiner Liebe an. Bitte: Herr, hilf mir, wachsam zu bleiben und immer daran zu denken, dass mein Ziel ist, dir nahe zu sein. 1. Stunden oder Tage. Niemand von uns weiß, wie lange er leben wird. Auch Jesus hat nicht gesagt, wie lange die menschliche Geschichte weitergehen wird, bevor er wiederkommt zum jüngsten Gericht. Das zeigt uns, dass wir immer bereit sein müssen, um vor unseren Herrn zu treten, dass unser Handeln aufrichtig und unser Gewissen rein sein müssen. Wir müssen jeden Tag so leben, als sei es unser letzter, als ob unser ewiges Glück von den Entscheidungen und dem Handeln dieses Tages abhängen würde. Jeder Moment ist kostbar und wichtig in Gottes Augen und das eine Notwendige ist, unser Seelenheil zu erlangen. Das ist wichtiger als alles andere, was wir im Leben erreichen können. 2. Wahre Klugheit. Der Knecht, der treu und zuverlässig ist, der immer tut, was man von ihm erwartet, ist ein wahrhaft kluger Mensch. Gott will, dass wir treu sind und seinem Willen jeden Tag folgen. Das ist der Weg zur Heiligkeit und zur Vereinigung mit Gott; es gibt keinen anderen Weg, durch den wir Gott nahe sein können, als seinen Willen aus Liebe und Dankbarkeit zu tun. Spiegeln meine heutigen Handlungen den liebenden Gehorsam gegen Gottes Willen wider? Stelle ich Gott in den Mittelpunkt meines Lebens oder ist Gott und sein Wille für mich nur nebensächlich, beachte ich ihn nur von Zeit zu Zeit? 3. Eine große Verspätung. Oft scheint es, dass Gott weit weg ist und keine Beziehung zu unserem Leben hat. Es scheint, dass er nicht so bald wiederkommt, und das führt dazu, dass wir uns von allen möglichen Dingen ablenken lassen. Darum müssen wir jeden Tag unseren Glauben an Gott erneuern, den Glauben an seine beständige Gegenwart. Jeder Tag will so gelebt werden, dass wir ihm gefallen, egal wie lange es noch dauern kann, bis er wiederkommt. Wir müssen durch den Glauben an ihn und seine Offenbarung in seiner Gegenwart leben, denn seine Offenbarung lehrt uns den Weg zum ewigen Leben. Wir brauchen jeden Tag einen lebendigen und tatkräftigen Glauben an Gott und seine Gegenwart. Gespräch mit Christus: Herr, lehre mich in echtem Glauben zu dir und deinem lebendigen Wort zu beten. Hilf mir, immer zu glauben, damit ich dir gefallen kann, deinen Willen tun und in der Heiligkeit wachsen kann. Vorsatz: Ich will meinen Glauben jeden Tag erneuern und häufig bewusste und eifrige Glaubensakte tun.
Seid ihr bereit? 26. August 2011 Freitag der einundzwanzigsten Woche im Jahreskreis P.Richard Gill LC Mt 25,1-13 Jesus erzählte den Jüngern dieses Gleichnis: Dann wird es mit dem Himmelreich sein wie mit zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und dem Bräutigam entgegengingen. Fünf von ihnen waren töricht und fünf waren klug. Die törichten nahmen ihre Lampen mit, aber kein Öl, die klugen aber nahmen außer den Lampen noch Öl in Krügen mit. Als nun der Bräutigam lange nicht kam, wurden sie alle müde und schliefen ein. Mitten in der Nacht aber hörte man plötzlich laute Rufe: Der Bräutigam kommt! Geht ihm entgegen! Da standen die Jungfrauen alle auf und machten ihre Lampen zurecht. Die törichten aber sagten zu den klugen: Gebt uns von eurem Öl, sonst gehen unsere Lampen aus. Die klugen erwiderten ihnen: Dann reicht es weder für uns noch für euch; geht doch zu den Händlern und kauft, was ihr braucht. Während sie noch unterwegs waren, um das Öl zu kaufen, kam der Bräutigam; die Jungfrauen, die bereit waren, gingen mit ihm in den Hochzeitssaal und die Tür wurde zugeschlossen. Später kamen auch die anderen Jungfrauen und riefen: Herr, Herr, mach uns auf! Er aber antwortete ihnen: Amen, ich sage euch: Ich kenne euch nicht. Seid also wachsam! Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde. Einführendes Gebet: Herr, ich komme wieder im Gebet zu dir. Auch wenn ich dich nicht sehen kann, weiß ich durch den Glauben, dass du in meinem Leben gegenwärtig bist. Ich hoffe auf dein Versprechen, dass du bei mir bist. Ich liebe dich, und ich weiß, dass du mich liebst. Nimm dieses Gebet als ein Zeichen meiner Liebe an. Bitte: Herr, leg mir eine tiefe Sehnsucht nach dem Reich Gottes ins Herz. 1. Eine große Ölknappheit. Das Evangelium lädt uns ein, genügend Öl für unsere Lampen zu haben, um immer bereit für das Kommen des Herrn zu sein. Er begegnet uns den Tag hindurch auf eine Weise, wie wir es nicht erwarten. Die unklugen Jungfrauen haben sich keine Gedanken darüber gemacht, wann und auf welche Weise der Herr kommen würde. Oft lassen wir uns von tausenderlei Dingen und Sorgen gefangen nehmen und verlieren das Wichtige aus den Augen. Auch wir übersehen die Gegenwart Christi in den Menschen um uns herum, in den Umständen, in denen wir leben. Manchmal kommt Christus zu uns durch ein Opfer oder ein Leid, wir erkennen ihn aber nicht darin und lehnen es ab. Wir müssen unseren Glauben stärken, damit wir erkennen, wie der Herr uns in unserem Leben begegnen will. 2. Die Türen verschlossen. Immer wieder macht uns Jesus im Neuen Testament klar, dass es die wirkliche Möglichkeit gibt, dass Menschen, entsprechend ihrer eigenen Entscheidung, verloren gehen können. Das furchtbarste, das jemandem geschehen kann, ist es, die Worte des Herrn, der uns geschaffen hat und für unsere Errettung gestorben ist, zu hören: „Ich kenne dich nicht.“ Der Herr nimmt unseren freien Willen sehr ernst. Er übt niemals Druck auf unseren Willen aus. Er drängt sich uns niemals auf. Vielmehr lädt er uns ein, ihm aus freiem Willen in Liebe und Gehorsam zu antworten und den Weg, den er uns gelehrt hat, zu gehen. Wir müssen uns entscheiden, fest entschlossen den Weg eines christlichen Lebens weiterzugehen. Gott kann uns nicht ohne unsere Mitarbeit retten. 3. Seid wachsam. Der heilige Augustinus sagte: „Gebt acht! Die Gnade Gottes zieht vorbei und kommt nicht zurück.“ Wir müssen Gottes Gegenwart in den kleinen alltäglichen Dingen erkennen und die Gelegenheit nie vorbeigehen lassen, ihn zu lieben und ihm zu dienen. Im Glauben müssen wir immer bereit sein und nach ihm Ausschau halten. Wenn wir meinen, dass wir schon gerettet sind, können wir die Chance verpassen, bei ihm zu sein. Gespräch mit Christus: Jesus, ich danke dir, dass du uns so deutlich lehrst, wie wichtig unsere Entscheidungen sind. Wie schlimm wäre es doch, wenn wir uns für den Tod statt für das ewige Leben mit dir entscheiden würden! Ich will mich für dich und deine Wege entscheiden, aber ich bin so schwach. Hilf mir, wachsam zu sein und immer auf dich zu warten, damit ich dich in allen Dingen erkennen und deinen Willen erfüllen kann. Vorsatz: Ich will heute aktiv danach Ausschau halten, wo Christus in den anderen gegenwärtig ist.
Wir sind verantwortlich 27. August 2011 Samstag der einundzwanzigsten Woche im Jahreskreis Hl. Monika P. Richard Gill LC Mt 25,14-30 Jesus erzählte den Jüngern dieses Gleichnis: Es ist wie mit einem Mann, der auf Reisen ging: Er rief seine Diener und vertraute ihnen sein Vermögen an. Dem einen gab er fünf Talente Silbergeld, einem anderen zwei, wieder einem anderen eines, jedem nach seinen Fähigkeiten. Dann reiste er ab. Sofort begann der Diener, der fünf Talente erhalten hatte, mit ihnen zu wirtschaften, und er gewann noch fünf dazu. Ebenso gewann der, der zwei erhalten hatte, noch zwei dazu. Der aber, der das eine Talent erhalten hatte, ging und grub ein Loch in die Erde und versteckte das Geld seines Herrn. Nach langer Zeit kehrte der Herr zurück, um von den Dienern Rechenschaft zu verlangen. Da kam der, der die fünf Talente erhalten hatte, brachte fünf weitere und sagte: Herr, fünf Talente hast du mir gegeben; sieh her, ich habe noch fünf dazugewonnen. Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe übertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn! Dann kam der Diener, der zwei Talente erhalten hatte, und sagte: Herr, du hast mir zwei Talente gegeben; sieh her, ich habe noch zwei dazugewonnen. Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe übertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn! Zuletzt kam auch der Diener, der das eine Talent erhalten hatte, und sagte: Herr, ich wusste, dass du ein strenger Mann bist; du erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast; weil ich Angst hatte, habe ich dein Geld in der Erde versteckt. Hier hast du es wieder. Sein Herr antwortete ihm: Du bist ein schlechter und fauler Diener! Du hast doch gewusst, dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe. Hättest du mein Geld wenigstens auf die Bank gebracht, dann hätte ich es bei meiner Rückkehr mit Zinsen zurückerhalten. Darum nehmt ihm das Talent weg und gebt es dem, der die zehn Talente hat! Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. Werft den nichtsnutzigen Diener hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird er heulen und mit den Zähnen knirschen. Einführendes Gebet: Herr, ich komme wieder im Gebet zu dir. Auch wenn ich dich nicht sehen kann, weiß ich durch den Glauben, dass du in meinem Leben gegenwärtig bist. Ich hoffe auf dein Versprechen, dass du bei mir bist. Ich liebe dich, und ich weiß, dass du mich liebst. Nimm dieses Gebet als ein Zeichen meiner Liebe an. Bitte: Lehre mich, Herr, die Talente, die du mir gegeben hast, zu nutzen und mit ihnen Früchte für dein Reich zu bringen. 1. Gottes Gaben. Das Evangelium lässt uns deutlich erkennen, dass Gott seine Gaben unter uns verteilt und jeden von uns mit einer Mission betraut. Er gibt uns das, was wir brauchen, um Früchte für sein Reich zu bringen, und er erwartet von uns, dass wir diese Gaben verantwortlich und sorgsam nutzen. Es gibt keine zwei Personen, die absolut gleich sind, und Gott behandelt jeden individuell als einzigartige Person, geschaffen nach seinem Bild. Wir sollen vor Gott leben und ihm aufrichtig antworten, indem wir die Talente, die er uns gegeben hat, aufs beste entfalten. Nutzen wir all das, was Gott uns gegeben hat, auf die beste Art und Weise? Oder haben wir manches vernachlässigt oder für selbstverständlich genommen? Habe ich vielleicht eine Sünde der Unterlassung begangen, was meine Talente betrifft? 2. Das Leben als eine Sendung. Die Diener, die ihre Talente nutzen und sie gewinnbringend einsetzen, haben den Sinn ihres Lebens und der Zeit, die ihnen zur Verfügung steht, verstanden. Diese Diener waren mit allem, was Gott ihnen gegeben hat, großzügig, sie haben Früchte gebracht und den Lohn größerer Vertrautheit und Verantwortung erhalten. Jedem von uns steht eine begrenzte Lebenszeit zur Verfügung, um die verschiedenen Gaben zu nutzen zur größeren Ehre Gottes und zum Heil anderer Seelen. Auch wir sollen jeden Tag so arbeiten, dass wir diese Worte hören dürfen: „Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener.“ 3. Der nutzlose Diener. Wie oft lähmt uns die Angst oder eine falsch verstandene Vorsicht, und wir unterlassen so etwas zu tun, weil wir nur um uns besorgt sind! Manchmal nehmen wir Gottes Gaben nicht ernst, oder wir meinen, dass wir sehr wenig bekommen haben und das zum Vorwand nehmen, uns nicht anzustrengen und wenig für Gott zu tun. Wir geben den Umständen oder anderen die Schuld; Tatsache ist aber, dass wir unseren Auftrag vernachlässigen, die Früchte zu bringen, die Gott von uns erwartet. Er erwartete keine fünf Talente von dem Mann, dem er ein Talent anvertraut hatte. Er wäre sehr zufrieden gewesen, wenn er eins dazu gewonnen hätte, aber der faule Diener verschloss sich hinter seinem Egoismus, seiner Selbstliebe und seiner Faulheit. Wir müssen den festen Entschluss fassen, unsere Talente so klug einzusetzen, dass wir damit einen guten Ertrag erwirtschaften. Gespräch mit Christus: Herr, gib mir die Gnade und die Liebe, für dein Reich zu arbeiten mit allem, was du mir gegeben hast. Ich will dir deine mir anvertrauten Gaben zurückgeben mit echten Früchten für dein Reich. Vorsatz: Ich will einen Plan fassen, wie ich andere Seelen evangelisieren kann und ihnen helfen, Früchte der Heiligkeit zu bringen.
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