Tägliche Meditationen Sonntag 14. August 2011 bis Samstag 20. August 2011 Zwanzigste Woche im Jahreskreis P. Steven Reilly LC, P. Josè LaBoy Wallace LC
Frage - und dir wird geantwortet 14. August 201 Zwanzigster Sonntag im Jahreskreis Mt 15,21-28 Von dort zog sich Jesus in das Gebiet von Tyrus und Sidon zurück. Da kam eine kanaanäische Frau aus jener Gegend zu ihm und rief: Hab Erbarmen mit mir, Herr, du Sohn Davids! Meine Tochter wird von einem Dämon gequält. Jesus aber gab ihr keine Antwort. Da traten seine Jünger zu ihm und baten: Befrei sie von ihrer Sorge, denn sie schreit hinter uns her. Er antwortete: Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt. Doch die Frau kam, fiel vor ihm nieder und sagte: Herr, hilf mir! Er erwiderte: Es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den Hunden vorzuwerfen. Da entgegnete sie: Ja, du hast recht, Herr! Aber selbst die Hunde bekommen von den Brotresten, die vom Tisch ihrer Herren fallen. Darauf antwortete ihr Jesus: Frau, dein Glaube ist groß. Was du willst, soll geschehen. Und von dieser Stunde an war ihre Tochter geheilt. Einführendes Gebet: Ich glaube an dich, mein Gott. Du hast mich aus dem Nichts ins Leben gerufen und wachst sorgsam über mich. Du hast sogar die Haare auf meinem Kopf gezählt. Ich glaube an deine grenzenlose Güte, und ich lege meine Ängste, meine Hoffnungen, meine Bedürfnisse, meine Sehnsüchte, einfach alles in deine liebenden Hände. Ich liebe dich, Herr, und ich möchte dich lieben mit ganzer Seele, meinem ganzen Herzen, mit all meinen Gedanken und all meiner Kraft. Bitte: Herr, gib, dass dieser Moment des Gebets mein Vertrauen auf dich stärkt. 1. Mutiges Gebet: Wir sind oft zurückhalten und zu schüchtern, andere um etwas zu bitten, was wir brauchen, wenn wir vermuten dass wir ihm mit unserer Bitte Umstände bereiten. Wir versetzen uns in die Lage des Anderen und denken „Ich möchte ihm nicht zur Last fallen.“ Aber Christus möchte, dass wir mutig im Gebet sind! Was „kostet“ es Gott uns seine Gnade zu schenken? Mehr, als er uns schon freiwillig gegeben hat – seinen Sohn? Zu denken, dass wir Gott „Umstände bereiten“, wenn wir ihn um etwas bitten, bedeutet, zu einem distanzierten und unbekannten Gott zu beten. Hat nicht Christus uns garantiert, dass wir alles, um was wir den Vater („Abba“, „Papa“) in seinem Namen bitten, erhalten werden? Die kanaanäische Frau hat Christus keineswegs mit ihren Bitten Umstände bereitet. Wie unterscheiden sich Christi Reaktionen doch von unseren, die eher denen der Jünger ähneln! 2. Nicht erhörtes Gebet? Es fällt uns schwer, uns selbst zu erniedrigen und zuzugeben, dass wir Hilfe brauchen, dass wir nicht ganz allein für uns sorgen können. Unser Stolz und menschlicher Respekt halten uns oft davon ab, um etwas zu bitten, was wir brauchen. Der kanaanäische Frau schien das nichts auszumachen: sie stellte sich als Bettler vor Christus und die anderen. Nun berichtet der Evangeliumstext: „Aber er gab ihr keine Antwort.“ Man könnte meinen, dass Christus ihrer Demut mir einer eher kalten, sogar erniedrigenden Antwort begegnete. War Christus unsensibel? Nein, vielmehr wusste er, wie stark der Glauben dieser Frau war, und er stellte sie nur auf die Probe, damit andere über Jahrhunderte über ihren einfachen Glauben staunen konnten. Es gibt oft viele verborgene Gründe dafür, warum Christus unsere Gebete nicht direkt erhört. Wenden wir uns Christus demütig und mit Glauben und Hoffnung zu, wenn wir uns von ihm gekränkt oder ignoriert fühlen. 3. Wirkungsvolles Gebet: Ein wirkungsvolles Gebet ist ein demütiges Gebet. Wir sind übersensibel, wenn wir verletzt werden. Diese kanaanäische Frau war schon durch die Verfassung ihrer Tochter und die Zurückweisung durch die Jünger verletzt worden. Hätte sie nicht so einen einfachen Glauben und eine einfache Hoffnung gehabt, wären Christi Worte zuviel für sie gewesen. Wenn wir verletzt sind, können wir falsche Schlüsse ziehen und uns angegriffen fühlen. Wenn unser Stolz einmal verletzt ist, sind wir oft blind für das Gute, dass jemand uns tun möchte. Wie viele Seelen haben lange Jahre weit weg von Jesus gelebt, weil sie sich an vergangene Verletzungen gehängt haben und blind für Gottes oft geheimnisvolle Erziehung gewesen sind? Gespräch mit Christus: Lieber Jesus, zu oft habe ich aufgegeben zu beten, ohne es richtig zu versuchen, weil ich überzeugt davon war, dass du mir nicht zuhörst. Es tut mir leid, dass ich dich verurteilt habe. Hilf mir dich beständig um das Gute zu bitten, das ich brauche. Hilf mir jede Scham und jeden menschlichen Respekt zu überwinden, damit ich meinen Glauben, meine Hoffnung und meine Liebe zu dir vergrößern kann. Vorsatz: Ich will über „unbeantwortete“ Gebete in meinem Leben nachdenken und versuchen zu verstehen, wie Christus es auf eine unerwartete, höhere Weise beantwortet haben könnte.
Gott erhöht die Niedrigen 15. August 2011 Montag der zwanzigsten Woche im Jahreskreis Mariä Aufnahme in den Himmel P. Steven Reilly LC Lk 1,39-56 Nach einigen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa. Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabet. Als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ. Da sagte Maria: Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. Denn der Mächtige hat Großes an mir getan und sein Name ist heilig. Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten. Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind; er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen. Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen. Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen, das er unsern Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig. Und Maria blieb etwa drei Monate bei ihr; dann kehrte sie nach Hause zurück. Einführendes Gebet: Herr, ich glaube an deinen Ruhm auch wenn er vor meinen Augen verborgen bleibt. Ich hoffe auf eine kommende Welt voll Friede und Freude, während diese Welt oft ein Tränental ist. Ich liebe dich, auch wenn ich deine Liebe im Leid nicht immer erkennen kann. Du bist mein Gott. Bitte: Herr, hilf mir, demütig zu sein! 1. Es werden mich selig preisen alle Geschlechter. Als Pius XII. das Dogma der Himmelfahrt Mariens definierte, löste dies in der gesamten katholischen Welt große Freude aus. Was man schon jahrhundertelang geglaubt hat, war nun offizielles katholisches Dogma. Die Mutter Gottes wird in den Himmel erhoben und teilt dort die Herrlichkeit und die Freude ihres Sohnes und unseres Herrn. Wir haben Maria stets als unsere Mutter angesehen, und so macht uns das Fest ihrer Himmelfahrt immer wieder glücklich. Sie ist bei Christus, und sie ist mehr denn je unsere Mutter. Wir vertrauen uns ihr an mit den Worten des Papstes Johannes Paul des Großen: „Totus Tuus“ (ganz Dein). 2. Die Hochmütigen zerstreuen. Hochmütige Menschen kümmern sich im Allgemeinen ausschließlich um ihr eigenes Wohl. Das Wort „zerstreuen“ beschreibt sehr gut, was mit ihnen geschehen wird, wenn Gott in Aktion tritt. Maria jubelt über das „Zerstreuen“, aber wer sind die Hochmütigen? Vielleicht werden wir bei der Suche gleich bei uns selbst fündig. Wie hart kämpfen wir doch gegen diese Ursünde des Hochmuts! Maria freut sich, wenn der Hochmut zerstreut wird und sich unsere Perspektive ausdehnt. Anstatt die Dinge nur von unserem eigenen kurzsichtigen Standpunkt aus zu betrachten, öffnet dieses Zerstreuen die „Gedanken unserer Herzen“ auf die anderen und ihre Nöte hin. Nichts ist mehr im Sinne Marias als dies. 3. Die Niedrigen erhöhen. Das Fest Mariä Himmelfahrt beweist uns, dass Gott im wörtlichen Sinne die Niedrigen erhöht. Wie ihr Sohn bei seiner Himmelfahrt, so wird auch Maria von Gott in das Reich des ewigen Lebens entrückt. Manchmal halten wir an unserem Hochmut aus einer Art Selbsterhaltungstrieb fest – „Wenn ich nicht für mich sorge, wer dann?“ Doch Marias Demut ist ein Lehrstück für uns. In Wahrheit liegt unsere Selbstverwirklichung darin, täglich mehr von Gott erfüllt zu werden. Wir wollen Maria bitten, uns zu helfen, mehr wie sie zu leben und die wahre Freude – das Erhöhtwerden – zu erleben, das aus der Demut erwächst. Gespräch mit Christus: Herr, ich danke dir, dass du uns eine so wundervolle Mutter geschenkt hast. Sie hilft mir, auf dem Weg der Erfüllung deines Willens zu bleiben. Hilf mir, dass ich in meiner eigenen Seele ein Magnificat singen kann: „...denn der Allmächtige hat Großes an mir getan“! Vorsatz: Ich will großzügig und freudig helfen, wenn ich darum gebeten werde.
Den Gipfel erreichen 16. August 2011 Dienstag der zwanzigsten Woche im Jahreskreis P. José LaBoy Wallace LC Mt 19,23-30 Da sagte Jesus zu seinen Jüngern: Amen, das sage ich euch: Ein Reicher wird nur schwer in das Himmelreich kommen. Nochmals sage ich euch: Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt. Als die Jünger das hörten, erschraken sie sehr und sagten: Wer kann dann noch gerettet werden? Jesus sah sie an und sagte zu ihnen: Für Menschen ist das unmöglich, für Gott aber ist alles möglich. Da antwortete Petrus: Du weißt, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Was werden wir dafür bekommen? Jesus erwiderte ihnen: Amen, ich sage euch: Wenn die Welt neu geschaffen wird und der Menschensohn sich auf den Thron der Herrlichkeit setzt, werdet ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten. Und jeder, der um meines Namens willen Häuser oder Brüder, Schwestern, Vater, Mutter, Kinder oder Äcker verlassen hat, wird dafür das Hundertfache erhalten und das ewige Leben gewinnen. Viele aber, die jetzt die Ersten sind, werden dann die Letzten sein, und die Letzten werden die Ersten sein. Einführendes Gebet: Herr, du weißt, was das Beste für mich ist; deshalb glaube ich an dich. Du bist deinem Wort immer treu und mehr an meinem Seelenheil interessiert als ich; deshalb vertraue ich auf dich. Ungeachtet meiner Sünden schenkst du mir immer deine liebevolle Vergebung; deshalb liebe ich dich, Herr. Bitte: Herr, gewähre mir eine tiefgreifende Sehnsucht danach, dir nahe zu sein und in den Himmel zu kommen, eine Sehnsucht, die ich durch einen angemessenen Gebrauch der materiellen Dinge bezeugen kann. 1. In das Himmelreich kommen. Wir wissen aus den Evangelien, dass Christus bei seinen öffentlichen Auftritten am meisten über das Himmelreich predigte. Gott möchte der König unserer Herzen sein. Das ist aber unmöglich, wenn wir an den irdischen Dingen hängen. Wenn Christus sagt, dass ein reicher Mann nur schwer in das Himmelreich kommen wird, so sagt er das zu allen Menschen. Er sagt immer wieder, wenn jemand an den materiellen Dingen hängt, dann bedeutet das, dass Gott in seinem Leben keinen Platz hat. Das gilt nicht nur für Reichtümer. Genau wie ein Bergsteiger keine schwere Ausrüstung verwendet oder einen schweren Rucksack mitnimmt, so müssen wir beim geistigen Erklimmen des Berges (dieser ist unsere innige Beziehung zu Gott) frei sein von jeder Belastung. 2. Es scheint unmöglich zu sein. Die Reaktion der Jünger hilft uns, daran zu denken, wie leicht wir an uns selbst, an materiellen Dingen, am Vergnügen und an Wunschvorstellungen hängen. Das alles loslassen, um in den Himmel zu kommen, erscheint uns unmöglich zu sein. Tatsächlich ist es unmöglich. Niemand kann diese Fesseln ohne die Hilfe der Gnade Gottes überwinden. Daher sagt Christus: „Für Menschen ist das unmöglich, für Gott aber ist alles möglich.“ Gott will uns in den Himmel aufnehmen, wenn wir ihn gewähren lassen. Ein überladenes Boot wird sinken, nicht, weil es zum Schwimmen ungeeignet ist, sondern weil das Gewicht schwerer ist, als das Boot verkraften kann. Wir können Gott erreichen, wenn wir uns von allem befreien, damit seine Gnade unsere Herzen ausfüllen kann. 3. Nichts besitzen, um alles zu haben. Gewöhnlich können wir etwas aufgeben, um etwas Besseres zu bekommen. Deshalb fragt der Apostel Petrus, der sich nicht sicher ist, was der Preis für seine Nachfolge Christi ist, den Meister: „Was werden wir dafür bekommen?“ Die Belohnung für unseren Verzicht besteht darin, für immer bei Christus zu sein und an seiner Herrlichkeit teilzuhaben. Das Fantastische daran ist, dass Christus uns sagt, es handelt sich nicht um etwas, was wir in der Zukunft erhalten werden, sondern um etwas, was wir schon auf Erden erhalten können. Der heilige Johannes vom Kreuz, der Christus innig geliebt hat, verstand das sehr gut, wenn er schreibt: „Wenn du zu einem Vermögen kommen willst, das du nicht hast, musst du auf einem Weg gehen, auf dem du nichts besitzt“ (Johannes vom Kreuz, Aufstieg auf den Berg Karmel, 1. Buch, Kapitel 13). Gespräch mit Christus: Herr, ich danke dir, dass du mich daran erinnerst, was ich tun muss, um in den Himmel zu kommen. Es ist so leicht, sich von den Gütern dieser Welt vereinnahmen zu lassen und zu vergessen, dass sie im Vergleich mit dem Himmelreich wertlos sind.
Vorsatz: Ich will ein bestimmtes Opfer bringen: ich will mich von etwas, das ich mag, trennen und dabei über den Himmel nachdenken.
Für Gott arbeiten 17. August 2011 Mittwoch der zwanzigsten Woche im Jahreskreis P. Josè LaBoy Wallace LC Mt 20,1-16 Jesus erzählte seinen Jüngern folgendes Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Gutsbesitzer, der früh am Morgen sein Haus verließ, um Arbeiter für seinen Weinberg anzuwerben. Er einigte sich mit den Arbeitern auf einen Denar für den Tag und schickte sie in seinen Weinberg. Um die dritte Stunde ging er wieder auf den Markt und sah andere dastehen, die keine Arbeit hatten. Er sagte zu ihnen: Geht auch ihr in meinen Weinberg! Ich werde euch geben, was recht ist. Und sie gingen. Um die sechste und um die neunte Stunde ging der Gutsherr wieder auf den Markt und machte es ebenso. Als er um die elfte Stunde noch einmal hinging, traf er wieder einige, die dort herumstanden. Er sagte zu ihnen: Was steht ihr hier den ganzen Tag untätig herum? Sie antworteten: Niemand hat uns angeworben. Da sagte er zu ihnen: Geht auch ihr in meinen Weinberg! Als es nun Abend geworden war, sagte der Besitzer des Weinbergs zu seinem Verwalter: Ruf die Arbeiter, und zahl ihnen den Lohn aus, angefangen bei den letzten, bis hin zu den ersten. Da kamen die Männer, die er um die elfte Stunde angeworben hatte, und jeder erhielt einen Denar. Als dann die ersten an der Reihe waren, glaubten sie, mehr zu bekommen. Aber auch sie erhielten nur einen Denar. Da begannen sie, über den Gutsherrn zu murren, und sagten: Diese letzten haben nur eine Stunde gearbeitet, und du hast sie uns gleichgestellt; wir aber haben den ganzen Tag über die Last der Arbeit und die Hitze ertragen. Da erwiderte er einem von ihnen: Mein Freund, dir geschieht kein Unrecht. Hast du nicht einen Denar mit mir vereinbart? Nimm dein Geld und geh! Ich will dem letzten ebensoviel geben wie dir. Darf ich mit dem, was mir gehört, nicht tun, was ich will? Oder bist du neidisch, weil ich zu anderen gütig bin? So werden die Letzten die Ersten sein und die Ersten die Letzten. Einführendes Gebet: Lieber Jesus, ich glaube an dich, weil du deine Liebe der Kirche offenbart hast. Ich hoffe auf dich, weil du an meinem Wohlergehen und meiner Erlösung mehr interessiert bist als ich. Ich liebe dich, weil du mich geliebt hast, ohne dass ich das verdient habe. Bitte: Herr, hilf mir, auf deine Gnade zu vertrauen. 1. Es gibt immer eine Chance. Akzeptieren zu müssen, dass man die letzte Chance verpasst hat, etwas zu tun, was man schon immer tun wollte, ist eine der schlimmsten Erfahrungen. Das kann in jeder Lebenslage vorkommen: bei Berufschancen, der Aufnahme an einer Universität, usw. Dagegen besteht im spirituellen Leben immer die Chance, nur für Gott zu leben, die Chance, erlöst zu sein. Dort gibt es immer die Chance, von neuem zu beginnen. Warum ist das so? Weil Gott uns auf Erden die Zeit gibt, auf ihn zuzugehen. Deshalb gibt er uns, sogar wenn wir fallen, immer wieder die Kraft aufzustehen. Deshalb ist das Sakrament der Versöhnung so wichtig. Wenn wir die Gnade verlieren, unsere spirituelle Kraft, können wir sie in den Sakramenten, vor allem im Bußsakrament, zurückgewinnen. 2. Wir dürfen mehr erwarten als wir verdienen. Aus rein menschlicher Sicht ist die in diesem Evangelium geschilderte Entlohnung ungerecht. Wer mehr arbeitet, sollte auch mehr bekommen im Vergleich zu dem, der weniger arbeitet. Wir vergessen leicht, dass aus spiritueller Sicht alles ein Geschenk ist. Unsere menschliche Natur hat nichts, was Gnade fordern könnte. Wenn wir den Aufforderungen unseres Glaubens folgen, erweisen wir Gott keine „Gunst“, sondern erfüllen existentielle Verpflichtungen. Darum erinnert uns Christus: „Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen wurde, sollt ihr sagen: Wir sind unnütze Sklaven; wir haben nur unsere Schuldigkeit getan“ (Lk 17,10). 3. Die Großzügigkeit Gottes. Gottes Großzügigkeit ist ein Ausdruck seiner Liebe zu uns. Er kennt jeden einzelnen genau und persönlich. Er weiß, dass die Bedürfnisse von einigen größer sind als die von anderen. Zu denken, dass Gott manche Menschen mehr liebt als andere, ist Gott gegenüber Unrecht. Wir schulden anderen Liebe und Respekt, weil alle Menschen die gleiche Würde besitzen. Gott schulden wir Anbetung und Liebe, weil er unser Schöpfer und fürsorglicher Vater ist. Aber Gott schuldet seinen Geschöpfen nichts. Alles, was er uns gibt, ist freiwillig gegeben und Frucht seiner unendlichen Liebe. Es ist zu einfach, Gott nach menschlichen Maßstäben zu behandeln und zu vergessen, dass er Gott ist. Das schönste Geschenk, das er uns gibt, ist seine Gnade. Gespräch mit Christus: Lieber Gott, manchmal beurteile ich die Dinge aus einer sehr menschlichen und selbstsüchtigen Perspektive. Manchmal bemerke ich, dass ich verärgert bin, weil andere vielleicht mehr haben könnten als ich. Manche scheinen keine Probleme zu haben, und ich meine dann, sie verdienen es nicht, glücklich zu sein. Hilf mir zu verstehen, dass das Wichtigste die Einsicht ist, dass ich deine Gnade brauche, um in meinem Leben wirklich glücklich zu sein. Vorsatz: Ich werde Christus für seine Gnade und Liebe danken und versuchen, so wie er, großzügig zu anderen zu sein.
Die rechte Kleidung tragen 18. August 2011 Donnerstag der zwanzigsten Woche im Jahreskreis P. Josè LaBoy Wallace LC Mt 22,1-14 Jesus erzählte ihnen noch ein anderes Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem König, der die Hochzeit seines Sohnes vorbereitete. Er schickte seine Diener, um die eingeladenen Gäste zur Hochzeit rufen zu lassen. Sie aber wollten nicht kommen. Da schickte er noch einmal Diener und trug ihnen auf: Sagt den Eingeladenen: Mein Mahl ist fertig, die Ochsen und das Mastvieh sind geschlachtet, alles ist bereit. Kommt zur Hochzeit! Sie aber kümmerten sich nicht darum, sondern der eine ging auf seinen Acker, der andere in seinen Laden, wieder andere fielen über seine Diener her, misshandelten sie und brachten sie um. Da wurde der König zornig; er schickte sein Heer, ließ die Mörder töten und ihre Stadt in Schutt und Asche legen. Dann sagte er zu seinen Dienern: Das Hochzeitsmahl ist vorbereitet, aber die Gäste waren es nicht wert eingeladen zu werden. Geht also hinaus auf die Straßen und ladet alle, die ihr trefft, zur Hochzeit ein. Die Diener gingen auf die Straßen hinaus und holten alle zusammen, die sie trafen, Böse und Gute, und der Festsaal füllte sich mit Gästen. Als sie sich gesetzt hatten und der König eintrat, um sich die Gäste anzusehen, bemerkte er unter ihnen einen Mann, der kein Hochzeitsgewand anhatte. Er sagte zu ihm: Mein Freund, wie konntest du hier ohne Hochzeitsgewand erscheinen? Darauf wusste der Mann nichts zu sagen. Da befahl der König seinen Dienern: Bindet ihm Hände und Füße, und werft ihn hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird er heulen und mit den Zähnen knirschen. Denn viele sind gerufen, aber nur wenige auserwählt. Einführendes Gebet: Herr, ich glaube an dich, weil du mich geschaffen hast, um bei dir zu sein. Ich hoffe auf dich, weil du mir immer das gibst, was ich brauche, um bei dir zu sein. Ich liebe dich, weil du nicht aufhörst, mich ungeachtet meines Zögerns und meiner Sündhaftigkeit einzuladen. Bitte: Herr, gewähre mir die Gnade, den unschätzbaren Wert deiner Gegenwart und des Himmels immer mehr zu erkennen und so zu leben, dass ich dorthin gelangen kann. 1. Wie kann man das nicht annehmen! Gott lädt uns ein, die Vereinigung mit ihm, zu der er uns berufen hat, als Geschenk freiwillig anzunehmen. Aber, siehe da, wir können unsere Freiheit missbrauchen und das einzige, das uns wirklich glücklich macht, ablehnen. Dazu kommt es, wenn wir Gott vergessen, ihm nicht mehr die Anbetung und Liebe zuteilwerden lassen, die er als unser Schöpfer und Vater verdient, wenn wir nämlich uns an die erste Stelle setzen und unser Ich die einzige Richtschnur für unsere Entscheidungen und unser Handeln wird. Diese Stelle des Evangeliums hilft uns, dass wir uns erinnern, welche Art von Freiheit wir haben. Wir haben keine absolute Freiheit. Wir können nicht wählen, was unser Ziel sein soll. Gott allein ist unser Ziel. Unsere Freiheit ist begrenzt und besteht darin, die Mittel frei zu wählen, die uns am wirksamsten helfen, dieses Ziel zu erreichen. 2. Eine unverdiente Einladung. Unsere Möglichkeit, in den Himmel zu kommen, ist wahrhaft ein Geschenk Gottes. Er lädt uns ein, obwohl wir Sünder sind, obwohl wir den Tod und die Auferstehung seines Sohnes nicht ernst nehmen und obwohl wir immer wieder zu Fall kommen trotz der Gnade und Kraft, auf die wir uns verlassen, um der Versuchung zu widerstehen. Der heilige Paulus stellt in seinem Brief an die Römer fest, wie schwer es für einen Menschen ist, sein Leben für einen anderen hinzugeben (vgl. Röm 5,7). Vielleicht würde er es für einen sehr guten Menschen tun; Christus gab sein Leben nicht für gute Menschen hin; er gab es für Sünder. Dieses unglaubliche Zeugnis seiner Liebe zu uns sollte uns dazu bewegen, Gott alles, was wir sind und haben, zu übergeben. 3. Dem Anlass entsprechend gekleidet sein. Gott ist gut, aber er ist nicht naiv. Er wird uns nicht in eine vollkommene Gemeinschaft mit sich eintreten lassen, wenn wir diese nicht richtig zu schätzen wissen. Das in dem Evangelium angesprochene Gewand ist ein Bild für die Seele. Die Seele, die gereinigt und vorbereit wurde, um in den Himmel zu kommen, trägt ein Hochzeitsgewand. Die Seele, die von Egoismus und Sünde erfüllt ist, ist unpassend gekleidet. Es liegt nicht an Gott, wenn er kein Erbarmen mit uns hat. Es liegt an dem Gebrauch unserer Freiheit. Wenn wir auf etwas stoßen, das wertvoll ist, und wir wissen, dass es uns besser machen wird, dann müssen wir uns diesen Wert durch ehrliches Bemühen aneignen. Wir müssen ihm gerecht werden. Wir können hinsichtlich des Himmels nicht gleichgültig oder oberflächlich sein. Ich sollte ihn nicht bloß als eine Möglichkeit betrachten; er sollte eine existentielle Notwendigkeit sein. Gespräch mit Christus: Herr, so oft halte ich meine Zufriedenheit für wichtiger als die Konzentration meiner Aufmerksamkeit und Mühen auf eine echte Gemeinschaft mit dir. Hilf mir, deine Einladung zu schätzen, um ein wirklich christliches Leben zu erreichen, so dass die Tugend über die Sünde, die uneigennützige Liebe über die Selbstsucht und die Demut über den Stolz die Oberhand gewinnt. Vorsatz: Heute will ich versuchen, in einer Tugend zu wachsen, die ich brauche, um auf Gottes Liebe zu antworten.
Wie Gott sein 19. August 2011 Freitag der zwanzigsten Woche im Jahreskreis P. Josè LaBoy Wallace LC Mt 22,34-40 Als die Pharisäer hörten, dass Jesus die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, kamen sie bei ihm zusammen. Einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer, wollte ihn auf die Probe stellen und fragte ihn: Meister, welches Gebot im Gesetz ist das wichtigste? Er antwortete ihm: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken. Das ist das wichtigste und erste Gebot. Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz samt den Propheten. Einführendes Gebet: Lieber Herr, ich glaube an dich, weil du einen Plan für mich hast, der mich dorthin führen soll, wo du bist. Ich hoffe auf dich, weil dein Beispiel und deine Gnade mir die Kraft geben, meinen Willen mit dem deinen in Übereinstimmung bringen zu können. Ich liebe dich, weil ich nur dann, wenn ich dich liebe, in dich verwandelt und heilig werden kann. Bitte: Herr, gewähre mir die Gnade, getreulich das Gebot der Nächstenliebe zu praktizieren. 1. Das wollen, was Gott will. Was ist wahre Liebe? Papst Benedikt sagt uns, was der eigentliche Inhalt der Liebe ist, indem er auf den römischen Historiker Sallust zurückgreift: „Dasselbe wollen und dasselbe abweisen — das haben die Alten als eigentlichen Inhalt der Liebe definiert: das Einander-ähnlich-Werden, das zur Gemeinsamkeit des Wollens und des Denkens führt“ (Deus Caritas Est, Nr. 17). Dieses Zitat hilft uns zu verstehen, dass „lieben“ bedeutet, unseren Willen mit dem Willen Gottes in Einklang zu bringen. Das führt uns in die Nähe Gottes. Diese Wahrheit hebt auch die Sünde unserer ersten Eltern auf, die zwar wie Gott sein wollten, aber seinem Willen nicht gehorchten. 2. Liebe hat zwei Dimensionen. Wahre Liebe kennt zwei Dimensionen: die Liebe zu Gott und die Liebe zu unserem Nächsten. Der erste Brief des heiligen Johannes, bekannt als die „Magna Charta“ der Nächstenliebe, stellt häufig und klar die enge Beziehung dieser beiden Dimensionen dar. Auf den Punkt gebracht, kann die eine ohne die andere nicht gelebt werden: „Jeder, der die Gerechtigkeit nicht tut und seinen Bruder nicht liebt, ist nicht aus Gott“ (1 Joh 3, 10); „Liebe Brüder, wir wollen einander lieben; denn die Liebe ist aus Gott, und jeder, der liebt, stammt von Gott und erkennt Gott” (1 Joh 4, 7); „Liebe Brüder, wenn Gott uns so geliebt hat, müssen auch wir einander lieben” (1 Joh 4, 11); „Wenn jemand sagt: Ich liebe Gott!, aber seinen Bruder hasst, ist er ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, kann Gott nicht lieben, den er nicht sieht. Und dieses Gebot haben wir von ihm: Wer Gott liebt, soll auch seinen Bruder lieben” (1 Joh 4,20-21). 3. Andere lieben. Gott lieben, verlangt, andere zu lieben. Dies ist nicht einfach, insbesondere in einer Welt, die den Individualismus hoch schätzt und in der das Vorwärtskommen bedeutet, andere mit Füssen zu treten. Wir werden andere nicht lieben, nur weil wir wissen, dass wir es sollten. Wenn es schon schwer ist, andere zu lieben nach der Forderung des Alten Testaments „wie du dich selbst liebst“, können wir uns vorstellen, wie schwer es ist, andere zu lieben nach der Forderung Christi „wie ich euch geliebt habe“ (vgl. Joh 13, 34), was das wahre christliche Kennzeichnen ist: „Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt“ (Joh 13, 35). Wie häufig beurteilen wir andere nach ihrem Aussehen, nach ihren Eigenschaften oder Fehlern? Es ist so einfach, die Fehler und Unvollkommenheiten der Menschen und ihre Handlungsweisen zu kritisieren; doch es ist so schwer, ständig zu loben, was bei ihnen positiv ist. Eine der besten Möglichkeiten, unseren Nächsten zu lieben, besteht darin, die Nächstenliebe in unserem Reden zu üben. Gespräch mit Christus: Lieber Jesus, gib mir die Gnade, andere mit all meiner Kraft und mit allem guten Willen zu lieben. Ich möchte dich betrachten, Herr, so dass ich von dir lernen kann, wie ich andere so sehr lieben kann, dass ich dazu bereit werde, mein Leben für sie hinzugeben. Vorsatz: Ich will heute sehr konkret die Nächstenliebe üben.
Sei ein Christ, und tue nicht nur so 20. August 2011 Samstag der zwanzigsten Woche im Jahreskreis Hl. Bernhard von Clairvaux, Kirchenlehrer P. José LaBoy Wallace LC Mt 23,1-12 Darauf wandte sich Jesus an das Volk und an seine Jünger und sagte: Die Schriftgelehrten und die Pharisäer haben sich auf den Stuhl des Mose gesetzt. Tut und befolgt also alles, was sie euch sagen, aber richtet euch nicht nach dem, was sie tun; denn sie reden nur, tun selbst aber nicht, was sie sagen. Sie schnüren schwere Lasten zusammen und legen sie den Menschen auf die Schultern, wollen selber aber keinen Finger rühren, um die Lasten zu tragen. Alles, was sie tun, tun sie nur, damit die Menschen es sehen: Sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten an ihren Gewändern lang, bei jedem Festmahl möchten sie den Ehrenplatz und in der Synagoge die vordersten Sitze haben, und auf den Straßen und Plätzen lassen sie sich gern grüßen und von den Leuten Rabbi (Meister) nennen. Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn nur einer ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder. Auch sollt ihr niemand auf Erden euren Vater nennen; denn nur einer ist euer Vater, der im Himmel. Auch sollt ihr euch nicht Lehrer nennen lassen; denn nur einer ist euer Lehrer, Christus. Der Größte von euch soll euer Diener sein. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden. Einführendes Gebet: Lieber Herr, ich glaube an dich, weil du Mensch geworden bist, um uns die Liebe des Vaters zu offenbaren und uns zu zeigen, wie wir dir nachfolgen können. Ich hoffe auf dich, weil du versprochen hast, bei uns zu sein bis zum Ende der Welt. Ich liebe dich, weil du gestorben bist, um mir das Leben zu schenken. Bitte: Herr, hilf mir, in meiner christlichen Identität und in meinem Engagement zu wachsen. 1. Tu, was du predigst. Die Welt braucht mehr Zeugen als Lehrer. Es ist einfach, andere zu erinnern, wie Dinge gemacht werden sollten; es ist jedoch viel schwerer, das Zeugnis eines glaubwürdigen christlichen Lebens zu geben. Das eine ist die Lehre, und das andere das persönliche Beispiel. Wenn jemand die Wahrheit spricht, sollten wir sie annehmen, auch wenn derjenige die Wahrheit, die er predigt, selber nicht lebt. Dass wir die Wahrheit leben, sollte nicht davon abhängen, ob andere sie leben oder nicht. Und wenn wir selbst in einem Beruf stehen, der uns verpflichtet, zu predigen oder den Katechismus zu lehren, sollten wir aufrichtig versuchen, nach der Lehre zu leben, die wir predigen und die nicht von uns, sondern von Gott stammt. 2. Christ sein. In seinem Brief an die Römer legt der heilige Ignatius von Antiochien dar, wie wichtig es ist, wahrhaft Christ zu sein und sich nicht nur so zu nennen: „Erflehet mir nur Kraft nach innen und nach außen, damit ich nicht nur rede, sondern auch wolle, damit ich nicht nur Christ heiße, sondern auch als solchen mich erweise. Wenn ich wirklich als Christ erkannt werde, dann kann ich auch so genannt werden, und dann kann ich getreu sein.“ Christentum besteht nicht darin, unseren Glauben in einer äußerlichen oder eher formalen Weise zu leben, wie die Pharisäer ihre Religion lebten, sondern darin, Gott so zu lieben, dass diese Liebe in unserem persönlichen und öffentlichen Verhalten sichtbar wird. In unserem Verhalten sollten wir das vermeiden, was wir bei anderen bemängeln. Um wahrhaft Christ zu sein, ist es notwendig, sich zu bemühen, zu denken, zu wollen, zu ersehnen und zu lieben, was Jesus tat. 3. Demütig sein. Alles geht darum, demütig zu sein. Einmal verglich der heilige Bernhard von Clairvaux einen Stolzen mit einem schneebedeckten Gipfel zu Frühlingsbeginn und einen Demütigen mit einem Tal. Der schmelzende Schnee, der Gottes Gnade ist, kann nicht aufwärts zum Stolzen fließen: durch seine Haltung – er denkt, er wäre auf Gottes Niveau – hat er sich selbst in eine Lage gebracht, in der es ihm unmöglich ist, die Gnade Gottes zu empfangen. Der Demütige jedoch, da er am Fuß des Berges ist, empfängt das Wasser der Gnade Gottes in vollem Umfang und kann deshalb überreichlich Frucht bringen. Nur der Demütige kann wahrhaft mit Gott in Kontakt sein und zulassen, dass Gottes Gnade Wunder in seinem Leben bewirkt. Gespräch mit Christus: Herr, hilf mir, meine christliche Identität zu schätzen. Ich denke nicht immer darüber nach, was es bedeutet, Christ zu sein, und was das für mich heißt. Ich weiß, dass es uns nicht von Natur aus zufällt, christlich zu leben. Das kann nur mit deinem Licht und deiner Gnade gelingen. Gewähre mir die Gnade, dich intensiver zu betrachten, so dass du der Maßstab für meine Tätigkeiten und Reaktionen sein kannst. Vorsatz: Ich will ein wahrhaftes Zeugnis von Christus zu Hause, in der Schule oder bei der Arbeit geben.
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