Tägliche Meditationen Sonntag 31. Juli bis Samstag 6. August 2011 Achtzehnte Woche im Jahreskreis P. Jason Wallace LC, P. Thomas Moylan LC, P. Patrick Murphy LC, P. James Brooks LC
Die wunderbare Speisung 31. Juli 2011 Achtzehnter Sonntag im Jahreskreis P. Jason Wallace LC Mt 14,13-21 Als Jesus all das hörte, fuhr er mit dem Boot in eine einsame Gegend, um allein zu sein. Aber die Leute in den Städten hörten davon und gingen ihm zu Fuß nach. Als er ausstieg und die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen und heilte die Kranken, die bei ihnen waren. Als es Abend wurde, kamen die Jünger zu ihm und sagten: Der Ort ist abgelegen und es ist schon spät geworden. Schick doch die Menschen weg, damit sie in die Dörfer gehen und sich etwas zu essen kaufen können. Jesus antwortete: Sie brauchen nicht wegzugehen. Gebt ihr ihnen zu essen! Sie sagten zu ihm: Wir haben nur fünf Brote und zwei Fische bei uns. Darauf antwortete er: Bringt sie her! Dann ordnete er an, die Leute sollten sich ins Gras setzen. Und er nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Lobpreis, brach die Brote und gab sie den Jüngern; die Jünger aber gaben sie den Leuten, und alle aßen und wurden satt. Als die Jünger die übrig gebliebenen Brotstücke einsammelten, wurden zwölf Körbe voll. Es waren etwa fünftausend Männer, die an dem Mahl teilnahmen, dazu noch Frauen und Kinder. Einführendes Gebet: Himmlischer Vater, ich danke dir für das Geschenk dieses neuen Tages und das Geschenk deines Sohnes, meines Herrn Jesus Christus. Möge das Licht deines Sohnes heute in mein Herz leuchten, so dass ich dich mit all meinen Gedanken, Worten und Werken lobpreisen kann. Bitte: Herr Jesus, lass mich immer nach dem Brot des Lebens hungern. 1. Das heilige Herz Jesu. Jesus legte mit seinem Boot am Ufer an. Er konnte die Menge sehen, die dort versammelt war. Wahrscheinlich riefen sie in Sprechchören seinen Namen und priesen Gott für die Wunder, die er schon in anderen Städten vollbracht hatte. Jesus sah die Blinden und Lahmen. Er spürte die Erwartung, die die Herzen der Menge erfüllte. Er konnte nicht unbeteiligt bleiben. Sein heiliges Herz, das die Menschen so sehr liebt, hatte Mitleid mit ihnen. Er wollte diesen Menschen zeigen, wie sehr er, der Vater und der Heilige Geist sie lieben. Nachdem er ausgestiegen war, begann er, sie zu heilen. Jesus legte den Kranken, einem nach dem anderen, seine Hände auf und machte sie gesund. Die Begeisterung bei den Menschen muss groß gewesen sein. 2. Die Hilflosigkeit der Apostel. Wie glücklich muss Jesus nach der Heilung dieser Menschen gewesen sein. Und wie enttäuscht von den Aposteln, als sie vorschlugen, die Leute wegzuschicken, weil sie nichts zu essen hatten. Die Apostel waren nicht wirklich besorgt um die Menschen. Tatsächlich dachten sie nur an sich selbst und an ihre eigenen Bedürfnisse. Sie lebten noch nicht im Geiste des Glaubens und des Vertrauens auf Gottes Fürsorge, vielmehr waren sie auf sich und ihre menschliche Begrenztheit konzentriert. Sie erinnerten sich nicht daran, was Jesus vollbringen konnte. 3. Jesus sättigt wirklich. Das Evangelium berichtet uns, dass alle satt wurden. Es können leicht etwa 20000 Menschen dort gewesen sein, wenn man bedenkt, dass die meisten Männer verheiratet waren und mindestens zwei Kinder bei sich hatten. Es war ein Wunder. Jesus vermehrte fünf Brote und zwei Fische, um eine große Menschenmenge zu speisen. Er brachte die Menschen aus der ganzen Umgebung zusammen. Er heilte ihre Krankheiten. Aber das größte Wunder war: er goss seine Liebe und Barmherzigkeit in ihre Herzen. Er stärkte ihren Glauben. Die Apostel und die anderen Menschen vertieften ihr Vertrauen auf die Macht und die Fürsorge des Herrn. Das ganze Ereignis war eine Vorahnung dessen, was in jeder heiligen Messe in unseren Herzen geschieht. In jeder heiligen Messe gibt es ein Wunder. Brot und Wein werden Fleisch und Blut unseres Herrn Jesus Christus, und er befriedigt die tiefste Sehnsucht unserer Seelen nach Liebe und Gemeinschaft mit ihm. Wir werden „ein Fleisch“ in Christus. Gespräch mit Christus: Jesus, sanftmütig und demütig von Herzen, bilde mein Herz nach deinem Herzen. Erfülle mich mit deiner Liebe und deinem Mitleid. Ich bin dein und du bist mein für immer. Vorsatz: Ich will heute die heilige Kommunion empfangen oder wenigstens das Allerheiligste Sakrament besuchen und geistig kommunizieren.
Lass deinen Glauben leuchten 1. August 2011 Montag der achtzehnten Woche im Jahreskreis Hl. Alfons Maria von Lignori P. Thomas Moylan LC Mt 5,13-16 Jesus sagte zu seinen Jüngern: Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr; es wird weggeworfen und von den Leuten zertreten. Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Man zündet auch nicht ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber, sondern man stellt es auf den Leuchter; dann leuchtet es allen im Haus. So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen. Einführendes Gebet: Herr, du bist das wahre Licht, das in die Welt kommt und die Finsternis unserer Sünden vertreibt. Ich knie heute vor dir, weil ich auf deine Barmherzigkeit und Liebe vertraue. Ohne dich vermag ich nichts. Die Zeit, die ich hier mit dir verbringe, soll Ausdruck meiner Liebe zu dir sein. Ich möchte nichts weiter als dir in allen Dingen gefallen. Bitte: Herr, befreie mich von den Schatten meiner Unvollkommenheit. 1. Macht einen Unterschied! Denken wir daran, was für einen Unterschied eine Prise Salz für eine Mahlzeit macht, wie sehr sie den Geschmack verbessert. Das Salz, das sind wir! Denken wir daran, wie sehr wir das Leben anderer verändern können, wenn wir etwas von uns dazugeben. So viele Leben können sich ändern aufgrund unserer Zuwendung. „Geben ist seliger als nehmen“ (Apg 20,35). Christus lädt uns ein, aus uns herauszugehen und auch das Leben derer zu verändern, die uns umgeben, wo immer wir sind - zu Hause, in der Schule, am Arbeitsplatz. 2. Lasst euer Licht leuchten! Wir sollten nicht von anderen die Initiative erwarten, das Richtige zu tun und so das Licht verstecken, das Gott uns anvertraut hat. Wir sind das Licht der Welt! Wir sollen die Gaben, die vielfältigen Talente, die Gott uns gegeben hat, jetzt sofort nutzen. Ein frisch verwitweter Mann überlegte, was seine Frau im offenen Sarg tragen sollte bevor sie begraben wurde. Er fand ein schönes Kleid, noch originalverpackt, und bat den Bestatter, ihr dieses Kleid anzuziehen. Wie hätte er es genossen, sie zu Lebzeiten in diesem Kleid zu sehen. Warten wir nicht auf später! Lassen wir unser Licht jetzt leuchten. Vertreiben wir die Finsternis! 3. Euer Licht muss leuchten! Teil unserer christlichen Berufung, die wir in der Taufe empfangen haben, ist es, positiv auf unsere Mitmenschen einzuwirken, unser Licht vor ihnen leuchten zu lassen. Durch Nächstenliebe und Beispiel sollen wir unseren himmlischen Vater verherrlichen, nicht unsere persönliche Eitelkeit pflegen. Unser gutes Beispiel ist ein „muss“; es ist eine Notwendigkeit für unsere Rettung. Christus lädt uns ein, die Finsternis der Sünde mit dem Licht seiner Gnade in uns zu besiegen. Dieses Licht wird uns dann auch helfen, anderen den Weg zu zeigen. Gespräch mit Christus: Herr, du hast mir aufgetragen, die Finsternis der Sünde aus meinem eigenen Leben zu vertreiben. Hilf mir mit deiner Gnade ein Licht zu sein für andere, damit auch sie Kinder des Lichtes werden. Vorsatz: Heute werde ich keine Angst haben, mich gegen das feige Schweigen der Mehrheit zu stellen, und ich werde nur gut über andere reden.
Mission Impossible 2. August 2011 Dienstag der achtzehnten Woche im Jahreskreis P. Patrick Murphy LC Mt 14,22-36 Gleich darauf forderte Jesus die Jünger auf, ins Boot zu steigen und an das andere Ufer vorauszufahren. Inzwischen wollte er die Leute nach Hause schicken. Nachdem er sie weggeschickt hatte, stieg er auf einen Berg, um in der Einsamkeit zu beten. Spät am Abend war er immer noch allein auf dem Berg. Das Boot aber war schon viele Stadien vom Land entfernt und wurde von den Wellen hin und her geworfen; denn sie hatten Gegenwind. In der vierten Nachtwache kam Jesus zu ihnen; er ging auf dem See. Als ihn die Jünger über den See kommen sahen, erschraken sie, weil sie meinten, es sei ein Gespenst, und sie schrien vor Angst. Doch Jesus begann mit ihnen zu reden und sagte: Habt Vertrauen, ich bin es; fürchtet euch nicht! Darauf erwiderte ihm Petrus: Herr, wenn du es bist, so befiehl, dass ich auf dem Wasser zu dir komme. Jesus sagte: Komm! Da stieg Petrus aus dem Boot und ging über das Wasser auf Jesus zu. Als er aber sah, wie heftig der Wind war, bekam er Angst und begann unterzugehen. Er schrie: Herr, rette mich! Jesus streckte sofort die Hand aus, ergriff ihn und sagte zu ihm: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt? Und als sie ins Boot gestiegen waren, legte sich der Wind. Die Jünger im Boot aber fielen vor Jesus nieder und sagten: Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn. Sie fuhren auf das Ufer zu und kamen nach Gennesaret. Als die Leute dort ihn erkannten, schickten sie Boten in die ganze Umgebung. Und man brachte alle Kranken zu ihm und bat ihn, er möge sie wenigstens den Saum seines Gewandes berühren lassen. Und alle, die ihn berührten, wurden geheilt. Einführendes Gebet: Herr Jesus, ich glaube, dass du willst, dass ich Vertrauen in dich habe, und zwar ein Vertrauen, das vorbehaltlos auf deine Worte hört. Ich hoffe auf deine Worte und vertraue nicht auf meine eigene Kraft und meinen eigenen Verstand, sondern setze mein Vertrauen in dich. Ich liebe dich. Du erstaunst mich immer wieder, wenn du mir zeigst, wie du Dinge anders tust als ich sie tue. Bitte: Herr, möge mein Gebet heute bewirken, dass ich den Schritt aus meiner Bequemlichkeit heraus wage. 1. Einsamkeit und Gebet. Jesus schickte die Menge fort und ging auf einen Berg, um zu beten. Er war bereit, auf die Gesellschaft anderer zu verzichten, um allein mit Gott zu sein. Ohne andere allein in der Stille zu sein, kann für kurze Zeit zu einem Gefühl der Einsamkeit und der inneren Leere führen. Vielleicht fühlen wir das Verlangen, die Gesellschaft anderer zu suchen – um so den Schmerz des Alleinseins zu betäuben. Wenn das der Fall ist, müssen wir im Gebet ausharren. Der Schmerz der Stille kann sich in Freude und Frieden verwandeln. Wir müssen aber mit Gott verbunden bleiben und lernen, uns über seine Gegenwart im stillen Gebet zu freuen. 2. Furcht vor dem Gebet. „Habt Vertrauen, ich bin es; fürchtet euch nicht.“ Petrus antwortete ihm: „Herr, wenn du es bist, so befiehl, dass ich auf dem Wasser zu dir komme.“ Manchmal kann unsere Furcht vor dem stillen Gebet größer sein als die Furcht, die Petrus empfand. Wir haben uns so sehr an das Zusammensein mit anderen gewöhnt, wir sind oft sehr beschäftigt, werden oft gebraucht, dass wir uns davor fürchten, diese Gewohnheiten zu verlassen, und sei es auch nur für die Zeit eines kurzen Gebets. Wir müssen bereit sein, diese Gewohnheiten aufzugeben, zumindest zeitweise, wenn wir Beten lernen wollen. Wir müssen frei von uns selbst werden, um mit Christus erfüllt zu werden und uns auf seine Stärke zu verlassen und ihm zu vertrauen. 3. Ein fester Entschluss. „Und als sie ins Boot gestiegen waren, legte sich der Wind.“ Wenn wir einmal „im Boot sind“, das heißt, wenn wir uns entschließen, stilles und konzentriertes Beten zu üben, werden sich unsere Ängste und Befürchtungen wie der Wind legen. Wir müssen den festen Entschluss fassen, uns tief aufs Gebet einzulassen und alle Trägheit überwinden, wenn wir die wahre Freiheit, den Frieden und die Freude echten Gebets erleben wollen. Bitten wir den Herrn um diese Gnade und seien wir großzügig, wenn wir beginnen. Gespräch mit Christus: Herr, du kennst die Schwerfälligkeit, die ich erlebe, wenn ich beten will. Du weißt, wie oft ich versucht werde, mit dem Beten aufzuhören und etwas anderes zu tun. Gib mir einen tiefen Glauben und großen Mut, den Schritt in die Seelentiefe zu wagen und mit ganzem Herzen mein Beten zu beginnen. Vorsatz: Ich will den festen Entschluss fassen, heute intensiv zu beten.
Dreiste Hartnäckigkeit 3. August 2011 Mittwoch der achtzehnten Woche im Jahreskreis P. Patrick Murphy LC Mt 15,21-28 Von dort zog sich Jesus in das Gebiet von Tyrus und Sidon zurück. Da kam eine kanaanäische Frau aus jener Gegend zu ihm und rief: Hab Erbarmen mit mir, Herr, du Sohn Davids! Meine Tochter wird von einem Dämon gequält. Jesus aber gab ihr keine Antwort. Da traten seine Jünger zu ihm und baten: Befrei sie (von ihrer Sorge), denn sie schreit hinter uns her. Er antwortete: Ich bin nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt. Doch die Frau kam, fiel vor ihm nieder und sagte: Herr, hilf mir! Er erwiderte: Es ist nicht recht, das Brot den Kindern wegzunehmen und den Hunden vorzuwerfen. Da entgegnete sie: Ja, du hast recht, Herr! Aber selbst die Hunde bekommen von den Brotresten, die vom Tisch ihrer Herren fallen. Darauf antwortete ihr Jesus: Frau, dein Glaube ist groß. Was du willst, soll geschehen. Und von dieser Stunde an war ihre Tochter geheilt. Einführendes Gebet: Herr Jesus, ich glaube, dass du willst, dass ich Vertrauen in dich habe, und zwar ein Vertrauen, das vorbehaltlos auf deine Worte hört. Ich hoffe auf deine Worte und vertraue nicht auf meine eigene Kraft und meinen eigenen Verstand, sondern setze mein Vertrauen in dich. Ich liebe dich. Du erstaunst mich immer wieder, wenn du mir zeigst, wie du Dinge anders tust als ich sie tue. Bitte: Herr, erfülle mein Herz mit Dankbarkeit und Zuversicht, selbst wenn jene, die ich liebe, leiden müssen. 1. Meine Tochter… „Meine Tochter wird von einem Dämon gequält.“ Das Leiden anderer Menschen erfüllt uns mit Mitleid. Wenn aber ein Sohn oder eine Tochter leidet, dann kann unsere Angst übergroß werden. Stellen wir uns das Leiden dieser Frau im Evangelium vor. Stellen wir uns den tiefen Schmerz vor, den sie in ihrem Herzen fühlte. Ihre Liebe aber nährte ihre Hoffnung und ließ sie Jesus suchen. Wenn jene, die wir lieben, leiden, sollten auch wir Jesus aufsuchen und ihn um Hilfe bitten. 2. Neue Dimensionen. Nur eine Mutter oder ein Vater wissen um ihre starke Liebe zu einem Kind: „Worte können das nicht beschreiben…“ Wir verstehen erst dann die Liebe richtig, wenn es um Menschen geht, die wir kennen und lieben. Betrachten wir das Leiden unseres Herrn Jesus Christus. Stellen wir uns die falschen Anklagen vor, die Geißelung, die Demütigungen und die Kreuzigung. Und jetzt stellen wir uns unseren eigenen Sohn oder unsere eigene Tochter vor, oder unsere Mutter oder unseren Vater oder sonst eine geliebte Person, die das gleiche Schicksal erleiden. So nimmt das Leiden Christi eine neue Dimension an. 3. Unser Anspruch auf Gottes Gnade. „Ja, du hast recht, Herr! Denn selbst die Hunde bekommen von den Brotresten, die vom Tisch ihrer Herren fallen.“ Glauben und Demut rühren das Herz Christi. Wie schnell benehmen wir uns wie verwöhnte Kinder und meinen, dass wir mehr verdienen. „Die Erde schuldet dir nicht den Lebensunterhalt,“ lautet der Spruch eines Weisen. „Sie war vor dir da.“ Wie viel glücklicher sind wir, wenn wir unser Kleinsein, unsere Unwürdigkeit anerkennen, wenn wir uns als Geschöpfe Gottes erkennen, die von ihm das Leben, den Atem und ihr Herz empfangen haben. Alles, was wir besitzen, ist ein Geschenk seiner schöpferischen Liebe. Wie glücklich sind wir, wenn wir dankbar sind und ihm unseren Dank auf vielerlei Weise während eines Tages ausdrücken. Gespräch mit Christus: Herr, ich lobe dich und danke dir von ganzem Herzen für all das, was du für mich getan hast. Ich weiß, dass auch das Leiden aus deiner Hand kommt, weil es zu meinem Besten ist. Ich verstehe das nicht immer gleich. Schenk mir Dankbarkeit, Glauben und Vertrauen, damit ich mein Kreuz annehmen kann und mich über deine erfinderische Liebe, die stets Neues schafft, freuen kann. Vorsatz: Ich will heute dem Herrn den Tag hindurch öfters Dank sagen.
Der geheimnisvolle Mann 4. August 2011 Donnerstag der achtzehnten Woche im Jahreskreis Hl. Jean-Marie Baptist Vianney, Pfarrer von Ars P. Patrick Murphy LC Mt 16,13-23 Als Jesus in das Gebiet von Cäsarea Philippi kam, fragte er seine Jünger: Für wen halten die Leute den Menschensohn? Sie sagten: Die einen für Johannes den Täufer, andere für Elias, wieder andere für Jeremia oder sonst einen Propheten. Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich? Simon Petrus antwortete: Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes! Jesus sagte zu ihm: Selig bist du, Simon Barjona; denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel. Ich aber sage dir: Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein. Dann befahl er den Jüngern, niemand zu sagen, dass er der Messias sei. Einführendes Gebet: Herr Jesus, ich glaube, dass du willst, dass ich Vertrauen in dich habe, und zwar ein Vertrauen, das vorbehaltlos auf deine Worte hört. Ich hoffe auf deine Worte und vertraue nicht auf meine eigene Kraft und meinen eigenen Verstand, sondern setze mein Vertrauen in dich. Ich liebe dich. Du erstaunst mich immer wieder, wenn du mir zeigst, wie du Dinge anders tust als ich sie tue. Bitte: Herr, lass mich durch den Glauben und ein großzügiges Herz, das dir nachfolgen will, dich immer mehr erkennen. 1. Halbwissen. Wir erlangen Wissen durch Erfahrung. Die Menschen in dieser Bibelstelle versuchten Jesus zu kennen, indem sie ihn mit anderen identifizierten. Einige sagten, er sei Johannes der Täufer, der wie der Herr Reue und Umkehr predigte. Andere verglichen ihn mit Jeremia, dessen Prophetien einen neuen Bund ankündigten, den Gott mit dem Haus Israel schließen würde, wo Gott sein Gesetz in ihre Herzen schreiben würde. „Ich werde ihr Gott sein,“ sagte er, „und sie werden mein Volk sein.“ (Jer 31,33). Wieder andere hörten von Jesu außerordentlichen Werken und hielten ihn für Elias, der auf einem feurigen Wagen zum Himmel emporgefahren war. Alle diese Personen sind Jesus auf ihre Art ähnlich. Aber sie offenbaren nicht sein ganzes Mysterium. Bin ich damit zufrieden, nur Teilaspekte von ihm zu kennen, oder will ich ihn in- und auswendig kennenlernen? 2. Ein Abglanz. Jesus gleicht in der Tat den Propheten und Patriarchen des Alten Bundes. Er gleicht ihnen, übersteigt sie aber auch bei weitem. Keiner dieser heiligen Männer erreicht die Dimensionen der Person Christi. Sie sind die Strahlen, er ist die Sonne. Die Apostel wissen, dass der Herr mehr ist als Moses, Elias, Jeremia oder sogar Johannes. „Ihr aber, für wen haltet ihr mich?“ „Du bist der Messias, der Sohn Gottes.” Wie wunderbar ist es doch, im Glauben zu wissen, dass Jesus wahrhaftig der Sohn Gottes ist. Schätze ich dieses wunderbare Geschenk, meinen Gott, Schöpfer und Erlöser durch die Person Jesus Christus zu kennen? Ich kann mich in ihm ausruhen und Kraft, Hoffnung und Freude in ihm finden. Ruhe ich in ihm? 3. Schließlich ahnte er die Wahrheit und er begann, Licht zu sehen. „Selig bist du, Simon, Sohn des Jona. Denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel.“ Die Apostel hatten Jesus zuerst mit den heiligen Männern aus Israels Vergangenheit verglichen, sahen aber bald, dass er sie alle übertraf. Seine Tugenden, seine Güte und Macht nahmen immer mehr zu, bis klar wurde, dass alle Vergleiche an ihm scheitern müssen. Er war nicht nur quantitativ mehr, sondern auch qualitativ viel, viel mehr. Der Vater im Himmel schenkte ihnen die Erleuchtung, und schließlich glaubten sie. Es ist nötig für mich, im Licht zu leben, das so hell geleuchtet hat und weiterhin leuchtet. Christus sagt uns, dass er das Licht der Welt ist. Er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Schätze ich meinen Glauben an Jesus Christus, schütze ich diesen Glauben und bemühe ich mich, ihn wachsen zu lassen und Frucht zu bringen? Gespräch mit Christus: Herr, wenn ich das Evangelium lese, staune ich über deine Größe, aber allein die Gnade kann bewirken, dass ich glaube. Nur die Gnade kann meinen Glauben stärken und mir helfen, die Dinge so zu sehen und zu verstehen, wie du es tust. Gib mir die Gabe zu glauben, damit ich diese Grenzen überschreiten und dich als mein höchstes Gut erkennen kann. Vorsatz: Ich will heute um das Geschenk des Glaubens für jene bitten, die nicht glauben.
Die Seele verkaufen 5. August 2011 Freitag der achtzehnten Woche im Jahreskreis Hl. Oswald, Nothelfer P. James Brooks LC Mt 16,24-28 Darauf sagte Jesus zu seinen Jüngern: Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen. Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sein Leben einbüßt? Um welchen Preis kann ein Mensch sein Leben zurückkaufen? Der Menschensohn wird mit seinen Engeln in der Hoheit seines Vaters kommen und jedem Menschen vergelten, wie es seine Taten verdienen. Amen, ich sage euch: Von denen, die hier stehen, werden einige den Tod nicht erleiden, bis sie den Menschensohn in seiner königlichen Macht kommen sehen. Einführendes Gebet: Himmlischer Vater, hilf mir die überirdischen Dinge zu suchen. Hilf mir jene Dinge zu suchen, die ewigen Bestand haben, so dass alles, was ich tue, dir zur Ehre gereicht und meinen Schwestern und Brüdern hilft, dir näher zu kommen, der du lebst und herrschst mit Christus, deinem Sohn, in der Einheit des Heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Bitte: Vater, gib mir den Mut, den ich brauche, um mein Kreuz zu tragen und in die Fußstapfen deines Sohnes zu treten. 1. Freunde des Kreuzes. Es gibt viele Christen, die in guten Zeiten gerne Freunde von Jesus sein wollen. Allerdings gibt es nur sehr wenige Christen, die wirkliche Freunde von Jesus sind, die das Kreuz zu jeder Zeit umarmen, auch in schlechten Zeiten. Natürlich ist es niemals einfach, ein Freund des Kreuzes zu sein, aber wer möchte nur ein Gut-Wetter-Fan Jesu und des Evangeliums sein? Unser christliches Leben ist ein ständiger Kampf. Wir dürfen dies nicht vergessen. Jeder ist versucht, der Realität seines Lebens von Zeit zu Zeit zu entfliehen. Trotzdem, wer aushält bis zum Ende, wird gerettet werden und hat ein fruchtbares Leben. Wir können keine glorreiche Ewigkeit voller Festlichkeiten und Freude erwarten, wenn wir nicht bereit sind, hier auf Erden auch Blut, Schweiß und Tränen um Christi willen und für das Wohl unserer Brüder und Schwestern zu vergießen. 2. Geld kann keine Liebe kaufen. „Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sein Leben einbüßt? Um welchen Preis kann ein Mensch sein Leben zurückkaufen?“ Mit anderen Worten: Jesus sagt, dass es nicht wichtig sei, wie viel Geld wir verdienen, welches Auto wir fahren, welche Kleidung wir tragen oder welchen Ausbildungsgrad wir erlangt haben. Wir können unser ganzes Leben damit verbringen, zu versuchen, Millionen Euros zu verdienen und alle Arten von Luxus und Sicherheiten anzuhäufen, aber all dies wird schließlich vergebens gewesen sein. Wir werden uns den wahren Sinn des Lebens und den wahren Schatz der Liebe verkannt haben. Machen wir nicht den Fehler, ständig zu versuchen, uns das Leben einfacher und angenehmer zu gestalten. Das führt nur zu Unglück und Einsamkeit. 3. Vergeltung kann hart sein. „Der Menschensohn wird mit seinen Engeln in der Hoheit seines Vaters kommen und jedem Menschen vergelten, wie es seine Taten verdienen.“ Es ist klar, dass wir nicht in den Himmel kommen, nur weil wir sagen, dass wir an Jesus glauben. Jesus sagt dies klar mit seiner Botschaft, das ganze Evangelium hindurch. Glaube allein reicht nicht, um gerettet zu werden. Sogar der Satan und seine Teufel glauben – und schaudern (vgl. Jak 2,19). Lasst uns zum weiteren Verständnis mit den Worten des heiligen Jakobus fortfahren: „Meine Brüder und Schwestern, was nützt es, wenn einer sagt, er habe Glauben, aber es fehlen die Werke? Kann etwa der Glaube ihn retten? Wenn ein Bruder oder eine Schwester ohne Kleidung ist und ohne das tägliche Brot und einer von euch zu ihnen sagt: Geht in Frieden, wärmt und sättigt euch!, ihr gebt ihnen aber nicht, was sie zum Leben brauchen – was nützt das? So ist auch der Glaube für sich allein tot, wenn er nicht Werke vorzuweisen hat“ (Jak 2,14-17). Gespräch mit Christus: Ich verspreche Treue zum Kreuz, zur heiligen katholischen Kirche und zum Reich Gottes, für das sie steht: ein Leib in Jesus Christus, ewiges Leben, Vergebung der Sünden. Vorsatz: Ich werde heute ein leibliches Werk der Barmherzigkeit vollbringen. („Leibliche Werke der Barmherzigkeit sind vor allem: die Hungrigen speisen, Obdachlose beherbergen, Nackte bekleiden, Kranke und Gefangene besuchen und Tote begraben. Unter diesen Werken ist das Almosenspenden an Arme eines der Hauptzeugnisse geschwisterlicher Liebe: es ist auch eine Gott wohlgefällige Tat der Gerechtigkeit“ [KKK 2447]).
Ein herrliches Licht 6. August 2011 Samstag der achtzehnten Woche im Jahreskreis P. Jason Wallace LC Mt 17,1-9 Sechs Tage danach nahm Jesus Petrus, Jakobus und dessen Bruder Johannes beiseite und führte sie auf einen hohen Berg. Und er wurde vor ihren Augen verwandelt; sein Gesicht leuchtete wie die Sonne und seine Kleider wurden blendend weiß wie das Licht. Da erschienen plötzlich vor ihren Augen Mose und Elias und redeten mit Jesus. Und Petrus sagte zu ihm: Herr, es ist gut, dass wir hier sind. Wenn du willst, werde ich hier drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elias. Noch während er redete, warf eine leuchtende Wolke ihren Schatten auf sie und aus der Wolke rief eine Stimme: Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe; auf ihn sollt ihr hören. Als die Jünger das hörten, bekamen sie große Angst und warfen sich mit dem Gesicht zu Boden. Da trat Jesus zu ihnen, fasste sie an und sagte: Steht auf, habt keine Angst! Und als sie aufblickten, sahen sie nur noch Jesus. Während sie den Berg hinabstiegen, gebot ihnen Jesus: Erzählt niemand von dem, was ihr gesehen habt, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist. Einführendes Gebet: Herr, wenn ich das Licht deiner Verklärung sehe, ist es einfach, zu glauben. Ich hoffe auf dein Licht und deine Stärke, auch wenn ich einsam und niedergeschlagen bin. Ich liebe dich für diese Augenblicke des Lichts. Ich danke dir, Herr, dass du mir die Gnaden schenkst, die mich durch die Prüfungen des Lebens hindurch tragen werden. Bitte: Herr, lass mich deine Güte und Schönheit immer vor meinen Augen haben. 1. Das ist mein Sohn, auf ihn sollt ihr hören. Wir besitzen Jesu Worte in den Evangelien. Wir kennen den Weg, aber manchmal hören wir nicht hin. Hinhören bedeutet mehr als nur Hören. Wir können alle möglichen Arten von Lärm hören, aber wenn wir nicht wirklich hinhören, können wir diesen Lärm nicht definieren. Haben wir uns nicht auch schon bei großen Menschenansammlungen von allem möglichen Lärm ablenken lassen? Ein Nebenstehender kann dann mit uns sprechen, wenn wir uns aber nicht ganz auf ihn konzentrieren, können wir seine Worte nicht verstehen. Ein anderes Mal hören wir nicht hin, weil wir zu sehr mit dem inneren Lärm unserer eigenen Gedanken beschäftigt sind. Wir müssen uns also anstrengen und hinhören, was Jesus uns zu sagen hat und dürfen uns dabei nicht von all dem Lärm um uns und in uns ablenken lassen. 2. Augenblicke des Lichts. Manchmal schenkt Gott uns Augenblicke, in denen seine Wahrheit blendend deutlich vor unseren Augen ist. Denken wir an Mutter Teresa, die ihre Berufung schon in sehr jungem Alter deutlich vor sich sah. Sie bekam ein besonderes Licht der Gnade unseres Herrn geschenkt. Aber Gott ist auch zu uns allen gekommen, vielleicht schon ganz oft. Er schenkt unseren Herzen und unserem Verstand immer wieder sein Licht, damit wir stark genug sind, ihm zu folgen. Das ist einfach wunderbar. Er kennt den richtigen Augenblick, um unser Leben zu erleuchten. 3. „Steht auf, habt keine Angst“ Diese Worte, die auch von unserem letzten Papst Johannes Paul II. immer wieder gesprochen worden waren, klingen in unserem Leben immer wieder von neuem auf. Eltern sagen diese Worte, wenn ihre Kinder aus Angst bestimmte Dinge nicht tun wollen. Angst kann sich auf vielerlei Weise äußern. Was ist mein Angstfaktor? Habe ich Angst davor, zu versagen, mich und meinen Besitz Gott zur Verfügung zu stellen, nach einem Fall wieder aufzustehen? Habe ich Angst davor, unserem Herrn die Herrschaft über mein Leben zu überlassen? Gott bittet uns darum, aufzustehen und unser Leben ihm zu übergeben. Habt keine Angst; unsere Freude ist es, bei Christus zu sein. Gespräch mit Christus: Herr Jesus, oft wehre ich mich dagegen, mich ganz dir zu überlassen. Ich ziehe mich in mich selbst zurück und habe Angst davor, die Kontrolle über mein Leben zu verlieren. Ich habe Angst davor, mein Leben dir zu übergeben. Lehre mich, großzügig zu sein. Vorsatz: Ich will Gott im Gebet für die wunderbaren Augenblicke seines Lichts, die er mir geschenkt hat, danken.
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