Tägliche Meditationen Sonntag 17. Juli 2011 bis Samstag 23. Juli 2011 Sechzehnte Woche im Jahreskreis P. Roderick Ermatinger LC, P. Robert DeCesare LC, P. Patrick Murphy LC, P. Edward Hopkins LC
Dein Reich komme 17. Juli 2011 Sechzehnter Sonntag im Jahreskreis P. Roderick Ermatinger LC Mt 13,24-43 Und Jesus erzählte ihnen noch ein anderes Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Mann, der guten Samen auf seinen Acker säte. Während nun die Leute schliefen, kam sein Feind, säte Unkraut unter den Weizen und ging wieder weg. Als die Saat aufging und sich die Ähren bildeten, kam auch das Unkraut zum Vorschein. Da gingen die Knechte zu dem Gutsherrn und sagten: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher kommt dann das Unkraut? Er antwortete: Das hat ein Feind von mir getan. Da sagten die Knechte zu ihm: Sollen wir gehen und es ausreißen? Er entgegnete: Nein, sonst reißt ihr zusammen mit dem Unkraut auch den Weizen aus. Lasst beides wachsen bis zur Ernte. Wenn dann die Zeit der Ernte da ist, werde ich den Arbeitern sagen: Sammelt zuerst das Unkraut und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen; den Weizen aber bringt in meine Scheune. Er erzählte ihnen ein weiteres Gleichnis und sagte: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Senfkorn, das ein Mann auf seinen Acker säte. Es ist das kleinste von allen Samenkörnern; sobald es aber hochgewachsen ist, ist es größer als die anderen Gewächse und wird zu einem Baum, so dass die Vögel des Himmels kommen und in seinen Zweigen nisten. Und er erzählte ihnen noch ein Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit dem Sauerteig, den eine Frau unter einen großen Trog Mehl mischte, bis das Ganze durchsäuert war. Dies alles sagte Jesus der Menschenmenge durch Gleichnisse; er redete nur in Gleichnissen zu ihnen. Damit sollte sich erfüllen, was durch den Propheten gesagt worden ist: Ich öffne meinen Mund und rede in Gleichnissen, ich verkünde, was seit der Schöpfung verborgen war. Dann verließ er die Menge und ging nach Hause. Und seine Jünger kamen zu ihm und sagten: Erkläre uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker. Er antwortete: Der Mann, der den guten Samen sät, ist der Menschensohn; der Acker ist die Welt; der gute Samen, das sind die Söhne des Reiches; das Unkraut sind die Söhne des Bösen; der Feind, der es gesät hat, ist der Teufel; die Ernte ist das Ende der Welt; die Arbeiter bei dieser Ernte sind die Engel. Wie nun das Unkraut aufgesammelt und im Feuer verbrannt wird, so wird es auch am Ende der Welt sein: Der Menschensohn wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Reich alle zusammenholen, die andere verführt und Gottes Gesetz übertreten haben, und werden sie in den Ofen werfen, in dem das Feuer brennt. Dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen. Dann werden die Gerechten im Reich ihres Vaters wie die Sonne leuchten. Wer Ohren hat, der höre! Einführendes Gebet: Herr Jesus, ich komme zu dir mit dem Wunsch, dich besser kennenzulernen, damit dadurch meine Liebe zu dir wächst. Ich will dir meine Liebe zeigen, indem ich andere so aufrichtig liebe, wie du mich geliebt hast. Immer wieder falle ich; aber ich vertraue auf deine Gnade und stehe immer wieder auf. Ich verlasse mich darauf, dass deine Gnade mein Herz so verändert, dass ich mit der Zeit mehr stehen als fallen werde. So stehe ich vor dir und bin bereit, auf dein Wort zu hören und mich noch vollkommener mit deinem heiligsten Willen zu vereinen. Bitte: Herr, Jesus, öffne mein Herz für dein Wort. 1. Das Unkraut ausreißen. Jesus schüttet seine Gnade über jeden von uns aus; schon ein bisschen davon reicht, um unser Leben zu verändern. Warum ist dann soviel Unkraut in unseren Gärten? Dieser kleine hässliche Typ, den wir den Teufel nennen, kann ohne unsere Erlaubnis kein Unkraut pflanzen. Wie gehen wir vor, um das Unkraut zu erkennen? Was machen wir, um es auszureißen? Zuerst müssen wir diese Fragen stellen: wollen wir dieses abscheuliche Unkraut finden? Wollen wir das Notwendige tun, um es auszureißen? Jesus möchte das wissen. 2. Unsere Herzen sind für Gott geschaffen. Nachdem Jesus mit uns über das Unkraut gesprochen hat, lenkt er das Gespräch auf ein neues Gebiet. Er wünscht, dass wir versuchen in das Geheimnis seines Himmelreichs einzudringen, dass er in unsere Herzen einpflanzen möchte. Er will, dass wir verstehen, dass er unendlich ist, da er Gott ist. Und wir, obwohl wir endlich sind, können, weil wir mit einer unsterblichen Seele gesegnet sind, Gott und seinen Willen verstehen, nach ihm verlangen, uns mit ihm identifizieren und uns ihm hingeben. 3. Die Vögel der Luft nisten in den Zweigen. Christus möchte, dass die Saat, die er in unsere Herzen gesät hat, zu schlanken, gesunden Bäumen heranwächst, so dass die Vögel des Himmels dort Schutz finden können. Er möchte uns zu Menschen machen, die seine fruchtbare Saat aussäen. Er braucht uns, damit wir seine Worte zu anderen Menschen bringen. Christus sandte seine Apostel in eine feindlich gesinnte Welt: eine Welt, die an viele Götter glaubte, eine Welt, die Christus gerade gekreuzigt hatte. Dennoch säten die Apostel weit und breit die Botschaft des Evangeliums aus, und sie schlug Wurzeln in vielen Herzen. Das Himmelreich wuchs. Jetzt sind wir an der Reihe. Jesus ruft uns auf, Apostel zu sein, sein Evangelium weit und breit auszusäen. Wir sind Teil einer unzerbrechlichen Kette des Glaubens. So wollen wir unser Leben als treue und furchtlose Apostel leben. Herr, Jesus, wie kann ich dein treuer und mutiger Apostel sein? Gespräch mit Christus: Mein Jesus, reiße das Unkraut aus meinem Herzen und pflanze deine Sendung in mich ein. Erfülle mich mit deinem Durst nach der Erlösung der Seelen und ermuntere mich, deinen Durst mit jedem Atemzug zu löschen. Vorsatz: Heute will ich mit jemandem darüber sprechen, wie wir das Reich Gottes aufbauen und verbreiten können.
„Sie lieben mich… Sie lieben mich nicht“ 18. Juli 2011 Montag der sechzehnten Woche im Jahreskreis
P. Patrick Murphy LC Mt 12,38-42 Zu dieser Zeit sagten einige Schriftgelehrte und Pharisäer zu ihm: Meister, wir möchten von dir ein Zeichen sehen. Er antwortete ihnen: Diese böse und treulose Generation fordert ein Zeichen, aber es wird ihr kein anderes gegeben werden als das Zeichen des Propheten Jona. Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches war, so wird auch der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Innern der Erde sein. Die Männer von Ninive werden beim Gericht gegen diese Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie haben sich nach der Predigt des Jona bekehrt. Hier aber ist einer, der mehr ist als Jona. Die Königin des Südens wird beim Gericht gegen diese Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie kam vom Ende der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören. Hier aber ist einer, der mehr ist als Salomo. Einführendes Gebet: Herr, mein Gebet wird nur wirksam sein, wenn ich in Demut vor dir stehe. So nähere ich mich dir mit Sanftmut und Demut des Herzens. Ich habe ein unendliches Verlangen nach dir und deiner Gnade. Der Gedanke daran hilft mir, in der Demut zu wachsen. Ich vertraue dir und deiner Gnade. Ich danke dir für das unschätzbare Geschenk deiner Liebe. Bitte: Herr, hilf mir so zu lieben, wie du liebst – mit hingebungsvoller Großzügigkeit. 1. Die Hürde des Hochmutes. „Meister, wir möchten von dir ein Zeichen sehen.“ Die Beziehung der Schriftgelehrten und Pharisäer zu Jesus ist einseitig. Sie verlangen von ihm, dass er ihnen ein Zeichen gibt, wenn er sich ihrer Wertschätzung würdig erweisen will, während sie ihm gegenüber schon im Voraus kaltherzig jede erdenkliche Offenheit versagen. Hochmut stellt unmögliche Anforderungen an andere und ist so lange nicht zufrieden, bis diesen Forderungen entsprochen wird. Folglich ist der Hochmut niemals zufrieden. Er ist der Grund für Ressentiments, Verbitterung und letztlich Zerstörung von Beziehungen. Statt an Christus Forderungen zu stellen, sollten wir zuvor Forderungen an uns selbst stellen. Wir sollten von uns fordern, in der Nachfolge des Herrn in Demut, Selbstlosigkeit und authentischer Liebe zu wachsen. 2. Zu lieben oder nicht zu lieben. In seiner Enzyklika Deus Caritas est lehrt Papst Benedikt XVI. über die sich selbst-hingebende Liebe. Unter Hinweis auf das Hohelied schreibt er: „Die Gedichte, aus denen dieses Buch besteht, waren ursprünglich Liebeslieder, die vielleicht einer israelitischen Hochzeitsfeier zugedacht waren, bei der sie die eheliche Liebe verherrlichen sollten. Dabei ist es sehr lehrreich, dass im Aufbau des Buches zwei verschiedene Wörter für 'Liebe' stehen. Da ist zunächst das Wort dodim, ein Plural, der die noch unsichere, unbestimmt suchende Liebe meint. Dieses Wort wird dann durch ahaba abgelöst. Im Gegensatz zu der noch suchenden und unbestimmten Liebe ist darin die Erfahrung von Liebe ausgedrückt, die nun wirklich Entdeckung des anderen ist und so den egoistischen Zug überwindet, der vorher noch deutlich waltete. Liebe wird nun Sorge um den anderen und für den anderen. Sie will nicht mehr sich selbst, das Versinken in die Trunkenheit des Glücks, sie will das Gute für den Geliebten: sie wird Verzicht, sie wird bereit zum Opfer, ja sie will es“ (Nr. 6). 3. Ninive und die Liebe. Jesus lehrt uns, dass die Männer von Ninive beim Gericht gegen diese Generation auftreten und sie verurteilen werden. Der Grund dafür ist, dass die Zeitgenossen des Jona sich nach seiner Predigt bekehrt hatten. Wahre selbsthingebende Liebe beginnt mit der Umkehr. Wenn ich umkehre, erkenne ich Gott, der all meine Liebe wert ist. Ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich ihn oft so wenig geliebt oder ihn beleidigt habe, ihn, der doch die umfassende Liebe ist. Umkehr aus Liebe bedeutet, mein Wollen liebevoll auf den anderen auszurichten. Das ist eine Form der selbsthingebenden Liebe, die wir in unserem Leben jederzeit ausüben können. Gespräch mit Christus: Herr, ich liebe dich. Ich will in der selbsthingebenden Liebe wachsen. Meine Liebe ist schwach und kurzlebig. Herr, schenke mir die Gnade, dass ich heute immer wieder daran arbeite, ein reuevolles Herz zu haben, damit ich dich wieder neu lieben kann. Vorsatz: Heute will ich mich in der Reue üben, um in der tätigen Liebe zu wachsen.
Lebensziele festlegen 19. Juli 2011 Dienstag der sechzehnten Woche im Jahreskreis P. Robert DeCesare LC Mt 12,46-50 Als Jesus noch mit den Leuten redete, standen seine Mutter und seine Brüder vor dem Haus und wollten mit ihm sprechen. Da sagte jemand zu ihm: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen mit dir sprechen. Dem, der ihm das gesagt hatte, erwiderte er: Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder? Und er streckte die Hand über seine Jünger aus und sagte: Das hier sind meine Mutter und meine Brüder. Denn wer den Willen meines himmlischen Vaters erfüllt, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter. Einführendes Gebet: Herr, ich beginne meine Meditation im Bewusstsein, dass ich deiner Gnade und deiner Hilfe bedarf. Ohne dich, Herr, kann ich nichts, aber mit dir, Herr, kann ich alles. Ich glaube, dass du in der Eucharistie wahrhaft gegenwärtig bist. Verborgen in der Gestalt des Brotes bleibst du bei mir. Ich vertraue auf dich, Herr, weil du meinem Leben einen Sinn gibst. Ich vertraue dir, weil du deinen Versprechen treu bist. Herr, ich liebe dich, weil du mir den Schatz des katholischen Glaubens gegeben hast. Du hast mir dieses Geschenk gegeben, um es mir zu ermöglichen, dem Weg zum Himmel zu folgen und dort für immer bei dir zu sein. Bitte: Herr, gib mir die Gnade, deinen Willen zu erkennen und ihn in meinem Leben zu befolgen. 1. Was ist das Ziel meines Lebens? Dies ist die grundlegende Frage nach unserem Sinn im Leben. Der Vater schuf uns, damit wir ihn erkennen, lieben und ihm in dieser Welt dienen, um mit ihm für immer in der nächsten Welt glücklich zu sein. „Von allen sichtbaren Geschöpfen ist einzig der Mensch ‚fähig, seinen Schöpfer zu erkennen und zu lieben’. Er ist ‚auf Erden das einzige Geschöpf, das Gott um seiner selbst willen gewollt hat’, und er allein ist berufen, in Erkenntnis und Liebe am Leben Gottes teilzuhaben. Auf dieses Ziel hin ist er erschaffen worden“ (Katechismus der Katholischen Kirche, 356). Um uns zu helfen, gab uns Gott seinen Sohn, damit wir ihm folgen und von ihm lernen, um so den Plan in unserem Leben zu erfüllen, den er für uns hat. Und deshalb folgen wir ihm und hören ihm zu, denn so gelangen wir zur Vollendung. 2. Ich habe einen Auftrag. Unsere Lebensaufgabe ist es, zur Vollendung zu gelangen. Also ist die Erfüllung unserer Sendung eine grundlegende Sache für unser Gewissen. Die direkte Norm für den richtigen Gebrauch unseres Gewissens könnte so formuliert werden: „Alles, das mir hilft, meine Sendung zu erfüllen, ist gut für mich; alles, das zwischen mir und meiner Sendung steht, ist schlecht für mich“. Oder, um Christi Worte zu benutzen: „Meine Speise ist es, den Willen dessen zu tun, der mich gesandt hat, und sein Werk zu vollenden“ (Joh 4,34); „Ich tue allezeit, was ihm wohlgefällt“ (Joh 8,29). Der Grund ist offensichtlich: Die Tat folgt dem Sein; was wir sind, entscheidet darüber, was wir tun. In ähnlicher Weise ergibt sich die apostolische Sendung aus unserem Christsein. Was wir sind und was wir tun sind die zwei Seiten derselben Medaille. 3. Ein Teil von Gottes Familie. An einer anderen Stelle im Evangelium sagt Christus: „Wer immer den Willen Gottes tut, ist mir Bruder und Schwester und Mutter“ (Mk 3,35). Die Familie Christi ist ewig. Er heißt diejenigen willkommen, die seinen Willen tun, weil wir dafür erschaffen wurden, seinen Willen zu tun. Wenn wir unserer Berufung treu sind und so zur Vollendung gelangen, dann entsprechen wir den Hoffnungen und Träumen, die der Herr für uns hat. Er will, dass wir heilig sind. Er hat uns für sich selbst geschaffen. Nichts würde ihm mehr gefallen als am Ende sagen zu können: „Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, erbt das Reich, das euch von der Erschaffung der Welt an bereitet ist“ (Mt 25,34). Gespräch mit Christus: Herr, ich will Teil deiner Familie sein. Ich will deinen Willen tun, weil ich weiß, dass es mich heilig machen wird. Dein Wille heiligt uns. Mach du mich heilig, Herr. Gib mir die Gnade, deinen Willen zu erkennen, zu lieben und zu erfüllen. Vorsatz: Ich werde meinen Tag noch einmal durchdenken, bevor ich heute zu Bett gehe, und erforschen, wie ich Gottes Willen heute erfüllt habe.
Magst du Früchte? 20. Juli 2011 Mittwoch der sechzehnten Woche im Jahreskreis Hl. Margareta, Märtyrerin P. Patrick Murphy LC Mt 13,1-9 An jenem Tag verließ Jesus das Haus und setzte sich an das Ufer des Sees. Da versammelte sich eine große Menschenmenge um ihn. Er stieg deshalb in ein Boot und setzte sich; die Leute aber standen am Ufer. Und er sprach lange zu ihnen in Form von Gleichnissen. Er sagte: Ein Sämann ging aufs Feld, um zu säen. Als er säte, fiel ein Teil der Körner auf den Weg, und die Vögel kamen und fraßen sie. Ein anderer Teil fiel auf felsigen Boden, wo es nur wenig Erde gab, und ging sofort auf, weil das Erdreich nicht tief war; als aber die Sonne hochstieg, wurde die Saat versengt und verdorrte, weil sie keine Wurzeln hatte. Wieder ein anderer Teil fiel in die Dornen, und die Dornen wuchsen und erstickten die Saat. Ein anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden und brachte Frucht, teils hundertfach, teils sechzigfach, teils dreißigfach. Wer Ohren hat, der höre! Einführendes Gebet: Herr, mein Gebet kann nur „funktionieren“ wenn ich in Demut zu dir komme. Ich brauche dich und deine Gnade so sehr. Darüber nachzudenken hilft mir dabei, in Demut zu wachsen. Ich vertraue auf dich und deine Gnade. Danke für das so große Geschenk deiner Liebe. Bitte: Herr, möge ich auf deine Gnade in meinem Herzen immer mit brennender und aktiver Liebe antworten. 1. Die Tränen eines Sämanns. Stellen sie sich Jesus vor, wie er der Menge predigt, wie er auf positive Reaktionen hofft, aber viele Leute sieht, die seine Botschaft der Erlösung nicht annehmen. Eines Tages denkt er darüber nach, als er einen Sämann bei der Arbeit beobachtet. Er sieht Vögel, die sofort einen Teil der Körner wegpicken. Er sieht schon früher gesäte Körner von der Sonne verbrannt liegen. Er sieht junge Triebe von Unkraut erstickt. Dann erinnert er sich an die Namen von Menschen, die seine Botschaft gehört hatten, aber die sich entschlossen hatten, nicht darauf zu reagieren oder deren Reaktion nur sehr kurzlebig war. Wir erinnern uns an eine andere Bibelstelle: „Als er näher kam und die Stadt sah, weinte er über sie und sagte: Wenn doch auch du an diesem Tag erkannt hättest, was dir Frieden bringt. Jetzt aber bleibt es vor deinen Augen verborgen.“ (Lk 19,41) 2. Keine Ruhe den Gottlosen. Die Ermahnungen, das Wort Gottes zu beachten, sind in der Heiligen Schrift zahlreich. Der Brief an die Hebräer ist besonders streng. Der Autor warnt uns: „Verhärtet euer Herz nicht wie beim Aufruhr, wie in der Wüste am Tag der Versuchung“ (Hebr 3,8). Die Israeliten antworteten nach dem Auszug aus Ägypten in beschämender Weise. „Immer geht ihr Herz in die Irre. Sie erkannten meine Wege nicht. Darum habe ich in meinem Zorn geschworen: Sie sollen nicht in das Land meiner Ruhe kommen“ (Hebr 3,10-11). Das kann uns helfen, eine heilsame Ehrfurcht vor dem Herrn wach zu halten. Es spornt uns an, hart daran zu arbeiten, nahe bei Christus zu bleiben und so in seine Ruhe einzutreten und all unsere Herzenshärte zu besiegen. 3. Früchte der Tugend. „Ein anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden und brachte Frucht, teils hundertfach, teils sechzigfach, teils dreißigfach.“ Die Früchte, von denen der Herr spricht, sind Glaube, Hoffnung und Liebe. Wenn wir in der Nachfolge Christi und in der Liebe zu ihm jeden Tag in diesen Tugenden wachsen, dann können wir sicher sein, auf sein Wort zu hören und ihm zu gefallen. Die größte aller Tugenden ist die Nächstenliebe, eine praktische und effektive Liebe zu unserem Nächsten. Um zu sehen, wie diese Früchte auf eine Art verwendet werden, die Christus wirklich gefällt, können wir die Leben der Heiligen betrachten. Gespräch mit Christus: Herr, du weiß wie leicht ich Mittelmäßigkeit in meinem Leben zulasse. Die Ängste und Sorgen dieses Lebens befördern dich und dein Reich allzu oft auf den zweiten Rang. Schenke mir die Gewohnheit, jeden Tag Zeit für das Gebet zu reservieren und Platz zu schaffen für dich in meinem Leben und dem der meinen. Vorsatz: Ich werde mich erneut um jenes Gebetsversprechen bemühen, in dem ich am meisten nachgelassen habe.
Den guten Kampf für den Glauben kämpfen 21. Juli 2011 Donnerstag der sechzehnten Woche im Jahreskreis P. Patrick Murphy LC Mt 13,10-17 Da kamen die Jünger zu ihm und sagten: Warum redest du zu ihnen in Gleichnissen? Er antwortete: Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Himmelreichs zu erkennen; ihnen aber ist es nicht gegeben. Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. Deshalb rede ich zu ihnen in Gleichnissen, weil sie sehen und doch nicht sehen, weil sie hören und doch nicht hören und nichts verstehen. An ihnen erfüllt sich die Weissagung Jesajas: Hören sollt ihr, hören, aber nicht verstehen; sehen sollt ihr, sehen, aber nicht erkennen. Denn das Herz dieses Volkes ist hart geworden, und mit ihren Ohren hören sie nur schwer, und ihre Augen halten sie geschlossen, damit sie mit ihren Augen nicht sehen und mit ihren Ohren nicht hören, damit sie mit ihrem Herzen nicht zur Einsicht kommen, damit sie sich nicht bekehren und ich sie nicht heile. Ihr aber seid selig, denn eure Augen sehen und eure Ohren hören. Amen, ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte haben sich danach gesehnt zu sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört. Einführendes Gebet: Herr, mein Gebet kommt nur dann an, wenn ich demütig vor dir bin. So nähere ich mich in Bescheidenheit und Demut. Ich spüre ein klares Verlangen nach dir und deiner Gnade. In Gedanken daran wächst meine Demut. Ich vertraue dir und deiner Gnade. Danke für deine unermessliche Liebe. Bitte: Herr, mehre meinen Glauben, meine Hoffnung und meine Liebe. 1. Es bleiben Glaube, Hoffnung und Liebe. Was meint der Herr, wenn er sagt „wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben“ oder „wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat.“ Er bezieht sich eher auf die geistigen Güter als auf die materiellen. Gnade, Glaube, Hoffnung und Liebe sind allesamt geistige Güter. Wer hat, dem wird gegeben. Wenn du deinen Glauben, deine Hoffnung und deine Liebe lebst, werden sie in deiner Seele wachsen. Das Ergebnis? Du wirst Gnade im Überfluss haben. Wenn du deinen Glauben, deine Hoffnung und deine Liebe nicht übst, verlierst du alles, denn die irdische Welt ist vergänglich. So lehrt uns der heilige Paulus: „Fleisch und Blut können das Reich Gottes nicht erben; das Vergängliche erbt nicht das Unvergängliche“ (1 Kor 15,50). Und an anderer Stelle: „Es bleiben Glaube, Hoffnung und Liebe, diese drei“ (1 Kor 13,13). 2. Mit neuen Augen sehen. „Hören sollt ihr, hören, aber nicht verstehen; sehen sollt ihr, sehen, aber nicht erkennen.“ Wir können die Welt aus natürlicher oder aus übernatürlicher Sicht betrachten. Glaube, Hoffnung und Liebe erlauben uns eine übernatürliche Sicht der Welt. Die natürliche Sicht der Dinge schränkt uns in tausenderlei Hinsicht ein, weil die materielle Welt begrenzt und vergänglich ist. Die übernatürliche Welt ist nicht begrenzt, wenn man sie im Glauben sieht. Sie kommt zur Erfüllung und besteht für immer. Ohne Glauben hören wir, verstehen aber nicht, ohne Glauben halten wir Ausschau, sehen aber nichts. 3. Ein kämpfendes Herz. Nur wenn wir darum kämpfen, Christus ähnlich zu werden, verstehen wir diese Worte wirklich: „Ihr aber seid selig, denn eure Augen sehen und eure Ohren hören.“ Das mag schwer zu verstehen sein, ist aber so. Um Jesus zu verstehen, ist es notwendig, ihm ähnlich zu sein. In dem Augenblick, in dem wir beginnen, für die Liebe zu ihm zu kämpfen, beginnen wir auch, ihm ähnlich zu werden. Gleichzeitig fangen wir an, ihn zu verstehen. Um ein Herz wie Jesus zu haben, müssen wir kämpfen und leiden, aber kämpfen und leiden ohne Feigheit, ohne Pause und ohne Entmutigung. Gespräch mit Christus: Herr, gewähre mir die Gnade, im Geist des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe zu kämpfen. Ich möchte in diesen Tugenden wachsen und beginnen, die Welt mit deinen Augen zu sehen – den Augen eines neuen Mannes oder einer neuen Frau in Christus. Mit dir ist meine Zukunft hoffnungsvoller und voll großartiger Verheißung und in jedem Falle glänzender als meine Vergangenheit. Vorsatz: Ich will heute Menschen, Handlungen und Ereignisse mit den Augen des Glaubens sehen.
Liebe bis zum Tod und darüber hinaus 22. Juli 2011 Freitag der sechzehnten Woche im Jahreskreis Hl. Maria Magdalena
P. Patrick Murphy LC
Joh 20,1-2, 11-18 Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war. Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Man hat den Herrn aus dem Grab weggenommen, und wir wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat. Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein. Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten. Die Engel sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Man hat meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wohin man ihn gelegt hat. Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast. Dann will ich ihn holen. Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich ihm zu und sagte auf hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister. Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern, und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott. Maria von Magdala ging zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie richtete aus, was er ihr gesagt hatte. Einführendes Gebet: Herr, Jesus, ich komme zu dir mit dem Wunsch, dich besser kennenzulernen und in der Liebe zu dir zu wachsen. Ich will dir meine Liebe zeigen, indem ich andere so aufrichtig liebe, wie du mich geliebt hast. Immer wieder falle ich, aber ich vertraue auf deine Gnade, dass du mich niemals auf dem Boden liegen lässt, sondern mich immer wieder aufrichtest. Ich vertraue darauf, dass deine Gnade mein Herz verändern wird. So stehe ich vor dir, bereit, auf dein Wort zu hören und mich noch vollkommener mit deinem heiligsten Willen zu vereinen. Bitte: Herr, schenk mir eine Liebe zu dir, die der Liebe der heiligen Maria Magdalena gleicht. 1. Eine einsame Wächterin. Wie traurig muss Maria Magdalena gewesen sein, als sie draußen vor dem Grab stand und weinte. Unser Herr hatte ihre Seele geheilt; er hatte sieben Dämonen aus ihrem Herzen vertrieben. Sie hatte am Fuß des Kreuzes unseres Herrn zusammen mit der heiligen Jungfrau Maria und dem heiligen Johannes gestanden. Sie hatte die Füße unseres Herrn mit ihren Tränen gewaschen; jetzt fließen ihr Tränen über das Gesicht. Sie ist allein. Nach den bitteren Ereignissen des Karfreitags hat sie eine Einsamkeit erfahren, die ihre ganze Existenz berührte. Aber sie war nicht allein. Wir sind niemals allein, wenn wir leiden. Verschließe ich mich in meinem Leiden, oder öffne ich unserem Herrn mein Herz in allen Prüfungen? 2. Beim Namen gerufen. Maria Magdalena muss die Zuneigung unseres Herrn gewonnen haben. Die anderen Anhänger hatten sich in ihren Räumen eingeschlossen. Doch hier war diese einfache, bescheidene Frau, die versuchte, auf dem Weg, den sie kannte, unseren Herrn zu begleiten. Wir haben viel von dieser wunderbaren Frau zu lernen. Wie sie das Herz Jesu bewegte! Sie ist die erste, der er nach seiner Auferstehung erscheint. Was für ein Geschenk. Was für ein Geschenk, wenn der auferstandene Herr unseren Namen ausspricht. Trotz ihrer Angst will sie dem Herrn Ehre erweisen, den sie nun als Gott erfahren wird. Denke ich in den Zeiten von Prüfung und Schmerz daran, Gott in meinen Gedanken, Wünschen, Absichten und Handlungen zu ehren? Bleibt er für mich immer an erster Stelle, egal, was ich gerade durchmache? 3. Die erste Verkünderin. So wie Maria Magdalena das Herz unseres Herrn berührte, berührt er jetzt ihr Herz, sodass sie zum Apostel für die Apostel wurde. Sie ist die erste, die der Welt verkündet, dass unser Herr von den Toten auferstanden ist. Jesus ist der Herr des Lebens. Was mag in ihrem Herzen vorgegangen sein, als sie zu den Aposteln eilte? Lasst uns Christus um dieses Geschenk bitten – denselben Eifer wie Maria Magdalena zu haben, als sie ging, um zu verkünden, dass sie dem auferstandenen Herrn begegnet war. Bin ich Zeuge der rettenden Botschaft unseres Herrn, besonders inmitten persönlichen Leidens? Gespräch mit Christus: Jesus, ich möchte deine Zuneigung gewinnen, wie Maria Magdalena sie an deinem Grab gewann. Und dann erfülle mich mit der Freude, die du an jenem ersten Ostermorgen in ihr Herz eingesenkt hast. Vorsatz: Heute will ich überlegen, wie ich meiner Gemeinde helfen kann. So wie Maria Magdalena vor 2000 Jahren möchte ich heute unserer Kirche dienen.
Wie wir in ihm bleiben können 23. Juli 2011 Samstag der sechzehnten Woche im Jahreskreis Hl. Brigitta von Schweden P. Edward Hopkins LC Joh 15, 1-8 In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Winzer. Jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, schneidet er ab, und jede Rebe, die Frucht bringt, reinigt er, damit sie mehr Frucht bringt.
Ihr seid schon rein durch das Wort, das ich zu euch gesagt habe. Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch. Wie die Rebe aus sich keine Frucht bringen kann, sondern nur, wenn sie am Weinstock bleibt, so könnt auch ihr keine Frucht bringen, wenn ihr nicht in mir bleibt.
Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht; denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen. Wer nicht in mir bleibt, wird wie die Rebe weggeworfen, und er verdorrt. Man sammelt die Reben, wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen.
Wenn ihr in mir bleibt und wenn meine Worte in euch bleiben, dann bittet um alles, was ihr wollt: Ihr werdet es erhalten. Mein Vater wird dadurch verherrlicht, dass ihr reiche Frucht bringt und meine Jünger werdet. Einführendes Gebet: Ich glaube an dich, Herr. Du bist mein Leben und der Ursprung all meines Glücks. Ich vertraue darauf, dass ich wachsen werde, wenn ich mir deine Eingebungen zu Herzen nehme und deine Gebote halte. Ich liebe dich, Herr. Ich opfere dir dieses Gebet auf, damit meine Liebe zu dir zunimmt und mein Leben in dir verwurzelt bleibt. Du bist meine Hoffnung und meine Stärke. Bitte: Ohne dich, Jesus, kann ich nichts bewirken. Herr, lass mich in dir bleiben. 1. „Wer nicht glaubt”. „Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er an den Namen des einzigen Sohnes Gottes nicht geglaubt hat” (Joh 3,18). In der heutigen Zeit werden Wahrheit und Glauben als „relativ“ betrachtet. Jesus war aber sehr spezifisch und fordernd in seiner Lehre. Sind seine Worte für mich wertvoll und wichtig? Wie gut kenne ich meinen Glauben? Bemühe ich mich darum, studiere ich und beschütze ich ihn als das, wovon meine Rettung abhängt? Wie gut kann ich meinen Glauben anderen erklären? Die Märtyrer sind für den Glauben gestorben. „Wer durch den Glauben und Taufe Christus angehört, muss seinen Taufglauben vor den Menschen bekennen“ (Katechismus der Katholischen Kirche, 14). 2. „Wenn ihr meine Gebote nicht haltet“. „Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, ” (Joh 15,10). Es ist nicht genug, nur mit Herz und Verstand zu glauben oder Lippenbekenntnisse abzulegen. Wir müssen die Lehre Christi auch in unserem Leben ausleben. Jesus erinnert den reichen jungen Mann an die Gebote, als den ersten Schritt zum ewigen Leben (Mt 19,16-22) und auch der Hl. Paulus erinnert die ersten Christen daran: „Wisst ihr denn nicht, dass Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden?” (1 Kor 6,9). Das Leben Christi, das Leben des Weinstockes, besteht in Heiligkeit, Tugend und aufopfernder Liebe. Ich bleibe in ihm, wenn ich wachse. Wie sehr wachse ich in der Nachfolge Christi? In welchen Bereichen wünscht Jesus am meisten, dass ich wachse? Glaube ich, dass ich dies kann, wenn ich mit dem Weinstock verbunden bleibe? Oder glaube ich, dass ich es „ohne ihn” schaffen werde? „Wer an Christus glaubt, wird Kind Gottes. Diese Annahme an Kindes Statt gestaltet den Menschen um und lässt ihn dem Vorbild Christi folgen. Sie befähigt ihn, richtig zu handeln und das Gute zu tun. In Vereinigung mit seinem Erlöser gelangt der Jünger zur Vollkommenheit der Liebe, zur Heiligkeit“ (Katechismus der Katholischen Kirche, 1709). 3. „Wenn ihr nicht betet”. Der Hl. Petrus wurde von Christus gewarnt, dass er ohne das Gebet nicht treu bleiben würde. (Mt 26,41). Unser gesamtes moralisches Leben hängt von dem Grad unserer inneren Vereinigung mit Christus ab. „Durch die Gnade des Heiligen Geistes wird seine Person zur lebendigen inneren Richtschnur unseres Handelns.“ (Katechismus der Katholischen Kirche, 2074). Seine Gnade, Inspiration und Kraft machen es uns möglich, unsere Schwächen zu überwinden und den Willen das Vaters zu tun. Solange wir in unserem Gebet Gott nicht erfahren, wird unser Leben von Selbstsucht geleitet und beherrscht sein. Durch das Gebet, und in besonderer Weise durch die Sakramente, wird unsere Verbindung mit Christus gestärkt, werden unsere Handlungen von Liebe motiviert, unser Verstand mit seinen Worten erfüllt und unser Leben durch seine Gegenwart ermutigt. Gespräch mit Christus: Lieber Herr, hilf mir, dich und deine Liebe im Gebet zu erfahren. Mache mich fähig, meine Beziehung zu dir zu vertiefen, und zwar dadurch, dass ich aufmerksam auf deine Worte höre, die authentisch durch die Kirche gelehrt werden. Gib meinem Glauben und meinen Worten Gültigkeit durch mein Leben. Wie oft renne ich irdischen Freuden nach, die meine inneren Sehnsüchte niemals stillen können! Herr, hilf mir, nach dir allein zu hungern, damit ich mich dir zuwende und so mit der Freude und Zufriedenheit erfüllt werde, die aus der innigen Freundschaft mit dir kommt. Vorsatz: Ich will heute, vorzugsweise vor dem Allerheiligsten, über das Evangelium meditieren und Jesus fragen, was ich noch brauche, um in ihm zu bleiben.
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