Tägliche Meditationen

Tägliche Meditationen

Sonntag 31. Oktober 2010 bis Samstag 6. November 2010

Einunddreißigste Woche im Jahreskreis

P. Steven Reilly LC, P. James Swanson LC, P. Michael Goodyear LC

Der kleine Mann auf dem Baum Sonntag
Den Wettkampf gewinnen, der allein zähltMontag
Ich habe die Schlüssel zu den Toren des FegefeuersDienstag
Jüngerschaft: Weder billig noch einfachMittwoch
Der Umgang mit Menschen ist prägendDonnerstag
Was höre ich da von dir?Freitag
Die Wahl zwischen Gott und dem MammonSamstag


Der kleine Mann auf dem Baum

31. Oktober 2010

Einunddreißigster Sonntag im Jahreskreis

P. Steven Reilly LC

Lk 19,1-10
Jesus kam nach Jericho und ging durch die Stadt. Dort wohnte ein Mann namens Zachäus; er war der oberste Zollpächter und war sehr reich. Er wollte gern sehen, wer dieser Jesus sei, doch die Menschenmenge versperrte ihm die Sicht; denn er war klein. Darum lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um Jesus zu sehen, der dort vorbeikommen musste. Als Jesus an die Stelle kam, schaute er hinauf und sagte zu ihm: Zachäus, komm schnell herunter! Denn ich muss heute in deinem Haus zu Gast sein. Da stieg er schnell herunter und nahm Jesus freudig bei sich auf. Als die Leute das sahen, empörten sie sich und sagten: Er ist bei einem Sünder eingekehrt. Zachäus aber wandte sich an den Herrn und sagte: Herr, die Hälfte meines Vermögens will ich den Armen geben, und wenn ich von jemand zu viel gefordert habe, gebe ich ihm das Vierfache zurück. Da sagte Jesus zu ihm: Heute ist diesem Haus das Heil geschenkt worden, weil auch dieser Mann ein Sohn Abrahams ist. Denn der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.

Einführendes Gebet:  O Herr, danke dass du mir erlaubst in deiner Gegenwart zu sein. Deine Liebe macht meine Seele groß. Ich sehne mich nach deinem Antlitz. Ich bete dieses Gebet mit dem Wunsch ganz bei dir zu sein, und unter deiner Liebe zu entspannen. Möge meine Anwesenheit hier Ausdruck meiner Liebe zu dir sein.

Bitte: Herr, hilf mir die Hindernisse für mein geistliches Leben zu überwinden.

1.  Auf Bäume klettern. Was muss das für ein Anblick gewesen sein – wie dieser rundliche, kleine Mensch auf einen Baum klettert. Die verwunderten Zuschauer werden gepfiffen und laut über den obersten Zollpächter gelacht haben, als er seine Würde vergaß und keuchend den Feigenbaum hochkletterte. Zachäus war absolut hartnäckig. Er war es gewohnt, Hindernisse zu überwinden, wenn es darum ging, die Steuerzahler Jerichos zu schröpfen. Aber nun brauchte er sein weltliches Geschick für einen völlig anderen Zweck: Er wollte Jesus sehen! Wenn wir doch halb so hartnäckig unsere geistlichen Ziele verfolgen würden wie unsere weltlichen! Wenn wir etwas wirklich wollen, können wir schieben, ziehen und zerren, um über, unter oder um ein Hindernis herum zu kommen, das uns von unseren Zielen abhält. Aber wenn es um unser Gebetsleben geht, scheint so etwas Einfaches wie eine Änderung im Tagesablauf schon unüberwindbar zu sein. Sehnen wir uns danach, Christus zu sehen! Wenn wir uns wirklich nach seiner Liebe sehnen, können wir sogar auf Bäume steigen, um sie zu erlangen!

2. Beim Namen genannt. Als die Leute Zachäus im Baum sahen, sahen sie in ihm den gehassten Feind, der es verdiente, verspottet und ausgelacht zu werden. Als Jesus Zachäus im Baum sah, sah er eine Seele mit Potential, die es verdiente, voll Liebe gerufen zu werden. Jesu Fähigkeit, in die Herzen zu schauen, ermöglichte es ihm, das ganze Bild von Zachäus zu sehen. Sicher, Geld war stets sein Antrieb gewesen, aber es gab eine Offenheit in seinem Herzen, die guter Boden für den Samen sein würde. Jesus lud sich selbst bei ihm zum Essen ein; das hätte Zachäus von sich aus nie zu tun gewagt. Der Herr schämte sich nicht für Zachäus, und wie die privilegierten Seelen seiner engsten Jünger, rief er ihn beim Namen. Er will auch uns rufen!

3. Christi Glaubwürdigkeit. Die Leute begannen über Jesus zu murren – wie konnte er mit solch einem Sünder Zeit verbringen? Seine Glaubwürdigkeit wird angezweifelt. Die Antwort von Zachäus beweist, dass der Weg der Rechtschaffenheit, den Jesus verkündete, wahr und wirklich ist. Jesus heilte die Aussätzigen, ließ Lahme wieder gehen und erweckte sogar die Toten zum Leben, aber die dramatische Bekehrung schwerer Sünder muss das verblüffendste seiner Wunder gewesen sein. Es war schwerer, angesichts solcher Beweise Jesus NICHT zu glauben. Als Katholiken haben wir die Aufgabe auch Zeugen für die Glaubwürdigkeit Christi zu sein, der durch die Kirche wirkt. Wenn unser Leben Nächstenliebe und Selbstverleugnung ausstrahlt, bezeugen wir, dass die Gnaden wirklich sind, die wir durch die Eucharistie und durch all die anderen Sakramente und Gnaden, die wir als Katholiken besitzen, empfangen haben.

Gespräch mit Christus: Herr, welche Freude hat dir die Bekehrung des Zachäus gemacht. Er hat ganz auf deine Gnade geantwortet. Manchmal tue ich mich schwer, auch wenn ich fühle, dass du mich rufst, einen Schritt in meinem geistlichen Leben weiterzugehen. Hilf mir großzügig zu sein, damit andere Seelen sehen, wie wundervoll es ist, dir zu folgen!

Vorsatz:  Ich werde mich heute bemühen, alle Hindernisse für mein Gebetsleben zu überwinden.


Den Wettkampf gewinnen, der allein zählt

1. November 2010

Montag der einunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Allerheiligen

P. James Swanson LC

Mt 5,1-12a
Als Jesus die vielen Menschen sah, stieg er auf einen Berg. Er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm. Dann begann er zu reden und lehrte sie.

Er sagte: Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden. Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben. Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden. Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden. Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen. Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden. Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet. Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein.

Einführendes Gebet:  Herr, ich glaube an dich mit einem Vertrauen, das dich nicht auf die Probe stellen will. Ich vertraue auf dich und hoffe zu lernen, deinen Willen zu akzeptieren und ihm zu folgen, auch wenn ich gerade seinen Sinn nicht erkenne. Ich liebe dich, Herr. Möge meine Liebe zu dir und den Menschen um mich, der Liebe ähnlich sein, die du mir erwiesen hast.

Bitte: Herr, hilf mir, die Opfer, die du von mir verlangst, anzunehmen und die Schwierigkeiten zu überwinden, um in den Himmel zu gelangen.

1.  Wie kann man die Seligpreisungen verstehen? Am Hochfest von Allerheiligen ruft uns die Kirche auf, die Versprechen, die Jesus denen gibt, die ihm nachfolgen, zu betrachten. Zuerst erscheinen sie wenig attraktiv. Jesus zählt eine ganze Reihe von Dingen auf, die die meisten Leute normalerweise vermeiden wollen, weil sie ihren Wünschen und Vorstellungen widersprechen. Doch Jesus sagt, dass wir selig sein werden, wenn wir sie in unserem Leben haben. Tatsächlich bedeutet im Original das griechische Wort „makarios“ glücklich. Das ergibt keinen Sinn. Wenn ich arm bin, wenn ich trauere, sanftmütig bin, ein reines Herz habe, wenn ich um der Gerechtigkeit willen leide, barmherzig bin, Frieden stifte, verfolgt und beleidigt werde, dann soll ich glücklich sein? Das ist nicht das, was ich im Fernsehen, im Kino oder im Internet sehe. Dazu würde mir niemand, den ich kenne, raten. Was will denn nun Jesus mir mit diesen Versprechen sagen? Will er mich unglücklich machen?

2. Opfer für weltlichen Ruhm. Wenn wir genau hinsehen, erkennen wir, dass die ganze Sache nicht so trübselig ist. Jesus sagt, dass wir, wenn wir diese schwierigen Dinge akzeptieren, unseren Lohn erhalten werden. Der Lohn ist sehr verheißungsvoll. Ja, es klingt großartig: das Himmelreich wird uns gehören, wir werden getröstet werden, das Land erben, Gerechtigkeit erlangen, Erbarmen finden, Gott schauen, Kinder Gottes sein, einen großen Lohn im Himmel bekommen. Wer möchte nicht alle diese Dinge? Viele Leute arbeiten viel härter für weniger Lohn. Trainieren nicht die Hochleistungssportler jahrelang, verzichten auf alle möglichen Vergnügungen, unterwerfen sich schwierigsten Entsagungen, nur für den kurzen Moment des Ruhmes, den sie bei einem Sieg erlangen? Arbeiten nicht Geschäftsleute stundenlang, verzichten auf vieles und bringen größte Opfer, um Gewinn zu machen? Ist nicht das, was Jesus uns anbietet, viel besser als das alles? Besser als eine Goldmedaille oder viele Millionen Euro?

3. Interessieren uns überhaupt die himmlischen Dinge? Alles Wertvolle ist es wert, dass wir dafür Opfer bringen, und je wertvoller es ist, umso größer sollte unsere Bereitschaft sein, dafür Opfer zu bringen. Für den Sportler mag es die Goldmedaille sein, die es wert ist, dass er für sie Opfer bringt, um sie zu gewinnen. Für den Geschäftsmann ist es vielleicht der Gewinn, der es wert ist, dass er Opfer bringt, um ihn zu erwirtschaften. Wenn der Himmel wirklich das ist, was er zu sein verspricht, ist er dann nicht all die Opfer wert, die Jesus hier erwähnt – und noch viel größere? Wenn Menschen bereit sind, für Dinge, die vergehen, solche großen Opfer zu bringen, sollten dann nicht auch wir bereit sein, noch größere Opfer zu bringen, um die ewige Glückseligkeit im Himmel zu gewinnen? Natürlich gibt es in dieser Welt auch viele Menschen mit dem Talent, Großes zu erreichen, die es aber nicht schaffen, weil ihnen die rechte Motivation und das nötige Interesse fehlt. Fehlt uns das nötige Interesse? Welche Motivation brauchen wir, damit wir das, was Jesus anbietet, wirklich erlangen wollen?

Gespräch mit Christus: Liebster Jesus, ich tue wenig, damit die Bergpredigt mit ihren Seligpreisungen in meinem Leben Realität wird. Hilf mir, den vollen Wert des Himmels zu begreifen. Hilf mir, dass ich jeden Tag mehr nach ihm verlange. Hilf mir zu betrachten, was und wie der Himmel sein wird, damit ich brennend danach verlange und bereit bin, alles zu tun, um dorthin zu gelangen, egal, was es kostet.

Vorsatz:  Ich will heute mindestens fünf Minuten betrachten, wie es im Himmel sein wird. Wie wünsche ich mir den Himmel? Jesus wird einen Raum für mich bereithalten. Er wird alles für mich so vorbereiten, auf dass ich mich wohlfühle und glücklich bin. Mit dieser Betrachtung will ich meine Sehnsucht nach dem Himmel verstärken und die Opfer bringen, die notwendig sind, um dorthin zu gelangen.


Ich habe die Schlüssel zu den Toren des Fegefeuers

2. November 2010

Dienstag der einunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Allerseelen

P. James Swanson LC

Joh 11,17-27
Als Jesus ankam, fand er Lazarus schon vier Tage im Grab liegen. Betanien war nahe bei Jerusalem, etwa fünfzehn Stadien entfernt. Viele Juden waren zu Marta und Maria gekommen, um sie wegen ihres Bruders zu trösten. Als Marta hörte, dass Jesus komme, ging sie ihm entgegen, Maria aber blieb im Haus. Marta sagte zu Jesus: Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben. Aber auch jetzt weiß ich: Alles, worum du Gott bittest, wird Gott dir geben. Jesus sagte zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen. Marta sagte zu ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am Letzten Tag. Jesus erwiderte ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das? Marta antwortete ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Messias bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.

Einführendes Gebet:  Herr, ich glaube an dich mit einem Vertrauen, das dich nicht auf die Probe stellen will. Ich vertraue auf dich und hoffe zu lernen, deinen Willen zu akzeptieren und ihm zu folgen, auch wenn ich gerade seinen Sinn nicht erkenne. Ich liebe dich, Herr. Möge meine Liebe zu dir und den Menschen um mich, der Liebe ähnlich sein, die du mir erwiesen hast.

Bitte: Herr hilf mir, die Bedeutung des Fegefeuers und die Pein derer, die dort sind, ernst zu nehmen.

1.  Sogar Gott weint über jene, die gestorben sind. Heute gedenken wir unserer Lieben, die von uns gegangen sind, so wie im heutigen Evangelium Maria und Marta ihres Bruders gedenken. Es ist etwas Gutes und Heiliges, traurig zu sein, wenn eine geliebte Person stirbt. Manche meinen, dass Traurigkeit über den Tod eines Menschen ein Zeichen von mangelndem Glauben sei. Jesus aber tadelt Maria und Marta nicht wegen ihrer Traurigkeit; stattdessen tröstet er sie. Später, als er selbst zum Grab kommt, weint Jesus über Lazarus (Joh 11,35). Wie schrecklich muss der Tod sein: Jesus weint über Lazarus, obwohl er weiß, dass Lazarus in wenigen Augenblicken von den Toten auferstehen wird. Wir sind uns der Tragödie des Todes noch nicht genug bewusst – wenn selbst Gott über einen Freund, der tot ist, weint.

2. Wir wollen nicht dorthin kommen. Wir meinen manchmal vielleicht zu schnell, dass jemand nun im Himmel ist. Damit tun wir ihm aber keinen Gefallen. Die meisten von uns werden nicht direkt in den Himmel kommen. Wir werden etwas Zeit im Fegefeuer verbringen müssen, um von den falschen Bindungen und Wünschen, bedingt durch unsere Sündhaftigkeit, gereinigt zu werden, ebenso von jeglicher Sünde, für die wir nicht genug Buße geleistet haben. Wir tendieren dazu, das Fegefeuer zu unterschätzen, vielleicht weil die Seelen dort die Sicherheit haben, in den Himmel zu kommen. Es ist wahr, dass die Seelen im Fegefeuer eine Freude erfahren, die alles in diesem Leben übertrifft, es ist aber auch wahr, dass sie ein Leiden erfahren, dass alles Leiden dieser Welt übertrifft. Das Leiden im Fegefeuer ähnelt dem Leiden in der Hölle, und wir wissen, dass wir das nicht erleben wollen. Das Fegefeuer ist nichts, das wir unseren Lieben wünschen. Wir wollen auch nicht selbst dorthin kommen. Das Großartige dabei ist: wir können etwas dafür tun, dass wir und unsere Lieben nicht dorthin kommen.

3. Allein der Lebendige hat die Schlüssel zum Fegefeuer. Haben wir bisher überhaupt daran gedacht, das Fegefeuer vermeiden zu wollen? Haben wir schon einmal daran gedacht, dass unsere Lieben vielleicht dort sind? Sind wir der Meinung, dass wir nichts mehr für sie tun können? Haben wir uns schon einmal ernsthaft Sorgen darüber gemacht, dass sie vielleicht im Fegefeuer sind? Wissen wir, dass unsere Gebete und Opfer der Schlüssel sind, um sie zu befreien, und dass wir diesen Schlüssel nutzen können, wenn wir wollen? An diesem Tag, an dem wir der Seelen im Fegefeuer gedenken, wäre es gut, etwas für die zu tun, die dort sind; besonders für die, die wir am meisten lieben.

Gespräch mit Christus: Liebster Jesus, hilf mir, an meine Lieben zu denken und häufig für sie zu beten und ihrer in der heiligen Messe zu gedenken. Hilf mir, in meinem Leben die Entscheidungen zu treffen, die notwendig sind, um das ewige Gericht und, wenn möglich auch das Fegefeuer zu vermeiden.

Vorsatz:  Ich will heute für meine Lieben meine Gebete darbringen und daran denken, dass für Gott nicht die Größe des Opfers zählt, sondern die Liebe, mit der ich es bringe.


Jüngerschaft: weder billig noch einfach

3. November 2010

Mittwoch der einunddreißigsten Woche im Jahreskreis

P. Steven Reilly LC

Lk 14,25-33
Viele Menschen begleiteten Jesus; da wandte er sich an sie und sagte: Wenn jemand zu mir kommt und nicht Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, ja sogar sein Leben gering achtet, dann kann er nicht mein Jünger sein. Wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein. Wenn einer von euch einen Turm bauen will, setzt er sich dann nicht zuerst hin und rechnet, ob seine Mittel für das ganze Vorhaben ausreichen? Sonst könnte es geschehen, dass er das Fundament gelegt hat, dann aber den Bau nicht fertig stellen kann. Und alle, die es sehen, würden ihn verspotten und sagen: Der da hat einen Bau begonnen und konnte ihn nicht zu Ende führen. Oder wenn ein König gegen einen anderen in den Krieg zieht, setzt er sich dann nicht zuerst hin und überlegt, ob er sich mit seinen zehntausend Mann dem entgegenstellen kann, der mit zwanzigtausend gegen ihn anrückt? Kann er es nicht, dann schickt er eine Gesandtschaft, solange der andere noch weit weg ist, und bittet um Frieden. Darum kann keiner von euch mein Jünger sein, wenn er nicht auf seinen ganzen Besitz verzichtet.

Einführendes Gebet:  Herr Gott, ich glaube, dass du in diesem Moment des Gebets gegenwärtig bist. Selbst wenn ich mich gar nicht nach dieser gemeinsamen Zeit gesehnt habe, weiß ich, dass du auf mich gewartet hast. Aus Dankbarkeit und Liebe will ich mich dir nun ganz in dieser Betrachtung hingeben.

Bitte: Herr, hilf mir zu erkennen, dass es sich lohnt, sich für die Heiligkeit anzustrengen.

1.  Kampf für die Heiligkeit. Unser Herr mahnt uns hier, dass wir die Kosten genau ausrechnen und die notwendigen Ressourcen einschätzen müssen, wenn wir ein Haus bauen wollen. Das hört sich wie eine Machbarkeitsstudie an, der erste Schritt für jedes gut geplante Unternehmen. Ob nun die Pfarrgemeinde einen neuen Saal bauen will, oder eine Schule ein neues Gebäude errichten will, es führt kein Weg daran vorbei, sehr viel Arbeit auf die Planung zu verwenden, um das Unternehmen erfolgreich durchführen zu können. Der Herr sagt etwas Vergleichbares über unser geistliches Leben. Wir müssen wissen, was es dazu braucht, um das Ziel zu erreichen. Wie lautet seine Antwort? Viele Opfer sind notwendig. Das könnte uns erschrecken. Aber so wie es wunderbar ist, das abbezahlte und fertige Haus endlich benutzen zu können, so wird das Kämpfen für die Heiligkeit mit der herrlichen Ewigkeit belohnt werden!

2. Was ist das erste Ziel eines Strategieplans? Die Antwort ist einfach: Lass dich nicht besiegen! Das zweite Bild unseres Herrn weist auf einen anderen wichtigen Punkt der Nachfolge hin. Wenn eine Niederlage in Aussicht steht, sollte man besser andere Taktiken finden, um das Ziel zu erreichen. Das gleiche trifft auf die Nachfolge zu. In unserem Kampf um die Heiligkeit, können manche Kämpfe leicht gewonnen werden. Andere wiederum müssen ganz vermieden werden. Wir dürfen uns also nicht durch falsche Überschätzung unserer Kapazitäten besiegen lassen. Das passiert besonders dann, wenn wir die Gelegenheiten zur Sünde nicht vermeiden, weil wir meinen, dass wir selbst stark genug sind, um mit ihnen fertig zu werden. Manchmal ist die beste Strategie nicht der Kampf, sondern die Flucht.

3. Welchen Platz nehmen unsere Beziehungen ein? Bei dieser Betrachtung über Pläne und Ressourcen benutzt der Herr einige extrem radikale Worte über Beziehungen. Wenn er sagt, dass wir Vater und Mutter „hassen“ sollen, will er uns etwas Wichtiges sagen: So vital diese Beziehungen auch sind, sie dürfen nicht den ersten Platz in unserem Herzen einnehmen. Diesen Platz soll die Quelle unserer ganzen Existenz einnehmen, der Eine, der uns mit zärtlicher und leidenschaftlicher Liebe liebt – Gott selbst. Darum ist das Kreuz so wichtig. Wenn wir sehen, wie Jesus den Willen Gottes über alles andere stellt, zeigt er uns den Weg, dem wir folgen sollen. Die göttliche Ironie aber ist, dass dieses „Hassen“ in einer größeren und hingebungsvolleren Liebe gerade jener, die den Platz nach dem Herrn einnehmen sollen, resultiert, wenn wir Christus auf dem Kreuzweg nachfolgen.

Gespräch mit Christus: O Jesus, dir zu folgen ist nicht einfach. Du bittest mich, alles außer dir hintanzustellen und mein Kreuz jeden Tag auf mich zu nehmen. Ohne deine Gnade kann ich das nicht. Ich bin schwach, aber ich glaube, dass du mir so viel Kraft geben wirst, wie ich brauche.

Vorsatz:  Ich werde mir Zeit nehmen und über meine Prioritäten nachdenken, um sicher zu sein, dass Gott immer zuerst kommt.


Der Umgang mit Menschen ist prägend

4. November 2010

Donnerstag der einunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Karl Borromäus, Kardinal

P. Steven Reilly LC

Lk 15,1-10
Alle Zöllner und Sünder kamen zu Jesus, um ihn zu hören. Die Pharisäer und die Schriftgelehrten empörten sich darüber und sagten: Er gibt sich mit Sündern ab und isst sogar mit ihnen. Da erzählte er ihnen ein Gleichnis und sagte: Wenn einer von euch hundert Schafe hat und eins davon verliert, lässt er dann nicht die neunundneunzig in der Steppe zurück und geht dem verlorenen nach, bis er es findet? Und wenn er es gefunden hat, nimmt er es voll Freude auf die Schultern, und wenn er nach Hause kommt, ruft er seine Freunde und Nachbarn zusammen und sagt zu ihnen: Freut euch mit mir; ich habe mein Schaf wiedergefunden, das verloren war. Ich sage euch: Ebenso wird auch im Himmel mehr Freude herrschen über einen einzigen Sünder, der umkehrt, als über neunundneunzig Gerechte, die es nicht nötig haben umzukehren. Oder wenn eine Frau zehn Drachmen hat und eine davon verliert, zündet sie dann nicht eine Lampe an, fegt das ganze Haus und sucht unermüdlich, bis sie das Geldstück findet? Und wenn sie es gefunden hat, ruft sie ihre Freundinnen und Nachbarinnen zusammen und sagt: Freut euch mit mir; ich habe die Drachme wiedergefunden, die ich verloren hatte. Ich sage euch: Ebenso herrscht auch bei den Engeln Gottes Freude über einen einzigen Sünder, der umkehrt.

Einführendes Gebet:  Herr, Gott, ich glaube, dass du in diesem Moment des Gebets gegenwärtig bist. Selbst wenn ich mich gar nicht nach dieser gemeinsamen Zeit gesehnt habe, weiß ich, dass du auf mich gewartet hast. Aus Dankbarkeit und Liebe will ich mich dir nun ganz in dieser Betrachtung hingeben..

Bitte: Herr, schenke mir größeren Eifer für die Rettung der Seelen.

1.  Der Umgang mit Menschen prägt uns. Die Pharisäer kritisierten unseren Herrn besonders deshalb, weil er sich Menschen zuwandte, die von ihnen verachtet wurden. Damals wurden „Sünder“ an den Rand der Gesellschaft gedrängt und mit Verachtung gestraft. Heute ist das anders. Menschen, die damals für Sünder gehalten worden wären, gehören heute zur breiten Masse; einige von ihnen wären heute sogar Berühmtheiten. Eines ist aber noch wie damals: Die Menschen beurteilen andere danach, mit welchen Menschen sie Umgang pflegen. Darum hielten sie Jesus für einen Sünder, weil er sich Sündern zuwandte. Ob gut oder schlecht, die Menschen werden nach ihrem Umgang beurteilt. Das führt zu einer guten Frage. Ich bin Katholik. Ich empfange häufig die heilige Kommunion. Jesus verbringt viel Zeit mit mir. Könnten nun die Menschen erkennen, dass ich viel Zeit mit dem Herrn verbringe? Was würden sie über Christus und seinen Einfluss auf mich denken? Sind die Maßstäbe des Herrn in meinem Leben sichtbar?

2. Die 99 sicheren Schafe. Dass Jesus den Sündern hinterhergeht ist wirklich tröstlich für uns. Vielleicht weckt das in uns eine schöne Erinnerung, wie er uns gerettet hat, als wir uns weit von der Herde entfernt hatten. Die Szenerie ist nun aber eine andere. Ich gehöre jetzt zur Herde. Wie bleibe ich bei ihr und hüte mich davor, wegzulaufen? Der Gute Hirte gibt uns so viele Hilfen, ich muss sie aber auch nutzen. Wenn ich in meinem Gebet nachlasse und die Sakramente routinemäßig und ohne Eifer empfange, interessiere ich mich irgendwann für andere Weiden. Also ist es wichtig, dass wir der guten Herde der Kirche die Treue halten.

3. Freude im Himmel. Wenn wir nun nochmals zum Gedanken zurückkommen, wie Menschen nach ihrem Umgang beurteilt werden, können wir nun leicht verstehen, warum es zu solchen Urteilen kommt: Menschen, die viel Zeit miteinander verbringen, werden sich immer ähnlicher, weil sie viele Interessen miteinander teilen. Jesus offenbart in diesem Gleichnis, welches sein leidenschaftliches Interesse ist: Die Rettung jeder einzelnen Seele. „Ebenso wird auch im Himmel mehr Freude herrschen über einen einzigen Sünder, der umkehrt, als über neunundneunzig Gerechte, die es nicht nötig haben umzukehren.“ Der Herr will, dass im Himmel Freude herrscht über jede neue Bekehrung. Wenn ich oft mit Jesus zusammen bin, handle ich immer mehr so, wie er handeln würde. Wenn nicht, muss ich mich fragen, ob ich wirklich genügend Zeit mit ihm verbringe. Versuche ich wirklich, das verlorene Schaf, das ich kenne, zurückzubringen?

Gespräch mit Christus: Jesus, du hast den Sündern neuen Mut gemacht – so viele von ihnen sind Heilige geworden. Deine göttliche Gnade möge mich ganz durchdringen, damit dein Wirken in meiner Seele, in meinem Handeln zum Ausdruck kommt. Schenke mir einen kleinen Teil deiner brennenden Sehnsucht, die du hattest, um das verlorene Schaf zurückzubringen.

Vorsatz:  Ich will einem Freund oder Verwandten, der sich von der Kirche entfernt hat, einen Brief oder eine E-Mail schreiben, in der Hoffnung, dass sogar ein klein wenig Aufmerksamkeit einen guten Samen in seiner Seele sät.


Was höre ich da von dir?

5. November 2010

Freitag der einunddreißigsten Woche im Jahreskreis

P. Michael Goodyear LC

Lk 16,1-8
Jesus sagte zu den Jüngern: Ein reicher Mann hatte einen Verwalter. Diesen beschuldigte man bei ihm, er verschleudere sein Vermögen. Darauf ließ er ihn rufen und sagte zu ihm: Was höre ich über dich? Leg Rechenschaft ab über deine Verwaltung! Du kannst nicht länger mein Verwalter sein. Da überlegte der Verwalter: Mein Herr entzieht mir die Verwaltung. Was soll ich jetzt tun? Zu schwerer Arbeit tauge ich nicht, und zu betteln schäme ich mich. Doch - ich weiß, was ich tun muss, damit mich die Leute in ihre Häuser aufnehmen, wenn ich als Verwalter abgesetzt bin. Und er ließ die Schuldner seines Herrn, einen nach dem andern, zu sich kommen und fragte den ersten: Wie viel bist du meinem Herrn schuldig? Er antwortete: Hundert Faß Öl. Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein, setz dich gleich hin, und schreib «fünfzig». Dann fragte er einen andern: Wie viel bist du schuldig? Der antwortete: Hundert Sack Weizen. Da sagte er zu ihm: Nimm deinen Schuldschein, und schreib «achtzig». Und der Herr lobte die Klugheit des unehrlichen Verwalters und sagte: Die Kinder dieser Welt sind im Umgang mit ihres gleichen klüger als die Kinder des Lichtes.

Einführendes Gebet:  Jesus Christus wohin soll ich mich jeden Tag wenden, wenn nicht an dich? Ich will mich dir ganz zuwenden und das soll bis in alle Ewigkeiten so bleiben. Wie in allen Belangen so übernimmst du auch hier die Initiative und bestimmst die Zeit. Du begleitest mich und schaust auf meine Schritte und ich, der ich mich täglich bemühe, antworte dir mit einem Blick in deine Augen. Dieser Moment des Gebetes ist eine Probe für die grundsätzliche Wendung hin zu dir.

Bitte: Herr, hilf mir deine Liebe besser zu erwidern.

1.  Was höre ich? „Was höre ich da über dich?“ Das ist natürlich nur ein Gleichnis. In Wirklichkeit braucht Gott nichts über uns zu „hören“, da er es bereits kennt. Doch könnte er durchaus zu uns sagen: „Was höre ich!“, wenn er den Ablauf unseres Lebens prüft und uns daran erinnert, dass wir verantwortlich für unsere freien Handlungen sind. Lasst uns in unserem Gebet jetzt auf das Gesicht des Vaters schauen, der fragt: „Was höre ich!“ Drückt das nicht eine Sorge über eine Wunde in unserer Seele aus, über etwas, das die Schönheit unseres Bildes, als Söhne und Töchter seines Vaters, verunstaltet hat?

2. Die große Schlussrechnung. Ja, wir werden diese letzte Schlussrechnung leisten müssen. Das Sakrament der Versöhnung, die Beichte, gibt uns nach Vorbereitung in Gebet und Gewissenserforschung die Gelegenheit zu solch einer Schlussrechnung. Schritt für Schritt können wir uns damit auf die letzte große Schlussrechnung am Ende vorbereiten. Was für eine Gnade! Ziehen wir Nutzen aus diesem Vorteil?

3. Verschwender. Könnte uns Gott vorwerfen, dass wir Verschwender sind? Das ist nicht die einzige Stelle im Evangelium, wo solch ein Vorwurf zu lesen ist. Ich erinnere mich, dass der verlorene Sohn beschuldigt wurde, seines Vaters Reichtum verschleudert zu haben. Etwas zu verschleudern ist ein Missbrauch, genauso wie es Verschwendung und unvernünftiger und extravaganter Gebrauch sind. Wie steht es mit all den Gnaden, die Gott uns gegeben hat: unseren Glauben, die katholische Kirche, die Sakramente, die Heilige Schrift, das Beispiel der Heiligen, der Reichtum der katholischen Tradition, die Mittel, die uns heute in die Hände gelegt worden sind, die Zeit und die Talente, die uns gegeben sind. Sind wir Verschwender? Verschleudern wir? Wie kann ich besser auf die vielen Geschenke, die der Herr mir gibt, reagieren? Wie kann ich dir zuliebe meine Talente besser für das himmlische Reich einsetzen?

Gespräch mit Christus: Herr Jesus, mach mich aufmerksam für deine Gaben und mache mich eifrig und großzügig, sie für meine Brüder und Schwestern, die du mir zur Seite gestellt hast, zu nutzen. Hilf mir durch meine tägliche Gewissenserforschung, ein guter Verwalter zu sein, so dass ich eines Tages bei dir ankomme und dich im Paradies als meinen ewigen Lohn genießen darf.

Vorsatz:  Gott, ich will heute die Zeit meiner Gewissenserforschung dafür nutzen, für alle Gnaden und Segnungen, die du mir geschenkt hast, zu danken. Ich werde über das, was du in meine Hände gelegt hast, sorgfältig Rechenschaft ablegen.


Die Wahl zwischen Gott und dem Mammon

6. November 2010

Samstag der einunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Leo der Große, Papst und Kirchenlehrer

P. Steven Reilly LC

Lk 16,9-15
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Macht euch Freunde mit Hilfe des ungerechten Mammons, damit ihr in die ewigen Wohnungen aufgenommen werdet, wenn es mit euch zu Ende geht. Wer in den kleinsten Dingen zuverlässig ist, der ist es auch in den großen, und wer bei den kleinsten Dingen Unrecht tut, der tut es auch bei den großen. Wenn ihr im Umgang mit dem ungerechten Reichtum nicht zuverlässig gewesen seid, wer wird euch dann das wahre Gut anvertrauen? Und wenn ihr im Umgang mit dem fremden Gut nicht zuverlässig gewesen seid, wer wird euch dann euer wahres Eigentum geben? Kein Sklave kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den andern lieben, oder er wird zu dem einen halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon.

Das alles hörten auch die Pharisäer, die sehr am Geld hingen, und sie lachten über ihn. Da sagte er zu ihnen: Ihr redet den Leuten ein, dass ihr gerecht seid; aber Gott kennt euer Herz. Denn was die Menschen für großartig halten, das ist in den Augen Gottes ein Gräuel.

Einführendes Gebet:  Himmlischer Vater, ich komme heute zu dir, um dich zu loben und anzubeten. Voll Glauben wende ich mich an dich, denn ich weiß, dass du mich liebst und mich in den Himmel führen willst. Ich vertraue auf deine Barmherzigkeit und unendliche Liebe.

Bitte: Herr, hilf mir, mich von den ungeordneten Bindungen in meinem Leben zu trennen.

1.  Vertrauen verdienen. Eltern wissen genau, was das bedeutet! Es ist für Eltern sehr unerfreulich, erfahren zu müssen, dass ihr jugendliches Kind die Unwahrheit gesagt hat, als es ihnen erzählt hat, dass es bei einem Freund war und dort gelernt hat. Die Vertrauensbasis ist gestört. Nach dem Hausarrest hört der Jugendliche die Eltern sagen: „Das musst du tun, um unser Vertrauen neu zu erlangen …“ Das Auto der Familie wird er erst dann wieder ausleihen dürfen, wenn er Fortschritte in den kleinen Dingen gemacht hat. Und das ist Jesu Botschaft heute für uns. Unsere Sünden sind wie die Vertrauensbrüche der Kinder und Jugendlichen. Sie zeigen, dass wir Gottes größte Gaben nicht verdienen, also müssen wir mit den kleinen Dingen beginnen. Jede Gnade, der wir uns öffnen, macht uns bereit, eine andere Gnade zu empfangen. Wenn wir in den kleinen Dingen treu sind, wird Gott uns Größeres anvertrauen. Wenn wir die Gnaden des Alltags sehen und nutzen, werden wir die Gnade aller Gnaden erlangen: die Anschauung Gottes.

2. Gott und/oder der Mammon. Um Gottes Vertrauen zu gewinnen, müssen wir unsere Prioritäten richtig setzen. Wir dürfen Gott und dem Mammon nicht den gleichen Stellenwert in unserem Leben geben. Wir können nicht auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen. Wenn wir schlechte Gewohnheiten pflegen, die unsere Hingabebereitschaft aufzehren, zeigt das Gott, dass wir geistig nicht reif genug sind und kein volles Vertrauen verdienen. Auf der anderen Seite machen wir große Fortschritte, wenn wir entschlossen etwas unternehmen, um mit diesen Gewohnheiten zu brechen. Gott muss zuerst kommen!

3. Menschliche Augen sehen nur einen Teil der Geschichte. Natürlich ruft das Bemühen, ein Leben zu führen, in dem Gott der Mittelpunkt ist, gemischte Reaktionen hervor. Die Pharisäer lehnen Jesus aus diesem Grund ab: ihrer Meinung nach scheint er absolut naiv zu sein, was das Geld betrifft. Wenn wir wie sie die Dinge aus rein menschlicher Sicht sehen, entgeht uns ein großer Teil der Wirklichkeit. Jesus sieht das ganze Bild. Wir können ihm vollkommen vertrauen, dass er uns in die richtige Richtung führt. Wir brauchen uns nicht mit allem Möglichen abzusichern.

Gespräch mit Christus: Herr Jesus, ich danke dir, dass du mich erkennen lässt, dass deine Gnade wichtiger als alles andere ist, was ich in dieser Welt jemals besitzen könnte. Brich meine Bindung an den Mammon, damit ich dir mit reinerer Absicht dienen kann.

Vorsatz:  Ich will mich wieder erneut durch opferbereite Hingabe der Nächstenliebe widmen.