Tägliche Meditationen Sonntag 10. Oktober 2010 bis Samstag 16. Oktober 2010 Achtundzwanzigste Woche im Jahreskreis P. Gregory Woodward LC, P. James Swanson LC, P. Daniel Ray LC
Dankbarkeit als eine der seltensten Tugenden 10. Oktober 2010 Achtundzwanzigster Sonntag im Jahreskreis P. Gregory Woodward LC Lk 17,11-19 Auf dem Weg nach Jerusalem zog Jesus durch das Grenzgebiet von Samarien und Galiläa. Als er in ein Dorf hineingehen wollte, kamen ihm zehn Aussätzige entgegen. Sie blieben in der Ferne stehen und riefen: Jesus, Meister, hab Erbarmen mit uns! Als er sie sah, sagte er zu ihnen: Geht, zeigt euch den Priestern! Und während sie zu den Priestern gingen, wurden sie rein. Einer von ihnen aber kehrte um, als er sah, dass er geheilt war; und er lobte Gott mit lauter Stimme. Er warf sich vor den Füßen Jesu zu Boden und dankte ihm. Dieser Mann war aus Samarien. Da sagte Jesus: Es sind doch alle zehn rein geworden. Wo sind die übrigen neun? Ist denn keiner umgekehrt, um Gott zu ehren, außer diesem Fremden? Und er sagte zu ihm: Steh auf und geh! Dein Glaube hat dir geholfen. Einführendes Gebet: Herr, ich glaube, dass du gegenwärtig bist, wenn ich mich im Gebet an dich wende. Mit Zuversicht vertraue ich darauf, dass du mir heute jede Gnade, die ich brauche, zuteilwerden lässt. Ich danke dir für deine Liebe und für deine unermessliche Großzügigkeit mir gegenüber. Als Gegenleistung gebe ich dir mein Leben und meine Liebe. Bitte: Herr, hilf mir, zu erkennen, was Dankbarkeit wirklich ist, und danach zu leben. 1. Jesus zeigt Mitleid. Wir vergessen allzu leicht, was es zu Jesu Zeiten bedeutete, ein Aussätziger zu sein. So eine Person musste sich von der Gemeinschaft absondern, außerhalb der Stadt leben und sich selbst als „unrein“ bezeichnen, wenn sich ihm irgendjemand näherte. Nach damaligem jüdischem Verständnis war Krankheit eine Strafe für Sünden. Wenn man Lepra hatte, wurde man für einen schrecklichen Sünder gehalten. So schlimm der Zustand als Leprakranker auch war, noch schlimmer war die Schande, die die Krankheit mit sich brachte. Aus dieser Sichtweise verstehen wir noch besser die Verzweiflung und Dringlichkeit, mit der die Leprakranken Jesus baten: „Jesus, Meister, hab Erbarmen mit uns!“ Es gibt auch so etwas wie geistlichen Aussatz, aber Jesus kann die Krankheit unserer Seele im Sakrament der Beichte heilen. Als Christen sollten wir nach dieser geistlichen Heilung so brennend suchen wie die zehn Leprakranken nach körperlicher Heilung. 2. Die Aussätzigen wurden rein. Jesus fühlte sich verpflichtet, das Wunder der Heilung dieser zehn Aussätzigen zu vollbringen; sie glaubten wirklich, dass er sie heilen könne. Darum sagt Jesus ihnen so eindringlich, dass sie sich den Priestern zeigen sollten, wie das Gesetz es vorschrieb, damit ihre Heilung offiziell anerkannt werde. So würden ihre Verbannung und ihre Ungnade enden. Aber in ihrer überschwänglichen Freude vergessen neun der zehn Geheilten „Danke“ zu sagen. Zunächst erscheint es uns verwunderlich, dass sie dies vergessen, nachdem sie innerhalb von Sekunden vom äußersten Elend zu perfekter Gesundheit gewandelt worden waren. Doch wir tun oft dasselbe; wir vergessen vor Freude oft denjenigen zu danken, die uns wirklich geholfen oder ein großes Problem für uns gelöst haben. 3. „Steht auf und geht.” Einer der Aussätzigen, ein Fremder, kommt zurück, um Jesus zu danken; es ist ein Samariter. Juden und Samariter verachteten sich damals in der Regel, was seine Dankesworte an Jesus wohl noch bemerkenswerter machen. Aber was Jesus wirklich auffällt, ist die Tatsache, dass nur einer zurückkommt, um seinen Dank auszudrücken. Die Begebenheit kann uns daran erinnern, wie schwer wir die Tugend der Dankbarkeit im menschlichen Herzen verankern können. Der Glaube des geheilten Samariters hat ihn gerettet, und wir urteilen wohl nicht vorschnell, wenn wir denken, dass er die Gnade der Gesundheit, die der Herr ihm geschenkt hat, besonders gut genutzt hat. Diejenigen, die wirklich dankbar für das sind, was sie von Gott empfangen, nutzen ihre Gaben eifriger und wirksamer. Gespräch mit Christus: Jesus, unser Herr, ich merke nun, wie viele Dinge ich in meinem Leben für selbstverständlich halte. Möge diese Meditation mich dazu bewegen, nach geistlicher Heilung durch dich zu suchen und die Talente und Gaben, die du mir gegeben hast, gut zu nutzen. Vorsatz: Ich werde mich besonders bemühen, jedem, der mir heute oder in den letzten Tagen auf irgendeine Weise geholfen hat, zu danken.
Die Königin, die Einwohner von Ninive und ich 11. Oktober 2010 Montag der achtundzwanzigsten Woche im Jahreskreis P. Daniel Ray LC Lk 11,29-32 Als immer mehr Menschen zu ihm kamen, sagte er: Diese Generation ist böse. Sie fordert ein Zeichen; aber es wird ihr kein anderes gegeben werden als das Zeichen des Jona. Denn wie Jona für die Einwohner von Ninive ein Zeichen war, so wird es auch der Menschensohn für diese Generation sein. Die Königin des Südens wird beim Gericht gegen die Männer dieser Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie kam vom Ende der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören. Hier aber ist einer, der mehr ist als Salomo. Die Männer von Ninive werden beim Gericht gegen diese Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie haben sich nach der Predigt des Jona bekehrt. Hier aber ist einer, der mehr ist als Jona. Einführendes Gebet: Herr, ich glaube, dass du gegenwärtig bist, wenn ich mich im Gebet an dich wende. Mit Zuversicht vertraue ich darauf, dass du mir heute jede Gnade, die ich brauche, zuteilwerden lässt. Ich danke dir für deine Liebe und für deine unermessliche Großzügigkeit mir gegenüber. Als Gegenleistung gebe ich dir mein Leben und meine Liebe. Bitte: Herr, hilf mir die Zeichen deiner Gegenwart zu erkennen. 1. Drei Tage im Fisch. Als Jona vom Wal verschluckt wurde, starb er, und als er später wieder ans Land gespien wurde, kam er wieder zum Leben. Das ist das einzige Zeichen, das Christus seinen Zuhörern verspricht, die nach einem Zeichen verlangen. Christus will, dass sie erkennen, dass er wirklich am Kreuz gestorben ist, verschlungen vom Grab der Erde. Er wird aber nach drei Tagen von den Toten auferstehen, wieder leben. Wie Jona den Einwohnern aus Ninive die Umkehr predigte, nachdem er vom Tod zum Leben zurückgekehrt war, so wollte Christus Umkehr und Frieden gerade denen bringen, die ihn verließen oder nach seiner Kreuzigung schrien. Selbst als er diese „böse Generation“ tadelt, verspricht ihnen Christus ein Zeichen, das jedem, der – wie die Einwohner von Ninive – später bereut, Hoffnung bringen wird. Wenn sie später in ihrem Leben ihre Bosheit erkennen, wird Christus selbst da sein, um sie zur Freundschaft mit seinem Vater zurückzuführen. 2. Selbst die Königin kam. Christus erinnert seine ungläubigen Zuhörer daran, dass die Königin von Saba von weit her anreiste, um die Weisheit Salomons zu hören. Die Reise vom Königreich von Saba in Südarabien nach Jerusalem dürfte wegen der großen Entfernung Wochen gedauert haben. Es dürfte eine anstrengende und kostspielige Reise gewesen sein, insbesondere wenn man an das Gefolge denkt, das die Königin dabei begleitet hat. Sie erkannte in ihm das Geschenk Gottes und genoss die Perlen der göttlichen Weisheit, die er mit ihr teilte. Wir müssen darüber nachdenken, wie oft wir von dem, was Gott uns anbietet, Gebrauch machen und das auch nicht eine Reise über mehrere Wochen, sondern vielleicht gerade mal ein paar Kilometer entfernt ist: Christus in der Eucharistie. Noch näher ist die Bibel auf dem Bücherregal, die voll ist von der Botschaft der Liebe Christi. Das alles ist leicht erreichbar und ist viel mehr, als das, was Salomon mit uns teilen könnte. 3. Größer als Jona. Der Wal war größer als Jona. Er verschlang ihn ganz. Doch dieser gewaltsame Tod und die spätere Auferweckung waren die Schlüsselerlebnisse im Leben und in der Mission des Jona. Das war nicht nur für Jonas eigene Rettung notwendig (er war Gott davongelaufen), sondern auch für die Rettung der ganzen Stadt Ninive. Christus weist auf Jona als eine Art Vorwarnung für seine Zuhörer hin: er ist größer als Jona. Er ist größer als der Tod, der ihn verschlingen wollte. Das sollte unseren Glauben und unser Vertrauen auf Christus beflügeln. Es gibt nichts, was größer ist als er. Es gibt keinen größeren Propheten; kein größeres Ereignis kann ihn verschlingen. Alles ist seiner Herrschaft untergeordnet, mit einer Ausnahme: unser freier Wille. Ihn zwingt er nicht; ihn will er nicht besiegen. Er überlässt ihn unserer Verantwortung , so dass wir seinem ständigen Ruf nach Umkehr frei antworten können, so wie die Einwohner von Ninive. Gespräch mit Christus: Herr Jesus, das Zeichen deiner Liebe, das du uns schenkst, ist deine Bereitschaft, einen grausamen und demütigenden Tod zu sterben. Aber das ist nicht alles: du schenkst mir dein Wort im Evangelium. Du schenkst mir dein Fleisch und dein Blut in der heiligen Eucharistie. Hilf mir, diese großen Geschenke zu würdigen und jede Gelegenheit zu suchen, sie zu empfangen. Vorsatz: Im Laufe des heutigen Tages will ich ein Dankgebet sprechen, in dem ich Christus für den Segen danke, den ich in den letzten Tagen erhalten habe.
Gesetze, die fesseln oder befreien 12. Oktober 2010 Dienstag der achtundzwanzigsten Woche im Jahreskreis P. Daniel Ray LC Lk 11,37-41 Nach dieser Rede lud ein Pharisäer Jesus zum Essen ein. Jesus ging zu ihm und setzte sich zu Tisch. Als der Pharisäer sah, dass er sich vor dem Essen nicht die Hände wusch, war er verwundert. Da sagte der Herr zu ihm: O ihr Pharisäer! Ihr haltet zwar Becher und Teller außen sauber, innen aber seid ihr voll Raubgier und Bosheit. Ihr Unverständigen! Hat nicht der, der das Äußere schuf, auch das Innere geschaffen? Gebt lieber, was in den Schüsseln ist, den Armen, dann ist für euch alles rein. Einführendes Gebet: Herr, ich glaube, dass du gegenwärtig bist, wenn ich mich im Gebet an dich wende. Mit Zuversicht vertraue ich darauf, dass du mir heute jede Gnade, die ich brauche, zuteilwerden lässt. Ich danke dir für deine Liebe und für deine unermessliche Großzügigkeit mir gegenüber. Als Gegenleistung gebe ich dir mein Leben und meine Liebe. Bitte: Herr, gewähre mir die Gnade der Bekehrung. 1. Recht als Selbstzweck. Das mosaische Gesetz sollte für die Anbetung frei machen, die Menschen von der Knechtschaft heidnischer Götter und der Sklaverei der Sünde befreien. Als das Gesetz (einschließlich die ergänzenden Gebräuche und Verordnungen) zum Selbstzweck wurde, trennte es die Menschen von Gott, zu dem es eigentlich hinführen sollte. Auch in der katholischen Kirche gibt es Gesetze, Bräuche und Verordnungen. Die Gefahr dabei ist, dass wir in eine von zwei Fallen geraten können. Erstens können wir an ihnen mit solcher Energie festhalten, dass wir den Blick auf Gott verlieren. Wir erlauben unserem Herzen und unseren Gedanken nicht, von ihnen erzogen und geformt zu werden, sondern folgen ihnen blindlings. Wir enden beim Säubern der Außenseite des Bechers und verbleiben dort, ohne weiter zu gehen und Gottes Liebe zu sehen und unsere Herzen von ihr reinigen zu lassen. 2. Die zweite Falle. Die zweite Falle, in die wir geraten können, ist das andere Extrem: uns selbst eine bequeme Entschuldigung zu geben mit dem Vorwand: „Ich brauche mir wegen all dieser Regelungen keine Sorgen zu machen, wenn mein Herz auf dem rechten Fleck ist.“ Mit einer laxen Einstellung erlauben wir uns selbst, in der Befolgung dieser Gesetze nachzulassen, die uns in Wahrheit frei machen wollen. „Ich weiß, heute ist Sonntag, und ich sollte zur heiligen Messe gehen, aber es sind Ferien! Gott weiß, dass ich ein guter Mensch bin.“ Doch es ist die Sonntagsmesse, in der wir viele Gnaden erhalten, die nötig sind, damit wir ein „guter Mensch“ werden. Das Gebot, den Sabbat zu heiligen, ist wie jedes der zehn Gebote und der Kirchengebote dazu da, uns zu Gott zu führen. Sie machen uns frei von unseren oft verworrenen persönlichen Vorstellungen, wie wir Gott anbeten und unser Leben leben sollten. 3. Den Becher sauber halten. „Die Liebe deckt viele Sünden zu“ (1 Petr 4,8). Das Gebot der Liebe ist das wichtigste aller Gebote des Herrn. Im 12. Kapitel des Markusevangeliums antwortet Christus auf die Frage des Schriftgelehrten nach dem ersten von allen Geboten: „Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft. Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden.“ Die Liebe zu Gott und zum Nächsten ist zugleich die Quelle und der Höhepunkt des Gesetzes des Alten und des Neuen Bundes. Ein Leben nach diesen beiden wichtigsten Geboten reinigt unsere Herzen und hält sie sauber – die Innenseite des Bechers. Wenn also Christus sagt, es ist besser etwas von seinem Besitz abzugeben , dann fordert er damit die Pharisäer auf, ihre Nächsten zu lieben. Dann werden ihre Herzen rein sein. Gespräch mit Christus: Herr, ich will mein Herz immer auf dich ausrichten. Ich brauche deine Führung, weil ich es allein nicht schaffe. Ich brauche dich, damit du mir sagst, wie ich dich lieben, dich anbeten und dir dienen soll. Die Gesetze, die du mir gibst, befreien mich und führen mich zu dir. Hilf mir, deine Hand zu sehen, die mich immer näher zu dir führt. Vorsatz: Wenn es eine Vorschrift oder einen Brauch der Kirche gibt, die oder den ich nicht verstehe oder befolge, will ich mehr darüber lesen, um besser zu verstehen, wie sie mich befreien und mir dabei helfen, in meiner Beziehung zu Christus zu wachsen.
Die „missmutige katholische Zunft“
13. Oktober 2010 Mittwoch der achtundzwanzigsten Woche im Jahreskreis P. Daniel Ray LC Lk 11,42-46 Doch weh euch Pharisäern! Ihr gebt den Zehnten von Minze, Gewürzkraut und allem Gemüse, die Gerechtigkeit aber und die Liebe zu Gott vergesst ihr. Man muss das eine tun, ohne das andere zu unterlassen. Weh euch Pharisäern! Ihr wollt in den Synagogen den vordersten Sitz haben und auf den Straßen und Plätzen von allen gegrüßt werden. Weh euch: Ihr seid wie Gräber, die man nicht mehr sieht; die Leute gehen darüber, ohne es zu merken. Darauf erwiderte ihm ein Gesetzeslehrer: Meister, damit beleidigst du auch uns. Er antwortete: Weh auch euch Gesetzeslehrern! Ihr ladet den Menschen Lasten auf, die sie kaum tragen können, selbst aber rührt ihr keinen Finger dafür. Einführendes Gebet: Herr, ich glaube, dass du gegenwärtig bist, wenn ich mich im Gebet an dich wende. Mit Zuversicht vertraue ich darauf, dass du mir heute jede Gnade, die ich brauche, zuteilwerden lässt. Ich danke dir für deine Liebe und für deine unermessliche Großzügigkeit mir gegenüber. Als Gegenleistung gebe ich dir mein Leben und meine Liebe. Bitte: Herr, mache mein Herz deinem immer ähnlicher. 1. In die gleiche Falle geraten. Können wir unsere Haltung nicht allzu gut wiedererkennen, wenn wir an diese Stelle des Evangeliums denken? „Ja, Herr, zeig es ihnen! Sie verdienen es!” Wir stellen uns vor, selbst dabei zu sein – unsere Arme fest verschränkt, den Kopf schüttelnd in Missbilligung der ach so heuchlerischen Pharisäer. Bald lenken wir unsere Gedanken auf jemanden, den wir kennen, der „ebenfalls einige saftige verbale Prügel erhalten sollte“. Auch ein Priester oder ein Bischof könnten Zielperson unseres gedachten Tadels sein. Und schon sind wir genau in die Fußstapfen der Pharisäer geraten, die wir so verurteilen: unsere Herzen sind verbittert und verdorrt. Obgleich wir gerne urteilen wie der Herr, lieben wir nicht wie der Herr. Wir vergessen, dass Christus sein Leben für diese Pharisäer hingeben würde, die er zur Umkehr aufruft – selbst wenn sie die einzigen wären, die gerettet würden. Mit dem Finger auf andere zu zeigen ist leicht, aber eine Aufforderung zur Umkehr kann nur von einem Herzen kommen, das liebt. 2. Die „missmutige katholische Zunft“. Gibt es jemanden, der nicht wenigstens etwas in seiner Gemeinde oder in der Kirche finden kann, was nicht in Ordnung ist? Diese Schwierigkeiten zu sehen, dafür zu beten und zu helfen, dass sie behoben werden, ist eine Sache. Eine andere ist es, an der Kritik hängen zu bleiben. Genau das ist es, was die Anhänger der „missmutigen katholischen Zunft“ tun. Sie sehen alles nur unter dem Blickwinkel, wie es besser gemacht werden müsste. In ihrem Rosenkranz beten die Anhänger der „missmutigen katholischen Zunft“ die „rachsüchtigen Geheimnisse“: Jesus verflucht den Feigenbaum, Jesus säubert den Tempel, Jesus verurteilt die Schriftgelehrten und Pharisäer. Bin ich vielleicht ein anonymes Mitglied – oder gar ein Befürworter – der „missmutigen katholischen Zunft“? Christus sprach deutliche Worte, aber sie waren nur Frucht einer starken Liebe, die sich die Erlösung der Schriftgelehrten und Pharisäer wünschte, und keine hochgradige Verbitterung gegen sie. Wenn mein Herz verbittert ist, muss ich Christus um die Gnade der Umkehr bitten, damit ich die Bereitschaft erhalte, vergeben zu können, wie Christus vergibt. 3. Eine helfende Hand. Unser Herr war und ist der größte Lehrer, der wunderbare Pädagoge, um uns zur Fülle des Lebens zu führen. Er weiß auch, wie man Seelen nach und nach gewinnt, je nach dem in welcher Verfassung sie sich gerade befinden. Bei den Gesetzeslehrern am Ende dieses Evangeliums aber geht nichts. Sie wollten den Menschen Einschränkungen, schwer zu tragende Verantwortung und große Opfer aufladen, aber nicht die helfende Hand reichen, um sie beim Tragen der Last zu unterstützen. Als Christen aber sind wir aufgerufen zu helfen, das Gewissen der Menschen um uns herum zu erleuchten, damit sie eine engere Beziehung zu Gott finden können. Falls diese „Erleuchtung des Gewissens“ nur eine beschönigende Umschreibung für „Vorwürfe“ ist, müssen wir uns besinnen und uns fragen, ob das Wort Christi uns nicht ebenfalls trifft: „Ihr ladet den Menschen Lasten auf, die sie kaum tragen können, selbst aber rührt ihr keinen Finger dafür“. Gespräch mit Christus: Herr Jesus, hin und wieder schaue ich auf mein Herz und stelle fest, dass es hart und verbittert ist. Bei der ersten Gelegenheit verfällt es in Selbstgerechtigkeit, um jemanden anderen zu verurteilen, aber nur, um mich dadurch meiner eigenen moralischen Überlegenheit zu vergewissern. Schenke mir ein Herz, das demütig und bescheiden ist wie dein Herz. Vorsatz: Wenn ich mich dabei ertappe, dass ich heute abfällig über jemanden denke, will ich für ihn beten und nach zwei guten Eigenschaften bei ihm suchen.
Die Geschichte muss sich nicht wiederholen 14. Oktober 2010 Donnerstag der achtundzwanzigsten Woche im Jahreskreis P. Daniel Ray LC Lk 11,47-54 Der Herr sprach: Weh euch! Ihr errichtet Denkmäler für die Propheten, die von euren Vätern umgebracht wurden. Damit bestätigt und billigt ihr, was eure Väter getan haben. Sie haben die Propheten umgebracht, ihr errichtet ihnen Bauten. Deshalb hat auch die Weisheit Gottes gesagt: Ich werde Propheten und Apostel zu ihnen senden, und sie werden einige von ihnen töten und andere verfolgen, damit das Blut aller Propheten, das seit der Erschaffung der Welt vergossen worden ist, an dieser Generation gerächt wird, vom Blut Abels bis zum Blut des Zacharias, der im Vorhof zwischen Altar und Tempel umgebracht wurde. Ja, das sage ich euch: An dieser Generation wird es gerächt werden. Weh euch Gesetzeslehrern! Ihr habt den Schlüssel der Tür zur Erkenntnis weggenommen. Ihr selbst seid nicht hineingegangen, und die, die hineingehen wollten, habt ihr daran gehindert. Als Jesus das Haus verlassen hatte, begannen die Schriftgelehrten und die Pharisäer, ihn mit vielerlei Fragen hartnäckig zu bedrängen; sie versuchten, ihm eine Falle zu stellen, damit er sich in seinen eigenen Worten verfange. Einführendes Gebet: Herr, ich glaube, dass du gegenwärtig bist, wenn ich mich im Gebet an dich wende. Mit Zuversicht vertraue ich darauf, dass du mir heute jede Gnade, die ich brauche, zuteilwerden lässt. Ich danke dir für deine Liebe und für deine unermessliche Großzügigkeit mir gegenüber. Als Gegenleistung gebe ich dir mein Leben und meine Liebe. Bitte: Herr Jesus Christus, hilf mir deinem Beispiel zu folgen und anderen ein gutes Vorbild zu sein 1. Die Geschichte will uns etwas lehren. Die Antwort Israels auf die Liebe Gottes, wie im Alten Testament beschrieben, ist voll von Untreue, Missbrauch und Undankbarkeit. Bisweilen lehnt das Volk Gott und jeden, den er zu ihm sendet, um es unter seine liebende Obhut zurückzubringen, gänzlich ab. Dieser Abfall von der Gnade Gottes ist heute lehrreich für uns. Wir sehen die Erhabenheit, mit der Gott am Volk Israel handelt, und bewundern sie. Wir können uns fragen, wie ein Volk, das so viel erhielt, so wenig danken konnte. Aber mehr als das können wir die Geschichte Israels als einen Spiegel betrachten. In unserem eigenen Leben können, wir dann dieselben Muster des Versagens und den Mangel an Treue feststellen. Wir können die Geschichte unter dem Vorzeichen betrachten, dass sie uns anregt, zum Herrn zurückzukehren. Wenn wir unsere Schwächen und Fehler nicht erkennen wollen, werden auch wir wie Pharisäer sein, von denen Christus sagte, sie brachten das Blut der Propheten über ihre eigenen Häupter wegen ihres Starrsinns und ihrer Hartherzigkeit. 2. Die Geschichte wiederholt sich. Einmal warnt Christus die Jünger, wenn er schon so behandelt wird, dann sollten sie nicht mit weniger für sich selbst rechnen (vgl. Joh 15,20). Erwarten wir als Jünger des Herrn wirklich, dass wir nicht den gleichen Schwierigkeiten entgegensehen müssen? Sicher nicht. Aber was geschieht, wenn diese Schwierigkeit von innen kommt? Von dort kommen die meisten ernsthaften Bedrohungen für unsere Jüngerschaft. Unser Stolz, unsere Eitelkeit, unsere Liebe zur Bequemlichkeit: diese Fehler müssen wir zuallererst bekämpfen, um ein Jünger des Herrn zu werden. Die Propheten und die Märtyrer, die für ihren Eifer für den Herrn litten, bezahlten so mit ihrem Leben. Vielleicht ist es nicht notwendig, dass wir unser Leben hingeben, aber ein inneres Opfer erwartet er von jedem, den er ruft. 3. Durch unser Beispiel wirken. Für die noch junge Edith Stein gab es ein Schlüsselerlebnis:, als sie in eine katholische Kirche ging, um zu sehen, wie es drinnen aussah, und wie sie im Stillen da saß, kam eine ältere Frau herein, um Christus in der Eucharistie einige Augenblicke zu widmen. Sie hatte eine Tasche mit Lebensmitteln dabei und war offensichtlich auf dem Heimweg, um ein Essen vorzubereiten. Für die junge Edith, die noch um den Glauben an Gott rang, war das ein Beispiel dafür, wie stark der katholische Glaube in der täglichen Wirklichkeit verankert ist. Es ist unwahrscheinlich, dass die Frau auch erkannte, welche Bedeutung ihr Vorbild dabei spielte, diese künftige Heilige und Patronin von Europa zu formen, aber der echte Glaube dieser Frau war genau das, was Edith sehen musste. Unser lebendiges Zeugnis ist von entscheidender Bedeutung für die Menschen in unserer Umgebung, ganz gleich, ob wir seine Wirkung sehen oder davon hören. Wir können anderen durch die Gnade Gottes helfen, wir können aber auch ein Stolperstein auf dem Weg sein, der jemanden abhält, den Platz zu erreichen, zu dem Gott ihn führen möchte. Gespräch mit Christus: Herr, ich weiß, dass ich ein fester Bestandteil in deinem Plan bin, Seelen zu retten. Du vertraust mir, so dass du mich als Werkzeug deiner Gnade für die Menschen in meiner Umgebung benutzt, insbesondere für die, die mir am nächsten stehen. Ich biete dir heute mein Leben an. Benutze mich als Werkzeug deiner Gnade und Zeuge deiner Liebe. Vorsatz: Ich will heute Gott das Opfer anbieten, das notwendig ist, um in meinem Verhalten etwas zu ändern, das für andere ein Hindernis sein könnte, Christus besser kennenzulernen.
Im Rachen des Löwen
15. Oktober 2010 Freitag der achtundzwanzigsten Woche im Jahreskreis Heilige Theresa von Avila, Ordensfrau, Kirchenlehrerin P. Daniel Ray LC Lk 12,1-7 Unterdessen strömten Tausende von Menschen zusammen, so dass es ein gefährliches Gedränge gab. Jesus wandte sich zuerst an seine Jünger und sagte: Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer, das heißt vor der Heuchelei. Nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird, und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird. Deshalb wird man alles, was ihr im Dunkeln redet, am hellen Tag hören, und was ihr einander hinter verschlossenen Türen ins Ohr flüstert, das wird man auf den Dächern verkünden. Euch aber, meinen Freunden, sage ich: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, euch aber sonst nichts tun können. Ich will euch zeigen, wen ihr fürchten sollt: Fürchtet euch vor dem, der nicht nur töten kann, sondern die Macht hat, euch auch noch in die Hölle zu werfen. Ja, das sage ich euch: Ihn sollt ihr fürchten. Verkauft man nicht fünf Spatzen für ein paar Pfennig? Und doch vergisst Gott nicht einen von ihnen. Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt. Fürchtet euch nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen. Einführendes Gebet: Herr, ich glaube, dass du gegenwärtig bist, wenn ich mich im Gebet an dich wende. Mit Zuversicht vertraue ich darauf, dass du mir heute jede Gnade, die ich brauche, zuteilwerden lässt. Ich danke dir für deine Liebe und für deine unermessliche Großzügigkeit mir gegenüber. Als Gegenleistung gebe ich dir mein Leben und meine Liebe. Bitte: Herr, gib mir den Mut, nicht zu zögern, dir nachzufolgen, wenn ich heute in Versuchung gerate. 1. Löwenfutter. Der heilige Ignatius, Bischof von Antiochien, wurde verhaftet und dann nach Rom gebracht, wo er Löwen zum Fraß vorgeworfen werden sollte. In einem Brief drängt er die römische Gemeinde, ihm keinen „letzten Dienst“ zu erweisen, indem sie den Kaiser bitten, ihn vor der Hinrichtung zu bewahren. Er schreibt ihnen: „Ich flehe euch an, dass euer Wohlwollen mir keine Schwierigkeit bereite. Lasst mich eine Speise der wilden Tiere werden; durch sie ist es mir möglich, zu Gott zu kommen“ (Brief an die Römer). Wenn Christus davon spricht, dass man keine Angst haben soll vor denen, die den Körper töten, aber sonst nichts tun können, meint er das ganz wörtlich. Wenn wir in eine Situation kommen, in der wir entweder Christus treu sein müssen oder dem Druck nachgeben und den Weg des Herrn verlassen, dann sollten wir niemals zögern. Folge Christus. Fürchte nicht die Menschen, die mit ihrer Kritik oder Ablehnung unseres aufrichtigen Gewissens „töten“ könnten. Haben wir keine Angst! 2. Eucharistie werden. Der heilige Ignatius fährt fort: „Brotkorn Gottes bin ich, und durch die Zähne der Tiere werde ich gemahlen, damit ich als reines Brot Christi erfunden werde“ (Brief an die Römer). Er stellt eine Verbindung her zwischen seinem eigenen bevorstehenden Martyrium - wie Weizen von den Zähnen der wilden Tiere zermahlen zu werden – und der Eucharistie – dem reinen Brot Gottes. Diese Worte sind nicht nur eine grausame, sondern auch eine fromme Analogie; sie berühren vor allem die tiefsinnigste Bedeutung des Geheimnisses der Eucharistie und unserer Teilhabe an ihr. Die Eucharistie ist die vollkommenste Verehrung Gottes, des Vaters: Es ist die Fleischwerdung Gottes unter uns, es ist Christi Opfer seines Körpers am Kreuz und es ist seine Auferstehung vom Tod zum ewigen Leben. Durch die Eucharistie werden wir ein annehmbares Opfer für den Herrn. Wir müssen ihm jeden Tag unsere Nöte und Schwierigkeiten aufopfern, um mit Christus in der Eucharistie vereint zu bleiben. 3. Mehr wert als die Vögel. In unserem täglichen Leben halten wir viele kleine Dinge für selbstverständlich, weil sie geringe Bedeutung innerhalb der großen Geschehnisse der Zeit zu haben scheinen. „Wie hoch und wie tief waren die Temperaturen heute vor einem Jahr?“ „Was zählt dies heute?“ „Wo werden die vier Spatzen, die ich vor zwei Wochen im Park sah, jetzt etwas zu essen finden?“ Diese Fragen stellen sich uns gar nicht. Wir haben viele andere Dinge von dringender Wichtigkeit, die unsere Aufmerksamkeit und unser Handeln erfordern. Dennoch ist eine solche Frage wichtig genug, dass Gott sie anspricht. Christus sagt uns in Lk 12,24: „Sie säen nicht und ernten nicht, sie haben keinen Speicher und keine Scheune; denn Gott ernährt sie“. Er fährt fort: „Wie viel mehr seid ihr wert als die Vögel!“ Wenn Gott sich Zeit nimmt, an so etwas Unbedeutendes mitten im Treiben der Welt zu denken, wie viel mehr wird er sich unserer Nöte annehmen! Gespräch mit Christus: Herr, wenn ich an die Schwierigkeiten der verschiedensten Art denke, die heute auf mich zukommen werden, sorge ich mich um die Opfer, die ich bringen werden muss. Vielleicht werden die Dinge nicht so laufen, wie ich es mir erhoffe. Hilf mir, wie der heilige Ignatius auf dich zu vertrauen. Hilf mir zu erkennen, dass du dich in jeder Minute um jede Kleinigkeit, die heute geschehen wird, kümmerst. Vorsatz: Wenn mir heute irgendetwas Sorge bereitet, werde ich beten: „Jesus, ich vertraue auf dich.“
Treue zu den Eingebungen des Heiligen Geistes 16. Oktober 2010 Samstag der achtundzwanzigsten Woche im Jahreskreis P. James Swanson LC Lk 12,8-12 Ich sage euch: Wer sich vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem wird sich auch der Menschensohn vor den Engeln Gottes bekennen. Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, der wird auch vor den Engeln Gottes verleugnet werden. Jedem, der etwas gegen den Menschensohn sagt, wird vergeben werden; wer aber den Heiligen Geist lästert, dem wird nicht vergeben. Wenn man euch vor die Gerichte der Synagogen und vor die Herrscher und Machthaber schleppt, dann macht euch keine Sorgen, wie ihr euch verteidigen oder was ihr sagen sollt. Denn der Heilige Geist wird euch in der gleichen Stunde eingeben, was ihr sagen müsst. Einführendes Gebet: Herr, ich glaube, dass du gegenwärtig bist, wenn ich mich im Gebet an dich wende. Mit Zuversicht vertraue ich darauf, dass du mir heute jede Gnade, die ich brauche, zuteilwerden lässt. Ich danke dir für deine Liebe und für deine unermessliche Großzügigkeit mir gegenüber. Als Gegenleistung gebe ich dir mein Leben und meine Liebe. Bitte: Herr, schenke mir heute die Gnade, für meinen Glauben einzustehen. 1. Zu feige für das Märtyrertum. Es ist manchmal sehr schwierig, sich vor anderen zu Jesus zu bekennen. Wir bedenken die Möglichkeit des Martyriums und wir fragen uns alle, ob wir wohl Jesus treu bleiben würden, falls das den Tod bedeutete. Wir könnten der Meinung sein, dass wir im täglichen Leben ganz gut zu seinen Lehren stehen, aber ist das wirklich so? Wir hören uns ohne Widerspruch Angriffe auf Jesus und seine Kirche an. Manchmal zeigen wir sogar ein Nicken oder Lächeln, als ob wir damit einverstanden wären. Wir würden ja nie solche Sachen selber sagen, aber stehen nicht wirklich zu Jesus, selbst wenn das kein Martyrium bedeutet. Wie vielen fällt es furchtbar schwer, auch nur ein Kreuzzeichen an einem öffentlichen Ort zu machen. Ich tue es immer, wenn ich mich zu Hause zu Tisch setze, aber irgendwie fällt es mir in einem Restaurant furchtbar schwer, obwohl doch das einzige Problem dabei ist, „dass die Leute merken würden, dass ich Katholik bin“. 2. Die Wahrheit annehmen. Die Lehre Christi über Gotteslästerung könnte uns beunruhigen, weil wir denken könnten, dass es eine Sünde gibt, die nicht vergeben werden kann. Dennoch, es gibt keine Sünde, die nicht vergeben werden kann. Die Liebe und das Erbarmen Gottes ist gegenüber der Sünde allmächtig. Gotteslästerung gegen den Heiligen Geist wird von der Kirche als die Unbußfertigkeit bis zum Tod verstanden, nämlich, dass der Heilige Geist uns von der Sündhaftigkeit unserer Taten überzeugen möchte, und wir das nicht annehmen. Wenn wir uns vor unserem Tod noch überzeugen lassen, dann sind wir nicht der Gotteslästerung gegen den Heiligen Geist schuldig. Wenn wir aber sterben, ohne die Wahrheit anzunehmen, dann werden wir der Gotteslästerung gegenüber dem Heiligen Geist schuldig sein. Erlaube ich dem Heiligen Geist, mich von meiner Sündhaftigkeit zu überzeugen? Gibt es etwas, das die Kirche als falsch lehrt, ich es aber nicht als solches annehmen will? Gibt es Sünden, von denen ich denke, dass sie nicht so schlimm sind, weil ich sie zu einem Teil meines Lebens machen will? Sünden, die nicht als solche angenommen werden, können auch nicht vergeben werden. 3. Zeugnis mit meinem Leben geben. Vielleicht sorgen wir uns nicht so sehr darum, dass wir wegen unseres christlichen Glaubens vor Gericht geschleppt werden könnten, trotzdem sollten wir täglich für unseren Glauben Zeugnis ablegen. Es spielt keine Rolle, wohin wir gehen oder was wir tun, wir sind Zeugen für unseren Glauben an Christus. Das griechische Wort Märtyrer bedeutet „Zeuge“. Ich sollte den Heiligen Geist durch mich sprechen lassen, wenn ich vor anderen stehe. Die Menschen werden nicht nur mich, sondern alle Christen nach meinen Werken beurteilen. Deshalb sollte ich die Liebe leben als das Kennzeichen eines echten Christen. Ich sollte die Demut eines Menschen üben, der auf die Größe und Heiligkeit Gott des Vaters schaut und doch die eigene Unbedeutsamkeit und Sündhaftigkeit erkennt. Ich sollte alle diese Tugenden in ganz konkreten Situationen meines Alltags leben. Ich kann das alles nur dann, wenn ich den Heiligen Geist durch meine Taten sprechen lasse, sodass mein Leben das Zeugnis ist, das es für andere sein soll. Gespräch mit Christus: Lieber Jesus, du rufst mich zu einer engeren Beziehung mit dir. Ich möchte dir näher kommen, doch fühle ich auch manchmal ein Zögern. Hilf meinem schwachen Willen. Entflamme mein Herz mit einer größeren Liebe für dich, damit ich wahrhaftig ein Märtyrer sein kann, ein Zeuge für deine treue Liebe. Öffne mein Herz dem Heiligen Geist, dass ich als ein echter Christ lebe. Vorsatz: Wenn ich vor anderen stehe, will ich mir immer dessen bewusst sein, dass ich ein Zeuge für die Wahrheit der Offenbarung Christi bin, und ich will versuchen, den Heiligen Geist durch meine Taten sprechen zu lassen.
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