Tägliche Meditationen Sonntag 5. September 2010 bis Samstag 11. September 2010 Dreiundzwanzigste Woche im Jahreskreis P. Patrick Butler LC, P. Daniel Polzer LC, P. Paul Campbell LC
Knie nieder und entscheide dich für Christus 5. September 2010 Dreiundzwanzigster Sonntag im Jahreskreis P. Patrick Butler LC Lk 14,25-33 Viele Menschen begleiteten Jesus; da wandte er sich an sie und sagte: Wenn jemand zu mir kommt und nicht Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, ja sogar sein Leben gering achtet, dann kann er nicht mein Jünger sein. Wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein. Wenn einer von euch einen Turm bauen will, setzt er sich dann nicht zuerst hin und rechnet, ob seine Mittel für das ganze Vorhaben ausreichen? Sonst könnte es geschehen, dass er das Fundament gelegt hat, dann aber den Bau nicht fertig stellen kann. Und alle, die es sehen, würden ihn verspotten und sagen: Der da hat einen Bau begonnen und konnte ihn nicht zu Ende führen. Oder wenn ein König gegen einen anderen in den Krieg zieht, setzt er sich dann nicht zuerst hin und überlegt, ob er sich mit seinen zehntausend Mann dem entgegenstellen kann, der mit zwanzigtausend gegen ihn anrückt? Kann er es nicht, dann schickt er eine Gesandtschaft, solange der andere noch weit weg ist, und bittet um Frieden. Darum kann keiner von euch mein Jünger sein, wenn er nicht auf seinen ganzen Besitz verzichtet. Einführendes Gebet: Herr Jesus, wieder wende ich mich im Gebet an dich. Auch wenn ich dich nicht sehen kann weiß ich doch dass du gegenwärtig bist. Du bist immer bereit, mit mir zu sprechen und mir zuzuhören. Deine Gegenwart gibt mir Hoffnung, denn du bist der große Gott, Schöpfer des Himmels und der Erde. Du bist die Quelle für all das Gute in meinem Leben. Nichts geschieht mit mir ohne dein Wissen und deine Zustimmung. Meine Hoffnung führt mich zu deiner Liebe. Ich möchte eins mit dir sein in meinem Herzen und meinen Gedanken und mit dir und deinem Willen übereinstimmen. Bitte: Herr, hilf mir mein Kreuz zu tragen und dir zu folgen. 1. Die Menge und die Jünger. Viele Menschen folgten Jesus. Seine Beliebtheit nahm zu. Die Zeit war reif; Jesus könnte die Menge für sich gewinnen, indem er ihnen schöne Versprechungen macht. Aber Jesus handelt nicht wie ein Politiker. Mit der Botschaft der Erlösung sollen nicht Stimmen, sondern Seelen gewonnen werden. Es geht nicht um leere Versprechungen, sondern um die Verheißung des ewigen Lebens für die, die ihm nachfolgen. Er beruft mich, einer von den wenigen treuen Jüngern zu sein, die alle Dinge für unwichtig halten, um Christus zu gewinnen. 2. Hass und Liebe. Der heilige Johannes sagt mir: „Gott ist Liebe“. Jesus selbst lehrt mich, dass die Gottesliebe und die Nächstenliebe die größten unter den Geboten sind. Warum verlangt er dann von mir, so viele liebenswerte Menschen und Dinge zu „hassen“? Vielleicht ist der bessere Ausdruck „sich von ihnen loszusagen“? Jesus verlangt von mir, nur eines, oder besser: nur einen, uneingeschränkt zu lieben. Gott allein sollte die unbedingte Mitte meines Lebens sein. Jede andere Vorliebe kommt danach und steht im Dienst dieser vollkommenen Liebe. Gibt es etwas oder jemanden in meinem Leben, das oder der um den ersten Platz mit Gott konkurriert? 3. Sich für das Kreuz entscheiden. Wenn die Botschaft Jesu nicht erklärt wird, ist sie eine schwierige Botschaft. Das eigene Kreuz zu tragen und die Marter sowie den Tod anzunehmen, bedeutet: Mitwirkung am eigenen Tod. Falls ich das tun will, fordert Christus mich zuvorderst auf, mir das gut zu überlegen und mich dann aber zu entscheiden. Das ist die Bedingung, um sein Jünger zu werden. Und nur so werde ich bis zum Ende meines Lebens ein treuer Freund und Jünger meines Herrn sein können. Gespräch mit Christus: Herr Jesus Christus, du leitest mich durch dein Beispiel. Ich danke dir und preise dich, weil du mir voran gehst und mir den Weg zeigst. Du gibst mir auch die Kraft, täglich mein Kreuz zu tragen. Nachdem ich betrachtet habe, was du von denen, die dir nachfolgen verlangst, beschließe ich, diese schwierige Aufgabe aus Liebe zu dir zu übernehmen. Vorsatz: Wenn ich schaue, was der Tag für mich bereithält, kann ich mein Kreuz erkennen. Ich will mich entschließen, es zu tragen, dabei im Gebet Gottes Hilfe erbitten und bestrebt sein, es mit innerer Freude zu tragen.
Tu Gutes, immer und überall 6. September 2010 Montag der dreiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis P. Patrick Butler LC Lk 6,6-11 An einem anderen Sabbat ging Jesus in die Synagoge und lehrte. Dort saß ein Mann, dessen rechte Hand verdorrt war. Die Schriftgelehrten und die Pharisäer gaben acht, ob er am Sabbat heilen werde; sie suchten nämlich einen Grund zur Anklage gegen ihn. Er aber wusste, was sie im Sinn hatten, und sagte zu dem Mann mit der verdorrten Hand: Steh auf und stell dich in die Mitte! Der Mann stand auf und trat vor. Dann sagte Jesus zu ihnen: Ich frage euch: Was ist am Sabbat erlaubt: Gutes zu tun oder Böses, ein Leben zu retten oder es zugrunde gehen zu lassen? Und er sah sie alle der Reihe nach an und sagte dann zu dem Mann: Streck deine Hand aus! Er tat es, und seine Hand war wieder gesund. Da wurden sie von sinnloser Wut erfüllt und berieten, was sie gegen Jesus unternehmen könnten. Einführendes Gebet: Gott Vater ich danke für das Geschenk der Schöpfung und somit auch dafür, dass du mich geschaffen hast. Sohn Gottes, ich danke dir, dass du mich durch dein Fleisch und Blut erlöst hast. Heiliger Geist, ich danke dass du Gast meiner Seele bist, dass du meine Gedanken erhellst und meinen Geist stärkst mit dem Feuer deiner Liebe. Bitte: Herr, mache mich zu einem großmütigen und hochherzigen Menschen, der anderen immer nur Gutes wünscht. 1. Lehren und handeln. Wenn Jesus spricht, überzeugt er die Zuhörer, die guten Willens sind. Die Menschen merkten, dass Jesus überzeugend sprach, anders als die Pharisäer. Und zwar, weil Jesus nur das verlangte, was er selbst in die Tat umzusetzen vorhatte. Er tut das, was er predigt. Das ist mein Lehrer und Meister, der von Mitleid spricht und es auch zeigt. Er ist es, der sich erniedrigt, seinen Jüngern beim letzten Abendmahl die Füße zu waschen, weil er will, dass ich dasselbe tue. 2. Gutes tun ohne Rücksicht auf das, was andere denken. Jesus ist allwissend, und so weiß er auch, was andere denken. Häufig tadelt er die Pharisäer, weil er ihre Pingeligkeit und Kleinlichkeit sieht. Sie sind Führer des Volkes, aber seiner Not gegenüber verhalten sie sich zurückhaltend und zwingen es stattdessen, zahlreiche Vorschriften zu befolgen, die sie selbst nicht erfüllen. Jesus sieht einen Menschen in Not, dem er helfen kann. Obwohl er so viele Kritiker um sich herum sieht, die seine Worte und Taten genau verfolgen, kann ihn nichts davon abbringen, diese gute Tat zu vollbringen. Wenn ich spüre, wie andere ihre Augen auf mich richten, kann ich dann unbefangen Nächstenliebe ausüben, ohne Rücksicht auf das, was sie denken? 3. Leben retten. In diesem Evangelium gibt es eine Kultur des Todes und eine Kultur des Lebens. Die Pharisäer stehen Jesus kritisch gegenüber, und zwar so sehr, dass sie von maßloser Wut erfüllt werden. Schließlich planen sie, Jesus zu töten. Die Not des Mannes, den Jesus heilt, kümmert sie überhaupt nicht. Jesus spricht in der Synagoge Worte des Lebens. Er bereichert das Leben durch Heilen. Ich muss von Jesus lernen, wie ich ein Leuchtturm des Lebens inmitten gegensätzlicher Kulturen des Egoismus und des Todes um mich herum sein kann. Gespräch mit Christus: Herr, du kannst mein Herz sehen, so wie du die Gedanken in den Herzen der Pharisäer erkannt hast. Auch ich neige dazu, kritisch und nicht immer konstruktiv zu sein. Bilde mein Herz mehr nach deinem Herzen, damit ich das Gute wünsche und großzügig bin trotz der Kritik, die mir begegnen mag. Vorsatz: Ich will mich heute bemühen, die Nöte anderer Menschen zu sehen, besonders die Not einer ganz bestimmten Person. Dann will ich sehen, was ich tun kann, dieser Person zu helfen, wenn möglich, in einer Form, die keine Aufmerksamkeit auf mich lenkt.
Gebet und Taten 7. September 2010 Dienstag der dreiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis P. Patrick Butler LC Lk 6,12-19 In diesen Tagen ging Jesus auf einen Berg, um zu beten. Und er verbrachte die ganze Nacht im Gebet zu Gott. Als es Tag wurde, rief er seine Jünger zu sich und wählte aus ihnen zwölf aus; sie nannte er auch Apostel. (Es waren) Simon, dem er den Namen Petrus gab, und sein Bruder Andreas, dazu Jakobus und Johannes, Philippus und Bartholomäus, Matthäus und Thomas, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Simon, genannt der Zelot, Judas, der Sohn des Jakobus, und Judas Iskariot, der zum Verräter wurde. Jesus stieg mit ihnen den Berg hinab. In der Ebene blieb er mit einer großen Schar seiner Jünger stehen, und viele Menschen aus ganz Judäa und Jerusalem und dem Küstengebiet von Tyrus und Sidon strömten herbei. Sie alle wollten ihn hören und von ihren Krankheiten geheilt werden. Auch die von unreinen Geistern Geplagten wurden geheilt. Alle Leute versuchten, ihn zu berühren; denn es ging eine Kraft von ihm aus, die alle heilte. Einführendes Gebet: Gott Vater ich danke für das Geschenk der Schöpfung und somit auch dafür,dass du mich geschaffen hast. Sohn Gottes, ich danke dir, dass du mich durch dein Fleisch und Blut erlöst hast. Heiliger Geist, ich danke dass du Gast meiner Seele bist, dass du meine Gedanken erhellst und meinen Geist stärkst mit dem Feuer deiner Liebe. Bitte: Rufe mich zu dir, Herr Jesus, und erinnere mich an meinen persönlichen Auftrag. 1. Ein Ort und eine Zeit zum Gebet. Häufig berichtet das Evangelium, dass Jesus zu seinem Vater betete. Wie war sein Gebet? Zuerst sucht er einen Ort, der zum Beten geeignet ist. Dann widmet er sich lange dem Gebet. Ich sehe ihn einen Berg besteigen, um die ganze Nacht im Gebet zu verbringen. Ich kann bestimmt aus dem Beispiel des Herrn lernen. Wenn ich ihn nachahme, kann mein Gebetsleben bereichert werden. 2. Eine besondere Berufung. Vielleicht betet Jesus etwas länger als gewöhnlich in dieser Situation. Wenn eine wichtige Entscheidung zu treffen ist, berät er sich mit seinem Vater, um seinen Willen zu erfahren. Er handelt nicht aus dem Stegreif, wenn er zwölf seiner Jünger beruft, seine Apostel zu sein, seine „Sendboten“, seine Stellvertreter. Wenn Jesus mich zu einem besonderen Auftrag für sein Reich beruft, dann stellt er sicher, dass dies mit der ewigen Vorsehung seines Vaters übereinstimmt. 3. Ein Kanal für die Gnade Gottes. Nachdem Jesus die Nacht im Gebet zugebracht hatte, bereitete er sich vor, sich am folgenden Tag großzügig selbst zu schenken. Vereint mit seinem Vater, der Quelle alles Guten, sorgt er dafür, dass sein Handeln diese Güte auf die überträgt, die von bösen Geistern beherrscht sind oder dringend göttliche Heilung benötigen. Gewiss ist Jesus Gott und er verfügt deshalb selber über diese Macht. Jedoch will er mir ein Beispiel geben und zeigen, wie ein Zweig mit dem Weinstock verbunden ist, um Früchte hervorzubringen, die bleiben werden. Gespräch mit Christus: Herr, ich weiß nicht, wie ich richtig beten soll. Lehre mich beten, einen Ort auszuwählen und eine bestimmte Zeit ausschließlich für das Gebet vorzusehen. So oft handele ich ohne Gebet, indem ich mich nur auf meine Findigkeit und Intelligenz verlasse. Lass mich erkennen, dass ich deine Weisheit brauche. Hilf mir durch das Gebet sicherzustellen, dass mein Handeln deinem Willen entspricht. Vorsatz: Ich will mich heute bemühen, während meiner täglichen Arbeit spontan wenigstens ein Gebet an Gott zu richten.
Wer bin ich, dass der Herr zu mir kommt? 8. September 2010 Mittwoch der dreiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis Mariä Geburt Mt 1,1-16,18-23 Stammbaum Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams: Abraham war der Vater von Isaak, Isaak von Jakob, Jakob von Juda und seinen Brüdern. Juda war der Vater von Perez und Serach; ihre Mutter war Tamar. Perez war der Vater von Hezron, Hezron von Aram, Aram von Amminadab, Amminadab von Nachschon, Nachschon von Salmon. Salmon war der Vater von Boas; dessen Mutter war Rahab. Boas war der Vater von Obed; dessen Mutter war Rut. Obed war der Vater von Isai, Isai der Vater des Königs David. David war der Vater von Salomo, dessen Mutter die Frau des Urija war. Salomo war der Vater von Rehabeam, Rehabeam von Abija, Abija von Asa, Asa von Joschafat, Joschafat von Joram, Joram von Usija. Usija war der Vater von Jotam, Jotam von Ahas, Ahas von Hiskija, Hiskija von Manasse, Manasse von Amos, Amos von Joschija. Joschija war der Vater von Jojachin und seinen Brüdern; das war zur Zeit der Babylonischen Gefangenschaft. Nach der Babylonischen Gefangenschaft war Jojachin der Vater von Schealtiël, Schealtiël von Serubbabel, Serubbabel von Abihud, Abihud von Eljakim, Eljakim von Azor. Azor war der Vater von Zadok, Zadok von Achim, Achim von Eliud, Eliud von Eleasar, Eleasar von Mattan, Mattan von Jakob. Jakob war der Vater von Josef, dem Mann Marias; von ihr wurde Jesus geboren, der der Christus (der Messias) genannt wird. Mit der Geburt Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete - durch das Wirken des Heiligen Geistes. Josef, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte, beschloss, sich in aller Stille von ihr zu trennen. Während er noch darüber nachdachte, erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen. Dies alles ist geschehen, damit sich erfüllte, was der Herr durch den Propheten gesagt hat: Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, einen Sohn wird sie gebären, und man wird ihm den Namen Immanuel geben, das heißt übersetzt: Gott ist mit uns. Einführendes Gebet: Herr, ich danke dir für das Geschenk des Glaubens. Ich glaube nur, weil so viele andere vor mir geglaubt haben – und häufig zu welch hohem Preis! Zu Beginn dieses Gebets blicke ich auf meinen Stammbaum des Glaubens und erinnere mich all derer, die den Glauben an mich weitergegeben haben. Ich will ein Bindeglied in der Glaubenskette für viele andere Seelen sein. Bitte: Herr, hilf mir demütig zu werden wie die Jungfrau Maria 1. Gott ist mit uns. Die heutige Bibelstelle berichtet uns von dem großen Mysterium der Menschwerdung Christi. Warum wollte Gott einer von uns werden? In seinem Stammbaum erscheinen Gute und Schlechte, Treue und Schwache, Nützliche und Unnützliche. Warum nimmt Gott an, was fehlerhaft und geringwertig ist und macht es sich zu Eigen? Warum reinigt er uns, richtet uns wieder auf, erhebt und heilt uns und was wir ihm anbieten? Warum? Warum nimmt er meine Abstammung auf sich, meine persönliche Geschichte – beides, das Gute und das Schlechte – und formt es zur Erlösungsgeschichte für mich und andere? Warum fährt er fort, dies zu tun? Wann wird es genug sein? Gott sagte und wird immer sagen: „Was mehr konnte ich für mein Volk tun?” 2. Gesegnet bist du und die Frucht deines Leibes. Joachim und Anna, die Eltern Marias, führten eine Ehe, die offenbar zu „nichts führte”: sie war unfruchtbar. Die Überlieferung sagt, dass Joachim von einem Zuschauer verachtet wurde, als er seine Gaben opferte, weil Gott ihm keine Nachkommen geschenkt hatte. Er fühlte sich tief verletzt und entmutigt. Er folgte seiner Schafherde in die Wildnis und kehrte lange Zeit nicht zu seiner Frau zurück. In der Wüste wurde ihm vermutlich in einer übernatürlichen Erscheinung gesagt, dass ihm ein Kind geschenkt werde. Als Joachim zu seiner Frau nach Bethesda zurückkehrte, begeistert von neuer Hoffnung, wurde sie schwanger und gebar Maria, die ohne Sünde geboren wurde. Gott nimmt sich dessen an, was nutzlos ist und schafft ein Meisterwerk, die unbefleckte Empfängnis. In der Tat, er erhebt die Niedrigen. Welchen Plan hat er für mein Leben? Wo ist mein Platz in der Erlösungsgeschichte? 3. Es geschehe nach deinem Wort. Joachim und Anna sahen das Kind Maria als ein Geschenk Gottes an, so wie Hanna und Elkana das Kind Samuel (vgl. 1 Sam 1,27-28). Wie Hanna und Elkana es taten, ebenso weihten auch sie Gott ihr Kind Maria. Sie erzählten ihr die besonderen Umstände ihrer Geburt und Maria wurde älter und verinnerlichte diese Weihe an Gott, machte sie sich zu eigen, sie „bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen” (Lk 2,51). Man kann sich vorstellen, dass das fromme Mädchen Maria sich ganz Gott weihen wollte und vielleicht schon in frühen Jahren ein Gelübde der Enthaltsamkeit abgelegt hatte. Ihre einfache und vollständige Hingabe an Gott machten sie tatsächlich zu seiner „begnadeten Tochter”. Aber Gott hatte andere Pläne für sie: er fragte sie, ob sie bereit sei, seinen Sohn zu gebären. Wieder einmal nimmt Gott an, was ihm frei angeboten wird und formt es in das, was er möchte. Er nimmt, was gut und schön ist, und nutzt es in hohem Maße für die Erlösung von vielen. Gott fügt sich demütig in meinen langweiligen und fehlerhaften menschlichen Stammbaum. Gespräch mit Christus: Herr, hilf mir, mich jeden Tag an alle guten Dinge zu erinnern, die du mir und meiner Familie gegeben hast. Lass mich deine Werke und deine Fürsorge erkennen. Ich weiß, dass du mir auf hundert verschiedenen Wegen zu Hilfe kommst. Gib mir heute die Kraft und das Vertrauen, dies zu verstehen und deinen Willen zu tun. Hilf mir, mehr wie Maria zu werden und über alle diese Dinge nachzudenken. Vorsatz: Ich werde meine Berufung mit Glauben und neuer Hoffnung betrachten; zuversichtlich, dass Gott sich wohl fühlt, selbst wenn er sich in die einfachsten Verhältnisse einbringt.
Das höchste Ideal 9. September 2010 Donnerstag der dreiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis Hl. Peter Claver, Priester P. Patrick Butler LC Lk 6,27-38 Jesus sprach zu seinen Jüngern: Euch, die ihr mir zuhört, sage ich: Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen. Segnet die, die euch verfluchen; betet für die, die euch misshandeln. Dem, der dich auf die eine Wange schlägt, halt auch die andere hin, und dem, der dir den Mantel wegnimmt, lass auch das Hemd. Gib jedem, der dich bittet; und wenn dir jemand etwas wegnimmt, verlang es nicht zurück. Was ihr von anderen erwartet, das tut ebenso auch ihnen. Wenn ihr nur die liebt, die euch lieben, welchen Dank erwartet ihr dafür? Auch die Sünder lieben die, von denen sie geliebt werden. Und wenn ihr nur denen Gutes tut, die euch Gutes tun, welchen Dank erwartet ihr dafür? Das tun auch die Sünder. Und wenn ihr nur denen etwas leiht, von denen ihr es zurückzubekommen hofft, welchen Dank erwartet ihr dafür? Auch die Sünder leihen Sündern in der Hoffnung, alles zurückzubekommen. Ihr aber sollt eure Feinde lieben und sollt Gutes tun und leihen, auch wo ihr nichts dafür erhoffen könnt. Dann wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn auch er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen. Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist! Richtet nicht, dann werdet auch ihr nicht gerichtet werden. Verurteilt nicht, dann werdet auch ihr nicht verurteilt werden. Erlasst einander die Schuld, dann wird auch euch die Schuld erlassen werden. Gebt, dann wird auch euch gegeben werden. In reichem, vollem, gehäuftem, überfließendem Maß wird man euch beschenken; denn nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird auch euch zugeteilt werden. Einführendes Gebet: Gott Vater ich danke für das Geschenk der Schöpfung und somit auch dafür, dass du mich geschaffen hast. Sohn Gottes, ich danke dir, dass du mich durch dein Fleisch und Blut erlöst hast. Heiliger Geist, ich danke dass du Gast meiner Seele bist, dass du meine Gedanken erhellst und meinen Geist stärkst mit dem Feuer deiner Liebe. Bitte: Herr Jesus, hilf mir, aktiv jene Vollkommenheit zu verfolgen, die du dir von mir wünschst. 1. Revolution oder Bürgerkrieg? Die Forderungen, die Jesus in seiner Rede auf dem Berg stellt, könnten als „revolutionär“ bezeichnet werden. Niemals ist das Ideal der Liebe so hoch gesetzt worden und hat ein derartiges Heldentum im täglichen Leben gefordert. Deshalb provoziert das, was Jesus da fordert, einen Kampf in mir, und zwar zwischen dem „alten Menschen“, der dieser Botschaft widersteht, und den Idealen, zu denen mein Herr mich aufruft . Das könnte als „Bürgerkrieg“ bezeichnet werden, der auf dem Schlachtfeld meines Herzens ausgetragen wird. 2. Die Goldene Regel. Jesus gibt mir, was als „Goldene Regel“ bezeichnet wird: handle an anderen so, wie du von ihnen behandelt werden willst. Da ich mich natürlich selbst so liebe, dass ich mir alles Gute wünsche und dass mir ja nichts Schlechtes in den Weg kommt, ermahnt mich Jesus, dieses Wohlwollen auch auf andere zu übertragen. Das verlangt eine Anstrengung von mir, da ich ja zum Egoismus neige. Was kann mich aus meiner Kleinheit und Enge herausholen? 3. Gott ähnlich werden. Gottes Plan für mich ist wunderbar. Es übersteigt meine Vorstellungskraft, wenn Jesus zu mir sagt, ich solle vollkommen sein, nicht nach einem Maßstab der menschlichen, sondern der göttlichen Vollkommenheit. Meine Berufung ist es, Gott ähnlich zu werden, damit sein göttliches Leben in mir wächst und meine engen und egoistischen Maßstäbe abnehmen und verschwinden. Ich würde mich nicht um ein so hohes Ziel bemühen, wenn es nicht von meinem Herrn verlangt werden würde. Ich muss darauf vertrauen, dass er es bei mir erreichen kann. Was ich zu tun habe, ist, mit ihm zusammenzuarbeiten, ihn im Gebet zu suchen und seinen Willen jederzeit zu erkennen. Gespräch mit Christus: Ich danke dir, Herr Jesus, dass du mich umwandeln willst, damit ich Gott ähnlicher werde. Ohne dich ist das unmöglich. Mit dir ist alles möglich, sogar bei mir mit all meinen Schwächen und Grenzen. Dein Wille geschehe. Vorsatz: Wenn ich urteile, will ich meine Vorgehensweise ändern: ich werde von Gottes Sichtweise ausgehen statt von meiner eigenen. Heute will ich mich darum bemühen, die „Goldene Regel“ in der Praxis anzuwenden.
Andere in den Himmel führen 10. September 2010 Freitag der dreiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis P. Paul Campbell LC Lk 6,39-42 Jesus gebrauchte auch einen Vergleich und sagte: Kann ein Blinder einen Blinden führen? Werden nicht beide in eine Grube fallen? Der Jünger steht nicht über seinem Meister; jeder aber, der alles gelernt hat, wird wie sein Meister sein. Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht? Wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Bruder, lass mich den Splitter aus deinem Auge herausziehen!, während du den Balken in deinem eigenen Auge nicht siehst? Du Heuchler! Zieh zuerst den Balken aus deinem Auge; dann kannst du versuchen, den Splitter aus dem Auge deines Bruders herauszuziehen. Einführendes Gebet: Gott Vater ich danke für das Geschenk der Schöpfung und somit auch dafür, dass du mich geschaffen hast. Sohn Gottes, ich danke dir, dass du mich durch dein Fleisch und Blut erlöst hast. Heiliger Geist, ich danke dass du Gast meiner Seele bist, dass du meine Gedanken erhellst und meinen Geist stärkst mit dem Feuer deiner Liebe. Bitte: Herr, hilf mir, in der Demut zu wachsen. 1. Blinde Führer. Jesus stellt eine rhetorische Frage an die Menge: „Kann ein Blinder einen Blinden führen?“ Wer führen will, muss natürlich sehen können. Wenn es um Führer zum Reich Gottes geht, dann ist Jesus der Weg. Er ist ja vom Vater gekommen; er kennt den Weg. Zunächst wollen wir seine zentrale Bedeutung für unseren Weg in den Himmel bedenken; dann aber wollen wir auch über unsere Eignung als Führer für andere nachdenken. Dabei sollten wir zwar vorsichtig, aber nicht widerstrebend vorgehen, schließlich geht es doch darum, andere zu Gott zu führen. Wir sollten demütig sein und uns stets eng an die Kirche anlehnen, die Christus gegründet hat, um seinen Auftrag auf Erden fortzuführen. 2. Jünger. In seiner nächsten Äußerung betont Christus, dass ein Jünger zwar nicht über dem Meister steht, dass er aber ebensoviel lernen kann wie der Meister. Der Jünger Jesu kann von ihm die Schritte lernen, die zu Rettung und ewigem Leben führen. Christus hat nicht nur die Kirche gegründet, um seine Lehre weiterzuentwickeln, sondern er hat sie auch mit seinem Geist ausgestattet, um sie vor Irrtümern zu bewahren. Wenn wir also andere lehren, sollte unser Selbstvertrauen aus der Gewissheit kommen, dass wir uns im Einklang mit der Kirche befinden und bemüht sind, ihren Lehren zu folgen. Lernen ist ein lebenslanger Prozess, aber religiöse Unterweisung endet oft mit der ersten heiligen Kommunion oder der Firmung, und viele Erwachsene haben nur die religiöse Bildung eines Kindes. Was tun wir, um in unserem Glaubenswissen voll kompetent zu werden? 3. Heuchler. Die Evangelisierung beginnt bei uns. Anscheinend sind wir viel schneller im Finden von Fehlern bei anderen als bei uns selbst. Wir können über die Fehler anderer sogar richtig zornig werden, selbst wenn wir sie selbst auch und in größerem Maße besitzen als die beanstandete Person. Ein Hochmütiger beklagt sich bitter über die vermeintliche Einbildung und Arroganz seines Nachbarn, sein eigenes Laster aber sieht er nicht. Wir müssen uns erst selbst in aller Demut betrachten und dann aufrichtig daran arbeiten, Christus ähnlicher zu werden. Je mehr wir Gottes Gnade in uns wirken lassen, desto besser können wir anderen helfen. Gespräch mit Christus: Herr, ich bin sehr hochmütig. Ich lasse mich leicht ganz von mir selbst, meiner Sicht der Dinge, meinen Bedürfnissen und Wünschen beherrschen. Ich erhebe mich über andere. Hilf mir, mehr meine eigenen Fehler zu sehen, gegen die ich nach deinem Willen ankämpfen soll. Gib mir den Mut, sie beim Namen zu nennen, bevor ich auf andere schaue. Vorsatz: Ich will mir zwei oder drei praktische Dinge für diese Woche vornehmen, die mir helfen, demütiger zu werden.
Den Baum an seinen Früchten erkennen 11. September 2010 Samstag der dreiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis P. Daniel Polzer LC Lk 6,43-49 Es gibt keinen guten Baum, der schlechte Früchte hervorbringt, noch einen schlechten Baum, der gute Früchte hervorbringt. Jeden Baum erkennt man an seinen Früchten: Von den Disteln pflückt man keine Feigen und vom Dornstrauch erntet man keine Trauben. Ein guter Mensch bringt Gutes hervor, weil in seinem Herzen Gutes ist; und ein böser Mensch bringt Böses hervor, weil in seinem Herzen Böses ist. Wovon das Herz voll ist, davon spricht der Mund. Was sagt ihr zu mir: Herr! Herr!, und tut nicht, was ich sage? Ich will euch zeigen, wem ein Mensch gleicht, der zu mir kommt und meine Worte hört und danach handelt. Er ist wie ein Mann, der ein Haus baute und dabei die Erde tief aushob und das Fundament auf einen Felsen stellte. Als nun ein Hochwasser kam und die Flutwelle gegen das Haus prallte, konnte sie es nicht erschüttern, weil es gut gebaut war. Wer aber hört und nicht danach handelt, ist wie ein Mann, der sein Haus ohne Fundament auf die Erde baute. Die Flutwelle prallte dagegen, das Haus stürzte sofort in sich zusammen und wurde völlig zerstört. Einführendes Gebet: Herr, ich bin nun wieder bei dir im Gebet. Ich werde deine Worte betrachten. Ich will keiner von jenen sein, die nur rufen „Herr! Herr!“ aber niemals deinen Worten folgen. Nur zu gut weißt du, wie schwach ich bin, wie oft ich mich auf meine eigene Stärke verlassen habe und dich beiseite geschoben habe. In Demut komme ich heute zu dir, um dich um dein Licht und deine Gnade zu bitten. Bitte: Herr, hilf mir, mein Leben auf ein festes Fundament zu bauen. 1. Gute Früchte von einem guten Baum. Woran erkennen wir, was tief drinnen in unseren Seelen ist? Wir erkennen es an den Früchten, die wir hervorbringen. Wir wissen, wenn unser Leben voll ist von Nächstenliebe, Glaube, Geduld und Ehrlichkeit, dann wird unsere Seele gesund sein und stark. Wenn es hingegen geprägt ist von Ärger, Neid, Lust, Eigensinn und Faulheit, dann ist unsere Seele schwach und kränklich. Wenn wir uns ändern wollen, dann genügt es nicht, bloß Äußerlichkeiten zu verbessern: ein freundliches Gesicht zu machen oder die Fassade eines netten Menschen aufzuziehen. Früher oder später wird die Maske fallen, denn sie verdeckt nur, was innen drinnen an Schlechtem ist. Wir müssen uns von innen heraus ändern, tief hinunter an die Wurzeln unserer Fehler gehen, unsere Seele im Sakrament der Versöhnung heilen und ein Leben in Tugend vom Fundament her aufbauen. 2. Trügerische Sicherheit. Solange die Sonne scheint und alles ruhig ist, dann erscheint ein Haus, das auf einem schwachen Fundament steht, stabil und fest. Kaum kann man sich vorstellen, dass es den Kräften von Regen, Wind und Fluten nicht widerstehen kann. Wir wiegen uns in unserem Leben manchmal in trügerischer Sicherheit, wenn alles gut läuft. Solange es keine großen Versuchungen gibt und die Wechselfälle und Schwierigkeiten des Lebens klein sind und leicht überwunden werden können, solange können wir uns selbst einreden, dass wir auf festem Untergrund stehen. Wir können uns im Glauben wiegen, dass unser geistliches Leben stark ist und dass wir nicht mehr sündigen werden. Wir müssen vorsichtig und so objektiv sein wie möglich, denn das könnte eine wahrhaft trügerische Sicherheit sein. 3. Der Test. Unser Fundament wird erst wirklich auf die Probe gestellt, wenn der Regen anfängt, der Wind sich zu regen beginnt und die Fluten steigen. Der Test für unser geistliches Lebens beginnt mit Versuchungen, Schwierigkeiten, Enttäuschungen und Schicksalsschlägen. Wenn wir unser geistliches Leben auf eine feste Basis stellen und die Tugenden, Selbstverleugnung und die Nähe zu Gott üben, dann ist es gleich, wie sehr auch die Fluten heranbranden: wir bleiben fest. Wir dürfen nicht vergessen, dass in dem Moment, in dem die Fluten kommen, keine Gelegenheit mehr ist, das Fundament zu befestigen. Dafür ist es dann zu spät. An einem starken Fundament muss man bauen, wenn die Sonne scheint. Wir müssen den Worten Christi jetzt in diesem Moment folgen, solange noch Zeit ist. Gespräch mit Christus: Erlaube nicht, dass ich mich in trügerischer Sicherheit wiege, nur weil mein Leben im Moment ohne Schwierigkeiten ist. Ich möchte bereit sein für den Test, bereit für die Fluten. Hilf mir, dass ich noch heute an der Befestigung der Fundamente meines geistlichen Lebens arbeite. Hilf mir, in den Tugenden zu wachsen. Vorsatz: Ich werde mich heute auf eine Tugend besonders konzentrieren, von der ich weiß, dass ich sie besonders üben muss.
|
|