Tägliche Meditationen Sonntag 25. Juli 2010 bis Samstag 31. Juli 2010 Siebzehnte Woche im Jahreskreis P. Ernest Daly LC
Jemand klopft an die Tür 25. Juli 2010 Siebzehnter Sonntag im Jahreskreis
P. Ernest Daly LC Lk 11,1-13 Jesus betete einmal an einem Ort; und als er das Gebet beendet hatte, sagte einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie schon Johannes seine Jünger beten gelehrt hat. Da sagte er zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: Vater, dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Gib uns täglich das Brot, das wir brauchen. Und erlass uns unsere Sünden; denn auch wir erlassen jedem, was er uns schuldig ist. Und führe uns nicht in Versuchung. Dann sagte er zu ihnen: Wenn einer von euch einen Freund hat und um Mitternacht zu ihm geht und sagt: Freund, leih mir drei Brote; denn einer meiner Freunde, der auf Reisen ist, ist zu mir gekommen, und ich habe ihm nichts anzubieten!, wird dann etwa der Mann drinnen antworten: Lass mich in Ruhe, die Tür ist schon verschlossen, und meine Kinder schlafen bei mir; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben? Ich sage euch: Wenn er schon nicht deswegen aufsteht und ihm seine Bitte erfüllt, weil er sein Freund ist, so wird er doch wegen seiner Zudringlichkeit aufstehen und ihm geben, was er braucht. Darum sage ich euch: Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet. Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet. Oder ist unter euch ein Vater, der seinem Sohn eine Schlange gibt, wenn er um einen Fisch bittet, oder einen Skorpion, wenn er um ein Ei bittet? Wenn nun schon ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gebt, was gut ist, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten. Einführendes Gebet: Herr, Ich komme zu dir, um dich besser kennenzulernen. Ich glaube, dass du mich schon vorher suchst und willst, dass ich dich finde. Ich vertraue darauf, dass du mich in deinem Erbarmen in eine innige Gemeinschaft mit dir bringen willst. Öffne heute mein Herz noch mehr, damit ich deine Zuwendung empfangen kann. Bitte: Herr, leite mich an, mich nach deinem Reich und deiner Heiligkeit zu sehnen.
1. Lehre uns beten. Jeder von uns ist von einer Sehnsucht getragen, Gott kennenzulernen und in eine Beziehung zu ihm zu treten. Menschen, die in enger Vertrautheit mit Gott leben, ziehen uns durch ihre Friedfertigkeit und Heiterkeit an. Sie wissen sich geliebt und können den Schwierigkeiten des Lebens mit Freude und Gelassenheit begegnen. Die Jünger erleben, wie inniglich und natürlich Christus mit dem Vater spricht, und sie stellen fest, dass sie davon weit entfernt sind; deshalb bitten sie Christus, sie beten zu lehren. Auch wir lernen von Christus, wie wir eine Liebesgemeinschaft mit dem Vater eingehen können. Er lehrt uns, der Liebe des Vaters unser ganzes Vertrauen zu schenken.
2. Ständige Umkehr des Herzens. Jesus lehrt uns zu bitten, dass das Reich des Vaters in unsere Herzen komme. Er offenbart uns, dass das Reich des Vaters unser Zuhause ist. Wenn wir das Vaterunser beten, drücken wir unseren Wunsch aus, in das Herz des Vaters zu gelangen. Wir drücken unseren Wunsch aus, dem Vater in seiner Güte, Heiligkeit und Liebe ähnlich zu sein. Das Beten des Vaterunsers bewirkt in uns eine ständige Umkehr des Herzens und weist uns auf unser wirkliches Zuhause hin. Es erinnert uns daran, dass dieses Zuhause für uns erreichbar ist, weil der Vater eng mit unserem Leben verbunden ist und uns helfen will, ihm ähnlicher zu werden. 3. Das Geschenk des Heiligen Geistes erbitten. Jesus bestärkt uns darin, vom Vater das Geschenk des Heiligen Geistes inständig zu erbitten. Der Heilige Geist erfüllt unser Leben mit Heiligkeit, wenn wir seinen Eingebungen folgen. Christus erinnert uns daran, dass der Vater uns mit seiner Heiligkeit segnen will. Aber wir müssen offener für den Empfang dieses Geschenks werden und das Verlangen danach vermehren. Unsere Beharrlichkeit im Beten um dieses Geschenk macht unsere Herzen weit. Wir dürfen nicht müde werden, das Geschenk des Heiligen Geistes im großen Vertrauen auf die Liebe des Vaters zu erbitten. Gespräch mit Christus: Herr Jesus, ich danke dir, dass du mir gezeigt hast, wie nah mir der Vater sein will. Hilf mir, mein Herz zu öffnen und wie er zu sein. Du lenkst mein Leben, Herr. Hilf mir, auf die Liebe des Vaters zu antworten. Vorsatz: Ich will heute ein Vaterunser ruhiger und andächtiger beten, damit der Heilige Geist mir eingeben kann, was ich heute an kleinen Dingen tun kann, um dazu beizutragen, dass das Reich des Vaters zu uns komme.
Verblüffende Bilder 26. Juli 2010 Montag der siebzehnten Woche im Jahreskreis Hl. Joachim und Hl. Anna, Eltern der Gottesmutter P. Ernest Daly LC Mt 13,31-35 Jesus erzählte ihnen ein weiteres Gleichnis und sagte: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Senfkorn, das ein Mann auf seinen Acker säte. Es ist das kleinste von allen Samenkörnern; sobald es aber hochgewachsen ist, ist es größer als die anderen Gewächse und wird zu einem Baum, so dass die Vögel des Himmels kommen und in seinen Zweigen nisten. Und er erzählte ihnen noch ein Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit dem Sauerteig, den eine Frau unter einen großen Trog Mehl mischte, bis das Ganze durchsäuert war. Dies alles sagte Jesus der Menschenmenge durch Gleichnisse; er redete nur in Gleichnissen zu ihnen. Damit sollte sich erfüllen, was durch den Propheten gesagt worden ist: Ich öffne meinen Mund und rede in Gleichnissen, ich verkünde, was seit der Schöpfung verborgen war. Einführendes Gebet: Herr, ich komme zu dir, um dich besser kennenzulernen. Ich glaube, dass du zuerst auf mich zugegangen bist. Du willst, dass ich dich finde. Ich glaube, dass deine Gnade mich ganz nahe zu dir bringen wird. Heute will ich dir mein Herz besonders öffnen, um deine Freundschaft zu empfangen. Bitte: Herr, lehre mich, nach deinem Reich und deiner Heiligkeit zu streben. 1. Unauffällig stark werden. Das Reich Gottes ist nicht gerade eine sehr sichtbare und auffallende Organisation in der Welt. Es ist vor allem eine geistige Kraft. Es arbeitet unauffällig aber mit Macht in den Herzen derer, die es erlangen. Indem Christen den Glauben, die Hoffnung und die Nächstenliebe leben, entdecken sie, dass ihre großzügige Antwort auf die Stimme Christi in ihrem Gewissen ein Leben aufbaut, das Kraft und Substanz hat. Ein Leben in christlichem Glauben macht einen Menschen in allen Schwierigkeiten stark und befähigt ihn, auch andere auf ihrem Lebensweg zu stärken. Erlaube ich dem Reich Gottes, sich in meinem Herzen so auszubreiten, dass ich andere durch mein Vorbild und durch meine Nächstenliebe unbemerkt stärken kann? 2. Verborgene Ausbreitung. Sobald wir Christus erlauben, jeden Tag mehr in unseren Herzen zu regieren, werden wir bemerken, dass er nicht nur uns selbst beeinflusst, sondern auch die Menschen um uns herum. Diese Welt wird viel liebenswerter und menschlicher. Die Wahrheit breitet sich immer mehr aus. Die Menschen werden an Gottes Gegenwart und Liebe erinnert. Diese Welt wird mehr zu einem Ort, an dem die anderen Gott finden können. Es ist eine kaum merkliche Umwandlung der Welt, aber unaufhaltsam, wie das Aufgehen des Teiges durch die Wirkkraft des Sauerteigs. Lass ich jederzeit zu, dass die Werte des Reiches Gottes die Art und Weise, wie ich mit anderen umgehe, ändern? Habe ich Vertrauen auf die verwandelnde Kraft des Evangeliums? 3. Geheimnisse offenbaren. Christus sprach in Gleichnissen, weil er uns helfen wollte, zu verstehen, dass es das Reich Gottes gibt und dass es erreichbar ist. Gott will in unseren Herzen regieren, und die Erfüllung seines Willens ist für uns durch seine Gnade erreichbar. Das Geheimnis für die Fruchtbarkeit unseres Lebens liegt in unserer Offenheit und Mitarbeit mit Gottes Gnade. Es liegt an uns, ob wir unseren Glauben praktizieren wollen. Christus ist gekommen, um unsere Augen für Gottes Gnade zu öffnen. Zeigen wir unsere Dankbarkeit, indem wir seinen Willen erfüllen? Gespräch mit Christus: Herr, ich glaube an dein Reich. Ich weiß, dass es durch die Kraft deiner Gnade ständig wächst. Hilf mir heute, mit Zuversicht zu handeln. Ich weiß, dass ich dir durch die Aussaat des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe erlaube, große Taten in der Welt um mich herum zu vollbringen. Vorsatz: Heute will ich ausführlich über Gottes Güte mit jemandem sprechen, den ich treffe.
Die letzte Ernte 27. Juli 2010 Dienstag der siebzehnten Woche im Jahreskreis
P. Ernest Daly LC Mt 13,36-43 Dann verließ Jesus die Menge und ging nach Hause. Und seine Jünger kamen zu ihm und sagten: Erkläre uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker. Er antwortete: Der Mann, der den guten Samen sät, ist der Menschensohn; der Acker ist die Welt; der gute Samen, das sind die Söhne des Reiches; das Unkraut sind die Söhne des Bösen; der Feind, der es gesät hat, ist der Teufel; die Ernte ist das Ende der Welt; die Arbeiter bei dieser Ernte sind die Engel. Wie nun das Unkraut aufgesammelt und im Feuer verbrannt wird, so wird es auch am Ende der Welt sein: Der Menschensohn wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Reich alle zusammenholen, die andere verführt und Gottes Gesetz übertreten haben, und werden sie in den Ofen werfen, in dem das Feuer brennt. Dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen. Dann werden die Gerechten im Reich ihres Vaters wie die Sonne leuchten. Wer Ohren hat, der höre! Einführendes Gebet: Herr, ich danke dir für diesen neuen Tag. Ich glaube, dass du in meinem Herzen gegenwärtig bist. Ich glaube, dass du mir deine Weisheit schenken willst, damit ich in diesem Leben Frucht bringe. Ich vertraue darauf, dass deine Gnade mich beschützen wird, wenn ich gegen das Böse kämpfe. Ich liebe dich, weil du das Böse durch dein Kreuz und deine Auferstehung besiegt hast. Ich möchte diesen Augenblick des Gebets als einen intensiven Augenblick erleben, um von dir umgewandelt zu werden. Bitte: Herr, hilf mir, deinen Sieg hoffnungsvoll zu erwarten. 1. Er sieht uns. Der Unterschied zwischen gut und böse ist Gott nicht verborgen. Er kennt die Kämpfe, die wir durchzustehen haben, um tugendhaft zu leben in einer Welt, die oft vom Bösen so stark durchsetzt ist. Er versichert uns, dass er das Gute sieht, das getan wurde, und er will es uns vergelten. Ich sollte mich bemühen, jeden Tag in dem Bewusstsein zu leben, dass Gott mich sieht und versucht, mein Leben zum Guten zu wandeln. 2. Die Grenzen des Bösen. Wenn es manchmal so scheint, als könne das Böse triumphieren, müssen wir daran denken, dass Gott das letzte Wort über das Böse hat. Unerklärlicherweise lässt er es zu, dass Böses existiert, damit Gutes geläutert werden kann. Das Böse wird einmal verurteilt werden und nicht länger Macht über uns haben. Wenn wir in unserem Leben Gutes gesät haben und in Gottes Gnade leben, wird er uns aus der Herrschaft des Bösen für immer befreien. Wir wollen unser Vertrauen auf das Kommen seines Reiches bauen. Lasst uns den Kampf gegen das Böse als einen Weg nutzen, der die Aufrichtigkeit unserer Liebe bezeugt. 3. Wir ernten, was wir säen. Die Zusicherung Christi, dass es ein Jüngstes Gericht geben wird, gibt Christen in ihrem Leben zweierlei: Ernüchterung und Freude. Wir wissen, dass unsere Bemühungen nicht vergeblich sind. Wir erkennen, dass dieses Leben eine kurze Gelegenheit ist, die der Vater uns gibt, um Gutes zu tun und um uns auf eine innige Gemeinschaft mit ihm vorzubereiten. Wenn ich versucht bin, im Kampf die Geduld zu verlieren, muss ich mich daran erinnern, dass die Anstrengungen bald vorüber sein werden und Gott mich überreich für die Opfer entschädigen wird, die ich um seinetwillen gebracht habe, um das Gute in der Welt voranzubringen. Gespräch mit Christus: Herr, ich glaube, dass du mein Leben in deinen Händen hältst. Ich vertraue darauf, dass deine Heiligkeit in meinem Leben siegen wird. Wenn ich den Drang zum Bösen in meinem Herzen fühle, will ich mich daran erinnern, dass dieses Leben kurz und mein Kampf in deinen Augen wertvoll ist. Hilf mir, das Glück, das du mir bereiten willst, immer vor Augen zu haben. Vorsatz: Ich will mit jemandem über die Freude reden, die ich beim Empfang des Sakraments der Versöhnung erfahre, damit auch in diesem Menschen das Verlangen nach diesem Sakrament entsteht.
Schatzsuche 28. Juli 2010 Mittwoch der siebzehnten Woche im Jahreskreis
P. Ernest Daly LC Mt 13,44-46 Jesus sagte zu seinen Jüngern: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Schatz, der in einem Acker vergraben war. Ein Mann entdeckte ihn, grub ihn aber wieder ein. Und in seiner Freude verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte den Acker. Auch ist es mit dem Himmelreich wie mit einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte. Als er eine besonders wertvolle Perle fand, verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte sie. Einführendes Gebet: Herr, du hast mich für dich geschaffen und mein Herz ist unruhig, bis es ruht in dir. Ich möchte dir heute noch näher sein, so dass du mein Schatz sein kannst. Ich danke dir, dass du mir diesen neuen Tag schenkst. Ich weiß, du liebst mich. Ich will deine Liebe immer mehr entdecken und sie anderen weitergeben. Bitte: Herr, hilf mir das Geschenk deiner Freundschaft zu schätzen. 1. Auf Schatzsuche. Die Ruhelosigkeit unserer Herzen kann man mit einer Jagd nach Kostbarkeiten vergleichen. Ganz verschieden erfahren wir alle die Sehnsucht nach einer bedingungslosen Liebe, nach wahrer Güte und nach der Antwort auf unsere letzten Fragen. In Christus ist Gott gekommen, um uns sich selbst zu geben. Er ist der, nach dem wir wahrhaft verlangen; er ist unser höchstes Gut. Wir wollen uns in diesem Gebet der Größe dieses Freundschaftsbeweises bewusst werden und durch unsere Offenheit für seine Liebe diese Freundschaft vertiefen. 2. Ein unbezahlbarer Schatz. Durch Christus haben wir die überwältigende Treue der Liebe Gottes zu uns erfahren. Durch seine Gnade erkennen wir, dass unser Leben einen unendlichen Wert in den Augen des Vaters hat. In seiner Lehre entdecken wir die Weisheit, wie unser Leben auf festen Grund zu bauen ist. Durch seine Gnade empfangen wir die Kraft, in der Liebe und Heiligkeit zu wachsen. Mit dieser Kraft können wir eine wirkliche Zukunft aufbauen und unserer Berufung zur Heiligkeit gerecht werden. Aber wir müssen bereit sein, alles andere beiseite zu lassen, um diesen Schatz wirklich zu besitzen. Wir müssen alles beiseite lassen, was uns ein falsches Gefühl von Sicherheit ohne Gott zu vermitteln versucht. Mache ich meine Freundschaft mit Christus zum einzigen Wert, von dem mein Herz und meine Entscheidungen geleitet werden? 3. Die ungeöffnete Schatzkiste. Diesen Schatz freizulegen, ist die Arbeit unseres geistigen Lebens. Wir müssen auf Gottes Gnade antworten, um diesen kostbaren Schatz wirklich zu besitzen. Die Stärkung des Glaubens, der Hoffnung und der Nächstenliebe hilft uns, diesen Reichtum jeden Tag mehr zu entdecken und zu leben. Unsere Opfer und Entsagungen, die wir erbringen, um den neuen Menschen anzuziehen, helfen uns, ihn aus dem irdischen Äußeren unseres Lebens zu befreien. Ein Leben in großzügiger Nächstenliebe hilft uns, dass wir diesen Schatz auf Dauer besitzen und er unser Leben bereichert. Erlaube ich Christus wirklich, mich zu verändern? Gespräch mit Christus: Herr, ich danke dir für das Geschenk deiner Liebe. Du bist der Schatz, nach dem ich mich wirklich sehne. Hilf mir, heute tiefer in dein Herz einzudringen, indem ich nach deinem Maßstab handle, gleichgültig, was es kostet. Hilf mir, den Wert des Geschenkes deiner Freundschaft über alles zu schätzen. Vorsatz: Heute will ich ein wenig von meiner Zeit opfern, um etwas besonderes für jemanden zu tun, der Gottes Liebe bedarf.
Ja, ich glaube 29. Juli 2010 Donnerstag der siebzehnten Woche im Jahreskreis Hl. Martha P. Ernest Daly LC Joh 11,19-27 Viele Juden waren zu Marta und Maria gekommen, um sie wegen ihres Bruders zu trösten. Als Marta hörte, dass Jesus komme, ging sie ihm entgegen, Maria aber blieb im Haus. Marta sagte zu Jesus: Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben. Aber auch jetzt weiß ich: Alles, worum du Gott bittest, wird Gott dir geben. Jesus sagte zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen. Marta sagte zu ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am Letzten Tag. Jesus erwiderte ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das? Marta antwortete ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Messias bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll. Einführendes Gebet: Himmlischer Vater, wieder einmal erneuere ich mein Vertrauen auf deinen Plan für mein Leben. Ich vertraue auf deine liebende Vorsehung, und bin mir sicher, dass mich niemand dir entreißen kann. Du weißt genau, dass ich dich liebe. Ich wäre gern offener und fügsamer für deinen Plan und gegenüber deinem Wirken. Nimm diese Zeit an, die ich mir jetzt für das Beten nehme; nimm meinen Verstand, meinen Willen und mein Herz; nimm meine Fähigkeiten und Begabungen; ich lege sie dir mit diesem Gebet zu Füßen. Mache mit mir heute, was deinem göttlichen und liebevollen Lebensplan für mich entspricht. Amen. Bitte: Herr Jesus, vertiefe meinen Glauben an deine Auferstehung. 1. Glaubst du das? Das ist die grundsätzliche Frage in unserem Glaubensleben: glauben wir das tatsächlich alles? Glauben wir wirklich, dass das Menschengeschlecht auf geheimnisvolle Weise den katastrophalen Folgen des Ungehorsams unserer Stammeltern unterworfen wurde, der in der Missachtung des göttlichen Willens bestand? Glauben wir wirklich das, was wir jeden Sonntag im Glaubensbekenntnis beten? Glauben wir, dass Jesus von Nazareth starb und von den Toten auferstand, um die Sünde zu besiegen, und jetzt lebt, um alle Menschen als ihr Retter an sich zu ziehen? Die große Herausforderung für den Christen in unserem durch und durch postmodernen, post-christlichen technischen Zeitalter ist das unerschrockene „Ja“-Sagen. 2. Bewahre die Einfachheit des Glaubens. Eine der größten Herausforderungen im christlichen Leben besteht darin, die Einfachheit unseres Glaubens zu bewahren. Wir neigen zur Perfektion und dazu, Dinge komplizierter als notwendig zu machen. Obwohl die Fähigkeit, kritisch zu denken und gut zu reden sicherlich ein Geschenk ist und seinen Platz im christlichen Leben hat, so muss uns ebenso bewusst sein, dass die angeborene Neigung zum Rationalismus ein Hindernis für ein echtes Glaubensleben sein kann. Wir können es uns nicht leisten, täglich dem Fehler zu verfallen und zu versuchen, die Größe Gottes entsprechend unseren dürftigen Erkenntnissen und egozentrischen Neigungen zu verkleinern. Christus ist viel mehr; Gottes Wege sind viel großartiger als wir uns in unserer Begrenztheit vorstellen können. Ein einfacher Glaube gefällt Gott so gut, weil er dann viele Möglichkeiten für sein übernatürliches Wirken hat. Dann kann er in uns und durch uns etwas bewirken. 3. Geistliches Konditionstraining. Dieser einfache Glaube kann und muss unsere Bemühungen, die Liebe Christi jeder Seele nahe zu bringen, erheben und nach außen tragen. Unser einfacher Glaube kann uns rasch entzünden und uns zu unermüdlichen Aposteln des Reiches Gottes verwandeln, wie den heiligen Paulus. Wir müssen uns seine Worte zu Eigen machen. „Was kann uns scheiden von der Liebe Christi? Bedrängnis oder Not oder Verfolgung, Hunger oder Kälte, Gefahr oder Schwert? (…) Doch all das überwinden wir durch den, der uns geliebt hat. Denn ich bin gewiss: Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Gewalten der Höhe oder Tiefe noch irgendeine andere Kreatur können uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.“(Röm 8,35,37-39) Gespräch mit Christus: Herr Jesus, gib mir die Kraft, mir die Mühe zu machen, Menschen dir näher zu bringen. Lass mich, wie der heilige Paulus, das „Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde“ als brennenden Schmerz empfinden. Und wenn ich mir vornehme, anderen meinen Glauben zu erklären, begleite mich mit deinem Heiligen Geist, damit ich erfolgreich sein kann. Vorsatz: Aus Liebe zu Jesus will ich den Akt des Glaubens erneuern, stärken und beleben, mit dem ich jeden Tag mein Morgengebet beginne.
Einen Propheten ehren 30. Juli 2010 Freitag der siebzehnten Woche im Jahreskreis
P. Ernest Daly LC Mt 13,54-58 Jesus kam in seine Heimatstadt und lehrte die Menschen dort in der Synagoge. Da staunten alle und sagten: Woher hat er diese Weisheit und die Kraft, Wunder zu tun? Ist das nicht der Sohn des Zimmermanns? Heißt nicht seine Mutter Maria, und sind nicht Jakobus, Josef, Simon und Judas seine Brüder? Leben nicht alle seine Schwestern unter uns? Woher also hat er das alles? Und sie nahmen Anstoß an ihm und lehnten ihn ab. Da sagte Jesus zu ihnen: Nirgends hat ein Prophet so wenig Ansehen wie in seiner Heimat und in seiner Familie. Und wegen ihres Unglaubens tat er dort nur wenige Wunder. Einführendes Gebet: Herr, ich glaube an deine Macht. Ich weiß, dass du der Herr aller Zeiten bist. Ich vertraue darauf, dass du mich in meinem Leben führst. Danke, dass du mir gezeigt hast, dass du siegen wirst. Danke für die Siege, die du bereits in meinem Herzen und in den Herzen so vieler Menschen gewonnen hast. Ich möchte dir die völlige Kontrolle über mein Leben geben. Bitte: Herr, vermehre meinen Glauben an dich. 1. Zu bekannt mit Jesus. Die Bewohner von Nazareth dachten, sie wüssten alles über Jesus. Er war unter ihnen aufgewachsen. Offensichtlich hatten sie nichts Außergewöhnliches an ihm bemerkt, bevor er sein geistliches Amt öffentlich antrat. Sie dachten, er wäre so wie jeder andere. Als sie also hören, dass er Wunder wirkt und mit Vollmacht lehrt, glauben sie es nicht. Manchmal laufe auch ich Gefahr, der Macht Christi in meinem Leben Grenzen zu setzen. Ich sehe meine wenig beeindruckenden Lebensverhältnisse und die Wiederholung der gleichen alten Probleme. Ich halte es nicht für möglich, dass Christus etwas Übernatürliches inmitten einer gewöhnlichen Situation tun kann. Heute erhalte ich eine Einladung, einen Schritt aus dem üblichen Trott zu tun und fester an die Macht Christi zu glauben. 2. In meinem eigenen Hinterhof. Die Lösung für ihre tiefsten Probleme fand sich in ihrem eigenen Hinterhof. Doch meinten die Bewohner von Nazareth, dass eine ihnen vertraute Person nicht irgendetwas Außergewöhnliches vollbringen könnte. Wenn die Kirche mich manchmal mit einer ihrer Lehren herausfordert – was Nächstenliebe, Familienleben oder die Notwendigkeit, ein mutiger Zeuge zu sein, angeht –, suche ich da nicht manchmal nach Ausreden, wie zum Beispiel, dass meine Umstände zu schwierig sind oder dass die Kirche meine Situation nicht versteht? Lasse ich manchmal die prophetische Stimme der Kirche in meinem Herzen sterben? Wenn ich mich vom Evangelium und von der Kirche gefordert fühle, sollte ich dankbar sein. Christus lädt mich ein, den tiefsten Sinn meines Lebens zu entdecken. Er gibt mir eine Chance, mein Leben grundlegend von Ihm ändern zu lassen. Er ermöglicht mir, ihn im Glauben zu entdecken. Er führt mich über meine alltägliche Bequemlichkeit hinaus und lässt mich so das Kommen seines Reiches schauen. 3. Ein Wundertäter, bereit zur Tat. Welche Art Wunder will Christus in meinem Leben vollbringen? Christus will mein Leben zu einem glänzenden Zeugnis der Macht seiner Gnade machen. Er möchte mein Leben mit seiner Heiligkeit ausfüllen und mir helfen, ein Licht für andere zu sein. Wenn ich meine Oberflächlichkeit und meinen Mangel an Glauben abschütteln kann, werde ich die mächtige Gegenwart des Heilands entdecken, der mir hilft, jeden Augenblick meines Lebens verantwortungsbewusst und nach dem Gebot der Liebe zu leben. Er kann Wunder in meinem Leben bewirken und mir helfen, die Tugenden zu leben, die mir am teuersten sind. Bin ich bereit, ein Risiko für Christus einzugehen und ihm vollkommen zu vertrauen? Gespräch mit Christus: Herr, ich weiß, dass du große Dinge in meinem Leben tun möchtest. Hilf mir zu erkennen, wie du meine gewöhnlichen, scheinbar unwichtigen Tagesabläufe so umformen kannst, dass in ihnen deine Gnade triumphieren kann. Mache mich fähig, deinem Heiligen Geist zu folgen, so dass er Wunder in meinem Leben bewirken kann. Vorsatz: Ich will meinen Glauben an Christus vermehren und für ihn in meinem geistigen oder apostolischen Leben auch Risiken eingehen.
Auf das Gewissen hören oder es zum Schweigen bringen 31. Juli 2010 Samstag der siebzehnten Woche im Jahreskreis Ignatius von Loyola P. Ernest Daly LC Mt 14,1-12 Zu dieser Zeit hörte der Tetrarch Herodes, was man von Jesus erzählte. Er sagte zu seinem Gefolge: Das ist Johannes der Täufer. Er ist von den Toten auferstanden; deshalb wirken solche Kräfte in ihm. Herodes hatte nämlich Johannes festnehmen und in Ketten ins Gefängnis werfen lassen. Schuld daran war Herodias, die Frau seines Bruders Philippus. Denn Johannes hatte zu Herodes gesagt: Du hattest nicht das Recht, sie zur Frau zu nehmen. Der König wollte ihn deswegen töten lassen, fürchtete sich aber vor dem Volk; denn man hielt Johannes für einen Propheten. Als aber der Geburtstag des Herodes gefeiert wurde, tanzte die Tochter der Herodias vor den Gästen. Und sie gefiel Herodes so sehr, dass er schwor, ihr alles zu geben, was sie sich wünschte. Da sagte sie auf Drängen ihrer Mutter: Lass mir auf einer Schale den Kopf des Täufers Johannes herbringen. Der König wurde traurig; aber weil er einen Schwur geleistet hatte - noch dazu vor allen Gästen -, befahl er, ihr den Kopf zu bringen. Und er ließ Johannes im Gefängnis enthaupten. Man brachte den Kopf auf einer Schale und gab ihn dem Mädchen, und sie brachte ihn ihrer Mutter. Die Jünger des Johannes aber holten den Leichnam und begruben ihn. Dann gingen sie zu Jesus und berichteten ihm alles. Einführendes Gebet: Herr, ich glaube, dass du mich suchst. Du bist bereit, jetzt im Gebet zu mir zu kommen. Du möchtest mir helfen, deine Liebe zu sehen und zu erkennen, wo ich wachsen kann, um dir ähnlicher zu werden. Ich danke dir für deine Güte und für deine Geduld mit mir. Ich möchte mich dir ganz hingeben. Bitte: Herr, hilf mir, heute deine Stimme deutlicher zu hören. 1. Eine lästige Stimme. Johannes der Täufer war gesandt worden, um Christus den Weg zu bereiten. Er war ein Zeuge der Heiligkeit Gottes. Er versuchte, das Schuldbewusstsein und die Notwendigkeit zur Umkehr zu wecken. Er drückte sich unmissverständlich aus und fürchtete niemanden. Manchmal kann die Stimme Gottes in meinem Gewissen lästig sein, wie die Stimme des Johannes Herodes lästig war. Jedoch ist eine deutliche Ermahnung an das, was richtig und falsch ist, ein Akt der Gnade Gottes. Er gibt uns die Chance, aus unserer Lethargie aufzuwachen und zu begreifen, dass unsere unsterbliche Seele auf dem Spiel steht. Ich sollte Gott danken, wenn mein Gewissen mich an Dinge erinnert, die ich in meinem Leben ändern muss. 2. Die falsche Art der Unterhaltung. Es gibt nichts auszusetzen, wenn man Feste feiert und Gelegenheiten der Freude und Erholung genießt. Das Leben eines Christen ist reich an Erlebnissen des Glücks. Aber so, wie es auf der Geburtstagsfeier des Herodes zuging, besteht die Gefahr, Unterhaltung und Entspannung in allen möglichen Ablenkungen zu suchen, die bloß unsere Leidenschaften entfachen, unsere Moral schwächen und Gott schwer beleidigen. Wenn wir nicht in der Lage sind, unser Vergnügen klug auszusuchen, werfen wir den Reichtum unseres geistigen Erbes für billige Reize weg. Herodes endete als Mörder und nicht als ein guter König. Seine unkontrollierten sinnlichen Leidenschaften und sein Geltungsdrang bringen ihn dazu, seine Macht zu nutzen, um zu zerstören statt zu beschützen. Ich muss immer darauf achten, dass ich auch in Augenblicken der Entspannung die Verantwortung habe, mein Christsein zu schützen und weiterzuentwickeln. Ich sollte eine gesunde Freizeitgestaltung suchen, in der ich meine christliche Lebensfreude mit meinen Freunden und meiner Familie teilen kann. 3. Die sprichwörtliche zweite Chance. Als Herodes von Jesus erfährt, bekommt er Gewissensbisse. Er wusste, dass er einen Mann Gottes getötet hatte. Irgendwo in seinem Herzen wusste er, dass Gott das letzte Wort haben würde. Die Anwesenheit Christi ist eine zusätzliche Gnade, die der Vater dem Herodes anbietet, damit er sich bekehren möge. Leider nutzt Herodes diese Gnade nicht, wie er sich auch nicht die Anwesenheit Johannes des Täufers zu Nutze gemacht hat. Wie oft muss mich der Vater in meinem Leben an meine Berufung zur Heiligkeit erinnern? Erkenne ich, wieviel Gnade der Herr mir schon erwiesen hat? Woran liegt es, dass ich mich immer noch ihm gegenüber zurückhalte? Heute will ich versuchen, eine grundlegende Umkehr meines Herzens zu erreichen; ich weiß, dass ich mich immer noch Gott in bestimmten Lebenssituationen vorenthalten habe. Gespräch mit Christus: Herr, ich danke dir, dass du mein Gewissen durch dein Evangelium erleuchtet hast. Hilf mir zu erkennen, wo ich taub oder unempfindlich für den Ruf deiner Lehre geworden bin. Ich möchte, dass deine Gnade in meinem Leben siegt. Hilf mir, mutig zu sein, um zu ändern, was dich beleidigt, und um ein Leben in christlicher Glaubwürdigkeit zu leben. Vorsatz: Ich will heute das Sakrament der Versöhnung empfangen und jemanden dazu einladen, es auch zu empfangen.
|
|