Tägliche Meditationen
Sonntag 4. Juli 2010 bis Samstag 10. Juli 2010
Vierzehnte Woche im Jahreskreis
P. Jeffrey Bowker LC und P. Edward McIlmail LC
Gesendet
4. Juli 2010
Vierzehnter Sonntag im Jahreskreis
P. Jeffery Bowker LC
Lk 10,1-9
Der Herr suchte zweiundsiebzig andere aus und sandte sie zu zweit voraus in alle Städte und Ortschaften, in die er selbst gehen wollte. Er sagte zu ihnen: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden. Geht! Ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Nehmt keinen Geldbeutel mit, keine Vorratstasche und keine Schuhe! Grüßt niemand unterwegs! Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als erstes: Friede diesem Haus! Und wenn dort ein Mann des Friedens wohnt, wird der Friede, den ihr ihm wünscht, auf ihm ruhen; andernfalls wird er zu euch zurückkehren. Bleibt in diesem Haus, esst und trinkt, was man euch anbietet; denn wer arbeitet, hat ein Recht auf seinen Lohn. Zieht nicht von einem Haus in ein anderes! Wenn ihr in eine Stadt kommt und man euch aufnimmt, so esst, was man euch vorsetzt. Heilt die Kranken, die dort sind, und sagt den Leuten: Das Reich Gottes ist euch nahe.
Einführendes Gebet:
Herr, ich komme zu dir, in deine heilige Gegenwart, weil ich weiß, wie sehr du dich nach Seelen sehnst. Die Herrlichkeit deines himmlischen Vaters kann mein eigenes Herz neu formen. Ich vertraue darauf, dass du mein Herz wie das der zweiundsiebzig mit der Flamme deiner göttlichen Liebe zu ihrer Sendung entzünden wirst, damit ich alles in mir verbrennen kann, was heute in meiner Seele lau ist. Ich möchte so sehr die Sendung, die du mir anvertraut hast, vollkommener erfüllen.
Bitte:
Herr, erfülle mein Herz mit einem heiligen Eifer, damit ich vielen Menschen von dir Zeugnis geben will!
1.
Voller Eifer nach Seelen brennen.
Betrachten wir den Eifer unseres Herrn, der so viele Seelen retten will und deren Zahl so groß ist, dass er sie in seinem Menschsein nicht erreichen kann. Seine leidenschaftliche Liebe zu den Menschen durchbricht die Grenzen seiner menschlichen Natur und vervielfacht seine Gegenwart in der Welt. Wir können durch die nie endenden Nöte derer, denen wir dienen, ausgelaugt werden. Wir können die Türen für andere verschließen aus Gründen der Bequemlichkeit; wir können ihre Nöte ignorieren, deren Lösung Gott unseren Händen anvertraut hat. Das Herz Christi aber ist weit und wächst mit der Erkenntnis, wie sehr die Menschen ihn brauchen. Er bringt erfinderisch eine göttliche Lösung ins Spiel, um mehr Seelen zu erreichen, um mehr Herzen zu heilen, um mehr Kranke zu heilen. Treibt mich meine Nächstenliebe dazu an, meine ganze Kreativität, meinen Verstand und meine Willenskraft einzusetzen, um den Nöten derjenigen zu begegnen, die Gott meiner Fürsorge anvertraut hat? Lasse ich zu, dass die göttliche Weisheit, die aus dem Gebet erwächst, meinen Dienst am Nächsten leitet?
2.
Die Gesandten Christi.
Christus benutzt seine göttliche Macht, um sich selbst zu vervielfachen, indem er diesen Jüngern den Auftrag gibt, wirklich Christus in der Welt zu vergegenwärtigen. Diese Sendung der zweiundsiebzig spielt im Erlösungsplan eine entscheidende Rolle. Ganz gewöhnliche Männer, die selbst einmal einfache Empfänger von Christi erlösender Botschaft waren, sollen nun diese Botschaft anderen weitergeben. Aber wie konnten sie mit all ihren Schwachheiten darauf hoffen, anderen Christus so weitergeben zu können, wie sie selbst Christus erfahren hatten, eine Erfahrung, die so unbeschreiblich und groß war? Christus erklärt es ihnen: sie werden es können, wenn sie ihm gehorchen, wenn sie sein Verhalten, das er ihnen vorgelebt hat, getreu nachahmen. Sie werden es können, indem sie in Christi Namen handeln und im Bewusstsein behalten, dass er sie ausgesendet hat. Sie können Christus weitergeben durch die Macht und Gnade Gottes, die jene erhalten, die ihm mit reinem Herzen dienen, und nicht durch ihre eigenen Talente und charismatischen Persönlichkeiten. Ich kann über meine eigene Berufung nachdenken und werde dabei erkennen, dass ihre größte Quelle in Gott ist und nicht in meinen Vorzügen. Wenn mir klar ist, dass Gott mir eine Sendung im Leben anvertraut hat, dann muss ich mich wie die zweiundsiebzig von allem Egoismus und persönlichem Ehrgeiz befreien, um auf seine Einladung, die mir persönlich gilt, antworten zu können. Können andere Christus durch mich erfahren?
3.
Am Schluss siegen die Lämmer.
Wölfe erscheinen, wenn das Lamm gegenwärtig ist. Ich sollte nicht denken, dass Opposition und Widerspruch das Ende meiner Sendung bedeuten. Sie sind vielmehr ein Zeichen für ihre Echtheit. Ein Lamm unter Wölfen zu sein bedeutet für mich, dass die Wölfe am besten durch Sanftheit und Einfachheit, mit denen ein Jünger Christi sein Leben gestaltet, besiegt werden können. So wie bei Christus leuchtet dann der Sieg auf, wenn alles verloren zu sein scheint. Ein reines und selbstloses Herz lässt nicht zu, dass Bitterkeit, Groll und Drangsal seine Hingabe schwächen.
Gespräch mit Christus:
Herr, ich möchte so sehr, dass du mein Herz so umwandelst, dass es sanftmütig und gewinnend wird wie deines, sicher über den Sieg, der die erwartet, die leiden, wenn sie deinen Willen tun. Schenk mir die Gnade, niemals deinem göttlichen Plan für mich untreu zu werden. Hilf mir, jeden Morgen mit einem großzügigen und treuen Geist aufzuwachen, der die Schönheit und Güte deines Plans zu schätzen weiß.
Vorsatz:
Heute will ich mich mehr anstrengen, auch in den kleinen Dingen treu zu sein und so meine Liebe zu meiner Berufung zu bezeugen.
Der Glaube ist so mächtig
5. Juli 2010
Montag der vierzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Antonius Maria Zaccaria, Priester, Ordensgründer
P. Edward McIlmail LC
Mt 9,18-26
Während Jesus so mit ihnen redete, kam ein Synagogenvorsteher, fiel vor ihm nieder und sagte: Meine Tochter ist eben gestorben; komm doch, leg ihr deine Hand auf, dann wird sie wieder lebendig. Jesus stand auf und folgte ihm mit seinen Jüngern. Da trat eine Frau, die schon zwölf Jahre an Blutungen litt, von hinten an ihn heran und berührte den Saum seines Gewandes; denn sie sagte sich: Wenn ich auch nur sein Gewand berühre, werde ich geheilt. Jesus wandte sich um, und als er sie sah, sagte er: Hab keine Angst, meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen. Und von dieser Stunde an war die Frau geheilt. Als Jesus in das Haus des Synagogenvorstehers kam und die Flötenspieler und die Menge der klagenden Leute sah, sagte er: Geht hinaus! Das Mädchen ist nicht gestorben, es schläft nur. Da lachten sie ihn aus. Als man die Leute hinausgedrängt hatte, trat er ein und fasste das Mädchen an der Hand; da stand es auf. Und die Kunde davon verbreitete sich in der ganzen Gegend.
Einführendes Gebet:
Jesus, du bist mein Retter und Erlöser; ich glaube, dass du von mir hören willst. Ich komme zu dir mit Zuversicht und opfere dieses Gebet auf für diejenigen, die sich fürchten, zu dir zu kommen.
Bitte:
Jesus, festige meinen Glauben an deine Macht, mich und meine Lieben zu heilen.
1.
Jesus wartet auf unser Handeln.
Wir sehen, dass der Glaube des Synagogenvorstehers Jesus zum Handeln bewegt. Das ist bemerkenswert! Der Sohn Gottes willfährt einem einfachen Menschen, weil dieser glaubt. Oft genug erwarten wir von Gott, dass er unsere Probleme ganz ohne unser Zutun löst. Gott kennt unsere Probleme besser als wir (vgl. Mt 6,8). Aber er wartet manchmal auf einen Akt des Glaubens unsererseits, bevor er handelt. Der Vorsteher hat diesen Glauben bewiesen. Es war ja keine Kleinigkeit, sich vor allen Leuten an Jesus zu wenden und schnurgerade ein Wunder zu erbitten. Habe ich eine solche Zuversicht, wenn ich Jesus um etwas bitte? Ist mein Glaube stark genug, ihn um etwas ganz Außergewöhnliches zu bitten?
2.
Der bewegende Moment.
Auch die Frau, die unter Blutungen litt, hatte großes Vertrauen zu Jesus. Nur drückte sie das nicht mit Worten aus, sondern mit einer Tat, indem sie heimlich sein Gewand berührte. Diese Art Glauben spricht Bände. Es ist immer hilfreich, Worte mit Taten zu verbinden. Bitten allein genügt oft nicht. Wir müssen handeln, uns bewegen, unsere Bequemlichkeit aufgeben, wenn wir uns an Jesus wenden. Gebet ist gut: Gebet plus Tat ist aber für Gott ein noch fruchtbarerer Grund zu handeln. Wie kann ich mein Gebetsleben ergänzen? Kann ich z.B. dem Pfarrer bei einem bestimmten Projekt helfen?
3.
Von Trauer bewegt.
Zur Zeit des Herrn war es nicht unüblich, professionelle Klageweiber anzustellen, wenn jemand starb. Der Hinweis Jesu, die Tochter des Vorstehers schlafe nur, löst Hohngelächter aus. Wer braucht Klageweiber, wenn die junge Frau lebt? Wir sind manchmal wie professionelle Klageweiber, resigniert angesichts des Bösen und des Sterbens um uns herum. Wir schlagen verzweifelt und hoffnungslos die Hände über dem Kopf zusammen. Vielleicht sind wir sogar versucht, wie die Klageweiber die tröstende Gegenwart unseres Herrn zu ignorieren. Wir denken etwa: „Was, ich, soll ein Heiliger sein?“ oder: „Ich soll zum Priestertum oder gottgeweihten Leben berufen sein?“ oder: „Erwartest du allen Ernstes von uns, jetzt noch ein weiteres Kind anzunehmen?“ Zum Glück lässt sich Christus nicht beirren. Er kommt, um uns Leben zu bringen, uns aus der Sünde zu führen, uns großzügiger zu machen. Mit einem Wort, er kommt, um uns zur Heiligkeit zu berufen. Widersetze ich mich diesem Ruf?
Gespräch mit Christus:
Der Glaube des Vorstehers und der kranken Frau ist bewundernswert. Ich möchte auch so glauben können, Herr. Manchmal bin ich wie gelähmt von meinen Problemen, so dass es mir sogar schwer fällt, mich vertrauensvoll an dich zu wenden. Vermehre meinen Glauben und meine Hoffnung. Ich will fest darauf vertrauen, dass du es bist, der die Welt regiert.
Vorsatz:
Ich will für ein besonderes Anliegen etwas aufopfern (oder Jesus im Allerheiligsten Sakrament des Altars besuchen oder eine gute Tat vollbringen).
Wie stillt man den Hunger eines hungrigen Herzens?
6. Juli 2010
Dienstag der vierzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Maria Goretti, Jungrau, Märtyrerin
P. Jeffery Bowker LC
Mt 9,32-38
Als sie gegangen waren, brachte man zu Jesus einen Stummen, der von einem Dämon besessen war. Er trieb den Dämon aus, und der Stumme konnte reden. Alle Leute staunten und sagten: So etwas ist in Israel noch nie geschehen. Die Pharisäer aber sagten: Mit Hilfe des Anführers der Dämonen treibt er die Dämonen aus.
Jesus zog durch alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen, verkündete das Evangelium vom Reich und heilte alle Krankheiten und Leiden. Als er die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren müde und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben. Da sagte er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden.
Einführendes Gebet:
Herr, ich komme zu dir, in deine heilige Gegenwart, weil ich weiß, wie sehr du dich nach Seelen sehnst. Die Herrlichkeit deines himmlischen Vaters kann mein eigenes Herz umgestalten. Ich vertraue darauf, dass du mein Herz wie das der zweiundsiebzig mit der Flamme deiner göttlichen Liebe zu ihrer Sendung entzünden wirst, damit ich alles in mir verbrennen kann, was heute in meiner Seele lau ist. Ich möchte so sehr die Sendung, die du mir anvertraut hast, vollkommener erfüllen.
Bitte:
Herr, sei mir gnädig, damit ich mit neuem Eifer für dich tätig werde und andere zu dir bringe.
1.
Die wichtigste Entscheidung.
Die meisten Übel, die wir Menschen über uns bringen, sind nicht, wie manche sagen, das Werk eines „grausamen“ Gottes. Christus will für uns das Glück, das wir uns alle immer von Herzen wünschen. Aber in jeder Seele erhebt sich ein Streit darum, ob Gott Zugriff erhalten soll auf unser Leben und unsere Lebensweise oder nicht. Was Christus nicht berühren darf, kann er nicht heilen oder erlösen. Die Pharisäer leben freiwillig lieber mit Dämonen als mit Christus und wollen ihm nicht die Regie überlassen. Bei unserem Kampf mit unserer Schwachheit und den Versuchungen sollte uns stets bewusst sein, dass auch wir vor dieser Wahl stehen. Werden wir „alles im Griff haben“ und mit unseren Dämonen leben, oder werden wir uns Christus ganz ausliefern und sicher über jedes Übel in unserem Leben siegen?
2.
Mit den Augen Christi sehen.
Wenn wir unser Herz öffnen und sehen könnten, was Christus sieht, würden wir jeden Tag befolgen, was er uns aufträgt: „Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden“ (Mt 9,39). Natürlich müssen wir selbst auch Hand anlegen, aber wir müssen auch dafür beten, dass es der Kirche nicht an Hirten fehlt. Wenn wir mit den Augen Christi sehen könnten, wüssten wir, dass viele nur allzu bereit sind, sich in seine Arme fallen zu lassen. Es bedarf gar keiner klugen Reden oder strikter Apologetik. Sie wollen nur, dass jemand sagt, „hier entlang“, und sie werden folgen. Wir dürfen unser Apostolat ohne Scheu ausüben; weit mehr Menschen als wir denken sind bereit für das, was wir ihnen zu sagen haben.
3.
Sorgfältige Vorbereitungen.
Wenn wir mit dem Herzen Christi sehen könnten, würden wir keinerlei Pessimismus an den Tag legen angesichts der Kultur des Todes oder der Kultur der Selbstverwirklichung. Wir wüssten, dass Christus den Hunger der Menschen nach Gott trotz ihrer Geschichte des Elends, des Schmerzes oder der Zügellosigkeit stillen kann. Machen wir uns bereit: Je weiter die Menschen von Gott entfernt sind, desto deutlicher sind die Zeichen ihrer Sehnsucht nach ihm. Machen wir uns durch Beten bereit. Nur durch das Gebet können wir bewirken, dass Gott ihnen Menschen sendet, die ihnen seine heilenden Gnaden vermitteln und sie zurück auf den Weg des Heiles führen.
Gespräch mit Christus:
Herr, ich weiß wie sehr du alle Menschen liebst und wie du diese Liebe äußerst, indem du jeden Tag in der heiligen Messe zu uns kommst. In der Eucharistie treffe ich den, der mich so geliebt hat; in der Eucharistie werde ich dich bitten, die Bedürfnisse meines Herzens und zahlloser anderer Seelen zu erfüllen, indem du die Herzen vieler junger Menschen entflammst, so dass sie bereitwillig in deinem Namen für die Seelen tätig werden.
Vorsatz:
Ich will diese Woche eine Stunde Anbetung halten für Berufungen zum Priestertum und zum gottgeweihten Leben.
Die Wahl der Apostel
7. Juli 2010
Mittwoch der vierzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Willibald, Bischof von Eichstätt, Glaubensbote
P. Jeffrey Bowker LC
Mt 10,1-7
Jesus rief seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben und alle Krankheiten und Leiden zu heilen. Die Namen der zwölf Apostel sind: an erster Stelle Simon, genannt Petrus, und sein Bruder Andreas, dann Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und sein Bruder Johannes, Philippus und Bartholomäus, Thomas und Matthäus, der Zöllner, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Thaddäus, Simon Kananäus und Judas Iskariot, der ihn später verraten hat. Diese Zwölf sandte Jesus aus und gebot ihnen: Geht nicht zu den Heiden, und betretet keine Stadt der Samariter, sondern geht zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel. Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe.
Einführendes Gebet:
Herr, ich komme zu dir, in deine heilige Gegenwart, weil ich weiß, wie sehr du dich nach Seelen sehnst. Die Herrlichkeit deines himmlischen Vaters kann mein eigenes Herz umgestalten. Ich vertraue darauf, dass du mein Herz wie das der zweiundsiebzig mit der Flamme deiner göttlichen Liebe zu ihrer Sendung entzünden wirst, damit ich alles in mir verbrennen kann, was heute in meiner Seele lau ist. Ich möchte so sehr die Sendung, die du mir anvertraut hast, vollkommener erfüllen.
Bitte:
Herr, schenk mir die Gnade, dass ich großmütig und voller Vertrauen deinen Plan für mich in die Tat umsetze.
1.
Jesus braucht Apostel.
Es ist eine Bedingung für das Wachsen des Reiches Christi, dass es Wegbereiter hat. Christus lehnt es ab, allein aufzutreten. Wie dankbar müssen wir dem göttlichen Entschluss sein, der im Wunsch Christi zum Ausdruck kommt, seinen Sieg durch andere sichtbar werden zu lassen, angefangen bei den Zwölfen. Die zwölf Apostel sind für uns das Modell der Berufung durch Christus, sein Reich aufzubauen, indem wir den Glauben wie sie durch Wort und Tat verbreiten. Wenn wir keine Antwort auf seinen Ruf geben, kann sein Reich nicht wachsen. Habe ich öfter über meine Berufung nachgedacht? Kann ich die Verbindung erkennen, die zwischen meiner Berufung und meiner Familie und meinem Arbeitsplatz besteht? Habe ich auf den Ruf des Herrn geantwortet?
2.
Die Berufung.
Viele Menschen waren an jenem Tag auf dem Berg. Viele fühlten sich von ihm angezogen und wollten ganz nah bei ihm sein, aber nur zwölf erhielten den besonderen Ruf, Apostel zu sein. Das Gefühl einer Bevorzugung ist bei jeder Berufung und bei jedem Auftrag von Gott vorhanden. Für was wir auch in unserem Leben auserwählt sind, niemand sonst kann unseren Auftrag wirklich erfüllen. Wir sind bei unserem Namen gerufen worden, und Christus kennt uns mit all unseren Fehlern und Schwächen, wenn er uns ruft. Er fragte die Zwölf nicht nach ihren Vorlieben, schaute nicht auf ihre Bildung und überprüfte nicht ihren Lebenslauf. Die Wahl Gottes, offenbart im Gebet, ist souverän und allwissend. Die Zwölf dürfen nicht meinen, dass hier ein Irrtum oder eine Fehleinschätzung vorliegt. Die Stimme Gottes, die weder täuscht noch getäuscht werden kann, ist es, die spricht.
3.
In Freiheit antworten.
Christus rief die Zwölf aus freiem Entschluss und sie antworteten aus freiem Willen. Er schickte keine Engel vom Himmel, um sie zu zwingen, mit ihm zusammenzuarbeiten, sondern er betete zum Vater. Als Herr der Ernte hat er jeden von uns gerufen. Unsere Berufung zum Apostel ist nicht etwa eine Frage unseres Wunsches. Es geht dabei nicht um unsere Begabungen oder darum, Gefühle für dieses oder jenes zu erzwingen, sondern es geht darum dass wir uns bewusst werden, dass Gott uns ruft und eine Antwort von uns im Glauben erwartet. Weshalb sind wir im Leben da, wo wir jetzt sind, bezogen auf unsere Berufung? Können wir unsere Berufung in unserer besonderen Ehe, in einer besonderen Laienbewegung, erkennen? Wir können das niemals vollständig erkennen, denn nur Gott kennt die Tiefen seiner Weisheit. Das ist das erste Mysterium seines Reiches, das jeden von uns persönlich berührt: Gott rief, er wollte es und wir sagten „Ja“. Das ist die einzige Antwort, die ein Apostel geben muss. Alles andere hindert uns am Erfüllen unserer Sendung und unterbricht den Dialog der Liebe.
Gespräch mit Christus:
Herr, ich möchte bekräftigen, dass alles, was ich heute tue, meine Antwort auf deinen Ruf sein soll, dein Jünger und ein Licht in dieser Welt für andere zu sein. Ich nehme mir vor, niemals an der Besonderheit und Vollkommenheit deines Planes für mich zu zweifeln. Möge mein Herz immer treu und großzügig auf deine Stimme antworten.
Vorsatz:
Ich will heute die Mühsal des Tages mit größerer Freude aus Liebe zu dem Einen, der mich gerufen hat, annehmen.
Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe
8. Juli 2010
Donnerstag der vierzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Kilian, Bischof von Würzburg, und Gefährten, Glaubensboten, Märtyrer
P. Jeffrey Bowker LC
Mt 10,7-15
Diese Zwölf sandte Jesus aus und gebot ihnen: Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe. Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben. Steckt nicht Gold, Silber und Kupfermünzen in euren Gürtel. Nehmt keine Vorratstasche mit auf den Weg, kein zweites Hemd, keine Schuhe, keinen Wanderstab; denn wer arbeitet, hat ein Recht auf seinen Unterhalt. Wenn ihr in eine Stadt oder in ein Dorf kommt, erkundigt euch, wer es wert ist, euch aufzunehmen; bei ihm bleibt, bis ihr den Ort wieder verlasst. Wenn ihr in ein Haus kommt, dann wünscht ihm Frieden. Wenn das Haus es wert ist, soll der Friede, den ihr ihm wünscht, bei ihm einkehren. Ist das Haus es aber nicht wert, dann soll der Friede zu euch zurückkehren. Wenn man euch aber in einem Haus oder in einer Stadt nicht aufnimmt und eure Worte nicht hören will, dann geht weg und schüttelt den Staub von euren Füßen. Amen, das sage ich euch: Dem Gebiet von Sodom und Gomorra wird es am Tag des Gerichts nicht so schlimm ergehen wie dieser Stadt.
Einführendes Gebet:
Herr, ich komme zu dir, in deine heilige Gegenwart, weil ich weiß, wie sehr du dich nach Seelen sehnst. Die Herrlichkeit deines himmlischen Vaters kann mein eigenes Herz umgestalten. Ich vertraue darauf, dass du mein Herz wie das der zweiundsiebzig mit der Flamme deiner göttlichen Liebe zu ihrer Sendung entzünden wirst, damit ich alles in mir verbrennen kann, was heute in meiner Seele lau ist. Ich möchte so sehr die Sendung, die du mir anvertraut hast, vollkommener erfüllen.
Bitte:
Herr, schenk mir die Gnade, heute ein besserer Apostel als gestern zu sein.
1.
Macht euch auf den Weg.
Die Apostel sollen sich auf den Weg machen. Das Reich Gottes kann nicht aus dem bequemen Sessel heraus verbreitet werden. Wir dürfen nicht warten, weil die Welt Christus braucht. Wir dürfen die sich bietenden Gelegenheiten nicht auslassen und hoffen, dass jemand anderes die Initiative ergreift. „Geht“ bedeutet, unser Herz und unsere Augen denen zu öffnen, die hungrig sind nach Christus, gerade auch unseren Familienmitgliedern und Arbeitskollegen, die nach seiner Macht und Gnade hungern. „Geht“ heißt in unserer Zeit, zu denen zu gehen, die Christus noch nicht kennen, damit sein Reich sich ausbreitet. Wir dürfen nicht den bequemen Weg gehen, wir müssen auch in jene Bereiche hineinwirken, die den Sinn für die Würde der menschlichen Person verloren haben – besonders in der Medizin, dem Rechtswesen, der Politik und der Bildung. Um all das bittet uns der König. Welche Antwort gebe ich meinem König?
2.
Niemand gibt, was er nicht besitzt.
Christus will, dass wir das Empfangene weitergeben. Wenn wir uns jeden Tag mehr der Gaben bewusst werden, die wir durch die Macht Christi empfangen haben, werden wir umso besser Christus den anderen geben können. Als Apostel ziehen wir nicht auf eigene Kraft los; vielmehr nehmen wir die Macht Christi mit, die heilt, rettet und das Böse besiegt. Er leitet unsere Sendung, er macht die Apostel zu einem Team. Wie oft überlege ich, was ich zur Sendung beitragen kann, und denke dabei allein an die Kraft meiner menschlichen Qualitäten? Wie oft gebe ich nur das, was ich bin, statt die Gnaden weiterzugeben, die ich vom Heiligen Geist empfangen habe? Und messe ich meine Effektivität nur aus meiner persönlichen Perspektive, statt vom ganzen Leib der Kirche, in welcher andere Apostel wegen der Sache Christi Arm in Arm verbunden sind? Gottes rettende Macht ist dort, wo Gehorsam und Einigkeit sind, und nicht, wo nur natürliche Talente, Gaben und Fähigkeiten am Werk sind.
3.
Versagen und Enttäuschungen.
Christus betont, dass es kein Zeichen von Versagen in unserer Sendung ist, wenn wir in unserem Leben in einer Sackgasse enden. Der Erfolg unserer Sendung hängt von den freien Entscheidungen der anderen ab, und ebenso von einem Plan, wo scheinbare Unfruchtbarkeit Teil von Gottes Erlösungsplan ist. Eine Zeit mit wenigen Früchten in unserer Sendung kann eine Zeit der Festigung unseres Engagements sein, ihm in guten und in schlechten Zeiten zu folgen. Benutzen wir diese Zeit, um alle Mutlosigkeit und Zweifel von uns zu weisen und ihm zu beweisen, dass unser „Ja“ wirklich ein „Ja“ ist. Ein reines „Ja“ ist bemüht, Gottes Willen und die nächste Sendung nur deshalb zu erfüllen, weil er es will, und nicht, um schnelle oder kurzzeitige Erfolge zu haben.
Gespräch mit Christus:
Herr, entzünde meinen Eifer für die Ausbreitung deines Reiches am göttlichen Feuer der Liebe, das in deinem Herzen brennt. Hilf mir, mutig, ehrenhaft, ausdauernd zu sein und mich des Namens würdig zu erweisen, den ich trage: „Apostel des Reiches Christi“. Ich bin mir bewusst, dass ich nur ein Leben hier auf Erden habe. Ich will keine Minute vergeuden durch egoistische Wünsche. Mein Herz ist offen für deine Sendung, Herr. Bitte unterstütze mich heute mit deiner Kraft.
Vorsatz:
Heute will ich meine täglichen und wöchentlichen Verpflichtungen vor Christus überprüfen und sicher gehen, dass ich meine Zeit so fruchtbar wie möglich nutze, um sein Reich in der Welt zu verbreiten.
Spaltungen in der Familie
9. Juli 2010
Freitag der vierzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Augustinus Zhao Rong, Priester und Gefährten, Märtyrer in China
P. Edward McIlmail LC
Mt 10,16-23
Jesus sagte zu seinen Aposteln: Seht, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe; seid daher klug wie die Schlangen und arglos wie die Tauben! Nehmt euch aber vor den Menschen in Acht! Denn sie werden euch vor die Gerichte bringen und in ihren Synagogen auspeitschen. Ihr werdet um meinetwillen vor Statthalter und Könige geführt, damit ihr vor ihnen und den Heiden Zeugnis ablegt. Wenn man euch vor Gericht stellt, macht euch keine Sorgen, wie und was ihr reden sollt; denn es wird euch in jener Stunde eingegeben, was ihr sagen sollt. Nicht ihr werdet dann reden, sondern der Geist eures Vaters wird durch euch reden. Brüder werden einander dem Tod ausliefern und Väter ihre Kinder, und die Kinder werden sich gegen ihre Eltern auflehnen und sie in den Tod schicken. Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden; wer aber bis zum Ende standhaft bleibt, der wird gerettet. Wenn man euch in der einen Stadt verfolgt, so flieht in eine andere. Amen, ich sage euch: Ihr werdet nicht zu Ende kommen mit den Städten Israels, bis der Menschensohn kommt.
Einführendes Gebet:
Herr, du bist die eine Konstante in meinem Leben. Du bist mein Anfang und mein Ende. Ich liebe dich als meinen Retter. Ich vertraue auf dich als meinen engsten Gefährten. Ich hoffe auf dich, dass du mich in der ewigen Freude willkommen heißt.
Bitte:
Schenke mir eine tiefere Verbindung mit dir, weil du der bist, der mich niemals enttäuschen wirst.
1.
Vertraut, aber nicht zu viel.
Es ist einfach immer wieder unglaublich, wie sehr Jesus uns liebte, dass er die Schrecken der Kreuzigung auf sich nahm, um uns zu erlösen und uns die Möglichkeit der ewigen Rettung zu geben. Aber er kennt auch unsere Schwächen. Er weiß wie unbeständig das menschliche Herz sein kann. „Jesus aber vertraute sich ihnen nicht an, denn er kannte sie alle und brauchte von keinem ein Zeugnis über den Menschen; denn er wusste, was im Menschen ist“ (Joh 2,24-25). Ebenso warnt uns Christus, nicht zu sehr auf andere zu vertrauen. So wie wir hat auch jeder andere Schwächen. Unser Glaube an andere sollte realistisch sein. Er sollte nicht auf gleicher Höhe sein wie unser Glaube an Christus. Schenke ich anderen „zu viel“ Vertrauen? Weiß ich, dass ich mich, wenn ich zu viel von ihnen erwarte, unnötigen Sorgen aussetze?
2.
Verrat durch Verwandte.
Christus ist der Fels, gegen den die Wellen der Menschheit anbranden. Seine Anforderungen sprechen jeden von uns an und verlangen eine persönliche Antwort. Wie jeder antwortet, ist ein Geheimnis. Die einen sagen Ja, die anderen Nein. Die innere Spaltung eines Menschen kann zu Spaltungen in Familien führen. Kein Wunder, dass Verwandte unsere schlimmsten Feinde sein können. Die Standhaftigkeit Christi lässt uns sicher sein, dass er loyaler ist als selbst Familienmitglieder. Kann ich akzeptieren, dass die Nachfolge Christi zu Spannungen mit unseren Lieben führen kann? Kann ich meine Prüfungen für ihre Rettung aufopfern?
3.
Liebe ohne Opfer.
Christus hat seinen Anhängern nie ein leichtes Leben versprochen. Hätte er es getan, hätte er genügend Jünger. Er weiß, was uns wirklich reif macht in der Liebe: das Opfer. Das Opfer reinigt uns, adelt uns. Liebe ohne Opfer ist ein Märchen. Lieben heißt, das Leid teilen. „Wenn also der Mann oder die Frau autonom und völlig unabhängig zu sein behaupten“, sagte Papts Benedikt XVI. in einer Rede am 9. Februar 2008, „laufen sie Gefahr, in einer Selbstverwirklichung gefangen zu bleiben, die ... die Freiheit auf eine beklemmende Einsamkeit einschränkt“. Ebenso bleiben wir, wenn wir uns Gottes Anspruch verschließen, in unserem Kleingeist stecken. Kann Leiden für Christus ein Weg für mich sein, mich aus dem Kokkon meiner Bequemlichkeit zu befreien?
Gespräch mit Christus:
Jesus, es ist nicht einfach dir nachzufolgen. Von überall kann Widerstand kommen, sogar von meiner Familie. Hilf mir, alles aus Liebe zu dir zu ertragen. Gib mir Gelassenheit, damit ich den Glauben auch weiterhin standhaft bezeugen kann. Meine Prüfungen sollen denen zum Heil gereichen, die meine Bemühungen um deine Nachfolge behindern.
Vorsatz:
Ich werde beten oder ein Opfer bringen für ein Familienmitglied, das sich vom Glauben entfernt hat.
Verfolgung um des Himmels willen
10. Juli 2010
Samstag der vierzehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Knut, König von Dänemark, Märtyrer; hl. Erich, König von Schweden, Märtyrer; hl. Olaf, König von Norwegen
P. Edward McIlmail LC
Mt 10,24-33
Jesus sagte zu seinen Aposteln: Ein Jünger steht nicht über seinem Meister und ein Sklave nicht über seinem Herrn. Der Jünger muss sich damit begnügen, dass es ihm geht wie seinem Meister, und der Sklave, dass es ihm geht wie seinem Herrn. Wenn man schon den Herrn des Hauses Beelzebul nennt, dann erst recht seine Hausgenossen. Darum fürchtet euch nicht vor ihnen! Denn nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird, und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird. Was ich euch im Dunkeln sage, davon redet am hellen Tag, und was man euch ins Ohr flüstert, das verkündet von den Dächern. Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können, sondern fürchtet euch vor dem, der Seele und Leib ins Verderben der Hölle stürzen kann. Verkauft man nicht zwei Spatzen für ein paar Pfennig? Und doch fällt keiner von ihnen zur Erde ohne den Willen eures Vaters. Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt. Fürchtet euch also nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen. Wer sich nun vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen. Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich vor meinem Vater im Himmel verleugnen.
Einführendes Gebet:
Herr, auf dich kann ich mich in meinem Leben immer verlassen. Du bist mein Anfang und mein Ende. Ich liebe dich, du bist mein Retter. Ich vertraue auf dich, du bist mein engster Begleiter. Ich hoffe auf dich, du wirst mich in der ewigen Freude willkommen heißen.
Bitte:
Hilf mir, allen Anfeindungen aufgrund des Glaubens, seien sie groß oder klein, mutig die Stirn zu bieten.
1.
Anfeindungen, die uns wappnen.
Jesu Widersacher nannten ihn einen Teufel. Dummheit oder Hartherzigkeit hinderten sie, das Gute im Herrn zu erkennen. Bis heute gibt es Widerstand gegen ihn – heute allerdings mit besonderer Wucht. Christus prophezeite seinen Anhängern, dass sie angefeindet werden würden, wie ja auch er geschmäht wurde. Es ist daher nicht verwunderlich, dass wir wegen unseres Einsatzes für das Leben als „rückständig“ oder „intolerant“ gebrandmarkt werden, weil wir an moralische Wahrheiten glauben. Anfeindung unterstreicht nur die Authentizität unseres Glaubens. Würden wir nie auf Widerstand stoßen, könnten wir den Glauben nicht gut genug oder öffentlich genug leben. Wie gehe ich mit Anfeindungen wegen meines Glaubens um?
2.
Was wahr ist, ist immer wahr.
Nichts ist verborgen, das nicht offenbart wird. Der Herr versichert uns hier, dass alles zu seiner Zeit offenbart wird. Lügen und Täuschungen bewegen sich dank Internet mit Lichtgeschwindigkeit. Die Wahrheit scheint wesentlich langsamer voranzukommen. Das Problem ist nicht neu. „Denn es wird eine Zeit kommen“, sagt der Heilige Paulus im zweiten Timotheusbrief, Vers 3-4, „ in der man die gesunde Lehre nicht erträgt, sondern sich nach eigenen Wünschen immer neue Lehrer sucht, die den Ohren schmeicheln; und man wird der Wahrheit nicht mehr Gehör schenken, sondern sich Fabeleien zuwenden.“ Ob es die Wahrheit über die Ehe ist oder die Würde des menschlichen Embryos, letzten Endes wird sie sich doch durchsetzen. Ebenso muss sich auch die Wahrheit über Christus in uns durchsetzen, wenn wir Freude haben wollen und einen Sinn für das, was zählt. Die unglücklichsten Momente unsres Lebens sind die, in denen wir von Christi Weg abkommen. Welches Laster muss ich vor allem aus meinem Leben verbannen?
3.
Intolerante Toleranz.
Wenn wir Christus verleugnen, wird er uns beim Jüngsten Gericht auch verleugnen. Das ist ein ernüchternder Gedanke. Zahlreich sind die Versuchungen, den Glauben hintan zu stellen, menschliche Rücksichtnahme zu zeigen und angesichts des Bösen zu schweigen. Es gibt dafür viele Beispiele: Wir bleiben stumm, wenn eine Verwandte damit prahlt, dass sie mit ihrem Freund zusammenzieht. Wir sagen nichts, wenn ein Mitkatholik in sachlichem Ton Abtreibung und Verhütung verteidigt. Oder wir schreiten als Eltern nicht ein, wenn unser Kind viele Stunden allein im Internet verbringt. Dieses Schweigen und die Untätigkeit geben wir als „Toleranz“ aus. Aber Christus hat nicht zu seinen Jüngern gesagt: „Geht hin und seid tolerant gegenüber allen Dingen“. Sein Gebot lautete vielmehr: „Geht hin und bekehrt alle Völker“. Habe ich geschwiegen, wenn ich hätte Stellung beziehen müssen?
Gespräch mit Christus:
Herr, es ist nicht leicht dir nachzufolgen. Angriffe können von allen Seiten kommen: von der Familie, den Freunden, den Medien. Ich wünschte fast, das Christentum wäre leichter, aber es war auch nicht leicht für dich. Hilf mir also, mich nicht zu beklagen. Gib mir Kraft, tapfer zu sein für dich.
Vorsatz:
Ich will einen heiklen Punkt mit jemandem ansprechen, der mein christliches Zeugnis braucht.
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