Tägliche Meditationen
Sonntag 20. Juli 2008 bis Samstag 26. Juli 2008
Sechzehnte Woche im Jahreskreis
P. Roderick Ermatinger LC
Dein Reich komme!
20. Juli 2008
Sechzehnter Sonntag im Jahreskreis
P. Roderick Ermatinger LC
Mt 13,24-43
Und Jesus erzählte ihnen noch ein anderes Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Mann, der guten Samen auf seinen Acker säte. Während nun die Leute schliefen, kam sein Feind, säte Unkraut unter den Weizen und ging wieder weg. Als die Saat aufging und sich die Ähren bildeten, kam auch das Unkraut zum Vorschein. Da gingen die Knechte zu dem Gutsherrn und sagten: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher kommt dann das Unkraut? Er antwortete: Das hat ein Feind von mir getan. Da sagten die Knechte zu ihm: Sollen wir gehen und es ausreißen? Er entgegnete: Nein, sonst reißt ihr zusammen mit dem Unkraut auch den Weizen aus. Lasst beides wachsen bis zur Ernte. Wenn dann die Zeit der Ernte da ist, werde ich den Arbeitern sagen: Sammelt zuerst das Unkraut und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen; den Weizen aber bringt in meine Scheune.
Er erzählte ihnen ein weiteres Gleichnis und sagte: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Senfkorn, das ein Mann auf seinen Acker säte. Es ist das kleinste von allen Samenkörnern; sobald es aber hochgewachsen ist, ist es größer als die anderen Gewächse und wird zu einem Baum, so dass die Vögel des Himmels kommen und in seinen Zweigen nisten.
Und er erzählte ihnen noch ein Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit dem Sauerteig, den eine Frau unter einen großen Trog Mehl mischte, bis das Ganze durchsäuert war. Dies alles sagte Jesus der Menschenmenge durch Gleichnisse; er redete nur in Gleichnissen zu ihnen. Damit sollte sich erfüllen, was durch den Propheten gesagt worden ist: Ich öffne meinen Mund und rede in Gleichnissen, ich verkünde, was seit der Schöpfung verborgen war. Dann verließ er die Menge und ging nach Hause.
Und seine Jünger kamen zu ihm und sagten: Erkläre uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker. Er antwortete: Der Mann, der den guten Samen sät, ist der Menschensohn; der Acker ist die Welt; der gute Samen, das sind die Söhne des Reiches; das Unkraut sind die Söhne des Bösen; der Feind, der es gesät hat, ist der Teufel; die Ernte ist das Ende der Welt; die Arbeiter bei dieser Ernte sind die Engel. Wie nun das Unkraut aufgesammelt und im Feuer verbrannt wird, so wird es auch am Ende der Welt sein: Der Menschensohn wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Reich alle zusammenholen, die andere verführt und Gottes Gesetz übertreten haben, und werden sie in den Ofen werfen, in dem das Feuer brennt. Dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen. Dann werden die Gerechten im Reich ihres Vaters wie die Sonne leuchten. Wer Ohren hat, der höre!
Einführendes Gebet:
Herr Jesus, ich komme zu dir mit dem Wunsch, dich besser kennenzulernen, damit dadurch meine Liebe zu dir wächst. Ich will dir meine Liebe zeigen, indem ich andere so aufrichtig liebe, wie du mich geliebt hast. Immer wieder falle ich; aber ich vertraue auf deine Gnade und stehe immer wieder auf. Ich verlasse mich darauf, dass deine Gnade mein Herz so verändert, dass ich mit der Zeit mehr stehen als fallen werde. So stehe ich vor dir und bin bereit, auf dein Wort zu hören und mich noch vollkommener mit deinem heiligsten Willen zu vereinen.
Bitte:
Herr Jesus, forme ein neues Herz in mir, das sich danach sehnt, dein Evangelium zu verbreiten und deinen Auftrag auszuführen.
1.
Das Unkraut ausreißen.
Jesus schüttet seine Gnade über jeden von uns aus; schon ein bisschen davon reicht, um unser Leben zu verändern. Warum ist dann soviel Unkraut in unseren Gärten? Dieser kleine hässliche Typ, den wir den Teufel nennen, kann ohne unsere Erlaubnis kein Unkraut pflanzen. Wie gehen wir vor, um das Unkraut zu erkennen? Was machen wir, um es auszureißen? Zuerst müssen wir diese Fragen stellen: wollen wir dieses abscheuliche Unkraut finden? Wollen wir das Notwendige tun, um es auszureißen? Jesus möchte das wissen.
2.
Unsere Herzen sind für Gott geschaffen.
Nachdem Jesus mit uns über das Unkraut gesprochen hat, lenkt er das Gespräch auf ein neues Gebiet. Er wünscht, dass wir versuchen, in das Geheimnis seines Himmelreichs einzudringen, das er in unsere Herzen einpflanzen möchte. Er will, dass wir verstehen, dass er unendlich ist, da er Gott ist, und dass wir, obwohl wir endlich sind, mit einer unsterblichen Seele gesegnet sind, die befähigt ist, Gott und seinen Willen zu verstehen, nach ihm zu verlangen, sich mit ihm zu identifizieren und sich ihm hinzugeben.
3.
Das Herz eines Apostels.
Christus sandte seine Apostel in eine feindlich gesinnte Welt: eine Welt, die an viele Götter glaubte, eine Welt, die Christus gerade gekreuzigt hatte. Dennoch säten die Apostel weit und breit die Botschaft des Evangeliums aus, und sie schlug Wurzeln in vielen Herzen. Das Himmelreich wuchs. Jetzt sind wir an der Reihe. Jesus ruft uns auf, Apostel zu sein, sein Evangelium weit und breit auszusäen. Wir sind Teil einer unzerbrechlichen Kette des Glaubens. So wollen wir unser Leben als treue und furchtlose Apostel leben. Herr Jesus, wie kann ich dein immer treuer und mutiger Apostel sein?
Gespräch mit Christus:
Mein Jesus, reiße das Unkraut aus meinem Herzen und pflanze deine Sendung in mich ein. Erfülle mich mit deinem Durst nach der Erlösung der Seelen und ermuntere mich, deinen Durst mit jedem Atemzug zu löschen.
Vorsatz:
Heute will ich mit jemandem darüber sprechen, wie wir das Reich Gottes aufbauen und verbreiten können.
Was wir mit den Augen des Glaubens sehen
21. Juli 2008
Montag der sechzehnten Woche im Jahreskreis
P. Roderick Ermatinger LC
Mt 12,38-42
Zu dieser Zeit sagten einige Schriftgelehrte und Pharisäer zu ihm: Meister, wir möchten von dir ein Zeichen sehen. Er antwortete ihnen: Diese böse und treulose Generation fordert ein Zeichen, aber es wird ihr kein anderes gegeben werden als das Zeichen des Propheten Jona. Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches war, so wird auch der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Innern der Erde sein. Die Männer von Ninive werden beim Gericht gegen diese Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie haben sich nach der Predigt des Jona bekehrt. Hier aber ist einer, der mehr ist als Jona. Die Königin des Südens wird beim Gericht gegen diese Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie kam vom Ende der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören. Hier aber ist einer, der mehr ist als Salomo.
Einführendes Gebet:
Herr Jesus, ich komme zu dir mit dem Wunsch, dich besser kennenzulernen, damit dadurch meine Liebe zu dir wächst. Ich will dir meine Liebe zeigen, indem ich andere so aufrichtig liebe, wie du mich geliebt hast. Ich falle immer wieder, aber ich vertraue auf deine Gnade, dass du mich niemals auf dem Boden liegen lässt, sondern mich immer wieder aufrichtest. Ich vertraue darauf, dass deine Gnade mein Herz verändern wird. So stehe ich vor dir, bereit, auf dein Wort zu hören und mich noch vollkommener mit deinem heiligsten Willen zu vereinen.
Bitte:
Herr, ich will dich mit allem, was ich bin und habe, annehmen. Bitte, mehre und stärke meinen Glauben.
1.
Wer sollte Zeichen wirken?
Jesus distanziert sich von den Pharisäern und Schriftgelehrten, weil ihre Absichten böse sind. Sie sind nicht gekommen, um an sein Wort zu glauben trotz aller Zeichen, die er ihnen und vielen anderen schon gab. Sie wollen Jesus bekämpfen. Wie oft verlangen wir, auch auf subtile Weise, dass Gott uns ein Zeichen gibt? Häufig machen wir das zu einer Art Vorbedingung, bevor wir uns entschließen, auf Jesus zuzugehen, weil wir zuinnerst unser Leben nicht radikal für ihn ändern möchten, obwohl wir wissen, dass wir es tun müssten. Christus hat jedem von uns viele Zeichen gegeben; jetzt sind wir an der Reihe, für Jesus Zeichen zu wirken und ihm zu bekunden, dass wir ernsthaft Heilige und nicht nur gute Christen sein wollen.
2.
Der Glaube, ein unermesslicher Schatz.
Die Menschen glauben den Worten von Propheten. Christus sagt uns, dass er weit mehr ist als alle Propheten. Unser Verhältnis zu Christus ist einzig eine Frage des Glaubens. Wie oft sagte Jesus seinen Aposteln, dass es ihnen an Glauben mangelte. Das stimmte Christus traurig. Er sagte ihnen, wenn sie den Glauben nur in der Größe eines Senfkornes hätten, wären sie fähig, Berge zu versetzen. Jesus will in uns das Bewusstsein für die gewaltige Kraft wachrufen, die wir haben werden, wenn unser Glaube an ihn wächst. Beten wir unablässig um dieses Geschenk der Geschenke.
3.
Echter Glaube befreit.
Wenn wir den Zustand der heutigen Welt betrachten, können wir leicht entmutigt oder auch depressiv werden. Die Angriffe auf die Familie und die Jugend, die Gewalt und der militante Säkularismus – all das deutet darauf hin, dass die Seelen vieler Menschen in ziemlicher Dunkelheit sind. Aber wir wissen, dass Christus das Licht der Welt ist. Er errang den größten Sieg: er überwältigte die Sünde und besiegte den Tod. Der Mensch ist frei, das Geschenk der Freiheit zu missbrauchen, aber er ist ebenso frei, sich für Christus zu entscheiden, für den Weg, die Wahrheit und das Leben. Wenn wir im Glauben an Jesus Christus wachsen, erlauben wir ihm, in uns zu leben, und wir erlauben ihm, die Führung in jeder Situation unseres Lebens zu übernehmen. Er will seinerseits die Herzen vieler berühren – wenn unser Glauben so groß wie ein Senfkorn wäre.
Gespräch mit Christus:
Herr, lehre mich, meine Freiheit weise zu nutzen. Du hast mir vieles anvertraut. Lass mich deine Zeichen der Treue und Liebe erkennen.
Vorsatz:
Ich will mich bemühen, mehr über unseren Glauben zu erfahren und mit jemandem darüber, was ich erfahren habe, zu sprechen.
Zwei Herzen, die wie ein Herz schlagen
22. Juli 2008
Dienstag der sechzehnten Woche im Jahreskreis
Heilige Maria Magdalena, Gedenktag
P. Roderick Ermatinger LC
Joh 20,1-2,11-18
Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war. Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Man hat den Herrn aus dem Grab weggenommen, und wir wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat. Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein. Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten. Die Engel sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Man hat meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wohin man ihn gelegt hat. Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast. Dann will ich ihn holen. Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich ihm zu und sagte auf hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister. Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern, und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott. Maria von Magdala ging zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie richtete aus, was er ihr gesagt hatte.
Einführendes Gebet:
Herr Jesus, ich komme zu dir mit dem Wunsch, dich besser kennenzulernen, damit dadurch meine Liebe zu dir wächst. Ich will dir meine Liebe zeigen, indem ich andere so aufrichtig liebe, wie du mich geliebt hast. Immer wieder falle ich, aber ich vertraue auf deine Gnade, dass du mich auf dem Boden liegen lässt, sondern mich immer wieder aufrichtest. Ich vertraue darauf, dass deine Gnade mein Herz verändern wird. So stehe ich vor dir, bereit, auf dein Wort zu hören und mich noch vollkommener mit deinem heiligsten Willen zu vereinen.
Bitte:
Herr, segne mich mit der leidenschaftlichen Liebe, die Maria Magdalena für Christus empfand, und mit ihrem apostolischen Eifer.
1.
Die einzige, die wacht.
Wie traurig muss Maria Magdalena gewesen sein, als sie draußen vor dem Grab stand und weinte. Unser Herr hatte ihre Seele geheilt; er hatte sieben Dämonen aus ihrem Herzen vertrieben. Sie hatte am Fuß des Kreuzes unseres Herrn zusammen mit der heiligen Jungfrau Maria und dem heiligen Johannes gestanden. Sie hatte die Füße unseres Herrn mit ihren Tränen gewaschen; jetzt fließen ihr Tränen über das Gesicht. Sie ist allein.
2.
„Maria“!
Maria Magdalena muss die Zuneigung unseres Herrn gewonnen haben. Die anderen Anhänger hatten sich in ihren Räumen eingeschlossen. Doch hier war diese einfache, bescheidene Frau, die versuchte, auf dem Weg, den sie kannte, unseren Herrn zu begleiten. Wir haben viel von dieser wunderbaren Frau zu lernen. Wie sie das Herz Jesu bewegte! Sie ist die erste, der er nach seiner Auferstehung erscheint. Was für ein Geschenk. Was für ein Geschenk, wenn der auferstandene Herr unseren Namen ausspricht.
3.
Die letzte Botschaft.
So wie Maria Magdalene das Herz unseres Herrn berührte, berührt er jetzt ihr Herz, sodass sie zum Apostel für die Apostel wurde. Sie ist die erste, die der Welt verkündet, dass unser Herr von den Toten auferstanden ist. Jesus ist der Herr des Lebens. Was mag in ihrem Herzen vorgegangen sein, als sie zu den Aposteln eilte? Lasst uns Christus um dieses Geschenk bitten – denselben Eifer wie Maria Magdalena zu haben, als sie ging, um zu verkünden, dass sie dem auferstandenen Herrn begegnet war.
Gespräch mit Christus:
Jesus, ich möchte deine Zuneigung gewinnen, wie Maria Magdalena sie an deinem Grab gewann. Und dann erfülle mich mit dem Leben, das du an diesem ersten Ostermorgen in ihr Herz eingesenkt hast.
Vorsatz:
Heute will ich überlegen, wie ich meiner Gemeinde helfen kann und so Maria Magdalena nachahmen, die unserer Kirche vor 2000 Jahren so sehr geholfen hat.
Jesus möchte eine reichliche Ernte einbringen
23. Juli 2008
Mittwoch der sechzehnten Woche im Jahreskreis
P. Roderick Ermatinger LC
Mt 13,1-9
An jenem Tag verließ Jesus das Haus und setzte sich an das Ufer des Sees. Da versammelte sich eine große Menschenmenge um ihn. Er stieg deshalb in ein Boot und setzte sich; die Leute aber standen am Ufer. Und er sprach lange zu ihnen in Form von Gleichnissen. Er sagte: Ein Sämann ging aufs Feld, um zu säen. Als er säte, fiel ein Teil der Körner auf den Weg, und die Vögel kamen und fraßen sie. Ein anderer Teil fiel auf felsigen Boden, wo es nur wenig Erde gab, und ging sofort auf, weil das Erdreich nicht tief war; als aber die Sonne hochstieg, wurde die Saat versengt und verdorrte, weil sie keine Wurzeln hatte. Wieder ein anderer Teil fiel in die Dornen, und die Dornen wuchsen und erstickten die Saat. Ein anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden und brachte Frucht, teils hundertfach, teils sechzigfach, teils dreißigfach. Wer Ohren hat, der höre!
Einführendes Gebet:
Herr Jesus, ich komme zu dir mit dem Wunsch, dich besser kennenzulernen, damit dadurch meine Liebe zu dir wächst. Ich will dir meine Liebe zeigen, indem ich andere so aufrichtig liebe, wie du mich geliebt hast. Immer wieder falle ich, aber ich vertraue auf deine Gnade, dass du mich niemals auf dem Boden liegen lässt, sondern mich immer wieder aufrichtest. Ich vertraue darauf, dass deine Gnade mein Herz verändern wird. So stehe ich vor dir, bereit, auf dein Wort zu hören und mich noch vollkommener mit deinem heiligsten Willen zu vereinen.
Bitte:
Herr Jesus, ich möchte dir zuhören und nur dir antworten.
1.
Der Zustand meiner Seele.
Jesus redete zu uns über sein Wort. Im Buch Genesis sagt Gott: „Es werde Licht” und es wurde Licht! Das ist Macht. Das Wort Gottes kann Dinge erschaffen und neu erschaffen, die gut, sehr gut sind. Dennoch sagt Christus, dass es in dieser Welt Dinge in den Herzen der Menschen gibt, die das Wort zerstören können, das Gott in unsere Herzen gesät hat. Damit Christi Licht in unseren Herzen scheint, muss sein Wort auf fruchtbaren Boden fallen. Wie ist der Zustand meines Herzen gerade jetzt in dem Augenblick, in dem ich Christi Wort betrachte?
2.
Aufrichtigkeit ist entscheidend.
Jesus fordert uns auf, unseren Stolz zu betrachten: Denken wir, dass wir besser sind als andere? Er möchte, dass wir über unsere Eitelkeit nachdenken: strebe ich danach, andere statt Gott zu beeindrucken? Jesus möchte, dass wir erkennen, wie unsere Sinnlichkeit uns dazu verleitet, eher die Geschöpfe als Gott zu verehren. Jesus weiß, dass wir Sünder sind und warum wir die Sünde begehen, die wir begehen. Jetzt bittet er uns zu überlegen, warum wir sie begehen.
3.
In der Ruhe können wir Gottes Stimme hören.
Wenn wir dem Wort Christi erlauben, tief in unser Herz und in unser Gewissen einzudringen, kann sein Wort Wurzeln fassen. Dann wird er große Dinge an uns tun können, im Bund mit uns. Er fragt, ob wir Ohren haben. Wir sollten zuhören, und wenn wir zuhören, wird er unser Leben verwandeln. Dies erfordert Ruhe, innerlich und äußerlich, sowie Vertrauen auf ihn und auf seine Wege. All dies wird einen fruchtbaren Boden schaffen, und in diesen Boden kann Christus seine Gnade einpflanzen. Er ist der Weinstock, und wir sind die Reben.
Gespräch mit Christus:
Herr Jesus, führe mich auf eine neue Ebene der Freundschaft mit dir. Nimm mein Herz, meinen Leib und meine Seele. Ich bin dein, jetzt und in Ewigkeit. Lass mich niemals los.
Vorsatz:
Heute will ich zu verschiedenen Zeiten beten, wobei ich mich zuerst in die Gegenwart Gottes versetze und versuche, ein Gespür für innere und äußere Ruhe zu entwickeln.
Mensch gewordener Geist
24. Juli 2008
Donnerstag der sechzehnten Woche im Jahreskreis
P. Roderick Ermatinger LC
Mt 13,10-17
Da kamen die Jünger zu ihm und sagten: Warum redest du zu ihnen in Gleichnissen? Er antwortete: Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Himmelreichs zu erkennen; ihnen aber ist es nicht gegeben. Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluß haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. Deshalb rede ich zu ihnen in Gleichnissen, weil sie sehen und doch nicht sehen, weil sie hören und doch nicht hören und nichts verstehen. An ihnen erfüllt sich die Weissagung Jesajas: Hören sollt ihr, hören, aber nicht verstehen; sehen sollt ihr, sehen, aber nicht erkennen. Denn das Herz dieses Volkes ist hart geworden, und mit ihren Ohren hören sie nur schwer, und ihre Augen halten sie geschlossen, damit sie mit ihren Augen nicht sehen und mit ihren Ohren nicht hören, damit sie mit ihrem Herzen nicht zur Einsicht kommen, damit sie sich nicht bekehren und ich sie nicht heile. Ihr aber seid selig, denn eure Augen sehen und eure Ohren hören. Amen, ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte haben sich danach gesehnt zu sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört.
Einführendes Gebet:
Herr Jesus, ich komme zu dir mit dem Wunsch, dich besser kennenzulernen, damit dadurch meine Liebe zu dir wächst. Ich will dir meine Liebe zeigen, indem ich andere so aufrichtig liebe, wie du mich geliebt hast. Immer wieder falle ich, aber ich vertraue auf deine Gnade, dass du mich niemals auf dem Boden liegen lässt, sondern mich immer wieder aufrichtest. Ich vertraue darauf, dass deine Gnade mein Herz verändern wird. So stehe ich vor dir, bereit, auf dein Wort zu hören und mich noch vollkommener mit deinem heiligsten Willen zu vereinen.
Bitte:
Herr Jesus, lehre mich beten.
1.
Gott spricht zu uns durch die Schöpfung.
Was für ein Geschenk hat Gott dem Menschen gemacht: fähig zu sein, Gottes Schöpfung zu sehen, zu hören, zu fühlen, zu riechen und zu schmecken. Gott will, dass wir seine Schöpfung erfahren, die, wie er sagt, gut ist. Unsere Kenntnis und Wertschätzung der Dinge stammen zunächst von unseren Sinneserfahrungen, die wir von ihnen haben. Daher ist es gut, über diese Geschenke und unsere Sinne und ebenso über die Dinge, die wir mit ihnen wahrnehmen, nachzudenken. Diese Dinge sind auch Geschenke von Gott. Gott möchte, dass wir sie wahrnehmen, damit wir in unserer liebenden Freundschaft mit ihm wachsen werden. Gott wünscht, dass wir sehen und hören. Daher wollen wir die Schöpfung sehen und hören, um Gott unseren Schöpfer in ihr zu erkennen.
2.
Von der physischen Erfahrung zur geistigen gelangen.
Durch Gleichnisse führt uns Christus in die tiefere Bedeutung verschiedener Glaubensgeheimnisse ein. Er drängt uns, unsere Sinne zu nutzen, damit wir auf dem Weg, der uns zum geistigen Leben führt, weiterkommen. Wir können sicher sein, dass die Apostel, als sie im Abendmahlssaal mit Maria auf die Herabkunft des Heiligen Geistes warteten, zuerst beteten und dabei an die Begebenheiten dachten, die sich zu Jesu Lebzeiten ereignet hatten und deren Zeugen sie geworden waren. Dann erkannten sie die spirituelle Bedeutung dieser Augenblicke, indem sie sich den Herzen und dem Geist derer zuwandten, die Jesus begegnet waren, und dadurch dem Herz und dem Geist Jesu in diesen Augenblicken näherkamen. Durch diese Betrachtungen wuchsen sie in ihrer geistigen Einheit mit Gott und entdeckten die Dinge und Wege Gottes.
3.
Wie man beten soll.
Christus möchte, dass wir wie die Apostel im Abendmahlssaal beten. Die Macht des Wortes Gottes, die Heilige Schrift, wird immer wirksam, wenn wir den Hergang der Erlösung lesen und betrachten. Wir werden Teil dieses Geschehens, und dieses Geschehen prägt unser Leben. Indem wir das tun, können auch wir sehen und hören wie die Apostel. Der Heilige Geist wird unsere Herzen und Sinne für die göttlichen Dinge erleuchten, wenn wir uns Zeit nehmen und Interesse haben, ihm Gelegenheiten zu geben, in uns zu wirken. Die Kunst des Betens und des Innenlebens ist das schönste Thema für unser Gebet. Wir reden mit Gott darüber, wie wir unser Gespräch mit ihm verbessern können!
Gespräch mit Christus:
Jesus, ich möchte dich so erfahren wie die Apostel, die mit dir drei Jahre unterwegs waren. Ich möchte dich so erfahren wie die Apostel, als sie im Abendmahlsaal beteten und das Herabkommen des Heiligen Geistes erwarteten.
Vorsatz:
Heute will ich mir mehr Zeit nehmen, einen Abschnitt der Heiligen Schrift zu betrachten.
Wir sind geschaffen worden, um zu dienen
25. Juli 2008
Freitag der sechzehnten Woche im Jahreskreis
P. Roderick Ermatinger L
Mt 20,20-28
Damals kam die Frau des Zebedäus mit ihren Söhnen zu Jesus und fiel vor ihm nieder, weil sie ihn um etwas bitten wollte. Er fragte sie: Was willst du? Sie antwortete: Versprich, dass meine beiden Söhne in deinem Reich rechts und links neben dir sitzen dürfen. Jesus erwiderte: Ihr wisst nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinken werde? Sie sagten zu ihm: Wir können es. Da antwortete er ihnen: Ihr werdet meinen Kelch trinken; doch den Platz zu meiner Rechten und zu meiner Linken habe nicht ich zu vergeben; dort werden die sitzen, für die mein Vater diese Plätze bestimmt hat. Als die zehn anderen Jünger das hörten, wurden sie sehr ärgerlich über die beiden Brüder. Da rief Jesus sie zu sich und sagte: Ihr wisst, dass die Herrscher ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen missbrauchen. Bei euch soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein, und wer bei euch der Erste sein will, soll euer Sklave sein. Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele.
Einführendes Gebet:
Herr Jesus, ich komme zu dir mit dem Wunsch, dich besser kennenzulernen, damit dadurch meine Liebe zu dir wächst. Ich will dir meine Liebe zeigen, indem ich andere so aufrichtig liebe, wie du mich geliebt hast. Immer wieder falle ich, aber ich vertraue auf deine Gnade, dass du mich niemals auf dem Boden liegen lässt, sondern mich immer wieder aufrichtest. Ich vertraue darauf, dass deine Gnade mein Herz verändern wird. So stehe ich vor dir, bereit, auf dein Wort zu hören und mich noch vollkommener mit deinem heiligsten Willen zu vereinen.
Bitte:
Heiliger Geist, segne mich mit einem demütigen und sanften Herzen.
1.
Eine vollkommenere Einheit.
Macht und Ansehen – bis zu welchem Grad bestimmen sie unsere Gedanken, Wünsche, Zeit und Anstrengungen? Macht und Ansehen verderben nicht unsere Seele, solange wir sie nicht anstreben. Wenn wir danach streben, Geschaffenes zu besitzen, wird es uns besitzen. Wir sollten alles Geschaffene lediglich als Mittel betrachten, das uns dazu dienen kann, Gott zu ehren und am Ende unseres Lebens den Himmel zu erlangen. Wir sollten unser Leben nicht darauf ausrichten, etwas Geschaffenes zu besitzen; vielmehr sollten wir unsere Knie beugen und beten, dass Gott von uns Besitz ergreifen möge. Wir sollten von dieser einen heiligen Sehnsucht verzehrt werden: eine vollkommenere Einheit mit Gott, unserem Schöpfer, Erlöser und Heiligmacher.
2.
Der Kelch.
Jesus möchte wissen, ob wir bereit sind, den Kelch zu trinken, den er auf Golgotha trank. In einem gewissen Sinne ist dies der Test für jeden von uns, der sein Jünger sein möchte. Jesus sagte, dass wir zuerst uns selbst verleugnen und unser Kreuz auf uns nehmen müssen, um ihm nachzufolgen. Er möchte, dass wir deutlich erkennen, dass wir, wenn wir seine Freunde sein wollen, uns auch mit ihm identifizieren müssen. Dazu müssen wir uns für das Gebet Zeit nehmen, uns in die Heilige Schrift versenken, Zeit mit ihm in der Eucharistie verbringen und zur Beichte gehen. In dem Maß, wie wir in seiner Gnade und in eine vollkommenere Einheit mit Jesus wachsen, werden wir auch den Kelch immer mehr schätzen und ersehnen, weil auch Christus diesen ersehnte.
3.
Demut erhebt unsere Seele.
Der Kelch, den zu trinken wir berufen sind, ist der Kelch der Demut, der Kelch, ein demütiger Diener zu sein. Maria sagte zu dem Engel Gabriel: „Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast“ (Lk, 1, 38). Christus sagte, er sei nicht gekommen, um bedient zu werden, sondern um zu dienen. Dies widerspricht vollkommen unserer gefallenen Natur und den Regeln der Welt. Unsere gefallene Natur rebelliert gegen solch eine Torheit. Dennoch wissen wir tief im Innersten, dass Gott nur in einer Seele wirken kann, die demütig ist und dass Stolz die Spielwiese des Teufels ist. Es tut uns sehr gut, uns in die radikale Demut unseres Herrn und Retters Jesu Christi zu vertiefen. Wir sehen, was ihm in Gethsemani angetan wurde, im Praetorium mit der Geißel und den Dornen, auf dem Weg nach Golgatha und auf dem Kalvarienberg. Hat sich unser Herr verteidigt? Oder war unser Herr nicht vielmehr demütig? Wollen wir wirklich ein Diener Gottes und der anderen sein?
Gespräch mit Christus:
Herr, wie kann ich ein demütiger Diener sein, bereit, willig und fähig, aus deinem Kelch zu trinken? In deiner Demut möchtest du, dass ich, ein armer Sünder, an dem Werk deiner Erlösung mitarbeite. Öffne mein Herz für dein Leben, deinen Tod und deine Auferstehung.
Vorsatz:
Heute werde ich das Kreuz in Liebe und Treue umarmen.
Das Antlitz Gottes
26. Juli 2008
Samstag der sechzehnten Woche im Jahreskreis
Heiliger Joachim und heilige Anna, Eltern der Gottesmutter Maria, Gedenktag
P. Roderick Ermatinger L
Mt 13,24-30
Und Jesus erzählte ihnen noch ein anderes Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Mann, der guten Samen auf seinen Acker säte. Während nun die Leute schliefen, kam sein Feind, säte Unkraut unter den Weizen und ging wieder weg. Als die Saat aufging und sich die Ähren bildeten, kam auch das Unkraut zum Vorschein. Da gingen die Knechte zu dem Gutsherrn und sagten: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher kommt dann das Unkraut? Er antwortete: Das hat ein Feind von mir getan. Da sagten die Knechte zu ihm: Sollen wir gehen und es ausreißen? Er entgegnete: Nein, sonst reißt ihr zusammen mit dem Unkraut auch den Weizen aus. Laßt beides wachsen bis zur Ernte. Wenn dann die Zeit der Ernte da ist, werde ich den Arbeitern sagen: Sammelt zuerst das Unkraut und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen; den Weizen aber bringt in meine Scheune.
Einführendes Gebet:
Herr Jesus, ich komme zu dir mit dem Wunsch, dich besser kennenzulernen, damit dadurch meine Liebe zu dir wächst. Ich will dir meine Liebe zeigen, indem ich andere so aufrichtig liebe, wie du mich geliebt hast. Immer wieder falle ich, aber ich vertraue auf deine Gnade, dass du mich niemals auf dem Boden liegen lässt, sondern mich immer wieder aufrichtest. Ich vertraue darauf, dass deine Gnade mein Herz verändern wird. So stehe ich vor dir, bereit, auf dein Wort zu hören und mich noch vollkommener mit deinem heiligsten Willen zu vereinen.
Bitte:
Herr Jesus, ich möchte mich in die Betrachtung deines heiligsten Antlitzes in Vorbereitung auf die glückselige Schau Gottes vertiefen.
1.
Guter Same bringt Leben in Einfachheit hervor.
Heute gedenken wir der heiligen Anna und des heiligen Joachims, der Eltern der heiligen Jungfrau Maria. Gott säte seinen guten Samen in das Leben des heiligen Joachim und der heiligen Anna, und trotz des Unkrauts, das in der Umgebung wuchs, brachte dieser Samen die schönsten Blumen in Gottes Garten hervor. Wir können viel von Anna, Joachim und Maria lernen, insbesondere von deren Einfachheit: Wichtig für sie war allein, Gottes Willen in Liebe und Treue zu erfüllen. Wir neigen dazu, Dinge zu komplizieren, und diese Komplikationen sind das Unkraut.
2.
Alles zur Ehre Gottes.
Wenn wir diese Welt verlassen, werden nur zwei Dinge zählen: Was wir für Gott und was wir für andere getan haben. Der Rest wird als Unkraut betrachtet. Das Beispiel von Maria, Anna und Joachim kann uns helfen, das Unkraut in unserem Leben zu sehen und klarer zu erkennen, dass wir berufen sind, alles für Gott und für die anderen zu tun. Maria, Anna und Joachim erfüllten in ihrem Leben die Aufgaben, die Gott ihnen anvertraut hatte. Sie waren sehr erfahren darin, ihren alltäglichen Arbeiten in einer außergewöhnlichen Weise nachzukommen – sie taten alles zur Ehre Gottes.
3.
Erkenne Gott in den Gesichtern der anderen.
Es tut uns gut, eingehend zu betrachten, wie Maria von ihrer unbefleckten Empfängnis an das Leben ihrer Eltern geprägt hat. Wenn sie in ihr reines Gesicht schauten, sahen sie in das Antlitz Gottes. Wenn sie ihre Stimme hörten, sprach Gott zu ihnen. Wenn sie sie in ihren Armen hielten, berührte Gott sie durch sein reinstes und heiligstes Geschöpf. Wenn sie sie liebten, liebten sie Gott. Und wieviel Großes geschah, als Maria sie liebte! Gott möchte, dass wir Marias Vollkommenheiten in anderen erkennen, und er will, dass wir seine Gegenwart in den anderen spüren – so wie Joachim und Anna es taten.
Gespräch mit Christus:
Herr, du teilst dich mir in allem mit, besonders in den Menschen, die du mir in deiner Vorsehung über meinen Weg geschickt hast. Hilf mir, sie so zu behandeln wie du mich behandelt hast.
Vorsatz:
Heute will ich versuchen, Gott in jeder Person zu sehen, die meinen Weg kreuzt.
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