Tägliche Meditationen
Sonntag 8. Juni 2008 bis Samstag 14. Juni 2008
Zehnte Woche im Jahreskreis
P. Thomas Moylen LC
Mit Gottes Augen sehen
8. Juni 2008
Zehnter Sonntag im Jahreskreis
P. Thomas Moylan LC
Mt 9, 9-13
Als Jesus weiterging, sah er einen Mann namens Matthäus am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach! Da stand Matthäus auf und folgte ihm. Und als Jesus in seinem Haus beim Essen war, kamen viele Zöllner und Sünder und aßen zusammen mit ihm und seinen Jüngern. Als die Pharisäer das sahen, sagten sie zu seinen Jüngern: Wie kann euer Meister zusammen mit Zöllnern und Sündern essen? Er hörte es und sagte: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Darum lernt, was es heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer. Denn ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten.
Einführendes Gebet:
Herr, du siehst nicht wie wir Menschen sehen. Du siehst nicht nur das Äußerliche. Lass meine Augen mehr wie deine sehen, damit ich an die Kraft der Gnade glauben, den Mitmenschen trauen und sie lieben kann, wie du es tust.
Bitte:
Herr, hilf mir zu sehen wie du siehst und die anderen zu behandeln, wie du es tust.
1.
Christus ruft Matthäus.
Bei Christus wird niemand abge-wiesen, niemand von seiner Liste gestrichen. Der Herr lädt Matthäus ein, ihm zu folgen. Christus ignoriert die üblichen sozialen Regeln: Für ihn gibt es keine Katgegorisierung der Menschen nach Status oder Klasse. Weil er sich liebend Matthäus zuwendet, der von den anderen verworfen wurde, und mit anderen Outcasts, mit denen kein „normaler“ Mensch etwas zu tun haben möchte, bei ihm zu Hause speist, verursacht er einen Skandal. Matthäus aber wird nicht nur zum Apostel, sondern sogar zum Evangelisten, zum Autor einer der Evangelien; der reuige Sünder, den Christus erwählt hat, schreibt seine Geschichte und schickt seine Botschaft in alle Welt.
2.
Wie sieht Jesus mich?
„Gott sieht nämlich nicht auf das, worauf der Mensch sieht. Der Mensch sieht, was vor den Augen ist, der Herr aber sieht das Herz.“ (1 Samuel 16, 7b). Die Medien verkünden mit Überzeugung, wie wir denken, wen wir wählen sollen, wer berühmt und welche Kleidung angesagt ist. Angesichts dessen müssen wir uns fragen, was wir denn sehen. Wie sehe ich die anderen? Wie beurteile ich sie? Und diese Fragen müssen mich letztlich zu der Frage führen, wie denn der Herr mich sieht. Was sieht er in meinem Herzen?
3.
Beginne ein neues Leben!
Matthäus war vom Weg abgekommen, aus Geld- oder Machtgier oder wegen schlechter Gesellschaft? Da trat plötzlich Christus in sein Leben mit einer Einladung. Matthäus entschied sich frei, Jesus zu folgen. Er kehrte ins Haus des Vaters zurück. Es ist nie zu spät, sich zu ändern und das aufzugeben, was uns von Christus trennt. Für Christus ist niemand ein „ehemaliger“. Jeder kann eine neue Seite aufschlagen; jeder kann ein neues Leben beginnen.
Gespräch mit Christus:
Herr, ich danke dir, dass du mich durch das Sakrament der Taufe gerufen hast. Hilf mir, deine Liebe zu anderen zu entdecken und deinem Beispiel zu folgen.
Vorsatz:
Heute will ich für alle beten, die ich auf die eine oder andere Weise zurückgewiesen habe.
Authentische Christliche Kriterien
9. Juni 2008
Montag der zehnten Woche im Jahreskreis
P. Thomas Moylan LC
Mt 5,1-12
Als Jesus die vielen Menschen sah, stieg er auf einen Berg. Er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm. Dann begann er zu reden und lehrte sie.
Er sagte:Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden. Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben. Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden. Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden. Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen. Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden. Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet. Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein. Denn so wurden schon vor euch die Propheten verfolgt.
Einführendes Gebet:
Herr, ich glaube an dich mit ganzem Herzen, denn ich weiß, mit dir vermag ich alles. Ich hoffe auf dich mit kindlichem Vertrauen. Ich liebe dich, denn du allein bist mein Herr und Gott.
Bitte:
Herr, befreie mich von meinen Ängsten, damit ich dir folgen kann.
1.
Christliche Kriterien.
Unser Herr stellt seinen Heilsplan vor, und sein innovatives Programm wider-spricht unserer weltlichen Vorstellung von dem was wichtig ist. Er nennt „selig“ die Trauernden, die Gewaltlosen und die reinen Herzens sind. Was nach weltlichem Ermessen als Schwäche gilt oder unbedingt zu meiden ist, das ist bei ihm der Weg zur Heiligkeit. Er setzt andere Kriterien an: Nicht wie die Welt es sieht...
2.
Beziehe Stellung.
Christus segnet die Tugendhaften, die Ehrlichen und Anständigen. Er segnet die Barmherzigen, die Verzeihenden und Mitfühlenden, die Gütigen und Selbstlosen. Gibt es in meinem Leben etwas, was sich diesem Ruf zur Heiligkeit widersetzt? Was hat in meinem spirituellen Leben Vorrang? Christus lädt uns ein, einen Standpunkt zu beziehen, einen christlichen Standpunkt, so wie er seine ersten Jünger einlud, durch ihre Lebensführung ein Beispiel für andere zu sein.
3.
Christliches Heldentum.
Christus lädt uns ein, um seinetwillen Beschimpfungen, Verfolgung und Verleum-dungen auf uns zu nehmen. Er fordert uns auf, die andere Wange hinzuhalten, unseren Feinden zu vergeben und für sie zu beten. Dieses „um seinetwillen“ hat durch die Jahrhunderte die Herzen zahlloser heiligmäßiger Menschen gewonnen. Nur wenn wir die segnen, die uns Leid zufügen, können wir Christus wahrhaft lieben; und wahrhaft heldenhaft im christlichen Sinne ist es, denen zu vergeben, die uns verleumden. - Klatsch kann Leben zerstören. Es ist ja so leicht, andere zu kritisieren und zu verleumden. Von uns soll Klatsch und Tratsch nie weitergegeben werden.
Gespräch mit Christus:
Ich danke dir, Herr, dass du mir sagst, was für mich auf meinem Weg durch dieses Leben wirklich wichtig ist.
Vorsatz:
Ich werde die Ketten der Angst sprengen, die mich daran hindern, Christus nachzufolgen.
Lass deinen Glauben leuchten
10. Juni 2008
Dienstag der zehnten Woche im Jahreskreis
P. Thomas Moylan LC
Mt 5,13-16
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr; es wird weggeworfen und von den Leuten zertreten. Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Man zündet auch nicht ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber, sondern man stellt es auf den Leuchter; dann leuchtet es allen im Haus. So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.
Einführendes Gebet:
Herr, du bist das wahre Licht, das in die Welt kommt und die Finsternis unserer Sünden vertreibt. Ich kniee heute vor dir, weil ich auf deine Barm-herzigkeit und Liebe vertraue. Ohne dich vermag ich nichts. Die Zeit, die ich hier mit dir verbringe, soll Ausdruck meiner Liebe zu dir sein. Ich möchte nichts weiter als dir in allen Dingen gefallen.
Bitte:
Herr, befreie mich von den Schatten meiner Unvollkommenheit.
1.
Macht einen Unterschied!
Denken wir daran, was für einen Unterschied eine Prise Salz für eine Mahlzeit macht, wie sehr sie den Geschmack verbessert. Das Salz, das sind wir! Denken wir daran, wie sehr wir das Leben anderer verändern können, wenn wir etwas von uns dazugeben. So viele Leben können sich ändern aufgrund unserer Zuwendung. „Geben ist seliger als nehmen“ (Apg 20,35). Christus lädt uns ein, aus uns herauszugehen und Veränderung zu bringen in das Leben derer, die uns umgeben, wo immer wir sind - zu Hause, in der Schule, am Arbeitsplatz.
2.
Lasst euer Licht leuchten!
Wir sollten nicht von anderen die Initiative erwarten, das Richtige zu tun und so das Licht verstecken, das Gott uns anvertraut hat. Wir sind das Licht der Welt! Wir sollen die Gaben, die vielfältigen Talente, die Gott uns gegeben hat, jetzt sofort nutzen. Ein frisch verwitweter Mann überlegte, was seine Frau im offenen Sarg tragen sollte bevor sie begraben wurde. Er fand ein schönes Kleid, noch originalverpackt, und bat den Bestatter, ihr dieses Kleid anzuziehen. Wie hätte er es genossen, sie zu Lebzeiten in diesem Kleid zu sehen. Warten wir nicht auf später! Lassen wir unser Licht jetzt leuchten. Vertreiben wir die Finsternis!
3.
Euer Licht muss leuchten!
Teil unserer christlichen Berufung, die wir in der Taufe empfangen haben, ist es, positiv auf unsere Mitmenschen einzuwirken, unser Licht vor ihnen leuchten zu lassen. Durch Nächstenliebe und Beispiel sollen wir unseren himmlischen Vater verherrlichen, nicht unsere persönliche Eitelkeit pflegen. Unser gutes Beispiel ist ein „muss“; es ist eine Notwendigkeit für unsere Rettung. Christus lädt uns ein, die Finsternis der Sünde mit dem Licht seiner Gnade in uns zu besiegen. Dieses Licht wird uns dann auch helfen, anderen den Weg zu zeigen.
Gespräch mit Christus:
Herr, du hast mir aufgetragen, die Finsternis der Sünde aus meinem eigenen Leben zu vertreiben. Hilf mir mit deiner Gnade ein Licht zu sein für andere, damit auch sie Kinder des Lichtes werden.
Vorsatz:
Heute werde ich keine Angst haben, mich gegen das feige Schweigen der Mehrheit zu stellen, und ich werde nur gut über andere reden.
Die Gebote, unser GPS zum Himmel
11. Juni 2008
Mittwoch der zehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Barnabas, Apostel.
P. Thomas Moylan LC
Mt 5,17-19
Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen. Amen, das sage ich euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist. Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich.
Einführendes Gebet:
Herr, du kennst meinen schwachen Glauben. Ich bete um die Gnade, zu glauben wie ein Kind, das in den Armen seiner Mutter ruht; zu hoffen wie ein Kind, das auf die Zuwendung seiner Mutter vertraut; und zu lieben, rückhaltlos und bedingungslos.
Bitte:
Herr, hilf mir deine Gebote anzunehmen. Hilf mir, jedes einzelne von ihnen zu erfüllen, nicht einfach nach dem Buchstaben, sondern nach dem Geist.
1.
Gottes Fahrplan zum Himmel.
Wir reisen nicht in eine ungewisse Zukunft; unser Leben ist eine Reise zum Himmel, und Gott hat uns unser eigenes GPS gegeben: die Gebote. Sie sind die Wegweiser; sie weisen in die richtige Richtung. Er hat uns nicht unserem Schicksal überlassen. Das ewige Leben hängt nicht von einem Glückslos ab: Christus, der Herr, hat uns durch sein erlösendes Opfer am Kreuz ewiges Leben errungen.
2.
Reise in guter Gesellschaft!
Der Hl. Augustinus lehrt uns, dass wir den Himmel nicht allein erreichen können; wir müssen in Begleitung vieler dort ankommen. Wer sind unsere Reisegefährten? Sind die Menschen unserer unmittelbaren Umgebung zuverlässige Begleiter? Sind sie vertrauenswürdig im christlichen Sinne? Sie mitzunehmen heißt auch ihnen den Weg zu zeigen. Und wissen wir denn, wie wir dorthin gelangen? – Indem wir jedes einzelne der Gebote halten! Nur so können wir sicher sein, dass wir auf dem rechten Weg zur Ewigkeit sind.
3.
Geistiger Frühjahrsputz!
Im Laufe unseres Lebens haben wir gewisse Schwächen entwickelt – Ballast angehäuft, der uns hinunterzieht. Mögen diese Dinge auch unbedeutend erscheinen, sie verdunkeln dennoch das Bild von Christus in unserer Seele, ähnlich den kleinen Krebsen auf dem Panzer einer Schildkröte. Wir müssen alle schlechten Gewohnheiten ablegen, wenn wir anderen auf ihrem Weg helfen wollen, denn die Schatten unserer eigenen Schwächen werden unsere guten Absichten verdunkeln. Jetzt ist eine gute Gelegenheit festzustellen, dass mit Gottes Gnade und Barmherzigkeit „nichts unmöglich ist“.
Gespräch mit Christus:
Ich danke dir, Herr, dass es diese Wegweiser, die Gebote, gibt, die mir den Weg zeigen und mich den schmalen Pfad finden zu lassen, der zu dir führt.
Vorsatz:
Heute werde ich eine gründliche Gewissenserforschung machen, indem ich alle Gebote lese.
„Selig die Friedenstifter, denn sie werden Kinder Gottes genannt werden”
12. Juni 2008
Donnerstag der zehnten Woche im Jahreskreis
P. Thomas Moylan LC
Mt 5,20-26
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Darum sage ich euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.
Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst nicht töten; wer aber jemand tötet, soll dem Gericht verfallen sein. Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein; und wer zu seinem Bruder sagt: Du Dummkopf!, soll dem Spruch des Hohen Rates verfallen sein; wer aber zu ihm sagt: Du gottloser Narr!, soll dem Feuer der Hölle verfallen sein. Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe. Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, solange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist. Sonst wird dich dein Gegner vor den Richter bringen und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben und du wirst ins Gefängnis geworfen. Amen, das sage ich dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du den letzten Pfennig bezahlt hast.
Einführendes Gebet:
„Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“ (Lk 23, 34). Gib, dass deine Worte stets in meinem Herzen und auf meinen Lippen sind, Herr. Sie sollen das Thermometer meiner täglichen Nächstenliebe sein! Vater, „vergib uns unsere Schuld wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.“
Bitte:
Jesus, sanftmütig und demütig von Herzen, schaffe mir ein Herz wie deines.
1.
Lebe in Frieden mit Jedermann.
„Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst...“ Der Herr stellt uns eine wesentliche Bedingung, eine unerlässliche Bedingung um zu ihm zu kommen: Frieden mit unserem Nächsten. Wie viele Familien leiden darunter, dass zwei geliebte Menschen nicht mehr miteinander sprechen? Keiner von beiden hat die Kraft, nachzugeben und dem anderen die Hand zu reichen. Sturheit, eine Frucht des Stolzes, raubt der Seele den wahren Frieden. Gibt es in meinem Leben jemanden, bei dem ich mich entschuldigen müsste? Gibt es jemanden, dem ich immer noch nicht verziehen habe?
2.
Absage an Groll und Unversöhnlichkeit.
Bei den Missionen hatte ich einem Siebzehnjährigen die Sterbesakramente gespendet und betete nun mit der Familie, währen das Schlangengift langsam das Leben des jungen Mannes auffraß. Groll ist auch so ein Gift, das zum Herzen fließt; er gefährdet unsere geistige Gesundheit. Es sollte keinerlei Unversöhnlichkeit in uns sein; wir sollten keinen Groll in uns nähren, der uns hartherzig und bitter macht.
3.
Kluges Schweigen.
Wenn wir für unsere Familien beten, müssen wir allen Ärger fahren lassen und versuchen, gütig zu sein wie Christus. Wenn wir Auto fahren oder Zeuge werden, wie unser Kind gefoult wird oder das Spiel verliert, sollten wir uns nicht zu Beleidigungen anderer hinreißen lassen. Wir sollten stets auf der Hut sein, denn wir sind weit entfernt von geistiger Reife. Möge uns Klugheit helfen, den Mund zu halten, wenn er voll bitterem Ärger oder giftigen Gerüchten ist.
Gespräch mit Christus:
Herr, ich danke dir für dein neues Gebot: „Liebt einander, wie ich euch geliebt habe“. Jeder Tag ist ein Stadion, in dem wir uns als Sieger im Wettlauf um Güte und Barmherzigkeit profilieren können, vor allem durch liebevolle Worte.
Vorsatz:
Ich werde jemanden, den ich beleidigt habe, um Verzeihung bitten; ich werde ein Brückenbauer werden.
„Selig die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen“.
13. Juni 2008
Freitag der zehnten Woche im Jahreskreis
Hl. Antonius von Padua.
P. Thomas Moylan LC
Mt 5,27-32
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst nicht die Ehe brechen. Ich aber sage euch: Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen. Wenn dich dein rechtes Auge zum Bösen verführt, dann reiß es aus und wirf es weg! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verloren geht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird. Und wenn dich deine rechte Hand zum Bösen verführt, dann hau sie ab und wirf sie weg! Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder verloren geht, als dass dein ganzer Leib in die Hölle kommt.
Ferner ist gesagt worden: Wer seine Frau aus der Ehe entlässt, muss ihr eine Scheidungsurkunde geben. Ich aber sage euch: Wer seine Frau entlässt, obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt, liefert sie dem Ehebruch aus; und wer eine Frau heiratet, die aus der Ehe entlassen worden ist, begeht Ehebruch.
Einführendes Gebet:
Herr, in deiner Liebe hast du überall um uns herum Schönheit geschaffen. Ich danke dir für alle deine Gaben. Durch deine Schöpfung habe ich dich kennengelernt und ich glaube an dich. In deiner Schöpfung werde ich von dir getragen. Wenn ich die von dir geschaffene Schönheit betrachte, lerne ich dich zu lieben.
Bitte:
Lass mir stets bewusst sein, Herr, dass du jeden von uns nach deinem Bild geschaffen hast.
1.
Mit reinen Augen sehen.
Wir haben die Gabe des Sehens erhalten, eine Gabe, die wir nicht für selbstverständlich halten sollten. Unsere Augen sind die Fenster unserer Seele. So wie uns der Hl. Jakobus einschärft, unsere Zunge zu hüten (Jak 3,1ff), sollen wir auch unsere Augen unter Kontrolle haben. Wie schauen wir auf die anderen? Erkennen wir in ihnen die Schönheit der Kinder Gottes und bringt uns das ihnen näher? Beten wir darum, dass ihre natürliche Schönheit mit seelischer Schönheit gesegnet werde? Lass uns in jedermann stets sein Abbild erkennen!
2.
Lerne von den ersten Christen.
Die Wollust hat heutzutage viele Gesichter. Die Modebranche bedient sich ihrer gezielt zur Verkaufsföderung; Werbespots im Fernsehen nutzen die Schwäche der Konsumenten für sexuelle Reize. Der Hedonismus hat sich in unserer Gesellschaft zurückgemeldet und setzt alles daran, über Fernsehen und Internet auch unsere Privatsphäre zu erobern. Wir haben heute eine Aufgabe sehr ähnlich der der ersten Christen in der jungen Kirche. Ihr Glaube an Christus gab ihnen die Kraft, die heidnische hedonistische Kultur ihrer Umgebung zu überwinden. Heute haben wir auch unsere christlichen Heldinnen der „Pure Fashion“, Teenager, die sich nicht abschrecken lassen, wenn sich ihre Altersgenossen lustig über sie machen, und sich in wahrer Nächstenliebe bemühen, ihnen durch ihr Beispiel zu helfen.
3.
Das Auge ist das Licht des Leibes.
„Das Auge gibt dem Körper Licht. Wenn dein Auge gesund ist, dann wird dein ganzer Körper hell sein. Wenn aber dein Auge krank ist, dann wird dein ganzer Körper finster sein. Wenn nun das Licht in dir Finsternis ist, wie groß muss dann die Finsternis sein!“ (Mt. 6, 22-23). Wir müssen unsere Augen stets unter Kontrolle haben, und dazu gehört auch, unseren Hang zur Neugierde zu bekämpfen. Wenn unsere Augen uns aus Wollust verführen wollen, eine Person zum Objekt herabzuwürdigen, sollten wir stattdessen für diese Person beten. Haben wir gewisse Muss-Sendungen im Fernsehen? Von Zeit zu Zeit sollten wir beschließen, sie einmal nicht anzuschauen. So stärken wir unseren Willen zur Enthaltung, wenn sexuelle Begierde uns mit verbotenen Früchten lockt.
Gespräch mit Christus:
Herr, hilf mir stets zu sehen wie du siehst – Schönheit zu sehen wie du sie siehst. Hilf mir, demütig zu sein, zu beten und auf der Hut zu sein, um nicht in Versuchung zu geraten.
Vorsatz:
Ich werde Gott in seinen Geschöpfen lieben, die nach seinem Bild geschaffen sind, aber ich werde mich an keines von ihnen zu stark binden.
Sag die Wahrheit und nichts als die Wahrheit
14. Juni 2008
Samstag der zehnten Woche im Jahreskreis
P. Thomas Moylan LC
Mt 5,33-37
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst keinen Meineid schwören, und: Du sollst halten, was du dem Herrn geschworen hast. Ich aber sage euch: Schwört überhaupt nicht, weder beim Himmel, denn er ist Gottes Thron, noch bei der Erde, denn sie ist der Schemel für seine Füße, noch bei Jerusalem, denn es ist die Stadt des großen Königs. Auch bei deinem Haupt sollst du nicht schwören; denn du kannst kein einziges Haar weiß oder schwarz machen. Euer Ja sei ein Ja, euer Nein ein Nein; alles andere stammt vom Bösen.
Einführendes Gebet:
Herr, du hast gesagt, du bist „der Weg, die Wahrheit und das Leben“ (Joh. 14,6). Dein erlösendes Blut hat uns den Weg eröffnet, dir nachzufolgen in dankbarem Bewusstsein deiner ewigen Freundschaft.
Bitte:
Herr, gewähre mir die Gnade, stets wahre und kluge Worte zu wählen!
1.
Sei aufrichtig.
Als Jesus Natanael auf sich zukommen sah und über ihn sagte: „Jesus sah Natanaël auf sich zukommen und sagte über ihn: Da kommt ein echter Israelit, ein Mann ohne Falschheit.“ (Joh. 1,47), wollte der Herr uns sagen, Natanaël ist ein aufrichtiger, wahrhaftiger Mann. So sollten wir alle sein. So wie der Herr Wahrhaftigkeit in Natanaël erkennen konnte, so sollten unsere Mitmenschen Wahrhaftigkeit und Aufrichtigkeit in unserem Verhalten erkennen können. Es ist ja so leicht zu übertreiben und die Wahrheit auszuschmücken. Oft hören wir, man wisse nicht, wen man wählen solle, weil man Politikern nicht trauen könne. Hat irgendjemand das Vertrauen in mich verloren?
2.
Redlichkeit und Integrität.
Als ich einmal an einer Ladenkasse anstand, wollte ein Vater den Filialleiter sprechen. Sein Sohn stand neben ihm mit gesenktem Kopf. Als der Filialleiter kam, sagte der Vater, sein Sohn wolle ihm etwas geben. Der Sohn händigte dem Mann dann verschiedene Artikel aus, die er und ein paar Kumpel aus dem Laden gestohlen hatten. Ich sprach ein Dankgebet für diesen Vater, der seinen Sohn wirklich liebte, indem er ihn formte. Mit dieser Tat lehrte er seinen Sohn auf liebevolle Art Aufrichtigkeit und Anstand. Es wäre ein Leichtes gewesen, die Tat des Jungen zu verheimlichen und sie als Familiengeheimnis zu den Akten zu legen.
3.
Sagt „Ja“ wenn ihr „Ja“ meint.
„Alles andere ist vom Bösen“. Der Teufel verlockt uns, trickreich und clever zu sein und andere mit Schmeicheleien zu betrügen. Er heißt „Vater der Lügen“, und es ist leicht, sein Sohn zu werden. Anstatt clever sollen wir aufrichtig sein zu denen, die auf uns vertrauen. Unser „Ja“ sei ein einfaches „Ja“ und unser „Nein“ ein einfaches „Nein“ – alles andere ist vom Bösen.
Gespräch mit Christus:
Herr, du hast zu dem Apostel Thomas gesagt, du seist „der Weg, die Wahrheit und das Leben“ (Joh 14,6). Hilf mir, eine Säule der Wahrhaftigkeit und Redlichkeit zu sein; hilf mir, mit anderen zu reden wie mit dir.
Vorsatz:
Ich werde meine Angst vor dem, was andere sagen oder denken könnten, überwinden und die Wahrheit sagen.
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