Tägliche Meditationen
Sonntag 1. Juni 2008 bis Samstag 7. Juni 2008
P. Eugene Gormley LC
Der richtige Platz des Lebens
1. Juni 2008
Neunter Sonntag im Jahreskreis
P. Eugene Gormley LC
Mt 7,21-27
Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt. Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, sind wir nicht in deinem Namen als Propheten aufgetreten und haben wir nicht mit deinem Namen Dämonen ausgetrieben und mit deinem Namen viele Wunder vollbracht? Dann werde ich ihnen antworten: Ich kenne euch nicht. Weg von mir, ihr Übertreter des Gesetzes!
Wer diese meine Worte hört und danach handelt, ist wie ein kluger Mann, der sein Haus auf Fels baute. Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heran fluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es nicht ein; denn es war auf Fels gebaut. Wer aber meine Worte hört und nicht danach handelt, ist wie ein unvernünftiger Mann, der sein Haus auf Sand baute. Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heran fluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es ein und wurde völlig zerstört.
Einführendes Gebet:
Herr, ich glaube, dass du wirklich in diesem Moment bei mir bist, um mich mit deiner Gnade zu erfüllen. Ich habe die schwierige und tägliche Aufgabe, mein Leben auf Fels zu bauen und anderen dabei zu helfen, auch ihr Leben auf Fels zu bauen. Ich brauche deine Gnade. Ich vertraue auf deine Liebe und Vorsehung, und darum will ich voll Freude diese Aufgabe erfüllen.
Bitte:
Herr, hilf mir, mich jeden Tag mit ganzer Seele danach zu sehnen in den Himmel zu kommen. Möge der Gedanke, einmal auf ewig mit dir vereint zu sein, mir dabei helfen, all meine Trägheit, Bequemlichkeit und Enttäuschungen zu überwinden, damit ich auf dem wahren Weg bleibe und für dich und andere arbeite.
1.
Der Gewinn eines Preises.
Der erfolgreiche Jäger kommt mit einer Trophäe heim. Er ist eine Person, die stets auf ihre Ziele konzentriert bleibt, und er konzentriert sich voll darauf, was er zum Erreichen des Ziels braucht, mit was er zu rechnen hat und wo er zum richtigen Zeitpunkt sein muss. Er berücksichtigt alle verschiedenen Faktoren, die seine Jagd beeinflussen können. Sein Körper und sein Geist sind bereit. Er wartet geduldig auf den günstigen Moment. Sein Begehren nach Erfolg bewegt ihn, sowohl verschiedene Dinge auszuprobieren, als auch auszuharren. In unserem geistlichen Leben müssen auch wir alle diese Tugenden üben, um auf unserem Weg zur Heiligkeit weiter voranzuschreiten.
2.
Unser wahrer Preis.
Wir sehnen uns danach, bei Christus zu sein. Dies bewegt uns dazu, uns nach ihm auszurichten und unseren Lebensstil ihm anzupassen. Wir nehmen uns Zeit für das Gebet, für Gottes Wort in der Schrift, für die Tugend und für den Dienst an anderen. Wir wissen, wo wir Christus im Heiligsten Sakrament finden können; wir wissen, wo die Tür zur Beichte ist. Wir glauben an das, was er für uns jetzt und nach dem Tod vorbereitet hat. Bleibe ich auf ihn ausgerichtet auf meinem Weg über Berg und Tal, durch Wälder und dunkle Orte in meinem Leben?
3.
Wir wollen bereit sein.
Wenn wir uns auf unser Ziel konzentrieren und mit Glauben und Freude arbeiten, werden wir den rechten Platz im Leben finden. Wir werden offen für das sein, was Gott von uns will. Wenn unsere Häuser auf Fels gebaut sind, werden wir fähig sein, Prüfungen, Verfolgungen und Stürme zu ertragen. Bin ich „konzentriert“? Bin ich bereit? Habe ich einen Plan, eine Strategie für mein geistliches Leben?
Gespräch mit Christus:
Herr, ich liebe dich. Das Leben ist kurz, und es gibt verschiedene Arten es zu leben. Ich möchte dir mein Leben geben. Ich möchte für das bereit sein, was du von mir willst. Ich möchte beständig sein. Allzu oft wird meine Liebe von meinen Ängsten und meiner Schwachheit untergraben. Gib mir Stärke und Mut. Möge ich stets auf deine Vorsehung vertrauen.
Vorsatz:
Heute werde ich meinen Glauben an das ewige Leben erneuern und überprüfen, ob es etwas gibt, das mich davon abhält, das ewige Leben zu erlangen.
Zeugnis geben
2. Juni 2008
Montag der neunten Woche im Jahreskreis
P. Eugene Gormley LC
Mk 12,1-12
Jesus begann zu ihnen in Form von Gleichnissen zu reden. Er sagte: Ein Mann legte einen Weinberg an, zog ringsherum einen Zaun, hob eine Kelter aus und baute einen Turm. Dann verpachtete er den Weinberg an Winzer und reiste in ein anderes Land. Als nun die Zeit dafür gekommen war, schickte er einen Knecht zu den Winzern, um bei ihnen seinen Anteil an den Früchten des Weinbergs holen zu lassen. Sie aber packten und prügelten ihn und jagten ihn mit leeren Händen fort. Darauf schickte er einen anderen Knecht zu ihnen; auch ihn misshandelten und beschimpften sie. Als er einen dritten schickte, brachten sie ihn um. Ähnlich ging es vielen anderen; die einen wurden geprügelt, die andern umgebracht. Schließlich blieb ihm nur noch einer: sein geliebter Sohn. Ihn sandte er als letzten zu ihnen, denn er dachte: Vor meinem Sohn werden sie Achtung haben. Die Winzer aber sagten zueinander: Das ist der Erbe. Auf, wir wollen ihn töten, dann gehört sein Erbgut uns. Und sie packten ihn und brachten ihn um und warfen ihn aus dem Weinberg hinaus. Was wird nun der Besitzer des Weinbergs tun? Er wird kommen und die Winzer töten und den Weinberg anderen geben. Habt ihr nicht das Schriftwort gelesen: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, er ist zum Eckstein geworden; das hat der Herr vollbracht, vor unseren Augen geschah dieses Wunder? Daraufhin hätten sie Jesus gern verhaften lassen; aber sie fürchteten die Menge. Denn sie hatten gemerkt, dass er mit diesem Gleichnis sie meinte. Da ließen sie ihn stehen und gingen weg.
Einführendes Gebet:
Herr, ich glaube und akzeptiere, dass du mir andere Menschen zur Seite gestellt hast, damit ich dich liebe, indem ich sie liebe. Ich glaube, dass ich Teil deiner Lösung für den Mangel an Liebe auf der Welt bin. Ich werde während des Tages darüber nachdenken, damit dein Wort mich beständig verändern kann.
Bitte:
Herr, hilf mir zu entdecken, wie wunderbar du in den Menschen wirkst. Die Menschen in deiner Nähe haben gespürt, dass du sie liebst. Sie kamen wegen dir und wegen deiner Liebe. Du hast sie gelehrt und motiviert, gute Samariter zu sein. Möge auch ich ein guter Samariter sein.
1.
Der Wert der Familie.
Christus erzählt von einem schönen Weinberg, gepflegt werden musste. Gott hat auch mir einen Weinberg anvertraut: meine Familie, Freunde und Mitarbeiter. Wie pflege ich meinen Weinberg? Indem ich um ein gutes Familienleben bemüht bin, die Aufgaben gerecht verteile und mich um die Bedürfnisse anderer kümmere. Der kluge Arbeiter sorgt dafür, dass jeder die Liebe empfängt, die er braucht. Dann werden auch die guten Früchte folgen und es wird Friede herrschen. Spüre ich die Bedürfnisse anderer? Erleben sie mich als wahren Familienmenschen?
2.
Die Gefahren für die Familie.
Das Leben ist so geschäftig. Immer wieder kann es Versuchungen geben. Ich kann von allen möglichen Dingen abgelenkt werden wie die Pächter im Evangelium. Ich kann zu gestresst oder zu sehr mit mir selbst beschäftigt sein, dass ich keine Zeit mehr habe, um meine Zeit mit anderen zu teilen und zu verbringen. Fühlt sich irgendwer zuhause, bei der Arbeit oder in meinem Familien- und Freundeskreis vernachlässigt? Sage ich meiner Familie und meinen Freunden, dass ich sie liebe? Oft? Erleben sie mich als einen, der immer bereit ist, ihnen zu helfen? Wer braucht mich gerade jetzt ganz besonders?
3.
Andere glücklich machen.
Das Leben kann ermüdend sein. Die Menschen machen sich viele Sorgen, haben Angst oder arbeiten zu hart. Unser Körper und unsere Seele brauchen Zeit, um sich zu entspannen. Heilige sind glückliche Menschen! Langeweile ist out. Ein Lachen lockert auf. Ein interessantes Gespräch zieht an. Ein guter Zuhörer muntert auf. Ein wenig Humor ruft ein Augenzwinkern beim anderen hervor. Es braucht natürlich ein wenig Übung dazu. Jetzt ist die Zeit zu beginnen. Wer braucht mein Lächeln?
Gespräch mit Christus:
Herr, ich liebe dich. Ich danke dir für alle, die sich um mich und den schönen Weinberg, den du mir anvertraut hast, gekümmert haben. Die Tage können sehr anstrengend sein. Schwierigkeiten können auftreten. Hilf mir zu erkennen, dass es meine wichtigste Aufgabe ist, mich um die zu kümmern, die du mir anvertraut hast. Ich darf niemand vernachlässigen. Danke, dass du mich daran erinnert hast, mich mit Geduld um andere zu kümmern. Hilf mir, mich voll Freude und Geduld anderen zu widmen.
Vorsatz:
Ich werde dabei helfen, das nächste Familientreffen so zu organisieren, dass es allen Freude bereitet.
Es braucht unseren herausragenden Einsatz
3. Juni 2008
Dienstag der neunten Woche im Jahreskreis
Heiliger Karl Lwanga und Gefährten
P. Eugene Gormley LC
Mk 12,13-17
Einige Pharisäer und einige Anhänger des Herodes wurden zu Jesus geschickt, um ihn mit einer Frage in eine Falle zu locken. Sie kamen zu ihm und sagten: Meister, wir wissen, dass du immer die Wahrheit sagst und dabei auf niemand Rücksicht nimmst; denn du siehst nicht auf die Person, sondern lehrst wirklich den Weg Gottes. Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuer zu zahlen, oder nicht? Sollen wir sie zahlen oder nicht zahlen? Er aber durchschaute ihre Heuchelei und sagte zu ihnen: Warum stellt ihr mir eine Falle? Bringt mir einen Denar, ich will ihn sehen. Man brachte ihm einen. Da fragte er sie: Wessen Bild und Aufschrift ist das? Sie antworteten ihm: Des Kaisers. Da sagte Jesus zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört! Und sie waren sehr erstaunt über ihn.
Einführendes Gebet:
Herr, ich liebe dich. Ich bin dankbar für deine Gegenwart, und ich werde mich bemühen, offen zu sein und zu hören, was du mir darüber sagen willst, wie ich andere behandeln soll. Ich glaube, dass du mich erleuchten willst und mich dazu bewegen willst, andere heute besser zu behandeln.
Bitte:
Herr, du musstest mit den verschiedensten Arten von Menschen umgehen, mit denen, die dich bewunderten und mit denen, die gegen deine Sendung waren. Du hast alle mit Respekt und Freundlichkeit behandelt und hast versucht, ihr Leben zu erhellen. Möge ich dein Beispiel nachahmen, gerade bei denen, die mir anvertraut sind.
1.
Unser Einsatz.
Die Römer eroberten, regierten und erkämpften den Frieden. Das hatte seinen Preis: Caesars Steuer garantierte den Unterhalt der Streitkräfte. Aber viele profitierten davon. Heute sind wir es, die Brücken und Wege bauen müssen, damit Familienleben und Freundschaften gelingen können. Jeden Tag müssen wir uns für diese Aufgabe aufopfern. Gerade die Liebe baut ein besonderes Zuhause oder eine Arbeitsatmosphäre, wo Respekt und Verständnis vorherrschen. Erkenne ich, wo jetzt gerade meine besondere Hilfe notwendig ist?
2.
Ein „Schwert“ wird gebraucht.
Viele verteidigen die Wichtigkeit der Familie. Aber wie sieht unser Schlachtplan aus? Wir müssen unsere Linie diesen Sommer verteidigen und unsere Familienwerte schützen. Wir müssen neue Gebiete erobern, indem wir uns für Verbesserungen für Familien einsetzen, wie zum Beispiel für attraktive Essenszeiten, schöne Familienaktivitäten und für Einsätze zum Wohl von hilfsbedürftigen Familien. Die Liebe wird unser Lohn sein.
3.
Der Kaiser geehrt?
Unser Zuhause ist oft mit allem ausgestattet, was wir für unsere materiellen Bedürfnisse brauchen: eine Küche mit Kühlschrank und Mikrowelle, Badezimmer mit Badewanne und Dusche, ein Wohnzimmer mit Fernseher und mehrere Schlafzimmer. Ist es auch so ausgestattet, dass Christus, unser König, darin wohnen kann? Unsere Familie braucht einen ruhigen Platz, wo wir auf ihn hören und mit ihm sprechen können. Haben wir so etwas? Benutzen wir ihn? Haben wir ein Bild vom Heiligsten Herzen Jesu in unserem Zuhause aufgehängt, um uns beständig an Jesu nie ermüdende Liebe zu uns zu erinnern?
Gespräch mit Christus:
Herr, ich danke dir für alle Familien und besonders für meine Familie. Du willst, dass es immer mehr gute Familien gibt. Möge ich meine Talente und meine Zeit für sie einsetzen, damit du immer mehr geschätzt, geliebt und geehrt wirst.
Vorsatz:
Ich werde etwas Besonderes für meine Familie oder eine andere Familie tun.
Etwas Gutes für etwas Schlechtes
4. Juni 2008
Mittwoch der neunten Woche im Jahreskreis
P. Eugene Gormley LC
Mk 12,18-27
Von den Sadduzäern, die behaupten, es gebe keine Auferstehung, kamen einige zu Jesus und fragten ihn: Meister, Mose hat uns vorgeschrieben: Wenn ein Mann, der einen Bruder hat, stirbt und eine Frau hinterlässt, aber kein Kind, dann soll sein Bruder die Frau heiraten und seinem Bruder Nachkommen verschaffen. Es lebten einmal sieben Brüder. Der erste nahm sich eine Frau, und als er starb, hinterließ er keine Nachkommen. Da nahm sie der zweite; auch er starb, ohne Nachkommen zu hinterlassen, und ebenso der dritte. Keiner der sieben hatte Nachkommen. Als letzte von allen starb die Frau. Wessen Frau wird sie nun bei der Auferstehung sein? Alle sieben haben sie doch zur Frau gehabt. Jesus sagte zu ihnen: Ihr irrt euch, ihr kennt weder die Schrift noch die Macht Gottes. Wenn nämlich die Menschen von den Toten auferstehen, werden sie nicht mehr heiraten, sondern sie werden sein wie die Engel im Himmel. Dass aber die Toten auferstehen, habt ihr das nicht im Buch des Mose gelesen, in der Geschichte vom Dornbusch, in der Gott zu Mose spricht: Ich bin der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs? Er ist doch nicht ein Gott von Toten, sondern von Lebenden. Ihr irrt euch sehr.
Einführendes Gebet:
Herr, demütig nähere ich mich dir. Ich mag Probleme damit haben, dein Wort zu verstehen und unter geistlicher Blindheit leiden, aber ich vertraue auf deine Liebe. Du wirst mich lehren, was ich wissen muss.
Bitte:
Herr, hilf mir, jeden Tag mehr auf die verwandelnde Kraft zu vertrauen, welche das Gebet und der Empfang der Eucharistie in mir bewirken. Möge ich mich innerlich stets auf meine Begegnung mit dir, der Quelle des Lebens, vorbereiten.
1.
Eine schlechte Einstellung.
Die Sadduzäer stellen Christus, dem göttlichen Lehrer, eine Fangfrage. Jesus nahm sich Zeit für sie. Sie hätten von diesem Moment profitieren können, indem sie auf ihn gehört hätten, denn er ist die Quelle der Weisheit. Aber das taten sie nicht. Würde man dies mit einem hochgeschätzten Lehrer tun? Warum haben sie diese Einstellung? Sie kannten Christus nicht. Sie hatten kein Vertrauen zu ihm. Wenn wir routinemäßig beten und aus Gewohnheit zur heiligen Messe gehen, tun wir das oft, ohne uns völlig darüber klar zu sein, wem und warum wir uns unserem Herrn nähern. Wir können so viel verpassen.
2.
„Ihr irrt euch sehr”.
Christus geht geduldig mit der ärgerlichen und feindlichen Einstellung der Sadduzäer um. Er schickt sie nicht weg; statt dessen akzeptiert er, wo sie stehen, hört auf ihre Frage und antwortet auf würdige und einfache Weise. Wie gehen wir mit unverschämten und ärgerlichen Fragen um? Wie ein Gott des Lebens es tun würde? Alle sind unsere Brüder und Schwestern; alle haben unschätzbare Seelen, die wir mit Respekt und Nachsicht behandeln sollten. Christus verkündigte seinem Volk die frohe Botschaft und bewirkte, dass andere über sie nachdachten und über die wunderbaren Wege Gottes staunten. Ahmen wir Christus darin nach?
3.
Der Gott Abrahams, der Gott Isaaks, und der Gott Jakobs.
Gott ist der Gott der Lebenden. Er ist der Gott des Lebens. Er verspricht uns das Leben, wenn wir sein Fleisch essen und sein Blut trinken. Glauben wir an diese Wahrheit und leben danach? Ehren wir ihn, indem wir häufig seine Gegenwart im Sakrament des Altares suchen? Bemühe ich mich, Christus regelmäßig in der Eucharistie zu besuchen?
Gespräch mit Christus:
Herr, ich liebe dich. Ich danke dir. Du bist der göttliche Lehrer. Du kennst alle Antworten. Du hast die Heilige Schrift zitiert, um den Sadduzäern den rechten Weg zu zeigen. Du zitiertest vorzüglich aus der Schrift, welche die Sadduzäer als Wahrheit akzeptierten. Möge ich die Schönheit meines Glaubens sehen und andere einladen, zusammen Apostel der Wahrheit zu sein.
Vorsatz:
Ich werde Jesus ehrlich alle meine wichtigen Fragen vorbringen. Ich werde offen für seine erleuchtende Gegenwart sein und um die Gnade bitten, meinen Glauben besser zu verstehen. Ich werde meinen Glauben auf attraktive Weise mit jemandem teilen.
Zum Singen und Tanzen berufen
5. Juni 2008
Donnerstag der neunten Woche im Jahreskreis
Hl. Bonifatius, Bischof
P. Eugene Gormley LC
Mk 12,28-34
Ein Schriftgelehrter hatte ihrem Streit zugehört; und da er bemerkt hatte, wie treffend Jesus ihnen antwortete, ging er zu ihm hin und fragte ihn: Welches Gebot ist das erste von allen? Jesus antwortete: Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft. Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden. Da sagte der Schriftgelehrte zu ihm: Sehr gut, Meister! Ganz richtig hast du gesagt: Er allein ist der Herr, und es gibt keinen anderen außer ihm, und ihn mit ganzem Herzen, ganzem Verstand und ganzer Kraft zu lieben und den Nächsten zu lieben wie sich selbst, ist weit mehr als alle Brandopfer und anderen Opfer. Jesus sah, dass er mit Verständnis geantwortet hatte, und sagte zu ihm: Du bist nicht fern vom Reich Gottes. Und keiner wagte mehr, Jesus eine Frage zu stellen.
Einführendes Gebet:
Herr, ich glaube, dass du der größte Lehrer bist. Der Schriftgelehrte fragte dich eine bestimmte Frage, und du gabst eine sehr klare Antwort. Ich vertraue dir. Ich glaube und ich weiß, dass du mit mir im Boot bist, sodass ich mich nicht fürchten muss – egal, wie hoch die Wellen schlagen und wie stark der Wind ist.
Bitte:
Herr, hilf mir, mit einem offenen und vertrauenden Herzen auf dein Wort zu hören. Du stelltest das Gebot der Nächstenliebe auf die gleiche Ebene wie das Gebot, Gott mit ganzem Herzen zu lieben. Hilf mir, die Neuheit dieser schönen Lehre zu verstehen.
1.
Unser „Navigationsgerät“.
Die Gebote sind Gottes Richtungsangaben, um uns zu helfen, unser Ziel zu erreichen: den Himmel. Sie kommen aus Gottes Güte und Weisheit. Sie sind unser bester Pfad. Sie sind effektiv. Sie machen den Weg kürzer. Mit ihnen brauchen wir weniger Energie, um unser Ziel zu erreichen. Bin ich eigentlich froh darüber, dass ich den besten Weg kenne? Sehen andere diese Überzeugung in mir? Oder beklage ich mich nur über die Schwierigkeiten auf dem Weg?
2.
Ein glücklicher Mann.
In Christi Gleichnis vom Mann, der einen Schatz in einem Acker findet und alles verkauft, um den Acker zu kaufen (Mt 13,44), ist der Mann vollkommen glücklich, weil er einen Schatz gefunden hat, der alle seine Nöte lösen wird. Er kann singen und tanzen, obwohl er immer noch hart arbeiten muss, um den Schatz auszugraben. Er ist geistig ein neuer Mensch. Bin ich ein glücklicher Mensch? Achte ich darauf, dass ich diese Freude nicht mehr verliere?
3.
Ein Schatz ist viel Mühe wert.
Wir können glücklich sein in dem Maße, in dem wir mit Christus vereint sind und hart für ihn, unseren Schatz, arbeiten. Ein ernsthaftes Projekt erfordert von uns eine ernsthafte Hingabe, Mühe und eine oft wiederholte Erneuerung unserer Hingabe. Weil wir aber wissen, dass wir unsere Zeit und unsere Talente so gut, wie wir es können, nutzen, dürfen wir eine tiefe innere Zufriedenheit erleben. Arbeite ich hart? Bin ich dazu fähig, die Dinge zu tun, die Christus von mir verlangt?
Gespräch mit Christus:
Herr, ich liebe dich. Ich danke dir. Ich möchte ein glücklicher Mensch sein. Was hindert mich daran, das zu erfahren, wenn ich doch dich jeden Moment meines Lebens bei mir habe? Hilf mir, besser mit Schwierigkeiten umzugehen. Gib mir Stärke. Möge ich immer auf deine Vorsehung vertrauen.
Vorsatz:
Egal was heute passiert, ich werde mich daran erinnern, dass ich der glückliche Mensch bin, der einen Schatz gefunden hat.
Die Suche nach der Wahrheit
6. Juni 2008
Freitag der neunten Woche im Jahreskreis
P. Eugene Gormley LC
Mk 12,35-37
Als Jesus im Tempel lehrte, sagte er: Wie können die Schriftgelehrten behaupten, der Messias sei der Sohn Davids? Denn David hat, vom Heiligen Geist erfüllt, selbst gesagt: Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich mir zur Rechten und ich lege dir deine Feinde unter die Füße. David selbst also nennt ihn «Herr». Wie kann er dann Davids Sohn sein? Es war eine große Menschenmenge versammelt und hörte ihm mit Freude zu.
Einführendes Gebet:
Herr, ich danke dir für diese Zeit mit dir. Ich glaube, dass du wirklich da bist, mir zuhörst und über mich wachst. Ich glaube, dass du mir etwas zu sagen hast, dass du dieses Treffen arrangiert hast. Ich liebe dich und möchte dein Wort für mich heute hören.
Bitte:
Herr, gib mir die Gnade, mich während meines anstrengenden und manchmal hektischen Tages nach Gebet und Meditation zu sehnen. Bewahre mich vor Ablenkungen, damit ich auf dich konzentriert bleiben kann. Hilf mir, jegliche Bequemlichkeit oder Enttäuschung zu überwinden, damit ich auf dem wahren Weg bleiben und für dich und andere arbeiten kann.
1.
Studieren allein ist nicht genug.
Für die Pharisäer war es eine Pflicht, die Schriften zu studieren. Sie kannten viele Texte und ihre Auslegungen auswendig, ein Ergebnis harter intellektueller Arbeit. Aber Christus stellte ihnen eine Frage, welche die Betrachtung der Schriften und Gebet voraussetzte. Sie wussten die Antwort nicht. Manche Antworten können wir nur in unseren Herzen hören, wenn Gott zu uns spricht. Bin ich ein Zuhörer? Oder rede ich in meinem Gebet selbst so viel, dass ich selten auf Gott höre?
2.
Die Suche nach der Wahrheit.
Gott lenkt die Bemühungen unseres Verstandes und unseres Herzens, damit wir die Wahrheit entdecken. Wir müssen unsere Meditationen mit dem Beten verbinden, damit der Heilige Geist sie erleuchten kann und uns helfen kann, zu erkennen, was sie bedeuten, was sie uns über Christus, die Kirche und das Leben zeigen, und wie wir sie in unserem eigenen Leben anwenden können. Rufe ich die Hilfe des Heiligen Geistes an, wenn ich die Heilige Schrift studiere und betrachte?
3.
Wachsen im Gebet.
Das Gebet ist manchmal schwer. Manchmal müssen wir mit gegensätzlichen Gefühlen kämpfen. Wenn wir durchhalten und Gottes Güte und Liebe preisen, ihn verehren und unsere Bereitschaft, ihm zu folgen, beteuern, wenn wir unsere Sünden und unseren Egoismus ehrlich bereuen und ihm für seine vielen Gaben danken, und ihn um gute Dinge bitten, dann ist unser Gebet selbstlos. Gott, der unsere Absichten sieht, wird es sehr reich segnen.
Gespräch mit Christus:
Herr, danke für dein Licht. Wenn ich im Leben nicht weiß, was ich tun soll, antwortest du: „Folge mir. Ich bin der Weg des Lebens.“ Du sagst mir, dass du die Wahrheit bist, und dass ich in dir die Geheimnisse des Universums und des menschlichen Herzens erkenne. Du kamst, um der Welt Leben zu schenken, so kann ich, wenn ich eins mit dir bin, auf ein gesegnetes Leben hoffen, egal, was um mich herum passiert. Möge ich immer auf dich vertrauen.
Vorsatz:
Ich werde mein Vertrauen auf Christus als den Weg des Lebens erneuern und alle Sorgen in seine Hände legen.
Wenn Kupfer zu Gold wird
7. Juni 2008
Samstag der neunten Woche im Jahreskreis
P. Eugene Gormley LC
Mk 12,38-44
Jesus lehrte seine Jünger und sagte: Nehmt euch in Acht vor den Schriftgelehrten! Sie gehen gern in langen Gewändern umher, lieben es, wenn man sie auf den Straßen und Plätzen grüßt, und sie wollen in der Synagoge die vordersten Sitze und bei jedem Festmahl die Ehrenplätze haben. Sie bringen die Witwen um ihre Häuser und verrichten in ihrer Scheinheiligkeit lange Gebete. Aber umso härter wird das Urteil sein, das sie erwartet.
Als Jesus einmal dem Opferkasten gegenübersaß, sah er zu, wie die Leute Geld in den Kasten warfen. Viele Reiche kamen und gaben viel. Da kam auch eine arme Witwe und warf zwei kleine Münzen hinein. Er rief seine Jünger zu sich und sagte: Amen, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr in den Opferkasten hineingeworfen als alle andern. Denn sie alle haben nur etwas von ihrem Überfluss hergegeben; diese Frau aber, die kaum das Nötigste zum Leben hat, sie hat alles gegeben, was sie besaß, ihren ganzen Lebensunterhalt.
Einführendes Gebet:
Herr, ich glaube an dein Wort, dass vor allem das Innere wichtig ist. Ich liebe dich und werde meine Haltung so verändern, damit sie mit dem übereinstimmt, was dir wichtig ist. Ich glaube, dass du gegenwärtig bist und dass du deine Gnade durch mich fließen lassen willst, damit ich so großzügig wie die arme Witwe sein kann, die auf dich vertraut hat und alles gegeben hat, was sie hatte.
Bitte:
Herr, hilf mir, den heutigen Tag und jeden Tag zu nutzen, dein Evangelium der Liebe zu verbreiten.
1.
Gott unser Bestes geben.
Die Frau, die die zwei Kupfermünzen gab, lebte auf eine Weise, die dem Herrn sehr gefiel. Er pries ihre liebende Haltung, Gott ihr Bestes zu geben und alles Übrige seinen Händen zu überlassen. Wenn wir müde sind, wenn wir gelangweilt sind, sogar wenn wir meinen, dass wir nicht viel anzubieten haben, erwartet Christus unser Bestes von uns. Wie sehr liebe ich ihn auch dann noch, wenn ich müde bin?
2.
Jeder Tag zählt.
Wir müssen unsere Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment richten, darauf, wie gut wir Gott und anderen jetzt dienen können. Jesus sieht das Herz; er sieht unsere Absichten, und er verspricht uns, uns besondere Gnaden zu schenken, wenn wir uns etwas mehr anstrengen, wenn viel von uns verlangt wird. Auch wenn wir krank sind, können wir unsere Liebe, Unannehmlichkeiten und Leiden aufopfern. Habe ich die schweren Momente der Krankheit in gesunde Momente der Gnade verwandelt?
3.
Mit dem Himmel vereint.
Es wird unglaubliche Belohnungen geben für die, die Christus dienen: ihr eigenes Glück, jetzt und für immer, und das Glück derer, die sie lieben. Im Himmel werden sie keinen Mangel mehr leiden müssen. Es wird keinen Schmerz, keine Einsamkeit und keine Verletztheit geben. Wenn wir den Himmel für einen kurzen Augenblick sehen könnten und diese Vision in Erinnerung halten könnten, würden wir nicht zögern, in jedem Moment unser Allerbestes zu geben. Dann würden nicht nur wir, sondern auch die, die wir lieben, und unsere Nächsten, die Worte unseres Herrn hören, der uns einlädt, das ewige Leben mit ihm zu verbringen. Ich muss mir diesen Moment vorstellen und mich stark nach ihm sehnen.
Gespräch mit Christus:
Herr, ich liebe dich. Ich danke dir. Ich möchte dich nachahmen und mein Bestes in verschiedenen Bereichen geben: Klug, mild und fest die Wahrheit des katholischen Glaubens in Wort und Tat zu verteidigen; geduldig, respektvoll und aufmerksam den Bedürfnissen der Menschen um mich herum zu begegnen; gut von anderen zu sprechen und destruktive Kritik, Lästern und unnützes Beschweren zu vermeiden. Der Himmel wartet auf mich. Ich freue mich auf ihn.
Vorsatz:
Wenn ich müde bin, werde ich mich an meinen Glauben erinnern und daran, dass Gott selbst meine kleinen und unscheinbaren Taten gefallen, wenn ich sie aus Liebe tue. Ich will in jedem Moment mein Bestes geben.
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