Tägliche Meditationen

Tägliche Meditationen

Sonntag 13. April 2008 bis Samstag 19. April 2008

P. Alfonse Nazzaro LC

Durch die enge Tür den Fuß des Kreuzes suchen Sonntag
Gott ruft: Teile mit mir die Freude meiner Liebe Montag
Christus durch den Glauben sehen Dienstag
Der Glaube wird belohnt, wie ein Kind belohnt wird Mittwoch
Von einem Glauben ohne Angst erfüllt Donnerstag
Ruhen in dir Freitag
Erkenne und lass dich erkennen Samstag


Durch die enge Tür den Fuß des Kreuzes suchen

13. April 2008

Vierter Sonntag der Osterzeit

P. Alfonse Nazzaro LC

Joh 10,1-10
Jesus sagte: Amen, amen, das sage ich euch: Wer in den Schafstall nicht durch die Tür hineingeht, sondern anderswo einsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber. Wer aber durch die Tür hineingeht, ist der Hirt der Schafe. Ihm öffnet der Türhüter, und die Schafe hören auf seine Stimme; er ruft die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim Namen und führt sie hinaus. Wenn er alle seine Schafe hinausgetrieben hat, geht er ihnen voraus, und die Schafe folgen ihm; denn sie kennen seine Stimme. Einem Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern sie werden vor ihm fliehen, weil sie die Stimme des Fremden nicht kennen. Dieses Gleichnis erzählte ihnen Jesus; aber sie verstanden nicht den Sinn dessen, was er ihnen gesagt hatte. Weiter sagte Jesus zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ich bin die Tür zu den Schafen. Alle, die vor mir kamen, sind Diebe und Räuber; aber die Schafe haben nicht auf sie gehört. Ich bin die Tür; wer durch mich hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide finden. Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.

Einführendes Gebet:   Himmlischer Vater, wie wohltuend ist es, deinen Namen zu hören. Ich danke dir, dass du die Tür zur Rettung sein willst. Obwohl mir bewusst ist, dass sie schmal ist, weiß ich, dass deine Arme bereit sind, mich aufzunehmen und mit Gnade zu beschenken. Ich danke dir, Herr Jesus.

Bitte:  Herr Jesus hilf mir, dich zu hören, wenn du mich mit meinem Namen rufst. Schenke mir offene Ohren und ein offenes Herz; mache mir Mut, durch deine Tür zu gehen.

1. Bitte selbst. Jesus versprach, dass wir erhalten werden, um was wir bitten, wenn wir voll Glauben bitten. Wir wissen, dass unser Herr immer bei uns ist; wir wissen, dass er direkt bei uns steht mit ausgestreckten Armen und einem offenen Herzen. Er erwartet von uns, hilflos wie wir sind, dass wir um seine Hilfe bitten. Er hält für uns alles bereit, was wir brauchen. Wenn wir bitten, hört Gott unsere Bitte und weiß, dass wir nach einer Lösung, einem Zeichen oder nach einer Antwort auf unser Gebet suchen.

2. Sich selbst präsentieren. „Präsentieren“ bedeutet, sich oder etwas zeigen oder sich jemandem vorstellen, besonders jemandem von höherem Rang oder in höherer Stellung; oder ein Geschenk machen, auch überreichen oder anbieten. Wenn es um das Präsentieren von uns selbst geht, denken wir an ein Geschenk unserer selbst an Christus, indem wir ihm unseren Leib, unseren Verstand und unsere Seele zur Verfügung stellen. Als Gegengeschenk erhalten wir den inneren Frieden mit uns selbst. Das Geschöpf will vor seinen Schöpfer treten und sich häufig an ihn wenden, um Korrektur und Führung zu erfahren. Wenn wir uns Gott täglich schenken, kann er ungehindert in uns wirken. Wir werden dann geborgen und ruhig in seinen Armen sein. Er schuf uns so, dass wir uns im Innersten danach sehnen, ganz bei ihm zu sein.

3. Sich selbst aufgeben. Wenn wir uns mit unseren Bitten an ihn gewandt und uns ihm hingegeben haben, müssen wir alle unsere Bindungen und alles, was uns zurückhält, Gottes großartige Gnade zu empfangen, aufgeben. Indem wir uns hingeben, sagen wir zu Gott: „Hier bin ich. Ich gebe mich dir ganz hin.“ Er schenkt uns Gelassenheit, Sanftmut und vielfältige Gnaden, um das Böse zu besiegen. Gott will von uns, dass wir ruhig sind und ihn als Gott anerkennen, und dann tun, was er von uns will. Das bedeutet, dass wir bereit sein müssen, uns selbst und das, was wir vorhaben, aufzugeben und bedingungslos dem Willen Gottes zu vertrauen. Die Seele des Knechts oder des Dieners ist eine großzügige Seele, eine Seele, die sagt: „Ich bin dein; mache mit mir, was du willst.“

Gespräch mit Christus:  Herr, wenn ich mir heute klein vorkomme und allein, dann hilf mir, deine Tür zu finden. Hier bin ich, Herr, aber ich weiß oft nicht, was du von mir willst und wo du mich haben willst. Der Weg ist so schwer zu finden. Aber ich weiß und bin damit einverstanden, dass du mich führen wirst, wenn ich mich dir schenke. Du bist mein Licht. Auch wenn ich von dieser Welt geblendet werde, bin ich dir ganz nah. Hier bin ich; ich schenke mich dir. Ich lasse diese Welt los und strecke meine Hände nach dir aus. Ich weiß, dass du da bist, um sie zu ergreifen. Hilf mir, dass ich deine Stimme erkenne und dir wie das Schaf zu deiner Tür folge. Lass mich immer bei dir bleiben, innerhalb deiner Tore.

Vorsatz:   Heute nehme ich mir vor, die Tür des Herrn zu suchen, indem ich seinen Willen zu erfüllen suche und um die Gnade bitte, die täglichen Herausforderungen zu bestehen.


Gott ruft: Teile mit mir die Freude meiner Liebe

14. April 2008

Montag der vierten Woche der Osterzeit

P. Alfonse Nazzaro LC

Joh 10,11-18
Jesus sagte: Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe. Der bezahlte Knecht aber, der nicht Hirt ist und dem die Schafe nicht gehören, lässt die Schafe im Stich und flieht, wenn er den Wolf kommen sieht; und der Wolf reißt sie und jagt sie auseinander. Er flieht, weil er nur ein bezahlter Knecht ist und ihm an den Schafen nichts liegt. Ich bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich, wie mich der Vater kennt und ich den Vater kenne; und ich gebe mein Leben hin für die Schafe. Ich habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Stall sind; auch sie muss ich führen, und sie werden auf meine Stimme hören; dann wird es nur eine Herde geben und einen Hirten. Deshalb liebt mich der Vater, weil ich mein Leben hingebe, um es wieder zu nehmen. Niemand entreißt es mir, sondern ich gebe es aus freiem Willen hin. Ich habe Macht, es hinzugeben, und ich habe Macht, es wieder zu nehmen. Diesen Auftrag habe ich von meinem Vater empfangen.

Einführendes Gebet:   Herr, ich danke dir für mein Leben und dafür, dass du mir zeigst, was du von mir verlangst. Ich will mein Leben für dich hingeben. Ich will mich verleugnen, mein Kreuz auf mich nehmen und dir folgen. So werde ich dir zeigen können, dass ich dich liebe.

Bitte:  Herr, zeige mir, was ich zurücklassen muss, damit ich dir in Treue folgen kann.

1. Auf Gottes Ruf hören. Jesus sagt: „Ich bin der gute Hirt.“ Hören wir hin, wenn er uns das sagt? Gott verlangt von uns als Nachfolger des Auferstandenen, dass wir seine Liebe suchen und selbst lieben. Gott sagt, wir sollen uns mit offenen Ohren und offenen Herzen ihm unterwerfen, um ganz nach ihm zu verlangen. Durch das aufmerksame Hinhören und durch unsere offenen Herzen sind wir imstande, unsere Freiheit zurückzufordern, die uns durch die Dinge dieser Welt gestohlen wurde. Gott freut sich, wenn er sieht, dass wir an seiner Liebe festhalten und seinem Ruf folgen. Seine Freude besteht darin, uns allen seine Liebe mitzuteilen. Wir müssen offen sein und hinhören.

2. Sich selbst verleugnen. Wir müssen wirklich uns selbst sterben. Wir können nicht beginnen, wirklich zu leben, wenn wir nicht den Sinn des Todes Christi verstehen, durch den unsere Erlösung ermöglicht wurde. Halten wir einen Moment inne, um Gott für dieses Opfer zu danken. Auf diese Weise sind wir gesegnet und können uns auf die Erlösung konzentrieren. Jeden Tag müssen wir uns selbst verleugnen, indem wir immer wieder auf verschiedenste Dinge dieser Welt verzichten. Das ist nun kein Opfer um des Opfers willen, sondern ein Opfer aus Liebe zu Christus, und mit dem Ziel der Selbstbeherrschung, um unseren Willen zu stärken. Wenn wir die widrigen Umstände, den Hass und die Sünde dieser Welt besiegen wollen, müssen wir zuerst uns selbst besiegen. Christus hat uns aufgerufen, uns selbst zu verleugnen, das Kreuz auf uns zu nehmen und ihm zu folgen. Das kann manchmal schwer fallen, aber wenn wir unsere Augen allein auf die Erlösung richten, wird uns bewusst, was es wirklich bedeutet, das Leben im Bewusstsein der Erlösungstat zu leben. Wenn das unser Ziel ist, nimmt die Bedeutung der Dinge dieser Welt ab; sie werden unwichtig und wir lösen uns von ihnen los. Das ist ein Teil des Wegs zur Heiligkeit.

3. Empfangen. Oft errichten wir uns Throne, die uns auf dieser Erde stark machen sollen und uns viele weltliche Dinge bescheren sollen. Warum beschäftigen wir uns mit diesen Thronen so sehr? Sie stehen doch der Wahrheit im Wege, einem gnadenvollen Leben, das Gott für uns bereithält. Wir müssen uns nicht nur von den Thronen trennen, wir müssen sie auch zerstören. Mit jeder Ablehnung eines Thrones gewährt uns Gott die Aufnahmefähigkeit für ein Geschenk; allerdings müssen wir darum bitten und unser Herz öffnen, um es zu erhalten. Wie auch immer dieses Geschenk uns gegeben werden mag, es gibt uns immer wieder neues Leben. Wir müssen stets an diesem neuen Leben festhalten – dem Leben mit Christus. Nehmen wir uns Zeit, Christus für das neue Leben, das er uns täglich schenkt, zu danken.

Gespräch mit Christus:  Herr, ich weiß, du bist allmächtig und du bist mein Hirte. Herr, führe mich. Manchmal denke ich, die Welt ist für mich zu viel; ich spüre die Last, und die Scham drückt mich nieder. Hilf mir, Jesus. Hilf mir, ein Mensch zu sein, der geschaffen ist für andere, nicht für sich allein; hilf mir, eines deiner Schafe zu sein und dir zu folgen, auch wenn das bedeutet, dass ich mich verleugnen muss. Zeige mir, Herr, was du von mir erwartest: zeige mir, wohin ich gehen soll, was ich tun soll und wie ich es tun soll. Zeige mir die Menschen, denen ich heute helfen sollte, damit ich mein Leben dem Dienst an anderen widmen kann. Jesus, diese Welt kennt und liebt dich nicht; diese Welt will dich nicht. Sie will nicht, dass ich dich kenne, dich liebe und dir folge. Aber, Herr, weil du mein Hirte bist und du dein Leben für deine Schafe hingegeben hast, weiß ich, dass bei dir das Leben ist. Hilf mir, dass ich das Leben, das du mir gibst, annehme und dass ich zu dem Licht werde, das diese Welt braucht.

Vorsatz:   Ich nehme mir vor, heute Gott zwei Opfer anzubieten, selbst wenn es nur kleine Dinge sind.


Christus durch den Glauben sehen

15. April 2008

Dienstag der vierten Woche der Osterzeit

P. Alfonse Nazzaro LC

Joh 10,22-30
Um diese Zeit fand in Jerusalem das Tempelweihfest statt. Es war Winter, und Jesus ging im Tempel in der Halle Salomos auf und ab. Da umringten ihn die Juden und fragten ihn: Wie lange noch willst du uns hinhalten? Wenn du der Messias bist, sag es uns offen! Jesus antwortete ihnen: Ich habe es euch gesagt, aber ihr glaubt nicht. Die Werke, die ich im Namen meines Vaters vollbringe, legen Zeugnis für mich ab; ihr aber glaubt nicht, weil ihr nicht zu meinen Schafen gehört. Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie, und sie folgen mir. Ich gebe ihnen ewiges Leben. Sie werden niemals zugrunde gehen, und niemand wird sie meiner Hand entreißen. Mein Vater, der sie mir gab, ist größer als alle, und niemand kann sie der Hand meines Vaters entreißen. Ich und der Vater sind eins.

Einführendes Gebet:   Jesus, ich glaube, dass du wirklich der Sohn Gottes bist. Ich danke dir, dass du mir dieses Geschenk des Glaubens gewährst. Du kamst, um uns, die verlorenen Schafe, zu suchen und heimzubringen. Ich danke dir. Durch dich dürfen wir erkennen, wer wir sind und was wir wert sind.

Bitte:  Herr, hilf mir, an dich zu glauben. Hilf mir an die bedingungslose Liebe zu glauben, die du mir am Kreuz gezeigt hast. Hilf mir, deine Stimme zu hören, wenn du in der Nacht rufst. Lass mich als Antwort auf deine Liebe lernen, aus Barmherzigkeit und Mitleid zu lieben.

1. Unschlüssigkeit. Unschlüssigkeit ist ein Zustand oder ein Zeichen der Unentschiedenheit oder des Zweifels. Wie oft sind wir unschlüssig gewesen, und haben darauf gewartet, dass Christus große Dinge in unserem Leben vollbringt, oder haben daran gezweifelt, dass er so schwache Sünder wie uns retten könnte. Können wir uns nicht dazu entscheiden, an Christus zu glauben? Er hat uns schon gesagt und durch seine Werke gezeigt, wer und was er ist. Er will, dass wir so auf ihn hören, wie Schafe auf die Stimme ihres Hirten hören und ihm folgen. Dann können wir das ewige Leben erwarten. Unschlüssigkeit kann auch eine freudige Erregung beinhalten, wenn wir zum Beispiel auf eine Entscheidung oder den Ausgang von irgendetwas gespannt sind. Was ist der Sinn des Lebens? Es ist wahre Erlösung und ewiges Leben beim himmlischen Vater. Heute wie an jedem Tag sollten wir eine „freudige Erregung“ bei der Erwartung unseres ewigen Lebens verspüren. Komm, Herr Jesus!

2. Christus sehen. Christus steht immer dicht neben uns. Was macht uns blind, dass wir ihn nicht sehen? Wo ist es nötig, etwas zu ändern? Im irdischen Bereich erkennen wir die Dinge durch unsere Sinne. Um den Herrn zu sehen, brauchen wir jedoch eine spirituelle Verbindung mit ihm: der Geist tritt an die Stelle des menschlichen Sehvermögens. Ist diese Beziehung erst einmal hergestellt, sehen wir Gott überall: im Mitmenschen, in den Werken der Nächstenliebe und in der Schönheit der Natur. Schließlich sehen wir ihn auch in uns selbst. Wenn wir Christus in uns sehen, erlangen wir die Sicherheit und den Frieden, der uns befähigt, in reichem Übermass zu erkennen.

3. Erfolg erzielen. Der Friede Christi kommt zu uns, wenn wir offen sind und beginnen, den Weg zur Erlösung zu betrachten. Denken wir darüber nach, wie im Frühjahr das Wasser Leben hervorbringt und eine gute Ernte liefert. Wir glauben an das lebendige Wasser. Dieses lebendige Wasser gibt uns Frieden und Harmonie mit Christus. Es erfüllt uns und bewirkt, dass wir in Ruhe erfolgreich arbeiten. An Christus zu glauben und in ihm zu bleiben bringt uns den großen Erfolg und eine reiche Ernte. So wollen wir, getränkt mit dem lebendigen Wasser, auf Gott vertrauen und reiche Frucht im Namen Christi tragen. Komm Herr Jesus!

Gespräch mit Christus:  Herr, viele Male hast du mich gerufen. Oft habe ich mich taub gestellt, weil ich nicht glaubte, dass du meine Last tragen könntest. Hilf mir heute, Herr, an dich zu glauben. Hilf mir, Herr, dich zu bezeugen; hilf mir, inmitten deiner Schafe zu sein, um dir folgen zu können. Wenn ich manchmal denke, dass es zu viel für mich ist, hilf mir, dich im Gebet zu suchen und zu erkennen, was du mir zu glauben gesagt hast, damit ich das ewige Leben in dir und durch dich erlangen kann. Vergib mir, Herr, wenn ich hier hilflos dastehe, auch wenn ich weiß, dass du meinen Hilferuf erhörst. Herr, bleibe immer in meiner Nähe, zeige mir deine Wege und gewähre mir ein offenes Herz, damit ich dein ewiges Feuer der Liebe empfange. Möge mein Herz vor Sehnsucht brennen, um dich zu erkennen und dein Licht für andere zu sein. Hauche mir den Geist der Hoffnung ein; berühre mich mit deiner Liebe; nimm von mir meine Zweifel, meine Schmach, meine Schuld und meine Schmerzen. Sei der Regen, der kommt, um mich zu reinigen, und sei der Wind, der mein Feuer weiterbrennen lässt. Stärke in mir diese zarte Stimme, die mir deine Liebe zuflüstert. Herr, ich möchte dich immer finden und bei dir wohnen.

Vorsatz:   Heute will ich mit wenigstens einem Menschen über Gottes unendliche Liebe und Barmherzigkeit sprechen.


Der Glaube wird belohnt, wie ein Kind belohnt wird

16. April 2008

Mittwoch der vierten Woche der Osterzeit

P. Alfonse Nazzaro LC

Joh 12,44-50
Jesus aber rief aus: Wer an mich glaubt, glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat, und wer mich sieht, sieht den, der mich gesandt hat. Ich bin das Licht, das in die Welt gekommen ist, damit jeder, der an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibt. Wer meine Worte nur hört und sie nicht befolgt, den richte nicht ich; denn ich bin nicht gekommen, um die Welt zu richten, sondern um sie zu retten. Wer mich verachtet und meine Worte nicht annimmt, der hat schon seinen Richter: Das Wort, das ich gesprochen habe, wird ihn richten am Letzten Tag. Denn was ich gesagt habe, habe ich nicht aus mir selbst, sondern der Vater, der mich gesandt hat, hat mir aufgetragen, was ich sagen und reden soll. Und ich weiß, dass sein Auftrag ewiges Leben ist. Was ich also sage, sage ich so, wie es mir der Vater gesagt hat.

Einführendes Gebet:   Herr, ich danke dir für das Geschenk des Glaubens. Wie gesegnet sind wir, dass wir dieses Geschenk haben. Ich hoffe auf deine unendliche Barmherzigkeit, weil ich ohne dich verloren bin. Ich opfere dir diese Zeit des Gebets als Ausdruck meiner Liebe zu dir.

Bitte:  Herr, erneuere meinen Glauben an den Tagen, wenn ich keinen Gauben habe, an den Tagen, wenn ich zweifle, und an den Tagen, wenn ich mich dir vorziehe. Hilf mir zu glauben, Herr, dass du alles bist, was ich brauche. Hilf mir, auf dein Blut zu vertrauen; führe mich durch mehr Glauben aus meiner Finsternis heraus.

1. Geschenk des Glaubens. Der Katechismus lehrt uns: „Der Glaube ist ein Gnadengeschenk, das Gott dem Menschen gibt“ (KKK 162). Denken wir über den Erhalt eines Geschenks nach: was haben wir von dem Geschenk, wenn wir es nicht nutzen? Wenn wir ein Geschenk erhalten, müssen wir es auch gebrauchen; Glaube muss auch praktiziert werden. „Praktizieren“ bedeutet, etwas gewohnheitsmäßig oder wiederholt tun, um eine Fähigkeit zu erlernen oder zu vervollkommnen. Die Fähigkeit, die wir suchen, ist Gott zu lieben aus ganzem Herzen, mit ganzem Verstand, mit Leib und mit Seele. Um diese Fähigkeit zu vervollkommnen, müssen wir unseren Glauben beständig praktizieren.

2. Bedeutung des Glaubens. Die Heilige Schrift weist uns immer wieder durch die Wunder Christi auf die Bedeutung des Glaubens hin. Erinnern wir uns an den Hauptmann: Jesus war erstaunt über seinen Glauben. Sein Diener war gelähmt und hatte große Schmerzen, da sagte er zu Jesus: „Sprich nur ein Wort“ (Lk 7,7). Wir sagen das in der heiligen Messe, bevor wir Jesus empfangen: „Herr, ich bin nicht würdig, …, aber sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund“. Wenn wir das sagen, wie viel Glauben haben wir daran, dass wir geheilt werden? Glauben wir wirklich an diese Worte? Glauben bedeutet, unser ganzes Vertrauen auf etwas oder auf jemanden zu setzen. Setze ich jeden Tag mein ganzes Vertrauen auf Jesus? Wir sind zu vollkommenem und blindem Vertrauen nur durch die Gnade fähig, die Gott uns gewährt.

3. Glaube verlangt Einsatz. An etwas glauben verlangt von uns, in dieser Angelegenheit für die Person oder Sache tätig zu werden. Erinnern wir uns an die Worte des heiligen Jakobus: „Meine Brüder, was nützt es, wenn einer sagt, er habe Glauben, aber es fehlen die Werke? Kann etwa der Glaube ihn retten?“ (Jak 2,14). „So ist auch der Glaube für sich allein tot, wenn er nicht Werke vorzuweisen hat.“ (Jak 2,17). Wie können wir unseren Glauben lebendig werden lassen? Wie können wir ihn zum Teil unseres täglichen Lebens machen? Liebe und gute Taten helfen uns, den Glauben mehr zu schätzen und besser zu verstehen. Manche spüren vielleicht, dass sie mehr Glauben brauchen, und andere, dass sie überhaupt keinen Glauben haben. Jesus sagt uns, wir sollen keine Angst haben, an ihn zu glauben, denn er wird uns frei machen. Aber warum haben wir immer noch in schweren Momenten Angst? Warum zweifeln wir so oft? Häufig ist es einfacher, zu zweifeln als zu glauben; deshalb müssen wir unseren Glauben durch unsere Taten stärken.

Gespräch mit Christus:  Herr, ich danke dir für diesen Tag. Ich weiß, dass der Glaube ein ewiges und großes Geschenk deiner Liebe ist. Hilf mir, Herr, dass ich dieses Geschenk nicht für selbstverständlich halte. Herr, ich liebe dich, auch wenn es schwer ist oder wenn ich dich nicht sehen kann. Herr, ich danke dir, dass du meinem Herzen die Sehnsucht nach dem Glauben eingepflanzt hast, dass du durch die Gnade allein Wunder durch mich und in mir bewirken kannst. In der Dunkelheit, Herr, suche ich dich im Glauben: du bist mein Licht in der Finsternis. Mein Glaube an deine Allmacht hilft mir, den Weg zu finden. Erinnere mich und heile mich dort, wo ich mehr Glauben nötig habe und wo ich mich einsam fühle. Jesus, ich danke dir für die standhafte Liebe, die du meinem Herzen eingegossen hast. Hilf mir heute, dass ich diese Liebe dir zur Ehre weiterschenke. Ganz gleich, wer ich bin und was ich getan habe, du hast dein Gesicht nicht von mir abgewendet; du bist treu, auch wenn ich es nicht bin. Jesus, ich danke dir.

Vorsatz:   Ich nehme mir vor, einen Zeitabschnitt meines Tages genau zu untersuchen, um Gottes Hand zu erkennen, die in meinem Leben wirkt und meine Schwachheiten heilt.


Von einem Glauben ohne Angst erfüllt

17. April 2008

Donnerstag der vierten Woche der Osterzeit

P. Alfonse Nazzaro LC

Joh 13,16-20
Als Jesus den Jüngern die Füße gewaschen hatte, sagte er: Amen, amen, ich sage euch: Der Sklave ist nicht größer als sein Herr, und der Abgesandte ist nicht größer als der, der ihn gesandt hat. Selig seid ihr, wenn ihr das wisst und danach handelt. Ich sage das nicht von euch allen. Ich weiß wohl, welche ich erwählt habe, aber das Schriftwort muss sich erfüllen: Einer, der mein Brot aß, hat mich hintergangen. Ich sage es euch schon jetzt, ehe es geschieht, damit ihr, wenn es geschehen ist, glaubt: Ich bin es. Amen, amen, ich sage euch: Wer einen aufnimmt, den ich sende, nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat.

Einführendes Gebet:   Herr, in deinem mächtigen Namen ist Liebe. Wir kommen und verbeugen uns vor dir, der du uns geschaffen, befreit und uns vom Tod gerettet hast. Ich opfere dir diese Zeit des Gebetes zur Sühne auf. Komm, Herr, damit ich dich empfangen kann.

Bitte:  Herr, öffne mein Herz und gewähre mir die Gnade und Kraft, Heiligkeit zu ersehnen.

1. Ängste. Die Kirche ist dieselbe: gestern, heute und morgen. Die Apostel durchlebten Angst, Misstrauen, Depression und Versagen. Trotz allem hat Christus sie nicht getadelt. Er fragte sie einfach: „Was seid ihr so bestürzt? Warum lasst ihr in eurem Herzen solche Zweifel aufkommen?“ (Lk 24,38). Jesu aufmunternde Worte sind auch passend für unsere heutigen Ängste. Wie können wir, die erwählten Kinder, wirklich vom Glauben erfüllt sein, wenn wir Ängste mit uns herumtragen? Das Böse kann das Angesicht Christi niemals ertragen. Ängste stellen ein wahres Hindernis dar, den Einen, den Gott gesandt hat, vollkommen aufzunehmen. Wir können die Zukunft nicht sehen, aber Gott kann es. Warum fürchten wir, was Gott, der die Liebe ist, für uns bereitet hat?

2. Selbsthingabe. Der erste Schritt, um den Sohn aufzunehmen, ist unsere Hingabe an den Vater. Wir tun dies, indem wir unseren Willen und unser ganzes Leben vor dem Kreuz niederlegen in dem Wissen, dass Gott das Beste für uns tun wird. Wenn wir ihm vertrauen und keine Angst vor seinem Ruf haben, wird er tun, was das Beste für uns ist. Jedoch müssen wir uns sicher sein: es dürfen keine Furcht und kein Zweifel bestehen. Das müssen wir Christus versichern, indem wir sagen, dass er mächtig genug ist, alles zu tun und dass nichts für ihn unmöglich ist. Dann können wir ihn wirklich aufnehmen. Wir müssen all unsere Bindungen für den Einen, der gesandt wurde, aufgeben – schließlich hat der Vater ihn gesandt, damit wir ohne Furcht leben können, damit wir frei werden. Den Willen Gottes ohne Angst anzunehmen, bringt uns wahre Freude und wahres Glück.

3. Die Größe Gottes verstehen. Wir müssen die Freude Jesu verbreiten, ganz gleich wo wir sind; er hat dieses Geschenk uns anvertraut. Wir sind wahrhaft gesegnet worden, und seine Gnaden werden sich weiterhin aus dem immerwährenden Strom seiner Liebe ergießen. Dennoch wird es Zeiten geben, in denen wir nicht verstehen, warum Schlechtes geschieht, warum uns Sorgen bekümmern und warum wir hier sind. Dann müssen wir uns im Gebet an ihn wenden mit der Bitte, wahre Größe, Liebe und unsere Mitmenschen wirklich zu verstehen. Es bedarf dieses Verständnisses, damit wir den göttlichen Plan richtig würdigen und die Größe, die Gott für uns bereithält, wirklich empfangen können; denn dann werden wir lieben, und Liebe siegt. Die Größe liegt im Kreuz. Das ist das kostbarste Geschenk des Himmels, das Geschenk des Lebens.

Gespräch mit Christus:  Jesus, ich weiß, dass mich dein Schatten an jedem Ort beschützt; in jeder Höhe und Tiefe bist du da. Ich kann dein Licht sehen. Herr, du hast dich entschieden, an mir festzuhalten. Du hast mich erwählt, deinen Geist zu empfangen. Wie dankbar bin ich dir dafür! Ich schaue auf dich am Kreuz, Herr, und sehe dein Blut, das du freiwillig für mich vergossen hast, die Dornenkrone, die du so würdig für mich erduldet hast, und das Kreuz, das du demütig für mich getragen hast. Wodurch habe ich das verdient, Herr? Ich danke dir, dass du mich reinwäschst, dass du meine Seele mit lebendigem Wasser tränkst und dass du meine Zuflucht bist, bei dem ich Schutz finden kann. Hilf mir, Herr, dich immer aufzunehmen, meine Ängste und Zweifel zu vertreiben, mich dir hinzugeben und deine Größe zu verstehen. Ich danke dir, Jesus.

Vorsatz:   Heute werde ich alles in meinen Kräften Stehende tun, um die nächsten Gelegenheiten zur Sünde zu meiden.


Ruhen in dir

18. April 2008

Freitag der vierten Woche der Osterzeit

P. Alfonse Nazzaro LC

Joh 14,1-6
Jesus sprach zu seinen Jüngern: Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott, und glaubt an mich! Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten? Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin. Und wohin ich gehe - den Weg dorthin kennt ihr. Thomas sagte zu ihm: Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Wie sollen wir dann den Weg kennen? Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.

Einführendes Gebet:   Herr, öffne mein Herz; hilf mir, dich aufzunehmen. Hin und wieder komme ich schwach und verletzt zu dir und weiß nicht, was ich tun soll. Anstatt dieser Welt zu folgen, wähle ich dich. Du, Jesus, bist der Weg, die Wahrheit und das Leben.

Bitte:  Herr, erlöse mich. Bereite einen Platz für mich vor, so dass ich hier auf Erden mein Leben für dich leben kann und im Himmel für immer bei dir bin.

1. Erleuchtete Herzen. Unsere Herzen können wirklich von Christus erleuchtet werden. In dieser Welt gibt es Flüsse zu durchqueren, Täler zu durchschreiten und Berge zu besteigen. Hierbei neigen wir leicht dazu, verunsichert und überfordert zu sein. In diesen Nöten können wir uns nicht alleine aufrichten; unsere Herzen müssen vom Licht Christi erleuchtet werden. Wenn wir in Liebe an ihn denken, wenn wir um seine göttliche Fürsprache bitten, wenn wir ihn anrufen und ihn aufrichtig suchen, wissen wir, dass er uns auf unserer Reise nach oben helfen wird. Wenn wir ihn anschauen, sind alle unsere Gedanken inspiriert von Gott; daher ruht unser Herz in ihm. Geben wir acht, dass nichts Liebloses in unseren Herzen ist; antworten wir Gott mit unserer Liebe und unserem Vertrauen. Nichts kann sein Werk behindern – nichts.

2. Ein Ort zum Wohnen. Das ist das Geheimnis des Reichtums, dass unsere Herzen sicher bei Christus wohnen. Suche keine andere Quelle der Rettung oder Erlösung; es gibt keine andere wahre Quelle. Wir sollen Ansprüche auf das geltend machen, was von uns genommen wurde und es im Namen Jesu zurückverlangen, so dass wir unsere Wohnung wirklich finden können. Der heilige Paulus erinnerte im Brief an die Korinther an Gottes Wort: „Ich will unter ihnen wohnen und mit ihnen gehen. Ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein“ (2 Kor 6,16). Wenn wir Gott erlauben, Wohnung bei uns zu nehmen, werden wir sein Volk sein und den Weg kennen.

3. In ihm ruhen. Jesus ist unsere Quelle der Ruhe; er ist unsere Ruhe. So wie er den See beruhigt hat, kann er auch uns beruhigen, selbst wenn wir nicht mehr ein noch aus wissen. Wir müssen ihn fortwährend bitten, uns zu ihm, dem Ort der Ruhe, zurückzubringen, und wir werden wie Kinder in ihm ruhen dürfen. Denken wir an ein kleines Kind, das im Schoß seiner Mutter oder seines Vaters ruht: wie friedlich, wie getröstet, wie erholt und wie geschützt es aussieht! Dieses Kind hat einen Platz gefunden, wo es sich geliebt fühlt, wo es unversehrt ist. Glauben wir wie ein Kind und finden Ruhe im Vater, und der Ort, den wir kennen, wird uns Schutz und Hoffnung bieten.

Gespräch mit Christus:  Herr, du hast die Macht, mich zu retten. Du bist auferstanden und hast das Grab für mich aus Liebe besiegt. Ich danke dir, Jesus, dass du an mir festhältst. Mit dieser Offenbarung ziehst du mich näher an dich, weil ich weiß, dass du mich niemals verlassen wirst. Heute biete ich dir mein Leben an. Gewähre mir die Gnade, aufrecht vor dir zu stehen. Ich fürchte nichts Böses, Herr, denn ich weiß, du bist bei mir. Wenn ich mit dir gehe, brauche ich nichts zu fürchten. Ich werde nicht zulassen, dass mein Herz durch irgendetwas auf dieser Welt beunruhigt wird, da ich dein Licht am Ende dieses Tunnels sehen kann. Hilf mir, Jesus, heute mein Hauptaugenmerk von den Dingen der Welt abzuwenden und stattdessen auf dein Kreuz und die Erlösung zu richten, die du uns so teuer erkauft hast. Ich bin erlöst worden!

Vorsatz:   Ich will an diesem Tag alle meine Ängste, Anstrengungen, Kämpfe, allen erlittenen Hass und alle Sorgen mindestens zweimal aufopfern.


Erkenne und lass dich erkennen

19. April 2008

Samstag der vierten Woche der Osterzeit

P. Alfonse Nazzaro LC

Joh 14,7-14
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Schon jetzt kennt ihr ihn und habt ihn gesehen. Philippus sagte zu ihm: Herr, zeig uns den Vater; das genügt uns. Jesus antwortete ihm: Schon so lange bin ich bei euch, und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Wie kannst du sagen: Zeig uns den Vater? Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch sage, habe ich nicht aus mir selbst. Der Vater, der in mir bleibt, vollbringt seine Werke. Glaubt mir doch, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist; wenn nicht, glaubt wenigstens aufgrund der Werke! Amen, amen, ich sage euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen, und er wird noch größere vollbringen, denn ich gehe zum Vater. Alles, um was ihr in meinem Namen bittet, werde ich tun, damit der Vater im Sohn verherrlicht wird. Wenn ihr mich um etwas in meinem Namen bittet, werde ich es tun.

Einführendes Gebet:   Herr, wer bin ich? Nur du kennst mich und weißt, was du von mir verlangst. Du kannst mich sehen, Herr, und ich kann mich nicht vor dir verstecken. Ich danke dir für deine barmherzige Liebe. Gewähre mir, dass ich mich dir ganz hingeben kann, damit ich dich erkenne und von dir erkannt werde. Wo bist du, Herr? Ich sehe dich, Herr; du stehst direkt an meiner Seite und du siehst mich.

Bitte:  Herr, hilf mir, dich besser zu erkennen. Hilf mir, dich zu sehen, dich zu finden, dich zu erkennen. Hilf mir, dir alles anzuvertrauen, was ich bin und alles, was ich heute brauche. Herr, wohne in mir!

1. Erkennen. Gott zu erkennen bedeutet zu wissen, dass er uns auffangen wird, wenn wir fallen. Wir sind nicht wegen unserer Fehler verdammt, sondern wir sind erneuert durch die Erkenntnis, dass Gott die Erlösung ist und er für uns den Lohn des ewigen Lebens erworben hat. Wir wissen es, weil er es uns gelehrt hat. Wenn wir zuhören, wird er zu uns sprechen, so dass wir mehr wissen werden. Wir müssen fortfahren, ihn zu suchen und uns mit ihm zu treffen, um so alle Hindernisse zu überwinden. Selbst an Tagen, an denen wir ihn nicht wahrnehmen, müssen wir glauben und vertrauen, dass er da ist. Gott sehnt sich danach, dass wir ihn erkennen und von ihm erkannt werden. „Kennen“ bedeutet, direkt wahrnehmen, ein Verständnis von jemandem haben, das Wesen von jemandem durchschauen, vertraut sein mit jemandem oder eine Erfahrung mit etwas oder jemandem haben. Nehmen wir all dies zusammen und wenden es auf den Glauben an. Nehme ich Christus wahr? Habe ich eine Vorstellung von ihm, erkenne ich ihn in meinem Leben, bin ich mit ihm vertraut? Wenn nicht, woran mangelt es? Wie werde ich vertrauter mit ihm, so dass ich wirklich sagen kann, dass ich ihn kenne?

2. Erkannt werden. „Erkannt werden“ bedeutet, mit seiner ganzen Person erkannt werden. Werden wir von Christus erkannt durch das, was wir tun? Durch das, was wir sagen? Ist der Weg, den wir gehen, Christus bekannt? Wie kann Christus uns besser kennen lernen? Er lädt uns ein, mit ihm zu sprechen. Gott will, dass wir ihn wissen lassen, dass wir ihn suchen und danach streben wollen, bei ihm zu bleiben. Erinnern wir uns: Gott sieht auf unsere Herzen und er kennt uns. Spiegelt unser Tun wider, was in unseren Herzen ist? Das Herz sehnt sich danach, geliebt zu werden, und Liebe kommt vom Erkanntwerden durch Gott, vom Einklang mit dem göttlichen Herzen. Was habe ich heute für ihn getan? Was werde ich heute tun, damit Gott mich dadurch erkennen kann?

Gespräch mit Christus:  Herr, ich möchte dich erkennen. Aber es ist schwer, aufzustehen und dich allem anderen vorzuziehen. Die Welt sagt, ich sei töricht, wenn ich dich wähle: ich werde verspottet und manchmal sogar gehasst. Wenn ich dich sehe, wie du das Kreuz für mich trägst, verstehe ich, dass es notwendig war, alles neu zu machen. Du zeigtest mir, dass der Vater in dir ist. Lehre mich, Herr, wie du Barmherzigkeit zu üben. Gib mir die Kraft, mein Kreuz zu tragen. Zeige mir, wie ich dich erreichen kann und lass mich erkennen, dass ich dieses Kreuz nicht alleine trage. Du bist immer bei mir. Ich weiß, dass du mich voll Liebe dazu aufrufst, auf deinen Wegen zu gehen.

Vorsatz:   Herr, heute entscheide ich mich ganz neu, mir Mühe zu geben, deine Barmherzigkeit nachzuahmen, indem ich jemandem, der mich verletzt hat, von ganzem Herzen vergebe.