Tägliche Meditationen

Tägliche Meditationen

Sonntag 10. Februar 2008 bis Samstag 16. Februar 2008

Erste Woche in der Fastenzeit

P. José LaBoy LC

Die Versuchung überwinden Sonntag
Nach Hause kommen Montag
Eine Lektion über das Gebet Dienstag
Einem Zeichen begegnen Mittwoch
Um das bitten, was wir wirklich brauchen Donnerstag
Christsein heißt, über das Gewohnte hinauszugehen Freitag
Auf eine übernatürliche Art und Weise leben Samstag


Die Versuchung überwinden

10. Februar 2008

Erster Sonntag in der Fastenzeit

P. José LaBoy LC

Mt 4,1-11
Dann wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt; dort sollte er vom Teufel in Versuchung geführt werden. Als er vierzig Tage und vierzig Nächte gefastet hatte, bekam er Hunger. Da trat der Versucher an ihn heran und sagte: Wenn du Gottes Sohn bist, so befiehl, dass aus diesen Steinen Brot wird. Er aber antwortete: In der Schrift heißt es: Der Mensch lebt nicht nur von Brot, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt. Darauf nahm ihn der Teufel mit sich in die Heilige Stadt, stellte ihn oben auf den Tempel und sagte zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so stürz dich hinab; denn es heißt in der Schrift: Seinen Engeln befiehlt er, dich auf ihren Händen zu tragen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt. Jesus antwortete ihm: In der Schrift heißt es auch: Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen. Wieder nahm ihn der Teufel mit sich und führte ihn auf einen sehr hohen Berg; er zeigte ihm alle Reiche der Welt mit ihrer Pracht und sagte zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest. Da sagte Jesus zu ihm: Weg mit dir, Satan! Denn in der Schrift steht: Vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du dich niederwerfen und ihm allein dienen. Darauf ließ der Teufel von ihm ab und es kamen Engel und dienten ihm.

Einführendes Gebet:   Ich glaube, Herr, dass ich mit deinem Vorbild und mit deiner Hilfe die Versuchungen in meinem Leben überwinden kann. Lass mich begreifen, dass du mir alles Notwendige gibst, um der Versuchung zu widerstehen. Ich hoffe auf dich, Herr, weil du weißt, dass ich schwach bin, und weil du mir deshalb deine Gnade schenkst, die stärker als die Sünde ist. Ich liebe dich, Herr, weil mir die Liebe zu dir und den Seelen die Kraft gibt, die Sünde in meinem Leben und im Leben der anderen zu zerstören.

Bitte:  Herr, gib, dass das Gebet und die Wachsamkeit mir dabei helfen, nicht in Versuchung zu fallen.

1. Das Geistige ist wichtiger als das Materielle. Jesus lehrt uns, dass wir das Geistige mehr schätzen sollen als das Materielle. Der Mensch ist aber schwach und meint oft, dass die Sorge um das Materielle es rechtfertigt, den Willen Gottes nicht zu beachten. Wenn wir dem Rat Christi nicht folgen, werden wir zum Beispiel das Beten unterlassen, wenn wir müde sind, oder wir werden aufgrund schlechter Laune die Nächstenliebe unterlassen, und wenn wir eine tolle Idee haben, glauben wir, dass wir so handeln können, wie wir wollen, und nicht, wie es uns beigebracht worden ist. Der Teufel will, dass wir mehr auf uns und unsere Bedürfnisse achten, statt auf Gott zu schauen, seinen Willen zu befolgen und auf die Bedürfnisse der Kirche und unserer Mitmenschen zu antworten.

2. Das Problem mit der Vermessenheit. Jesus lehrt uns, dass unser Handeln mit dem, was Gott von uns will übereinstimmen muss, und nicht mit dem, was wir für Gottes Willen halten. Es besteht immer die Gefahr, dass wir meinen, Gott denke so wie wir, anstatt mit ganzer Kraft darum zu kämpfen, so zu denken wie Gott. Erinnern wir uns daran, was Christus Petrus erwiderte, als dieser es wagte, Jesus Vorschriften zu machen (nämlich nicht über sein zukünftiges Leiden und seinen Tod zu sprechen): „Weg mit dir, Satan“. Die Fastenzeit ist die geeignete Zeit, um uns beständig an den Herrn zu wenden, der die einzige Quelle echten Glücks ist. Und es ist tatsächlich ein Zeichen von Stolz, wenn wir mehr auf uns vertrauen als auf ihn. Echte Demut, ohne die wir niemals heilig werden können, wird uns helfen, mehr auf ihn zu vertrauen als auf uns selbst.

3. Gott allein gebührt unsere Anbetung. Natürlich lehnen wir Gott nicht bewusst ab und beten Götzen an. Wir sollten aber nicht vergessen, dass unser Herz dort ist, wo unser Schatz ist. Wenn Christus nicht unser Schatz ist, werden wir stattdessen uns selbst, andere Menschen, Dinge, Geld, Ehren, Ruhm, usw. anbeten. Wir würden uns zwar nicht vor unserem Computer oder unserem modernen Outfit, das wir vor kurzem erst gekauft haben, niederknien, aber wir geben diesen Dingen mehr Wichtigkeit als sie verdienen. Die Tatsache, dass Gott allein unsere Anbetung verdient, ist ziemlich herausfordernd. Es bedeutet, dass Gott der Mittelpunkt unserer Gedanken, Worte, Wünsche, Handlungen und Pläne sein muss. Es bedeutet, dass sein Wille wichtiger als unser Wille sein muss.

Gespräch mit Christus:  Lieber Herr, hilf mir zu verstehen, dass das Gebet und das Sich-Loslösen von den materiellen Dingen notwendig sind, damit ich die Versuchungen überwinden kann. Hilf mir, mich daran zu erinnern, dass du die Versuchung überwunden hast, damit du mir dadurch ein Beispiel geben kannst, wie auch ich sie überwinden kann.

Vorsatz:   Im Moment einer Versuchung will ich versuchen, daran zu denken, was Gott von mir will und ihn um seine Hilfe zu bitten.


Nach Hause kommen

11. Februar 2008

Montag der ersten Woche in der Fastenzeit

P. José LaBoy LC

Mt 25,31-46
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen. Und alle Völker werden vor ihm zusammengerufen werden und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet. Er wird die Schafe zu seiner Rechten versammeln, die Böcke aber zur Linken. Dann wird der König denen auf der rechten Seite sagen: Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, nehmt das Reich in Besitz, das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist. Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen. Dann werden ihm die Gerechten antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und dir zu essen gegeben, oder durstig und dir zu trinken gegeben? Und wann haben wir dich fremd und obdachlos gesehen und aufgenommen, oder nackt und dir Kleidung gegeben? Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen? Darauf wird der König ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan. Dann wird er sich auch an die auf der linken Seite wenden und zu ihnen sagen: Weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist! Denn ich war hungrig und ihr habt mir nichts zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir nichts zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich nicht aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir keine Kleidung gegeben; ich war krank und im Gefängnis und ihr habt mich nicht besucht. Dann werden auch sie antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig oder obdachlos oder nackt oder krank oder im Gefängnis gesehen und haben dir nicht geholfen? Darauf wird er ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan. Und sie werden weggehen und die ewige Strafe erhalten, die Gerechten aber das ewige Leben.

Einführendes Gebet:   Lieber Herr, ich glaube, dass du mich für dich erschaffen hast. Ich hoffe auf dich, weil du allein der Garant meines wahren und ewigen Glücks bist. Ich liebe dich, denn nur wenn ich dich liebe, kann ich in den Himmel gelangen.

Bitte:  Herr, hilf mir, die Nächstenliebe zu üben.

1. Jesus, wie er wirklich ist. Man kann einen Menschen nicht nach seinem Bild beurteilen. Es ist besser, jemanden persönlich zu kennen. Es wird der Tag kommen, wo Christus sich uns zeigen wird. Wir werden ihn nicht mehr nur als Mensch, wie er hier auf der Erde gelebt hat, sehen. Wir werden ihn nicht nur ab und zu sehen, wie das bei den Aposteln nach der Auferstehung der Fall war, als sie seine Herrlichkeit nur flüchtig sahen. Wir werden ihn nicht mehr verborgen in der Gestalt von Brot und Wein sehen, dem Sakrament der Eucharistie. Wir werden ihn in seiner Herrlichkeit sehen. Bereiten wir uns schon auf diese wunderbare Begegnung mit ihm vor? Teil dieser Vorbereitung ist es, Christus in unseren Mitmenschen zu begegnen. Wenn wir die Menschen in Not lieben, lieben wir Christus selbst in ihnen.

2. Unser Tun ist nicht gleichgültig. Unser Leben ist ein Weg zu Gott, und unsere Handlungen sind wie Schritte, die uns dem letzten Ziel näherbringen. Christus wird uns nicht nur für das Böse, das wir getan haben, richten, sondern vor allem für das Gute, das wir unterlassen haben. Die Unterlassungssünde ist die schlimmere Sünde: es ist von uns so gewollt, dass wir das Gute, das wir tun könnten, nicht tun. Der heilige Gregor der Große schreibt: „Wie töricht ist der Mensch, der auf seiner Reise vergisst, wohin er geht.“ Auf unserem Weg zu Gott bedeutet die Unterlassungssünde dasselbe, als wenn wir nicht mehr weitergehen wollten oder in die verkehrte Richtung gehen wollten. Wenn wir stattdessen mehr an andere als an uns denken, bewegen wir uns mit Riesenschritten auf unser letztes Ziel zu.

3. Zuhause oder nicht. In seinem Buch „Die Bekenntnisse“ schreibt der heilige Augustinus, dass Gott uns für sich erschaffen hat und dass unser Herz unruhig ist, bis es in ihm ruht. Gott ist unser Zuhause. Wir können nur glücklich sein, wenn wir bei ihm sind. Wir müssen aber erst einmal heimkommen wollen. Nach unserem Tod wird Jesus uns eine Frage stellen, und unser Zutritt ins ewige Zuhause wird von unserer Antwort abhängen. Jesus wird uns fragen, ob wir unsere Nächsten so geliebt haben, wie er uns geliebt hat. Gott will, dass wir seine Kinder in Christus sind. Das ist das Reich, das er seit Beginn der Schöpfung für uns vorbereitet hat. Dieses Reich nicht erreichen zu wollen, bedeutet eigentlich, nicht nach Hause kommen zu wollen.

Gespräch mit Christus:  Lieber Herr, hilf mir, dass mir immer bewusster wird, wie kurz dieses Leben ist und dass meine Handlungen mich entweder zu dir hinführen oder von dir wegführen können. Ich will die volle Gemeinschaft mit dir erreichen. Lass mich niemals vergessen, dass der Weg zu dir die Liebe ist. Und Liebe heißt, sich für andere hinzugeben und immer das Gute tun zu wollen.

Vorsatz:   Ich will die Gelegenheiten dieses Tages nutzen, wo ich anderen helfen kann. Ich will mir dabei bewusst sein, dass ich dadurch Christus selbst begegne.


Eine Lektion über das Gebet

12. Februar 2008

Dienstag der ersten Woche in der Fastenzeit

P. José LaBoy LC

Mt 6,7-15
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern wie die Heiden, die meinen, sie werden nur erhört, wenn sie viele Worte machen. Macht es nicht wie sie; denn euer Vater weiß, was ihr braucht, noch ehe ihr ihn bittet. So sollt ihr beten: Unser Vater im Himmel, dein Name werde geheiligt, dein Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf der Erde. Gib uns heute das Brot, das wir brauchen. Und erlass uns unsere Schulden, wie auch wir sie unseren Schuldnern erlassen haben. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern rette uns vor dem Bösen. Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, dann wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, dann wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.

Einführendes Gebet:   Herr, ich bin mir bewusst, dass du weißt, was das Beste für mich ist, und darum glaube ich an dich. Du bist viel mehr um mein seelisches Wohlsein besorgt als ich, und darum vertraue ich auf dich. Du schenkst mir trotz meiner Sünden voll Liebe deine Vergebung, und darum liebe ich dich.

Bitte:  Herr, lehre mich beten.

1. Plappert nicht. Manche Leute reden gerne. Sie wollen, dass man ihnen zuhört, aber im Zuhören sind sie nicht so geduldig. Wenn man das Schweigen nicht gelernt hat, tut man sich mit dem Zuhören schwer. Die heilige Theresa von Kalkutta schrieb einmal, dass das Gebet die Frucht des Schweigens ist. Jesus will uns deutlich machen, dass Beten mehr ein Zuhören als ein Reden ist. Wenn wir mit jemandem zusammen sind, der viel über ein Thema weiß, das uns interressiert, beschränken wir uns darauf, Fragen zu stellen und hören dieser Person gerne zu. Jesus offenbart uns Gott den Vater. Das bedeutet, dass wir im Gebet Jesus vor allem fragen sollen, wie Gott Vater ist, und dann sollten wir ihm vor allem zuhören.

2. Zum Vater aller Menschen beten. Jesus sagt uns, dass Gott Vater weiß, was wir brauchen, bevor wir ihn darum bitten. Trotzdem sollen wir bitten, denn durch das Bitten wird uns bewusst, dass wir Bedürfnisse haben, die allein Gott unser Vater erfüllen kann. Wir lernen dadurch, Gott um das zu bitten, was wir am meisten für unser Heil brauchen. Darum hat uns Jesus das „Vater unser“ gelehrt. Wenn wir das „Vater unser“ beten, erinnern wir uns daran, dass er der Vater aller Menschen ist, und dass somit jeder Mensch wirklich unser Bruder ist. Wenn wir das „Vater unser“ beten, bitten wir vor allem um drei Dinge: dass Gott den ersten Platz in unserem Leben einnimmt, dass er uns die nötige materielle und geistige Nahrung gibt, und dass er uns seine Vergebung schenkt.

3. Vergeben und Vergebung erlangen. Jesus betont die Wichtigkeit der Vergebung. Der erste Johannesbrief erinnert uns daran, dass wir alle Sünder sind (vgl. 1,8). Ein wesentliches Merkmal christlichen Lebens ist die Erfahrung von Jesu liebendem Erbarmen. Wir können es wirklich nur erfahren, wenn wir selbst Barmherzigkeit üben. Wir können einen Fallschirmspringer, der aus einem Flugzeug springt, bewundern, wir werden dessen Erfahrung aber erst dann verstehen können, wenn wir selbst mit dem Fallschirm springen. Wir verstehen die wahre Bedeutung der Barmherzigkeit erst, wenn wir anderen vergeben. Unser Erbarmen wird nicht dasselbe wie das von Christus sein: Er hat niemals gesündigt, und darum vergibt er uns, auch wenn wir seine Vergebung nicht verdienen. Wenn Christus uns vergeben hat, wie können wir es dann wagen, anderen nicht zu vergeben?

Gespräch mit Christus:  Herr, ich danke dir, dass du mich lehrst, wie ich zum Vater beten kann. Ich bete nicht immer so viel, wie ich eigentlich beten sollte. Bitte hilf mir, mehr und besser zu beten. Bitte hilf mir, dass ich Gott von ganzem Herzen den ersten Platz in meinem Leben geben will und seinen Willen immer meinem Willen vorziehe. Hilf mir, die anderen so zu behandeln, wie ich von ihnen behandelt werden möchte, und ihnen zu vergeben, wenn sie mich verletzen.

Vorsatz:   Ich will heute eine bestimmte Zeit für das Gebet reservieren.


Einem Zeichen begegnen

13. Februar 2008

Mittwoch der ersten Woche in der Fastenzeit

P. José LaBoy LC

Lk 11,29-32
Als immer mehr Menschen zu ihm kamen, sagte Jesus: Diese Generation ist böse. Sie fordert ein Zeichen; aber es wird ihr kein anderes gegeben werden als das Zeichen des Jona. Denn wie Jona für die Einwohner von Ninive ein Zeichen war, so wird es auch der Menschensohn für diese Generation sein. Die Königin des Südens wird beim Gericht gegen die Männer dieser Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie kam vom Ende der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören. Hier aber ist einer, der mehr ist als Salomo. Die Männer von Ninive werden beim Gericht gegen diese Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie haben sich nach der Predigt des Jona bekehrt. Hier aber ist einer, der mehr ist als Jona.

Einführendes Gebet:   Lieber Jesus, ich glaube an dich, weil du Mensch geworden bist, um uns den Vater zu offenbaren. Ohne dich würden wir ihn nicht wirklich kennen. Ich hoffe auf dich, weil du in meinem Leben gegenwärtig bist. Du lässt mich dir begegnen, und du hilfst mir, zu verstehen, dass du mich zu einer tiefst möglichen Begegnung mit dir einlädst. Ich liebe dich, weil du mich zuerst geliebt hast, und du erlaubst mir, deine Liebe jeden Tag tiefer zu erfahren.

Bitte:  Herr, hilf mir, deine Größe so zu schätzen, dass mein Tun deine Liebe immer mehr widerspiegeln kann.

1. Misstrauen. Die Leute, zu denen Jesus im heutigen Evangelium spricht, hatten kein Vertrauen zu ihm. Sie öffneten ihm nicht ihr Herz, und darum konnten sie ihn weder verstehen noch erkannten sie seine Größe. Sie wollten, dass er so handelte, wie sie sich das wünschten. Vor so einer Haltung sollten wir uns hüten. Die Leute wollten ein Zeichen sehen, aber Jesus gibt ihnen kein anderes Zeichen als seine Auferstehung. Er war sich bewusst, dass diese Leute wie die Brüder im Gleichnis vom reichen Mann und Lazarus waren: „Wenn sie auf Mose und die Propheten nicht hören, werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer von den Toten aufersteht“ (Lk 16,31).

2. Die Größe Christi erkennen. Jesus spricht über zwei Figuren aus dem Alten Testament, die von seinen Zuhörern sehr geschätzt wurden. Jesus ist aber größer als sie, denn er ist nicht nur ein Mensch, sondern auch der Sohn Gottes. Wir alle bewundern gewisse Leute aufgrund ihrer Persönlichkeit oder ihrer Qualitäten. Nach welchen Kriterien achten wir die eine Person mehr als die andere? Achten wir nicht die Person am meisten, deren Persönlichkeit oder deren Qualitäten das am meisten zum Ausdruck bringen, was das Menschsein wirklich ausmacht? Indem Christus unsere menschliche Natur annahm, zeigte er uns, wie das Menschsein auf vollste und vollkommenste Weise gelebt werden kann. Papst Johannes Paul II. zitierte immer gerne aus Gaudium et Spes die Nummer 22: Christus „macht dem Menschen den Menschen selbst voll kund und erschließt ihm seine höchste Berufung.“

3. Christus wirklich ernst nehmen. Die Königin aus dem Süden nahm die Weisheit Salomos wirklich ernst und nahm eine lange und gefährliche Reise auf sich, um ihn hören zu können. Die Leute aus Ninive nahmen Jonas und seine Botschaft ernst und bereuten ihre Sünden. In beiden Fällen wurde das Tun der Leute durch ihre Begegnung mit einer anderen Person bestimmt. Wenn wir anfangen, Christus wirklich ernst zu nehmen, werden wir ihn immer mehr kennenlernen und ihm begegnen wollen. Wir haben besondere Momente und Orte, wo wir das tun können: bei der heiligen Messe und vor dem Tabernakel. Wenn unsere Begegnung authentisch ist, wird sie bewirken, dass wir uns in unserem Tun von der Größe Christi leiten lassen.

Gespräch mit Christus:  Lieber Herr, du weißt, dass es in meinem Leben Situationen gibt, die mich daran hindern wollen, ganz auf dich zu vertrauen. Oft sehe ich die Dinge nur von meinem Standpunkt aus. Hilf mir, die Dinge so zu sehen, wie du sie siehst. Forme in mir diesen „geistlichen Sinn“, der mir hilft, dich in den verschiedensten Aspekten meines Lebens zu erkennen.

Vorsatz:   Heute will ich Jesus aufsuchen und ihn bitten, mir zu zeigen, wie ich in jeder Situation handeln soll.


Um das bitten, was wir wirklich brauchen

14. Februar 2008

Donnerstag der ersten Woche in der Fastenzeit

P. José LaBoy LC

Mt 7,7-12
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet. Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet. Oder ist einer unter euch, der seinem Sohn einen Stein gibt, wenn er um Brot bittet, oder eine Schlange, wenn er um einen Fisch bittet? Wenn nun schon ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gebt, was gut ist, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel denen Gutes geben, die ihn bitten.

Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten.

Einführendes Gebet:   Lieber Herr, oft muss ich erkennen, dass ich im Gebet um unwichtige Dinge gebeten habe. Lehre mich um das zu beten, was wirklich wichtig für mich ist: dich über alle Dinge zu lieben. Ich glaube, dass nur du weißt, was für mich das Beste ist. Ich hoffe auf dich, weil du deinen Versprechen treu bleibst, und du hast versprochen, uns das zu geben, worum wir dich bitten. Meine materiellen Bedürfnisse sollen mich niemals meine geistigen Bedürfnisse vergessen lassen, die viel wichtiger sind.

Bitte:  Herr, gewähre mir die Gnade, das zu wollen, was Gott von mir will, und Gott fortwährend zu bitten, es mir zu gewähren.

1. Gebet erfordert Anstrengung. Manchmal hätten wir gern Dinge, ohne uns groß anstrengen zu müssen, um sie zu bekommen. Das ist vielleicht auf der materiellen oder menschlichen Ebene möglich, aber es funktioniert nicht auf der geistigen Ebene. Auf der menschlichen Ebene legen wir jedoch auf manche Dinge einen so großen Wert, dass wir bereit sind, alles Mögliche zu unternehmen, um sie zu bekommen. Athleten, zum Beispiel, opfern ihre Zeit und Annehmlichkeiten, wenn sie auf die olympischen Spiele hin trainieren. Gott weiß, dass wir nur unsere Freiheit richtig gebrauchen müssen, wenn wir das höchste Gut gewinnen wollen. Gott will uns das geben, was wir am meisten brauchen, aber er möchte auch, dass wir darum bitten. Jesus versichert uns, dass Gott uns immer erhören wird.

2. Gott ist ein guter Vater. Jesus sagt deutlich, dass Gott allein gut ist und nicht böse sein kann, anders als wir. Die Menschen sind böse auf Gott, wenn irgendetwas schiefgeht. Gott fügt uns nichts Böses zu; das Problem ist, dass wir die Dinge nicht so sehen, wie er sie sieht. Wenn wir in der kalten Jahreszeit an einem sonnigen Tag an die frische Luft gehen, bewirkt das Sonnenlicht, dass unsere Augen zu tränen beginnen. Die Sonne hat sich aber nicht verändert; die Kälte hat bewirkt, dass unsere Augen das Sonnenlicht nicht wie gewohnt aufnehmen können. Wenn wir meinen, dass Gott uns weh tut, dann ist das nicht deswegen, weil er nicht mehr gut wäre, sondern weil wir aufgehört haben, den Glauben zu leben.

3. Die goldene Regel. Wenn Gott unser Vater ist, dann bedeutet das, dass wir alle Geschwister sind. Die Würde des Menschen beruht auf der Tatsache, dass Gott jeden von uns nach seinem Bild und Gleichnis geschaffen hat. Was wir alle wirklich brauchen, und worum wir bitten sollten, ist die Liebe. Wir können Gott nicht wirklich lieben, wenn wir unsere Mitmenschen nicht lieben. In seinem ersten Brief erinnert uns der heilige Johannes daran, dass „wenn jemand sagt: Ich liebe Gott!, aber seinen Bruder hasst, ist er ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, kann Gott nicht lieben, den er nicht sieht. Und dieses Gebot haben wir von ihm: Wer Gott liebt, soll auch seinen Bruder lieben“ (1 Joh 4,20-21). Unsere Liebe zeigt sich in unserem Tun. Die erste Stufe der Liebe besteht darin, dass wir die anderen so behandeln, wie wir von ihnen behandelt werden wollten. Ohne diese erste Stufe wäre es eine Illusion, zu meinen, dass wir die anderen lieben.

Gespräch mit Christus:  Lieber Jesus, bewahre mich vor der gefährlichen Haltung, mehr an mich als an mein geistiges Wohlergehen und das der anderen zu denken. Lass mich erkennen, dass ich mich verliere, wenn ich nur mich und meinen Vorteil suche. Nur wenn ich dich vor allen anderen Dingen suche, werde ich dich und mich selbst finden.

Vorsatz:   Heute will ich Gott nachahmen, indem ich denen um mich herum Gutes tue.


Christsein heißt, über das Gewohnte hinauszugehen

15. Februar 2008

Freitag der ersten Woche in der Fastenzeit

P. José LaBoy LC

Mt 5,20-26
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Darum sage ich euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.

Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst nicht töten; wer aber jemand tötet, soll dem Gericht verfallen sein. Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein; und wer zu seinem Bruder sagt: Du Dummkopf!, soll dem Spruch des Hohen Rates verfallen sein; wer aber zu ihm sagt: Du (gottloser) Narr!, soll dem Feuer der Hölle verfallen sein. Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe. Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, solange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist. Sonst wird dich dein Gegner vor den Richter bringen und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben und du wirst ins Gefängnis geworfen. Amen, das sage ich dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du den letzten Pfennig bezahlt hast.

Einführendes Gebet:   Ich glaube an dich, Herr, weil deine Lehre keine bloß menschliche Lehre ist. Ich glaube an dich, weil du das, was du gepredigt hast, selbst gelebt hast. Ich hoffe auf dich, weil du, auch wenn es mir oft schwer fällt, deine Lehre und dein Beispiel in die Tat umzusetzen, mir die Kraft gibst, die ich nicht in mir selbst finden kann. Ich liebe dich, weil du mir, auch wenn ich dich oft beleidigt habe, immer wieder vergibst, mir aufhilfst, wenn ich gefallen bin und mir eine neue Chance gibst.

Bitte:  Herr, schenke mir die Gnade, denen vergeben zu können, die mich verletzt haben.

1. Besser als die Pharisäer. Das Christsein geht über das Gewohnte hinaus: über das, was sonst von einem erwartet wird, über das, was als normal angesehen wird. Die Pharisäer waren die Vorzeigemodelle des jüdischen Glaubens, und doch lädt Jesus seine Zuhörer ein, besser als sie zu sein. Das bedeutet, dass Glaube mehr ist als die Erfüllung von Formalitäten. Was nützt es, eine religiöse Vorschrift treu zu erfüllen, wenn die wahre Liebe dabei fehlt? Wenn wir unseren Glauben leben, ohne in der wahren Liebe zu wachsen, leben wir ihn überhaupt nicht. Wirklich gerecht sind nur jene, die alles so tun, wie Gott es gefällt. Der Psalm 73 beginnt mit dem Ausruf: „Lauter Güte ist Gott für die Gerechten, für alle Menschen mit reinem Herzen!“

2. Wütend werden. Man kann schnell wütend werden, weil die Wut ein Gefühl ist, das aufsteigt, wenn wir mit etwas Bösem konfrontiert werden, das wir nur schwer besiegen können. Wenn wir also meinen, dass jemand uns schaden will, lassen wir uns schnell von der Wut leiten. Es gibt aber da ein Problem: Wir werden über Dinge wütend, die nicht in sich selbst ein Übel sind, sondern die nur für uns ein Übel sind. Wenn wir die Stille suchen, macht uns jeder Lärm wütend. Wenn wir hungrig sind, werden wir über einen leeren Kühlschrank wütend. Jesus geht sogar so weit und lehrt, dass derjenige, der mit einem Menschen wütend ist, genauso böse ist, wie derjenige, der einen Menschen tötet. Das kommt daher, dass unsere Neigung zur Wut ihre Wurzel in unserer Ichbezogenheit hat, und wenn wir über jemanden wütend sind, behandeln wir ihn in einer Weise, die seine Würde leugnet.

3. Versöhnung. Hass bewirkt wieder Hass. Wut verursacht eine wütende Antwort. Gewalt bringt wieder Gewalt hervor. Um diesen negativen Kreislauf zu durchbrechen, müssen wir das Gegenteil tun. Wenn wir gehasst werden, müssen wir lieben. Wenn wir provoziert werden, müssen wir geduldig bleiben. Wenn wir verletzt werden, müssen wir vergeben. Wenn uns jemand etwas Böses zufügt, müssen wir ihm etwas Gutes tun oder ihn segnen. Viele Konflikte in unserer Gesellschaft und in der Welt kommen daher, dass die Menschen nicht immer wissen, wie sie sich versöhnen können. Um Vergebung bitten oder vergeben wird häufig als Schwäche gesehen. Es ist überhaupt keine Schwäche! Vergebung ist etwas, das viel Stärke erfordert. Ist es Jesus leicht gefallen, denen zu vergeben, die ihn ans Kreuz schlugen?

Gespräch mit Christus:  Lieber Jesus, lehre mich, meine natürlichen Neigungen, meine persönlichen Wünsche, meine Sorgen zu überwinden, damit ich ein wahrer Christ werden kann, der dir mit einem reinen und zerknirschten Herzen nachfolgt. Indem ich anderen vergebe will ich dir zeigen, dass ich deine Vergebung äußerst hochachte. Erfülle mich mit deiner Liebe und Kraft, damit ich mein Leben auf eine wahre christliche Weise leben kann.

Vorsatz:   Ich will meine Wut beherrschen und freundlich reagieren.


Auf eine übernatürliche Art und Weise leben

16. Februar 2008

Samstag der ersten Woche in der Fastenzeit

P. José LaBoy LC

Mt 5,43-48
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten, und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. Wenn ihr nämlich nur die liebt, die euch lieben, welchen Lohn könnt ihr dafür erwarten? Tun das nicht auch die Zöllner? Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr damit Besonderes? Tun das nicht auch die Heiden? Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist.

Einführendes Gebet:   Herr, ich glaube an dich, weil du die Wahrheit selbst bist. Vielleicht verstehe ich deine Worte nicht immer, aber wenn sie deine Worte sind, will ich sie erfüllen. Ich vertraue auf dich, weil du mir die Kraft gibst, das zu tun, worum du mich bittest. Hilf mir, das niemals zu vergessen. Herr, ich liebe dich, weil du nur das Beste für mich willst.

Bitte:  Herr, vermehre in mir den Wunsch, deine Lehren aus dem Evangelium in die Praxis umzusetzen.

1. Eine natürliche Tendenz. Es ist leicht, diejenigen zu lieben, die uns lieben, und diejenigen zu hassen, die uns hassen. Echtes Christsein geht aber über das hinaus, was „einfach“ ist. Darum sagt Jesus, dass wir unsere Feinde lieben sollen und für die beten sollen, die uns verfolgen. Wenn es nicht Christus gewesen wäre, der diese Worte mit seiner außergewöhnlichen Autorität gesprochen hat, würden wir sie bestimmt nicht ernst nehmen. Auf der natürlichen Ebene will Liebe mit Liebe beantwortet werden; auf der übernatürlichen Ebene ist das nicht so –vielmehr ist die Liebe Gottes so groß, dass sie es uns sogar erlaubt, unsere Feinde lieben zu können. Christus schlägt seinen Zuhörern nicht eine mögliche Haltung oder ein mögliches Tun vor. Er bringt hier zum Ausdruck, was notwendig ist, um unser Leben so zu leben, dass die ganze Fülle unserer Gotteskindschaft verwirklicht werden kann.

2. Leben auf übernatürliche Art und Weise. Jesus weiß, dass wir ohne seine Hilfe über das Natürliche nicht hinausgehen können. Wenn er uns bittet, auf übernatürliche Art und Weise zu leben – unsere Feinde zu lieben ist übernatürlich – dann wird er uns die Gnaden geben, die dazu notwendig sind. Auf dem Wasser zu gehen, ist für uns Menschen nicht natürlich. Im Evangelium lesen wir aber, wie Petrus auf dem Wasser geht. Er kann das aber nur solange, wie er sich auf Christus konzentriert. Als er nicht mehr zu ihm hinschaut, geht er unter. Dasselbe geschieht uns, wenn wir auf übernatürliche Art und Weise leben wollen. Solange wir uns mehr auf Christus als auf uns selbst konzentrieren und seine Gnade durch die Sakremente empfangen, werden wir auf übernatürliche Art und Weise leben können. Nur wenn wir die lieben können, die uns nicht lieben, können wir sicher sein, dass wir auf übernatürliche Art und Weise lieben.

3. Vollkommen sein. Es ist eine Tatsache, dass der Mensch nicht vollkommen ist; aber jede menschliche Person kann und soll sich vervollkommnen. Vervollkommnung heißt, einen Zustand zu erreichen, den wir noch nicht erreicht haben. Es bedeutet, dass wir das Ziel, für das wir existieren, erreichen. Wir können dieses Bemühen auch in der Welt der Technik sehen. Die Käufer von Videoprojektoren verlangen höhere Bildauflösungen, die Käufer von Computern wollen schnellere und leistungsstärkere Computer – diese Liste könnten wir immer weiter fortsetzen. Wir sollten uns also nicht wundern, dass Christus von uns will, dass wir vollkommen seien. Natürlich können wir nicht so vollkommen werden wie Gott – Gott ist Gott und wir sind nur seine Geschöpfe. Christus will von uns, dass wir durch Taten, die uns am meisten erfüllen, unsere menschliche und geistige Vollkommenheit erreichen. Diese Taten sind die Tugenden. Und die Tugend, die uns am besten zur Vollkommenheit führt, ist die Nächstenliebe.

Gespräch mit Christus:  Lieber Herr, je mehr ich dein Evangelium lese und betrachte, desto mehr verstehe ich, dass du mich zur geistigen Vollkommenheit aufrufst. Gib mir die Gnade, zu verstehen, dass ich diese Vollkommenheit nicht ausschließlich durch meine menschliche Anstrengung erreichen kann und soll. Ich brauche deine Gnade. Ich vertraue auf dich, Herr, weil ich weiß, dass du mehr als ich selbst an meiner Vollkommenheit interressiert bist, und darum wirst du mir auch helfen, sie zu erreichen.

Vorsatz:   Ich will versuchen, andere zu lieben, ohne dabei mich selbst zu suchen.