Tägliche Meditationen

Tägliche Meditationen

Sonntag 23. Dezember 2007 bis Samstag 29. Dezember 2007

Vierte Woche im Advent

P. Barry O´Toole LC P. Ernest Daly LC

Gottes Pläne und meine Pläne Sonntag
Der Himmel hat die Schlüssel in der Hand Montag
Fleisch, Herrlichkeit, Gnade Dienstag
Die Kraft des Zeugnisses Mittwoch
Ein eifriges Herz Donnerstag
Engelsflügel Freitag
Staunen und Beten Samstag


Gottes Pläne und meine Pläne

23. Dezember 2007

Vierter Sonntag im Advent

P. Barry O´Toole LC

Mt 1,18-24
Mit der Geburt Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete - durch das Wirken des Heiligen Geistes. Josef, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte, beschloss, sich in aller Stille von ihr zu trennen. Während er noch darüber nachdachte, erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen. Dies alles ist geschehen, damit sich erfüllte, was der Herr durch den Propheten gesagt hat: Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, einen Sohn wird sie gebären, und man wird ihm den Namen Immanuel geben, das heißt übersetzt: Gott ist mit uns. Als Josef erwachte, tat er, was der Engel des Herrn ihm befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich.

Einführendes Gebet:   Herr, ich kniee vor dir, und ich bekenne, dass du mein Gott und Alles bist. Ich vertraue auf dich, auch wenn mein Vertrauen manchmal schwach und wankend ist. Manchmal will ich die Dinge auf meine Art tun, und ich achte gar nicht darauf, was du von mir willst. Bitte vergib mir meinen Egoismus und meine Kleinlichkeit. Ich möchte dir meine Liebe zeigen, indem ich dir das Steuer meines Lebens überlasse und meine eigenen Pläne hintansetze.

Bitte:  Herr, hilf mir, deinen Willen voll Liebe in allen Einzelheiten und Aktivitäten dieses Tages zu vollbringen.

1. Vorgefasste Wünsche und Pläne. Von Zeit zu Zeit kommt es vor, dass wir ein Ereignis oder einfach nur den Terminplan eines Tages mit allen Einzelheiten planen, und wir freuen uns über das viele Gute, das aufgrund dieser Vorbereitung voraussichtlich geschehen wird. Und wenn wir dann unser Vorhaben in die Tat umsetzen, geht alles schief; es wird eine Katastrophe, und wir sind furchtbar enttäuscht und traurig. Wir fragen uns selbst: „Was habe ich falsch gemacht?“ Thomas von Kempen schrieb einmal: „Der Mensch denkt, aber Gott lenkt“ (Nachfolge Christi, I. Buch, Kap. 19). Genau das geschah mit dem heiligen Josef. Er hatte geplant, eine wunderbare Familie zu gründen. Er hatte eine schöne Frau erwählt, und sie waren miteinander verlobt. Alles schien wunderbar zu sein, bis sie von ihrem viermonatigen Besuch bei ihrer Cousine heimkommt und er entdeckt, dass sie schwanger ist. Gottes Pläne und seine Pläne stimmten nicht miteinander überein.

2. Endlose Suche nach Zeichen. In meinem priesterlichen Dienst begegne ich vielen Menschen, die mir sagen, dass sie Gottes Willen tun wollen, aber einfach nicht wissen, was er von ihnen will. Hier beziehe ich mich auf alles, angefangen vom Erkennen einer Berufung zum Priester und zum gottgeweihten Leben bis hin zu einer ganz wichtigen beruflichen Entscheidung, bei der es gilt, die Zeit, die man am Arbeitsplatz verbringt und die Zeit, die man mit der Familie verbringt, ausgewogen zu verteilen. Wenn diese Menschen versuchen, Gottes Willen zu erkennen, beginnen sie eine endlose Suche nach besonderen Zeichen, anstatt ihre Liebe und ihr Vertrauen auf Gott zu vermehren. Sie werden ganz unruhig und alle Begeisterung verfliegt. Gottes Wille ist kein Ratespiel. Er ist zuallererst daran interessiert, uns seinen Willen mitzuteilen. Wir müssen nur lernen, unsere Pläne loszulassen, unsere Bequemlichkeit zu überwinden und das anzunehmen, was Gott von uns will, ob es uns nun gefällt oder nicht, ob es nun schwer oder einfach ist. Josef hat nicht nach einem Zeichen Ausschau gehalten, trotzdem hat Gott ihm ein Zeichen gegeben. Seine Bereitschaft, Gottes Willen zu erfüllen, war so groß, dass schon ein Traum genügte, um Gottes Willen anzunehmen.

3. „Wacht auf!“ „Als Josef erwachte, tat er, was der Engel des Herrn ihm befohlen hatte.“ Das Schlüsselwort ist das „Erwachen“. Er erwachte aus seinen naiven Tagträumen über sein zukünftiges Familienleben. Er hatte keinen Beweis, dass Maria ihn anlog, warum sollte er sich dann von ihr trennen? Weil er sich verletzt und betrogen fühlte; weil die Dinge nicht so liefen, wie er es sich vorgestellt hatte; weil er die Wege Gottes nicht begriff. Wacht auf! Zerbrecht die Ketten der Gebundenheit an eure egoistischen Pläne! Öffnet euer Herz für Gottes wunderbaren Plan! Fürchtet euch nicht! Öffnet Christus weit die Türen eures Herzens! Heute bittet er euch um euer Mitwirken an seinem Plan, die ganze Menschheit zu retten.

Gespräch mit Christus:  Herr, ich fühle mich unsicher und voller Angst. Meine Zukunft ist ungewiss. Wie der heilige Josef wehre ich mich innerlich dagegen, wie die Dinge sich entwickeln. Ich nehme es nicht wahr, dass du die Fäden meines Schicksals in deinen zärtlichen und liebenden Händen hältst. Hilf mir, meinen Egoismus zu überwinden und deinen Plan, egal wie er für mich ist, liebend anzunehmen. Dann werde ich wirklich den Gesang des himmlischen Chores der Engel hören können, der laut verkündet: „Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden den Menschen seiner Gnade.“

Vorsatz:   Heute will ich Christus im Allerheiligsten Altarsakrament besuchen und ihn bitten, mir dabei zu helfen, mein Herz zu öffnen, um seinen Willen für mein Leben anzunehmen.


Der Himmel hat die Schlüssel in der Hand

24. Dezember 2007

Montag der vierten Woche im Advent

P. Barry O´Toole LC

Lk 1,67-79
Sein Vater Zacharias wurde vom Heiligen Geist erfüllt und begann prophetisch zu reden: Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat sein Volk besucht und ihm Erlösung geschaffen; er hat uns einen starken Retter erweckt im Hause seines Knechtes David. So hat er verheißen von alters her durch den Mund seiner heiligen Propheten. Er hat uns errettet vor unseren Feinden und aus der Hand aller, die uns hassen; er hat das Erbarmen mit den Vätern an uns vollendet und an seinen heiligen Bund gedacht, an den Eid, den er unserm Vater Abraham geschworen hat; er hat uns geschenkt, dass wir, aus Feindeshand befreit, ihm furchtlos dienen in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor seinem Angesicht all unsre Tage. Und du, Kind, wirst Prophet des Höchsten heißen; denn du wirst dem Herrn vorangehen und ihm den Weg bereiten. Du wirst sein Volk mit der Erfahrung des Heils beschenken in der Vergebung der Sünden. Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus der Höhe, um allen zu leuchten, die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes, und unsre Schritte zu lenken auf den Weg des Friedens.

Einführendes Gebet:   Herr, ich glaube an deine liebende Gegenwart bei mir, und ich bin tief berührt, wenn ich deine unendliche Liebe zu mir betrachte. Ich verdiene deine Gnade nicht, doch ich kann nicht ohne sie leben. Du rufst mich dazu auf, mich über meine Sünden und mein Elend zu erheben und in deiner Liebe als eines deiner Kinder zu leben. Ich möchte dir wirklich meine Liebe zeigen.

Bitte:  Herr, hilf mir, meine Überheblichkeit zu überwinden, in der ich immer davon träume, große Dinge für dich vollbringen zu wollen. Gewähre mir vielmehr die Gnade, all mein Tun dieses Tages mit den Verdiensten deines Sohnes zu vereinen.

1. Prüfungen können uns zu Gott führen. Zacharias konnte neun Monate lang nicht reden (von Gott so auferlegt). Anfangs war es für ihn bestimmt frustrierend, dass er sich mit den anderen nicht normal unterhalten konnte. Mit der Zeit verwandelt sich diese Frustration in Resignation und zögerliches Annehmen. Durch Beharrlichkeit und Gebet beginnt er plötzlich die Prüfung, die Gott ihm auferlegt hatte, zu lieben und von ganzem Herzen bereitwillig anzunehmen. So wird es immer sein. Wenn wir sehen, wie jemand im Krankenhaus, im Pflegeheim oder sogar auf der Straße oder bei der Arbeit viel leidet, müssen wir ihnen diese Botschaft der Hoffnung bringen. Das Leiden hat einen Sinn, es hat einen erlösenden Wert, wenn wir unser Leiden mit dem Leiden Christi vereinen.

2. Wahres Gebet führt zum Apostolat. In einem bestimmten Moment seiner Prüfung hat sich Zacharias sicherlich an die Worte des Engels erinnert: „Du sollst stumm sein und nicht mehr reden können bis zu dem Tag, an dem das alles eintrifft“ (Lk 1,20). Hoffnung trat in sein Herz. Der Tag wird kommen, an dem er wieder sprechen können wird. Er hatte neun Monate lang Zeit, um seine Rede vorzubereiten. Die ersten Worte, die er ausspricht, sind kein Fluch gegen Gott, dass er ihn so hat leiden lassen, sondern sie sind ein Lobpreis auf sein Erbarmen mit der sündigen Menschheit. Er hat dieses Erbarmen an seinem eigenen Leib erfahren. Zacharias innerlicher Kontakt mit Gott durch das Gebet brachte ihn dazu, Gott auf tiefere und erfahrbare Weise zu verstehen, und diese Erfahrung machte ihn zu einem Apostel, der den brennenden Wunsch hatte, diese Erfahrung mit anderen zu teilen. Das Stummsein war der Weg, um diese Vertrautheit mit Gott zu erlangen.

3. Der Traum, einmal Großes zu vollbringen. Alle gläubigen Juden hofften und sehnten sich nach dem Tag, an welchem der Messias, Gottes gesalbter König, kommen werde. Die meisten von ihnen glaubten, dass ein Wegbereiter sein Kommen ankündigen würde. Zacharias sah in seinem Sohn denjenigen, der Gottes König den Weg bereiten würde. Nun, alle Eltern, die ihre Kinder lieben, meinen, dass ihr Kind das Beste sei. Als nun Zacharias sein Loblied anstimmt und seinen Sohn als Propheten des Höchsten bezeichnet, fingen vielleicht manche unter ihnen an, ihn zu verspotten. Sie wussten wenig von Gottes großen Plänen mit diesem Kind. Selbst Jesus preist ihn sehr: „Amen, das sage ich euch: Unter allen Menschen hat es keinen größeren gegeben als Johannes den Täufer“ (Mt 11,11). Und wirklich, jedes Kind ist ein Geschenk Gottes. Wir entdecken den Wert eines Menschen, wenn wir sein Leben mit den Augen des Himmels betrachten. Beide, Zacharias und Johannes der Täufer, waren wichtig, nicht weil sie Menschen von hoher Bedeutung waren, sondern weil sie sich entschieden haben, Gottes Plan in ihrem Leben anzunehmen und zu erfüllen. Darin liegt auch unsere Größe.

Gespräch mit Christus:  Herr, heute Nacht wird dein Sohn geboren. Ich will einen gut vorbereiteten Platz für ihn haben. Bitte hilf mir, diesen Platz warm und bequem zu gestalten. Ergänze du, was bei meinem armseligen Bemühen noch fehlt. Lass all mein Tun an diesem Tag eine würdige Huldigung für den kommenden König der Herrlichkeit sein.

Vorsatz:   Ich will ganz bewusst alles Tun dieses Tages dem Christkind als Weihnachtsgeschenk darbringen.


Fleisch, Herrlichkeit, Gnade

25. Dezember 2007

Geburt des Herrn

P. Ernest Daly LC

Joh 1,1-18
Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Im Anfang war es bei Gott. Alles ist durch das Wort geworden und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist. In ihm war das Leben und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst. Es trat ein Mensch auf, der von Gott gesandt war; sein Name war Johannes. Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen. Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht. Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt. Er war in der Welt und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit. Johannes legte Zeugnis für ihn ab und rief: Dieser war es, über den ich gesagt habe: Er, der nach mir kommt, ist mir voraus, weil er vor mir war. Aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, Gnade über Gnade. Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben, die Gnade und die Wahrheit kamen durch Jesus Christus. Niemand hat Gott je gesehen. Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht.

Einführendes Gebet:   Herr, danke für diesen Weihnachsttag. Ich glaube, dass du ein kleines Kind geworden bist, um mich zu erlösen und mir die Liebe des Vaters zu zeigen. Ich liebe dich. Deine Geburt zeigt mir die Tiefe deiner Liebe zu mir. Ich möchte mir heute von neuem Mühe geben, ein Christ zu sein, der dich liebt.

Bitte:  Herr, hilf mir, mehr über deine Liebe zu staunen.

1. Fleisch. „Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.“ Für die meisten Familien ist Weihnachten ein Tag der besonderen Nähe zueinander. Wir nehmen uns Zeit füreinander. Wir wissen auch, dass Gott uns nah ist. Er ist der „Eine“, der uns in der Liebe verbindet. Heute betrachten wir in stillem Staunen das Christkind. Inmitten aller Aufregung und aller Emotionen unseres Weihnachtstages können wir nicht anders als in Verwunderung innehalten: Mein Gott ermöglicht es mir, ihn in diesem Kind zu umarmen. Hier ist ein erstaunliches Geheimnis von inniger Verbundenheit. Hier findet alle menschliche Nähe ihren großartigsten Ausdruck. Und das wurde allein durch Gottes Initiative möglich. Er ist Fleisch geworden. Er hat unter uns gewohnt. Lasse ich mich zu Jesus hinziehen? Erlaube ich ihm, mich zu lieben? Erlaube ich mir, ihn zu lieben?

2. Herrlichkeit. „Und wir haben seine Herrlichkeit gesehen.” Für Johannes ist die Herrlichkeit Gottes, die auf Christi Antlitz erstrahlt, die Herrlichkeit der Liebe. Jesu Herrlichkeit besteht darin, fähig zur Liebe zu sein – zur Liebe zu uns. Was für einen erstaunlichen Gott haben wir! Er fordert unsere Vernunft heraus. Seine weihnachtliche Herrlichkeit besteht darin, sich selbst so klein zu machen, dass er ein winziges Kind wird, das unserer Liebe bedarf. Seine Herrlichkeit wird später darin bestehen, sich aus freiem Willen aus Liebe zu uns kreuzigen zu lassen. Würdige ich diese großartige Liebe? Bin ich bereit, in dieses Geheimnis einzudringen? Bin ich dazu bereit, mich von der Herrlichkeit der Liebe Gottes erfüllen zu lassen und sie auszustrahlen?

3. Gnade. „Voll Gnade und Wahrheit.” Die Gnade, von der hier gesprochen wird, ist der liebende Blick des Vaters. Jesus bringt unserer Welt und unserem Leben den liebenden Blick des Vaters. Er verwandelt unsere Welt in den Ort, an dem der Vater seinen Sohn findet. Der Vater ist zufrieden; Christus lebt unter uns. Dies ist die Gnade, die Christus bedeutet: Gottes Initiative der Liebe. Gnade ist ein Geschenk. Sie ist nicht von mir abhängig. Ich muss sie einfach annehmen. Ich muss sie einfach würdigen, wie Johannes es getan hat. Würdige ich Christus? Versuche ich, mein Leben zu einem Geschenk zu machen, wie sein Leben ein Geschenk für uns war?

Gespräch mit Christus:  Jesus, danke für diesen Weihnachtstag. Ich weiß, dass an diesem Tag viel los sein kann, aber ich weiß auch, dass er sehr schön sein wird. Er ist schön, weil du hier bist, Herr. Danke, dass du an diesem Weihnachtstag hier bist. Ich möchte dich lieben, wie Maria es getan hat. Ich möchte deine Gnade und Herrlichkeit den Menschen um mich herum bringen.

Vorsatz:   Heute werde ich mich bemühen, eine besondere Freude und Güte in meinen Beziehungen zu anderen zu zeigen, besonders in meiner Familie. Ich werde nach einem besonderen Weg suchen, jeden von ihnen heute glücklich zu machen.


Die Kraft des Zeugnisses

26. Dezember 2007

Hl. Stephanus, erster Märtyrer

P. Ernest Daly LC

Mt 10,17-22
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Nehmt euch aber vor den Menschen in Acht! Denn sie werden euch vor die Gerichte bringen und in ihren Synagogen auspeitschen. Ihr werdet um meinetwillen vor Statthalter und Könige geführt, damit ihr vor ihnen und den Heiden Zeugnis ablegt. Wenn man euch vor Gericht stellt, macht euch keine Sorgen, wie und was ihr reden sollt; denn es wird euch in jener Stunde eingegeben, was ihr sagen sollt. Nicht ihr werdet dann reden, sondern der Geist eures Vaters wird durch euch reden. Brüder werden einander dem Tod ausliefern und Väter ihre Kinder, und die Kinder werden sich gegen ihre Eltern auflehnen und sie in den Tod schicken. Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden; wer aber bis zum Ende standhaft bleibt, der wird gerettet.

Einführendes Gebet:   Herr, öffne mein Herz an diesem neuen Tag für dich. Tue mit mir, was du willst. Ich weiß, dass du mich liebst, und dass nichts mir wirklich schaden kann, so lange ich danach strebe, in deiner Liebe zu leben. Ich bitte dich, mir meine Sünden zu vergeben und denen zu vergeben, die mich verletzt oder angegriffen haben.

Bitte:  Herr, hilf mir, mich nicht zu ängstigen.

1. Ein starkes Herz. Oft versucht Christi Botschaft uns aus unserer Bequemlichkeit herauszureißen. Vielleicht spüre ich das während der Weihnachtszeit, wenn ich versuche, anderen zu dienen. Ich vergesse oft schnell, dass Christus mich zu einem neuen Leben ruft, zu einem Leben, in dem die transzendente Anwesenheit seiner Liebe mein Verhalten zu anderen bestimmt. Habe ich die Augen des Glaubens? Betrachte ich heute das liebende Antlitz Gottes in dem Kind in der Krippe? Versuche ich, ihm mit Liebe zu antworten?

2. „Rechne ihnen diese Sünde nicht an!” Diese Worte des heiligen Stephanus, wie es die Apostelgeschichte berichtet, wiederholen Christi letzte Worte auf der Erde. Er ist in Christi Herz eingedrungen. Er ist für den Herrn entflammt. Dieses Feuer ermöglicht ihm, die gleiche Feuerprobe der Ablehnung und des Todes durchzustehen, die Christus durchmachte. Und er geht durch dieses Feuer, ohne verbrandt zu werden. Sein Herz brennt so für Christus, dass Hass und Verzweiflung nicht an ihm nagen können. Wie der Herr will er nur die Erlösung seiner Verfolger. Lasse ich es zu, dass mein Herz Feuer fängt durch die Flamme der Liebe, die in dem Kind in der Krippe brennt? Zeige ich den Eifer der Liebe, der sich in selbstlosem Dienst zeigt?

3. Der Fall des Saulus. Die Apostelgeschichte berichtet die Billigung des Martyriums des Stephanus durch Saulus. Saulus war ein Mann, der dachte, alles zu verstehen. Er dachte, er wüsste, wie böse Stephanus war und welche Bedrohung seine Lehre brachte. Seine Absichten schienen korrekt zu sein, aber er lag total falsch. Saulus wird später von sich selbst als Totgeburt reden. Er war tot, weil er das Wichigste nicht hatte – er war tot in seiner Seele. Aber Gott ist barmherzig. Saulus wird bald der heilige Paulus. Jesus akzeptiert das Gebet des Stephanus so, wie der Vater das Gebet Jesu annimmt. Wir brauchen keine Angst zu haben. Gott nimmt auch unser Gebet an. Er wird Wunder vollbringen, wenn wir im Gebet und im Dienst standhaft bleiben.

Gespräch mit Christus:  Herr, danke für das Beispiel des heiligen Stephanus, des ersten Märtyrers deiner jungen Kirche. An diesem Tag nach deiner Geburt zeigst du mir auch die Geburt einer ganz mutigen Liebe. Ich glaube, dass ich in deinen Armen sicher bin, egal wie hart die Schwierigkeiten sind. Ich glaube, dass du mir deine Sendung anvertraust. Heute will ich mein Bestreben erneuern, meiner Sendung als Christ und Apostel treu zu sein „bis zum Tod auf dem Schlachtfeld“. Du bist mein Herr, Jesus. Ich werde dir folgen.

Vorsatz:   Heute werde ich bei jedem, den ich treffe, die positive Seite suchen. Ich werde über ihre Begrenzheiten hinwegsehen. Ich werde jedem vergeben, der mich angreift. Ich will eine frohe, positive Ausstrahlung haben.


Ein eifriges Herz

27. Dezember 2007

Hl. Johannes, Apostel und Evangelist

P. Ernest Daly LC

Joh 20,2-8
Am ersten Tag der Woche lief Maria Magdalena schnell zu Simon Petrus und dem Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Man hat den Herrn aus dem Grab weggenommen und wir wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat. Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab; sie liefen beide zusammen dorthin, aber weil der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er als erster ans Grab. Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, ging aber nicht hinein. Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in das Grab hinein. Er sah die Leinenbinden liegen und das Schweißtuch, das auf dem Kopf Jesu gelegen hatte; es lag aber nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengebunden daneben an einer besonderen Stelle. Da ging auch der andere Jünger, der zuerst an das Grab gekommen war, hinein; er sah und glaubte.

Einführendes Gebet:   Herr, heute werde ich an die Intensität der Liebe, die du in den Herzen deiner Jünger entfachst, erinnert. Ich möchte heute dein Jünger sein. Ich glaube, dass du mich liebst. Ich glaube, dass du die Sünde und den Tod überwunden hast. Ich glaube, dass du mit mir gehst.

Bitte:  Herr, hilf mir, dich voll Freude zu entdecken, wie der heilige Johannes dich entdeckt hat.

1. Eifrig. Der heilige Johannes war von Anfang an begeistert von Christus. Schon sehr früh hatte Christus sein Herz gewonnen. In seinem Evangelium berichtet er viele Dinge über Christus in einer sehr persönlichen Weise und gibt uns einen besonderen Blick auf Christus. Christus erlaubte ihm, in sein Herz zu blicken, und Johannes’ Glauben gab ihm Grund, auf die Auferstehung zu hoffen. Darum rennt er mit solch einem Eifer zum Grab. Er weiß noch nicht, dass Christus auferstanden ist, aber er will es wissen. Er will wissen, wo Christus ist. Ereifere ich mich dafür, mit Christus zusammen zu sein? Diese Weihnachtszeit ist eine besondere Zeit, in der ich mich ganz natürlich zu Christus hingezogen fühlen kann. Nutze ich seine Gnade und versuche, mehr mit ihm zu sprechen?

2. Schnell. Keine Zweifel: Gelange so schnell wie möglich dorthin. Johannes weiß, wohin er gehen muss. Nichts anderes ist wichtig. Er lässt nichts seinen Weg kreuzen. Ein Heiliger lebt sein Leben schnell, auch wenn er lange Jahre lebt. Er lebt es schnell, weil er jeden Tag, jeden Moment, intensiv für Christus und die Seelen lebt. Er lebt sein Gebetsleben intensiv – trotz der natürlichen Müdigkeit und Momenten der Dürre – weil er weiß, dass die Zeit, die mit Beten verbracht wird, der wichtigste Moment des Tages ist. Ein Heiliger lebt seinen Dienst für die Familie und für Andere mit der Intensität der Liebe. Statt ihn zu ermüden, bringt ihn die Liebe näher zu Gott. Habe ich Angst davor, intensiv zu lieben und zu leben?

3. Gläubig. Johannes wird für seinen Glauben belohnt. Sein Herr lebt! Weder Grausamkeit noch das Böse, nicht einmal der Tod selber kann seinen Herrn besiegen. Johannes lehrt uns, an Christus zu glauben, die Zeichen seiner Gegenwart mit Freude zu entdecken. Nutze ich diese Weihnachtszeit, um meinen Glauben an Christi Gegenwart in der Welt neu zu stärken? Pflege ich einen übernatürlichen Blick auf die Dinge, die ich tue, auf die Art, mit der ich mit den Menschen um mich herum umgehe? Wächst in mir das Vertrauen auf Christi Sieg in den Seelen und entdecke ich die Zeichen dieses Sieges?

Gespräch mit Christus:  Herr, danke für den Glauben des heiligen Johannes. Er war deinem Herzen nahe. Hilf mir, mein Herz in deinem Herzen zu bergen. Ich möchte zu dir laufen, Herr, im Auf und Ab meines Lebens, in guten Zeiten wie in schlechten Zeiten. Heute werde ich in meinem Herzen dir nahe bleiben. Bleibe auch du nah bei mir.

Vorsatz:   Ich werde heute das Glaubensbekenntnis vor der Krippe beten und mir besonders Mühe geben, in Gesprächen mit anderen von Gottes Vorsehung zu sprechen.


Engelsflügel

28. Dezember 2007

Fest der Unschuldigen Kinder

P. Ernest Daly LC

Mt 2,13-18
Als die Sterndeuter wieder gegangen waren, erschien dem Josef im Traum ein Engel des Herrn und sagte: Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter, und flieh nach Ägypten; dort bleibe, bis ich dir etwas anderes auftrage; denn Herodes wird das Kind suchen, um es zu töten. Da stand Josef in der Nacht auf und floh mit dem Kind und dessen Mutter nach Ägypten. Dort blieb er bis zum Tod des Herodes. Denn es sollte sich erfüllen, was der Herr durch den Propheten gesagt hat: Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.

Als Herodes merkte, dass ihn die Sterndeuter getäuscht hatten, wurde er sehr zornig und er ließ in Betlehem und der ganzen Umgebung alle Knaben bis zum Alter von zwei Jahren töten, genau der Zeit entsprechend, die er von den Sterndeutern erfahren hatte. Damals erfüllte sich, was durch den Propheten Jeremia gesagt worden ist: Ein Geschrei war in Rama zu hören, lautes Weinen und Klagen: Rahel weinte um ihre Kinder und wollte sich nicht trösten lassen, denn sie waren dahin.

Einführendes Gebet:   Vater, ich komme heute vor dein heiliges Angesicht im Bewusstsein, dass du mein Leben mit Liebe lenkst. Ich glaube, dass mir nichts geschieht, außer wenn du es willst. Ich erneuere meinen Glauben an deine Verheißung vom Himmel, wo jede Träne getrocknet wird. Danke, dass du in unserer grausamen Welt wirkst, um sie mit deiner Liebe zu heilen.

Bitte:  Herr, hilf mir heute für diejenigen, die mich brauchen, da zu sein.

1. Engel. Wir wollen mit diesen Frauen weinen, denen ihre Kinder, die sich noch gar nicht wehren konnten, genommen worden sind. Menschliche Grausamkeit reicht so tief, dass sie durch das Morden anderer Leben ihre Macht zu erhalten sucht! Doch diese Kinder erinnern uns still an eine weitere Realität. Sie erinnern uns daran, dass es einen Ort gibt, an dem keine Tyrannei herrscht. Es gibt einen König, der mit Liebe regiert und dessen Königreich nicht von Grausamkeit besiegt werden kann. Diese Kinder sind Botschafter dieses Königreiches. Sie waren berufen, ein kurzes aber mächtiges Zeugnis für den Kampf zu geben, den dieser König für die Liebe führen wird. Sie sind ihm vorangegangen, und ihre Mütter werden sie eines Tages in der Gegenwart ihres Königs finden und für immer in ihren Armen halten.

2. Propheten. Dein Reich komme! Das ist der Schrei dieser Kinder. Eines Tages wird dieser neue König regieren, aber es wird durch einen schrecklichen Kampf mit dem Tod und der Grausamkeit geschehen. Diese Kinder sind mächtige Propheten für den Kampf dieses Königs. Sie sind Propheten für das Drama der menschlichen Geschichte, wo es um alles geht. Ihre Schreie sind wirksame Gebete, die vom Vater erhört werden. Und diese Schreie beginnen in diesem besonderen Kind die Sehnsucht zu entflammen, sein Leben als Lösegeld für die Seelen zu geben. Er wird regieren, indem er sein Leben als Geschenk für diese Kinder und für alle Seelen hingibt.

3. Kinder. Die Kirche hat diese Kinder zu Märtyrern erklärt. Die ersten Heiligen Christi sind Kinder. Kinder sprechen an Weihnachten zu uns, und ihr Zeugnis geht nicht unbemerkt vorüber. Diese Kinder inspirieren die Kirche und beten für sie. Ein Kind spricht zu uns von Güte und Unschuld. Ein Kind erinnert uns an die Haltung, die wir Gott gegenüber haben sollten. Christus wird immer mit dem Herzen eines Kindes leben, ein Herz, das seinem Vater völlig vertraut. Er wird eine besondere Vorliebe für Kinder zeigen. Er weiß, dass sie oft seine wirksamsten Apostel sind, indem sie andere durch ihre Einfachheit und innige Liebe zu ihm zum Haus Gottes einladen. Wie viele Eltern haben sich durch das Beispiel ihrer Kinder bekehrt oder eine tiefere Beziehung zu Christus entwickelt!

Gespräch mit Christus:  Jesus, es macht mich so traurig zu sehen, wie diese Kinder von ihren Müttern weggenommen und ermordet wurden. Es zerreißt mein Herz, wenn ich sehe, wie heute so vielen Kindern durch das Übel der Abtreibung die Chance genommen wird, die Liebe ihrer Mutter kennenzulernen. Ich möchte deinem Herzen ein Trost sein, Herr. Ich will heute mein Bestes geben, ich möchte dir etwas von der Liebe geben, die diese Kinder geben wollten. Lass mich ein Zeuge deiner selbstlosen Liebe sein. Lass mich sein wie du.

Vorsatz:   Ich werde der Mutter eines jungen Kindes einen kurzen Brief schreiben, um sie in ihrer Liebe und ihrem Glauben zu ermutigen.


Staunen und Beten

29. Dezember 2007

Fünfter Tag der Weihnachtsoktav

P. Ernest Daly LC

Lk 2,22-35
Dann kam für sie der Tag der vom Gesetz des Mose vorgeschriebenen Reinigung. Sie brachten das Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn zu weihen, gemäß dem Gesetz des Herrn, in dem es heißt: Jede männliche Erstgeburt soll dem Herrn geweiht sein. Auch wollten sie ihr Opfer darbringen, wie es das Gesetz des Herrn vorschreibt: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben. In Jerusalem lebte damals ein Mann namens Simeon. Er war gerecht und fromm und wartete auf die Rettung Israels und der Heilige Geist ruhte auf ihm. Vom Heiligen Geist war ihm offenbart worden, er werde den Tod nicht schauen, ehe er den Messias des Herrn gesehen habe. Jetzt wurde er vom Geist in den Tempel geführt; und als die Eltern Jesus hereinbrachten, um zu erfüllen, was nach dem Gesetz üblich war, nahm Simeon das Kind in seine Arme und pries Gott mit den Worten: Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel. Sein Vater und seine Mutter staunten über die Worte, die über Jesus gesagt wurden. Und Simeon segnete sie und sagte zu Maria, der Mutter Jesu: Dieser ist dazu bestimmt, dass in Israel viele durch ihn zu Fall kommen und viele aufgerichtet werden, und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird. Dadurch sollen die Gedanken vieler Menschen offenbar werden. Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen.

Einführendes Gebet:   Herr, ich juble darüber, dass du heute in den Tempel meines Herzens gekommen bist. Ich glaube an deine Liebe. Ich hoffe auf deine Barmherzigkeit. Mein Herz wartet ungeduldig auf die Erfüllung deiner Verheißung. Danke, dass du mich heute gesucht hast. Meine Antwort ist nur die Antwort auf deine große Liebe.

Bitte:  Herr, hilf mir, jeden Tag mehr über deine Gegenwart in meinem Herzen zu jubeln.

1. Eine lange Zeit des Wartens. Unser Advent war eine kurze Zeit im Vergleich zu der langen Zeit, die Simeon warten musste. Aber er wusste wie wir, dass der Herr kommen würde. Aber wie wunderbar ist es, dass der Sohn Gottes nicht in sein Heim, in seinen Tempel kommt, um ihn mit Macht und Majestät zu beanspruchen. Er füllt ihn lieber mit einer göttlichen Liebe, kaum sichtbar in den verstohlenen Blicken eines Kindes. Aber wie herrlich ist dieses Kind, ein lang erwartetes Kind, das Kind, das die Liebe zwischen Israel und seinem göttlichen Bräutigam vollendet. Gott ist seinen Verheißungen treu.

2. Freude und Leid. Wie froh muss Maria sich gefühlt haben, ihr Kind zu seinem wahren Vater zu bringen! Mehr als Simeon staunt Maria darüber, was Gott durch dieses Kind, das in ihren Armen liegt, vollbracht hat. Sie bringt ihn aus Liebe und Staunen dem Vater dar. Sie weiht ihn dem Dienst seines Vaters. Welche Wunder hört sie über dieses Kind! Die Worte des Engels bestätigen sich. Aber es gibt ein neues Element: die Verheißung des Leids. Wie soll sie dies verstehen? Wie passt es zu den Wundern und Freuden, die sie erfährt?

3. Im Gebet. Maria wundert sich in ihrem Herzen: „Was kann das bedeuten?“ Oft sind wir sehr überrascht, dass Gott uns auf unserem Weg mit ihm Leid anbietet. Im Gebet hört die Mutter Maria noch einmal die Worte des Engels: „Fürchte dich nicht, Maria, denn du hast bei Gott Gnade gefunden.“ Sie hat nicht nur Gnade bei Gott gefunden, sondern auch Vertrautheit. Dieses vorhergesagte Leiden wird Teil des Weges der Vertrautheit sein. Ihr Sohn wird einen Weg des Leids und der Größe für den Vater gehen. Maria verspricht, ihn nie allein zu lassen. Sie verspricht, immer zu vertrauen. Der Eine, der sie führt, ist des Vertrauens würdig. Wie ihr Kind bringt Maria an diesem Tag auch ihre Seele dem Vater dar und übergibt ihm die Taten ihres Lebens und ihres Herzens. Wage ich es, mein Leben schlicht dem Herrn zu überlassen? Lasse ich mich von ihm leiten?

Gespräch mit Christus:  Herr, du hast mein Herz zu deinem Tempel gemacht. Ich möchte dich dort in dieser Weihnachtszeit ganz besonders willkommen heißen. Danke für diese Vertrautheit mit dir. Hilf mir, jeden Tag mehr über deine Gegenwart zu jubeln und mich auf unsere endgültige Begegnung im Himmel zu freuen. Ich weiß, dass ich dir mein Leben anvertrauen kann. Nimm es, Herr, und tue damit, was du willst. Hilf mir, dich anderen näherzubringen.

Vorsatz:   Heute werde ich Christus in der heiligen Kommunion mit größerem Eifer empfangen, oder ich werde während des Tages eine geistliche Kommunion machen.