Tägliche Meditationen
Sonntag 9. Dezember 2007 bis Samstag 15. Dezember 2007
Zweite Woche im Advent
P. Jason Smith LC
Echte Bekehrung
9. Dezember 2007
Zweiter Sonntag im Advent
P. Jason Smith LC
Mt 3,1-12
In jenen Tagen trat Johannes der Täufer auf und verkündete in der Wüste von Judäa: Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe. Er war es, von dem der Prophet Jesaja gesagt hat: Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen! Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Hüften; Heuschrecken und wilder Honig waren seine Nahrung. Die Leute von Jerusalem und ganz Judäa und aus der ganzen Jordangegend zogen zu ihm hinaus; sie bekannten ihre Sünden und ließen sich im Jordan von ihm taufen. Als Johannes sah, dass viele Pharisäer und Sadduzäer zur Taufe kamen, sagte er zu ihnen: Ihr Schlangenbrut, wer hat euch denn gelehrt, dass ihr dem kommenden Gericht entrinnen könnt? Bringt Frucht hervor, die eure Umkehr zeigt, und meint nicht, ihr könntet sagen: Wir haben ja Abraham zum Vater. Denn ich sage euch: Gott kann aus diesen Steinen Kinder Abrahams machen. Schon ist die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt; jeder Baum, der keine gute Frucht hervorbringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen. Ich taufe euch nur mit Wasser zum Zeichen der Umkehr. Der aber, der nach mir kommt, ist stärker als ich und ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe auszuziehen. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen. Schon hält er die Schaufel in der Hand; er wird die Spreu vom Weizen trennen und den Weizen in seine Scheune bringen; die Spreu aber wird er in nie erlöschendem Feuer verbrennen.
Einführendes Gebet:
Herr Jesus, ich stelle mich in deine Gegenwart. Ich nehme mir diese Zeit für dich, damit du zu mir sprechen kannst und damit ich auf deine Worte hören kann. Sprich zu meinem Herzen! Ich glaube, dass du da bist, mit all den Gnaden, die ich gerade jetzt in meinem Leben brauche. Ich hoffe auf dich, Herr, weil ich weiß, dass es keinen Sinn hat, meine Hoffnung auf die Dinge der Welt zu setzen. Ich liebe dich, Herr, und ich weiß, wie sehr du mich liebst.
Bitte:
Herr, schaffe in mir ein Herz, das liebt!
1.
Mit einer Gewohnheit brechen.
Schon einmal versucht, mit dem Rauchen aufzuhören? Wahre Reue kann genauso schwer sein. So wie ein Raucher den Drang nach einer weiteren Zigarette spürt, so fühlen auch wir uns gedrängt, vergangene Sünden zu wiederholen. Es ist so, als hätten alle schlechten Gewohnheiten in uns Wurzeln geschlagen. Wie können wir sie überwinden und uns wirklich bekehren? Der heilige Johannes der Täufer gibt uns einige Ratschläge. Zuerst müssen wir jene Bäume umhauen, die keine Frucht getragen haben. Wir müssen die schlechten Gewohnheiten an der Wurzel packen und ausreißen! Als nächstes müssen wir den Dreschboden reinigen und die Spreu ins Feuer werfen. Wir wollen die schlechten Entscheidungen wegfegen und sie ein für allemal hinter uns lassen. Schließlich sollten wir damit aufhören, für alles Ausreden zu finden. Wenn man wirklich neue, gute Gewohnheiten schaffen will, dann wird das auch gelingen. Das Leben ändert sich, wenn die Gewohnheiten sich ändern. An welchen guten Gewohnheiten arbeite ich dieser Tage?
2.
Umkehren.
Es gilt sicherlich in vielen, wenn nicht sogar allen Kulturen als Unhöflichkeit, jemandem den Rücken zuzukehren. Die Menschen zur Zeit Johannes des Täufers hatten Jahwe den Rücken zugekehrt. Sie hatten vergessen, welch wunderbare Taten er für sie vollbracht hatte. Sie lebten den Bund mit Gott auf eine kalte und legalistische Weise. Aber egal wie sehr sie auch Jahwe durch ihr Tun beleidigten, egal wie oft sie ihm den Rücken zukehrten, er gab ihnen immer wieder eine neue Chance, indem er ihnen seine Propheten sandte, die sie zur Umkehr riefen. Der heilige Johannes der Täufer war der größte dieser Propheten. Er rief zur Reue auf, das heißt zur Umkehr zu Gott. Müssen auch wir umkehren?
3.
Bekehrung zu wahrer Liebe.
Ah, wahre Liebe! Diese Worte wecken in uns Bilder wie Tanzen im Mondschein oder das Aussuchen eines Hochzeitskleides. Wohl kaum verbinden wir „wahre Liebe“ mit Reue; aber es ist so. Wenn wir wirklich lieben, wollen wir uns niemals mehr von unserem Geliebten trennen. Wir wollen dem, den wir lieben, immer gefallen. Wenn die Liebe aber abgelenkt wird oder unser Herz sich nach anderen Dingen sehnt, dann ist es Zeit, uns wieder an den ersten Augenblick dieser Liebe zu erinnern und unser Herz dorthin zu wenden, wo es sein sollte. Der Ausruf Johannes des Täufers: „Kehrt um, denn das Himmelreich ist nahe!“, ist eine solche Erinnerung. Der Advent ist eine Zeit, in der wir von neuem Gottes Liebe zu uns betrachten. Wir müssen uns wieder daran erinnern, was er für uns getan hat. Hat sich unsere Liebe von Gott abgewandt und anderen Dingen zugewandt?
Gespräch mit Christus:
„Christus: Mein Sohn, du bist noch nicht tapfer und klug im Lieben. Jünger: Weshalb, Herr? Christus: Wer klug ist in der Liebe, verlangt nicht so sehr nach der Gabe des Liebenden als nach der Liebe des Gebenden. Er sieht mehr auf die Liebe als auf den Wert der Gabe; denn der Geliebte steht hoch über allen Gaben“ (Thomas von Kempen, Nachfolge Christi, III. Buch, Kapitel 6,1).
Vorsatz:
Ich nehme mir fest vor, mich zu bessern und ein für allemal eine schlechte Gewohnheit durch eine positive Tugend zu überwinden.
Deine Sünden sind vergeben
10. Dezember 2007
Montag der zweiten Woche im Advent
P. Jason Smith LC
Lk 5, 17-26
Eines Tages, als Jesus wieder lehrte, saßen unter den Zuhörern auch Pharisäer und Gesetzeslehrer; sie waren aus allen Dörfern Galiläas und Judäas und aus Jerusalem gekommen. Und die Kraft des Herrn drängte ihn dazu, zu heilen. Da brachten einige Männer einen Gelähmten auf einer Tragbahre. Sie wollten ihn ins Haus bringen und vor Jesus hinlegen. Weil es ihnen aber wegen der vielen Leute nicht möglich war, ihn hineinzubringen, stiegen sie aufs Dach, deckten die Ziegel ab und ließen ihn auf seiner Tragbahre in die Mitte des Raumes hinunter, genau vor Jesus hin. Als er ihren Glauben sah, sagte er zu dem Mann: Deine Sünden sind dir vergeben. Da dachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer: Wer ist das, dass er eine solche Gotteslästerung wagt? Wer außer Gott kann Sünden vergeben? Jesus aber merkte, was sie dachten, und sagte zu ihnen: Was habt ihr für Gedanken im Herzen? Was ist leichter, zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben!, oder zu sagen: Steh auf und geh umher? Ihr sollt aber erkennen, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben. Und er sagte zu dem Gelähmten: Ich sage dir: Steh auf, nimm deine Tragbahre und geh nach Hause! Im gleichen Augenblick stand der Mann vor aller Augen auf. Er nahm die Tragbahre, auf der er gelegen hatte, und ging heim, Gott lobend und preisend. Da gerieten alle außer sich; sie priesen Gott und sagten voller Furcht: Heute haben wir etwas Unglaubliches gesehen.
Einführendes Gebet:
Herr Jesus, ich stelle mich in deine Gegenwart. Ich nehme mir diese Zeit für dich, damit du zu mir sprechen kannst und damit ich auf deine Worte hören kann. Sprich zu meinem Herzen! Ich glaube, dass du da bist, mit all den Gnaden, die ich gerade jetzt in meinem Leben brauche. Ich hoffe auf dich, Herr, weil ich weiß, dass es keinen Sinn hat, meine Hoffnung auf die Dinge der Welt zu setzen. Ich liebe dich, Herr, und ich weiß, wie sehr du mich liebst.
Bitte:
Herr, hilf mir, anderen so zu vergeben, wie du mir vergeben hast.
1.
Der Gelähmte, der nicht aufgibt.
Vor ein paar Wochen verstauchte ich mir beim Sport den Fuß, was sehr schmerzhaft war. Ich musste eine Woche lang mit Krücken gehen. Dabei wurde mir klar, wie kostbar es ist, gehen zu können. Wie viel größer musste also die Not des Gelähmten im heutigen Evangelium gewesen sein. Aus eigenem Willen konnte er nicht zu Christus gelangen, er musste auf einer Bahre in den Raum hinuntergelassen werden, vor die Füße Christi. Dies offenbart eine tiefe Wahrheit über die menschliche Person: Immer wenn jemand Christus wirklich finden will, wird er ihn finden. Dabei spielt es keine Rolle, wie groß der Schmerz ist oder wieviele Hindernisse und Schwierigkeiten er dazu überwinden muss. Sucht und ihr werdet finden. Suchen wir Christus mit demselben Eifer, wie der Gelähmte ihn gesucht hat?
2.
Das unsichtbare Wunder.
Ich las einmal ein Buch über einen unsichtbaren Mann. Die Leute konnten ihn nur sehen, wenn er sich mit Binden umwickelte. Die Auswirkungen der Sünde auf die Seele sind auch unsichtbar, aber in diesem Abschnitt aus dem Evangelium werden sie in der Person des Gelähmten sichtbar. Was das Gelähmtsein mit den Körpergliedern macht, das macht die Sünde mit der Seele: sie versklavt und lähmt sie. Vielleicht hat darum unser Herr nicht nur den Körper des Gelähmten geheilt, sondern auch dessen Seele. Das Heilen des Körpers hält nur solange an, bis der Körper zu Staub zerfällt. Das Heilen der Seele hält in alle Ewigkeit an. Die Vergebung ist somit das größte Wunder, denn sie dauert ewig; ja noch mehr, Christus bietet uns das Wunder der Vergebung im Sakrament der Versöhnung umsonst an. Hier werden wir von unserer geistigen Lähmung geheilt, und unsere Seele wird von den unsichtbaren Auswirkungen der Sünde gereinigt.
3.
Der Schlüssel zu einem gesunden Herzen.
Neun von zehn Ärzten stimmen überein, dass Haferflocken gut für unser Herz sind. Wenn wir aber schlecht behandelt oder beleidigt wurden, bleiben tiefe Wunden in unserem Herzen. Da helfen auch keine Haferflocken mehr. Wir müssen uns einem anderen Herzspezialisten zuwenden, denn „Der Mensch sieht, was vor den Augen ist, der Herr aber sieht das Herz“ (1 Sam 16,7). Jesus ist der kompetenteste Kardiologe, der jemals gelebt hat, seine Medikation ist jedoch kein Geheimnis. Jenen, die ein verwundetes Herz haben, verschreibt er immer dieselben zwei Pillen: 1) Vergib siebzig mal sieben mal; 2) Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Um ein Herz zu bekommen, das in Freiheit lieben kann, müssen wir vergeben. Folgen wir den Anordnungen des göttlichen Arztes. Er vergab dem Gelähmten; er wird auch uns vergeben. Gibt es jemanden, dem wir noch vergeben müssen?
Gespräch mit Christus:
„Was begehrst Du so sehr von einem schuldbeladenen, armen Sünder, als dass er zerknirschten Herzens sich erniedrige angesichts seiner Sündenschuld? Aus echter Zerknirschung und aus der Demut des Herzens steigt die Hoffnung auf Vergebung empor; hier findet das friedlose Gewissen seine versöhnende Ruhe, hier findet der Mensch Schutz vor dem kommenden Zorn. Hier grüßen sich Gott und die reuige Seele in heiligem Kusse“ (Thomas von Kempen, Nachfolge Christi, III. Buch, Kap. 52,3).
Vorsatz:
Ich will heute einem Menschen, gegen den ich einen Groll hege oder mit dem ich mich in letzter Zeit schwer getan habe, eine Freundlichkeit erweisen.
Auf den Schultern des guten Hirten
11. Dezember 2007
Dienstag der zweiten Woche im Advent
P. Jason Smith LC
Mt 18,12-14
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Was meint ihr? Wenn jemand hundert Schafe hat und eines von ihnen sich verirrt, lässt er dann nicht die neunundneunzig auf den Bergen zurück und sucht das verirrte? Und wenn er es findet - amen, ich sage euch: er freut sich über dieses eine mehr als über die neunundneunzig, die sich nicht verirrt haben. So will auch euer himmlischer Vater nicht, dass einer von diesen Kleinen verloren geht.
Einführendes Gebet:
Herr Jesus, ich stelle mich in deine Gegenwart. Ich nehme mir diese Zeit für dich, damit du zu mir sprechen kannst und damit ich auf deine Worte hören kann. Sprich zu meinem Herzen! Ich glaube, dass du da bist, mit all den Gnaden, die ich gerade jetzt in meinem Leben brauche. Ich hoffe auf dich, Herr, weil ich weiß, dass es keinen Sinn hat, meine Hoffnung auf die Dinge der Welt zu setzen. Ich liebe dich, Herr, und ich weiß, wie sehr du mich liebst.
Bitte:
Herr, schenke mir die Demut, die ich brauche, um dir nachzufolgen.
1.
Der Gute Hirte.
Kinder fühlen sich in den Armen ihrer Eltern sicher. Dort finden sie Liebe, Fürsorge und Sicherheit. Die frühen Christen wussten das sehr gut. Sie empfanden dieselben Gefühle für Christus, welche Kinder für ihre Eltern empfinden. Eines der ersten Bilder, welches sie gebrauchten, war das vom Guten Hirten: eine Statue eines noblen jungen Mannes, der ein Lamm auf seinen Schultern trägt. Sie drückt das vollkommen aus, was jeder Christ in Christus findet: Liebe, Fürsorge und Sicherheit. Christus als der Gute Hirte nimmt uns auf seine Schultern und rettet uns aus der Gefahr, er bringt uns auf grüne Weiden, wo wir die wahren Quellen des Friedens und des Glücks finden, nach denen wir uns sehnen.
2.
Demütige Schafe.
Wenn Christus nun unser Hirt sein soll, müssen wir anerkennen, dass wir seine Schafe sind. Was bedeutet das? Es bedeutet, dass wir Christus nachfolgen, wo immer er uns hinführt. Es bedeutet, dass wir seine Autorität über unser Leben annehmen. Es bedeutet, dass wir unsere Häupter demütig beugen und akzeptieren, dass wir zu Christus gehören. Durch das Lehramt der Kirche führt er uns auf gute Weiden. Nur so können wir erfahren, welche Freiheit und welche Freude es ist, auf die Schultern des guten Hirten gehoben zu werden.
3.
Wir sind ein Teil von Christi Herde.
Schafe sind interessante Kreaturen. Ohne Hirten wandern sie ziellos umher. Sie fressen auf jeder Weide und trinken aus jedem Teich. Der Hirte weiß, wo Wölfe lauern und welche Wasser vergiftet sind, und er schützt die Schafe vor allen diesen Gefahren. Wie verlockend sind doch manche Teiche dieser Welt! Die Versuchung wäre keine Versuchung, wenn sie nicht verlockend wäre. Der gute Hirte sagt uns aber: „Nein, trink nicht aus diesem Teich. Er wird deinen Glauben und deine Würde zerstören; er wird dir nicht den Frieden und das Glück bringen, nach dem du suchst.“ Wir wissen sehr wohl, wo die vergifteten Teiche in unserem Leben sind, und unsere erste Reaktion wird sein, uns wie das weggelaufene Schaf zu verstecken. Am Schluss sind wir aber dankbar, wenn der gute Hirte uns findet und wir lassen es gerne zu, in Sicherheit gebracht zu werden.
Gespräch mit Christus:
„Jünger: Herr, wie oft soll ich von mir lassen, und in welchen Dingen soll ich mich meiner entäußern? Christus: Stets und zu jeder Stunde, im Kleinen genau wie im Großen. Nichts nehme ich aus, entblößt von allen Dingen, so will ich, dass man dich finde. Wie sonst könntest du mein sein und ich dein, wenn du dich nicht innen und außen von allem Eigenwillen frei machtest?“ (Thomas von Kempen, Nachfolge Christi, III. Buch, Kap. 37,3).
Vorsatz:
Ich will für jene Schafe ein Opfer bringen, die die Herde des Guten Hirten verlassen haben.
Ave Maria!
12. Dezember 2007
Mittwoch der zweiten Woche im Advent
Unsere liebe Frau von Guadalupe
P. Jason Smith LC
Lk 1,26-38
Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria. Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben. Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat. Denn für Gott ist nichts unmöglich. Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.
Einführendes Gebet:
Herr Jesus, ich stelle mich in deine Gegenwart. Ich nehme mir diese Zeit für dich, damit du zu mir sprechen kannst und damit ich auf deine Worte hören kann. Sprich zu meinem Herzen! Ich glaube, dass du da bist, mit all den Gnaden, die ich gerade jetzt in meinem Leben brauche. Ich hoffe auf dich, Herr, weil ich weiß, dass es keinen Sinn hat, meine Hoffnung auf die Dinge der Welt zu setzen. Ich liebe dich, Herr, und ich weiß, wie sehr du mich liebst.
Bitte:
Maria, ich bitte dich, mir die Gnade zu erlangen, zu Gott wie du immer „Ja“ zu sagen.
1.
Der Engel des Herrn.
Nur wenige wissen, dass das GPS-System eigentlich im Jahre 1239 erfunden worden ist. Es zeigte zwar nicht die Richtung an, aber es half den Menschen, sich auf das zu konzentrieren, was wichtig ist. Jeden Morgen, Mittag und Abend, auf dem Land oder in der Stadt, läuteten die Glocken zum Engel des Herrn, dem Gebet, das uns die Botschaft des Engels an Maria in Erinnerung ruft. Es ist sehr gut, dieses schöne Gebet am Anfang, in der Mitte und am Ende des Tages zu wiederholen, denn es bringt sehr schön zum Ausdruck, dass unser ganzes Leben auf die Menschwerdung konzentriert sein sollte. Das Läuten des Angelus lädt uns auch dazu ein, das „Ja“ Mariens am Morgen, am Mittag und am Abend des heutigen Tages nachzuahmen. Wenn wir den Angelus den Tag hindurch beten und unsere Herzen Gott zuwenden, vermeiden wir, auf der Pilgerfahrt in den Himmel in die Irre zu gehen.
2.
Ja, Herr!
Wollen wir die Welt verändern? Eine demütige Magd aus Nazareth tat es. Nachdem der Engel Gabriel sie verlassen hatte, veränderte das „Ja“ Mariens die Heilsgeschichte. Es veränderte auch unser Leben. In unserem Ringen, Gottes Willen für uns zu erkennen, vergessen wir vielleicht die weitreichenden Folgen unseres „Ja“ zu Gott. Sind nicht auch wir ein Bindeglied in Gottes Plan? Unser „Ja“ ist nicht gleichgültig. Ein „Ja“ zu Gott verändert immer das Leben. Ein „Nein“ …? Nun, es ist besser, positiv zu bleiben und mit Gott großzügig zu sein. Wenn wir betrachten, wie der Engel Gottes Botschaft Maria überbringt, wollen wir auch über die weitreichenden Folgen unseres eigenen „Ja“ nachdenken. Es kann die Welt verändern.
3.
Engel in unserem Leben.
Immer wenn wir die heilige Schrift lesen, ist Christus in unserem Leben präsent, weil er in seinem geschriebenen Wort präsent ist. Das Wort „Engel“ kommt vom griechischen Verb “angelos“ und bedeutet „senden“. Engel sind gesandt, um Gottes Wort zu überbringen. Manchmal schickt uns Gott in den Menschen um uns herum „Engel“ (Botschafter), auch wenn wir das oft erst merken, wenn es schon geschehen ist. Wir wissen aber, dass die heilige Schrift das Wort Gottes ist. Wenn wir das Wort Gottes mit einem offenen Herzen lesen, sind wir wie Maria, als sie die Botschaft des Engels hörte. Wenn wir die heilige Schrift zu einem Bestandteil unseres Lebens machen, kann man sagen, dass das Wort in uns „Fleisch“ annimmt. Wir ahmen Maria nach, die Gottes Wort angenommen hat, und die sich selbst hingegeben hat, um Gottes Plan zu erfüllen.
Gespräch mit Christus:
„Sieh, mein Gott und mein Alles! Was will ich mehr und was kann ich Seligeres verlangen? Du Wort voll süßer Lieblichkeit – doch nur für den, der das Wort liebt, nicht die Welt, noch die Güter der Welt“ (Thomas von Kempen, Nachfolge Christi, III. Buch, Kap. 34,1).
Vorsatz:
Ich will heute den Engel des Herrn am Morgen, am Mittag und am Abend beten.
Der Kampf des Christen
13. Dezember 2007
Donnerstag der zweiten Woche im Advent
Hl. Luzia, Jungfrau, Gedenktag
P. Jason Smith LC
Mt 11,11-15
Jesus sagte zu der Menge: Amen, das sage ich euch: Unter allen Menschen hat es keinen größeren gegeben als Johannes den Täufer; doch der Kleinste im Himmelreich ist größer als er. Seit den Tagen Johannes' des Täufers bis heute wird dem Himmelreich Gewalt angetan; die Gewalttätigen reißen es an sich. Denn bis hin zu Johannes haben alle Propheten und das Gesetz über diese Dinge geweissagt. Und wenn ihr es gelten lassen wollt: Ja, er ist Elija, der wiederkommen soll. Wer Ohren hat, der höre!
Einführendes Gebet:
Herr Jesus, ich stelle mich in deine Gegenwart. Ich nehme mir diese Zeit für dich, damit du zu mir sprechen kannst und damit ich auf deine Worte hören kann. Sprich zu meinem Herzen! Ich glaube, dass du da bist, mit all den Gnaden, die ich gerade jetzt in meinem Leben brauche. Ich hoffe auf dich, Herr, weil ich weiß, dass es keinen Sinn hat, meine Hoffnung auf die Dinge der Welt zu setzen. Ich liebe dich, Herr, und ich weiß, wie sehr du mich liebst.
Bitte:
Herr Jesus, hilf mir, mich zu überwinden, wenn ich es am meisten notwendig habe.
1.
Gerechtfertigte „Gewalt“.
Hat Christus Gewalt gepredigt? War er nicht Friedensstifter, sanftmütig und demütig von Herzen? In Wirklichkeit benutzt Christus diesen bildhaften Ausdruck, um den ernsthaften Einsatz zu betonen, den es braucht, um in sein Reich einzutreten. Richtig verstanden gehören „Gewalt“, Demut, Sanftmut und Frieden zusammen. Sanftmut bedeutet, seine Talente in den Dienst Gottes zu stellen. Demut bedeutet, die Wahrheit anzuerkennen, ein Geschöpf Gottes zu sein, das somit seinen Willen erfüllen soll. Ein Friedensstifter zu sein bedeutet, immer das Gute im anderen zu suchen. Nur der „Streitbare“, das heißt jener, der kämpft, um alle Hindernisse, die ihn von Gott trennen können, zu überwinden, kann hoffen, das Reich Gottes an sich zu reißen.
2.
Kampf im Gebet.
Wann haben wir das letzte Mal gehört, dass wir ein streitbares Gebetsleben haben sollten? Ich wette, noch nie. Im Gebet müssen wir uns aber Gewalt antun. Versuchen wir nur zum Beispiel, bestimmte Zeiten des Tages für das Gebet, und nur für das Gebet, zu reservieren. Wie schnell denken wir dann beim Gebet an all das, was wir an diesem Tag vorhaben. Wie schnell sind wir gerade dann müde, wenn wir beten wollen. Wie schnell tauchen Zerstreuungen und Ausreden auf. Und wie lange müssen wir manchmal warten, bis unsere dringendsten Bitten erhört werden. Das Gebet ist ein Kampf. Es erfordert ernsthafte und andauernde Anstrengung. Wer Ohren hat, der höre.
3.
Der Kampf gegen die Mittelmäßigkeit.
Im Sport heißt es oft: dabei sein ist alles. So ist es auch gut, der Letzte im Himmelreich zu sein. Das heißt nun aber nicht, dass wir uns damit zufrieden geben sollen. Wir wollen auch im Glauben die Besten sein! Kein Geschäftsmann ist glücklich, wenn seine Aktien am Aktienmarkt fallen. Kein Künstler arbeitet nicht ständig daran, seine Fähigkeiten zu verbessern. Um die Mittelmäßigkeit im Leben eines Christen zu überwinden, ist eine Haltung des Kampfes notwendig. Überlassen wir die Mittelmäßigkeit den Stubenhockern. Wir sind gerufen, die Größten im Himmelreich zu werden.
Gespräch mit Christus:
„Christus: Bereite dich darauf vor, größere Leiden zu erdulden. Es ist nicht alles verloren, wenn du dich öfters in Bedrängnis oder schwerer Versuchung fühlst. Ein Mensch bist du ja, nicht Gott! Fleisch bist du, nicht Engel. Wie solltest du stets im gleichen Stande der Tugend verharren können, wenn dies schon im Paradies nicht anzufinden war? Ich erhebe jene, die sich ihrer Schwäche bewusst sind. Jünger: Herr, Lob sei deinem Wort; denn es schmeckt meinem Munde süßer als Honig. Was würde ich in meinen Nöten tun, wenn du mich nicht stärken würdest?“ (Thomas von Kempen, Nachfolge Christi, III. Buch, Kap. 57,3 und 4).
Vorsatz:
Ich will heute kämpfen, um in meinem Gebetsleben disziplinierter zu sein.
Mit wem soll ich euch vergleichen?
14. Dezember 2007
Freitag der zweiten Woche im Advent
Hl. Johannes vom Kreuz, Gedenktag
P. Jason Smith LC
Mt 11,16-19
Jesus sagte zu der Menge: Mit wem soll ich diese Generation vergleichen? Sie gleicht Kindern, die auf dem Marktplatz sitzen und anderen Kindern zurufen: Wir haben für euch auf der Flöte Hochzeitslieder gespielt, und ihr habt nicht getanzt; wir haben Klagelieder gesungen und ihr habt euch nicht an die Brust geschlagen. Johannes ist gekommen, er isst nicht und trinkt nicht und sie sagen: Er ist von einem Dämon besessen. Der Menschensohn ist gekommen, er isst und trinkt; darauf sagen sie: Dieser Fresser und Säufer, dieser Freund der Zöllner und Sünder! Und doch hat die Weisheit durch die Taten, die sie bewirkt hat, recht bekommen.
Einführendes Gebet:
Herr Jesus, ich stelle mich in deine Gegenwart. Ich nehme mir diese Zeit für dich, damit du zu mir sprechen kannst und damit ich auf deine Worte hören kann. Sprich zu meinem Herzen! Ich glaube, dass du da bist, mit all den Gnaden, die ich gerade jetzt in meinem Leben brauche. Ich hoffe auf dich, Herr, weil ich weiß, dass es keinen Sinn hat, meine Hoffnung auf die Dinge der Welt zu setzen. Ich liebe dich, Herr, und ich weiß, wie sehr du mich liebst.
Bitte:
Herr, hilf mir, von anderen immer gut zu sprechen und niemals neidisch zu sein.
1.
Kinder auf dem Marktplatz.
Jesu Worte über die Kinder auf dem Marktplatz hören sich für uns heute seltsam an. Er spielt auf ein beliebtes Kinderspiel von damals an, bei dem Kinder das festliche Tanzen an Hochzeiten oder das Weinen und Klagen bei Beerdigungen nachahmen. Als nun diese Kinder wie auf einer Hochzeit tanzen sollen, weinen sie stattdessen; und als sie wie auf einer Beerdigung weinen sollen, tanzen sie. Und es kommt noch schlimmer, denn sie haben sogar aufgehört, miteinander zu spielen und sitzen träge herum. Ihr einziges Spiel besteht nun darin, über andere schlecht zu reden. Jesu Feststellung über „diese Generation“ lautet nun, dass sie wie jene Kinder das Gegenteil dessen tun, was Gott für sie gewollt hatte. Sie hätten den Messias mit offenen Armen empfangen sollen, stattdessen lehnten sie ihn aber ab. Sie hätten dem Bund treu bleiben und Jahwe anbeten sollen, aber sie zogen es vor, träge und bequem herumzusitzen. Jesus kritisiert somit die Menschen seiner Zeit sehr stark.
2.
Unsere Generation.
Das führt nun zu einer interessanten Frage: Was würde Jesus über unsere Generation sagen? Er ist Mensch geworden, aber die Menschen fühlen sich von Weihnachten belästigt. Er lud die Kinder ein, zu ihm zu kommen, aber in der Schule ist Beten nicht mehr erlaubt. Wir könnten immer weiter so fortfahren. Die Kritik Christi aus dem heutigen Evangelium richtet sich an seine Zeitgenossen, aber seine Botschaft richtet sich an jede Generation, denn die Menschheit ist im Wesentlichen dieselbe wie damals. Einige werden seine Botschaft annehmen, andere werden sie ablehnen. Einige werden Gottes Plan folgen, andere nicht. Das hielt Christus nicht davon ab, zu predigen. So sollen auch wir nicht aufgeben; Christ zu sein wird immer ein Leben gegen den Zeitgeist sein. Was zählt, ist, dass Jesu Worte ein offenes Herz in uns finden.
3.
Ein Feind der üblen Nachrede.
In den Tagen Jesu gab es viel Gerede. Nach dem Lesen dieses Abschnittes stellte ich mir Jesus vor, wie er gerade den Marktplatz verließ. Dort, am Feigenstand, sieht er die neuesten Schlagzeilen: „Jesus ein Säufer;“ oder, „Schockierende Bilder über Jesus, der mit Zöllnern zusammen isst, von denen er sein Geld für seinen Dienst bekommt;“ und, was ihn sicherlich wütend machte, „Überführter Exorzist: Der Beweis, dass Johannes der Täufer von einem Dämon besessen war.“ Geschwätz, eine Frucht von Neid, entsteht, wenn die Menschen nicht glücklich oder mit sich nicht im Frieden sind; ihre erste Reaktion besteht darin, dafür zu sorgen, dass die anderen auch nicht glücklich sind. Jesu würdevolle Haltung gegenüber all diesem Geschwätz mahnt uns, nicht über andere schlecht zu reden: Geschwätz sollte kein Bestandteil im Leben eines Christen sein. Seine Haltung mahnt uns auch, dass wir wahres Glück und wahren Frieden in Christus finden und nicht in der üblen Nachrede.
Gespräch mit Christus:
„Herr, alles, was wir an Leib und Seele haben, was wir in uns und außer uns natürlich und übernatürlich besitzen, alles ist eine Wohltat aus deiner Hand und gereicht dir zur Ehre. Hat einer mehr empfangen, so darf er sich keines Verdienstes rühmen; denn der allein ist der Größte und Beste, der sich am wenigsten auf sich selbst zugute tut und in tiefster Demut und Ergebenheit dir seinen Dank bezeugt. Wer aber weniger erhalten hat, soll darob nicht traurig sein und den Reicheren beneiden, sondern er soll vielmehr auf dich sehen und deine Güte hochpreisen, da du so überreich, so bereitwillig und so gerne ohne Ansehen der Person deine Gaben spendest“ (Thomas von Kempen, Nachfolge Christi, III. Buch, Kap. 22,4).
Vorsatz:
Wenn das nächste Mal über andere schlecht gesprochen wird, will ich nicht mehr mitmachen, sondern stattdessen über die betroffene Person etwas Gutes sagen.
Jesus Fragen stellen
15. Dezember 2007
Samstag der zweiten Woche im Advent
P. Jason Smith LC
Mt, 17,9a,10-13
Während sie den Berg hinabstiegen, fragten die Jünger Jesus: Warum sagen denn die Schriftgelehrten, zuerst müsse Elija kommen? Er gab zur Antwort: Ja, Elija kommt und er wird alles wiederherstellen. Ich sage euch aber: Elija ist schon gekommen, doch sie haben ihn nicht erkannt, sondern mit ihm gemacht, was sie wollten. Ebenso wird auch der Menschensohn durch sie leiden müssen. Da verstanden die Jünger, dass er von Johannes dem Täufer sprach.
Einführendes Gebet:
Herr Jesus, ich stelle mich in deine Gegenwart. Ich nehme mir diese Zeit für dich, damit du zu mir sprechen kannst und damit ich auf deine Worte hören kann. Sprich zu meinem Herzen! Ich glaube, dass du da bist, mit all den Gnaden, die ich gerade jetzt in meinem Leben brauche. Ich hoffe auf dich, Herr, weil ich weiß, dass es keinen Sinn hat, meine Hoffnung auf die Dinge der Welt zu setzen. Ich liebe dich, Herr, und ich weiß, wie sehr du mich liebst.
Bitte:
Herr, hilf mir, mit dir immer wieder zu sprechen.
1.
Ein Gespräch mit Christus.
Dieser Abschnitt zeigt die Art von Fragen, welche die Jünger oft stellten. Bei einer gewöhnlichen Unterhaltung, beim Runtersteigen von einem Berg, stellen die Jünger Jesus eine Frage, die sie schon länger beschäftigte. „Warum sagen denn die Schriftgelehrten, zuerst müsse Elija kommen?“ Dieser Abschnitt will uns sagen, wie wir in unserem geistlichen Leben vorankommen können: wir sollen uns immer wieder Zeit nehmen, mit Christus zu sprechen (zum Beispiel beim Hinausgehen aus dem Laden, oder wenn wir im Aufzug sind, usw.). Stellen wir ihm die Fragen, die uns gerade beschäftigen. Das ist der beste Weg, um unsere Beziehung mit ihm zu vertiefen.
2.
Die Antwort Jesu.
Dieser Abschnitt hat eine tiefe theologische Bedeutung. Das Kommen Elias und sein Fortgehen waren für die Jünger zu einem Problem geworden. Wenn Jesus der Messias ist, warum hatte sich dann die Prophezeiung, dass Elias wieder kommen werde, um ihm bei der Sendung, die Eintracht und Einheit aller wiederherzustellen, nicht erfüllt? (vgl. Mal 4,5-6). Christus bestätigt seinen Jüngern, dass Elias wiederkommen müsse, er korrigiert aber ihre Sichtweise. Elias war schon in der Person Johannes des Täufers gekommen. Wenn sich die Wiederkehr des großen Elias in dem enthaupteten Johannes erfüllt hatte, ist es dann noch überraschend, dass der glorreiche Messias der gekreuzigte Jesus sein würde? Jesus will damit sagen, dass das Los des Täufers ein Hinweis Gottes auf den Plan der Erlösung war. Gottes Wege sind nicht unsere Wege.
3.
Fürchtet euch nicht davor, zu fragen!
Die Frage der Jünger folgte unmittelbar auf die Verklärung Christi auf dem Berg Tabor, wo seine Gottheit durch die Stimme des Vaters offenbart worden war und sein ganzes Sein mit solchem Glanz erstrahlte, dass sogar seine Kleider leuchteten. Moses und Elias waren mit anwesend. Wie könnte man nach so einem Ereignis noch Zweifel haben? Zu fragen ist aber Teil unserer menschlichen Existenz. Die Jünger zeigen uns, dass es gut ist, sich mit seinen Fragen und Zweifeln an Christus zu wenden. Er wird uns die rechte Antwort geben.
Gespräch mit Christus:
„Jünger: Herr, was du sagst, ist wahr; wie du sagst, möge es, ich bitte dich, an mir geschehen! Deine Wahrheit lehre mich, sie beschütze mich und führe mich zum ewigen Heil. Und von allem üblen Wollen befreie sie mich und von ungeordneter Liebe, so will ich mit dir in aller Freiheit des Herzens wandeln!“ (Thomas von Kempen, Nachfolge Christi, III. Buch, Kap. 4,1).
Vorsatz:
Ich will Christus heute bei einer jener „spontanen“ Gelegenheiten eine Frage stellen.
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