Tägliche Meditationen

Tägliche Meditationen

Sonntag 25. November 2007 bis Samstag 1. Dezember 2007

Vierunddreißigste Woche im Jahreskreis

P. Paul Campbell LC

Auf der Seite des Königs stehen Sonntag
Gottes Art, zu messen Montag
Gott, der Fels meiner Rettung Dienstag
In die Fußstapfen unseres Königs treten Mittwoch
Unsere Erlösung ist nah Donnerstag
Ich werde euch zu Menschenfischern machen Freitag
Am Ende des Lebens Samstag


Auf der Seite des Königs stehen

25. November 2007

Christkönigssonntag

P. Paul Campbell LC

Lk 23,35-43
Die Leute standen dabei und schauten zu; auch die führenden Männer des Volkes verlachten ihn und sagten: Anderen hat er geholfen, nun soll er sich selbst helfen, wenn er der erwählte Messias Gottes ist. Auch die Soldaten verspotteten ihn; sie traten vor ihn hin, reichten ihm Essig und sagten: Wenn du der König der Juden bist, dann hilf dir selbst! Über ihm war eine Tafel angebracht; auf ihr stand: Das ist der König der Juden. Einer der Verbrecher, die neben ihm hingen, verhöhnte ihn: Bist du denn nicht der Messias? Dann hilf dir selbst und auch uns! Der andere aber wies ihn zurecht und sagte: Nicht einmal du fürchtest Gott? Dich hat doch das gleiche Urteil getroffen. Uns geschieht recht, wir erhalten den Lohn für unsere Taten; dieser aber hat nichts Unrechtes getan. Dann sagte er: Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst. Jesus antwortete ihm: Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.

Einführendes Gebet:   Herr, ich danke dir für diesen Moment, in dem ich mit dir allein sein kann. Hilf mir, ihn gut zu nutzen. Mögen die Gedanken meines Verstandes und die Meditation meines Herzen dir gefallen.

Bitte:  Herr, hilf mir, Christus, meinem König, immer treu zu sein in den kleinsten Verpflichtungen meines Lebens.

1. Sie verlachten und verspotteten ihn. Betrachte die Szene der Kreuzigung, was wir sehen und was wir hören. Wir sehen drei Männer, die gekreuzigt werden. Der Mann in der Mitte hat ein Schild an seinem Kreuz, auf dem steht: „Jesus von Nazareth, König der Juden.“ Wer ist dieser König? Wir hören, wie die Juden ihn verlachen und die Soldaten ihn verspotten. Sogar einer der sterbenden Verbrecher verhöhnt ihn. In vielen Einzelpersonen rief Jesus eine starke Reaktion hervor; noch heute bewirkt seine Person starke Reaktionen. Bedenken wir die frenetische Energie, mit der Leute heute versuchen, seinen Namen aus dem öffentlichen Leben zu entfernen. Sehen wir auf die Zeit und die Energie, die darauf verwendet wird, seine Lehren, seinen Einfluss und seine Werte in der westlichen Kultur abzubauen. Er wird in Büchern, Filmen und Kunstwerken lächerlich gemacht. Seine Kirche wird angegriffen, wie sein Stellvertreter auf Erden und alle, die ihm und seinen Lehren treu bleiben.

2. Die Leute standen dabei. Wir neigen dazu, die Menge, die dabei stand und zuschaute, zu übersehen. Sie taten nicht aktiv etwas Falsches; sie waren rein passiv. Als Jesus verspottet, verlacht und verhöhnt wurde, blieben sie still und taten nichts. Niemand stand für Jesus ein; niemand kam zu seiner Verteidigung. Wie wenige stehen heute für ihn und seine Kirche ein! Warum sind andere Gruppen so schnell dabei, wenn es darum geht, ihre Mitglieder zu verteidigen, während wir still bleiben, zuschauen und dabeistehen, aber nicht für ihn aufstehen?

3. Ein Mann glaubt. Der gute Dieb setzte seine Hoffnung auf Christus. Ein Moment der Gnade wurde ihm in der schwindenden Zeit seines Lebens zuteil. Er konnte Christus den König in all seiner demütigen Herrlichkeit sehen und streckte seine Hände nach der Erlösung aus. „Heute wirst du mit mir im Paradies sein.“ Dieser König hat vom politischen Standpunkt aus betrachtet versagt. Er hatte keinen Erfolg, keine Macht, um sein eigenes Leben zu retten. Die Macht, die er hatte, gab er lieber in Freiheit hin, als dass er sie für seinen persönlichen Nutzen gebrauchte. Er starb im Beisein weniger Menschen, die ihm nachfolgten. Er hatte keinen Reichtum und keine Armee, aber er liebte die Seinen in der Welt. Er liebte sie bis zum Ende. Würde ich einem solchen König folgen?

Gespräch mit Christus:  Jesus, ich möchte nicht nur Teil der Menge sein, die still blieb. Gib mir die Kraft, für dich einzustehen und dich zu verteidigen. Hilf mir, dass ich dich nie in meinem Leben verleugne. Hilf mir, deinen Lehren und deinem Willen treu zu sein.

Vorsatz:   Ich werde heute in meinen Gesprächen mit anderen von Christus sprechen.


Gottes Art, zu messen

26. November 2007

Montag der vierunddreißigsten Woche im Jahreskreis

P. Paul Campbell LC

Lk 21,1-4
Jesus blickte auf und sah, wie die Reichen ihre Gaben in den Opferkasten legten. Dabei sah er auch eine arme Witwe, die zwei kleine Münzen hineinwarf. Da sagte er: Wahrhaftig, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr hineingeworfen als alle anderen. Denn sie alle haben nur etwas von ihrem Überfluss geopfert; diese Frau aber, die kaum das Nötigste zum Leben hat, sie hat ihren ganzen Lebensunterhalt hergegeben.

Einführendes Gebet:   Herr, ich danke dir für diese Zeit, in der ich bei dir sein darf. Wie sehr brauche ich deine Gegenwart in meinem Leben. Öffne mein Herz, damit ich dein Wort höre und ihm mit Liebe antworte bei allem, was ich heute tue.

Bitte:  Herr, lehre mich die Tugend der Großzügigkeit.

1. Die Reichen geben aus ihrem Überfluss. Wir sehen Jesus im Tempel die Menge der Pilger beobachten, die ihre Gaben in den Opferkasten legten. Sie waren aus der ganzen Welt gekommen, um genau hier den Gott Israels zu verehren. Manche aus dieser Menge damals waren reich und konnten große Mengen Geld opfern. Dies war gut und zeigte ein Maß an Großzügigkeit, aber sie gaben aus ihrem Überfluss. Sie mussten mit weniger auskommen, aber noch nicht auf alles verzichten.

2. Die Witwe gibt alles, was sie hat. Unter der Menge war eine Witwe, die zwei kleine Münzen in den Opferkasten legte. Es war alles, was sie hatte. Sie hielt nichts für sich zurück. Ihre Armut ermunterte sie, auf Gottes Vorsehung zu vertrauen. Wir neigen dazu, auf materielle Dinge zu vertrauen. Wir versuchen uns, durch Reichtum und Wohlstand abzusichern, vergessen aber, dass uns das von Gott entfernen kann. Armut nimmt uns unser materielles Denken und führt uns zu Gott alleine.

3. Gott sieht den kleinsten Akt der Nächstenliebe. Die Münzen der Frau waren nicht zu klein, um von Gott bemerkt zu werden. Er sieht alles und bewertet alles nach dem inneren Wert. Wir sehen oft nur die äußere Erscheinung der Dinge. Für uns wäre derjenige, der am meisten in den Opferkasten gelegt hat, der Großzügigste gewesen. Womöglich hätten wir die Witwe damals nicht einmal bemerkt. Nach Gottes Maßstab gab die Witwe aber mehr als alle anderen, weil sei alles gab, was sie besaß. Gott liebt die Großzügigkeit derer, die ohne Maß geben. So liebt Gott uns: Jesus bemaß seine Großzügigkeit am Kreuz nicht, sondern gab alles, um uns von der Sünde zu befreien.

Gespräch mit Christus:  Jesus, hilf mir, großzügig zu sein. Hilf mir, frei von den unnützen Sorgen um materielle Dinge zu sein, und dir und deiner Vorsehung zu vertrauen. Oft fühle ich, dass ich mehr geben sollte. Hilf mir, den Wünschen, die du meinem Herz sagst, zu entsprechen. Hilf mir, an die Stelle meiner Sorgen eine grenzenlose Liebe zu dir und Vertrauen auf dich zu setzen.

Vorsatz:   Ich werde über meine aktuelle Bereitschaft zu geben nachdenken. Bin ich im Unterstützen der Kirche und der Evangelisation so großzügig, wie Jesus das von mir will?


Gott, der Fels meiner Rettung

27. November 2007

Dienstag der vierunddreißigsten Woche im Jahreskreis

P. Paul Campbell LC

Lk 21,5-11
Als einige darüber sprachen, dass der Tempel mit schönen Steinen und Weihegeschenken geschmückt sei, sagte Jesus: Es wird eine Zeit kommen, da wird von allem, was ihr hier seht, kein Stein auf dem andern bleiben; alles wird niedergerissen werden.

Sie fragten ihn: Meister, wann wird das geschehen und an welchem Zeichen wird man erkennen, dass es beginnt? Er antwortete: Gebt Acht, dass man euch nicht irreführt! Denn viele werden unter meinem Namen auftreten und sagen: Ich bin es!, und: Die Zeit ist da. - Lauft ihnen nicht nach! Und wenn ihr von Kriegen und Unruhen hört, lasst euch dadurch nicht erschrecken! Denn das muss als erstes geschehen; aber das Ende kommt noch nicht sofort. Dann sagte er zu ihnen: Ein Volk wird sich gegen das andere erheben und ein Reich gegen das andere. Es wird gewaltige Erdbeben und an vielen Orten Seuchen und Hungersnöte geben; schreckliche Dinge werden geschehen und am Himmel wird man gewaltige Zeichen sehen.

Einführendes Gebet:   Herr, ich möchte dir für diese Zeit mit dir danken. Vergrößere meine Sehnsucht nach dem Gebet und hilf mir, mein Herz heute deinem Wort zu öffnen. Lehre mich zu beten, wie du einst die Jünger beten gelehrt hast.

Bitte:  Herr, gib mir ein grenzenloses Vertrauen in deine göttliche Vorsehung.

1. Die Welt vergeht. Wir sind von riesigen Gebäuden beeindruckt: Wir reisen um die Erde, um die Pyramiden der Ägypter zu sehen. Wir wollen oben auf die höchsten Wolkenkratzer gehen, wenn wir eine neue Stadt besichtigen. Diese riesigen Strukturen lassen uns klein erscheinen. Wie viele Menschen streben danach, ein Vermächtnis aus Stahl und Beton zu hinterlassen! Die Menschen spenden riesige Summen an Geld für Universitäten, damit Gebäude mit ihrem Namen errichtet werden. Doch auch das größte Gebäude wird mit der Zeit verwittern. Die Welt vergeht. Warum setzen wir unsere Sicherheit auf kurzlebige Dinge? Gott allein ist ein sicheres Fundament, eine unveränderbare Realität, auf der ich mein Leben bauen kann.

2. Es werden falsche Messiasse kommen. Jesus warnt seine Jünger vor falschen Messiassen. Sie kommen, um einen billigen Lohn, einen leichteren Weg anzubieten. Sie suchen nach Macht für sich selbst und schnellen und einfachen Gewinn. Wie viele falsche Messiasse in der Gesellschaft drängen uns dazu, Reichtum, Macht oder ein bequemeres Leben zu idealisieren? Jesus aber ruft uns auf, wie er ein Leben in Armut zu führen. Statt Komfort gibt er uns ein Kreuz. Statt uns zu ermutigen, unser Leben zu sichern, fordert er von uns, unser Leben fallen zu lassen wie das Weizenkorn, das stirbt, um Leben zu bringen. Statt uns weltlichen Erfolg zu versprechen bietet er uns einen himmlischen Lohn.

3. Gott, unser Vater, liebt uns mit einer vollkommenen Liebe. Die Zukunft ist voller Ungewissheiten und die Gegenwart ist von vielen Gefahren belastet, aber Gott ist immer bei uns. Wir müssen uns im Vertrauen auf ihn und seine Vorsehung üben. Jesus belehrte uns nicht nur über die Gefahren, die kommen werden, sondern auch darüber, dass Gott uns mit einer vollkommenen Liebe liebt. Wie ein Vater liebt er es, seinen Kindern Gutes zu tun.

Gespräch mit Christus:  Herr, hilf mir, dich an die erste Stelle in meinem Leben zu stellen. Ich mache mir über so viele vergängliche und zeitliche Dinge Sorgen. Manchmal bin ich so beschäftigt, dass ich keine Zeit für dich zu haben scheine. Vergrößere mein Vertrauen auf deine Gegenwart und deine Macht in meinem Leben. Ich brauche dich.

Vorsatz:   Ich werde für den Weltfrieden beten.


In die Fußstapfen unseres Königs treten

28. November 2007

Mittwoch der vierunddreißigsten Woche im Jahreskreis

P. Paul Campbell LC

Lk 21,12-19
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Aber bevor das alles geschieht, wird man euch festnehmen und euch verfolgen. Man wird euch um meines Namens willen den Gerichten der Synagogen übergeben, ins Gefängnis werfen und vor Könige und Statthalter bringen. Dann werdet ihr Zeugnis ablegen können. Nehmt euch fest vor, nicht im voraus für eure Verteidigung zu sorgen; denn ich werde euch die Worte und die Weisheit eingeben, sodass alle eure Gegner nicht dagegen ankommen und nichts dagegen sagen können. Sogar eure Eltern und Geschwister, eure Verwandten und Freunde werden euch ausliefern und manche von euch wird man töten. Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden. Und doch wird euch kein Haar gekrümmt werden. Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen.

Einführendes Gebet:   Herr, danke für diese Zeit des Gesprächs mit dir. Hilf mir sie gut zu nutzen und alles beiseite zu legen, was mich ablenken könnte. Ich brauche dich, und ich brauche diese Zeit des Gebets.

Bitte:  Herr, gib mir die Gnade, bis zum Ende standhaft zu bleiben.

1. Ihr werdet verfolgt werden. Jesus warnt seine Jünger vor den Verfolgungen, die die Zukunft bringen wird. Sie würden aus den Synagogen vertrieben und ins Gefängnis geworfen werden. Sie würden vor Könige gezerrt werden. Christus wurde verfolgt und getötet: Seine Jünger konnten keine bessere Behandlung erwarten. Authentisches Christsein provoziert immer Verfolgung auf die eine oder andere Weise. An manchen Orten ist sie blutig, und die Gläubigen müssen ihren Glauben an Christus mit ihrem Leben bezeugen. Woanders besteht die Verfolgung aus Verleumdung und Verspottung. Gute Namen und der gute Ruf werden durch tausend Lügen zunichte gemacht. Die Gläubigen werden dafür verlacht, dass sie Christi Botschaft glauben und dafür verspottet, dass sie das Evangelium leben.

2. Gott auch in Bedrängnissen vertrauen. Wie sollen wir auf die Verfolgungen und Bedrängnisse reagieren, denen wir bei der Verbreitung des Evangeliums begegnen? Gott weiß, dass sie kommen werden und sie sind Teil seines göttlichen Planes, genauso wieder Verrat durch Judas und der Tod seines Sohnes am Kreuz Teil des göttlichen Planes waren. Gott ist Gott, und er hat alles unter Kontrolle. Er weiß, was geschieht, und wir müssen ihm vertrauen. Wir tun das Gute, das wir tun können, und überlassen ihm das Übrige.

3. Bleibt bis zum Ende standhaft. „Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen.“ Wir müssen das Rennen, das wir begonnen haben, zu Ende bringen. Trotzdem sollten wir die Demut besitzen, zu erkennen, dass wir gelegentlich fallen könnten. Wir werden des Kämpfens müde. Wir vergleichen uns mit anderen. Wir denken über andere Situtionen nach – vielleicht ein leichteres, bequemeres Leben. Alles, was wir sehen, sind die Probleme, die der Glaube uns zu bringen scheint. In diesen Zeiten müssen wir uns Christus zuwenden und ihn um die Stärke bitten, das Rennen beenden zu können.

Gespräch mit Christus:  Herr, es ist schwer, stets weiterzukämpfen. Manchmal bin ich von Feinden umgeben; manchmal ist mein Feind in mir, in meiner gefallenen Natur. Warum zieht es mich immer noch zur Sünde? Hilf mir, dich mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzem Verstand zu lieben.

Vorsatz:   Ich werde vor einem Bild der Heiligen Jungfrau Maria darum beten, bis zum Ende standhaft bleiben zu können.


Unsere Erlösung ist nah

29. November 2007

Donnerstag der vierunddreißigsten Woche im Jahreskreis

P. Paul Campbell LC

Lk 21,20-28
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Wenn ihr aber seht, dass Jerusalem von einem Heer eingeschlossen wird, dann könnt ihr daran erkennen, dass die Stadt bald verwüstet wird. Dann sollen die Bewohner von Judäa in die Berge fliehen; wer in der Stadt ist, soll sie verlassen, und wer auf dem Land ist, soll nicht in die Stadt gehen. Denn das sind die Tage der Vergeltung, an denen alles in Erfüllung gehen soll, was in der Schrift steht. Wehe den Frauen, die in jenen Tagen schwanger sind oder ein Kind stillen. Denn eine große Not wird über das Land hereinbrechen: Der Zorn Gottes wird über dieses Volk kommen. Mit scharfem Schwert wird man sie erschlagen, als Gefangene wird man sie in alle Länder verschleppen und Jerusalem wird von den Heiden zertreten werden, bis die Zeiten der Heiden sich erfüllen.

Es werden Zeichen sichtbar werden an Sonne, Mond und Sternen, und auf der Erde werden die Völker bestürzt und ratlos sein über das Toben und Donnern des Meeres. Die Menschen werden vor Angst vergehen in der Erwartung der Dinge, die über die Erde kommen; denn die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden. Dann wird man den Menschensohn mit großer Macht und Herrlichkeit auf einer Wolke kommen sehen. Wenn all das beginnt, dann richtet euch auf, und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe.

Einführendes Gebet:   Herr, danke für diese Zeit mit dir. Du bist nie zu beschäftigt für mich. Hilf mir, niemals Dinge und Aktivitäten vor dich zu stellen. Lass mich mein Leben auf dich ausrichten und dir in allem, was ich heute tue, dienen.

Bitte:  Herr, vermehre mein Vertrauen in dein Werk in meinem Leben.

1. Die Zerstörung des Tempels. Jesu Prophezeiung der Zerstörung Jerusalems und des Tempels wurde im Jahr 70 n. Chr. erfüllt. Mit dem neuen Bund und dem neuen Messopfer, das Jesus errichtet hatte, wurde der Tempel nicht länger benötigt. Jesus, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt. Wozu brauchte man da noch weitere Tieropfer im Tempel? Und so wurde er nach Gottes Vorsehung durch die Römer für immer zerstört.

2. Ein reines Opfer. Der Prophet Maleachi prophezeite: „Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang steht mein Name groß da bei den Völkern, und an jedem Ort wird meinem Namen ein Rauchopfer dargebracht und eine reine Opfergabe; ja, mein Name steht groß da bei den Völkern, spricht der HERR der Heere“ (Mal 1,11). Die katholische Eucharistiefeier wird in der ganzen Welt gefeiert; die reine Opfergabe des Lammes Gottes wird dem Vater zur Vergebung der Sünden gebracht. Dieses Lamm war ohne Makel oder Fehler, und wir, die wir dieses Opfer bringen, sollten nach einem reinen Herzen streben.

3. Erhebt eure Häupter. „Richtet euch auf, und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe.“ Unsere Erlösung kommt nicht von der Erde; sie ist kein Produkt menschlicher Mühen. Wir werden durch Jesus Christus erlöst. Unsere Erlösung kommt von oben, also sollten wir unsere Herzen zum Himmel, der Quelle der Erlösung, erheben. Jesus wird wiederkommen. Die Christen sollten ein hoffnungsvolles Volk sein. Weil Jesus uns versprochen hat zurückzukommen und uns zum Vater zu holen, müssen wir die Zukunft nicht fürchten.

Gespräch mit Christus:  Jesus, vergib mir, dass ich so oft von den Geschehnissen dieser Welt in Anspruch genommen werde und mir Sorgen mache. Vermehre meinen Glauben an dich. Hilf mir, dein Wirken in meinem Leben zu sehen. Vermehre meine Hoffnung, damit ich nicht entmutigt werde, wenn ich meine Fehler sehe und keinen Fortschritt erkenne.

Vorsatz:   Ich werde die heilige Messe heute für den Heiligen Vater und meinen Bischof aufopfern.


Ich werde euch zu Menschenfischern machen

30. November 2007

Freitag der vierunddreißigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Andreas, Apostel

P. Paul Campbell LC

Mt 4,18-22
Als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er zwei Brüder, Simon, genannt Petrus, und seinen Bruder Andreas; sie warfen gerade ihr Netz in den See, denn sie waren Fischer. Da sagte er zu ihnen: Kommt her, folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen. Sofort ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm. Als er weiterging, sah er zwei andere Brüder, Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und seinen Bruder Johannes; sie waren mit ihrem Vater Zebedäus im Boot und richteten ihre Netze her. Er rief sie, und sogleich verließen sie das Boot und ihren Vater und folgten Jesus.

Einführendes Gebet:   Herr, ich möchte dir danken für diesen Moment des Gesprächs. Hilf mir, mein Herz deinem Willen zu öffnen. Du bist das Ziel meines Lebens, und ich möchte mich mit allem, was ich bin, auf dich ausrichten.

Bitte:  Ich möchte Christi Ruf, sein Jünger zu werden, hören und befolgen.

1. Andreas bringt Simon zu Jesus. Heute feiern wir das Fest eines der ersten Jünger. Im Johannesevangelium wird berichtet, dass Andreas ein Jünger Johannes des Täufers war, als er einen Nachmittag mit Jesus verbrachte. Es war ein Nachmittag, der sein Leben veränderte. Als er nach Hause zurückkehrte, war das erste, was er tat, zu seinem Bruder Simon zu gehen und ihm zu erzählen, dass er den Messias gefunden hatte. Dann brachte er Simon zu Jesus. Andreas behielt seinen Glauben nicht für sich, sondern wurde von der Liebe getrieben, die frohe Botschaft mit anderen zu teilen. Jede wahre Begegnung mit Christus führt uns dazu, diese Erfahrung mit anderen zu teilen.

2. Sie verlassen alles. Dann kam der Augenblick, als Jesus Andreas rief, eine größere Rolle in der Mission der Rettung der Seelen zu übernehmen. Er und sein Bruder Simon Petrus würden Teil der Zwölf sein. Andreas antwortete sofort, indem er seine Netze fallen ließ und alles hinter sich zurückließ. Er zeigt uns die einzig passende Antwort auf Gottes Ruf in unserem Leben. Er ging nicht wehmütig, sondern voll Freude mit Jesus und nahm an der Mission der Rettung der Seelen teil.

3. Er hielt bis zum Ende stand. Andreas war treu bis zum Ende. Er war standhaft in seiner Berufung. Er fing gut an und endete gut. Es genügt nicht, das Rennen um die Krone des ewigen Lebens zu beginnen, denn jede Schwierigkeit auf dem Weg kann ein Anlass sein, umzudrehen, nach Hause zurückzukehren und nicht zum Ende zu gelangen. Die Schrift erzählt von Jüngern, die umkehrten und niemals wieder Christus folgten. Wie Andreas müssen wir bis zum Ende standhalten, treu in allem, was Christus von uns verlangt.

Gespräch mit Christus:  Jesus, Andreas brachte seinen Bruder Simon zu dir. Wen soll ich zu dir bringen? Wer sind die Menschen, mit denen ich heute meinen Glauben teilen soll? Manchmal zweifle ich und bin zurückhaltend, wenn deine Stimme mich vorwärts treiben will. Gib mir die Gnade, auf deinen Ruf in meinem Leben sofort zu antworten.

Vorsatz:   Ich werde heute mit jemandem über meinen Glauben sprechen.


Am Ende des Lebens

1. Dezember 2007

Samstag der vierunddreißigsten Woche im Jahreskreis

P. Paul Campbell LC

Lk 21,34-36
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Nehmt euch in Acht, dass Rausch und Trunkenheit und die Sorgen des Alltags euch nicht verwirren und dass jener Tag euch nicht plötzlich überrascht, so wie man in eine Falle gerät; denn er wird über alle Bewohner der ganzen Erde hereinbrechen. Wacht und betet allezeit, damit ihr allem, was geschehen wird, entrinnen und vor den Menschensohn hintreten könnt.

Einführendes Gebet:   Herr, danke für diese Zeit mit dir. Ich möchte einen stärkeren Glauben, damit ich dich klarer in meinem Leben sehen kann. Ich sehne mich nach einer lebendigeren Hoffnung, damit ich nicht entmutigt werde und aufhöre, nach Heiligkeit zu streben. Ich sehne mich nach einer tieferen Liebe, damit ich besser auf deine Liebe in meinem Leben antworten kann.

Bitte:  Herr, hilf mir, mein Leben auf die Realität zu gründen und nicht auf die Illusionen der Welt und die lügnerische Anziehungskraft der Sünde.

1. Er wird kommen und über die Lebenden und die Toten richten. Am Ende unseres Lebens werden wir vor dem Menschensohn stehen. Wir werden danach beurteilt werden, wie wir geliebt haben. Haben wir uns selbst geliebt und Gott nicht beachtet, oder haben wir Gott geliebt und uns selbst nicht beachtet? Nach dem Tod kommt das Gericht. Das ist die Realität. Wenn ich mein Leben auf die Realität gründen will, muss ich mir dieser Wahrheit bewusst sein und den gegenwärtigen Augenblick im Blick auf die Ewigkeit leben.

2. Verwirrte Herzen. Jesus warnt uns davor, für das Vergnügen zu leben. Wir können unser Gewissen in Rausch und Trunkenheit ertränken. Das Ziel des Lebens richtet sich dann danach, was die Sinne begeistert – das Neue, das Aufregende. Wir suchen danach, was unserem Auge gefällt und uns Komfort bringt. Wir geraten in die Falle der Unterhaltung. Wir werden gefangen in der materiellen Welt und vergessen die Wirklichkeit Gottes und seines Gerichts. Wir müssen uns in Selbstverleugnung üben, um uns darin zu üben, Gott allein zu suchen.

3. Die Sorgen des Lebens. Es gibt auch das Problem, das Leben zu ernst zu leben. Wir verstricken uns in den Aktivitäten dieser Welt und haben keine Gedanken für Gott und die kommende Welt. Wir sorgen uns um jede Kleinigkeit. Wir tragen viel Gewicht auf unseren Schultern. Die Sorgen blenden uns für Gottes Wirken in unserem Leben. Wir konzentrieren uns auf uns selbst und die Grenzen, an die wir stoßen, und vergessen Gott, seine Macht und seine Liebe. Wir müssen uns daran erinnern, dass der bessere Teil des Lebens oben im Himmel ist, und dass Gott alles tut, um uns dort bei sich zu haben.

Gespräch mit Christus:  Herr, hilf mir, mich nicht zu sorgen und mich nicht vor dir und deiner Gegenwart in meinem Leben zu verschließen. Wenn ich davon überzeugt wäre, dass du bei mir bist, wie könnte ich mich dann sorgen? Wie könnten mich die Sorgen des alltäglichen Lebens so niederdrücken? Vermehre meinen Glauben an dich. Hilf mir, mich von den flüchtigen Vergnügen dieser vergänglichen Welt zu lösen. Du bleibst für immer; deine Liebe ist die Stärke meines Herzens.

Vorsatz:   Ich werde heute bei allen Mahlzeiten ein kleines Opfer für die Seelen im Fegefeuer bringen.