Tägliche Meditationen
Sonntag 07. Oktober 2007 bis Samstag 13. Oktober 2007
Siebenundzwanzigste Woche im Jahreskreis
P. Christopher Scroggin LC
Glaube, so groß wie ein Senfkorn
7. Oktober 2007
Siebenundzwanzigster Sonntag im Jahreskreis
P. Christopher Scroggin LC
Lk 17,5-10
Die Apostel baten den Herrn: Stärke unseren Glauben! Der Herr erwiderte: Wenn euer Glaube auch nur so groß wäre wie ein Senfkorn, würdet ihr zu dem Maulbeerbaum hier sagen: Heb dich samt deinen Wurzeln aus dem Boden und verpflanz dich ins Meer!, und er würde euch gehorchen.
Wenn einer von euch einen Sklaven hat, der pflügt oder das Vieh hütet, wird er etwa zu ihm, wenn er vom Feld kommt, sagen: Nimm gleich Platz zum Essen? Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen: Mach mir etwas zu essen, gürte dich und bediene mich; wenn ich gegessen und getrunken habe, kannst auch du essen und trinken. Bedankt er sich etwa bei dem Sklaven, weil er getan hat, was ihm befohlen wurde? So soll es auch bei euch sein: Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen wurde, sollt ihr sagen: Wir sind unnütze Sklaven; wir haben nur unsere Schuldigkeit getan.
Einführendes Gebet:
Himmlischer Vater, auch heute bitte ich dich, dass du meinen Glauben vermehrst. Ich möchte, dass der Glaube das Leitprinzip meines Lebens sei, wie er das auch für die heiligen Männer und Frauen früherer Zeiten war. Ich vertraue auf dich und ich weiß, dass du mir alles geben wirst, was ich brauche, um dich zu lieben.
Bitte:
Herr Jesus, schenke mir den Glauben eines Apostels, der sein ganzes Leben lang an dich glaubt und auf dich vertraut.
1.
Vergrößere deinen Glauben!
In unserer Zeit muss alles groß sein: unsere Häuser, unsere Autos, usw. Ich muss vor allem meinen Glauben an Jesus vergrößern. Er hat die Macht, das für mich zu tun, wenn ich ihn in aller Demut und Ehrlichkeit darum bitte. Gleichzeitig muss ich den Glauben, den ich habe, leben, besonders wenn die Versuchung stärker wird, an Gott zu zweifeln. Mein Glauben wird in dem Maß tiefer, in dem ich ihn in den verschiedensten Umständen meines Lebens praktiziere.
2.
Glauben.
Jesus weiß, dass wir gerne Lob und Dank erhalten wollen für das, was wir getan haben. Wir haben aber nur unsere Pflicht erfüllt. Es braucht kein Lob und keinen Dank, denn wir haben allein das getan, was von uns erwartet werden kann. Anstatt immer nur nach Anerkennung, Lob und Dank zu hungern, sollten wir uns vielmehr als demütige Diener sehen, die sich jeden Tag um Wachstum im Glauben bemühen.
3.
Unnütze Sklaven, … wir?
Kein Mensch will als unnütz gelten. Wir alle wollen von anderen geschätzt werden, in gewisser Weise von ihnen gebraucht werden. Wir arbeiten hart, um in der Familie und bei Freunden anerkannt zu sein. Jedoch sieht es in unserer Beziehung zu Gott unserem Vater oft anders aus. Wir machen nur das Notwendigste, um uns geistlich über Wasser zu halten. Mit Gottes Gnade müssen wir uns aber bemühen, über dieses Minimum hinauszukommen und zu lernen, uns in Liebe, ohne Furcht und Zurückhaltung, hinzugeben. Aber nicht, weil dadurch Gott uns mehr schätzen würde; seine Liebe zu uns ist schon jetzt unendlich tief. Unser Bemühen im geistlichen Leben ist einfach nur unsere Antwort auf Gottes Liebe. Paradoxerweise, je mehr wir in Demut auf Gottes Willen zu antworten versuchen, indem wir seinen Willen in unserem Leben erfüllen, um so mehr erfahren wir die Größe seiner Liebe.
Gespräch mit Christus:
Jesus, hilf mir, all mein Vertrauen auf dich zu setzen und an dich zu glauben. Ich vertraue nicht immer auf dich, besonders, wenn ich voller Ängste und Sorgen bin. Ich möchte sie ablegen und mich in deine Hände legen. Wenn ich das tue, werde ich dir besser dienen können.
Vorsatz:
Heute will ich mich bemühen, die gewöhnlichen Dinge des Alltags in außergewöhnlicher Weise aus Liebe zu Jesus tun.
Wer ist mein Nächster?
8. Oktober 2007
Montag der siebenundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
P. Christopher Scroggin LC
Lk 10,25-37
Da stand ein Gesetzeslehrer auf, und um Jesus auf die Probe zu stellen, fragte er ihn: Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen? Jesus sagte zu ihm: Was steht im Gesetz? Was liest du dort? Er antwortete: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deiner Kraft und all deinen Gedanken, und: Deinen Nächsten sollst du lieben wie dich selbst. Jesus sagte zu ihm: Du hast richtig geantwortet. Handle danach und du wirst leben. Der Gesetzeslehrer wollte seine Frage rechtfertigen und sagte zu Jesus: Und wer ist mein Nächster? Darauf antwortete ihm Jesus: Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho hinab und wurde von Räubern überfallen. Sie plünderten ihn aus und schlugen ihn nieder; dann gingen sie weg und ließen ihn halb tot liegen. Zufällig kam ein Priester denselben Weg herab; er sah ihn und ging weiter. Auch ein Levit kam zu der Stelle; er sah ihn und ging weiter. Dann kam ein Mann aus Samarien, der auf der Reise war. Als er ihn sah, hatte er Mitleid, ging zu ihm hin, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie. Dann hob er ihn auf sein Reittier, brachte ihn zu einer Herberge und sorgte für ihn. Am andern Morgen holte er zwei Denare hervor, gab sie dem Wirt und sagte: Sorge für ihn, und wenn du mehr für ihn brauchst, werde ich es dir bezahlen, wenn ich wiederkomme. Was meinst du: Wer von diesen dreien hat sich als der Nächste dessen erwiesen, der von den Räubern überfallen wurde? Der Gesetzeslehrer antwortete: Der, der barmherzig an ihm gehandelt hat. Da sagte Jesus zu ihm: Dann geh und handle genauso!
Einführendes Gebet:
Himmlischer Vater, ich will, dass mein Glaube an dich so stark werde, dass er zum Licht werde, das mich in meinem Leben führt. Ich hoffe und vertraue darauf, dass mich deine Gnade in schwierigen Zeiten stützen wird. Ich liebe dich und möchte dir das beweisen, indem ich deine Liebe denen weiterschenke, denen ich begegne.
Bitte:
Herr Jesus, erfülle mein Herz mit deiner Liebe. Mach, dass in mir dieselbe Sehnsucht brennt, diese Liebe mit anderen zu teilen, selbst mit denen, bei denen mir das schwer fällt.
1.
Eine wichtige Lektion.
Im heutigen Evangelium lernen wir eine wichtige Lektion. Es genügt nicht, nur „gut“ zu sein. Wir können alle Gebote Gottes, alle Vorschriften und Gesetze, halten, wenn wir aber keine Liebe haben und diese Liebe nicht mitteilen, sind wir nicht die Christen, die Jesus sich wünscht. Äußerer Anschein von Religiosität genügt nicht. Wir müssen es zulassen, dass Christi Liebe uns ganz durchdringt und uns von innen heraus verwandelt.
2.
Nutze die Gelegenheiten.
Wir haben jeden Tag so viele Gelegenheiten, um die christliche Nächstenliebe zu üben. Leider nutzen wir sie oft nicht aufgrund unserer Eigenliebe, aus Menschenfurcht oder Eitelkeit. Wir müssen versuchen, aus diesem Trott herauszukommen und anfangen so zu lieben, wie Jesus es von uns will, bedingungslos, ohne Vorbehalte – ohne Ausnahmen. Kenne ich einen Menschen, dem ich Gottes Liebe bisher noch nicht mitteilen wollte? Hier ist eine Gelegenheit.
3.
Die Erfüllung.
Der Lohn ist groß! Es ist so erfüllend, sich selbst anderen zu schenken. Wir haben das alle schon einmal in unserem Leben erfahren. Es gibt eine gewisse Freude im Geben, in einer bedingungslosen Liebe, die nichts für sich selbst sucht. Lassen wir uns von der Welt nicht vom Gegenteil überzeugen. Wirkliches Christsein bedeutet nämlich, ganz Mensch zu sein. Wir sind von Gottes Liebe erschaffen worden und wir müssen helfen, diese Liebe zu allen Menschen zu bringen. Genau das braucht unsere Welt von heute. Liebe hält die Welt am Leben.
Gespräch mit Christus:
Herr Jesus, mach mich zu einem Werkzeug deiner Liebe. Ich möchte sie so vielen Leuten wie möglich weitergeben, die nach wahrer Liebe dürsten. Gib mir die Kraft, auch die zu lieben, die mir zurzeit noch feindlich gesonnen sind. Deine Liebe drängt mich, auch diese Menschen zu umarmen.
Vorsatz:
Ich will heute einer Person eine Freundlichkeit erweisen, mit der ich vielleicht sonst nicht so gut auskomme, um so zu lieben, wie Jesus geliebt hat.
Kontemplation und Apostolat
9. Oktober 2007
Dienstag der siebenundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
P. Christopher Scroggin LC
Lk 10,38-42
Sie zogen zusammen weiter und Jesus kam in ein Dorf. Eine Frau namens Marta nahm ihn freundlich auf. Sie hatte eine Schwester, die Maria hieß. Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seinen Worten zu. Marta aber war ganz davon in Anspruch genommen, für ihn zu sorgen. Sie kam zu ihm und sagte: Herr, kümmert es dich nicht, dass meine Schwester die ganze Arbeit mir allein überlässt? Sag ihr doch, sie soll mir helfen! Der Herr antwortete: Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen. Aber nur eines ist notwendig. Maria hat das Bessere gewählt, das soll ihr nicht genommen werden.
Einführendes Gebet:
Herr Gott, ich brauche das Licht deines Geistes, das mein Herz stärkt und erleuchtet. Ich liebe dich, ich will dich aber noch mehr lieben. Ich glaube, dass du die Quelle aller Gnaden und des Friedens bist. Ich sehne mich danach, dein Antlitz schauen zu dürfen, denn das ewige Leben besteht darin, dich zu erkennen und zu lieben.
Bitte:
Herr Jesus, lass in den Wunsch immer stärker werden, dich kennen zu lernen. Und je mehr ich dich kenne, desto mehr lass mich dich auch lieben.
1.
Alles allein machen.
In unserem geistlichen Leben sind wir oft wie Martha: angespannt, viel beschäftigt, besorgt darüber, dass niemand dankbar ist und anerkennt, was wir tun. Wir versuchen, alles allein zu machen. Wir rechnen nicht mit Gott. Wir können eine wertvolle Lehre aus diesem Besuch Jesu in Bethanien im Haus seines Freundes ziehen.
2.
Taten sprechen lauter als Worte.
Es geht hier um zwei verschiedene Arten zu handeln, wenn das auch nicht gleich erkennbar ist. Die offensichtlichere sehen wir in der beschäftigten Martha. Sie ist ganz damit beschäftigt, die Pflichten der Gastfreundschaft. Das ist nichts Schlechtes. Sie dient dadurch allen im Haus. Jedoch ist Marthas Einstellung falsch. Sie hat das Wichtigste bei all ihrem Tun vergessen, nämlich das, was ihre Schwester sie lehrt. Jesus muss immer an erster Stelle stehen. Wir müssen uns zu seinen Füßen setzen und ihm zuhören. Er wird unser Tun leiten.
3.
Das Gebet als Apostolat.
Auch wenn wir zu Beginn unseres geistlichen Lebens und unseres Apostolates vielleicht anders denken, so ist doch das Gebet der Schlüssel zu unserem apostolischen Erfolg. Wir können viele Dinge tun, ohne sie für Christus zu tun. Das ist aber das Wichtigste bei allem Tun. Vor allem sind wir zuerst dazu aufgerufen, bei ihm zu sein. Wir müssen unsere Beziehung zu ihm vertiefen. Gerade in der stillen Zeit, die wir zu den Füßen des Meisters sitzen, werden wir die Kraft und Weisheit bekommen, um unser Apostolat richtig zu erfüllen.
Gespräch mit Christus:
Herr Jesus, hilf mir, nie zu vergessen, wie wichtig das Gebet ist. Denn im Gebet finden wir Kraft und Liebe für unser apostolisches Tun. Gewähre mir die Gnade, mein Gebet jeden Tag zu vertiefen, denn im Gebet weckst du in mir den Wunsch, dir in meinen Brüdern und Schwestern zu dienen.
Vorsatz:
Ich will heute etwas Zeit beim Herrn verbringen, der im Allerheiligsten Sakrament des Altars gegenwärtig ist.
Beten wie der Herr
10. Oktober 2007
Mittwoch der siebenundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
P. Christopher Scroggin LC
Lk 11,1-4
Jesus betete einmal an einem Ort; und als er das Gebet beendet hatte, sagte einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie schon Johannes seine Jünger beten gelehrt hat. Da sagte er zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: Vater, dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Gib uns täglich das Brot, das wir brauchen. Und erlass uns unsere Sünden; denn auch wir erlassen jedem, was er uns schuldig ist. Und führe uns nicht in Versuchung.
Einführendes Gebet:
Heiligster Vater, dein Sohn hat dir in allem gefallen. Auch ich will beten lernen und so lernen zu tun, was dir am meisten in meinem Leben gefällt. Ich glaube, dass du jetzt bei mir bist. Ich glaube, dass du mir helfen willst, deinen Willen besser zu verstehen, damit dein Reich schneller auf Erden errichtet werden kann.
Bitte:
Jesus, du hast oft zu deinem himmlischen Vater gebetet, besonders vor wichtigen Momenten deines Lebens: vor deinem öffentlichen Wirken, vor der Wahl deiner Apostel und vor deinem Leiden und Tod. Hilf mir mit deiner Gnade, von deinem Beispiel zu lernen und ernsthafter zu beten.
1.
Beispiele des Gebets.
Ich erinnere mich an die ersten Jahre meines Priesterstudiums in Rom. Eines meiner ersten Dinge, die ich tat, war die Teilnahme an der Messe des Papstes für die päpstlichen Universitäten zu Beginn des Studienjahres. Ich hatte von meinem Stuhl aus eine großartige Sicht auf den Heiligen Vater, Johannes Paul II. Während der Danksagung nach der Kommunion konnte ich sehen, wie er betete. Es war unglaublich! Trotz der vielen Menschen und dem Lärm, totz all dem Tun am Altar bei der Reinigung der heiligen Gefäße, ließ er sich nicht ablenken. Er war im Gebet tief mit Christus verbunden, an einem anderen Ort. Sein Gesicht war in seinen Händen verborgen und er war so still. Ich erinnere mich, wie ich den Wunsch bekam, so beten zu lernen wie er. Haben wir so zu beten gelernt?
2.
Das Gebet Jesu.
Die Apostel müssen bei Jesus eine ähnliche Erfahrung gemacht haben. Als sie sahen, wie er betete, kamen sie zu ihm und baten ihn, so wie er zum Himmlischen Vater beten zu können. Wahrscheinlich haben sie sich gefragt: „Ist das überhaupt möglich?“ Jesus lehnt ihre Bitte nicht ab, sondern lehrt sie das Gebet, das sie zu Beginn ihres geistlichen Weges sprechen sollen. Auch wir müssen diesen Wunsch haben und unseren Herrn bitten, uns bei unserem Beten zu leiten.
3.
Ein Meister des Gebets sein.
Tiefes Beten ist nicht nur für Mystiker wie die heilige Theresia von Avila oder wie der heilige Johannes vom Kreuz. Wir alle sind zu dieser Tiefe des Gebets gerufen. Wir müssen zuerst glauben, dass das stimmt und möglich ist. Dann müssen wir alles tun, um diese Gnade von Jesus Christus zu erlangen. Zuerst kommt die Bitte darum. Wir müssen irgendwo anfangen. Wir wollen heute anfangen, wenn wir das nicht schon getan haben, unsere Beziehung zum Himmlischen Vater aufzubauen.
Gespräch mit Christus:
Jesus, lehre mich so zu beten wie du. Ich möchte so beten, wie die großen Männer und Frauen, meine Brüder und Schwestern, die mir vorangegangen sind und die nun bei dir sind. Hilf mir, keine Angst davor zu haben und hilf mir, dir jeden Tag etwas mehr von mir selbst im Gebet zu geben.
Vorsatz:
Ich will wenigstens zehn Minuten in meinem Zimmer beten.
Treuer Freund
11. Oktober 2007
Donnerstag der siebenundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
P. Christopher Scroggin LC
Lk 11,5-13
Dann sagte Jesus zu ihnen: Wenn einer von euch einen Freund hat und um Mitternacht zu ihm geht und sagt: Freund, leih mir drei Brote; denn einer meiner Freunde, der auf Reisen ist, ist zu mir gekommen, und ich habe ihm nichts anzubieten!, wird dann etwa der Mann drinnen antworten: Lass mich in Ruhe, die Tür ist schon verschlossen und meine Kinder schlafen bei mir; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben? Ich sage euch: Wenn er schon nicht deswegen aufsteht und ihm seine Bitte erfüllt, weil er sein Freund ist, so wird er doch wegen seiner Zudringlichkeit aufstehen und ihm geben, was er braucht.
Darum sage ich euch: Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet. Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet. Oder ist unter euch ein Vater, der seinem Sohn eine Schlange gibt, wenn er um einen Fisch bittet, oder einen Skorpion, wenn er um ein Ei bittet? Wenn nun schon ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gebt, was gut ist, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten.
Einführendes Gebet:
Himmlischer Vater, du weißt, was ich brauche, noch bevor ich zu dir komme, doch du hast mich durch deinen Sohn gelehrt, dass du willst, dass wir zu dir kommen und um das bitten, was wir brauchen. Ich vertraue auf dich wie ein Kind, das seinem Vater vertraut, und ich liebe dich als einen guten Vater, der mich niemals enttäuscht. Herr Jesus, du bist immer treu. Du bist bei mir in guten und in schlechten Zeiten. Ich komme zu dir und lege vor dich alle meine Sorgen und Nöte.
Bitte:
Herr, hilf mir mit deiner Gnade, der Jünger zu werden, zu dem du mich machen willst.
1.
Unnötige Sorgen.
Manchmal lächeln wir darüber, über wie viele Dinge andere sich so sehr sorgen. Haben wir aber schon einmal in letzter Zeit darüber nachgedacht, worüber wir selbst uns Sorgen machen? Vielleicht stellen wir dabei fest, dass wir uns über Dinge sorgen, die eigentlich gar nicht so wichtig sind. Oder mache ich mir Sorgen über etwas Wichtiges, das ich absolut nicht ändern kann? Gott will nicht einmal, dass wir uns über die Dinge sorgen, die wir brauchen, sondern er will, dass wir ihn bitten, für alles zu sorgen und dass wir unseren Teil dazu beitragen.
2.
Auf Jesus vertrauen.
Ist unser Vertrauen auf Jesus, wenn wir zu ihm gehen, ehrlich, oder beten wir um Dinge, die für unser geistliches Leben nicht wichtig und nicht gut sind? Wir müssen ihm ganz vertrauen und um die Dinge beten, die wirklich wichtig für uns sind. Wir müssen ihn vor allem um die Stärke bitten, seinen heiligsten Willen für unser Leben anzunehmen und zu erfüllen. Dieses Gebet wird er bestimmt erhören und oft sogar sehr schnell.
3.
Beständigkeit im Gebet.
Auch wenn unser Gebet sich auf Gottes Willen und das Wohl der anderen konzentriert, bedeutet das nicht automatisch, dass er es sofort erhören muss. Erinnern wir uns: Gott hält unser Leben in seiner Hand, und er weiß, was wann für uns das Beste ist. Wir müssen weiterbeten und dürfen niemals aufgeben. Jesus gibt uns dafür das beste Beispiel im Garten Gethsemani vor seinem Leiden. Den Willen seines Vaters zu erfüllen war offensichtlich richtig, und doch musste er weiter darum beten. Auch Jesus bekam von seinem Vater nicht automatisch und sofort die Kraft, um durchzuhalten. So wie er müssen also auch wir vollkommen vertrauen.
Gespräch mit Christus:
Jesus, hilf mir, immer auf dich zu vertrauen, egal was in meinem Leben geschieht. Deine treue Liebe hält mich und stärkt mich für den alltäglichen Kampf. Gib mir die Gnade, die Treue zum Gebet zu wahren und dadurch in meinem Vertrauen und meiner Liebe zu wachsen.
Vorsatz:
Ich will die Sorgen dieses Tages in Jesu Hände legen und darauf vertrauen, dass seine Gnade mir genügt.
Vereint mit Christus in unserer Schwachheit
12. Oktober 2007
Freitag der siebenundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
P. Christopher Scroggin LC
Lk 11,15-26
Als Jesus den Dämon ausgetrieben hatte, sagten einige von den Leuten: Mit Hilfe von Beelzebul, dem Anführer der Dämonen, treibt er die Dämonen aus. Andere wollten ihn auf die Probe stellen und forderten von ihm ein Zeichen vom Himmel. Doch er wusste, was sie dachten, und sagte zu ihnen: Jedes Reich, das in sich gespalten ist, wird veröden und ein Haus ums andere stürzt ein. Wenn also der Satan mit sich selbst im Streit liegt, wie kann sein Reich dann Bestand haben? Ihr sagt doch, dass ich die Dämonen mit Hilfe von Beelzebul austreibe. Wenn ich die Dämonen durch Beelzebul austreibe, durch wen treiben dann eure Anhänger sie aus? Sie selbst also sprechen euch das Urteil. Wenn ich aber die Dämonen durch den Finger Gottes austreibe, dann ist doch das Reich Gottes schon zu euch gekommen. Solange ein bewaffneter starker Mann seinen Hof bewacht, ist sein Besitz sicher; wenn ihn aber ein Stärkerer angreift und besiegt, dann nimmt ihm der Stärkere all seine Waffen weg, auf die er sich verlassen hat, und verteilt die Beute. Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich; wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut.
Ein unreiner Geist, der einen Menschen verlassen hat, wandert durch die Wüste und sucht einen Ort, wo er bleiben kann. Wenn er keinen findet, sagt er: Ich will in mein Haus zurückkehren, das ich verlassen habe. Und wenn er es bei seiner Rückkehr sauber und geschmückt antrifft, dann geht er und holt sieben andere Geister, die noch schlimmer sind als er selbst. Sie ziehen dort ein und lassen sich nieder. So wird es mit diesem Menschen am Ende schlimmer werden als vorher
Einführendes Gebet:
Herr des Himmels und der Erde, du hast gewollt, dass alle Dinge unter die Herrschaft deines geliebten Sohnes kommen, der der König des Alls ist. Ich setze meinen Glauben, mein Vertrauen und meine Liebe auf ihn. Ich will mein Leben, alles, was ich bin und habe, für die Ausbreitung seines Reiches einsetzen.
Bitte:
Herr Jesus, du bist mein König und Herr, und ich gebe alles dir. Gib mir die Gnade, mit dir so verbunden zu bleiben, wie ein Ast mit dem Weinstock verbunden ist, damit ich viel Frucht für dich in meinem Leben bringen kann.
1.
Die Macht eines Einzelnen.
Kürzlich brachte Hollywood die Geschichte von Thermopylae in die Kinos – mit unterschiedlichem Erfolg. Wie auch immer, was diese 300 Spartaner in jener Schlacht auszeichnete, war ihre unzerstörbare Einheit und Disziplin. Sie kämpften so vereint, als wären sie ein Mann. Einheit ist so wichtig für uns, die wir Christus nachfolgen. Unsere Feinde wissen das und versuchen uns bei jeder Gelegenheit zu trennen. Unsere Stärke kommt von dem Einen.
2.
„…in ihm, der mir Kraft gibt.“
Jesus Christus ist die Quelle unserer Kraft und Einheit. Sind wir mit dem Weinstock verbunden oder liegen wir wie ein dürrer Ast auf dem Boden, kahl und bereit, ins Feuer geworfen zu werden? Wir müssen immer mit dem Weinstock verbunden bleiben, dazu ermahnt uns Jesus. Wenn wir das tun, werden wir viel Frucht bringen und wir werden die Kraft haben, um für Jesus in unserem Leben zu kämpfen.
3.
Für Christus.
Es ist so wichtig, für Christus in unserem Leben zu sein. Jesus zeigt uns, dass es nicht genügt, das Böse in unserem Leben auszutilgen: unsere Sünden, Fehler und unser Versagen. Wir müssen diese Leere mit ihm füllen. Er muss alles in allem in unserem Leben sein. Das „für Christus sein“ beginnt mit unserer Verbundenheit mit ihm durch das Gebet, und es wächst durch unsere Vereinigung mit ihm in den Sakramenten, besonders in der Eucharistie und in der Beichte. Jesus möchte uns ganz und gar besitzen. Wir haben den Schlüssel zu unseren Herzen, und nur wir können ihm erlauben, dort einzutreten.
Gespräch mit Christus:
Jesus, sei du die einzige Liebe in meinem Leben. Deine Liebe und deine Gnade genügen mir. Lass mich immer mit dir durch die Bande der Liebe verbunden sein.
Vorsatz:
Ich will heute unseren Herrn in der Eucharistie besuchen und erneut mein Leben in seine Hände legen. Ich will ihm für all den Segen, den er mir schon geschenkt hat, danken.
Treue Mutter
13. Oktober 2007
Samstag der siebenundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
P. Christopher Scroggin LC
Lk 11,27-28
Als Jesus das sagte, rief eine Frau aus der Menge ihm zu: Selig die Frau, deren Leib dich getragen und deren Brust dich genährt hat. Er aber erwiderte: Selig sind vielmehr die, die das Wort Gottes hören und es befolgen.
Einführendes Gebet:
Herr und Vater aller Menschen, ich komme heute zu dir mit einem lebendigen Glauben. Ich will dein Wort hören und es in meinem Leben so in die Tat umsetzen wie Maria, meine Mutter, das in ihrem Leben getan hat. Ich weiß, dass dir das gefällt, und wie dein Sohn will ich alles tun, um dir in meinem Leben zu gefallen.
Bitte:
Herr Jesus, lehre mich, auf meine eigenen Pläne, meine Art zu denken und meinen Eigenwillen zu verzichten, damit ich in allem deinen Willen von ganzem Herzen erfüllen kann.
1.
Beleidigung oder Lob.
Wenn wir dieses Evangelium lesen, könnten wir uns fragen, ob Jesus hier seine Mutter respektlos behandelt. Wenn wir aber tiefer hinschauen, können wir schnell sehen, dass Jesus seine Mutter für ihre Treue zu Gottes Wort in ihrem ganzen Leben preist. Niemand hörte jemals aufmerksamer auf Gottes Wort als Maria. Sie „bewahrte alles in ihrem Herzen und dachte darüber nach“ (Lk 2,10).
2.
Marias Treue.
Maria war immer treu: vom Ja, das sie Gabriel an jenem Tag in Nazareth gab bis zu dem Ja, das sie am Fuße des Kreuzes ihres Sohnes gab. Sie war auf radikale Weise offen für Gottes Willen in ihrem Leben und sie bemühte sich mit aller Kraft, diesen Willen in die Tat umzusetzen. Sie verstand ihn nicht immer, fand aber im Gebet und im vollen Vertrauen auf Gott die Kraft, ihr Leben dem Plan Gottes anzupassen. Das macht sie wahrhaft groß.
3.
Sie ist auch meine Mutter.
Maria ist auch meine Mutter und es liegt ihr viel daran, dass es mir geistlich gut geht. Das Wissen, dass wir eine so große Fürsprecherin bei Gott haben, sollte für uns eine Quelle großen Trostes und großer Kraft sein. Die Worte des heutigen Evangeliums sollten uns eine Bestätigung dafür sein, dass Maria ihrem Sohn ganz eng verbunden ist und dass sie darum uns in allen Nöten helfen kann. „Hab keine Angst. Bin ich nicht bei dir, ich, deine Mutter?“ (Worte unserer lieben Frau an den heiligen Juan Diego). Legen wir also unsere Hand in Marias Hand und gehen mit ihr an jedem Tag. Sie wird uns nach dem Bild ihres geliebten Sohnes formen.
Gespräch mit Christus:
Jesus, ich danke dir für das wunderbare Geschenk deiner Mutter. Wie du in Nazareth, so will auch ich mein Leben in der Gegenwart einer so großartigen Mutter leben und von ihr lernen, wie man ein echter und treuer Jünger von dir wird.
Vorsatz:
Ich will heute ein Gesätz des Rosenkranzes beten und darin betrachten, wie eng das Leben unseres Herrn mit Maria verbunden war.
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