Tägliche Meditationen

Tägliche Meditationen

Sonntag 02. September 2007 bis Samstag 08. September 2007

Zweiundzwanzigste Woche im Jahreskreis

P. Matthew Green LC

Christus, der fordernde Gast Sonntag
Gott in bekannten Gesichtern entdecken Montag
Die Autorität der Demut Dienstag
Geben, ohne auf die Kosten zu achten Mittwoch
Gott will DICH! Donnerstag
Erneuert werden Freitag
Maria, groß und demütig Samstag


Christus, der fordernde Gast

2. September 2007

Zweiundzwanzigster Sonntag im Jahreskreis

P. Matthew Green LC

Lk 14,1,7-14
Als Jesus an einem Sabbat in das Haus eines führenden Pharisäers zum Essen kam, beobachtete man ihn genau.

Als er bemerkte, wie sich die Gäste die Ehrenplätze aussuchten, nahm er das zum Anlass, ihnen eine Lehre zu erteilen. Er sagte zu ihnen: Wenn du zu einer Hochzeit eingeladen bist, such dir nicht den Ehrenplatz aus. Denn es könnte ein anderer eingeladen sein, der vornehmer ist als du, und dann würde der Gastgeber, der dich und ihn eingeladen hat, kommen und zu dir sagen: Mach diesem hier Platz! Du aber wärst beschämt und müsstest den untersten Platz einnehmen. Wenn du also eingeladen bist, setz dich lieber, wenn du hinkommst, auf den untersten Platz; dann wird der Gastgeber zu dir kommen und sagen: Mein Freund, rück weiter hinauf! Das wird für dich eine Ehre sein vor allen anderen Gästen. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.

Dann sagte er zu dem Gastgeber: Wenn du mittags oder abends ein Essen gibst, so lade nicht deine Freunde oder deine Brüder, deine Verwandten oder reiche Nachbarn ein; sonst laden auch sie dich ein, und damit ist dir wieder alles vergolten. Nein, wenn du ein Essen gibst, dann lade Arme, Krüppel, Lahme und Blinde ein. Du wirst selig sein, denn sie können es dir nicht vergelten; es wird dir vergolten werden bei der Auferstehung der Gerechten.

Einführendes Gebet:   Jesus, unser Herr, öffne mein Herz und meinen Verstand für dein Wort, damit ich deinen Willen in meinem Leben erkenne und liebe. Ich glaube, dass du immer bei mir bist, und ich vertraue darauf, dass deine Liebe mich leitet und stärkt. Hilf mir, dich über alles zu lieben.

Bitte:  Gib, Herr, dass ich all meine Hoffnung auf dich setze und demütig mein Leben in deine Hände gebe, um mir einen Schatz im Himmel zu erwerben.

1. Gott die Tür öffnen. Das heutige Evangelium zeigt uns Jesus, als er zum Essen im Haus eines Pharisäers ist. Offensichtlich hatten sie ihn eingeladen, um ihn genau zu prüfen, da sie dazu neigten, an allen, die nicht ihre Religion teilten, etwas Schlechtes zu finden. Jesus dreht den Spieß um und erteilt ihnen eine Lektion. Jesus in unser Leben einzuladen bedeutet immer, uns für eine Herausforderung zu öffnen. Er wird unsere Großzügigkeit belohnen, indem er uns den Weg zu größerer Heiligkeit anbietet – was bedeutet, dass er uns unsere Schwächen zeigt und uns herausfordert, besser zu sein. Christentum ist nicht bequem. Wir müssen bereit sein, zu erkennen, dass wir nicht so heilig und gut sind wie wir dachten. Demut ist eine grundlegende Tugend für jeden wahren Christen. Wir müssen uns fragen, ob wir Gott den ersten Platz am Tisch in unserem Leben geben, und ob wir wirklich auf seine Einladung hören, unsere Fehler zu bekämpfen und in der Heiligkeit zu wachsen.

2. Der schnellste Weg nach oben ist nach unten zu gehen. Die Demut zu leben mag manchmal schwierig sein, weil wir dazu neigen, ichbezogen zu sein und die „Nummer eins“ sein wollen. Dennoch lehrt uns Jesus, dass sie das Tor zum Glück ist. Wenn wir nur uns suchen und nach den „höchsten Ehren“ streben, werden wir in jedem Fall enttäuscht. Gott belohnt Eigenliebe nicht. Außerdem wissen wir wegen unserer Begrenztheit nicht, was gut für uns ist, noch können wir es ohne Gottes Gnade erreichen. Den Lohn, den wir von Menschen erwarten können – Ehren, Macht, Vergnügen – sind in Zeit und Menge begrenzt, und wir können den Durst unserer Seele nach Gott nicht stillen. Wie oft war unser Stolz die Ursache für Konflikte und Unglück? Gott wird uns nur zu wahrer Erfüllung erheben, wenn wir von unserem hohen Turm des Egoismus herunterkommen.

3. Lass Platz für das Dessert... Wenn wir demütig sind und Gottes Willen erfüllen wollen statt uns selbst zu erhöhen, überlassen wir Gott die Belohnung: Er wird uns den Platz in seinem Plan geben, der für uns der Beste ist. Gottes Belohnung ist immer besser als das, was uns die Welt bieten kann, weil er uns ewiges Leben und die Freude des Himmels verspricht. Obwohl wir nicht genau wissen, wie das sein wird, sagt Jesus uns deutlich, dass wir nicht nach einem „Lohn“ in diesem Leben streben sollten. Das scheint gegen den gesunden Menschenverstand zu gehen – „Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach“ – aber wenn wir Gott und seinem Wort wirklich vertrauen, müssen wir es in die Tat umsetzen. Wenn das Leben so ist wie das Mahl im heutigen Evangelium, dann will Jesus uns deutlich machen, dass derjenige, der sich in diesem Leben erniedrigt, einst erhöht werden wird: „Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist: das Große, das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben“ (1 Kor 2,9).

Gespräch mit Christus:  Herr, hilf mir, dir ganz zu vertrauen und nicht mich zu suchen, sondern danach zu streben, mein Bestes zu tun, um dir mit Demut zu dienen und dir das Übrige zu überlassen. Ich weiß, dass du ganz Güte und Liebe bist, und du wirst die, die dir dienen, nicht ohne Lohn gehen lassen.

Vorsatz:   Heute werde ich die Demut üben, indem ich andere voranstelle, wo immer ich kann: jemandem im Gespräch den Vorrang lassen, jemandem die erste Wahl überlassen, wenn möglich...


Gott in bekannten Gesichtern entdecken

3. September 2007

Montag der zweiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Hl. Gregor der Große, Papst und Kirchenlehrer

P. Matthew Green LC

Lk 4,16-30
So kam Jesus auch nach Nazaret, wo er aufgewachsen war, und ging, wie gewohnt, am Sabbat in die Synagoge. Als er aufstand, um aus der Schrift vorzulesen, reichte man ihm das Buch des Propheten Jesaja. Er schlug das Buch auf und fand die Stelle, wo es heißt: Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe; damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht; damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe. Dann schloss er das Buch, gab es dem Synagogendiener und setzte sich. Die Augen aller in der Synagoge waren auf ihn gerichtet. Da begann er, ihnen darzulegen: Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt. Seine Rede fand bei allen Beifall; sie staunten darüber, wie begnadet er redete, und sagten: Ist das nicht der Sohn Josefs? Da entgegnete er ihnen: Sicher werdet ihr mir das Sprichwort vorhalten: Arzt, heile dich selbst! Wenn du in Kafarnaum so große Dinge getan hast, wie wir gehört haben, dann tu sie auch hier in deiner Heimat! Und er setzte hinzu: Amen, das sage ich euch: Kein Prophet wird in seiner Heimat anerkannt. Wahrhaftig, das sage ich euch: In Israel gab es viele Witwen in den Tagen des Elija, als der Himmel für drei Jahre und sechs Monate verschlossen war und eine große Hungersnot über das ganze Land kam. Aber zu keiner von ihnen wurde Elija gesandt, nur zu einer Witwe in Sarepta bei Sidon. Und viele Aussätzige gab es in Israel zur Zeit des Propheten Elischa. Aber keiner von ihnen wurde geheilt, nur der Syrer Naaman. Als die Leute in der Synagoge das hörten, gerieten sie alle in Wut. Sie sprangen auf und trieben Jesus zur Stadt hinaus; sie brachten ihn an den Abhang des Berges, auf dem ihre Stadt erbaut war, und wollten ihn hinabstürzen. Er aber schritt mitten durch die Menge hindurch und ging weg.

Einführendes Gebet:   Jesus, unser Herr, öffne mein Herz und meinen Verstand für dein Wort, damit ich deinen Willen in meinem Leben erkenne und liebe. Ich glaube, dass du immer bei mir bist, und ich vertraue darauf, dass deine Liebe mich leitet und stärkt. Hilf mir, dich über alles zu lieben.

Bitte:  Ich weiß, Herr, dass du in den Herzen und im Verstand aller Menschen wirkst. Hilf mir, dich zu erkennen, wo immer und durch wen auch immer du zu mir sprichst.

1. Bekanntheit bringt Geringschätzung hervor. Als Jesus in seine Heimatstadt zurückkehrt um zu predigen, zieht er ihre Aufmerksamkeit sofort durch den messianischen Text, den er liest, und durch die Qualität seiner Predigt auf sich. Gewiss hatte er sich in der Zeit vor seinem öffentlichen Auftreten bedeckt gehalten, doch Lukas berichtet, „Jesus aber wuchs heran, und seine Weisheit nahm zu, und er fand Gefallen bei Gott und den Menschen“ (Lk 2,52). Warum sind sie also so überrascht? Sie hatten sich an ihn gewöhnt und aufgehört, seine ungewöhnliche Weisheit und Heiligkeit zu schätzen. Sie dachten, er habe ihnen nichts zu lehren. Dasselbe passiert uns allzu oft. Hören wir den Lesungen in der Messe wirklich zu und realisieren, dass Gott auf stets neue Weise durch sein lebendiges Wort zu uns redet, oder verbringen wir die Zeit mit Tagträumen? Schätzen wir die Worte, Bilder und Symbole der Sakramente, oder lassen wir sie wie den Vorspann einer bekannten Fernsehserie an uns vorbeiziehen?

2. Ein Schritt im Glauben. Weil sie dachten, sie wüssten alles über Jesus, waren die Menschen in Nazaret nicht offen für die Botschaft, die er brachte. Sie sträubten sich, einen Schritt im Glauben zu tun, um mehr als den jungen Mann, der unter ihnen aufgewachsen war, zu sehen. Die Witwe und der Gelähmte, auf die Jesus sich bezieht, hatten eine andere Haltung eingenommen. Trotz vieler Gründe zu zweifeln, hatten sie auf das Wort von Elija, einem alten Mann aus einer fremden Nation, vertraut, und aufgrund ihres Glaubens, dass Gott durch ihn wirken könne, wurden sie mit Wundern belohnt. Gott kann durch jeden und zu jeder Zeit wirken, deshalb müssen wir die Augen unserer Seele offen halten in der Bereitschaft, ihn und sein Wirken auch dort zu erkennen, wo wir es nicht von ihm erwarten – sei es in unseren Familienmitgliedern oder in Fremden, in jungen oder alten.

3. Stolz und Vorurteil. Als Jesus ihren Mangel an Glauben tadelt, reagieren sie ungewöhnlich zornig und versuchen sogar, ihn umzubringen. Warum? Ihr Stolz war größer als ihre Wahrheitsliebe und ihre Gottesliebe; sie konnten die Idee nicht ertragen, dass jemand es wagen würde, ihre eigene urteilende Haltung und ihre Selbstgefälligkeit herauszufordern. Wie viele Menschen hetzen und rasen heute gegen die Kirche, weil sie es wagt, auf die Sünde hinzuweisen und die Sache beim Namen zu nennen! Vielleicht haben auch wir wütend auf eine freundlich gemeinte Kritik reagiert, weil sie uns zu nahe ging oder weil sie von jemandem kam, dessen Fehler wir kennen. Es spielten auch Vorurteile eine Rolle: Als Mitglieder des auserwählten Volkes waren sie nicht gewillt, aus dem Glauben der Nichtjuden zu lernen. In den heutigen mehr und mehr multikulturellen Gemeinden müssen wir uns dafür öffnen, vom Glauben und Eifer der anderen zu lernen, ohne auf ihre Sprache oder Herkunft zu achten.

Gespräch mit Christus:  Jesus, unser Herr, hilf mir, in der Demut zu wachsen. Hilf mir, offen für dich zu sein und das Wirken deiner Gnade zu erkennen und die Lehren, die du mir durch deine Gegenwart in anderen erteilen willst, anzunehmen. Schwäche meinen Widerstand gegen deine Gnade, damit du mich nach deinem Bilde formen kannst!

Vorsatz:   Beim nächsten Mal, wenn mich jemand auf meine Fehler aufmerksam macht oder etwas sagt, das mich dazu auffordert, besser zu sein, werde ich es dankbar als von Gott kommend annehmen und danach streben, die Lektion in meinem Leben anzuwenden.


Die Autorität der Demut

4. September 2007

Dienstag der zweiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis

P. Matthew Green LC

Lk 4,31-37
Jesus ging hinab nach Kafarnaum, einer Stadt in Galiläa, und lehrte die Menschen am Sabbat. Sie waren sehr betroffen von seiner Lehre, denn er redete mit (göttlicher) Vollmacht. In der Synagoge saß ein Mann, der von einem Dämon, einem unreinen Geist, besessen war. Der begann laut zu schreien: Was haben wir mit dir zu tun, Jesus von Nazaret? Bist du gekommen, um uns ins Verderben zu stürzen? Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes! Da befahl ihm Jesus: Schweig und verlass ihn! Der Dämon warf den Mann mitten in der Synagoge zu Boden und verließ ihn, ohne ihn jedoch zu verletzen. Da waren alle erstaunt und erschrocken und einer fragte den andern: Was ist das für ein Wort? Mit Vollmacht und Kraft befiehlt er den unreinen Geistern, und sie fliehen. Und sein Ruf verbreitete sich in der ganzen Gegend.

Einführendes Gebet:   Jesus, unser Herr, öffne mein Herz und meinen Verstand für dein Wort, damit ich deinen Willen in meinem Leben erkenne und liebe. Ich glaube, dass du immer bei mir bist, und ich vertraue darauf, dass deine Liebe mich leitet und stärkt. Hilf mir, dich über alles zu lieben.

Bitte:  Jesus, sanftmütig und demütig von Herzen, bilde mein Herz nach deinem Herzen!

1. Die Autorität der Heiligkeit. Das Evangelium berichtet, dass, wo immer Jesus predigt, die Menschen, die ihn hören, verwundert oder erstaunt sind: als er im Alter von zwölf Jahren im Tempel verloren gegangen war; als er in Nazaret predigte; als die Wachen gesandt wurden, um ihn im Tempel gefangen zu nehmen und sie so erstaunt waren, dass sie ihn in Ruhe ließen. Was war es, das sie so beeindruckte? Obwohl er ein guter Rhetoriker gewesen sein muss, gab es viele andere begabte Redner um ihn herum. Was ihn von den anderen unterschied, war seine Autorität. Autorität im Reden ist von genauen Kenntnissen des Themas, über das man spricht, wie auch von der Kohärenz in dem, was man sagt und was man lebt, und von Vertrauen gekennzeichnet. Die Erkenntnis Gottes, das Leben nach Gottes Willen und das absolute Vertrauen auf Gott sind Zeichen der Heiligkeit, und das war die Quelle von Jesu Autorität. Er ist die Heiligkeit in Person. Können wir mit Autorität von Gott und den göttlichen Dingen sprechen?

2. Welchem Herren wollen wir dienen? Mit derselben göttlichen Autorität kann er Dämonen austreiben, auf einfache Weise, ohne großes Tamtam. Gott befiehlt den Dämonen, ohne dass sie widerstehen können; ihre Freiheit wird permanent von der Sünde korrumpiert. Trotzdem respektiert er die menschliche Freiheit bis zum Ende unseres irdischen Lebens. Er verändert die Herzen von innen, indem er uns zur Liebe auffordert und uns darin stärkt, das Gute zu tun. Er möchte unsere bereitwillige Unterordnung. Er übt seine Autorität über uns durch Dienen aus und gebraucht nur dann Gewalt, wenn es zu unserem Besten ist. Der Teufel will mit Gewalt herrschen, um seinen Stolz zu befriedigen und uns durch unsere Schwächen und Leidenschaften, durch den Druck unserer Mitmenschen und der Gesellschaft zu seinen Gefangenen machen. Er reißt uns hinunter, um uns zu Sklaven zu machen, während Gott uns aufbaut, um uns zu seinen Kindern zu machen. Es ist einfacher, sich hinunterreißen zu lassen als die Herausforderung der Liebe anzunehmen und hinaufzusteigen, aber welchem Herren wollen wir dienen?

3. Die Macht der Demut. Jesus hat uns gezeigt, dass, so paradox es auch scheinen mag, wahre Autorität untrennbar mit der Tugend der Demut verknüpft ist. Er lehrte uns: „Lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig“ (Mt 11,29). Demut ist der Weg zur Heiligkeit. Für uns bedeutet das, uns Gottes Willen zu unterwerfen, unsere eigene Schwachheit zu erkennen und die Liebe zu leben. Wahre Demut ist unsere größte Waffe gegen den Teufel. Wir können für Gott nichts tun, und von daher nichts dauerndes Gutes für andere, wenn wir nicht diese Tugend mithilfe seiner Gnade erwerben – vor allem durch die Sakramente. Stolz hingegen führt zu Gewalt und Hass, der uns wie der Teufel werden lässt und uns schließlich an seinem Schicksal teilhaben lässt: ewige Trennung von Gott. Auf welcher Seite der Trennlinie stehen wir gerade jetzt?

Gespräch mit Christus:  Jesus, unser Herr, gib mir wahre Demut. Hilf mir, bereitwillig und voll Liebe deinen Willen in meinem Leben anzunehmen. Ich wünsche mir, dein Wort und deine Stärke anderen zu vermitteln, indem ich in einer Weise lebe, die mit den Wahrheiten meines Glaubens übereinstimmt.

Vorsatz:   Ich werde zum Sakrament der Versöhnung gehen und dabei meine Schwachheit anerkennen. Ich will Gottes Verzeihung und Gnade suchen, damit er mich ihm ähnlicher machen kann, besonders in der Demut.


Geben, ohne auf die Kosten zu achten

5. September 2007

Mittwoch der zweiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis

P. Matthew Green LC

Lk 4,38-44
Jesus stand auf, verließ die Synagoge und ging in das Haus des Simon. Die Schwiegermutter des Simon hatte hohes Fieber und sie baten ihn ihr zu helfen. Er trat zu ihr hin, beugte sich über sie und befahl dem Fieber zu weichen. Da wich es von ihr und sie stand sofort auf und sorgte für sie.

Als die Sonne unterging, brachten die Leute ihre Kranken, die alle möglichen Leiden hatten, zu Jesus. Er legte jedem Kranken die Hände auf und heilte alle. Von vielen fuhren auch Dämonen aus und schrien: Du bist der Sohn Gottes! Da fuhr er sie schroff an und ließ sie nicht reden; denn sie wussten, dass er der Messias war.

Bei Tagesanbruch verließ er die Stadt und ging an einen einsamen Ort. Aber die Menschen suchten ihn, und als sie ihn fanden, wollten sie ihn daran hindern wegzugehen. Er sagte zu ihnen: Ich muss auch den anderen Städten das Evangelium vom Reich Gottes verkünden; denn dazu bin ich gesandt worden. Und er predigte in den Synagogen Judäas.

Einführendes Gebet:   Jesus, unser Herr, öffne mein Herz für deine Botschaft aus dem heutigen Evangelium. Hilf mir, in den Tugenden zu wachsen, die mich dir ähnlicher machen, damit ich anderen helfen kann, dich zu erkennen und zu lieben!

Bitte:  Heiliger Erlöser, lehre mich Demut und Großzügigkeit, damit ich Gottes Plan erfülle, ohne nach Lob zu streben!

1. Jesu Großzügigkeit. Das heutige Evangelium ist eine direkte Fortführung des gestrigen, also kennen wir die Umstände: Es ist Sabbat, und der Herr hat in der Synagoge gepredigt, in der er auch einen Dämon ausgetrieben hat. Wir würden erwarten, dass er bei seiner Ankunft im Haus des Simon Petrus, wo er sich aufhielt, müde war. In der Tat scheint er es zu sein, da er es gestattet, dass ihn Petri Schwiegermutter, nachdem er sie geheilt hat, bedient und wahrscheinlich ein gutes Abendessen serviert. Als dann aber der Sonnenuntergang die Sabbatruhe beendet, kommen viele Menschen zu Jesus, um von Dämonen befreit oder geheilt zu werden. Trotz der späten Tageszeit und der Tatsache, dass er müde sein musste, heilt er sie und treibt einen nach dem anderen Dämon aus. Er kennt und liebt jeden von uns und gibt uns seine Gnade in dem Maße, wie wir sie benötigen.

2. Jesu Demut. Diese selbstlose Hingabe an die Predigt und das Heilen führt uns zur Tugend der Demut zurück, die wir diese Woche schon einmal betrachtet haben. Jesus ist der Sohn Gottes, also ist es sein gutes Recht, seine Identität verkünden zu lassen, ob von Dämonen oder Menschen. Trotzdem zieht er es vor, sich durch Werke des Dienens einen Ruf zu machen. Es war sein gutes Recht, sich eine Privatsphäre und Zeit für sich auszubitten, doch er lehnte es niemals ab, sich denen zuzuwenden, die ihn brauchten. Er hätte sich ausruhen können und die Bewunderung und den Beifall genießen können, stattdessen gehorchte er dem Plan Gottes, des Vaters, und hielt sich nirgendwo lange auf, sondern zog von Stadt zu Stadt, um das Evangelium zu verkünden.

3. Wie können wir die Ansprüche erfüllen? Christus war großzügig und demütig und stellte stets die Bedürfnisse der anderen über seine eigenen. Das ist nicht leicht nachzuahmen! Wie oft sind wir nach einem harten Arbeitstag bereit, großzügig zu anderen zu sein? Versuchen wir unser „Privatleben“ zu schützen oder kümmern wir uns um die Bedürfnisse der anderen? Und wenn wir tatsächlich uns bemühen, andere zu lieben, wie schnell werden wir stolz auf die guten Werke, die Gott in uns gewirkt hat, und meinen, wir hätten „genug getan“, und sind verletzt, wenn wir nicht gelobt werden! Aber Gottes Gnade kann und wird uns verwandeln, wenn wir nur darum bitten. Wir haben es an den großen Seelen wie Johannes Paul II. und vieler anderen Heiligen in der Geschichte gesehen. Es gibt für jeden von uns einen Platz in ihrer Reihe, wenn wir nur mit Gottes Gnade in unserem Leben kooperieren!

Gespräch mit Christus:  Lehre uns, guter Herr, dir zu dienen, wie du es verdienst: zu geben, ohne auf die Kosten zu achten, zu kämpfen, ohne die Wunden zu beachten, uns zu mühen, ohne uns ausruhen zu wollen, zu arbeiten, ohne einen Lohn zu verlangen, sicher in dem Wissen, dass wir deinen Willen tun. – Hl. Ignatius von Loyola

Vorsatz:   Heute werde ich mich besonders bemühen, großzügig zu anderen zu sein, sie und ihre Bedürfnisse zu beachten, besonders, wenn es schwer für mich ist.


Gott will DICH!

6. September 2007

Donnerstag der zweiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis

P. Matthew Green LC

Lk 5,1-11
Als Jesus am Ufer des Sees Gennesaret stand, drängte sich das Volk um ihn und wollte das Wort Gottes hören. Da sah er zwei Boote am Ufer liegen. Die Fischer waren ausgestiegen und wuschen ihre Netze. Jesus stieg in das Boot, das dem Simon gehörte, und bat ihn, ein Stück weit vom Land wegzufahren. Dann setzte er sich und lehrte das Volk vom Boot aus. Als er seine Rede beendet hatte, sagte er zu Simon: Fahr hinaus auf den See! Dort werft eure Netze zum Fang aus! Simon antwortete ihm: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen. Doch wenn du es sagst, werde ich die Netze auswerfen. Das taten sie, und sie fingen eine so große Menge Fische, dass ihre Netze zu reißen drohten. Deshalb winkten sie ihren Gefährten im anderen Boot, sie sollten kommen und ihnen helfen. Sie kamen und gemeinsam füllten sie beide Boote bis zum Rand, sodass sie fast untergingen. Als Simon Petrus das sah, fiel er Jesus zu Füßen und sagte: Herr, geh weg von mir; ich bin ein Sünder. Denn er und alle seine Begleiter waren erstaunt und erschrocken, weil sie so viele Fische gefangen hatten; ebenso ging es Jakobus und Johannes, den Söhnen des Zebedäus, die mit Simon zusammenarbeiteten. Da sagte Jesus zu Simon: Fürchte dich nicht! Von jetzt an wirst du Menschen fangen. Und sie zogen die Boote an Land, ließen alles zurück und folgten ihm nach.

Einführendes Gebet:   Jesus, unser Herr, öffne mein Herz und meinen Verstand für dein Wort, damit ich deinen Willen in meinem Leben erkenne und liebe. Ich glaube, dass du immer bei mir bist, und ich vertraue darauf, dass deine Liebe mich leitet und stärkt. Hilf mir, dich über alles zu lieben.

Bitte:  Lehre mich, Herr, dem Beispiel des Simon zu folgen und nichts zurückzuhalten, wenn du mich bittest, anderen das Evangelium zu verkünden.

1. Gott und unsere Gaben. Die gesamte Bibel zeigt uns etwas Wichtiges in der Art, wie Gott es gefällt, in der Welt zu wirken: Er mag es, uns und die Gaben, die er uns geschenkt hat, direkt einzubinden – von Moses´ Stab beim Auszug aus Ägypten bis hin zu Bileams Esel im Buch Numeri. Im heutigen Evangelium, benutzt Jesus zunächst Simons Boot, um einen günstigeren Ausgangspunkt dafür zu haben, zu der Menge zu predigen. Oft braucht Gott unsere Großzügigkeit bei materiellen, alltäglichen Dingen, um seine Botschaft zu verbreiten. Wir müssen zum Beispiel dafür offen sein, unsere Zeit und unsere Fähigkeiten für Gemeindeaktivitäten zur Verfügung zu stellen. Vielleicht braucht er uns dafür, jemanden sonntags in unserem Auto zur Kirche zu fahren. Oder wir müssen einer karitativen Einrichtung gegenüber großzügig sein, die unsere Unterstützung braucht, um Gottes Wort zu verbreiten.

2. Die Zeichen verstehen. Manchmal benutzt er materielle Dinge auf andere Weise. Das nächste, was er benutzt, sind die Fische, mit denen er Simons Netz auf wundersame Weise füllt. Durch das Wunder zeigt er Simon Petrus, dass er, Jesus, Simons menschliche Fähigkeiten nehmen kann und hundertfach vermehren kann – besonders wenn Simon in Demut gehorcht, obwohl er seine Zweifel hat. Simons Demut – „wenn du es sagst, werde ich die Netze auswerfen“ – öffnet die Tür zu Gottes Macht. Wir müssen lernen, Gottes Wirken in unserem Leben, wenn wir uns seiner Gnade fügen, zu sehen, und uns seinem festen Willen mit Vertrauen zu unterwerfen, auch wenn wir Zweifel über unsere Fähigkeiten haben.

3. Wahre Demut. Jesus benutzt in diesem Evanelium ein drittes Element: Simon selbst. Gott will nicht, dass wir ihm nur mit unseren materiellen Dingen, unserer Zeit und unseren Talenten dienen. Er will, dass wir ihm uns selbst geben. Nicht dass wir alle berufen sind, geweihte Apostel wie Simon Petrus zu werden; wir sind eher dazu berufen, in unseren eigenen Lebensumständen Apostel zu sein und Gott zu dienen. Er hat uns erschaffen; wir gehören zu ihm. Er kennt uns bevor wir empfangen waren. Falsche Demut ist keine gültige Entschuldigung. Er akzeptiert es nicht, dass Petrus ihm entgegenhält, dass er „ein Sünder“ ist. Er ruft uns auf, seiner Macht, uns zu vergeben und zu verwandeln, zu vertrauen und ihm unser Leben in die Hand zu geben im Wissen, dass er uns schützen wird, wenn wir unser Bestes für ihn geben. Das ist wahre Demut.

Gespräch mit Christus:  Vater, danke, dass du es mir erlaubst, an deinem Plan für die Rettung der Welt teilzuhaben. Mach mich großzügig und demütig, damit ich so handle, wie du es von mir verlangst. Ich weiß, dass du durch mich große Dinge tun kannst.

Vorsatz:   Ich werde den Bereich in meinem Leben suchen, in dem ich großzügiger mit Gott sein sollte, und es tun.


Erneuert werden

7. September 2007

Freitag der zweiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis

P. Matthew Green LC

Lk 5,33-39
Die Schriftgelehrten und Pharisäer sagten zu Jesus: Die Jünger des Johannes fasten und beten viel, ebenso die Jünger der Pharisäer; deine Jünger aber essen und trinken. Jesus erwiderte ihnen: Könnt ihr denn die Hochzeitsgäste fasten lassen, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; in jenen Tagen werden sie fasten. Und er erzählte ihnen auch noch ein Gleichnis: Niemand schneidet ein Stück von einem neuen Kleid ab und setzt es auf ein altes Kleid; denn das neue Kleid wäre zerschnitten und zu dem alten Kleid würde das Stück von dem neuen nicht passen. Auch füllt niemand neuen Wein in alte Schläuche. Denn der neue Wein zerreißt die Schläuche; er läuft aus und die Schläuche sind unbrauchbar. Neuen Wein muss man in neue Schläuche füllen. Und niemand, der alten Wein getrunken hat, will neuen; denn er sagt: Der alte Wein ist besser.

Einführendes Gebet:   Jesus, unser Herr, öffne mein Herz und meinen Verstand für dein Wort, damit ich deinen Willen in meinem Leben erkenne und liebe. Ich glaube, dass du immer bei mir bist, und ich vertraue darauf, dass deine Liebe mich leitet und stärkt. Hilf mir, dich über alles zu lieben.

Bitte:  Erneuere mein geistliches Leben, Herr, und hilf mir, dir zu folgen, ohne meinem alten Ich nachzuhängen.

1. Nach den falschen Richtlinien bemessen. Wieder einmal sehen wir Jesus bei einem Mahl, dieses Mal bei Matthäus und seinen Freunden. Die Schriftgelehrten und Pharisäer sind vorbeigekommen, um Jesus und seine Jünger zu prüfen, da sie seine Lehren, die nicht mit ihrer Gesetzestreue und ihren gewohnten Formvorschriften übereinstimmten, leid waren. Die Feststellung, die sie hier über das Fasten machen, beinhaltet implizit ein Urteil: Du und deine Jünger folgen unseren Traditionen des Fastens nicht; deshalb könnt ihr nicht wahrhaft heilig sein. Sie präsentieren es nicht als Frage, sondern als Feststellung, als eine Anklage. Sie sind nicht offen dafür, die Dinge in einem neuen Licht zu sehen. Wir können auch eines übereilten Urteils schuldig sein, sogar wenn wir andere Leute in der Kirche beobachten, die nicht so wie wir handeln. Unsere Richtlinie ist nicht das, was wir gewohnt sind, sondern das, was die Kirche, geleitet vom Heiligen Geist, lehrt und billigt, seien es alte Traditionen oder neue Manifestationen des Heiligen Geistes im Leben der Kirche.

2. Für alles gibt es eine Zeit. Jesu Antwort ist einfach: Es gibt eine Zeit und einen Ort sowohl fürdas Fasten als auch fürdas Feiern. Manche Menschen haben eine besondere Berufung zu einem Leben der außergewöhnlichen Entsagung, aber den Meisten von uns gibt das liturgische Jahr einen natürlichen Kreislauf von Freude und Buße. Manchmal jubeln wir mit dem „Bräutigam“, wie Weihnachten und Ostern, wenn wir die Geburt Christi und seine Auferstehung feiern. Zu anderen Zeiten tun wir mehr Buße, wie in der Fastenzeit, in der wir uns darauf konzentrieren, unsere Trennung von Gott aufgrund unserer Sünden wieder aufzuheben, oder im Advent, wenn wir unsere Herzen reinigen, um den Herrn an Weihnachten zu empfangen. Der Jahreskreis hat seine eigenen Feste und Gelegenheiten besonderer Bedeutung. Die Frage, die wir uns stellen müssen, ist: Leben wir diese liturgische Wirklichkeit, oder vernachlässigen wir sie? Betreffen die Feste und das Fasten der Kirche mein Leben, oder sind die liturgischen Zeiten höchstens eine Kuriosität, die ich kaum beachte?

3. Das neue Ich. Dann präsentiert Jesus allen Anwesenden eine Herausforderung in Form eines Gleichnisses. Beide Bilder – das Kleid und die Schläuche – betonen, dass wir umdenken müssen, um seine Botschaft zu verstehen. Wir gewöhnen uns leicht an unsere Routine und werden zufrieden und lau in unserem Glauben. Schlimmer ist es, wenn wir Gewohnheiten der Sünde haben. Um Christus und seinem „Evangelium“ wirklich zu folgen, müssen wir hinter uns lassen, was der heilige Paulus das „Alte Ich“ nannte, um neue Menschen in Christus zu werden (Kol 3,9-10). Für die Pharisäer würde das bedeuten, ihren strikten Formalismus und ihre verurteilende Haltung hinter sich zu lassen. Für Matthäus und seine Freunde bedeutete es, ihren weltlichen Sinn und ihre sündhafte Lebensweise aufzugeben. Einen Bruch mit unserem alten Ich zu machen ist schwierig – der „alte Wein“ ist das, was wir gewohnt sind – aber wir müssen den Schritt tun und erkennen, woraus unser altes Ich besteht, und müssen uns dann entscheiden, es hinter uns zu lassen, um Christi Botschaft, die immer herausfordernd, immer neu ist, anzunehmen.

Gespräch mit Christus:  Jesus, unser Herr, hilf mir, mich mehr darauf zu konzentrieren dir zu folgen als andere zu beurteilen. Zeige mir, wer ich bin, und wie du mich haben möchtest. Gib mir die Gnade, das Leben deiner Kirche mit Enthusiasmus zu leben, die Feste und das Fasten, damit du mich zu einem neuen Geschöpf machen kannst.

Vorsatz:   Ich werde den heutigen Tag, Freitag, als Gedenktag des Todes unseres Herrn leben, indem ich ein kleines Opfer als Buße für meine Sünden bringe – und den kommenden Sonntag werde ich mit wahrer Freude als das Fest seiner Auferstehung leben.


Maria, groß und demütig

8. September 2007

Samstag der zweiundzwanzigsten Woche im Jahreskreis
Geburt der Heiligen Jungfrau Maria

P. Matthew Green LC

Mt 1,1-16,18-23
Stammbaum Jesu Christi, des Sohnes Davids, des Sohnes Abrahams: Abraham war der Vater von Isaak, Isaak von Jakob, Jakob von Juda und seinen Brüdern. Juda war der Vater von Perez und Serach; ihre Mutter war Tamar. Perez war der Vater von Hezron, Hezron von Aram, Aram von Amminadab, Amminadab von Nachschon, Nachschon von Salmon. Salmon war der Vater von Boas; dessen Mutter war Rahab. Boas war der Vater von Obed; dessen Mutter war Rut. Obed war der Vater von Isai, Isai der Vater des Königs David. David war der Vater von Salomo, dessen Mutter die Frau des Urija war. Salomo war der Vater von Rehabeam, Rehabeam von Abija, Abija von Asa, Asa von Joschafat, Joschafat von Joram, Joram von Usija. Usija war der Vater von Jotam, Jotam von Ahas, Ahas von Hiskija, Hiskija von Manasse, Manasse von Amos, Amos von Joschija. Joschija war der Vater von Jojachin und seinen Brüdern; das war zur Zeit der Babylonischen Gefangenschaft. Nach der Babylonischen Gefangenschaft war Jojachin der Vater von Schealtiël, Schealtiël von Serubbabel, Serubbabel von Abihud, Abihud von Eljakim, Eljakim von Azor. Azor war der Vater von Zadok, Zadok von Achim, Achim von Eliud, Eliud von Eleasar, Eleasar von Mattan, Mattan von Jakob. Jakob war der Vater von Josef, dem Mann Marias; von ihr wurde Jesus geboren, der der Christus (der Messias) genannt wird.

Mit der Geburt Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete - durch das Wirken des Heiligen Geistes. Josef, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte, beschloss, sich in aller Stille von ihr zu trennen. Während er noch darüber nachdachte, erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen. Dies alles ist geschehen, damit sich erfüllte, was der Herr durch den Propheten gesagt hat: Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, einen Sohn wird sie gebären, und man wird ihm den Namen Immanuel geben, das heißt übersetzt: Gott ist mit uns.

Einführendes Gebet:   Jesus, unser Herr, öffne mein Herz und meinen Verstand für dein Wort, damit ich deinen Willen in meinem Leben erkenne und liebe. Ich glaube, dass du immer bei mir bist, und ich vertraue darauf, dass deine Liebe mich leitet und stärkt. Hilf mir, dich über alles zu lieben.

Bitte:  Heilige Jungfrau Maria, bitte für mich, dass ich dem Beispiel folge, das du und der heilige Josef uns gegeben habt, indem ihr Jesus, euren Sohn und den Sohn Gottes, geliebt und gedient habt.

1. Gottes Sohn und Menschensohn. Der größte Teil des heutigen Evangeliums ist ein Auszug aus der Liste der Vorfahren Jesu aus der Linie seines Pflegevaters, des heiligen Josefs. Der Evangelist bezweckte mit dieser Genealogie, zu zeigen, dass Jesus wahrhaft ein Israelit und ein rechtmäßiger Nachkomme von König David war – grundlegende Züge des erwarteten Messias. Aber es dient auch dazu, eine weitere Wirklichkeit unseres Glaubens zu erleuchten: Durch die Inkarnation wurde der Sohn Gottes wirklich ein Menschensohn, ein menschliches Wesen, eingefügt in einen konkreten Ort, eine Zeit, eine Kultur und eine Familie. Er ist uns in allem ähnlich außer der Sünde. Er ist nicht eine vergeistigte, kosmische Kraft, die nur scheinbar menschlich ist. Er war so sehr ein Teil seiner Familie und seiner Nachbarschaft, dass die Leute fragten: „Ist dies nicht der Sohn Josefs“ (Lk 4,22), als er seine Mission begann. Obwohl sein Körper nun auferstanden und verwandelt ist, ist er immer noch ein Mensch aus Fleisch und Blut. Niemand von uns soll ihn jemals für unnahbar halten.

2. Sohn Marias. Heute lesen wir diese Stelle des Evangeliums, weil wir den Geburtstag einer sehr wichtigen Person feiern: Jesu Mutter, Maria. Sie ist diejenige, die Gott als „Brücke“ zwischen Jesu Göttlichkeit und Menschlichkeit erwählt hat. Wir wissen sehr wenig von ihrem Leben bis zu diesem Punkt, weil sie zu demütig war, diese Details mit dem heiligen Lukas, dem sie die Geschichten aus Jesu Kindheit erzählt hat, zu teilen. Josef kannte sie und liebte sie, aber er rechnete nicht damit, dass sie dazu berufen war, die Mutter des Erlösers zu werden. Geistliche Größe ist für das menschliche Auge nicht immer offensichtlich, und Heilige haben keine Zeit, sich bekannt zu machen, weil sie zu beschäftigt damit sind, Gottes Willen im Dienst an den anderen zu tun. Wenn sie zu keinem öffentlichen Dienst berufen sind, können sie weitgehend unerkannt vorübergehen. Was ist meine Priorität: Gottes Willen zu tun oder sicherzustellen, dass andere wissen, dass ich ihn erfülle?

3. Maria, Josef, und... wir? Der größte Beweis von Marias Demut war nicht, was sie nicht tat – Publicity zu suchen – sondern was sie tat: sich Gottes Plan zu unterwerfen und ihm zu vertrauen. Ihre Kooperation mit Gott war der Weg, den Gott wählte, um Emmanuel, „Gott mit uns“ zu werden. Gott segnete sie auch mit Josefs Begleitung. Seine Eignung als ein passender Begleiter für die jungfräuliche Mutter Gottes wird durch seine Reaktion auf die Neuigkeit ihrer Schwangerschaft klar: zunächst ein Widerstreben, sie zu verurteilen und bloß zu stellen, dann der Glaube und das Annehmen von Gottes Willen, als er ihm von einem Engel offenbart wurde. Maria und Josef, zwei heilige aber sonst normale Menschen, wurden von Gott benutzt, um den Sohn Gottes und den Retter der Welt aufzuziehen und zu beschützen. Ihre Mission war einzigartig und unübertreffbar. Wer weiß, was Gott durch uns tun will, wenn wir nur ihre Tugenden der Demut und des Glaubens nachahmen!

Gespräch mit Christus:  Vater, danke, dass du deinen Sohn gesandt hast, um einer von uns zu werden, um empfänglich für unsere menschlichen Belange zu sein. Hilf mir, Marias und Josefs Heiligkeit und Gefügigkeit deinem Willen gegenüber nachzuahmen, so dass du auch durch mich große Dinge tun kannst.

Vorsatz:   Heute werde ich mir besonders Mühe geben, Gottes Willen in einem Bereich meines Lebens treu zu sein, wo es mir besonders schwer fällt.