Tägliche Meditationen
Sonntag 29. Juli 2007 bis Samstag 4. August 2007
Siebzehnte Woche im Jahreskreis
P. Ernest Daly LC
Sehnsucht, beim Vater zu sein
29. Juli 2007
Siebzehnter Sonntag im Jahreskreis
P. Ernest Daly LC
Lk 11,1-13
Jesus betete einmal an einem Ort; und als er das Gebet beendet hatte, sagte einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie schon Johannes seine Jünger beten gelehrt hat. Da sagte er zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: Vater, dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme. Gib uns täglich das Brot, das wir brauchen. Und erlass uns unsere Sünden; denn auch wir erlassen jedem, was er uns schuldig ist. Und führe uns nicht in Versuchung. Dann sagte er zu ihnen: Wenn einer von euch einen Freund hat und um Mitternacht zu ihm geht und sagt: Freund, leih mir drei Brote; denn einer meiner Freunde, der auf Reisen ist, ist zu mir gekommen, und ich habe ihm nichts anzubieten!, wird dann etwa der Mann drinnen antworten: Lass mich in Ruhe, die Tür ist schon verschlossen, und meine Kinder schlafen bei mir; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben? Ich sage euch: Wenn er schon nicht deswegen aufsteht und ihm seine Bitte erfüllt, weil er sein Freund ist, so wird er doch wegen seiner Zudringlichkeit aufstehen und ihm geben, was er braucht. Darum sage ich euch: Bittet, dann wird euch gegeben; sucht, dann werdet ihr finden; klopft an, dann wird euch geöffnet. Denn wer bittet, der empfängt; wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird geöffnet. Oder ist unter euch ein Vater, der seinem Sohn eine Schlange gibt, wenn er um einen Fisch bittet, oder einen Skorpion, wenn er um ein Ei bittet? Wenn nun schon ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gebt, was gut ist, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten.
Einführendes Gebet:
Herr, Ich komme zu dir, um dich besser kennenzulernen. Ich glaube, dass du mich schon vorher suchst und willst, dass ich dich finde. Ich vertraue darauf, dass du mich in deinem Erbarmen in eine innige Gemeinschaft mit dir bringen willst. Öffne heute mein Herz noch mehr, damit ich deine Zuwendung empfangen kann.
Bitte:
Herr, leite mich an, mich nach deinem Reich und deiner Heiligkeit zu sehnen.
1.
Lehre uns beten.
Jeder von uns ist von einer Sehnsucht getragen, Gott kennenzulernen und in eine Beziehung zu ihm zu treten. Menschen, die in enger Vertrautheit mit Gott leben, ziehen uns durch ihre Friedfertigkeit und Heiterkeit an. Sie wissen sich geliebt und können den Schwierigkeiten des Lebens mit Freude und Gelassenheit begegnen. Die Jünger erleben, wie inniglich und natürlich Christus mit dem Vater spricht, und sie stellen fest, dass sie davon weit entfernt sind; deshalb bitten sie Christus, sie beten zu lehren. Auch wir lernen von Christus, wie wir eine Liebesgemeinschaft mit dem Vater eingehen können. Er lehrt uns, der Liebe des Vaters unser ganzes Vertrauen zu schenken.
2.
Der Wunsch, wie der Vater zu sein.
Jesus lehrt uns zu bitten, dass das Reich des Vaters in unsere Herzen komme. Er offenbart uns, dass das Reich des Vaters unser Zuhause ist. Wenn wir das Vaterunser beten, drücken wir unseren Wunsch aus, in das Herz des Vaters zu gelangen. Wir drücken unseren Wunsch aus, dem Vater in seiner Güte, Heiligkeit und Liebe ähnlich zu sein. Das Beten des Vaterunsers bewirkt in uns eine ständige Umkehr des Herzens und weist uns auf unser wirkliches Zuhause hin. Es erinnert uns daran, dass dieses Zuhause für uns erreichbar ist, weil der Vater eng mit unserem Leben verbunden ist und uns helfen will, ihm ähnlicher zu werden.
3.
Beharrlich um Heiligkeit bitten.
Jesus bestärkt uns darin, vom Vater das Geschenk des Heiligen Geistes inständig zu erbitten. Der Heilige Geist erfüllt unser Leben mit Heiligkeit, wenn wir seinen Eingebungen folgen. Christus erinnert uns daran, dass der Vater uns mit seiner Heiligkeit segnen will. Aber wir müssen offener für den Empfang dieses Geschenks werden und das Verlangen danach vermehren. Unsere Beharrlichkeit im Beten um dieses Geschenk macht unsere Herzen weit. Wir dürfen nicht müde werden, das Geschenk des Heiligen Geistes im großen Vertrauen auf die Liebe des Vaters zu erbitten.
Gespräch mit Christus:
Herr Jesus, ich danke dir, dass du mir gezeigt hast, wie nah mir der Vater sein will. Hilf mir, mein Herz zu öffnen und wie er zu sein. Du lenkst mein Leben, Herr. Hilf mir, auf die Liebe des Vaters zu antworten.
Vorsatz:
Ich will heute ein Vaterunser ruhiger und andächtiger beten, damit der Heilige Geist mir eingeben kann, was ich heute an kleinen Dingen tun kann, um dazu beizutragen, dass das Reich des Vaters zu uns komme.
Kaum merkliches, aber stetiges Wachstum
30. Juli 2007
Montag der siebzehnten Woche im Jahreskreis
P. Ernest Daly LC
Mt 13,31-35
Jesus erzählte ihnen ein weiteres Gleichnis und sagte: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Senfkorn, das ein Mann auf seinen Acker säte. Es ist das kleinste von allen Samenkörnern; sobald es aber hochgewachsen ist, ist es größer als die anderen Gewächse und wird zu einem Baum, so dass die Vögel des Himmels kommen und in seinen Zweigen nisten. Und er erzählte ihnen noch ein Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit dem Sauerteig, den eine Frau unter einen großen Trog Mehl mischte, bis das Ganze durchsäuert war. Dies alles sagte Jesus der Menschenmenge durch Gleichnisse; er redete nur in Gleichnissen zu ihnen. Damit sollte sich erfüllen, was durch den Propheten gesagt worden ist: Ich öffne meinen Mund und rede in Gleichnissen, ich verkünde, was seit der Schöpfung verborgen war.
Einführendes Gebet:
Herr, heute will ich mich bemühen, deinen Plan besser zu erkennen. Ich glaube, dass du mein Leben lenkst. Ich möchte mich von dir führen lassen. Ich weiß, dass du in deiner Gnade mich unablässig an dich ziehst. Hilf mir, auf deine Gnade zu antworten. Ich danke dir, dass du mich mit deiner Freundschaft und Gnade stärkst.
Bitte:
Herr, hilf mir, auf deine Weisheit zu vertrauen.
1.
Kaum merklich stark werden.
Das Reich Gottes ist nicht gerade eine sehr sichtbare und auffallende Organisation in der Welt. Es ist vor allem eine geistige Kraft. Es arbeitet unauffällig aber mit Macht in den Herzen derer, die es erlangen. Indem Christen den Glauben, die Hoffnung und die Nächstenliebe leben, entdecken sie, dass ihre großzügige Antwort auf die Stimme Christi in ihrem Gewissen ein Leben aufbaut, das Kraft und Substanz hat. Ein Leben in christlichem Glauben macht einen Menschen in allen Schwierigkeiten stark und befähigt ihn, auch andere auf ihrem Lebensweg zu stärken. Erlaube ich dem Reich Gottes, sich in meinem Herzen so auszubreiten, dass ich andere durch mein Vorbild und durch meine Nächstenliebe unbemerkt stärken kann?
2.
Verborgene Ausbreitung.
Sobald wir Christus erlauben, jeden Tag mehr in unseren Herzen zu regieren, werden wir bemerken, dass er nicht nur uns selbst beeinflusst, sondern auch die Menschen um uns herum. Diese Welt wird viel liebenswerter und mitmenschlicher. Die Wahrheit breitet sich immer mehr aus. Die Menschen werden an Gottes Gegenwart und Liebe erinnert. Diese Welt wird mehr zu einem Ort, an dem die anderen Gott finden können. Es ist eine kaum merkliche Umwandlung der Welt, aber unaufhaltsam, wie das Aufgehen des Teigs durch die Wirkkraft des Sauerteigs. Lass ich jederzeit zu, dass die Werte des Reiches Gottes die Art und Weise, wie ich mit anderen umgehe, ändern? Habe ich Vertrauen auf die verwandelnde Kraft des Evangeliums?
3.
Geheimnisse offenbaren.
Christus sprach in Gleichnissen, weil er uns helfen wollte zu verstehen, dass es das Reich Gottes gibt und dass es erreichbar ist. Gott will in unseren Herzen regieren, und die Erfüllung seines Willens ist für uns durch seine Gnade erreichbar. Das Geheimnis für die Fruchtbarkeit unseres Lebens liegt in unserer Offenheit und Mitarbeit mit Gottes Gnade. Es liegt an uns, ob wir unseren Glauben praktizieren wollen. Christus ist gekommen, um unsere Augen für Gottes Gnade zu öffnen. Zeigen wir unsere Dankbarkeit, indem wir seinen Willen erfüllen?
Gespräch mit Christus:
Herr, ich glaube an dein Reich. Ich weiß, dass es durch die Kraft deiner Gnade ständig wächst. Ich möchte heute auf deine Gnade antworten, um so meinen Beitrag für das Kommen deines Reiches zu leisten. Hilf mir heute, mit Zuversicht zu handeln. Ich weiß, dass ich dir durch die Aussaat des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe erlaube, große Taten in der Welt um mich herum zu vollbringen.
Vorsatz:
Heute will ich ausführlich über Gottes Güte mit jemandem sprechen, den ich treffe.
Zusicherung der Ernte
31. Juli 2007
Dienstag der siebzehnten Woche im Jahreskreis
Heiliger Ignatius von Loyola, Priester und Ordensgründer
P. Ernest Daly LC
Mt 13,36-43
Dann verließ Jesus die Menge und ging nach Hause. Und seine Jünger kamen zu ihm und sagten: Erkläre uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker. Er antwortete: Der Mann, der den guten Samen sät, ist der Menschensohn; der Acker ist die Welt; der gute Samen, das sind die Söhne des Reiches; das Unkraut sind die Söhne des Bösen; der Feind, der es gesät hat, ist der Teufel; die Ernte ist das Ende der Welt; die Arbeiter bei dieser Ernte sind die Engel. Wie nun das Unkraut aufgesammelt und im Feuer verbrannt wird, so wird es auch am Ende der Welt sein: Der Menschensohn wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Reich alle zusammenholen, die andere verführt und Gottes Gesetz übertreten haben, und werden sie in den Ofen werfen, in dem das Feuer brennt. Dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen. Dann werden die Gerechten im Reich ihres Vaters wie die Sonne leuchten. Wer Ohren hat, der höre!
Einführendes Gebet:
Herr, ich danke dir für diesen neuen Tag. Ich glaube, dass du in meinem Herzen gegenwärtig bist. Ich glaube, dass du mir deine Weisheit schenken willst, damit ich in diesem Leben Frucht bringe. Ich vertraue darauf, dass deine Gnade mich beschützen wird, wenn ich gegen das Böse kämpfe. Ich liebe dich, weil du das Böse durch dein Kreuz und deine Auferstehung besiegt hast. Ich möchte diesen Augenblick des Gebets als einen starken Augenblick erleben, um von dir umgewandelt zu werden.
Bitte:
Herr, hilf mir, deinen Sieg hoffnungsvoll zu erwarten.
1.
Friede im Kampf.
Der Unterschied zwischen gut und böse ist Gott nicht verborgen. Er kennt die Kämpfe, die wir durchzustehen haben, um tugendhaft zu leben in einer Welt, die oft vom Bösen so stark durchsetzt ist. Er versichert uns, dass er das Gute sieht, das getan wurde, und er will es uns vergelten. Ich sollte mich bemühen, jeden Tag in dem Bewusstsein zu leben, dass Gott mich sieht und versucht, mein Leben zum Guten zu wandeln.
2.
Gott hat das letzte Wort.
Wenn es manchmal so scheint, als könne das Böse triumphieren, müssen wir daran denken, dass Gott das letzte Wort über das Böse hat. Unerklärlicherweise lässt er es zu, dass Böses existiert, damit Gutes geläutert werden kann. Das Böse wird einmal verurteilt werden und nicht länger Macht über uns haben. Wenn wir in unserem Leben Gutes gesät haben und in Gottes Gnade leben, wird er uns aus der Herrschaft des Bösen für immer befreien. Wir wollen unser Vertrauen auf das Kommen seines Reiches bauen. Lasst uns den Kampf gegen das Böse als einen Weg nutzen, der die Aufrichtigkeit unserer Liebe bezeugt.
3.
Die Ernte beginnt.
Die Zusicherung Christi, dass es ein Jüngstes Gericht gibt, erzeugt bei Christen beides: Ernüchterung wie Freude im Verlauf ihres Lebens. Wir wissen, dass unsere Bemühungen nicht vergeblich sind. Wir erkennen, dass dieses Leben eine kurze Gelegenheit ist, die der Vater uns einräumt, um Gutes zu tun und um uns auf eine innige Gemeinschaft mit ihm vorzubereiten. Wenn ich versucht bin, im Kampf die Geduld zu verlieren, muss ich mich daran erinnern, dass die Anstrengungen bald vorüber sein werden und Gott mich überreich für die Opfer entschädigen wird, die ich um seinetwillen gebracht habe, um das Gute in der Welt voranzubringen.
Gespräch mit Christus:
Herr, ich glaube, dass du mein Leben in deinen Händen hältst. Ich vertraue darauf, dass deine Heiligkeit in meinem Leben siegen wird. Wenn ich den Drang zum Bösen in meinem Herzen fühle, will ich mich erinnern, dass dieses Leben kurz und mein Kampf in deinen Augen wertvoll ist. Hilf mir, das Glück, das du mir bereiten willst, immer vor Augen zu haben.
Vorsatz:
Ich will mit jemandem über die Freude reden, die ich beim Empfang des Sakraments der Versöhnung erfahre, damit auch in diesem Menschen das Verlangen nach diesem Sakrament entsteht.
Die Freude, einen Schatz zu finden
1. August 2007
Mittwoch der siebzehnten Woche im Jahreskreis
Heiliger Alfons Maria von Liguori, Ordensgründer, Bischof und Kirchenlehrer
P. Ernest Daly LC
Mt 13,44-46
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Schatz, der in einem Acker vergraben war. Ein Mann entdeckte ihn, grub ihn aber wieder ein. Und in seiner Freude verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte den Acker. Auch ist es mit dem Himmelreich wie mit einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte. Als er eine besonders wertvolle Perle fand, verkaufte er alles, was er besaß, und kaufte sie.
Einführendes Gebet:
Herr, du hast mich für dich geschaffen und mein Herz ist unruhig, bis es ruht in dir. Ich möchte dir heute noch näher sein, so dass du mein Schatz sein kannst. Ich danke dir, dass du mir diesen neuen Tag schenkst. Ich weiß, du liebst mich. Hilf mir, deine Liebe immer mehr zu entdecken und sie anderen weiterzugeben.
Bitte:
Herr, hilf mir das Geschenk deiner Freundschaft zu schätzen.
1.
Jagd nach dem Schatz.
Die Ruhelosigkeit unserer Herzen kann man mit einer Jagd nach Kostbarkeiten vergleichen. Ganz verschieden erfahren wir alle die Sehnsucht nach einer bedingungslosen Liebe, nach wahrer Güte und nach der Antwort auf unsere letzten Fragen. In Christus ist Gott gekommen, um uns sich selbst zu geben. Er ist der, nach dem wir wahrhaft verlangen; er ist unser höchstes Gut. Wir wollen uns in diesem Gebet der Größe dieses Freundschaftsbeweises bewusst werden und durch unsere Offenheit für seine Liebe diese Freundschaft vertiefen.
2.
Ein Schatz – kostbarer als alles andere.
Durch Christus haben wir die überwältigende Treue der Liebe Gottes zu uns erfahren. Durch seine Gnade erkennen wir, dass unser Leben einen unendlichen Wert in den Augen des Vaters hat. In seiner Lehre entdecken wir die Weisheit, wie unser Leben auf festen Grund zu bauen ist. Durch seine Gnade empfangen wir die Kraft, in der Liebe und Heiligkeit zu wachsen. Mit dieser Kraft können wir eine wirkliche Zukunft aufbauen und unserer Berufung zur Heiligkeit gerecht werden. Aber wir müssen bereit sein, alles andere beiseite zu lassen, um diesen Schatz wirklich zu besitzen. Wir müssen alles beiseite lassen, was uns ein falsches Gefühl von Sicherheit ohne Gott zu vermitteln versucht. Mache ich meine Freundschaft mit Christus zum einzigen Wert, von dem mein Herz und meine Entscheidungen geleitet werden?
3.
Ein Schatz – kostenlos aber kostspielig.
Diesen Schatz freizulegen, ist die Arbeit unseres geistigen Lebens. Wir müssen auf Gottes Gnade antworten, um diesen kostbaren Schatz wirklich zu besitzen. Die Stärkung des Glaubens, der Hoffnung und der Nächstenliebe hilft uns, diesen Reichtum jeden Tag mehr zu entdecken und zu leben. Unsere Opfer und Entsagungen, die wir erbringen, um den neuen Menschen anzuziehen, helfen uns, ihn aus dem irdischen Äußeren unseres Lebens zu befreien. Ein Leben in großzügiger Nächstenliebe hilft uns, dass wir diesen Schatz auf Dauer besitzen und er unser Leben bereichert. Erlaube ich Christus wirklich, mich zu verändern?
Gespräch mit Christus:
Herr, ich danke dir für das Geschenk deiner Liebe. Du bist der Schatz, nach dem ich mich wirklich sehne. Hilf mir, heute tiefer in dein Herz einzudringen, indem ich nach deinem Maßstab handle, gleichgültig, was es kostet. Hilf mir, den Wert des Geschenkes deiner Freundschaft über alles zu schätzen.
Vorsatz:
Heute will ich ein wenig von meiner Zeit opfern, um etwas außer der Reihe für jemanden zu tun, der Gottes Liebe bedarf.
Starkes Netz
2. August 2007
Donnerstag der siebzehnten Woche im Jahreskreis
P. Ernest Daly LC
Mt 13,47-53
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Weiter ist es mit dem Himmelreich wie mit einem Netz, das man ins Meer warf, um Fische aller Art zu fangen. Als es voll war, zogen es die Fischer ans Ufer; sie setzten sich, lasen die guten Fische aus und legten sie in Körbe, die schlechten aber warfen sie weg. So wird es auch am Ende der Welt sein: Die Engel werden kommen und die Bösen von den Gerechten trennen und in den Ofen werfen, in dem das Feuer brennt. Dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen. Habt ihr das alles verstanden? Sie antworteten: Ja. Da sagte er zu ihnen: Jeder Schriftgelehrte also, der ein Jünger des Himmelreichs geworden ist, gleicht einem Hausherrn, der aus seinem reichen Vorrat Neues und Altes hervorholt. Als Jesus diese Gleichnisse beendet hatte, zog er weiter.
Einführendes Gebet:
Herr, ich glaube an deine Macht. Ich weiß, dass du der Herr der ganzen Geschichte bist. Ich bin überzeugt, dass du mein Leben führst. Hilf mir, heute mein Vertrauen in deine Macht und Vorsehung zu erneuern. Ich danke dir, dass du mir zeigst, dass du siegen wirst, und ebenso für den Sieg, den du jetzt schon in meinem und in den Herzen so vieler Menschen errungen hast. Herr, ich lege mein Leben ganz in deine Hand.
Bitte:
Herr, hilf mir, Vertrauen in den Sieg deines Reiches zu haben.
1.
Nichts entkommt dem Reich Gottes.
Christus erinnert uns, dass der Vater alle Seelen und die ganze menschliche Geschichte überschaut. Das Gute und das Böse werden vor ihn gebracht werden. Er sieht, was Gutes getan wurde und was schlecht war. Seine Macht erstreckt sich über alle Erfolge und Misserfolge der menschlichen Geschichte. Ich sollte mit der Zuversicht leben, dass Gott das Gute, das ich tue, sieht, und dass er mein Bemühen, seine Liebe zu verbreiten, ewige Früchte tragen lässt.
2.
Das Böse hat nicht das letzte Wort.
Ich sollte im Vertrauen leben, dass das Böse nicht das letzte Wort hat. Die Gnade Gottes hat dem Bösen Grenzen gesetzt; der Herr wird eines Tages kommen, um die Macht des Bösen zu vernichten. Ich sollte meine kurze Zeit auf Erden nutzen – und zwar schon heute -, um so viel Gutes wie möglich in dem Bewusstsein zu säen, dass es Bestand haben wird, wenn das ewige Reich Gottes anbricht. Das Böse soll mich nicht so beeindrucken, dass es mich lähmt, Gutes zu tun.
3.
Schon zuhause.
Die heilige Eucharistie ist eine Vorwegnahme des Sieges Gottes. In ihr lernen wir zu vertrauen, dass Gott die Fäden der menschlichen Geschichte in der Hand hat. In ihr bringt sein „Netz der Liebe“ seine Kinder zusammen, um sie zu nähren und zu stärken. Wenn ich an der heiligen Messe teilnehme, sollte mein Vertrauen auf die Vorsehung des Herrn wachsen. Ich sollte danach streben, auch andere zum Empfang der heiligen Eucharistie zu bringen, so dass sie den Frieden und das Glück schon durch den vorweggenommenen Himmel hier auf Erden erfahren können.
Gespräch mit Christus:
Herr, ich weiß, dass du allmächtig bist. Ich glaube, dass dein Reich siegen wird. Ich glaube, dass du kommen wirst, die Lebenden und die Toten zu richten. Hilf mir, alles, was ich kann, zu tun, um andere in dein Reich zu führen; dadurch können sie die Freude erfahren, die von dir kommt und die man erfährt, wenn man ganz für die Ausbreitung deines Reiches lebt.
Vorsatz:
Ich werde jemanden, der mit seinem Glauben ringt oder die Sakramente nicht mehr empfängt, einladen, mich zur Sonntagsmesse zu begleiten.
Unglaube
3. August 2007
Freitag der siebzehnten Woche im Jahreskreis
P. Ernest Daly LC
Mt 13,54-58
Jesus kam in seine Heimatstadt und lehrte die Menschen dort in der Synagoge. Da staunten alle und sagten: Woher hat er diese Weisheit und die Kraft, Wunder zu tun? Ist das nicht der Sohn des Zimmermanns? Heißt nicht seine Mutter Maria, und sind nicht Jakobus, Josef, Simon und Judas seine Brüder? Leben nicht alle seine Schwestern unter uns? Woher also hat er das alles? Und sie nahmen Anstoß an ihm und lehnten ihn ab. Da sagte Jesus zu ihnen: Nirgends hat ein Prophet so wenig Ansehen wie in seiner Heimat und in seiner Familie. Und wegen ihres Unglaubens tat er dort nur wenige Wunder.
Einführendes Gebet:
Herr, ich komme heute zu dir, um meinen Glauben an dich zu erneuern. Hilf mir, das Große zu sehen, das du in meinem Leben getan hast. Danke für deine immerwährende Güte mir gegenüber. Ich gebe mich dir anheim, so dass du in meinem Leben tun kannst, was immer du wünschst.
Bitte:
Herr, vermehre meinen Glauben an dich.
1.
Zu viel Vertrautheit.
Die Einheimischen von Nazareth dachten, sie wüssten alles über Jesus. Er war unter ihnen aufgewachsen. Offensichtlich hatten sie nichts Außergewöhnliches an ihm bemerkt, bevor er sein geistliches Amt öffentlich antrat. Sie dachten, er wäre so wie jeder andere. Als sie also hören, dass er Wunder wirkt und mit Vollmacht lehrt, glauben sie es nicht. Manchmal laufe auch ich Gefahr, der Macht Christi in meinem Leben Grenzen zu setzen. Ich sehe meine wenig beeindruckenden Lebensverhältnisse und die Wiederholung der gleichen alten Probleme. Ich halte es nicht für möglich, dass Christus etwas Übernatürliches inmitten einer gewöhnlichen Situation tun kann. Heute erhalte ich eine Einladung, einen Schritt aus dem üblichen Trott zu tun und fester an die Macht Christi zu glauben.
2.
Ein unwillkommener Prophet.
Die Lösung für ihre tiefsten Probleme befand sich in ihrem eigenen Hinterhof. Doch meinten sie, dass eine ihnen vertraute Person nicht irgendetwas Außergewöhnliches vollbringen könnte. Wenn die Kirche mich manchmal mit einer ihrer Lehren herausfordert – was Nächstenliebe, Familienleben oder die Notwendigkeit, ein mutiger Zeuge zu sein, angeht –, suche ich da nicht manchmal nach Ausreden, wie zum Beispiel, dass meine Umstände zu schwierig sind oder dass die Kirche meine Situation nicht versteht? Lasse ich manchmal die prophetische Stimme der Kirche in meinem Herzen sterben? Wenn ich mich vom Evangelium und von der Kirche gefordert fühle, sollte ich dankbar sein. Christus lädt mich ein, den tiefsten Sinn meines Lebens zu entdecken. Er gibt mir eine Chance, mein Leben grundlegend von Ihm ändern zu lassen. Er ermöglicht mir, ihn im Glauben zu entdecken. Er führt mich über meine alltägliche Bequemlichkeit hinaus und lässt mich so das Kommen seines Reiches schauen.
3.
Ein Wundertäter, bereit zur Tat.
Welche Art Wunder will Christus in meinem Leben vollbringen? Christus will mein Leben zu einem glänzenden Zeugnis der Macht seiner Gnade machen. Er möchte mein Leben mit seiner Heiligkeit ausfüllen und mir helfen, ein Licht für andere zu sein. Wenn ich meine Oberflächlichkeit und meinen Mangel an Glauben abschütteln kann, werde ich die mächtige Gegenwart des Heilands entdecken, der mir hilft, jeden Augenblick meines Lebens verantwortungsbewusst und nach dem Gebot der Liebe zu leben. Er kann Wunder in meinem Leben bewirken und mir helfen, die Tugenden zu leben, die mir am teuersten sind. Bin ich bereit, ein Risiko für Christus einzugehen und ihm vollkommen zu vertrauen?
Gespräch mit Christus:
Herr, ich weiß, dass du große Dinge in meinem Leben tun möchtest. Hilf mir zu erkennen, wie du meine gewöhnlichen, scheinbar unwichtigen Tagesabläufe so umformen kannst, dass in ihnen deine Gnade triumphieren kann. Mache mich fähig, deinem Heiligen Geist zu folgen, so dass er Wunder in meinem Leben bewirken kann.
Vorsatz:
Ich will meinen Glauben an Christus vermehren und für ihn in meinem geistigen oder apostolischen Leben - unter welchem Gesichtspunkt auch immer - mutige Schritte tun.
Ein Weckruf
4. August 2007
Samstag der siebzehnten Woche im Jahreskreis
Heiliger Johannes Maria Vianney, Pfarrer von Ars
P. Ernest Daly LC
Mt 14,1-12
Zu dieser Zeit hörte der Tetrarch Herodes, was man von Jesus erzählte. Er sagte zu seinem Gefolge: Das ist Johannes der Täufer. Er ist von den Toten auferstanden; deshalb wirken solche Kräfte in ihm. Herodes hatte nämlich Johannes festnehmen und in Ketten ins Gefängnis werfen lassen. Schuld daran war Herodias, die Frau seines Bruders Philippus. Denn Johannes hatte zu Herodes gesagt: Du hattest nicht das Recht, sie zur Frau zu nehmen. Der König wollte ihn deswegen töten lassen, fürchtete sich aber vor dem Volk; denn man hielt Johannes für einen Propheten. Als aber der Geburtstag des Herodes gefeiert wurde, tanzte die Tochter der Herodias vor den Gästen. Und sie gefiel Herodes so sehr, dass er schwor, ihr alles zu geben, was sie sich wünschte. Da sagte sie auf Drängen ihrer Mutter: Lass mir auf einer Schale den Kopf des Täufers Johannes herbringen. Der König wurde traurig; aber weil er einen Schwur geleistet hatte - noch dazu vor allen Gästen -, befahl er, ihr den Kopf zu bringen. Und er ließ Johannes im Gefängnis enthaupten. Man brachte den Kopf auf einer Schale und gab ihn dem Mädchen, und sie brachte ihn ihrer Mutter. Die Jünger des Johannes aber holten den Leichnam und begruben ihn. Dann gingen sie zu Jesus und berichteten ihm alles.
Einführendes Gebet:
Herr, ich glaube, dass du mich suchst. Du bist bereit, jetzt im Gebet zu mir zu kommen. Du möchtest mir helfen, deine Liebe zu sehen und zu erkennen, wo ich wachsen kann, um dir ähnlicher zu werden. Ich danke dir für deine Güte und für deine Geduld mit mir . Ich möchte mich dir ganz hingeben.
Bitte:
Herr, hilf mir, heute deine Stimme deutlicher zu hören.
1.
Eine lästige Stimme.
Johannes der Täufer war gesandt worden, um Christus den Weg zu bereiten. Er war ein Zeuge der Heiligkeit Gottes. Er versuchte, das Schuldbewusstsein und die Notwendigkeit zur Umkehr zu wecken. Er drückte sich unmissverständlich aus und fürchtete niemanden. Manchmal kann die Stimme Gottes in meinem Gewissen lästig sein, wie die Stimme des Johannes Herodes lästig war. Jedoch ist eine deutliche Ermahnung an das, was richtig und falsch ist, ein Akt der Gnade Gottes. Er gibt uns die Chance, aus unserer Lethargie aufzuwachen und zu begreifen, dass unsere unsterbliche Seele auf dem Spiel steht. Ich sollte Gott danken, wenn mein Gewissen mich an Dinge erinnert, die ich in meinem Leben ändern muss.
2.
Die falsche Art der Unterhaltung.
Es gibt nichts auszusetzen, wenn man Feste feiert und Gelegenheiten der Freude und Erholung genießt. Das Leben eines Christen ist reich an Erlebnissen des Glücks. Aber so, wie es auf der Geburtstagsfeier des Herodes zuging, besteht die Gefahr, Unterhaltung und Entspannung in allen möglichen Ablenkungen zu suchen, die bloß unsere Leidenschaften entfachen, unsere Moral schwächen und Gott schwer beleidigen. Wenn wir nicht in der Lage sind, unser Vergnügen klug auszusuchen, werfen wir den Reichtum unseres geistigen Erbes für billige Reize weg. Herodes endete als Mörder und nicht als ein guter König. Seine unkontrollierten sinnlichen Leidenschaften und sein Geltungsdrang bringen ihn dazu, seine Macht zu nutzen, um zu zerstören statt zu beschützen. Ich muss immer darauf achten, dass ich auch in Augenblicken der Entspannung die Verantwortung habe, mein Christsein zu schützen und weiterzuentwickeln. Ich sollte eine gesunde Freizeitgestaltung suchen, in der ich meine christliche Lebensfreude mit meinen Freunden und meiner Familie teilen kann.
3.
Die Gnade des Gewissens.
Als Herodes von Jesus erfährt, bekommt er Gewissensbisse. Er wusste, dass er einen Mann Gottes getötet hatte. Irgendwo in seinem Herzen wusste er, dass Gott das letzte Wort haben würde. Die Anwesenheit Christi ist eine zusätzliche Gnade, die der Vater dem Herodes anbietet, damit er sich bekehren möge. Leider nutzt Herodes diese Gnade nicht, wie er sich auch nicht die Anwesenheit Johannes des Täufers zu Nutze gemacht hat. Wie oft muss mich der Vater in meinem Leben an meine Berufung zur Heiligkeit erinnern? Erkenne ich, wieviel Gnade der Herr mir schon erwiesen hat? Woran liegt es, dass ich mich immer noch ihm gegenüber zurückhalte? Heute will ich versuchen, eine grundlegende Umkehr meines Herzens zu erreichen; ich weiß, dass ich mich immer noch vor Gott in bestimmten Lebenssituationen zurückhaltend verhalten habe.
Gespräch mit Christus:
Herr, ich danke dir, dass du mein Gewissen durch dein Evangelium erleuchtet hast. Hilf mir zu erkennen, wo ich taub oder unempfindlich für den Ruf deiner Lehre geworden bin. Ich möchte, dass deine Gnade in meinem Leben siegt. Hilf mir, mutig zu sein, um zu ändern, was dich beleidigt, und um ein Leben in christlicher Glaubwürdigkeit zu leben.
Vorsatz:
Ich will heute das Sakrament der Versöhnung empfangen und jemanden dazu einladen, es auch zu empfangen.
|
|