Tägliche Meditationen
Sonntag 10. Juni 2007 bis Samstag 16. Juni 2007
Zehnte Woche im Jahreskreis
Matthew Reinhardt, geweihtes Mitglied des Regnum Christi
Übersetzung: Dr. Hinrich E. Bues, Hamburg
Eine unerwartete Mahlzeit
10. Juni 2007
Zehnter Sonntag im Jahreskreis
Matthew Reinhardt, geweihtes Mitglied des Regnum Christi
Übersetzung: Dr. Hinrich E. Bues, Hamburg
Lk 9,11b-17
Jesus redete zu der Menge vom Reich Gottes und heilte alle, die seine Hilfe brauchten. Als der Tag zur Neige ging, kamen die Zwölf zu ihm und sagten: Schick die Menschen weg, damit sie in die umliegenden Dörfer und Gehöfte gehen, dort Unterkunft finden und etwas zu essen bekommen; denn wir sind hier an einem abgelegenen Ort. Er antwortete: Gebt ihr ihnen zu essen! Sie sagten: Wir haben nicht mehr als fünf Brote und zwei Fische; wir müssten erst weggehen und für all diese Leute Essen kaufen. Es waren etwa fünftausend Männer. Er erwiderte seinen Jüngern: Sagt ihnen, sie sollen sich in Gruppen zu ungefähr fünfzig zusammensetzen. Die Jünger taten, was er ihnen sagte, und veranlassten, dass sich alle setzten. Jesus aber nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, segnete sie und brach sie; dann gab er sie den Jüngern, damit sie diese an die Leute austeilten. Und alle aßen und wurden satt. Als man die übrig gebliebenen Brotstücke einsammelte, waren es zwölf Körbe voll.
Einführendes Gebet:
Herr Jesus, heute möchte ich meinen Glauben an deine wahre Gegenwart in der heiligen Eucharistie erneuern. Ich glaube, dass du bei jeder Messe vom Himmel in die Hostie herabkommst und im Tabernakel anwesend bleibst. Du bist die Quelle all meiner Hoffnung. Hilf mir, in der Liebe zur dir zu wachsen und eine immer größere Verehrung für die heilige Eucharistie zu empfinden.
Bitte:
Herr, schenke mir die Gnade, deine Gegenwart in der Eucharistie tiefer wahrzunehmen und zu schätzen.
1.
Eine Person, keine Volksmenge.
Stellen Sie sich vor, wie Jesus am See von Galiläa zu einer Volksmenge spricht. Der See ist tief blau und umgeben von Hügeln, die mit grünem Gras bewachsen sind. Und unser Herr trägt eine besondere weiße Tunika. Vielleicht kann ich mir jetzt vorstellen, dass ich dort bin und seinen Worten lausche. Mit einem schnellen Blick auf sein Herz kann ich seine Liebe sehen, die er für jeden in dieser Menge empfindet. Diese Liebe zu uns ist so groß, dass es Jesus nicht völlig zufrieden stellt, wenn er nur zu uns spricht oder uns heilt. Er möchte seine tiefe und persönliche Liebe dadurch gleichsam beweisen, dass er uns etwas zu essen gibt. Er möchte mich ernähren und sättigen.
2.
Wirkliches Brot vom Himmel.
Der Wunsch Christi, die Volksmenge am See zu ernähren wird zur vollständigen Realität im Letzten Abendmahl, als er dieses Fest begründete, das die Kirche heute feiert: Die Feier des Leibes und des Blutes Christi. In Nr. 1374 des Katechismus der Katholischen Kirche steht, „wahrhaft, wirklich und substanzhaft der Leib und das Blut zusammen mit der Seele und Gottheit unseres Herrn Jesus Christus und daher der ganze Christus enthalten“ Die Liebe, die Christus für mich hat, ist so groß, dass er mich nicht mehr nur durch fünf Brote und zwei Fische ernähren will, sondern durch seinen eigenen Leib und sein Blut.
3.
Die Nahrung eines Heiligen
Haben Sie irgendwann einmal einen Tag erlebt, wo Sie nichts zu essen hatten, oder wo Sie vielleicht einfach das Frühstück verpasst haben? Dann werden Sie sich am Ende eines solchen Tages ziemlich schwach gefühlt haben. In der Nummer 1294 des Katholischen Katechismus steht, „So wie die leibliche Nahrung verlorene Stärke zurückbringt, so stärkt die Eucharistie unsere Liebe.“ Die Eucharistie ernährt unsere Seele und gibt uns Kraft, in der Liebe zu leben und heilig zu werden. Mit Christus als Nahrung in der Eucharistie kann uns nichts stoppen in unserem Kampf, ein Heiliger zu werden.
Gespräch mit Christus:
Ich liebe dich, Herr, für deine Eucharistie, diesem großen Geschenk deiner selbst, denn als du nichts anderes zu geben hattest, gabst du uns deinen Leib. So liebtest du uns bis zum Ende in einer so überwältigenden Art von Liebe, dass unsere Herzen in dieser Liebe erzittern mit Liebe, Dankbarkeit und Respekt.
Vorsatz:
Wenn ich heute die heilige Kommunion empfange, will ich alle Zerstreuungen und Ablenkungen vermeiden und genau der Botschaft zuhören, die Jesus mir erzählen will. Und dann werde ich diese Botschaft heute jemandem mitteilen.
Der Schlüssel zum Glück
11. Juni 2007
Montag der zehnten Woche im Jahreskreis
Heiliger Apostel Barnabas
Matthew Reinhardt, geweihtes Mitglied des Regnum Christi
Übersetzung: Dr. Hinrich E. Bues, Hamburg
Mt 5,1-12
Als Jesus die vielen Menschen sah, stieg er auf einen Berg. Er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm. Dann begann er zu reden und lehrte sie. Er sagte: Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden. Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben. Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden. Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden. Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen. Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden. Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet. Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein. Denn so wurden schon vor euch die Propheten verfolgt.
Einführendes Gebet:
Herr Jesus, wieder einmal möchte ich meinen Glauben an dich erneuern und in deiner Gegenwart in mir diese Reise des Gebetes beginnen. Ich vertraue darauf, dass du jetzt an meine Seite trittst, weil ich dich so notwendig brauche. Herr, erfülle mein Herz mit deiner Liebe und lehre mich, dass wahres Glück sich nur in dir finden lässt.
Bitte:
Herr, fülle bitte mein Herz mit dem wahren Glück, das nur du allein geben kannst.
1.
Das Glück der Welt.
Stellen Sie sich vor, Sie sitzen und hören Christus zu. Er sitzt auf einem Hügel und spricht über eine Frage, die sie tief in Ihrem Herzen anspricht: „Wie kann ich wahres Glück finden?“ Und Sie fragen sich vielleicht selbst: „Wo suche ich nach Glück?“ In der Unterhaltung, in der Macht, im Wohlstand, im Befriedigen ihrer Leidenschaften, in Popularität oder Bequemlichkeit …? Vielleicht haben Sie schon die Erfahrung gemacht, dass das wirkliche Glück nicht in diesen kurzlebigen Vergnügungen zu finden ist. Christus bestätigt dies, indem er ein andauerndes Glück vorstellt, das in den Seligpreisungen zu finden ist. Glück ist demnach mitten in den Realitäten des Lebens zu finden.
2.
Der Schlüssel zum Glück.
Armut, Trauer, Sanftmut, Hunger, Durst, Barmherzigkeit und Reinheit – das sind vielleicht nicht die ersten Bilder, die uns einfallen würden, um Glück zu definieren. Dennoch, Christus benutzt diese Bilder und Begriffe, um uns zu zeigen, dass völliges Glück nicht in dieser Welt, sondern nur im Himmel zu finden ist. Als Pilger sind wir unterwegs zum Himmel und wir finden das Glück, indem wir unsere Leiden vereinigen – unsere spirituelle Armut, die Tage der Trauer, die Schwierigkeit, anderen zu vergeben, Frieden zu leben, wenn der Zorn aufwallt und der Kampf für ein reines Herz – indem wir sie mit den Leiden Christi vereinen. Welchen ungeheuren Wert haben die kleinen und großen Leiden im Himmel! Wie gesegnet können wir sein, wenn wir sie dadurch versüßen, indem wir sie mit den Leiden Christi vereinigen.
3.
Himmlisches Glück.
Sind Sie jemals missverstanden oder verfolgt worden, weil sie einen Aspekt unseres Glaubens verteidigt haben? Genau das hat Christus in seinem Leben immer wieder erlebt. Er wurde verfolgt, und viele böse Dinge wurden über ihn gesagt, weil er die Wahrheit lebte und sie auch aussprach. Besonders in Zeiten, wo es für die Zuhörer nicht sehr angenehm war. Wenn wir für Christus, sein Leben und seine Lehre eintreten, mögen wir verfolgt oder lächerlich gemacht werden, aber was für ein Schatz erwartet uns dann, wenn wir treu im Glauben sind: der Himmel! „Wir verkündigen, was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist: das Große, das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben“ (1 Kor 2,9).
Gespräch mit Christus:
Herr, ich freue mich darauf, die Ewigkeit mit dir zu verbringen. Ich weiß, dass ich mit dir und zusammen mit allen Heiligen so glücklich sein werde. Hilf mir heute dabei, dass ich das Geschenk des Himmels annehme, indem ich ein heiliges Leben – vereint mit deinem Willen – leben kann. Hilf mir in den kleinen Leiden, die mir heute begegnen, Freude zu entdecken. Und lass mich gegenüber allen Menschen, die ich heute treffe, deine Freude ausstrahlen.
Vorsatz:
Ich nehme mir heute vor, mit einem Freund oder Familienmitglied über das wirkliche Glück des Lebens zu sprechen.
Das Leben, leicht gewürzt
12. Juni 2007
Dienstag der zehnten Woche im Jahreskreis
Matthew Reinhardt, geweihtes Mitglied des Regnum Christi
Übersetzung: Dr. Hinrich E. Bues, Hamburg
Mt 5,13-16
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr; es wird weggeworfen und von den Leuten zertreten. Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Man zündet auch nicht ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber, sondern man stellt es auf den Leuchter; dann leuchtet es allen im Haus. So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.
Einführendes Gebet:
Himmlischer Vater, ich sehe, dass die Welt von heute so viel Licht braucht. Danke, dass du deinen Sohn zu uns gesandt hast, der nach meinem Glauben das wahre Licht der Welt ist. Ich höre auch den Ruf meines Herzens, ein Licht in dieser Welt zu sein. Hilf mir, Herr, mit vollem Vertrauen auf das zu hören, was du mir heute sagen möchtest.
Bitte:
O Herr, gib mir dein Licht, damit ich deine Liebe ausstrahlen kann.
1.
Hier und Jetzt.
Die biblischen Lesungen dieser Wochen handeln oft davon, dass Christus zu seinen Jüngern spricht. 2.000 Jahre sind vergangen, seit Christus diese Worte gesprochen hat, doch ertönen sie in meinem Herzen genauso wie damals in den Herzen seiner engsten Freunde. Durch diese Worte hat Christus die Kraft, mich zu verändern, mich zu lehren und mich dazu zu inspirieren, ein Heiliger und überzeugter Apostel zu werden. Einer, der das Licht Christi der Welt von heute bringen wird, genauso wie die ersten Nachfolger Christi dies ausstrahlen konnten.
2.
Eine Prise Salz.
Pommes Frites, ein Steak oder sogar ein gesunder Salat schmecken erheblich besser mit einer Prise Salz. Der Vergleich mit dem Salz im heutigen Evangelium will uns hinweisen auf unsere Gemeinschaft mit Gott. Ein wahrer Kontakt mit Christus im Gebet, eine gute Beichte oder ein leidenschaftliches Rosenkranzgebet hält unser inneres Leben „salzig“, sodass wir das Salz der Erde sein können.
3.
Ein Fackelträger.
Wer schnell einmal eine Zeitung durchblättert oder durch die Nachrichtensendungen zappt, der wird schnell daran erinnert, wie dunkel unsere heutige Welt ist. Wo ist das Licht? Christus sagt seinen Nachfolgern: „Ihr seid das Licht der Welt“. In gleicher Weise sind wir aufgerufen, eine Antwort auf die Dunkelheit der Welt von heute zu sein. Vielleicht habe ich heute keine Chance, der ganzen Welt ein Licht zu sein, aber sicher kann ich das Licht Christi zu jemandem in meinem Zuhause, in der Firma, in der Schule oder im Supermarkt und jedem, den ich treffe, geben. Lebe heute so, „dass die Menschen Deine guten Taten sehen und darüber den himmlischen Vater preisen“, auf diese Weise sind Sie das Licht der Welt.
Gespräch mit Christus:
Herr Jesus, vielen Dank für dein Leben mitten unter uns. Du bist der Einzige, der meinem Leben Würze geben kann. Du bist der einzige, der durch mich diese Welt verändern kann. Herr, ich möchte, dass dein Licht heute durch mich strahlen kann. Sei unser Licht, damit wir nie mehr in Dunkelheit sein werden.
Vorsatz:
Heute möchte ich einem Freund eine gute Nachricht über die Kirche mitteilen.
Zurück in der Schule
13. Juni 2007
Mittwoch der zehnten Woche im Jahreskreis
Heiliger Antonius von Padua, Priester und Kirchenlehrer
Matthew Reinhardt, geweihtes Mitglied des Regnum Christi
Übersetzung: Dr. Hinrich E. Bues, Hamburg
Mt 5,17-19
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen. Amen, das sage ich euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist. Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich.
Einführendes Gebet:
Meister, du hast Worte ewigen Lebens. Ich bin zum Glauben an dich gekommen, weil du mir das Geschenk des Glaubens gemacht hast. Herr, Ich vertraue dir mehr als ich mir selbst vertraue. Du kennst mein Elend und meine Schwachheit. Herr, du weißt, dass ich dich liebe. Lehre mich, damit ich deine Schafe füttern kann.
Bitte:
Herr, gib mir die Gnade, dass ich andere Menschen durch die Vermittlung deines Wortes inspirieren kann.
1.
Dein Lieblingslehrer.
Hoffentlich haben wir alle gute Erfahrungen mit einem richtigen Lehrer oder Mentor in unserem Leben gemacht. Meinen besten Lehrer hatte ich in der fünften Klasse, es war ein franziskanischer Mönch mit dem Namen Bruder Joseph. Er stellte hohe Erwartungen an uns und wollte das Beste in uns fördern. Doch ein unübertreffbarer Lehrer wurde er vor allen Dingen dadurch, dass er uns beibrachte, Jesus und seine Kirche kennen und lieben zu lernen. Ein Mentor, der einmal unsere Herzen für Christus entzündet hat, ist jetzt vielleicht nicht mehr bei uns, aber durch dieses Gebet ist Christus selbst ganz nah bei uns. Er möchte unser Herz öffnen, damit er uns seine Gebote lehren kann.
2.
Ein heiliger Lehrer.
Im Lexikon von Webster wird ein Lehrer so definiert: „Eine Person, deren Beruf es ist, jemanden zu instruieren“, jemanden also zu unterrichten und auszubilden. Der heilige Antonius von Padua, dessen Fest wir heute feiern, wurde zum Kirchenlehrer ernannt, weil er so viele Seelen durch seine Predigten bekehren konnte. Berühmt wurde er für seinen Spitznamen als der „Hammer der Häretiker“. Denn mit aller Kraft widerlegte er die Lehren der Sekte der Katharer, die in seiner Zeit sehr aktiv waren. Im heutigen Evangelium bittet Christus uns, dass wir es als unsere Aufgabe erkennen, andere seine Gebote zu lehren.
3.
Ich, ein Lehrer?
Was ist eigentlich wirklich wichtig in meinem Leben und im Leben der Menschen von heute? Materielle Dinge, akzeptiert zu werden, Ehre, Ruhm, Macht, Komfort, ein leichtes Leben? Für Christus ist vor allen Dingen wichtig, welchen Platz wir in seinem Reich einnehmen werden, den ersten oder den letzten. Wenn wir jemanden lehren, Christus zu lieben, dann können wir zum besten Lehrer werden, denn wir lehren die Menschen das, was sie am meisten brauchen: Gott zu lieben.
Gespräch mit Christus:
Herr, ich danke dir, dass du mich jeden Tag im Gebet lehrst. Bestärke und motiviere mich dabei, alle göttlichen Lektionen tatsächlich auch umzusetzen. Hilf mir heute dabei, dich nachzuahmen, indem ich deine Gebote und Aufträge den Menschen weitervermittle, denen ich begegne: Meine Familie, meine Freunde, Arbeitskollegen, der Autofahrer, der mir die Vorfahrt nimmt oder die Kassiererin im Supermarkt. Mache mich fähig, besonders dein Gebot der Liebe zu vermitteln.
Vorsatz:
Heute will ich mit jemandem Kontakt aufnehmen, der mir wichtige Lehren über Christus weitergegeben hat und ihm danken für dieses große Geschenk.
Bedingungslose Liebe
14. Juni 2007
Donnerstag der zehnten Woche im Jahreskreis
Matthew Reinhardt, geweihtes Mitglied des Regnum Christi
Übersetzung: Dr. Hinrich E. Bues, Hamburg
Mt 5,20-26
Jesus sagte zu seinen Jüngern: Darum sage ich euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.
Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst nicht töten; wer aber jemand tötet, soll dem Gericht verfallen sein. Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein; und wer zu seinem Bruder sagt: Du Dummkopf!, soll dem Spruch des Hohen Rates verfallen sein; wer aber zu ihm sagt: Du gottloser Narr!, soll dem Feuer der Hölle verfallen sein.
Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe. Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, solange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist. Sonst wird dich dein Gegner vor den Richter bringen und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben und du wirst ins Gefängnis geworfen. Amen, das sage ich dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du den letzten Pfennig bezahlt hast.
Einführendes Gebet:
Herr, ich vertraue dir, dass du mir einen lebendigen, aktiven und lichtreichen Glauben gibst. Ich vertraue dir völlig; hilf mir, mehr Vertrauen in deine Kraft zu haben. Ich liebe dich, Herr. Entzünde mein Herz mit Leidenschaft und unbedingter Liebe für dich und dein Reich.
Bitte:
Herr Jesus, hilf mir dabei, nicht mehr lau zu sein und dich mit bedingungsloser Liebe zu lieben.
1.
Aufnahmebereite Herzen.
Einmal mehr spricht diese Bibelstelle von Gottes unendlicher Liebe für mich. Christus kam vom Himmel herab, um bei mir zu sein, mich den Weg zum himmlischen Königreich zu lehren und mich herauszufordern. Heute möchte Christus mich herausfordern, auf seine Liebe und Großzügigkeit in meinem Leben zu antworten , damit ich alle Lauheit in meinem Leben hinter mir lasse und mit totaler und bedingungsloser Hingabe mein Leben lebe.
2.
Rebellierende Herzen.
Viele der Schriftgelehrten und Pharisäer beantworteten Gottes Liebe, indem sie seinen einzigen Sohn zum Tode verurteilten. Sie hörten die Worte Christi und sahen die Wunder – warum aber reagierten sie in dieser Weise? Sie zogen den Ruhm, die Popularität, das gute Erscheinungsbild und die eigene Wichtigkeit dem schmalen und steilen Weg des Meisters vor. Sie waren nicht bereit zu akzeptieren, dass die Nachfolge Christi mit sich bringt, besonders das eigene Leben Christus zu unterwerfen, die Gewohnheiten zu ändern und nicht mehr über Christus stehen zu wollen. Christus fordert uns dazu auf, gerechter als die Schriftgelehrten und Pharisäer zu sein, um in sein Reich des Himmels einmal eintreten zu können.
3.
Versöhnte Herzen.
Stellen Sie sich einen Vater oder eine Mutter vor, die von einem verschwenderischen Sohn oder Tochter ein teures Geburtstagsgeschenk erhält. Die Eltern sind vielleicht erfreut über solch ein Geschenk, aber stellen Sie sich vor, um wie viel mehr sie jubeln würden, wenn ein vermisstes Kind wieder nach Hause kommen würde. In dieser Bibelstelle bittet uns Christus, sich mit dem Nächsten zu versöhnen. „Wenn dein Bruder irgendetwas gegen dich hat, dann lass deine Gabe am Altar liegen, geh zuerst und versöhne dich mit deinem Bruder.“ Wenn man dieses Gebet vervollständigen will, dann sollten wir uns fragen, wem wir etwas schulden oder bei wem wir etwas wieder gut machen müssen, so dass wir uns Gott wieder mit einem reinen Herzen nähern können – und auf diese Weise die bedingungslose Liebe lernen.
Gespräch mit Christus:
Himmlischer Vater, mein Herz ist so ruhelos und es sehnt sich danach, bei dir auszuruhen. Öffne mein Herz für deine Fragen, die du mir heute stellst. Nimm den Widerstand meines Stolzes und meiner Sinnenlust von mir und gib mir die Kraft, die ich brauche, um mich mit meinem Mitmenschen zu versöhnen.
Vorsatz:
Heute möchte ich mich mit der Person versöhnen, mit der ich mich wirklich versöhnen sollte.
Das Fest der Liebe Christi
15. Juni 2007
Heiligstes Herz Jesu
Matthew Reinhardt, geweihtes Mitglied des Regnum Christi
Übersetzung: Dr. Hinrich E. Bues, Hamburg
Lk 15,3-7
Da erzählte Jesus den Pharisäern und Schriftgelehrten ein Gleichnis und sagte: Wenn einer von euch hundert Schafe hat und eins davon verliert, lässt er dann nicht die neunundneunzig in der Steppe zurück und geht dem verlorenen nach, bis er es findet? Und wenn er es gefunden hat, nimmt er es voll Freude auf die Schultern, und wenn er nach Hause kommt, ruft er seine Freunde und Nachbarn zusammen und sagt zu ihnen: Freut euch mit mir; ich habe mein Schaf wiedergefunden, das verloren war. Ich sage euch: Ebenso wird auch im Himmel mehr Freude herrschen über einen einzigen Sünder, der umkehrt, als über neunundneunzig Gerechte, die es nicht nötig haben umzukehren.
Einführendes Gebet:
Heiligstes Herz, Ich glaube an deine Liebe zu mir und zu allen Seelen. Ich vertraue dir, weil du dich selbst als so sehr liebender Gott offenbart hast. Hilf mir, dieser deiner Liebe zu entsprechen.
Bitte:
Herr Jesus, Ich bete darum, dass ich dein heiligstes Herz von ganzem Herzen lieben kann.
1.
Das menschliche Herz.
Das menschliche Herz schlägt im Durchschnitt 72 Mal jede Minute und arbeitet in dieser Geschwindigkeit das ganze Leben. Jeder Herzschlag hat die gleiche Intensität. Gott wählte das Bild eines Herzen, um zu zeigen, dass er ein höchst liebender Vater ist, der mich unendlich liebt – in jeder Sekunde und unter allen Umständen, und immer möchte er für mich das, was für mich gut ist. Gott hat so ein liebendes Herz!
2.
Das Herz eines Heiligen.
Das heutige Fest hat seine Wurzeln in Frankreich, im 17. Jahrhundert. Dort lebte eine Nonne mit dem Namen Margareta Maria Alacoque, die von unserem Herrn einen besonderen Auftrag erhielt. Die heilige Margareta Maria sollte allen Menschen auf der ganzen Welt von der großen Liebe erzählen, die Gott zu ihnen hat und dass Gott wünscht, dass die Menschen auch ihn lieben. In einer Vision sagte Christus: „Schau auf das Herz, das die Menschen so sehr geliebt hat und dennoch wollen die Menschen meine Liebe nicht erwidern.“ Wollen wir uns nicht der Liebe Christi anvertrauen als Antwort darauf, dass er uns seine Liebe gezeigt hat?
3.
Das heiligste Herz.
Das Evangelium von heute vergleicht Gottes Liebe zu den Sündern mit der Liebe eines Hirten für ein verlorenes Schaf. In dieser Meditation will Christus uns gleichsam auf seine Schultern nehmen und uns zurück zur Herde tragen. Auch wir sind dazu aufgerufen, heute gute Hirten zu sein, indem wir jedem, dem wir begegnen, dabei helfen, die Liebe von Gottes heiligstem Herzen zu erfahren.
Gespräch mit Christus:
Herr Jesus, ich komme und bewundere dich an diesem besonderen Festtag, der deiner besonderen Liebe zu der menschlichen Seele gewidmet ist. Herz Jesu, entflamme mein Herz mit Liebe zu dir. Hilf mir dabei, dich mit der gleichen Intensität zu lieben, mit der du mich liebst. Herz Jesu, entflamme mein Herz mit Liebe zu anderen Seelen. Hilf mir dabei, andere verlorene Seelen zu finden und sie zurück zum Haus des Vaters zu bringen.
Vorsatz:
Heute will ich eine halbe Stunde in der Anbetung des Allerheiligsten Sakramentes verbringen, oder, wenn dies nicht möglich ist, dann möchte ich einen Besuch bei Christus im Tabernakel machen – dies besonders im Hinblick auf das Heiligste Herz als Wiedergutmachung für die Sünden der Welt.
Die einzigartige Liebe einer Mutter
16. Juni 2007
Unbeflecktes Herz Mariä
Matthew Reinhardt, geweihtes Mitglied des Regnum Christi
Übersetzung: Dr. Hinrich E. Bues, Hamburg
Lk 2,41-51
Die Eltern Jesu gingen jedes Jahr zum Paschafest nach Jerusalem. Als er zwölf Jahre alt geworden war, zogen sie wieder hinauf, wie es dem Festbrauch entsprach. Nachdem die Festtage zu Ende waren, machten sie sich auf den Heimweg. Der junge Jesus aber blieb in Jerusalem, ohne dass seine Eltern es merkten. Sie meinten, er sei irgendwo in der Pilgergruppe, und reisten eine Tagesstrecke weit; dann suchten sie ihn bei den Verwandten und Bekannten. Als sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück und suchten ihn dort. Nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel; er saß mitten unter den Lehrern, hörte ihnen zu und stellte Fragen. Alle, die ihn hörten, waren erstaunt über sein Verständnis und über seine Antworten. Als seine Eltern ihn sahen, waren sie sehr betroffen und seine Mutter sagte zu ihm: Kind, wie konntest du uns das antun? Dein Vater und ich haben dich voll Angst gesucht. Da sagte er zu ihnen: Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört? Doch sie verstanden nicht, was er damit sagen wollte. Dann kehrte er mit ihnen nach Nazaret zurück und war ihnen gehorsam. Seine Mutter bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen.
Einführendes Gebet:
Mutter Maria, was für ein beeindruckendes Beispiel des Glaubens hast du durch dein beständiges „Ja“ gegeben. Du gabst diese Antwort auf jede Frage, die Gott dir stellte. Mutter, ich danke dir für dein Zeugnis der Hoffnung am Fuße des Kreuzes, als alle anderen Jünger so hoffnungslos waren. Mutter, gib mir ein großzügiges Herz, damit ich deinen Sohn so lieben kann wie du es getan hast.
Bitte:
Maria, meine Mutter, mache mein Herz dem deinen ähnlicher.
1.
Die Liebe einer Mutter.
Woran kann ich mich eigentlich am besten erinnern, wenn ich an die Liebe meiner Mutter denke? Dass sie mich versorgte, als ich krank war? Dass sie mich mehr als alle andere liebte oder mich beim Einkaufen mitnahm? Oder dass sie meinen Gebeten in der Nacht zuhörte, mein Schulbrot machte und sogar die Rinde abschnitt? Oder dass sie sich um meine ganz verborgenen Bedürfnisse kümmerte? Wenn man das zusammenfassen will, so kann man vielleicht sagen, dass dies einfach die Liebe meiner Mutter war. Die Liebe einer Mutter ist einfach ein Segen und sie begleitet uns, egal wohin wir gehen.
2.
Die Herrlichkeiten Mariens.
Mit welch großer Intensität hat Marias Herz doch ihren Sohn geliebt! Ihr größter Schmerz war dieses Erlebnis, als sie ihren Jungen in Jerusalem und ihren Sohn auf dem Kalvarienberg verlor– „Dein Vater und ich haben dich voll Angst gesucht“ (Lukas 2,28). Und ihre größte Freude war es, ihn dann gesund im Tempel und lebendig nach der Auferstehung wieder zu finden. Am heutigen Fest des Unbefleckten Herzens Mariens wollen wir unsere himmlische Mutter nachahmen, indem wir darum kämpfen, Christus in unseren Herzen lebendig zu erhalten – und ebenso in den Herzen unserer Familien, Freunde und Verwandten.
3.
Die Leidenschaft Marias.
Ein guter Sohn oder eine gute Tochter sagt der eigenen Mutter nicht nur, dass sie oder er sie lieb hat; man beginnt auch ihre Tugenden nachzuahmen. Eine der großen Tugenden Marias ist ihre Leidenschaft, dass sie allen menschlichen Seelen beibringen möchte, ihren Sohn Christus kennen zu lernen und zu lieben. Heute wollen wir Maria dadurch nachahmen, indem wir Christus zu einem Freund bringen, einem Kind, das sich vielleicht vom Glauben entfernt hat, oder zu einem Fremden, dem ich in einem Geschäft begegne. So können wir heute eine Seele zusätzlich zum Haus des Vater bringen.
Gespräch mit Christus:
Vielen Dank, Herr Jesus, für dieses große Geschenk, welches Maria ist. Als du am Kreuz starbst und nichts mehr zu geben hattest, dachtest du daran, wie sehr wir eine Mutter auf unserem geistigen Weg zum Himmel brauchen. Ich weiß, dass ich mich im Apostel Johannes wieder finde, als du sagtest: „Siehe, deine Mutter.“ Herr Jesus, hilf mir dabei, ein so treuer Sohn Mariens zu sein wie du es warst.
Vorsatz:
Heute möchte ich Mitglieder meiner Familie oder Freunde einladen, einen Rosenkranz mit mir zu beten.
|
|