Tägliche Meditationen
Sonntag 27. Mai 2007 bis Samstag 2. Juni 2007
Achte Woche im Jahreskreis
P. Todd Belardi LC
Das Geschenk des Friedens
27. Mai 2007
Pfingstsonntag
P. Todd Belardi LC
Joh 20,19-23
Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden die Türen verschlossen hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, dass sie den Herrn sahen. Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert.
Einführendes Gebet:
Herr, ich glaube, dass du jetzt bei mir bist, wenn ich diese Betrachtung beginne. Ich vertraue darauf, dass du mir hilfst, damit sie fruchtbar für mich wird. Ich will allein dir gefallen und dich verherrlichen. Erfülle mich mit dem Feuer deines Heiligen Geistes, damit ich in der Welt ein Licht sein kann, ein Zeuge für deine Wahrheit und damit ich meinen Glauben authentisch leben kann.
Bitte:
Herr, mach mich zu einem Werkzeug deiner göttlichen Liebe.
1.
Fürchtet euch nicht.
Die Herzen der Jünger waren verschlossen. Sie fürchteten sich. Sie könnten genauso wie ihr Herr verfolgt und gefoltert werden. Wenn wir an uns selbst denken und an den Preis, den wir zahlen müssen, um Christi Jünger zu sein, wenn der Schatten des Kreuzes in unserem Leben auftaucht, dann fürchten wir uns ganz automatisch. Als aber der auferstandene Christus den Jüngern seine Wunden zeigt, werden sie mit Freude erfüllt. Sie erkennen, dass sogar der Tod den Herrn nicht zerstören kann. Dieselbe Erkenntnis, die sie erlangten, als Jesus dem Sturm auf dem See Einhalt gebot, erfahren sie jetzt erneut, als er ihnen seine Wunden zeigt: Du bist wahrhaft Gott, und du wirst immer bei uns bleiben.
2.
Der Frieden der Seele.
Wenn wir in der Gnade leben, dann herrscht der Friede. Christus kommt und wohnt unter uns. Er haucht uns an und gibt uns so seinen Geist. Und der Geist des Herrn steigt in die Tiefen unserer Sünde und unseres Elends und verändert uns. Der Geist wird zu einem Strom lebendigen Wassers, des Wassers der Gnade. Die Seele ist erneuert.
3.
Das Feuer des Geistes.
Der Heilige Geist ist mächtig. Die Liebe ist mächtig. Christus teilt uns seinen Geist mit und er teilt uns seine Sendung mit. Wenn wir mächtig sein wollen, müssen wir den Geist Christi besitzen, und wir können nur dann seinen Geist besitzen, wenn wir unsere Herzen in Demut öffnen. Wenn wir schwach sind, dann sind wir stark, wenn wir das Feuer des Geistes in uns haben.
Gespräch mit Christus:
Herr, lass mich immer dir nachfolgen und auf die Eingebungen des Heiligen Geistes hören. Hilf mir, mein Herz zu öffnen, damit ich deinem heiligen Willen folgen kann.
Vorsatz:
Ich will mit jemandem, den ich nicht kenne, über meinen Glauben sprechen.
Der Preis stimmt, die Entscheidung liegt bei uns
28. Mai 2007
Montag der achten Woche im Jahreskreis
P. Todd Belardi LC
Mk 10,17-27
Als sich Jesus wieder auf den Weg machte, lief ein Mann auf ihn zu, fiel vor ihm auf die Knie und fragte ihn: Guter Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen? Jesus antwortete: Warum nennst du mich gut? Niemand ist gut außer Gott, dem Einen. Du kennst doch die Gebote: Du sollst nicht töten, du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsch aussagen, du sollst keinen Raub begehen; ehre deinen Vater und deine Mutter! Er erwiderte ihm: Meister, alle diese Gebote habe ich von Jugend an befolgt. Da sah ihn Jesus an, und weil er ihn liebte, sagte er: Eines fehlt dir noch: Geh, verkaufe, was du hast, gib das Geld den Armen, und du wirst einen bleibenden Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach! Der Mann aber war betrübt, als er das hörte, und ging traurig weg; denn er hatte ein großes Vermögen. Da sah Jesus seine Jünger an und sagte zu ihnen: Wie schwer ist es für Menschen, die viel besitzen, in das Reich Gottes zu kommen! Die Jünger waren über seine Worte bestürzt. Jesus aber sagte noch einmal zu ihnen: Meine Kinder, wie schwer ist es, in das Reich Gottes zu kommen! Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt. Sie aber erschraken noch mehr und sagten zueinander: Wer kann dann noch gerettet werden? Jesus sah sie an und sagte: Für Menschen ist das unmöglich, aber nicht für Gott; denn für Gott ist alles möglich.
Einführendes Gebet:
Herr, ich glaube. Vermehre meinen Glauben an deine Gebote. Ohne dich bin ich nichts, aber ich vertraue auf deine Barmherzigkeit und Liebe. Sei bei mir während dieser Betrachtung. Lass mich in deiner Gegenwart ausruhen. Ich freue mich, dass du mir hilfst, entschiedener den Weg, der zur Heiligkeit führt, zu gehen. Ich schenke dir diese Zeit des Gebets als ein Zeichen meiner Liebe zu dir.
Bitte:
Herr, lass mich dich und die Seelen immer mehr lieben.
1.
Gott ist gut.
Der reiche Jüngling erkannte, dass Christus gut war. Er kniet vor ihm nieder, weil er weiß, dass Christus etwas besitzt, das er nicht hat. Was ist es? Der Geist der bedingungslosen Liebe. Christus hilft uns, aus uns herauszugehen und ihm mehr zu vertrauen. Und darum ermutigt uns auch Papst Benedikt: „Ich sage euch, liebe Jugendliche: Habt keine Angst vor Christus! Er nimmt nichts weg, er gibt euch alles. Wenn wir uns ihm schenken, empfangen wir das Hundertfache zurück. Ja, öffnet eure Türen weit für Christus – und ihr werdet das wahre Leben finden“ (Predigt vom 24. April 2005).
2.
Die gute Seite der Dinge sehen.
Es ist leicht, bei einer Sache nur zu sehen, was sie einen kostet. Der junge Mann wird traurig, weil er mehr auf die Kosten als auf den Lohn schaut. Den Preis würde er zuerst spüren, der Lohn würde erst später kommen. Wie oft machen wir diese Erfahrung im Leben! Die Welt, in der wir leben, will alles und sofort, ohne dafür bezahlen zu wollen. Anstatt uns auf die Kosten zu konzentrieren, sollten wir auf den Lohn schauen, den Gott uns versprochen hat. Wir werden entdecken, dass die Kosten gering sind und dass der Lohn für immer bleibt.
3.
Loslassen.
Der heilige Paulus sagt, dass nichts über Christus gehen sollte. Im Fall des jungen Mannes hatte dieser aber etwas anderes Christus vorgezogen. Der Komfort, die Sicherheit und die materiellen Dinge waren ihm wichtiger als die persönliche Einladung Christi zur Vollkommenheit. Abhängigkeit führt zur Traurigkeit; in einem Herzen, das mit den Dingen dieser Welt ganz erfüllt ist, gibt es keinen Platz für Gott. Nur das Loslassen führt zu wahrer Freude. Gott gibt sich dem, der ihn ohne Bedingungen sucht.
Gespräch mit Christus:
Herr Jesus, hilf mir, ein Leben der Freiheit zu leben. Hilf mir zu erkennen, wie gut du bist. Lass mich durch den Glauben die gute Seite der Dinge sehen und in allen Dingen eine Gelegenheit erkennen, dich zu lieben. Ich möchte allein von dir abhängig sein und ganz losgelöst sein von meinen Sünden.
Vorsatz:
Ich will etwas aussuchen, von dem ich mich heute loslösen kann.
Eine weise Investition
29. Mai 2007
Dienstag der achten Woche im Jahreskreis
P. Todd Belardi LC
Mk 10,28-31
Da sagte Petrus zu Jesus: Du weißt, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Jesus antwortete: Amen, ich sage euch: Jeder, der um meinetwillen und um des Evangeliums willen Haus oder Brüder, Schwestern, Mutter, Vater, Kinder oder Äcker verlassen hat, wird das Hundertfache dafür empfangen: Jetzt in dieser Zeit wird er Häuser, Brüder, Schwestern, Mütter, Kinder und Äcker erhalten, wenn auch unter Verfolgungen, und in der kommenden Welt das ewige Leben. Viele aber, die jetzt die Ersten sind, werden dann die Letzten sein, und die Letzten werden die Ersten sein.
Einführendes Gebet:
Herr, hilf mir, mit dir zu beten. Lehre mich beten. Ich komme zu dir mit meinen Sünden und Sorgen. Reinige mein Herz von meinen Sünden und erfülle es immer mehr mit deiner Gnade.
Bitte:
Herr, möge ich für immer bei dir im Himmel sein.
1.
Wahre Freiheit.
Unsere Freiheit richtig zu leben, macht uns vielleicht Angst. Wahre Freiheit bedeutet nämlich, von allem frei und losgelöst zu sein, das uns daran hindern könnte, das Ziel unseres Lebens, welches Gott selbst ist, zu erreichen. Das heißt dann, dass wir allein das, was wahr ist, wählen und entsprechend handeln, auch wenn wir das gerade nicht wollen. Das bedeutet dann, dass wir unser Leben der sinnlichen Vergnügungen und des Stolzes aufgeben für ein Leben von wahrem Glück und Bescheidenheit. Es ist ein hoher Preis, jedoch muss der Samen sterben, um Frucht zu bringen. Gott hat uns die Freiheit geschenkt, um genau das zu tun.
2.
Freiheit braucht Liebe.
Als die Jünger Jesus zum ersten Mal sahen, wollten sie wissen, wo er wohne. Zu ihrer Überraschung stellten sie fest, dass er an keinem bestimmten Ort lebte, weil „der Menschensohn keinen Ort hat, wohin er sein Haupt legen kann“ (Lk 9,58). Christus wohnte in den Seelen, so wie er es auch heute noch tut. Und er konnte das, weil er alle Menschen liebte, und weil er uns alle immer noch liebt. Liebe heißt, für Gott und für die anderen zu leben.
3.
Die Liebe wird sehr belohnt.
Wenn wir lieben, werden wir belohnt, denn Liebe ist der Lohn für Liebe. Liebe verlangt Opfer. Sie verlangt von uns, dass wir für Gott auf etwas verzichten, selbst wenn es scheint, dass wir nichts zurückbekommen. Tatsache ist, dass die Liebe unendliche Dividenden bezahlt, jetzt und in der Ewigkeit. Wir dürfen die Macht der Liebe niemals unterschätzen und ebenso die Macht der Bekehrung, die sie bei anderen bewirkt: Jesus verspricht als Lohn das Hundertfache.
Gespräch mit Christus:
Herr, hilf mir, für dich zum Spiegel deiner Liebe zu werden. Gib mir die Kraft, meine Freiheit mutig und großzügig zu leben und mich dabei zu vergessen, um ganz für dich und die anderen zu leben.
Vorsatz:
Ich will jemandem einen Dienst der Nächstenliebe erweisen, ohne einen Lohn dafür zu erwarten.
Der Lage gewachsen sein
30. Mai 2007
Mittwoch der achten Woche im Jahreskreis
P. Todd Belardi LC
Mk 10,32-45
Während sie auf dem Weg hinauf nach Jerusalem waren, ging Jesus voraus. Die Leute wunderten sich über ihn, die Jünger aber hatten Angst. Da versammelte er die Zwölf wieder um sich und kündigte ihnen an, was ihm bevorstand. Er sagte: Wir gehen jetzt nach Jerusalem hinauf; dort wird der Menschensohn den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten ausgeliefert; sie werden ihn zum Tod verurteilen und den Heiden übergeben; sie werden ihn verspotten, anspucken, geißeln und töten. Aber nach drei Tagen wird er auferstehen. Da traten Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, zu ihm und sagten: Meister, wir möchten, dass du uns eine Bitte erfüllst. Er antwortete: Was soll ich für euch tun? Sie sagten zu ihm: Lass in deinem Reich einen von uns rechts und den andern links neben dir sitzen. Jesus erwiderte: Ihr wisst nicht, um was ihr bittet. Könnt ihr den Kelch trinken, den ich trinke, oder die Taufe auf euch nehmen, mit der ich getauft werde? Sie antworteten: Wir können es. Da sagte Jesus zu ihnen: Ihr werdet den Kelch trinken, den ich trinke, und die Taufe empfangen, mit der ich getauft werde. Doch den Platz zu meiner Rechten und zu meiner Linken habe nicht ich zu vergeben; dort werden die sitzen, für die diese Plätze bestimmt sind. Als die zehn anderen Jünger das hörten, wurden sie sehr ärgerlich über Jakobus und Johannes. Da rief Jesus sie zu sich und sagte: Ihr wisst, dass die, die als Herrscher gelten, ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen missbrauchen. Bei euch aber soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein, und wer bei euch der Erste sein will, soll der Sklave aller sein. Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele.
Einführendes Gebet:
Herr Gott, ich komme zu dir, um auf dich zu hören. Ich will diese Zeit nur mit dir verbringen. Lehre mich in dieser Betrachtung beten, Zeit mit dir in Freundschaft zu verbringen. Führe mich auf den Weg der Heiligkeit zu deiner Ehre. Ich liebe dich. Du weißt, wie schwach meine Liebe ist – wie oft habe ich deine Liebe schon verraten! Ich will dich, Herr, über alles lieben.
Bitte:
Hilf mir, Jesus, meine täglichen Kreuze mit hingebungsvoller Liebe zu tragen.
1.
Schocktherapie
Jesus schockierte seine Jünger. Sie waren erstaunt und fürchteten sich, und wahrscheinlich waren sie darüber, dass es so schwer war, in das Reich des Himmels zu gelangen, niedergeschlagen. Trotzdem erzählt der Evangelist Markus etwas sehr schönes: Jesus ging ihnen voraus. Er geht uns voraus. Er führt uns, so wie ein Kommandant seine Truppe in die Schlacht führt. Und die Tatsache, dass Jesus alle diese Dinge vor ihnen erleiden würde, überwindet ihre Furcht.
2.
Der Lage gewachsen sein.
Diese Szene ist interessant. Jesus kündigt sein Leiden und seinen Tod an. Jakobus und Johannes meinen, dass das bedeutet, dass sein Reich jetzt beginnt, und ihre Reaktion ist sehr interessant. Benommen, erstaunt, ängstlich und doch vom Weg Christi angezogen, bitten sie darum, zu seiner Rechten und Linken sitzen zu dürfen. Obwohl hier Draufgängertum mit Stolz vermischt war, drückt ihr Wunsch gleichzeitig auch Edelmut aus. Auch wir wollen Christus nachfolgen. Wir wollen die Gelegenheit nutzen. Christus fordert uns heraus; und Tatsache ist, dass Heilige die Herausforderung lieben.
3.
Demütiger Dienst.
Jesus kommt wieder auf sein grundlegendes Prinzip zurück: Demut. Es geht nicht um Positionen, Ehre, oder Anerkennung. Anders ausgedrückt: es geht nicht um mich. Es geht um das demütige Dienen. Wer dient ist der Sache dienlich. Wer für das Wohl der Gemeinschaft arbeitet, ohne dafür anerkannt werden zu wollen, bringt viel Frucht für alle.
Gespräch mit Christus:
Herr Jesus, hilf mir, immer aus Liebe zu dir und den anderen zu leben. Hilf mir jene Gelegenheiten zu erkennen, bei denen ich dienen und nicht mich bedienen lassen soll.
Vorsatz:
Ich will heute jemandem dienen, ohne nach Belohnung Ausschau zu halten.
Werkzeuge Gottes
31. Mai 2007
Donnerstag der achten Woche im Jahreskreis
P. Todd Belardi LC
Lk 1,39-56
Nach einigen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa. Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabet. Als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt? In dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ. Da sagte Maria: Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter. Denn der Mächtige hat Großes an mir getan und sein Name ist heilig. Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten. Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind; er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen. Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen. Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen, das er unsern Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig. Und Maria blieb etwa drei Monate bei ihr; dann kehrte sie nach Hause zurück.
Einführendes Gebet:
Maria, heute wende ich mich an dich, um von deinem Vorbild zu lernen. Du hattest so eine wunderbare Beziehung zu Gott. Lehre mich, mit dir beten und in der Gegenwart des Herrn zu sein. Du zeigst mir auf so machtvolle Weise, wie man Christus nahe ist. Hilf mir, dich in deiner Hingabe an den Willen des Vaters nachzuahmen.
Bitte:
Herr Jesus, ich gebe mich ganz dir hin. Gib mir die Gnade, dich mehr zu erkennen, dich mehr zu lieben und dir mit größerer Hingabe zu folgen.
1.
Vor Freude hüpfen.
Johannes ist ein besonderer Mensch. Er hüpft vor Freude im Schoß seiner Mutter. Er erkennt Jesus im Jordan als denjenigen, den Gott gesandt hat. Er führt Jesus die ersten Jünger zu. Er hat ihn nie getroffen und doch kennt er ihn. Er kennt ihn, weil er in seinem Herzen immer einen Platz für die Begegnung mit dem lebendigen Gott bewahrt hat. Später erkennt er ihn dann, weil dieser Platz in seinem Herzen das wichtigste für ihn ist: dem lebendigen Gott zu begegnen.
2.
Gesegnet unter allen Frauen.
Maria ist die am meisten Gesegnete unter allen Männern und Frauen. Es stimmt, dass Gott sie zu einer besonderen Mission berufen hat. Darin gleicht ihr Abraham: Gott hatte ihm versprochen: „Deine Nachkommen werden zahlreich sein wie die Sterne am Himmel“ (Gen 26,4). Er glaubte, auch wenn alles dem Wort Gottes zu widersprechen schien. Wir werden gesegnet, das heißt Gott findet Gefallen an uns, wenn wir seinen Plan für uns annehmen. Das reicht immer weit über uns hinaus, es erreicht auch all jene, die um uns sind.
3.
Gott ist mächtig.
Es ist Gott, der Wunder bewirkt. Wir sind nur seine Werkzeuge. Es ist aber schön, ein Werkzeug zu sein. Anderen helfen, ein Problem zu begreifen, jemandem zum Glauben bringen, ein Vorbild sein durch Treue zu meinen Verpflichtungen, durch meine Worte Gottes Gnade fließen lassen, an Gottes Sendung mitwirken: Das alles ist ein Geschenk. So wie er Maria erwählt hat, sein Werkzeug zu sein, um seinen Sohn der Welt zu bringen, so erwählt er heute auch uns, Werkzeuge seiner Gnade und seiner Botschaft des Friedens zu sein.
Gespräch mit Christus:
Herr Jesus, hilf mir, dein Werkzeug zu sein. Ich möchte vor Freude hüpfen in deiner Gegenwart, und ich möchte anderen helfen, dich zu finden und dadurch vor Freude zu hüpfen.
Vorsatz:
Ich möchte mit jemandem, den ich nicht kenne, über meinen Glauben sprechen.
Von der Mittelmäßigkeit zur Heiligkeit
1. Juni 2007
Freitag der achten Woche im Jahreskreis
Hl. Justin, Märtyrer
P. Todd Belardi LC
Mk 11,11-26
Und Jesus zog nach Jerusalem hinein, in den Tempel; nachdem er sich alles angesehen hatte, ging er spät am Abend mit den Zwölf nach Betanien hinaus. Als sie am nächsten Tag Betanien verließen, hatte er Hunger. Da sah er von weitem einen Feigenbaum mit Blättern und ging hin, um nach Früchten zu suchen. Aber er fand an dem Baum nichts als Blätter; denn es war nicht die Zeit der Feigenernte. Da sagte er zu ihm: In Ewigkeit soll niemand mehr eine Frucht von dir essen. Und seine Jünger hörten es. Dann kamen sie nach Jerusalem. Jesus ging in den Tempel und begann, die Händler und Käufer aus dem Tempel hinauszutreiben; er stieß die Tische der Geldwechsler und die Stände der Taubenhändler um und ließ nicht zu, dass jemand irgendetwas durch den Tempelbezirk trug. Er belehrte sie und sagte: Heißt es nicht in der Schrift: Mein Haus soll ein Haus des Gebetes für alle Völker sein? Ihr aber habt daraus eine Räuberhöhle gemacht. Die Hohenpriester und die Schriftgelehrten hörten davon und suchten nach einer Möglichkeit, ihn umzubringen. Denn sie fürchteten ihn, weil alle Leute von seiner Lehre sehr beeindruckt waren. Als es Abend wurde, verließ Jesus mit seinen Jüngern die Stadt. Als sie am nächsten Morgen an dem Feigenbaum vorbeikamen, sahen sie, dass er bis zu den Wurzeln verdorrt war. Da erinnerte sich Petrus und sagte zu Jesus: Rabbi, sieh doch, der Feigenbaum, den du verflucht hast, ist verdorrt. Jesus sagte zu ihnen: Ihr müsst Glauben an Gott haben. Amen, das sage ich euch: Wenn jemand zu diesem Berg sagt: Heb dich empor und stürz dich ins Meer!, und wenn er in seinem Herzen nicht zweifelt, sondern glaubt, dass geschieht, was er sagt, dann wird es geschehen. Darum sage ich euch: Alles, worum ihr betet und bittet - glaubt nur, dass ihr es schon erhalten habt, dann wird es euch zuteil. Und wenn ihr beten wollt und ihr habt einem anderen etwas vorzuwerfen, dann vergebt ihm, damit auch euer Vater im Himmel euch eure Verfehlungen vergibt.
Einführendes Gebet:
Himmlischer Vater, voll Vertrauen auf deine Macht trete ich vor dich hin und bitte dich demütig, mein armseliges Gebet zu erhören. Bleibe bei mir während dieser Betrachtung, damit du mich deinem Sohn immer ähnlicher machen kannst. Ich weiß, dass du mich liebst und dass du die Liebe bist. Mach mein Herz dem deinen ähnlich.
Bitte:
Herr Jesus, mach, dass ich immer fester glaube, dass du mich zur Heiligkeit berufen hast.
1.
Jetzt ist der Moment.
Jesus beeindruckt uns durch seine Treue, ohne Rücksicht auf seine persönliche Situation: Müdigkeit, wenig Fortschritt im Leben seiner Jünger, ständiger Streit mit jenen, die ihn hassen, Verrat. Diese Dinge hinderten nicht die Entschlossenheit unseres Herrn. Den Willen Gottes kann man zu jeder Zeit erfüllen. So lange wir uns anstrengen, unsere Schwächen mit Gottes Hilfe zu überwinden, so lange werden wir Frucht bringen. Wenn wir aber nachlässig sind und unsere Schwächen schnell entschuldigen und unseren kranken Willen rechtfertigen, werden wir nie Fortschritte machen. Wir müssen aufhören, nach Entschuldigungen zu suchen und anfangen, uns fest vorzunehmen, an unseren Schwächen und Sünden zu arbeiten.
2.
Mittelmäßigkeit lässt uns verkümmern.
Mittelmäßigkeit zerstört Schönheit. Wenn wir mit unserem Gutsein zufrieden sind und uns ausruhen anstatt nach Heiligkeit zu streben, dann sind wir auf dem Weg der Mittelmäßigkeit. Christus aber will die Vollkommenheit: „Seid vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist“ (Mt 5,48). Und Vollkommenheit bedeutet, dass wir alle unsere Talente vollständig nützen. Derjenige ist schön, der in der Tugend vollendet ist. Dieser Mensch hat seine oder ihre Seele am schönsten geschmückt. Wir müssen das, was Gott in uns hineingelegt hat, zur Vollkommenheit führen.
3.
Der Glaube versetzt persönliche Berge.
Manchmal meinen wir, dass wir eine immer wiederkehrende Schwierigkeit nicht überwinden können. Wann werden wir es endlich schaffen? Wir müssen glauben, dass die Antwort in Gottes Hand liegt. Wenn wir glauben, dann können wir in der Kraft Christi alles überwinden. Wir müssen aufhören, Gottes Gnade zu behindern, indem wir in dem, was wir meinen, erfüllen zu können, Grenzen setzen. Wir müssen jenen persönlichen Bergen mit festem Glauben an die Macht Christi entgegegentreten. Wir müssen hinaus ins weite Meer fahren und dabei an Gott glauben und ihm vertrauen.
Gespräch mit Christus:
Herr Jesus, möge mein Leben immer Frucht bringen für dein Reich. Hilf mir, egal, was es kostet, die Mittelmäßigkeit zu vermeiden. Stärke meinen Willen mit deiner Kraft, damit ich die Dinge tun kann, die du von mir erwartest und damit ich dort Fortschritte mache, wo ich meine, nicht vorwärts zu kommen.
Vorsatz:
Heute will ich etwas zu Ende bringen, das ich vor langer Zeit zur Seite gelegt habe.
Das Dilemma der Autorität
2. Juni 2007
Samstag der achten Woche im Jahreskreis
P. Todd Belardi LC
Mk 11,27-33
Jesus und seine Jünger kamen wieder nach Jerusalem. Als er im Tempel umherging, kamen die Hohenpriester, die Schriftgelehrten und die Ältesten zu ihm und fragten ihn: Mit welchem Recht tust du das alles? Wer hat dir die Vollmacht gegeben, das zu tun? Jesus sagte zu ihnen: Zuerst will ich euch eine Frage vorlegen. Antwortet mir, dann werde ich euch sagen, mit welchem Recht ich das tue. Stammte die Taufe des Johannes vom Himmel oder von den Menschen? Antwortet mir! Da überlegten sie und sagten zueinander: Wenn wir antworten: Vom Himmel!, so wird er sagen: Warum habt ihr ihm dann nicht geglaubt? Sollen wir also antworten: Von den Menschen? Sie fürchteten sich aber vor den Leuten; denn alle glaubten, dass Johannes wirklich ein Prophet war. Darum antworteten sie Jesus: Wir wissen es nicht. Jesus erwiderte: Dann sage auch ich euch nicht, mit welchem Recht ich das alles tue.
Einführendes Gebet:
Himmlischer Vater, in dir und deiner Macht finde ich Zuflucht. Auf dich setze ich all meine Hoffnung. Wenn ich nun durch dieses Gebet in deine Gegenwart trete, vertraue ich auf deine unendliche Barmherzigkeit und Liebe. Ich möchte dir zeigen, dass ich dich liebe, indem ich diese Zeit mit dir verbringe. Möge ich dich heute in meinem Gebet erfahren und möge ich dir jene Teile von mir geben, die noch unvollkommen sind.
Bitte:
Herr Jesus, lass mich immer auf deine Worte der Wahrheit hören.
1.
Die Autorität Christi.
Christus ist wahrer Gott und wahrer Mensch. Der Vater hat ihm alle Autorität verliehen. Und Christus gibt seine Autorität der Kirche und dem Papst. Viele um uns herum stellen den Glauben in Frage und behaupten, dass er zu streng und übertrieben in seinen Forderungen sei, oder sie wollen, dass er einfacher wäre. Wie auch immer, Christus sagt uns, dass die Wahrheit sich nicht ändert. Er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Und es liegt an uns, ob wir das akzeptieren oder nicht. Wir können die Tatsache nicht ändern, dass Christus am Kreuz gestorben ist. Wir können aber entscheiden, ob wir die Gnaden, die vom Kreuz kommen, annehmen wollen oder nicht.
2.
Rationalismus und Gott.
Unser Verstand sucht nach der Wahrheit. Wenn wir aber versuchen, Situationen oder Gottes Vorschriften allein vernunftmäßig erklären wollen, oder wenn wir den Glauben von der Vernunft trennen, dann werden die Dinge aus ihrer eigentlichen Perspektive herausgenommen und wir können an der Wahrheit zweifeln. Das Ergebnis ist dann, dass wir alles in Frage stellen und meinen, dass wir in allem Recht haben. Der Glaube führt zum Vertrauen. Purer Rationalismus führt zum Skeptizismus, der die Erkenntnis der Wahrheit leugnet.
3.
Stolz trennt uns von Christus.
Christus lässt seine Gegner in der Dunkelheit, weil sie seine Gottheit und Autorität nicht akzeptieren wollen. Wenn wir Christus und seine Kirche annehmen und an sie glauben, fangen wir an, die Schönheit des Glaubens zu erkennen. Dieser Glaube wird uns zur Wahrheit führen, die uns frei machen wird und uns erlauben wird, so zu lieben, wie wir es sollten.
Gespräch mit Christus:
Herr Jesus, hilf mir, alle deine Lehren anzunehmen und die Kirche als deinen mystischen Leib zu lieben. Möge ich mein Leben als authentischer Christ leben, voller Glaube, Hoffnung und Liebe.
Vorsatz:
Ich will heute im Katechismus lesen, was die Kirche über das Papsttum lehrt.
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