Tägliche Meditationen

Tägliche Meditationen

Sonntag 15. April 2007 bis Samstag 21. April 2007

Zweite Woche in der Osterzeit

P. Jason Wallace LC

Öffnet eure Türen weit für Christus Sonntag
Durch die Kraft des Heiligen Geistes Montag
Glauben und das ewige Leben haben Dienstag
Im Licht leben Mittwoch
Zeugnis geben Donnerstag
Seine wahren Nachfolger Freitag
Fürchtet euch nicht! Samstag


Öffnet eure Türen weit für Christus

15. April 2007

Zweiter Sonntag der Osterzeit
Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit

P. Jason Wallace LC

Joh 20,19-31
Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden die Türen verschlossen hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, dass sie den Herrn sahen. Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert.
Thomas, genannt Didymus (Zwilling), einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Die anderen Jünger sagten zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht die Male der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in die Male der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht. Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder versammelt und Thomas war dabei. Die Türen waren verschlossen. Da kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch! Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger aus - hier sind meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Thomas antwortete ihm: Mein Herr und mein Gott! Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.
Noch viele andere Zeichen, die in diesem Buch nicht aufgeschrieben sind, hat Jesus vor den Augen seiner Jünger getan. Diese aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Messias ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen.

Einführendes Gebet:   Herr, ich glaube an dich. So viele Dinge und so viele Menschen haben mir geholfen, dich besser kennen zu lernen und zu lieben. Ich hoffe, dass du mir die Gnade eines lebendigen Glaubens gibst, eines Glaubens, der alles, was ich sage, denke oder tue lebendig macht. Ich will die Sendung, die du mir anvertraust, voll Liebe erfüllen.

Bitte:  Herr, gib mir deinen Heiligen Geist und sende mich, deinen Willen zu tun.

1. Öffnet eure Türen weit für Christus. Die Jünger hatten sich aus Angst in einem verschlossenen Raum versteckt, Christus aber kann jede Tür und jedes Hindernis beseitigen, das seinen Weg versperrt. Wenn wir an das heutige Fest denken, den Sonntag der göttlichen Barmherzigkeit, müssen wir sofort an unseren verstorbenen Papst Johannes Paul II. denken, denn er verehrte die göttliche Barmherzigkeit ganz besonders. Er war ein Mann, der in seiner Jugend allen Grund dazu hatte, sich zu fürchten, denn er verlor schon in jungen Jahren seine Eltern in einem Polen, das von den Nazis beherrscht war und musste später unter sowjetischer Besatzung und Verfolgung heimlich in einem verbotenen Priesterseminar studieren. Trotzdem hatte er den Mut, seine Türen weit dem Herzen Christi zu öffnen und seinen Glauben in die Tat umzusetzen.

2. Der Friede sei mit euch. Wir hören diese Worte in jeder heiligen Messe. Christus schenkt seinen eigenen inneren Frieden und Trost allen Menschen. Dieser Gruß bereitete die Jünger vor, aus seiner Hand das Geschenk und die Macht, Sünden zu vergeben, zu empfangen. Gott hat jedem Menschen besondere Gaben verliehen, die dazu dienen sollen, anderen Menschen zu helfen, Christus kennen zu lernen und ihn zu lieben. Erkenne und schätze ich die Gaben, die Gott mir gegeben hat? Nutze ich sie, um andere zu Christus zu führen?

3. Wie der Vater mich gesandt hat, so sende ich euch. Wir alle sind als Christen in die Welt gesandt, um alle Menschen zu Jüngern Christi zu machen. Die katholische Kirche ist eine missionarische Kirche. Habe ich den Ruf Christi gehört, der mich in die Welt hinaussendet? Wir dürfen mit der Erfüllung unserer Sendung nicht warten, auch wenn wir wie Thomas noch Zweifel haben. Wir sind gerufen, mit den Augen des Glaubens zu sehen, auch wenn wir Christus nicht physisch wie die Jünger schauen durften. Wir sind gerufen, jene Seligen zu sein, die glauben und ihren Glauben in die Tat umsetzen. Wenn wir glauben, werden wir in seinem Namen das Leben haben und wir werden so durch das bescheidene Zeugnis unseres Lebens anderen helfen können, zu glauben.

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus Christus, du liebst mich so sehr, dass du mich immer wieder bittest, zu glauben und dich mehr zu lieben. Ich bitte dich um die Gnade, dir großzügiger zu antworten, denn du warst mit mir so barmherzig, als du mich gesucht hast und dazu berufen hast, dir zu folgen. Hilf mir, deine Botschaft durch ein überzeugend gelebtes Leben zu verbreiten.

Vorsatz:   Ich will mir etwas Zeit nehmen, um über die Gaben, die Gott mir geschenkt hat, nachzudenken und ich will mich ganz bewusst anstrengen, wenigstens zu einem Menschen heute freundlich zu sein.


Durch die Kraft des Heiligen Geistes

16. April 2007

Montag der zweiten Woche in der Osterzeit

P. Jason Wallace LC

Joh 3,1-8
Es war ein Pharisäer namens Nikodemus, ein führender Mann unter den Juden. Der suchte Jesus bei Nacht auf und sagte zu ihm: Rabbi, wir wissen, du bist ein Lehrer, der von Gott gekommen ist; denn niemand kann die Zeichen tun, die du tust, wenn nicht Gott mit ihm ist. Jesus antwortete ihm: Amen, amen, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen. Nikodemus entgegnete ihm: Wie kann ein Mensch, der schon alt ist, geboren werden? Er kann doch nicht in den Schoß seiner Mutter zurückkehren und ein zweites Mal geboren werden. Jesus antwortete: Amen, amen, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen. Was aus dem Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; was aber aus dem Geist geboren ist, das ist Geist. Wundere dich nicht, dass ich dir sagte: Ihr müsst von neuem geboren werden. Der Wind weht, wo er will; du hörst sein Brausen, weißt aber nicht, woher er kommt und wohin er geht. So ist es mit jedem, der aus dem Geist geboren ist.

Einführendes Gebet:   Herr, ich glaube an dich. So viele Dinge und so viele Menschen haben mir geholfen, dich besser kennen zu lernen und zu lieben. Ich hoffe, dass du mir die Gnade eines lebendigen Glaubens gibst, eines Glaubens, der alles, was ich sage, denke oder tue lebendig macht. Ich will die Sendung, die du mir anvertraust, voll Liebe erfüllen.

Bitte:  Herr Jesus, gewähre mir die Gnade, aufmerksam auf die Eingebungen des Heiligen Geistes zu hören.

1. Er kam zu Jesus. Bei jeder Bekehrung entscheiden wir uns neu, an Jesu Seite zu gehen und unser Herz an seinem Herzen ruhen zu lassen. Wir hören auf, um uns selbst zu kreisen und entscheiden uns bewusst, auf Gottes Gnade zu hören und mit Christus zu sprechen. Viele Menschen gehen zu Christus, ohne dass jemand anderer davon weiß. Das geschieht oft, wenn wir in großer Not sind oder wenn wir etwas nicht verstehen, was die Kirche von uns verlangt. Es geschieht auch, wenn Gott uns einlädt, uns selbst zu verleugnen. Hier müssen wir zu ihm gehen, offen und ruhig mit ihm darüber reden und auf das Flüstern seiner Stimme hören, die uns den Weg der Heiligkeit lehren will.

2. Niemand kann das vollbringen, wenn Gott nicht bei ihm ist. Nikodemus erkannte Christus nicht so sehr durch das, was er zu ihm sagte, sondern eher durch das, was er tat. Die Worte von Papst Paul VI. sprechen von dieser Wirkung: „Die modernen Menschen lassen sich mehr von Zeugen als von Lehrern überzeugen. Wenn sie Lehrern zuhören, dann nur, weil sie Zeugen sind.“ Wie oft erkennen auch wir einen Menschen, der an Gott glaubt oder der ein Christ ist, an der schlichten Tatsache, dass er ein Leben der Liebe führt und Früchte für das Reich Christi bringt.

3. Von neuem geboren. Von neuem geboren werden bedeutet, in Christus und seine Kirche geboren zu werden. Die Menschen müssen an unserem Leben erkennen, dass wir glauben und in Einheit mit der Dreifaltigkeit leben. Sie müssen an unserem Handeln erkennen können, dass wir durch die Taufe die Gnade erhalten haben, ein Leben des Geistes und nicht des Fleisches zu führen. Wir sehen und handeln nach Gottes Weisheit und nicht nach unserem Verstand und Willen. Der Heilige Geist ist unser Führer und gibt uns ein, wie wir unserem Herrn nachfolgen sollen.

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus Christus, ich komme heute so wie Nikodemus zu dir, um deinen Plan, den Weg meiner Rettung, zu entdecken. Gewähre mir die Gnade, die Freude, die wir erleben, wenn wir dich kennen und lieben, immer besser zu verstehen und auszustrahlen. Hilf mir, auf die Stimme des Heiligen Geistes zu hören und erhebe mein Herz, meinen Willen und meinen Verstand diesen Tag hindurch zu dir empor.

Vorsatz:   Ich will heute den Herrn in der Eucharistie besuchen, um die Eingebungen des Heiligen Geistes zu unterscheiden hören und ihnen dann zu folgen.


Glauben und das ewige Leben haben

17. April 2007

Dienstag der zweiten Woche in der Osterzeit

P. Jason Wallace LC

Joh 3,7b-15
Wundere dich nicht, dass ich dir sagte: Ihr müsst von neuem geboren werden. Der Wind weht, wo er will; du hörst sein Brausen, weißt aber nicht, woher er kommt und wohin er geht. So ist es mit jedem, der aus dem Geist geboren ist. Nikodemus erwiderte ihm: Wie kann das geschehen? Jesus antwortete: Du bist der Lehrer Israels und verstehst das nicht? Amen, amen, ich sage dir: Was wir wissen, davon reden wir, und was wir gesehen haben, das bezeugen wir, und doch nehmt ihr unser Zeugnis nicht an. Wenn ich zu euch über irdische Dinge gesprochen habe und ihr nicht glaubt, wie werdet ihr glauben, wenn ich zu euch über himmlische Dinge spreche? Und niemand ist in den Himmel hinaufgestiegen außer dem, der vom Himmel herabgestiegen ist: der Menschensohn. Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der an ihn glaubt, in ihm das ewige Leben hat.

Einführendes Gebet:   Herr, ich glaube an dich. So viele Dinge und so viele Menschen haben mir geholfen, dich besser kennen zu lernen und zu lieben. Ich hoffe, dass du mir die Gnade eines lebendigen Glaubens gibst, eines Glaubens, der alles, was ich sage, denke oder tue, lebendig macht. Ich will die Sendung, die du mir anvertraust, voll Liebe erfüllen.

Bitte:  Herr, gewähre mir die Gnade eines lebendigen Glaubens.

1. Christi Zeugnis annehmen. Was das Zeugnis Christi mit am schönsten macht, ist die Tatsache, dass seinen Worten Taten folgen. In unserem Leben wird uns Christus um Vieles bitten durch die Eingebungen des Heiligen Geistes und durch jene, denen er die Macht gegeben hat, in seinem Namen zu lehren. Manchmal wird es nicht leicht sein, das zu verstehen. Viele Menschen wollen Gottes Willen nicht annehmen. In den schweren Momenten müssen wir fest an Christus glauben und uns von seiner Kirche führen lassen.

2. Der Menschensohn muss erhöht werden. Moses hat eine Schlange aus Bronze an einer Stange aufgehängt als ein Heilmittel für sein Volk, das nicht glauben wollte und so von giftigen Schlangen gebissen worden war. Jeder, der zur bronzenen Schlange aufblickte und Gottes Erbarmen suchte, wurde geheilt (s. Num 21,4-9). Dies ist ein Bild von Christus, der am Kreuz erhöht worden ist, um der sündigen Welt Vergebung zu erwirken. Wir müssen nur zu ihm aufschauen, unsere Wege ändern und um Vergebung und Erbarmen bitten. Er wird uns von unseren Sünden befreien und uns das ewige Leben geben.

3. Glauben und ewiges Leben haben. Christus hat die Türen des Himmels für uns geöffnet. Wenn wir glauben, wird er uns das ewige Leben bei ihm geben. Glauben zu haben bedeutet aber mehr als einfach Worte auszusprechen. Er ist ein tiefes Verlangen des Herzens, eine Umwandlung unseres Verstandes, eine Bestärkung unseres Willens. Wir müssen unsere Worte in die Tat umsetzen. Wir müssen unser Vertrauen auf Christus immer wieder erneuern. Wenn er sagt: „Spring, ich werde dich auffangen“, dann müssen wir den Sprung des Glaubens wagen, um in seinen Armen zu landen.

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, manchmal fällt es mir so schwer, mich von mir und meinen eigenen Meinungen abzuwendenloszulösen, um deinem Willen zu folgen. Ich möchte immer Herr meiner Lage sein und darum bitte ich dich um die Gnade, meiner Selbstliebe abzusagen, um dir und dem Heiligen Geist zu erlauben, in mir und durch mich zu wirken.

Vorsatz:   Ich will einen Aspekt des Glaubens, mit dem ich mich schwer tue, mit einem Priester oder einer anderen kompetenten Person besprechen und ihn mir erklären lassen.


Im Licht leben

18. April 2007

Mittwoch der zweiten Woche in der Osterzeit

P. Jason Wallace LC

Joh 3,16-21
Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird. Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er an den Namen des einzigen Sohnes Gottes nicht geglaubt hat. Denn mit dem Gericht verhält es sich so: Das Licht kam in die Welt, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht; denn ihre Taten waren böse. Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Taten nicht aufgedeckt werden. Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind.

Einführendes Gebet:   Herr, ich glaube an dich. So viele Dinge und so viele Menschen haben mir geholfen, dich besser kennen zu lernen und zu lieben. Ich hoffe, dass du mir die Gnade eines lebendigen Glaubens gibst, eines Glaubens, der alles, was ich sage, denke oder tue lebendig macht. Ich will die Sendung, die du mir anvertraust, voll Liebe erfüllen.

Bitte:  Herr, bitte gewähre mir die Gnade, ein Licht zu sein für die um mich herum, die in der Finsternis sind.

1. Gott hat die Welt so sehr geliebt. Er hat uns so sehr geliebt, dass er seinen Sohn zu uns gesandt hat, damit er uns lehre und damit er sich schließlich als Priester und als Opfer für unsere Erlösung hingibt. Christus spricht von seinem Vater wie ein kleines Kind, das von seinem Papa sagt: „Er liebt mich so sehr, dass er … tun wird.“ Gute Eltern tun alles für ihre Kinder. Wenn Gott uns sogar noch mehr liebt, dann wissen wir, dass alles im Leben in irgendeiner Weise mit seiner Liebe verbunden ist. Wir müssen fest davon überzeugt sein, dass alles, was er in unserem Leben zulässt, zu unserem Besten ist, auch wenn es uns großes Leid verursacht.

2. Verurteilung oder Rettung? Christus wurde gesandt, damit die Welt durch ihn gerettet wird. Christus kam, um unser Freund zu werden, und zwar unser bester Freund. Er kam nicht, um unsere Fehler herauszufinden und uns für sie zu bestrafen. Er kam, damit wir seine Liebe entdecken und uns mit ihm in Freundschaft verbinden. Wir sollen also das wollen, was ihm gefällt und wir sollen unsere Wünsche und Neigungen den seinen angleichen. Wenn er unser größtes Gut ist, dann sollten wir uns so gut wie möglich mit ihm vereinen. Das wird uns die Rettung bringen, denn die Rettung ist nichts anderes, als Gott in alle Ewigkeit zu lieben.

3. Das Licht kam in die Welt. Das Licht ist die Wahrheit. Es kam in die Welt, damit wir sehen können. Wenn wir es sehen, erkennen wir es, weil es so schön ist. Nächstenliebe überwindet die größten Hindernisse. Jedoch können wir die Nächstenliebe auch zurückweisen, weil die Verlockungen der Welt und der Sünde sehr anziehend und stark sein können. Die Wahrheit muss in der Finsternis scheinen leuchten und uns durch die Schatten dieser Welt hindurchführen.

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus Christus, du bist der Herr der Welt. Du hast mir das Leben gegeben, damit ich dein Werkzeug werde, um anderen zu helfen, dich kennen zu lernen, zu lieben und dir zu dienen. Lehre mich, ein Funke in der Finsternis zu sein, welcher anderen den Weg erhellt, damit sie den Weg zum wahren Glück finden.

Vorsatz:   Ich will einen Moment überlegen, welches meine häufigste Sünde ist, und ich will jene Tugend üben, welche am besten diese Sünde an der Wurzel packt und ausreißt.


Zeugnis geben

19. April 2007

Donnerstag der zweiten Woche in der Osterzeit

P. Jason Wallace LC

Joh 3,31-36
Er, der von oben kommt, steht über allen; wer von der Erde stammt, ist irdisch und redet irdisch. Er, der aus dem Himmel kommt, steht über allen. Was er gesehen und gehört hat, bezeugt er, doch niemand nimmt sein Zeugnis an. Wer sein Zeugnis annimmt, beglaubigt, dass Gott wahrhaftig ist. Denn der, den Gott gesandt hat, verkündet die Worte Gottes; denn er gibt den Geist unbegrenzt. Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gegeben. Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige Leben; wer aber dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern Gottes Zorn bleibt auf ihm.

Einführendes Gebet:   Herr, ich glaube an dich. So viele Dinge und so viele Menschen haben mir geholfen, dich besser kennen zu lernen und zu lieben. Ich hoffe, dass du mir die Gnade eines lebendigen Glaubens gibst, eines Glaubens, der alles, was ich sage, denke oder tue lebendig macht. Ich will die Sendung, die du mir anvertraust, voll Liebe erfüllen.

Bitte:  Herr, gib mir die Gnade, zu erkennen, dass ich ein Bürger des Himmels bin, einer, der hier auf Erden auf Pilgerreise ist und sich bemüht, dir durch ein heiliges Leben zu dienen.

1. Sind wir vom Himmel oder von der Erde? Man erkennt einen Menschen daran, was er tut.Wir kennen eine Person dann, wenn wir wissen, mit was sie sich beschäftigt. Es ist ein Segen, wenn wir jemanden treffen, dessen einzige Sorge es ist, Gott zu lieben und anderen zu helfen, das gleiche zu tun. Das ist Heiligkeit; das ist die Berufung, die Gott allen gegeben hat. Es ist eine Kunst, diese Intention im Alltag in unseren Herzen zu tragen. Tatsächlich hilft sie uns, den anderen Lebensbereichen den rechten Platz zuzuweisen, um sie auch vollkommener zu leben. Wir haben alle schon Menschen getroffen, Arme oder Reiche, die ihr ganzes Leben damit verbringen, Schätze auf Erden anzusammeln. Es schmerzt uns, wenn wir sehen müssen, wie andere ständig frustriert und unruhig sind, wenn sie nicht mit ihrem Nachbarn mithalten können. Die irdischen Güter sollen Mittel sein, um anderen zu dienen, und sollen nicht um ihrer selbst willen erstrebt werden.

2. Annehmen und bestätigt finden. Es gibt viele Lehren Christi, auf die die Menschen skeptisch schauen und von denen sie glauben, dass sie nur für die Heiligen bestimmt sind: Sätze wie „Liebet eure Feinde, betet für die, die euch verfolgen;“ „Nehmt euer Kreuz auf euch;“ „Halte ihm auch die andere Wange hin.“ Diese Lehren sind aber der wahre Weg zum Glück, denn sie führen uns zu der Vollkommenheit, für die Christus uns bestimmt hat. Es ist schon eine Ironie, dass wir erst dann entdecken, dass das wahr ist, wenn wir wirklich seine Lehre annehmen und sie leben. Wir können niemals glücklicher sein als in den Momenten, in denen wir Christus in allem, was wir tun, nachahmen.

3. Derjenige, den Gott gesandt hat, spricht die Worte Gottes. Gewisse Menschen hinterlassen bei uns einen bleibenden Eindruck durch die schlichte Tatsache, dass ihr ganzes Sein Christus ausstrahlt. Alles, was sie sagen und tun, selbst das Funkeln in ihren Augen, weckt in uns den Wunsch, so wie sie zu handeln, damit auch wir diese Freude erfahren. Wenn wir Christus und diesen Abschnitt aus dem Evangelium betrachten, können wir nur ahnen, wie Nikodemus voller Staunen über das war, was Christus zu ihm sagte. Vor zwei Jahren ist Papst Johannes Paul II. von uns gegangen und wir erinnern uns, wie viele Menschen eine staunenswerte bewundernswerte Freude in ihm vorfanden sahen und wie viele von ihnen die Straßen füllten, um von ihm ein letztes Mal Abschied zu nehmen. Wenn doch auch wir Christus so ausstrahlen könnten! Wenn doch auch wir die Welt bombardieren könnten durch positives Sprechen, durch das Verschweigen des Negativen, durch das Loben des Ehrenhaften und durch unser demütiges und einfaches Dienen;, dann würde sich die Heiligkeit allmählich ausbreiten und die entferntesten Ecken der Erde erreichen.

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, ich bitte dich um die Gnade, dich in allem, was ich sage, denke und tue zu bezeugen. Lehre mich, dein demütiges Werkzeug zu sein, damit ich so andere durch das Üben einer tiefen Demut zu dir ziehen kann. Sie sollen in mir jemanden finden, der dir nachfolgt und der dich durch mich hindurch wirken lässt.

Vorsatz:   Aus Liebe zu Christus will ich heute jemandem, der in Not ist, in tiefer Demut und Einfachheit beistehen.


Seine wahren Nachfolger

20. April 2007

Freitag der zweiten Woche in der Osterzeit

P. Jason Wallace LC

Joh 6,1-15
Danach ging Jesus an das andere Ufer des Sees von Galiläa, der auch See von Tiberias heißt. Eine große Menschenmenge folgte ihm, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat. Jesus stieg auf den Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern nieder. Das Pascha, das Fest der Juden, war nahe. Als Jesus aufblickte und sah, dass so viele Menschen zu ihm kamen, fragte er Philippus: Wo sollen wir Brot kaufen, damit diese Leute zu essen haben? Das sagte er aber nur, um ihn auf die Probe zu stellen; denn er selbst wusste, was er tun wollte. Philippus antwortete ihm: Brot für zweihundert Denare reicht nicht aus, wenn jeder von ihnen auch nur ein kleines Stück bekommen soll. Einer seiner Jünger, Andreas, der Bruder des Simon Petrus, sagte zu ihm: Hier ist ein kleiner Junge, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische; doch was ist das für so viele! Jesus sagte: Lasst die Leute sich setzen! Es gab dort nämlich viel Gras. Da setzten sie sich; es waren etwa fünftausend Männer. Dann nahm Jesus die Brote, sprach das Dankgebet und teilte an die Leute aus, so viel sie wollten; ebenso machte er es mit den Fischen. Als die Menge satt war, sagte er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrig gebliebenen Brotstücke, damit nichts verdirbt. Sie sammelten und füllten zwölf Körbe mit den Stücken, die von den fünf Gerstenbroten nach dem Essen übrig waren. Als die Menschen das Zeichen sahen, das er getan hatte, sagten sie: Das ist wirklich der Prophet, der in die Welt kommen soll. Da erkannte Jesus, dass sie kommen würden, um ihn in ihre Gewalt zu bringen und zum König zu machen. Daher zog er sich wieder auf den Berg zurück, er allein.

Einführendes Gebet:   Herr, ich glaube an dich. So viele Dinge und so viele Menschen haben mir geholfen, dich besser kennen zu lernen und zu lieben. Ich hoffe, dass du mir die Gnade eines lebendigen Glaubens gibst, eines Glaubens, der alles, was ich sage, denke oder tue lebendig macht. Ich will die Sendung, die du mir anvertraust, voll Liebe erfüllen.

Bitte:  Herr, gewähre mir die Gnade, dich zu suchen, nicht wegen deiner Wunder, sondern aus Freundschaft zu dir.

1. Sie folgten ihm nach, weil sie die Wunder sahen, die er wirkte. Die Menge war ganz von Christus gepackt, durch die Wunder und Zeichen, die er wirkte. Wir wissen nicht, ob sie schon an ihn glaubten, wir wissen aber, dass sie zumindest erkannt hatten, dass Christus ein liebenswürdiger und herzensguter Mensch war. Das ist oft der Schlüssel dafür, Menschen zu überzeugen, Christus nachzufolgen – sie durch etwas zu erreichen, das ihr Interesse und ihre Neugierde weckt. Manchmal wecken wir ihr Interesse, wenn wir eine Lösung für ihre Not finden. Ich bin sicher, dass viele zum Glauben an Christus fanden und ihm nachfolgten, als er sie an diesem wunderbaren Tag am See von Galiläa speiste. So sollten wir uns fragen, ob wir durch unser Verhalten andere dazu bewegen können, mehr über das erfahren zu wollen, was uns so froh macht.

2. Er setzte sich mit seinen Jüngern hin. Christus verbringt mit seinen engsten Nachfolgern einige vertrauliche Augenblicke, um sie zu lehren und ihnen die Tugenden beizubringen, die sie brauchten. Wie oft hat Christus auch mir geholfen, indem er mir jemanden geschickt hat, der mich die Tugenden lehrte, die ich brauchte: meine Eltern, ein Lehrer, ein Trainer, ein Freund, oder vielleicht ein ganz Fremder. Christus kreuzt unseren Weg, um uns seinen Weg zu lehren, damit wir umkehren können und seine Botschaft wieder anderen weitergeben können.

3. Stärkung durch das Gebet. Er zog sich allein auf den Berg zurück. Wir sehen oft, dass Christus betet. Manchmal betet er, bevor er sich aufmacht, um anderen zu dienen; manchmal zieht er sich zum Gebet zurück, nachdem er einen anstrengenden Tag der Arbeit und des Apostolats hinter sich hatte. Er zeigt uns hiermit, dass unser aktives Leben aus unserem inneren und geistlichen Leben fließen muss und von diesem genährt werden muss. Er lehrt uns, dass wir zu Gott Vater gehen sollen und wie ein Kind beten sollen, das sich an den geliebten Papa wendet, beten sollen. Wir müssen mit Gott in tiefer Freundschaft verbunden sein, damit unsere Arbeit Frucht bringen kann. Das bewirkt in uns eine tiefe Innerlichkeit, in der Gott den Tag hindurch gegenwärtig ist in der Tiefe unseres Herzens.

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus, du wendest dich allen Menschen zu, die in Not sind, und du lädst uns ein, dir immer mehr nachzufolgen. Möge die Schönheit deiner Liebe mein Herz und meinen Verstand an dich ziehen, damit ich dir immer mehr nachfolgen will. Möge mein aktives Leben die Folge und Frucht meines inneren Lebens sein.

Vorsatz:   Bevor ich heute etwas Wichtiges unternehme, will ich Gott in meinem Verstand und Herzen bitten, diese Tätigkeit mit der Liebe Christi zu erfüllen.


Fürchtet euch nicht!

21. April 2007

Samstag der zweiten Woche in der Osterzeit

P. Jason Wallace LC

Joh 6,16-21
Als es aber spät geworden war, gingen seine Jünger zum See hinab, bestiegen ein Boot und fuhren über den See, auf Kafarnaum zu. Es war schon dunkel geworden, und Jesus war noch nicht zu ihnen gekommen. Da wurde der See durch einen heftigen Sturm aufgewühlt. Als sie etwa fünfundzwanzig oder dreißig Stadien gefahren waren, sahen sie, wie Jesus über den See ging und sich dem Boot näherte; und sie fürchteten sich. Er aber rief ihnen zu: Ich bin es; fürchtet euch nicht! Sie wollten ihn zu sich in das Boot nehmen, aber schon war das Boot am Ufer, das sie erreichen wollten.

Einführendes Gebet:   Herr, ich glaube an dich. So viele Dinge und so viele Menschen haben mir geholfen, dich besser kennen zu lernen und zu lieben. Ich hoffe, dass du mir die Gnade eines lebendigen Glaubens gibst, eines Glaubens, der alles, was ich sage, denke oder tue lebendig macht. Ich will die Sendung, die du mir anvertraust, voll Liebe erfüllen.

Bitte:  Herr Jesus, hilf mir, die Versuchungen und Schwierigkeiten dieses Lebens zu überwinden.

1. Nach Hause eilen nach einem langen, aber erfüllten Tag. Stellen wir uns vor, dass wir gerade einen langen Arbeitstag hinter uns haben und uns dann ins Auto setzen, um im nächsten Stau stecken zu bleiben. Die Apostel machten eine ähnliche Erfahrung. Wir müssen für das, was Gott in unserem Leben zulässt, offen sein. Er will unsere Tugenden prüfen, damit sie wachsen. Es ist kein Zufall, dass unsere Liebe entsprechend denr Leiden und den Versuchungen, die Gott zulässt, zunimmt, besonders sogar durch jene, die uns aus heiterem Himmel treffen.

2. Der See wurde aufgewühlt. Wir findenmeinen, dass das geistliche und aktive Leben einfach sein sollten, oder zumindest unter unserer Kontrolle. Es geschieht aber oft, dass gerade dann, wenn wir einen einfachen und angenehmen Erfolg erwarten, unser Leben plötzlich aus den Fugen gerät, weil eine Versuchung oder eine Schwierigkeit unser Boot durchschüttelt. Christus will, dass wir weiter rudern, gerade in den schweren Momenten, die wir erleben. Wir müssen durchhalten, selbst wenn alle menschliche Hoffnung sinnlos scheint. Wir müssen so beten und auf Gott vertrauen als ob alles von ihm abhängt und wir müssen so arbeiten, als ob alles von uns abhängen würde.

3. Fürchtet euch nicht. Wir beenden nun die zweite Woche in der Osterzeit, die Woche, in der vor zwei Jahren Papst Johannes Paul II. von diesem Leben in die Ewigkeit hinüber gegangen ist. In seiner Zeit als Papst hat er so oft diese Worte aus der heiligen Schrift zitiert: „Fürchtet euch nicht.“ Und 1995 rief er im Central Park in New York aus: „Fürchtet euch nicht, habt immer Mut, Gott ist bei euch!“ Gott ist immer bei uns und er lädt uns ein, ihn nachzuahmen. Ein Christ zu sein, ist nicht einfach. Es bedeutet, dass wir unsere Bequemlichkeit verlassen müssen und zwar aus Liebe, die sich selbst für andere hingeben will. Liebe ist Hingabe, ist ein sich selbst geben und sich selbst sterben, damit andere die Liebe Gottes erfahren können.

Gespräch mit Christus:  Herr Jesus Christus, diese Woche geht nun zu Ende und ich möchte dir für die vielen Gnaden danken, die du mir geschenkt hast. Ich will wirklich heilig werden und andere durch mein Tun zur Heiligkeit führen.

Vorsatz:   Wenn ich heute Schwierigkeiten begegne, werde ich zu Gott beten und mir in Erinnerung rufen, dass er mich einlädt, stark zu sein und mich an ihm festzuhalten.