Tägliche Meditationen
Sonntag 14. Januar 2007 bis Samstag 20. Januar 2007
2. Woche im Jahreskreis
P. Robert DeCesare LC
Was er euch sagt, das tut.
14. Januar 2006
Zweiter Sonntag im Jahreskreis
P. Robert DeCesare LC
Joh 2,1-11
Am dritten Tag fand in Kana in Galiläa eine Hochzeit statt und die Mutter Jesu war dabei. Auch Jesus und seine Jünger waren zur Hochzeit eingeladen. Als der Wein ausging, sagte die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr. Jesus erwiderte ihr: Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen. Seine Mutter sagte zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut! Es standen dort sechs steinerne Wasserkrüge, wie es der Reinigungsvorschrift der Juden entsprach; jeder fasste ungefähr hundert Liter. Jesus sagte zu den Dienern: Füllt die Krüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis zum Rand. Er sagte zu ihnen: Schöpft jetzt und bringt es dem, der für das Festmahl verantwortlich ist. Sie brachten es ihm. Er kostete das Wasser, das zu Wein geworden war. Er wusste nicht, woher der Wein kam; die Diener aber, die das Wasser geschöpft hatten, wussten es. Da ließ er den Bräutigam rufen und sagte zu ihm: Jeder setzt zuerst den guten Wein vor und erst, wenn die Gäste zu viel getrunken haben, den weniger guten. Du jedoch hast den guten Wein bis jetzt zurückgehalten. So tat Jesus sein erstes Zeichen, in Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit und seine Jünger glaubten an ihn.
Einführendes Gebet:
Herr, ich glaube, dass du mir die Eucharistie als Nahrung und Maria als meine Mutter gegeben hast, bevor du diese Erde verlassen hast. Ich glaube, dass du wirklich gegenwärtig bist und will dich oft ehrfürchtig empfangen. Ich vertraue darauf, dass Maria für mich da sein wird und mich immer begleiten wird. Ich liebe dich Herr, weil du mir eine Mutter gegeben hast, die so um mich besorgt ist, dass sie bereit ist, alles Nötige zu unternehmen, um mir bei meiner Sendung und Berufung zu helfen.
Bitte:
Hilf mir Herr, unsere Liebe Frau zärtlich und innig zu verehren.
1.
Sie haben keinen Wein mehr
Eine gute Mutter ist immer besorgt, dass alles in Ordnung ist, und Maria ist darin keine Ausnahme. Vor allen anderen erkennt sie, dass die Brautleute keinen Wein mehr haben. Sie sprechen miteinander, wissen aber keinen Rat. Maria aber weiß, wer hier helfen kann und handelt. Sie glaubt an die Macht ihres Sohnes. Als Sohn Gottes kann er das Problem lösen. Maria lässt sich nicht abhalten zu handeln, auch wenn sie Gast ist. Sie handelt im Glauben. Sie wartet nicht, bis irgendjemand ihr sagt, was sie tun soll. Sie hilft. Wir müssen wie Maria glauben und den mutigen Schritt ins Unbekannte wagen, im festen Vertrauen auf einen Gott, den wir nicht sehen.
2.
Meine Stunde ist noch nicht gekommen.
Christus kennt seine Sendung. Er soll gekreuzigt werden und für unsere Sünden leiden. Er hat aber sein öffentliches Wirken noch nicht begonnen. Jetzt ein Wunder zu wirken würde seine Stunde vorwegnehmen – würde seine Sendung, für unsere Sünden zu leiden, forcieren. Die Stunde, in der er sein Kreuz annehmen musste, war für ihn noch nicht gekommen. Maria weiß aber, dass etwas getan werden muss. Wenn sie nicht für die Brautleute eintritt, könnte es für viele eine Katastrophe geben. Hochzeitsfeste dauerten zu jener Zeit eine Woche lang. Was wird aus dem Fest, wenn der Wein fehlt? Maria weiß das. Sie hört die Hilferufe der Menschen und weiß um ihre Sorgen. Sie bringt alles zu ihrem Sohn, weil sie weiß, dass er etwas tun kann. Sie steht fest im Glauben, und zwar so sicher, dass sie glaubt, dass er die Not der Neuvermählten wenden und so die Situation retten kann.
3.
Ein Sohn sagt niemals nein zu seiner Mutter.
‚Diese Mutterschaft Marias in der Gnadenökonomie dauert unaufhörlich fort, von der Zustimmung an, die sie bei der Verkündigung gläubig gab und unter dem Kreuz ohne Zögern festhielt, bis zur ewigen Vollendung aller Auserwählten. In den Himmel aufgenommen, hat sie diesen heilbringenden Auftrag nicht beendet, sondern fährt durch ihre vielfältige Fürbitte fort, uns die Gaben des ewigen Heils zu erwirken. In ihrer mütterlichen Liebe trägt sie Sorge für die Brüder ihres Sohnes, die noch auf der Pilgerschaft sind und in Gefahren und Bedrängnissen weilen, bis sie zur seligen Heimat gelangen. Deshalb wird die selige Jungfrau in der Kirche unter dem Titel der Fürsprecherin, der Helferin, des Beistandes und der Mittlerin angerufen. Das aber ist so zu verstehen, dass es der Würde und Wirksamkeit Christi, des einzigen Mittlers, nichts abträgt und nichts hinzufügt’ (Lumen Gentium, 62). Maria verstand ihre Sendung und Berufung. Sie bittet ständig für uns, weil sie uns helfen will. Sie trägt unsere Bitten vor ihren Sohn, so dass ihr Sohn uns in all unseren Nöten helfen kann.
Gespräch mit Christus:
Herr, ich vertraue auf dich und glaube, dass du mir die Gnade gibst, Maria nachzuahmen. Du bist immer bereit, mir zu helfen. Du willst für mich das Beste und du willst mir wirklich beistehen. Hilf mir, von Marias Beispiel zu lernen und wie sie voller Glauben zu handeln, damit auch ich wie sie ein Mensch des Glaubens werde.
Vorsatz:
Ich werde die Muttergottes um größeren Glauben bitten und dann fest auf ihre Hilfe vertrauen.
Gott erforscht unser Herz
15. Januar 2006
Montag der zweiten Woche im Jahreskreis
P. Robert DeCesare LC
Mk 2,18-22
Da die Jünger des Johannes und die Pharisäer zu fasten pflegten, kamen Leute zu Jesus und sagten: Warum fasten deine Jünger nicht, während die Jünger des Johannes und die Jünger der Pharisäer fasten? Jesus antwortete ihnen: Können denn die Hochzeitsgäste fasten, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Solange der Bräutigam bei ihnen ist, können sie nicht fasten. Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; an jenem Tag werden sie fasten. Niemand näht ein Stück neuen Stoff auf ein altes Kleid; denn der neue Stoff reißt doch vom alten Kleid ab und es entsteht ein noch größerer Riss. Auch füllt niemand neuen Wein in alte Schläuche. Sonst zerreißt der Wein die Schläuche; der Wein ist verloren und die Schläuche sind unbrauchbar. Neuer Wein gehört in neue Schläuche.
Einführendes Gebet:
Herr, du kennst mich besser als ich mich selbst kenne. Ich glaube, dass du mein Gott und mein alles bist. Ich vertraue auf dich, denn ich weiß, dass du mich führst und mir hilfst, heilig zu werden, denn dafür hast du mich erschaffen. Herr, ich liebe dich, weil du mir durch dein Leiden und deinen Tod den Himmel neu erschlossen hast. Ich vertraue darauf, dass du mir helfen wirst und mir das gibst, was ich brauche, um dir inniger zu folgen.
Bitte:
Herr, gib mir die Gnade, meine Absicht zu reinigen und das zu tun, was du von mir willst.
1.
Warum fasten wir?
Es gibt immer etwas, das wir in unserem Leben verbessern können. Gott liest in unserem Herzen und kennt uns besser, als wir uns selbst kennen. Das Fasten hilft uns, ‚dass wir uns die Herrschaft über unsere Triebe und die Freiheit des Herzens erringen’ (KKK 2043). Wir alle sind Opfer der Erbsünde, und eine ihrer Folgen ist die Willensschwäche. Der Wille gehört wesentlich zur Heiligkeit. Wer seinen Willen gut formt, setzt im Leben das Fundament, um heilig zu werden. Wir können nicht heilig werden, wenn wir nicht zuerst die menschlichen Tugenden in uns bilden, auf die Gott dann seine Gnade und Liebe bauen kann. ‚Zuerst Mensch und dann Heiliger’. Das Fasten kann uns dabei helfen, unseren Willen zu formen und Selbstbeherrschung zu erlangen.
2.
Können denn die Hochzeitsgäste fasten, solange der Bräutigam bei ihnen ist?
Christus bringt Glück und Freude in unser Leben. Er ist die Erfüllung all unserer Hoffnung und unserer Träume. Er bringt alles, nach dem wir uns sehnen, zur Erfüllung. Wie kann man traurig sein, wenn man Christus gefunden hat? Er erfüllt all unser Suchen und unsere Sehnsucht. Mit ihm haben wir alles, was wir wollen. In ihm sind wir stark. In ihm sind wir mächtig. Wenn der Bräutigam bei uns ist, wirkt er durch die Gnade in unserer Seele. Er vermittelt uns durch die Sakramente geistige Stärke und Formung. Christi Gegenwart in unserer Seele bewirkt auf geistiger Ebene das, was das Fasten zur Formung unseres Charakters auf menschlicher Ebene bewirkt: Er stärkt und reinigt.
3.
Es werden aber Tage kommen… an denen werden sie fasten.
Oft tun wir etwas, von dem wir wissen, dass es richtig ist. Wir tun auch oft etwas, das richtig ist, ohne uns darüber bewusst zu sein; wir tun es einfach aus Gewohnheit und weil es schon zur Routine geworden ist. Ein Opfer für sich allein hat keinen Wert. Es muss aus persönlicher und begeisterter Liebe zu Gott getan werden. Ein Opfer wird erst dann wertvoll, wenn der richtige Beweggrund dahinter steht. Die gute Absicht macht ein Opfer zu etwas Wertvollem. So ist es etwas Gutes, ein Opfer für den heiligen Vater, die Kirche oder für das Ende der Abtreibungen zu bringen.
Gespräch mit Christus:
Herr, ich glaube, dass du mein Herz kennst. Du weißt, was in mir ist. Ich möchte meine Absichten durch Opferbringen reinigen und mit deiner Gnade erfüllt werden, um so heiliger zu werden. Wirke in meiner Seele. Hilf mir, die Gelegenheiten zu nutzen, bei denen ich ein Opfer bringen kann, damit ich auf dem Weg der Heiligkeit voranschreite, denn das ist dein Wunsch.
Vorsatz:
Heute will ich für den heiligen Vater und in seiner Meinung ein Opfer bringen (z.B. Verzicht auf eine Fernsehsendung, etwas nicht essen, das ich mag, ein konkreter Akt der Nächstenliebe).
‚Jesus ist der Herr’
16. Januar 2007
Dienstag der zweiten Woche im Jahreskreis
P. Robert DeCesare LC
Mk 2,23-28
An einem Sabbat ging er durch die Kornfelder und unterwegs rissen seine Jünger Ähren ab. Da sagten die Pharisäer zu ihm: Sieh dir an, was sie tun! Das ist doch am Sabbat verboten. Er antwortete: Habt ihr nie gelesen, was David getan hat, als er und seine Begleiter hungrig waren und nichts zu essen hatten - wie er zur Zeit des Hohenpriesters Abjatar in das Haus Gottes ging und die heiligen Brote aß, die außer den Priestern niemand essen darf, und auch seinen Begleitern davon gab? Und Jesus fügte hinzu: Der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat. Deshalb ist der Menschensohn Herr auch über den Sabbat.
Einführendes Gebet:
Herr, vor dir bin ich nichts. Ich verdanke alles dir. Ich glaube, dass ich ein armes Geschöpf bin, das du in deiner Güte und Freundlichkeit erlösen wolltest. Ich vertraue auf dich, weil du treu bist. Du wirst mich nie im Stich lassen. Ich liebe dich Herr, denn du hast mich zuerst geliebt. Vermehre meine Liebe zu dir, Herr, denn du bist mein Gott.
Bitte:
Herr, hilf mir, dich mehr zu lieben.
1.
‚Warum tut ihr, was nach dem Gesetz verboten ist?’
Wir leben in einer Gesellschaft, die sehr strukturiert ist und in der es viele Gesetze gibt. Alles muss auf eine bestimmte Art und Weise gemacht werden. Wenn etwas passiert, das für uns fremd ist, oder das nicht so ist, wie wir es erwartet haben, stehen wir vor einem Problem. Viele Gesetze, die die Juden vorschrieben, waren praktische Anwendungen der zehn Gebote, jedoch bis zum Extrem getrieben. Das Abreißen und Essen von Ähren sahen sie als Arbeit an und war damit am Sabbat verboten. Manchmal sind die von Menschen vorgeschriebenen Gesetze überflüssig oder sinnlos, weil sie aber ‚Gesetz’ sind, halten wir uns an sie, obwohl sie dem Gesetz, das Gott in unser Herz geschrieben hat und das somit wichtiger ist, widersprechen.
2.
‚Der Sabbat ist für den Menschen da’
Alles liegt in Gottes Händen. Alles, was er uns gegeben hat, hat er uns als eine Gabe gegeben. Uns gehört nichts. Alles, was wir haben, alles, was wir sind, gehört ihm. Gott hat den Sabbat für uns gemacht, damit wir uns an ihm um unsere geistigen Bedürfnisse kümmern. In unserer hektischen und hoch entwickelten Gesellschaft meinen viele, dass sie sich nicht mehr an das Gebot des Sabbats halten müssen. Der Sabbat ist für sie kein Tag der Ruhe, kein Tag, an dem sie Gott durch die Teilnahme an der heiligen Messe die Ehre geben, an dem sie beten, sich erholen und ausruhen, sondern nur ein weiterer Arbeitstag. Für sie hat er die Bedeutung verloren, ein Tag der Ruhe zu sein, ein Tag, an dem wir uns Zeit nehmen, um Gott zu loben und ihm die Ehre zu geben.
3.
Der Menschensohn ist Herr über den Sabbat.
Alles liegt in den Händen Christi. Er ist Herr über alles. Wenn er sagt, dass er Herr über den Sabbat ist, meint das, dass er dem Vater gleich ist. ‚Die Macht, die Ehre und Herrlichkeit, die Gott gebühren, kommen auch Jesus zu’ (KKK 449). ‚Vom Beginn der christlichen Geschichte an bedeutet die Aussage, dass Jesus Herr über die Welt und die Geschichte ist, auch, dass der Mensch seine personale Freiheit keiner irdischen Gewalt absolut unterwerfen darf, sondern einzig Gott dem Vater und dem Herrn Jesus Christus: Nicht Cäsar ist ‚der Herr’’ (KKK 450). Ich darf nicht zulassen, dass mich materielle Sorgen oder irdische Gebieter vergessen lassen, dass Christus allein mein Herr ist.
Gespräch mit Christus:
Herr, ich glaube, dass du groß bist, dass alles unter deinen Füßen ist. Manchmal stelle ich Beschäftigungen und Sorgen über dich. Manchmal gebe ich dir nicht das, was dir zusteht. Ich weiß, dass ich es sollte, und ich will es auch sehr. Hilf mir, mich so zu ändern, dass du wirklich der Herr meines Lebens wirst.
Vorsatz:
Ich werde einen kurzen Besuch beim Allerheiligsten oder eine geistige Kommunion machen, um dabei Christus als meinen Herrn und Retter zu verehren.
Christus sucht mich
17. Januar 2006
Mittwoch der zweiten Woche im Jahreskreis
Heiliger Antonius, Mönchsvater in Ägypten
P. Robert DeCesare LC
Mk 3,1-6
Als er ein andermal in eine Synagoge ging, saß dort ein Mann, dessen Hand verdorrt war. Und sie gaben Acht, ob Jesus ihn am Sabbat heilen werde; sie suchten nämlich einen Grund zur Anklage gegen ihn. Da sagte er zu dem Mann mit der verdorrten Hand: Steh auf und stell dich in die Mitte! Und zu den anderen sagte er: Was ist am Sabbat erlaubt: Gutes zu tun oder Böses, ein Leben zu retten oder es zu vernichten? Sie aber schwiegen. Und er sah sie der Reihe nach an, voll Zorn und Trauer über ihr verstocktes Herz, und sagte zu dem Mann: Streck deine Hand aus! Er streckte sie aus und seine Hand war wieder gesund. Da gingen die Pharisäer hinaus und fassten zusammen mit den Anhängern des Herodes den Beschluss, Jesus umzubringen.
Einführendes Gebet:
Herr, ich glaube, dass du mit mir diese Zeit der Betrachtung verbringen willst. Ich glaube, dass du mir etwas sagen willst. Ich setze meine Hoffnung auf dich, Herr, weil ich weiß, dass du für mich das Beste willst. Ich liebe dich Herr, denn du hast mich bewahrt und mir geholfen, dich tiefer kennenzulernen und dich mehr zu lieben. Vermehre meine Liebe zu dir Herr. Lass mich dich lieben.
Bitte:
Herr, führe und bewahre mich.
1.
Er ging in die Synagoge.
Christus dürstet nach Seelen. Er will, dass alle gerettet werden. Christus geht nicht einfach nur so in die Synagoge, er hat ein konkretes Ziel; er will den Mann mit der verdorrten Hand heilen. Er sucht ihn, er sehnt sich nach ihm, er will ihn heilen. Christus ist ein Mensch mit einer Sendung. Seine Sendung lässt sich sehr einfach mit den Worten des heiligen Petrus zu Cornelius in der Apostelgeschichte (Apg 10,38) beschreiben: „Gott hat Jesus von Nazaret mit dem Heiligen Geist gesalbt und mit Kraft, er zog umher, tat Gutes und heilte alle, die in der Gewalt des Teufels waren; denn Gott war mit ihm.“ Christus geht in die Synagoge, um Gutes zu tun. Seine Sendung lautet: „Denn der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist” (Lk 19,10).
2.
Steh auf und stell dich in die Mitte.
Christus sucht sofort den Mann mit der verdorrten Hand und ruft ihn. Er vergeudet keine Zeit; er handelt sofort. Er weiß, dass wir ihn brauchen und ohne ihn nichts tun können. Er will, dass wir zu ihm kommen. „Ohne mich könnt ihr nichts tun“ (Joh 15,5). Wenn er nur als Beobachter in die Synagoge käme, würde der Mann seine verdorrte Hand behalten. Er weiß, dass er ihm helfen kann. Auch wenn es ihm lieber wäre, dass wir ihn suchen, so weiß er doch, dass er uns manchmal selbst suchen muss, damit er uns helfen und uns so heilen kann, wie er es will.
3.
Seine Hand war wieder gesund.
Der Mann mit der verdorrten Hand war gesund, aber nicht ganz. Er brauchte die Hilfe unseres Herrn, ‚des Arztes unserer Seelen und unserer Leiber’ (KKK 1421). Christus will auch mich heilen. Er will, dass ich gesund bin. Er sehnt sich so sehr danach, dass er will, dass seine Kirche in der Kraft des Heiligen Geistes sein Heilungs- und Heilswerk fortsetzt’ (KKK 1421). Christus setzt dieses Heilungswerk durch die Kirche fort. Er liebt mich und sucht so sehr nach mir, dass er mir die Sakramente der Beichte und der Krankensalbung anbietet, damit auch ich seine Heilung erfahren kann.
Gespräch mit Christus:
Herr, ich danke dir für das Geschenk der Beichte und der Krankensalbung. Ich danke dir, dass du gekommen bist, um mich zu heilen. Ich habe dich sehr verletzt, und trotzdem suchst du mich immer wieder, um mir zu helfen und mich zu heilen, weil du mich liebst.
Vorsatz:
Ich will heute Abend eine gute Gewissenserforschung machen, um Christus in einem reuevollen Bekenntnis ganz tief zu erfahren.
Christus ist anziehend
18. Januar 2007
Donnerstag der zweiten Woche im Jahreskreis
P. Robert DeCesare LC
Mk 3,7-12
Jesus zog sich mit seinen Jüngern an den See zurück. Viele Menschen aus Galiläa aber folgten ihm. Auch aus Judäa, aus Jerusalem und Idumäa, aus dem Gebiet jenseits des Jordan und aus der Gegend von Tyrus und Sidon kamen Scharen von Menschen zu ihm, als sie von all dem hörten, was er tat. Da sagte er zu seinen Jüngern, sie sollten ein Boot für ihn bereithalten, damit er von der Menge nicht erdrückt werde. Denn er heilte viele, sodass alle, die ein Leiden hatten, sich an ihn herandrängten, um ihn zu berühren. Wenn die von unreinen Geistern Besessenen ihn sahen, fielen sie vor ihm nieder und schrien: Du bist der Sohn Gottes! Er aber verbot ihnen streng, bekannt zu machen, wer er sei.
Einführendes Gebet:
Herr, ich danke dir, dass du zu uns Menschen kommen wolltest. Ich danke dir, dass du dich so erniedrigt hast, um so zu sein wie wir. Ich glaube Herr, dass du der Sohn Gottes und der Sohn Marias bist. Ich hoffe auf dich, Herr. Ich hoffe auf deine Größe. Ich liebe dich, Herr, weil du dich mir offenbarst. Vermehre meine Liebe, Herr. Hilf mir, dich immer mehr zu lieben.
Bitte:
Herr, gib mir die Gnade, dir voll Begeisterung und Freude nachzufolgen.
1.
Viele Menschen folgten ihm.
Christus ist die Erfüllung unserer Hoffnung und unserer Sehnsucht. Alles, was wir sind und hoffen, können wir in ihm finden. Die Galiläer und Judäer folgten ihm, weil er ihr Herz gewonnen hatte. Alles, was sie sich ersehnten, fanden sie in Christus. Unser Leben hat keinen Sinn, wenn wir fern sind vom Herrn. Sie hatten das erkannt. Sie fanden in ihrem Leben neu den Sinn ihres Daseins, und das ergriff sie. Wie wunderbar ist es, sich von Christus ergreifen zu lassen! Wenn wir unser Leben ganz Christus übergeben, werden wir beginnen, uns zu verändern.
2.
Christus ist mein Leben
Wir können Gottes unendlichen Reichtum jeden Tag neu entdecken. Jeden Tag können wir erfahren, dass sich im Leben nichts mit dem Gefühl vergleichen lässt, ihn an unserer Seite zu haben. Welche Sicherheit! Welche Kraft in allen Schwierigkeiten! Der größte Reichtum oder die stärkste Liebe können mit der Überfülle eines Lebens mit Gott nicht konkurrieren. Jeden Tag können wir die Worte des heiligen Paulus besser verstehen: „Was kann uns trennen von der Liebe Christi?“ (Röm 8,35). Nichts, nichts in diesem Leben. An seiner Seite wirkt alles andere blass; wir sind für ihn gemacht, nach seinem Maß, und nichts in diesem Leben kann uns ganz erfüllen. Wenn Christus in unsere Herzen eintritt, werden wir mit großer Freude erfüllt. Das Leben bekommt einen Sinn. Das Leben wird erfüllend und lohnenswert.
3.
Du bist der Sohn Gottes.
Die von unreinen Geistern Besessenen erkannten Jesus als Herrn an. Sie erkannten in ihm den Messias. Wenn wir Christus als Sohn Gottes anerkennen, erkennen wir damit auch seine enge Beziehung zu uns an. Wir erkennen ihn als König an. Er wird für uns der, auf den wir gewartet haben. Er ist die Erfüllung unserer Hoffnung und unserer Sehnsucht. Alles, was wir wollen und suchen, finden wir in ihm. Wir dürfen um nichts anderes bitten, als bei ihm zu sein, denn er ist der, auf den wir gewartet haben. Er ist der, der da kommen soll. Christus ist unsere Rettung.
Gespräch mit Christus:
Herr, nur du kannst die Sehnsucht meines Herzens stillen. Alles, was ich suche, alles, was ich mir wünsche, finde ich in dir. Mein Herz ist ruhelos, aber in dir, Herr, findet mein Herz alles, wonach es sich sehnt.
Vorsatz:
Ich will den Herrn im Allerheiligsten besuchen.
Christus erwählt mich
19. Januar 2007
Freitag der zweiten Woche im Jahreskreis
P. Robert DeCesare LC
Mk 3,13-19
Jesus stieg auf einen Berg und rief die zu sich, die er erwählt hatte, und sie kamen zu ihm. Und er setzte zwölf ein, die er bei sich haben und die er dann aussenden wollte, damit sie predigten und mit seiner Vollmacht Dämonen austrieben. Die Zwölf, die er einsetzte, waren: Petrus - diesen Beinamen gab er dem Simon -, Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und Johannes, der Bruder des Jakobus - ihnen gab er den Beinamen Boanerges, das heißt Donnersöhne -, dazu Andreas, Philippus, Bartholomäus, Matthäus, Thomas, Jakobus, der Sohn des Alphäus, Thaddäus, Simon Kananäus und Judas Iskariot, der ihn dann verraten hat.
Einführendes Gebet:
Herr, ich glaube, dass du mich eingeladen hast, durch die Taufe dein Freund zu werden. Ich vertraue deiner Kirche, Herr. Du hast uns die Kirche gegeben, damit sie uns führt und leitet, um so gerettet zu werden. Ich liebe dich, Herr, weil du mich gerufen hast, dein Freund und Apostel zu werden. Wenn ich auch ein Sünder bin, so glaube ich doch, dass ich mit dir große Dinge tun kann.
Bitte:
Herr, gib mir die Gnade, dir bis in den Tod treu nachzufolgen.
1.
Christus hat alle berufen, die er wollte.
Christus wollte, dass wir ihm helfen. Er will unsere Mitarbeit bei der Neuevangelisation. So groß und mächtig Christus auch ist, so wollte er doch, dass wir in seinem Erlösungsplan mitwirken. Er will andere damit betrauen, ihn unter den Menschen bekannt zu machen, damit sie ihn lieben und ihm dienen können. Er benutzt die freie und verantwortliche Mitarbeit des Menschen, um seinen Plan auszuführen. Auch wenn der Mensch ein Geschöpf mit begrenzten Möglichkeiten ist, kann er wirklich unvorstellbare Dinge tun, wenn er für Gott lebt und arbeitet.
2.
Er ruft mich bei meinem Namen.
Christus erwählt mich nicht zufällig, bei der Neuevangelisation mitzuarbeiten. Er kennt mich. Er kennt mich besser, als ich mich selbst, und er lädt mich aus Liebe dazu ein, bei ihm zu sein. Wenn er mich beim Namen ruft, dringt sein Ruf bis in die Tiefe meines Herzens und meiner Seele. Er erkennt mich ganz und gar, mein eigentliches Sein und identifiziert sich mit mir. Wenn er mich beim Namen ruft, ruft er mich aus Liebe; ‚ Er hat auch beschlossen, die Menschen zur Teilhabe an dem göttlichen Leben zu erheben’ (Lumen Gentium, 2). Er ruft mich beim Namen, denn er weiß, wie groß das Geschenk ist, das er mir geben will.
3.
Er betraut mich mit einer Sendung
Er sandte sie aus, damit sie predigten und mit seiner Vollmacht Dämonen austrieben (Mk 3,14-15). Christus beruft mich nicht, damit ich einfach das gegenwärtige Leben genieße. Er hat mich für ein bestimmtes Ziel erschaffen. Er hat mir eine besondere Berufung gegeben, die nur ich allein erfüllen kann; mich wird es nur ein einziges Mal geben. Die Gelegenheit, teilzuhaben an der Freundschaft mit unserem Herrn, ist eine Einladung, etwas mit ihm und für ihn zu tun. Christi Liebe zu mir lädt mich ein und ruft mich dazu auf, mit ihm zusammenzuarbeiten. Wer kann der Einladung widerstehen, mit jemandem zusammenzuarbeiten, der so groß ist? Diese Einladung ist zwar herausfordernd, aber zugleich so erfüllend.
Gespräch mit Christus:
Herr, du wolltest, dass ich dein Freund werde. Du hast mich beim Namen gerufen, dein Freund zu werden. Du hast mich eingeladen, dir bei der Neuevangelisation zu helfen. Ich möchte dir helfen und meinen Teil leisten. Gib mir Kraft, dir nahe zu sein und mit dir mitzuarbeiten bei diesem großartigen Unterfangen.
Vorsatz:
Ich will mit jemandem im Gespräch auf den Glauben zu sprechen kommen.
Wir sollen dem Herrn dienen
20. Januar 2007
Samstag der zweiten Woche im Jahreskreis
Fabian, Papst & Märtyrer; Sebastian, Märtyrer
P. Robert DeCesare LC
Mk 3,20-21
Jesus ging in ein Haus und wieder kamen so viele Menschen zusammen, dass er und die Jünger nicht einmal mehr essen konnten. Als seine Angehörigen davon hörten, machten sie sich auf den Weg, um ihn mit Gewalt zurückzuholen; denn sie sagten: Er ist von Sinnen.
Einführendes Gebet:
Herr, ich danke dir, dass du in dieser Welt mit mir gehst. Ich glaube Herr, dass du gekommen bist, um mich von meinen Sünden zu erlösen. Ich hoffe auf dich, Herr, denn du hast für mich dein Leben hingegeben. Ich liebe dich, Herr, weil du mich zuerst geliebt hast. Vermehre meine Liebe, Herr.
Bitte:
Herr, gewähre mir die Gnade, zu erkennen, dass ich nur ein Leben zu leben habe.
1.
Die Wichtigkeit der Zeit
Die Zeit ist ein kostbares Geschenk Gottes. Wir werden diese Wichtigkeit erst erkennen, wenn wir nicht mehr genug Zeit haben. Die Leute kommen zum Herrn und bitten um Heilung, Rat, Hilfe und Führung. Christus ist sich bewusst, dass dies vielleicht die einzige Gelegenheit ist, sie zu erreichen. Er muss ihnen jetzt helfen. Er weiß, wie kostbar dieser Moment ist. Den Menschen ist es heutzutage sehr wichtig, ihre Intelligenz, ihre künstlerischen oder sportlichen Fähigkeiten zu entfalten, sie wollen wissen, wie sie ihren Besitz nutzen können, um anderen zu helfen. Es ist ihnen aber nicht so wichtig zu wissen, wie sie die Zeit, die uns gegeben ist, am besten nutzen können. Wenn wir aber vor dem Herrn erscheinen werden, wird einer der ersten Punkte, für die wir Rechenschaft ablegen müssen, die Nutzung der uns gegebenen Zeit sein, wie viel Gewinn und Zinsen wir für Gott erwirtschaftet haben, indem wir unsere Zeit investierten.
2.
Christus wusste um die Wichtigkeit der Zeit.
Christus kam auf die Erde, um das, was verloren war, zu retten und uns von unseren Sünden zu erlösen. Er wusste, dass die Zeit auf der Erde kurz ist. Er sollte nur 33 Jahre hier sein, von denen er nur drei Jahre in der Öffentlichkeit wirken sollte. Er wollte vieles vollbringen. Er konnte die Zeit nicht zurückdrehen. Er hat eingewilligt, als Mensch unter uns zu sein unter denselben Bedingungen wie wir. Seine Zeit war begrenzt und seine Sendung war es, sie zu nutzen, um uns zu helfen, den Himmel zu erreichen. Christus lehrte uns durch sein Beispiel, dass das irdische Leben in die Ewigkeit führt. Es besteht ein Zusammenhang zwischen der Art, wie wir unser gegenwärtiges Leben führen und dem Glück oder Unglück unseres zukünftigen Lebens. Außerdem wird der Grad der Seligkeit, den wir in der Ewigkeit erhalten werden, der Art und Weise entsprechen, wie wir uns in dieser Welt verhalten haben.
3.
Er ist von Sinnen.
Viele Menschen sehen nicht den Zusammenhang zwischen dieser Welt und der nächsten. Sie denken, dass die einzige Welt, die zählt, diese Welt ist. Für die Ewigkeit zu leben, ist für sie ein fremder Gedanke. Sie verstehen nicht, dass sie für ein Ziel hier sind, dass sie eine Sendung haben, eine Sendung, die sie für die Ewigkeit vorbereitet. Christus aber verstand dies sehr gut, und es war ihm egal, dass er andere, ja selbst seine Familienmitglieder, um des Evangeliums willen verärgerte. Christus lehrt uns, dass nur der ein wirklich vernünftiger Mensch ist, der die wenigen Jahre, die ihm gegeben sind, dazu nutzt, um die Lehren des Evangeliums so tief und vollkommen wie möglich umzusetzen; der sich leidenschaftlich einsetzt, um Christus zu erkennen und zu lieben, indem er seine Launen und seine egoistischen und sinnlichen Leidenschaften aufgibt; der die Sendung, die er in dieser Welt zu erfüllen hat, deutlich erkennt und seine Energie, seine Fähigkeiten, seine Person, all sein Sein dafür einsetzt und sich verantwortlich mit weit geöffneten Augen entscheidet, auf all das zu verzichten, was die Erlangung dieses wesentlichen Zieles verhindern oder bremsen könnte.
Gespräch mit Christus:
Herr, ich danke dir, dass du auf dieser Erde gewandelt bist und mir den Wert der Zeit gezeigt hast. Du hast nur 33 Jahre gelebt, um uns die Botschaft deines Reiches zu schenken. Ich habe erkannt, dass die Zeit so kurz ist, um für den Himmel bereit zu werden. Ich habe nur begrenzt Zeit, um für dich etwas zu tun, etwas, das ich mit in die Ewigkeit nehmen kann.
Vorsatz:
Ich will auf etwas verzichten, das viel Zeit vergeudet, z.B. eine Fernsehsendung, sinnloses Gerede, Videospiele.
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