Tägliche Meditationen Sonntag 16. Juli 2017 bis 22. Juli 2017 Fünfzehnte Woche im Jahreskreis Magdalena Sczuka, Gottgeweihte des Regnum Christi
Schwerhöriges Herz 16. Juli 2017
Fünfzehnter Sonntag im Jahreskreis
Magdalena Sczuka, Gottgeweihte des Regnum Christi Mt 13,1-23 An jenem Tag verließ Jesus das Haus und setzte sich an das Ufer des Sees. Da versammelte sich eine große Menschenmenge um ihn. Er stieg deshalb in ein Boot und setzte sich; die Leute aber standen am Ufer. Und er sprach lange zu ihnen in Form von Gleichnissen. Er sagte: Ein Sämann ging aufs Feld, um zu säen. Als er säte, fiel ein Teil der Körner auf den Weg, und die Vögel kamen und fraßen sie. Ein anderer Teil fiel auf felsigen Boden, wo es nur wenig Erde gab, und ging sofort auf, weil das Erdreich nicht tief war; als aber die Sonne hochstieg, wurde die Saat versengt und verdorrte, weil sie keine Wurzeln hatte. Wieder ein anderer Teil fiel in die Dornen, und die Dornen wuchsen und erstickten die Saat. Ein anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden und brachte Frucht, teils hundertfach, teils sechzigfach, teils dreißigfach. Wer Ohren hat, der höre! Da kamen die Jünger zu ihm und sagten: Warum redest du ihnen in Gleichnissen? Er antwortete: Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Himmelreiches zu erkennen; ihnen aber ist es nicht gegeben. Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch genommen, was er hat. Deshalb rede ich zu ihnen in Gleichnissen, weil sie sehen und doch nicht sehen, weil sie hören und doch nicht hören und nichts verstehen. An ihnen erfüllt sich die Weissagung Jesajas: Hören sollt ihr, hören, aber nicht verstehen; sehen sollt ihr, sehen aber nicht erkennen. Denn das Herz dieses Volkes ist hart geworden, und mit ihren Ohren hören sie nur schwer, und ihre Augen halten sie geschlossen, damit sie mit ihren Augen nicht sehen und mit ihren Ohren nicht hören, damit sie mit ihrem Herzen nicht zur Einsicht kommen, damit sie sich nicht bekehren und ich sie nicht heile. Ihr aber seid selig, denn eure Augen sehen und eure Ohren hören. Amen, ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte haben sich danach gesehnt zu sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört. Hört also, was das Gleichnis vom Sämann bedeutet. Immer wenn ein Mensch das Wort vom Reich hört und es nicht versteht, kommt der Böse und nimmt alles weg, was diesem Menschen ins Herz gesät wurde; hier ist der Samen auf den Weg gefallen. Auf felsigen Boden ist der Samen gefallen, der das Wort hört und sofort freudig aufnimmt, aber keine Wurzeln hat, sondern unbeständig ist; sobald er um des Wortes willen bedrängt oder verfolgt wird, kommt er zu Fall. In die Dornen ist der Samen bei dem gefallen, der das Wort zwar hört, aber dann ersticken es die Sorgen dieser Welt und der trügerische Reichtum, und es bringt keine Frucht. Auf guten Boden ist der Samen bei dem gesät, der das Wort hört und es auch versteht; er bringt dann Frucht, hundertfach oder sechzigfach oder dreißigfach. Einführendes Gebet: Heiliger Geist, bete du heute in mir. Ich öffne dir meinen Verstand und mein Herz. Wirke du in mir. Ich lade dich ein und bitte dich: Komm, Heiliger Geist! Bitte: Jesus, öffne mein Herz für deine Stimme. Mache mich zu gutem Boden, damit dein Wort in mir nicht auf Felsen fällt oder von Dornen erstickt wird, sondern echte Frucht bringt in meinem Leben. 1. Hören. Worauf höre ich? Gibt es Menschen, deren Stimme, Meinung, mir besonders wichtig ist? Wie höre ich Menschen zu, im Beruf, in der Familie, im Freundeskreis? Was höre ich in meinem Alltag, auf dem Weg zur Arbeit, in meiner Freizeit? Und wenn alle Geräusche um mich herum verstummen, welche Stimmen kommen dann in meinem Inneren auf? Die Stimme Gottes? Erwartungen? Ängste? Sehnsüchte? Ich merke, dass das, was ich höre, einen Einfluss auf mein Leben hat. Wie gut, dass ich heute auf Sein Wort hören darf. 2. Die seltsame Weissagung Jesajas. „Hören sollt ihr, aber nicht verstehen (…). Mit ihren Ohren hören sie nur schwer (…) damit ich sie nicht heile…“ Man könnte fast meinen, Gott spiele verstecken und wolle uns zum Nicht-Verstehen prädestinieren. Doch sicherlich hat Gott keine Freude daran, wenn wir ihn nicht verstehen, nicht hören, oder wenn er uns nicht heilen kann. Ganz im Gegenteil! Er sehnt sich danach, uns nah zu sein. Lesen wir die Weissagung Jesajas doch noch einmal, und hören wir den Schmerz und die Sehnsucht in Jesu Stimme, wenn er sagt: „Euer Herz ist hart geworden! Ich möchte euch heilen! Warum hört und seht ihr mich nicht?“ 3. Jesus, der Sämann. Jesus erzählt hier nicht irgendeine Geschichte, sondern er offenbart uns, wie er wirkt: ER ist der gute Sämann, der unermüdlich in unseren Herzen am Werk ist. Er weiß schon, dass sein Wort bei uns nicht immer auf offene Ohren stößt, sondern oft durch unsere Unbeständigkeit, durch das Böse oder durch die Sorgen des Alltags erdrückt wird. Und doch verliert er die Hoffnung nie, in uns guten Boden zu finden. Gespräch mit Christus: Jesus, danke, dass du es nie aufgibst, in meinem Herzen zu arbeiten. Danke, dass du mich frei und glücklich machen willst. Öffne und heile mein Herz! Lehre mich, immer mehr auf dich zu hören, und deine Stimme im Wirrwarr anderer Stimmen zu unterscheiden. Nimm Taubheit und Blindheit von mir, damit ich dich besser verstehen kann. Möglicher Vorsatz: Vielleicht versuche ich heute einer Person bewusst zuzuhören.
Kompromisslos 17. Juli 2017
Montag der fünfzehnten Woche im Jahreskreis Hl. Donata, Märtyrerin Hl Hedwig Hl. Charlotte Thouret OCD Magdalena Sczuka, Gottgeweihte des Regnum Christi Mt 10,34-11,1 In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Aposteln: Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Denn ich bin gekommen, um den Sohn mit seinem Vater zu entzweien und die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter; und die Hausgenossen eines Menschen werden seine Feinde sein. Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig, und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig. Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig. Wer das Leben gewinnen will, wird es verlieren; wer aber das Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen. Wer euch aufnimmt, der nimmt mich auf, und wer mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat. Wer einen Propheten aufnimmt, weil es ein Prophet ist, wird den Lohn eines Propheten erhalten. Wer einen Gerechten aufnimmt, weil es ein Gerechter ist, wird den Lohn eines Gerechten erhalten. Und wer einem von diesen Kleinen auch nur einen Becher frisches Wasser zu trinken gibt, weil es ein Jünger ist - amen, ich sage euch: Er wird gewiss nicht um seinen Lohn kommen. Als Jesus die Unterweisung der zwölf Jünger beendet hatte, zog er weiter, um in den Städten zu lehren und zu predigen. Einführendes Gebet: Komm, Heiliger Geist! Führe du meine Gedanken und Gefühle. Lehre du mich beten. Ich möchte still werden. Mein Herz ganz für dich öffnen, auf dich ausrichten. Ich bitte dich, komm Heiliger Geist. Bete du in mir. Bitte: Jesus, dieses Evangelium ist nicht leicht zu verstehen. Ich bitte dich um deinen Beistand. Lass mich dein Wort mit offenem Herzen empfangen. Sende mir deinen Geist. Und wenn ich es nicht verstehen kann, schenke mir doch nur ein Wort, das mich heute stärkt und begleitet. 1. Friede, Freude, Eierkuchen. (Fast) jeder Mensch sehnt sich nach Frieden. Wir möchten keinen Streit, und noch viel weniger Krieg und Gewalt. Auch Jesus will uns Frieden schenken. „Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch“ (Joh 14,27a) aber er sagt auch „nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch“ (Joh 14,27b). Er will keinen Frieden, der auf faulen Kompromissen basiert. 2. Das Schwert Jesu. „Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen.“ Diese Weissagung des Simeon an Maria, als sie den kleinen Jesus zum Tempel bringt, könnte uns einen Hinweis darauf geben, welches „Schwert“ Jesus hier meint. Jesus wendet keine Gewalt an. Er verbietet sogar Petrus, ihn mit dem Schwert zu verteidigen, als die Soldaten ihn in Getsemani gefangen nehmen. (Joh 18,11) Jesus nachzufolgen bedeutet allerdings nicht, nett und friedlich zu sein, sondern sich für ihn zu entscheiden, selbst wenn das Spaltung, Schmerz und Kreuz bedeutet. 3. Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig. Krasse Worte. Ist das nicht irgendwie zu anspruchsvoll? Übertreibt Jesus nicht etwas? Warum gibt er sich nicht mit dem zweiten oder dritten Platz in meinem Herzen zufrieden? Warum den ersten? Jesus will, dass ich unendlich frei und glücklich bin. Er will mich grenzenlos beschenken. Er will, dass nichts und niemand auf der Welt mich von ihm trennen kann; auch nicht die Erwartungen der Menschen, die ich liebe. Das erfordert eine radikale Entscheidung, um ihm wirklich den ersten Platz in meinem Leben zu geben. Er ist der Einzige, der solche Ansprüche stellen darf, weil in Wirklichkeit nur ER diesen Platz auch ausfüllen kann, denn er ist die Liebe. Er will nicht, dass wir unsere Mitmenschen (Familie, Freunde, Partner) weniger lieben, sondern dass wir ihn über alles lieben, und durch ihn alle anderen. In Freiheit und Fülle. Gespräch mit Christus: Jesus, ich habe mich für dich entschieden, und das ist nicht immer leicht. Manchmal bedeutet diese Entscheidung Schmerz und Schwert. Aber ich möchte mich heute neu für dich entscheiden. Sei du der Erste in meinem Leben. Der Mittelpunkt von allem, was ich tue, damit ich als freier und erfüllter Mensch leben kann, ohne Kompromisse und Notlösungen. Möglicher Vorsatz: Ich möchte meine Entscheidung für Jesus heute in einer Sache konkret ausdrücken.
Hoffnung für Sodom und Gomorra 18. Juli 2017
Dienstag der fünfzehnten Woche im Jahreskreis Hl. Answer OSB, Abt und Märtyrer Hl. Thietmar, Bischof Hl. Friedrich von Utrecht, Bischof Magdalena Sczuka, Gottgeweihte des Regnum Christi Mt 11,20-24 In jener Zeit begann Jesus den Städten, in denen er die meisten Wunder getan hatte, Vorwürfe zu machen, weil sie sich nicht bekehrt hatten: Weh dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Wenn einst in Tyrus und Sidon die Wunder geschehen wären, die bei euch geschehen sind - man hätte dort in Sack und Asche Buße getan. Ja, das sage ich euch: Tyrus und Sidon wird es am Tag des Gerichts nicht so schlimm ergehen wie euch. Und du, Kafarnaum, meinst du etwa, du wirst bis zum Himmel erhoben? Nein, in die Unterwelt wirst du hinabgeworfen. Wenn in Sodom die Wunder geschehen wären, die bei dir geschehen sind, dann stünde es noch heute. Ja, das sage ich euch: Dem Gebiet von Sodom wird es am Tag des Gerichts nicht so schlimm ergehen wie dir. Einführendes Gebet: Komm, Heiliger Geist, erfülle die Herzen deiner Gläubigen und entzünde in ihnen das Feuer deiner Liebe. Sende aus deinen Geist, und alles wird neu geschaffen und du wirst das Angesicht der Erde erneuern. Vater, du hast die Herzen deiner Gläubigen durch die Erleuchtung des Heiligen Geistes gelehrt. Gib, dass wir in diesem Geist erkennen, was recht ist, und allzeit seinen Trost und seine Hilfe erfahren. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen. Bitte: Jesus, öffne unsere Herzen und unsere Welt für deinen Geist. Beschütze uns vor allem Bösen, vor Unheil und Sünde. Wir möchten dir den Weg öffnen in diese Welt, indem wir uns bemühen, das Gute zu tun und dir zu vertrauen. 1. Der Einfluss der Sünde. Diese beiden Städte sind im Alten Testament bekannt für die schlechten Taten ihrer Bewohner. Im Buch Joël heißt es „Und auch ihr, Tyrus und Sidon, (…) ihr habt mein Silber und Gold genommen und meine kostbaren Schätze in eure Paläste gebracht. Ihr habt Judas und Jerusalems Söhne an die Jawaniter verkauft, um sie aus ihrer Heimat zu entfernen.“ (Joël 4,4-6) Das Ende dieser Städte ist ähnlich dramatisch und grausam wie das von Sodom und Gomorra. Nicht ein böser, zorniger Gott hat diese Städte vernichtet, sondern die Sünde. Die Grausamkeit des Menschen, unser Hass, unsere Lieblosigkeit, Gewalt, Unversöhnlichkeit; all das zerstört unsere Gesellschaft, zieht das Unheil an und entfernt uns von Gott, der uns vor der Zerstörung bewahren will. 2. Die Vorherrschaft des Guten. In Genesis 18 offenbart Gott Abraham, dass Sodom zerstört wird. Abraham protestiert: „Vielleicht gibt es fünfzig Gerechte in der Stadt: Willst du auch sie wegraffen und nicht doch dem Ort vergeben wegen der fünfzig Gerechten dort?“ (Gen 18,24). Am Ende dieses recht sympathischen Feilschens verspricht Gott, dass Sodom nicht zerstört wird, wenn sich dort auch nur 10 Gerechte finden lassen. Schließlich werden trotz der fehlenden Anzahl die einzigen Gerechten, die dort leben, die Familie Lots, vor dem Unglück noch rechtzeitig evakuiert. Sicher ist hier nicht die genaue Anzahl der Gerechten ausschlaggebend, aber die Textstelle gibt uns zu verstehen, dass die Güte und Aufrichtigkeit von ein paar Menschen - selbst inmitten einer kranken Gesellschaft - Heil, Segen und Beistand Gottes für die ganze Stadt bedeuten kann. 3. Die Zeichen und Wunder Gottes. Jesus sehnt sich danach, dass wir an ihn glauben, unser Leben zum Guten ändern und ihm vertrauen, damit er uns vor allem Bösen bewahren kann. Deswegen wirkt er manchmal Wunder, um uns bei diesem Schritt des Glaubens zu helfen. Ignoriere ich diese Zeichen Gottes, so wie die Bewohner von Kafarnaum, Chorazin und Betsaida? Oder nehme ich sie wahr und lasse mich davon verändern? Gespräch mit Christus: Jesus, unsere Welt ist zerrissen, durch Krieg, Hass und Misstrauen. Auch in meinem persönlichen Leben gibt es Spuren davon. Herr Jesus, komm in mein Leben; komm in diese Welt mit deiner Güte, deiner Barmherzigkeit, deiner Heilung. Lass mich darauf vertrauen, dass das Gute immer stärker ist als das Böse, weil du die Sünde und den Tod schon besiegt hast! Möglicher Vorsatz: Ich möchte heute ein kleines Zeichen des Guten setzen.
Vater, ich preise dich! 19. Juli
Mittwoch der fünfzehnten Woche im Jahreskreis Hl. Justina und Rufina, Märtyrerinnen Hl. Bernulf von Utrecht, Bischof Magdalena Sczuka, Gottgeweihte des Regnum Christi Mt. 11,25-27 In jener Zeit sprach Jesus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast. Ja, Vater, so hat es dir gefallen. Mir ist von meinem Vater alles übergeben worden; niemand kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand kennt den Vater, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will. Einführendes Gebet: Halleluja! Gut ist es, unserm Gott zu singen; schön ist es, ihn zu loben. Der Herr baut Jerusalem wieder auf, er sammelt die Versprengten Israels. Er heilt die gebrochenen Herzen und verbindet ihre schmerzenden Wunden. (…) Stimmt dem Herrn ein Danklied an, spielt unserm Gott auf der Harfe! (Ps 147,1-3.7) Bitte: Jesus, bitte hilf mir, mit großer Einfachheit zu dir zu kommen. Ich öffne dir mein Herz und bitte dich: Komm, sei bei mir, Herr Jesus! 1. Gott preisen. Wie schön ist es, den Herrn zu preisen! Jesus dankt seinem Vater aus ganzem Herzen. Er lobt und preist ihn für seine Güte, seine Weisheit und seine Liebe. Wann habe ich Gott zum letzten Mal gepriesen? Ich möchte einstimmen in das Lob Jesu. Es tut unwahrscheinlich gut, Gott zu preisen; seine Größe, seine Fürsorge, seine Barmherzigkeit zu loben. Es macht uns frei von uns selbst, und richtet unseren Blick auf das Wichtige. 2. Du hast all das den Unmündigen offenbart. In der deutschen Übersetzung heißt es „Unmündige“, was ziemlich negativ klingt. Im Englischen sind es „little children“ (kleine Kinder), denen sich Gott offenbart, im Französischen „les tout-petits“ (Kleinkinder), im Spanischen „los más pequenos“ (die Kleinsten), im polnischen „ludziom prostym“ (den einfachen Menschen). Es sind die Kleinen, die Einfachen, die Kinder, denen sich Jesus offenbaren möchte. Wenn ich bete, mit ihm spreche, darf ich also einfach sein; dann bin ich eingeladen, meine Masken, die ich mir als Erwachsener aufgesetzt habe, abzulegen, und einfach Kind zu sein vor Ihm. 3. Gott WILL sich offenbaren. Gott muss sich nicht offenbaren. Er könnte den Menschen sich selbst überlassen. Er muss uns nicht erzählen, wer er ist, wie er ist, und was er möchte. Es ist seine freie Entscheidung, sich zu offenbaren, sich uns zu zeigen. Wie unbegreiflich schön ist das: Gott möchte, dass wir ihn kennen; dass wir wissen, wie er ist und was er im Herzen hat. Warum? Weil er uns liebt. Und wenn man jemanden liebt, genießt man es, Zeit miteinander zu verbringen und sich besser kennenzulernen. Gespräch mit Christus: Jesus, danke, dass du dich mir offenbarst. Danke, dass ich zu denen gehören darf, die dich kennenlernen. Ich möchte dich loben für dieses große Geschenk! Ich danke dir Herr! Du bist gut! Möglicher Vorsatz: Ich möchte Gott heute ein dankbares Herz schenken.
Kommt alle zu mir! 20. Juli 2017
Donnerstag der fünfzehnten Woche im Jahreskreis Hl. Margareta von Antiocha, Märtyrerin Bernhard von Hildesheim, Bischof Hl. Apollinaris, Bischof Magdalena Sczuka, Gottgeweihte des Regnum Christi Mt 11,28-30 In jener Zeit sprach Jesus: Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht. Einführendes Gebet: Jesus, ich möchte zu dir kommen, so wie ich bin. Mit meinen Sorgen und Lasten, meiner Freude, meinem Dank. Ich weiß, dass du dich über mich freust, ganz egal, welche Taten ich vorzuweisen habe. Du hast Freude an mir, einfach nur, weil ich bin, weil ich dein Kind bin. Ich möchte heute voller Vertrauen zu dir kommen. Bitte: Jesus, nimm alles von mir, was mich bedrückt und erdrückt. Lehre mich, meine Sorgen auf dich zu werfen; sie dir anzuvertrauen. Lass mich die Ruhe und den inneren Frieden finden, nach dem ich mich sehne. 1. Leichtes Joch. Ein Joch ist ein Zuggeschirr, mit dem zwei Ochsen vor einen Wagen oder Pflug gespannt werden. Eine anstrengende Arbeit für die Tiere. Auch in unserem Leben gibt es viele Dinge, die uns belasten und einengen, wie ein schweres Joch. Jesus ist Mensch geworden und hat sich unter das Joch unserer mühseligen Tage gebeugt. Dieses Joch ist schwer, doch wenn ich es mit Jesus trage, wird es für mich leichter, weil er den größten Teil der Last auf sich nimmt. 2. Werft alle eure Sorge auf ihn, denn er kümmert sich um euch. (1 Petr 5,7) Wie gut tut es zu hören, dass ich all meine Sorgen auf ihn werfen kann! Er kann das alles tragen, er will es sogar tragen! Jesus ist nie überfordert, denn „der Herr ist ein ewiger Gott, der die weite Erde erschuf. Er wird nicht müde und matt (…). Er gibt dem Müden Kraft, dem Kraftlosen verleiht er große Stärke.“ (Jes 40,28-29) Ihm ist keine meiner Sünden zu schwer. Es gibt auch keine Sorge, die er unwichtig findet, wenn sie mich belastet. Es heißt ja nicht: „Werft nur eure großen Sorgen auf ihn. Mit den kleineren Sorgen müsst ihr aber selbst klarkommen!“ Nein, in der Bibel heißt es: „Werft alle eure Sorge auf ihn!“ 3. Lernt von mir! Wir können unendlich viel von Jesus lernen: Wie er mit Menschen umgeht, wie er betet, wie er vergibt, wie er den Vater liebt, wie er auf den Geist hört, wie er zuhört. Hier lädt Jesus mich ein, von ihm zu lernen, wie gütig und demütig er ist, und er bringt das mit dem Frieden meiner Seele in Verbindung. Warum? Vielleicht kann ich nur dann Ruhe finden für meine Seele, wenn ich lerne, den Menschen in Güte zu begegnen, auch wenn diese das nicht tun, und wenn ich die Widrigkeiten des Alltags und sogar die Schwächen der Mitmenschen in Liebe und Demut annehme. Gespräch mit Christus: Jesus, danke, dass du dich um mich kümmerst und dich um mich sorgst. Ich weiß, dass ich dir bedingungslos vertrauen kann, denn du liebst mich, du kennst mich und du bist allmächtig. Du möchtest mich versorgen mit allem was ich brauche. Danke, Herr! Möglicher Vorsatz: Ich möchte ihm ganz bewusst meine Sorgen abgeben – die großen und die kleinen.
Liebe, und tu, was du willst 21. Juli 2017
Freitag der fünfzehnten Woche im Jahreskreis Hl. Laurentius von Brindisi OFM Hl. Daniel, Prophet Magdalena Sczuka, Gottgeweihte des Regnum Christi Mt 12,1-8 In jener Zeit ging Jesus an einem Sabbat durch die Kornfelder. Seine Jünger hatten Hunger; sie rissen deshalb Ähren ab und aßen davon. Die Pharisäer sahen es und sagten zu ihm: Sieh her, deine Jünger tun etwas, das am Sabbat verboten ist. Da sagte er zu ihnen: Habt ihr nicht gelesen, was David getan hat, als er und seine Begleiter hungrig waren -wie er in das Haus Gottes ging und wie sie die heiligen Brote aßen, die weder er noch seine Begleiter, sondern nur die Priester essen durften? Oder habt ihr nicht im Gesetz gelesen, dass am Sabbat die Priester im Tempel den Sabbat entweihen, ohne sich schuldig zu machen? Ich sage euch: Hier ist einer, der größer ist als der Tempel. Wenn ihr begriffen hättet, was das heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer, dann hättet ihr nicht Unschuldige verurteilt; denn der Menschensohn ist Herr über den Sabbat. Einführendes Gebet: Atme in mir, du Heiliger Geist, dass ich Heiliges denke. Treibe mich, du Heiliger Geist, dass ich Heiliges tue. Locke mich, du Heiliger Geist, dass ich Heiliges liebe. Stärke mich, du Heiliger Geist, dass ich Heiliges hüte. Hüte mich, du Heiliger Geist, dass ich das Heilige nimmer verliere. (Hl. Augustinus) Bitte: Vater, lass mich heute deinen Sohn besser kennen lernen, ihn lieben und ihn nachahmen. 1. Sieh her, der tut etwas Verbotenes! Wie oft ist das mein erster Gedanke… wenn einer mich auf der Autobahn von rechts überholt, wenn die Mitbewohnerin zum dritten Mal in der Woche die leere Milchpackung in den Papiermüll wirft, oder wenn ein Kind trotz eines Verbotsschildes auf dem Vorplatz Fußball spielt. Und manchmal geht es mir auch bei religiösen Sachen so, wenn es um die Sonntagspflicht oder die katholische Morallehre geht. Wahrscheinlich handle ich da nicht so sehr im Namen Jesu, sondern eher wie die Pharisäer: „Sieh her, deine Jünger tun etwas, das am Sabbat verboten ist.“ Und Jesus sagt dann vielleicht liebevoll zu mir: „Wenn du begriffen hättest, was das heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer, dann hättest du nicht Unschuldige verurteilt.“ 2. Innere Freiheit. Jesus ist extrem frei. Frei von dem, was andere über ihn denken. Frei von den Erwartungen der Juden. Frei, um den Willen des Vaters zu tun. Ihm ist das Gesetz nicht gleichgültig, aber er will, dass es im Dienst der Liebe steht. Er will, dass wir frei werden zu lieben; dass es nicht die Angst ist, die uns bewegt und hin und her jagt; weder die Angst vor Bestrafung durch Gott, noch die Angst vor der Meinung der anderen. Angst fesselt. Wahre Liebe macht wahrhaft frei. Vielleicht versteht sich so das „Liebe, und tu, was du willst“ des heiligen Augustinus. 3. Barmherzigkeit, nicht Opfer. Jesus schaut mit Barmherzigkeit auf die Menschen. Er kennt ihr Herzen. Ich kenne sie nicht, und oftmals ist mein Urteil falsch. Vielleicht ist der Rechtsüberholer gerade auf dem Weg zum Kreissaal (oder ich habe mich auf der linken Spur unnötig lange aufgehalten)? Vielleicht weiß meine Mitbewohnerin gar nicht, dass Tetrapacks in die gelbe Tonne gehören, und wer weiß, ob das Kind, das da vor meiner Garage Fußball spielt, heute eine Fünf in Mathe kassiert hat, und Spielplatzverbot hat? Vielleicht verrückt, so zu denken, aber besser aus Liebe etwas verrückt, als wegen zu viel Härte unbarmherzig sein. Gespräch mit Christus: Jesus, ich möchte extrem frei sein, so wie du. Bitte bring mir bei, mich von meinen Fesseln zu lösen! Was macht mich unfrei? Möglicher Vorsatz: Heute etwas Positives über einen Menschen denken, über den ich manchmal urteile.
Beim Namen genannt 22. Juli 2017
Fest Hl. Maria Magdalena Hl. Verena, Märtyrerin Hl. Eberhard, OCist Magdalena Sczuka, Gottgeweihte des Regnum Christi Joh 20,1-2.11-18 Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war. Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Man hat den Herrn aus dem Grab weggenommen und wir wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat. Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein. Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten. Die Engel sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Man hat meinen Herrn weggenommen und ich weiß nicht, wohin man ihn gelegt hat. Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast. Dann will ich ihn holen. Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich ihm zu und sagte auf Hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister. Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott. Maria von Magdala ging zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie richtete aus, was er ihr gesagt hatte. Einführendes Gebet: Maria Magdalena, ich möchte heute von dir lernen und deine Liebe für Jesus betrachten. Ich möchte Jesus noch mehr kennenlernen und durch das Gebet sein Herz besser verstehen. Ich möchte so wie du nach Ihm suchen, auch wenn alles hoffnungslos zu sein scheint. Bitte: Jesus, ich bitte dich, sprich du mich heute persönlich an. Erlaube mir, dir heute zu begegnen, so wie Maria Magdalena dir begegnet ist. 1. Als es noch dunkel war. Maria macht sich ganz früh am Morgen auf den Weg. Es ist noch dunkel, aber sie sehnt sich so sehr nach ihrem Herrn, dass sie nicht länger warten kann. Dieser Jesus hatte ihr Leben verändert. Er hatte sie befreit, von allem woran sie gefesselt war, und ihr das Selbstwertgefühl wiedergegeben. Er hatte Licht in ihre absolute Dunkelheit gebracht und ihr wieder Hoffnung gegeben, als alles verloren schien. Und jetzt war dieser Jesus tot. Was für ein Schmerz! Doch sie wollte zumindest dort sein, wo sein Leib begraben lag, um ihm einen letzten Dienst zu erweisen. 2. Verrückt vor Liebe. Marias Augen müssen wohl vom vielen Weinen ziemlich verschleiert gewesen sein: Sie bemerkt nicht einmal, dass da ein Engel mit ihr spricht, und kurz danach erkennt sie Jesus nicht, sondern hält ihn für den Gärtner. Vielleicht nehmen mir meine Tränen und die Traurigkeit auch manchmal die Sicht auf Jesus? Marias Gespräch mit dem vermeintlichen Gärtner ist auch ein wenig eigenartig: „Sag mir wo du ihn hingebracht hast, dann will ich ihn holen.“ Wenn der Gärtner den Leichnam wirklich weggetragen hätte, würde er wohl kaum wollen, dass Maria ihn wieder zurückträgt. Außerdem wäre Maria nie in der Lage, Jesus zu tragen, zumal es besonders schwierig ist, einen toten Leib zu heben. Maria denkt nicht groß nach. Ihre Liebe sagt ihr nur eins: Ich will bei Jesus sein!! 3. Maria! - Rabbuni! Ein Wort genügt, und Maria weiß genau, wen sie da vor sich hat. Jesus spricht sie persönlich an. Und Maria, die ihn vorher weder an der Stimme noch am Aussehen erkannt hatte, fällt es wie Schuppen von den Augen: Es ist der Herr! Nur er nennt mich SO beim Namen! Wie nennt Jesus mich? Erkenne ich seine Stimme, wenn er mich beim Namen ruft? Gespräch mit Christus: Jesus, ich will dir gar nicht so viel sagen. Nenne du mich einfach beim Namen. Und ich möchte deinen Namen sagen; dich mit dem Namen ansprechen, den ich am liebsten für dich verwende. Ich möchte dich einfach anschauen, und mich daran freuen, dass ich dich nicht festhalten muss, denn du bist schon bei mir; bist immer in mir. Möglicher Vorsatz: Ich möchte heute den Namen Jesus in meinem Herzen während des Tages einige Male wiederholen. (Oder den Namen, mit dem ich Jesus persönlich anspreche)
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